info Nr. 117 - Schweizerische Polyarthritiker Vereinigung
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<strong>info</strong><br />
Betroffene für Betroffene<br />
S c h w e i z e r i s c h e P o l y a r t h r i t i k e r-Ve r e i n i g u n g<br />
A s s o c i a t i o n S u i s s e d e s P o l y a r t h r i t i q u e s<br />
A s s o c i a z i o n e S v i z z e r a d e i P o l i a r t r i t i c i<br />
Ensemble, l’un pour l’autre<br />
U n i t i, l’ u n o p e r l’ a l t r o<br />
SPV / ASP-<strong>info</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>117</strong>, Oktober / Octobre / Ottobre 2010<br />
• Müdigkeit und Schlafstörungen<br />
bei Rheumatoider Arthritis<br />
• Fatigue et troubles du sommeil<br />
en cas de polyarthrite rhumatoïde<br />
• Stanchezza e disturbi del sonno<br />
nell’artrite reumatoide<br />
• Berufstätigkeit und RA<br />
• PR et activité professionnelle<br />
• Mitgliederversammlung 2010<br />
• Assemblée des membres 2010<br />
<strong>info</strong> 1
Vorstand SPV / Comité central ASP /<br />
Comitato centrale ASP<br />
Co-Präsidentin/Coprésidente/Copresidente<br />
Beatrix Mandl, Heuelstrasse 27<br />
8800 Thalwil, Telefon 044 720 75 45<br />
b.mandl@gmx.ch<br />
Ursula Früh-Fehr, Hofwiesenstrasse 11<br />
8500 Frauenfeld, Telefon 052 721 23 65<br />
brumalu@bluewin.ch<br />
Quästorin/Questeuse/Questora<br />
Ursula Früh-Fehr, Telefon 052 721 23 65<br />
brumalu@bluewin.ch<br />
Gruppenleitertreffen, Patientenschulung/<br />
Rencontres des responsables de groupes,<br />
formation des patients/Incontro dei responsabili<br />
dei gruppi, Formazione dei pazienti<br />
Ruth Müller, Telefon 056 426 08 01<br />
ruth.e.mueller@hispeed.ch<br />
Betreuung Gruppen deutsche Schweiz<br />
Assistance des groupes Suisse allemande<br />
Assistenza gruppi Svizzera tedesca<br />
Cornelia Gerber, Telefon 032 384 27 72<br />
cornelia.gerber@besonet.ch<br />
Vertretung Romandie/Représentation de la<br />
Romandie/Rappresentanza Svizzera francese<br />
Nathalie Schüller-Rieben, tél. 024 499 23 17<br />
nathalie.rieben@graepix.de<br />
Stéphanie Suter, Telefon 021 653 85 56<br />
stephanie.suter@vtxmail.ch<br />
Vertretung Junge/Représentation de la<br />
jeunesse/Rappresentanza dei giovani<br />
Priska Fritschi, Telefon 041 240 93 37<br />
priska.fritschi@bluewin.ch<br />
Medizinischer Beirat<br />
Dr. med. A. Forster, Klinikdirektor,<br />
Chefarzt, Thurgauer Klinik St.Katharinental<br />
Ehrenmitglieder/Membres d’hon neur/<br />
Membri onorari<br />
Dr. Elisabeth Surbeck, Ehrenpräsidentin<br />
Gisela Dalvit, Oberrieden<br />
Prof. Dr. Norbert Gschwend, Zürich<br />
Redaktion/Rédaction/Redazione<br />
Dr. med. Miguel Caravatti, Wetzikon<br />
Beatrix Mandl, Thalwil<br />
Priska Fritschi, Luzern<br />
Stéphanie Suter, Le Mont-sur-Lausanne<br />
Redaktionsschluss/Clôture de rédaction/<br />
Chiusura redazionale: 15. Oktober 2010<br />
Mitgliederbeitrag/Cotisation/Tassa sociale<br />
Der Mitgliederbeitrag wird mit separatem<br />
Brief erhoben. Er beträgt Fr. 40.– pro Jahr (inkl.<br />
Jahresabonnement).<br />
Le montant annuel de la cotisation est de<br />
fr. 40.– (abonnement inclus) et sera facturé<br />
séparément.<br />
Il bollettino per il versamento della tassa<br />
sociale è inviato con posta separata. La tassa<br />
sociale annua ammonta a Fr. 40.– e comprende<br />
l'abbonamento alla rivista d'<strong>info</strong>rmazione.<br />
Impressum SPV/ASP-<strong>info</strong><br />
Ausgabe/Edition/Edizione: <strong>Nr</strong>. <strong>117</strong>, 30, 10/2010<br />
Herausgeber/Editeur/Editore: SPV/ASP Zürich<br />
Lektorat (deutsch): Sylvia Bluntschli, Zürich<br />
Traduction: p. 7–10 : Cosette Jubert, Bienne ;<br />
p. 16–17: ArteLingua GmbH, Allenwinden ;<br />
p. 3, 20+21 / (Lectorat français: p. 16+17, 22+23,<br />
29), Marika Delaloye, Bülach<br />
Traduzione: p. 3, 11–13: UGZ, Zürich<br />
Konzeption/Gestaltung: Kaspar Schäubli, Zürich<br />
Titelfoto: ClipDealer, Illustration: Kaspar Schäubli<br />
Druck: gdz AG, Zürich; Versand: gdz und Espas<br />
Erscheint/Parution/Pubblicazione: 4 x Jahr/An/Anno<br />
Auflage/Tirage/Tiratura: 4300 Ex./Ess.<br />
Sekretariat SPV<br />
Secrétariat ASP<br />
Segretariato ASP<br />
Feldeggstrasse 69<br />
Postfach 1332, 8032 Zürich<br />
Telefon 044 422 35 00, Mo–Fr 9–16 Uhr<br />
Fax 044 422 03 27<br />
spv@arthritis.ch<br />
www.arthritis.ch<br />
PK 80-37316-1<br />
Bankverbindung:<br />
Raiffeisenbank, 9001 St. Gallen<br />
IBAN CH92 8000 5000 0113 1989 2<br />
Medizinische Berater<br />
deutsche Schweiz<br />
Dr. med. Thomas Langenegger<br />
Telefon 041 399 41 90<br />
thomas.langenegger@zgks.ch<br />
Zuger Kantonsspital<br />
Landhausstrasse 11, 6340 Baar<br />
Dr. med. Peter Wiedersheim<br />
Telefon 071 245 02 02<br />
peter.wiedersheim@hin.ch<br />
Rheumatologie im Silberturm<br />
Rorschacherstrasse 150, 9006 St.Gallen<br />
Dr. med. Miguel Caravatti<br />
Telefon 044 930 75 16<br />
miguel.caravatti@bluewin.ch<br />
Hinwilerstrasse 6, 8623 Wetzikon<br />
Conseillers médicaux<br />
Suisse romande<br />
Dr Anne-Marie Chamot<br />
téléphone 021 802 15 10<br />
Rue Centrale 9, 1110 Morges<br />
Dr Leuba Manueddu<br />
téléphone 032 729 89 19<br />
fax 032 729 89 10<br />
bleubamanueddu@hin.ch<br />
Rue du Musée 9, 2000 Neuchâtel<br />
Consulenti medici<br />
Svizzera italiana<br />
Dr. med. Giancarlo Ambrosini<br />
telefono 091 826 27 28<br />
Viale Portone 1, 6500 Bellinzona<br />
Dr. med. Boris Christen<br />
telefono 091 923 66 56<br />
Fax 091 922 84 71<br />
bchristen@swissonline.ch<br />
Via Nassa 27, 6900 Lugano<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Sommaire<br />
Indice<br />
4–13<br />
• Müdigkeit und Schlafstörungen<br />
bei Rheumatoider Arthritis (RA)<br />
• Fatigue et troubles du sommeil en cas<br />
de polyarthrite rhumatoïde (PR)<br />
• Stanchezza e disturbi del sonno<br />
nell’artrite reumatoide (AR)<br />
14–17<br />
• Berufstätigkeit und Rheumatoide<br />
Arthritis (RA)<br />
• Polyarthrite rhumatoïde et activité<br />
professionnelle (PR)<br />
18–21<br />
• Mitgliederversammlung<br />
vom 5./6. Mai in Magliaso TI<br />
• Assemblée des membres<br />
des 5 et 6 juin à Magliaso TI<br />
22–25<br />
• Semaine de vacances à Lungern<br />
• Sommerferienwoche in Lungern<br />
27–28<br />
• Vereins notizen<br />
• Nouvelles des groupes<br />
29<br />
• Portrait de Natacha Miltenoff<br />
30–31<br />
• SPV-Gruppen -Veranstaltungen<br />
• Programmes des groupes ASP<br />
• Programmi regionali ASP<br />
2 <strong>info</strong>
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
Chère lectrice,<br />
cher lecteur<br />
Cara Lettrice,<br />
caro Lettore<br />
Auf den ersten Blick sind Müdigkeit und<br />
Schlafstörungen eine Beeinträchtigung,<br />
über die wohl jeder – ob gesund oder<br />
krank – schon einmal geklagt oder an der<br />
er gelitten hat. Wieso also schreiben wir<br />
im <strong>info</strong> über dieses allgemeine Thema?<br />
Oder anders gefragt, was hat es mit der<br />
Rheumatoiden Arthritis zu tun? Viel mehr<br />
als auch die Betroffenen selber glauben.<br />
Entzündungen und Schmerzen sind die<br />
Hauptsymptome einer RA. Sie führen zu<br />
grosser Müdigkeit und über Schmerzen<br />
zu Schlafstörungen. Mehr über die Hintergründe,<br />
Symptomatik und Therapiemöglichkeiten<br />
zu diesen Themen erfahren<br />
Sie im Hauptartikel von Beatrix Mandl,<br />
der auf einem Referat von Prof. Dr. med.<br />
André G. Aeschlimann basiert.<br />
Über das normale Mass hinausgehende<br />
und lang andauernde Müdigkeit ist ein<br />
typisches Merkmal für eine beginnende<br />
RA. Steht der Betroffene bei der Diagnose<br />
einer RA im Berufsleben, wird er nicht<br />
umhin kommen, grundsätzlich zu prüfen,<br />
ob er diesen weiterhin wird ausüben können.<br />
Welche Überlegungen im Vordergrund<br />
stehen und wie RA-Patienten in<br />
ihrem Berufsalltag eine Lösung gefunden<br />
haben, können Sie im Artikel von Priska<br />
Fritschi nachlesen.<br />
In der SPV wird das Gesellschaftliche und<br />
Soziale gross geschrieben. Dementsprechend<br />
genossen die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus der ganzen Schweiz<br />
die zweitägige Mitgliederversammlung<br />
in Magliaso TI und die Ferienwoche in<br />
Lungern, in der sich wiederum Deutschund<br />
Welschschweizer zusammenfanden.<br />
Mehr dazu lesen Sie in dieser Ausgabe.<br />
Information, Aufklärung, Motivation und<br />
Selbsthilfe sind die Grundpfeiler unseres<br />
Selbstverständnisses. Beweist nicht gerade<br />
dieses <strong>info</strong>, dass wir es auch in Taten<br />
umsetzen?<br />
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen,<br />
bunten Herbst, der alle Ihre Sinne erfreut.<br />
Herzliche Grüsse<br />
A première vue, fatigue et troubles du<br />
sommeil sont des atteintes dont le commun<br />
des mortels – en bonne santé ou<br />
malade - a déjà souffert ou s’est déjà<br />
plaint. Comment se fait-il alors que nous<br />
traitions dans ce numéro d’ <strong>info</strong> ce thème<br />
somme toute banal ? Ou, posons la question<br />
d’une autre façon: qu’a-t-il à voir<br />
avec la polyarthrite rhumatoïde ? En fait,<br />
bien plus que les personnes souffrant de<br />
PR ne le pensent elles-mêmes.<br />
Inflammations et douleurs sont les symptômes<br />
principaux d’une PR. Elles induisent<br />
une grande fatigue et des troubles<br />
du sommeil. En lisant l’article principal de<br />
Beatrix Mandl basé sur un exposé du Professeur<br />
André G. Aeschlimann, vous en<br />
saurez plus sur les raisons, signes et possibilités<br />
de traitement de ces manifestations.<br />
Une fatigue qui dure anormalement et<br />
dépasse les normes est un signe typique<br />
de PR débutante. Si lors du diagnostic, la<br />
personne atteinte exerce une activité professionnelle,<br />
la question de continuer ou<br />
non de la pratiquer se posera inévitablement<br />
et devra être examinée minutieusement.<br />
Vous saurez quelles considérations<br />
doivent être prises en compte et comment<br />
certains patients ont trouvé une solution<br />
dans le monde du travail en lisant l’article<br />
de Priska Fritschi.<br />
La vie associative et sociale a une grande<br />
importance au sein de l’ASP. C’est ainsi<br />
que participants et participantes de la<br />
Suisse entière ont pu bénéficier de deux<br />
jours d’ assemblée à Magliaso TI ou/et<br />
d’une semaine de vacances à Lungern où<br />
Suisses allemands et romands se sont à<br />
nouveau retrouvés. Vous pourrez lire un<br />
compte rendu de ces événements spéciaux<br />
dans ce numéro.<br />
Information, explications, motivation et<br />
entraide sont les piliers porteurs de notre<br />
conception de l’ASP. Ce numéro d’<strong>info</strong><br />
n’offre-t-il pas la preuve que nous mettons<br />
aussi cela en pratique?<br />
Je souhaite qu’un automne splendide et<br />
riche en couleurs réjouisse tous vos sens.<br />
Salutations cordiales<br />
Stanchezza e disturbi del sonno a prima<br />
vista sono una condizione debilitante che<br />
tutti quanti, sani o malati, abbiamo manifestato<br />
almeno una volta o della quale<br />
abbiamo sofferto. Perché dunque trattiamo<br />
quest’argomento di carattere generale<br />
nelle nostre <strong>info</strong>? O per porre la<br />
domanda in altri termini, che cosa ha a che<br />
fare con l’artrite reumatoide? Molto più<br />
di quanto gli interessati stessi credano.<br />
Infiammazioni e dolori sono i sintomi principali<br />
di un’artrite reumatoide. Causano<br />
profonda stanchezza e disturbi del sonno<br />
dovuti al dolore. Per <strong>info</strong>rmazioni più<br />
approfondite sulle cause di base, la sintomatologia<br />
e le possibilità terapeutiche<br />
riguardanti questi argomenti leggete l’articolo<br />
principale di Beatrix Mandl, basato<br />
su una relazione del Prof. Dr. med. André<br />
G. Aeschlimann.<br />
Una stanchezza che va oltre la normalità<br />
e che persiste a lungo è una caratteristica<br />
tipica di un’artrite reumatoide in fase iniziale.<br />
Se la persona alla quale è stata diagnosticata<br />
un’AR ha una vita professionale<br />
attiva, non potrà fare a meno di verificare<br />
in linea generale se sarà ancora in grado<br />
di praticarla. Nell’articolo di Priska Fritschi<br />
potrete scoprire le riflessioni che emergono<br />
in primo piano e il modo in cui le persone<br />
colpite da AR hanno trovato una soluzione<br />
nella loro quotidianità lavorativa.<br />
All’interno dell’ASP grande considerazione<br />
è riservata alle questioni pubbliche e<br />
sociali. Pertanto, i partecipanti provenienti<br />
da tutta la Svizzera hanno preso parte<br />
con piacere all’Assemblea generale di due<br />
giorni a Magliaso TI e alla settimana di<br />
ferie a Lungern, dove gli svizzeri di lingua<br />
francese e tedesca si sono nuovamente<br />
incontrati. In questa edizione troverete ulteriori<br />
<strong>info</strong>rmazioni sull’argomento.<br />
Informazioni, chiarimenti, motivazioni e<br />
auto-aiuto sono le colonne portanti della<br />
nostra filosofia. Questa <strong>info</strong> non è dunque<br />
una prova del fatto che la mettiamo<br />
anche in pratica?<br />
Auguro a tutti voi uno splendido autunno,<br />
ricco di colori, che allieti i vostri sensi.<br />
Cordiali saluti<br />
Ihre/votre/vostra Beatrix Mandl, Co-Präsidentin, Coprésidente, Copresidente<br />
<strong>info</strong> 3
Müdigkeit und Schlafstörungen<br />
bei Rheumatoider Arthritis<br />
Referat: Prof. Dr. med. André G.<br />
Aeschlimann, RehaClinic Bad Zurzach<br />
Text: Beatrix Mandl, Thalwil,<br />
Co-Präsidentin SPV, Zürich<br />
Wer hat nicht schon über grosse<br />
Müdigkeit, Abgeschlagenheit und<br />
Energiemangel geklagt? Aber was<br />
jeder Einzelne darunter versteht, ist<br />
ein sehr subjektives Empfinden.<br />
Unspezifische wie auch spezifische<br />
Ursachen können zur chronischen<br />
Müdigkeit führen. Ähnlich verhält<br />
es sich auch bei Schlafstörungen,<br />
unter welchen 8 bis 15 Prozent der<br />
Schweizer Bevölkerung leiden.<br />
Sowohl chronische Müdigkeit als<br />
auch Schlafstörungen bleiben aber<br />
oft unbehandelt.<br />
Im «Classique Interne de l’Empereur<br />
Jaune» findet sich schon vor zirka 2800<br />
Jahren v. Ch. eine alte Weisheit zum<br />
Thema, wie man 100-jährig werden könne,<br />
ohne sich erschöpft zu fühlen: «Früher<br />
lebten die Leute in Harmonie mit<br />
Yin und Yang. Sie ernährten sich gesund,<br />
gingen immer zur selben Stunde zu Bett<br />
und arbeiteten ohne Stress. Sie lebten<br />
mit Körper und Seele in Harmonie.» Was<br />
damals gesagt wurde, hat auch heute<br />
noch seine Gültigkeit. Denn, so hiess es<br />
weiter: «Heute weiss man nicht mehr,<br />
wie man seinen Körper und seine Seele<br />
pflegt. Man hat nur ein Ziel, das Vergnügen;<br />
was allerdings das Gegenteil ist vom<br />
Sinn des Lebens und man sich deshalb<br />
bereits mit 50 Jahren erschöpft, schwach<br />
und ohne Kraft fühlt …»<br />
Dank medizinischer Fortschritte und einer<br />
bewussteren Lebensweise sollte diese<br />
Aussage glücklicherweise nicht mehr auf<br />
die aktuelle Gesellschaft zutreffen. Heute<br />
versuchen (fast) alle Menschen, möglichst<br />
gesund und lange zu leben, sie sind<br />
aber manchmal auch überaktiv und unter<br />
Dauerstress. Tatsache ist, nicht ganz<br />
überraschend, dass trotz allem oder gerade<br />
deswegen, in der Schweiz 20 bis 30<br />
Prozent aller Patienten in den Arztpraxen<br />
über Müdigkeit klagen. Dauert diese<br />
länger als sechs Monate an und kann sie<br />
auch durch Ruhe und Schonung nicht<br />
behoben werden, spricht man von chronischer<br />
Müdigkeit. Frauen leiden stärker<br />
darunter als Männer.<br />
Chronische Müdigkeit .<br />
hat viele Ursachen.<br />
Eine lang anhaltende Müdigkeit kann nur<br />
in etwa zu 5 Prozent auf klar definierte,<br />
krankheitsbedingte Ursachen zurückgeführt<br />
werden. Der weit grössere Anteil<br />
hat keine gesicherten organischen Ursachen,<br />
hierbei stehen im Vordergrund:<br />
- psychosoziale Belastungssituationen, wie<br />
Stress, Überarbeitung, affektive<br />
Störungen<br />
- Depressionen und Angststörungen<br />
- Wetterfühligkeit, wie Warm-/Kaltfronten,<br />
Föhnsituationen.<br />
Das Wetter ist ein interessantes Phänomen:<br />
Generell wirken sich die unterschiedlichen<br />
Wettersituationen – insbesondere<br />
das Ausmass des Luftdrucks und<br />
der -feuchtigkeit – auf die Stärke des<br />
Schmerzempfindens von Betroffenen<br />
aus. Bei der Rheumatoiden Arthritis (RA)<br />
beeinflusst das Wetter hauptsächlich<br />
auch noch die Funktionen der Gelenke,<br />
während es sich bei der Fibromyalgie<br />
eher auf die Müdigkeit und die Schlafqualität<br />
auswirkt.<br />
Dem Licht kommt ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle zu: Alle Menschen, Tiere und<br />
Pflanzen brauchen Licht zum Leben;<br />
den Menschen mit Depressionen kann<br />
mit speziellen Lichttherapien geholfen<br />
werden.<br />
Die Müdigkeit kann auch auf sekundäre<br />
Ursachen zurückgeführt werden:<br />
- Schlafstörungen<br />
- Blutarmut, Niereninsuffizienz<br />
- Hormonelle Störungen<br />
- chronisch verlaufende virale Infektionen<br />
- Herzschwäche, Erkrankung der Herzkranzgefässe/Arteriosklerose<br />
- Krebsleiden<br />
- Psychische Affektionen: Depression,<br />
Angststörung<br />
- Medikamente, Alkohol, Drogen<br />
- Fehlende körperliche Aktivität<br />
- Übergewicht: BMI > 45.<br />
Eine breit angelegte Studie hat zudem<br />
aufgezeigt, dass vor allem bei jüngeren<br />
Menschen (bis 34 Jahre) wenig Schlaf zu<br />
einem hohen Risiko für Übergewicht führt.<br />
Dieses Wissen und andere Faktoren, wie<br />
mangelnde Bewegung, gesellschaftliche<br />
Einflüsse usw. sollten vermehrt in die Prävention<br />
und Behandlung von Übergewicht<br />
einfliessen.<br />
Wie geht man der Müdigkeit .<br />
auf den Grund?.<br />
Bevor Behandlungsmassnahmen ergriffen<br />
werden können, müssen mittels Anamnese,<br />
körperlicher Untersuchungen und<br />
Laborbefunde andere mögliche Krankheitsursachen<br />
ausgeschlossen und eine Standortbestimmung<br />
vorgenommen werden.<br />
Bei der Anamnese stehen unter anderem<br />
im Vordergrund:<br />
- Erfassung von Vorerkrankungen<br />
- Schlafanamnese/Tagesstruktur<br />
- Sozial-, Arbeits-, Familien-Anamnese<br />
- Ausschluss Depression/Angststörung<br />
- Körperliche Aktivität/Gewichtsentwicklung<br />
- Medikamente/Drogen/Alkohol.<br />
Bei der körperlichen Untersuchung sind<br />
folgende Befunde wichtig:<br />
- Blutdruckbestimmung (Hypotonie?)<br />
- Zeichen einer Herzschwäche?<br />
- Gelenkerkrankungen? Entzündungszeichen?<br />
- chronische Bronchitis?<br />
- Lymphknotenschwellung?<br />
- Entzündungsgrad der Gelenke?<br />
Letzteres Kriterium ist auch charakteristisch<br />
bei der RA, welches durch Basistherapeutika<br />
beeinflusst werden kann.<br />
Kommen beispielsweise TNF-alpha-Hemmer<br />
zum Einsatz, wirkt sich das durch<br />
die starke Eindämmung der Entzündung<br />
auch positiv auf die Müdigkeit aus.<br />
Zur Vollständigkeit folgen noch Labortests,<br />
insbesondere:<br />
- Blutsenkung (BSR), Entzündungszeichen<br />
(CRP)<br />
- komplettes Blutbild<br />
- Blutzucker<br />
- Leber- und Nierenwerte<br />
- Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium)<br />
- Schilddrüsenwerte<br />
- Urinbefund<br />
- Lungenröntgenbild.<br />
4 <strong>info</strong>
1<br />
Gestörter Schlaf verstärkt den Schmerz / Les troubles du sommeil augmentent la douleur /<br />
Il sonno disturbato accresce il dolore<br />
Akuter Schmerz<br />
Douleur aiguë<br />
Dolore acuto<br />
Kurzzeitige Schlafstörung<br />
Trouble passager du sommeil<br />
Disturbo del sonno di breve durata<br />
Verstärkung der<br />
Schmerzen<br />
Intensification<br />
de la douleur<br />
Potenziamento<br />
dei dolori<br />
Teufelskreis<br />
chronischer Schmerz und Schlaf<br />
Le cercle vicieux<br />
de la douleur et du sommeil<br />
Un circolo vizioso:<br />
dolore cronico e sonno<br />
Chronifizierung<br />
der<br />
Schlafstörung<br />
Evolution du<br />
trouble du<br />
sommeil vers la<br />
chronicité<br />
Cronicizzazione<br />
del disturbo<br />
del sonno<br />
Verschlechterung der Lebensqualität<br />
Depression/Angst<br />
Détérioration de la qualité de vie :<br />
dépression / angoisse<br />
Peggioramento della qualità di vita:<br />
depressione/ansia<br />
Das chronische Erschöpfungs-.<br />
syndrom.<br />
Nebst den bereits erwähnten Ursachen,<br />
die zur chronischen Müdigkeit führen,<br />
könnte ein sogenanntes chronisches<br />
Erschöpfungssyndrom vorliegen oder<br />
Chronic Fatigue Syndrom (CFS), das sich<br />
als eigenständiges Krankheitsbild inzwischen<br />
etabliert hat. Man geht heute<br />
davon aus, dass weniger als 0,5 Prozent<br />
der Gesamtbevölkerung darunter leidet.<br />
Hauptsymptom ist eine lähmende geistige<br />
und körperliche Erschöpfung und<br />
Müdigkeit, für die sich keine körperlichen<br />
Ursachen finden lassen. Sie muss über<br />
sechs Monate andauern, und auch durch<br />
Ruhe und Schonung kann die Müdigkeit<br />
(Fatigue) nicht behoben werden.<br />
Das CFS wird bei weniger als 20 Prozent<br />
der tatsächlich betroffenen Patienten diagnostiziert.<br />
Es zeichnet sich zumeist zu<br />
Beginn durch febrile Temperaturen, Lymphknotenschwellungen,<br />
Hals-/Kopfschmerzen,<br />
Erschöpfung durch kleinste Anstrengungen,<br />
Muskel- und Gelenkschmerzen<br />
und nicht erholsamen Schlaf aus.<br />
Eine dem chronischen Erschöpfungssyndrom<br />
verwandte Krankheit ist das Fibromyalgie-Syndrom,<br />
das ebenfalls zu den<br />
(«Weichteil«)-rheumatischen Erkrankungen<br />
zählt. Dieses wird im Gegensatz zum<br />
CFS viel gehäufter bei Frauen als bei<br />
Männern festgestellt und lässt sich wie<br />
folgt definieren: Schmerzen im gesamten<br />
Körper, schmerzhafte «Druckpunkte» an<br />
typischen Stellen, oft Begleitsymptome<br />
wie unruhige Beine, Schlafstörungen,<br />
Erschöpfung, Reizdarm- und Reizblase.<br />
Schlafstörungen nehmen mit dem.<br />
Alter zu.<br />
8 bis 15 Prozent der Schweizer-Bevölkerung<br />
leben mit behandlungsbedürftigen<br />
Schlafproblemen, die aber oft<br />
unbehandelt bleiben. Schlafstörungen<br />
nehmen mit dem Alter klar zu und stellen<br />
nicht für alle, aber für viele Menschen<br />
ein bedeutendes Problem dar. Bei<br />
den über 65-Jährigen belegen Studien,<br />
dass 40 Prozent der Bevölkerung von<br />
Schlafstörungen betroffen sind, und bei<br />
den über 70-Jährigen weiss man gar,<br />
dass über 70 Prozent regelmässig zu<br />
Schlaf- und Beruhigungsmitteln greifen,<br />
um schlafen zu können.<br />
Wie bei der Müdigkeit muss bei Schlafstörungen<br />
als Erstes die Anamnese<br />
erfasst werden, und um mehr über die<br />
Hintergründe zu erfahren, werden weitere<br />
Untersuchungen veranlasst.<br />
Schlafdauer und Schlafqualität.<br />
Die zur Erholung notwendige Schlaflänge<br />
wird anhand von bekannten Durchschnittswerten<br />
bestimmt; die mittlere<br />
Schlaflänge in Deutschland zum Beispiel<br />
beträgt sieben Stunden, wobei man<br />
von einer individuellen Variabilität von<br />
zirka fünf bis zehn Stunden ausgeht.<br />
Zudem muss die Schlafqualität als erholsam<br />
empfunden werden.<br />
<strong>info</strong> 5
Die klinische Kontrolle des Schlafmangels<br />
wird wie folgt eruiert:<br />
Schlaf an arbeitsfreien Tagen = 1 bis 2<br />
Stunden länger als an Arbeitstagen = den<br />
effektiven Schlafmangel; geteilt durch<br />
fünf Arbeitstage ergibt die fehlenden<br />
Minuten pro Tag.<br />
Ein- und Durchschlafstörungen: Dazu ist<br />
bekannt, dass bei Depressionen und<br />
Angstzuständen sowie im höheren Alter<br />
hauptsächlich Einschlafstörungen, bei<br />
Alkohol hingegen eher Durchschlaf -<br />
störungen auftreten.<br />
Weiter muss abgeklärt werden, ob folgende<br />
Auffälligkeiten eventuell Schlafstörungen<br />
hervorrufen:<br />
- Schnarchen oder Atempausen als Hinweis<br />
auf Schlafapnoe-Syndrom<br />
- Unruhige Beine (restless legs)<br />
- Zähneknirschen (Bruxismus) und Fibromyalgie-Syndrom<br />
- Bettnässen, nächtlicher Harndrang als<br />
Ausdruck einer Herzschwäche<br />
- Erschöpfungszustand.<br />
Die Einteilung der Schlafstörungen und<br />
Schlaflosigkeit basiert auf deren Symptomatik,<br />
wobei es sich auch hier immer um<br />
ein subjektives Beschwerdebild handelt:<br />
Insomnie: Ein-/und Durchschlafstörungen<br />
sowie frühes Erwachen<br />
Hypersomnie: Verlängerter Schlaf und<br />
Tagesschläfrigkeit/Müdigkeit<br />
Parasomnien: Im Schlaf auftretende Störungen,<br />
wie Schlafwandeln, Albträume,<br />
Angstträume usw.<br />
Gestörter Schlaf verstärkt den.<br />
Schmerz.<br />
Nicht zu unterschätzen ist der Teufelskreis,<br />
dass gestörter Schlaf den Schmerz verstärkt,<br />
und dieser wiederum zu grösserer<br />
Schlaflosigkeit führt (Abb. 1, S. 5). Die<br />
Abbildung zeigt, dass ein akuter Schmerz<br />
vorerst eine kurzzeitige Schlaflosigkeit<br />
auslösen kann, sich diese aber zu einer<br />
chronifizierten Schlafstörung entwickelt.<br />
Diese wiederum kann eine Verschlechterung<br />
der Lebensqualität auslösen, sodass<br />
in der Folge verstärkt Schmerzen auftreten.<br />
Ein Mechanismus, dessen man sich<br />
bei einer RA wohl zu wenig bewusst ist,<br />
der aber eine wichtige Rolle spielen kann.<br />
Diagnostik bei Schlafstörungen.<br />
Für eine klinische Abklärung einer Schlafstörung<br />
muss der Betroffene zu Hause<br />
zuerst einen Schlaffragebogen ausfüllen<br />
und erst danach folgen weitere Abklärungsschritte<br />
mit Gesprächen, Schlaftagebuch<br />
und Aktometrie. Sie dienen als<br />
Basis für die klinischen Untersuchungen<br />
im Schlaflabor (Abb. 2, S. 9).<br />
Das Schlaftagebuch erfasst alle Aktivitäten<br />
vor dem ins Bett gehen, die Ernährung,<br />
den Alkoholkonsum und die Medikamenteneinnahme;<br />
all das, was unter<br />
Schlafhygiene verstanden wird, sowie<br />
Informationen über bereits getroffene<br />
Massnahmen.<br />
Bei der Aktometrie werden mithilfe eines<br />
kleinen, am Arm getragenen Messgerätes<br />
die Bewegungs- und Ruhephasen<br />
während 8 bis 14 Tagen aufgezeichnet<br />
(Abb. 3). Bei RA-Patienten zeigten die<br />
Aktometrie-Messungen – gegenüber<br />
gesunden Personen – kein auffälligeres<br />
Schlafverlaufsbild.<br />
Im Schlaflabor fokussiert man folgende<br />
Kriterien:<br />
- Stadien, Aufwachreaktionen, epileptische<br />
Potenziale<br />
- andere Körperfunktionen, insbesondere<br />
die Atmung<br />
- Bein- und/oder Arm-Bewegungen<br />
- Der ganze Schlaf wird videoüberwacht<br />
(Abb. 4, S. 10 und Abb. 5, S. 12/13).<br />
Indikationen für eine Schlaflabor-Abklärung<br />
bei Müdigkeit respektive Schläfrigkeit<br />
werden nur bei Verdacht auf spezifische<br />
Krankheitsbilder, wie beispielsweise<br />
Atemstörungen, unruhige Beine, Verdacht<br />
auf nächtliche Epilepsie, persistierende<br />
Schläfrigkeit ohne klare Ursachen<br />
gestellt.<br />
Gute Erfolgsaussichten der.<br />
Therapien.<br />
Eine altbewährte Regel gilt auch hier:<br />
Jene Therapieansätze haben den grössten<br />
Erfolg, welche auf einer möglichst<br />
genauen Diagnose der vielfältigen Ursachen<br />
von Schlafstörungen basieren.<br />
Bei der psychophysiologischen Insomnie<br />
stehen nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden<br />
im Vorgrund:<br />
- Aufklärung und Verhaltenstherapien<br />
- Entspannungstechniken<br />
- Schlafhygiene<br />
- Verzicht auf Siesta, abhängig vom Alter<br />
- parallel medikamentöse Therapien sind<br />
selten notwendig.<br />
Die Therapien berücksichtigen psychosoziale,<br />
physikalisch-therapeutische als<br />
auch medikamentöse Ansätze:<br />
■ Psycho-soziale Ansätze:<br />
- Verhaltenstherapien: auf kognitiver<br />
Ebene über Gespräche, um Erkenntnisse<br />
und das Verständnis bestehender<br />
Abläufe bewusst zu machen und so zu<br />
neuen Lösungen zu finden. Über Rollenspiele,<br />
Tanz- und Humortherapien<br />
können auch Veränderungen bestimmter<br />
Verhaltensweisen durch Verknüpfung<br />
mit Situationen erzielt werden.<br />
- Das soziale Umfeld mit Familie, sozialem<br />
Netz, Haushalt und Arbeitsplatz<br />
muss analysiert werden, um mögliche<br />
Massnahmen ergreifen zu können.<br />
■ Physikalisch-therapeutische<br />
Massnahmen:<br />
- Aktive und bewusste Bewegungen spielen<br />
eine sehr wichtige Rolle im Zusammenhang<br />
mit Schlafstörungen, dessen<br />
sich viele nicht bewusst sind:<br />
- Stretching, Kräftigungsübungen, Medizinische<br />
Trainings-Therapien (MTT)<br />
oder aerobes Ausdauertraining helfen,<br />
einen besseren Schlaf zu finden.<br />
- Coping: Aktive Übungen gegen<br />
Schmerzen und strukturierte Heimprogramme<br />
helfen, neue Wege zu finden.<br />
- Passive Bewegungsabläufe mit Wärme<br />
oder Massagen wirken beruhigend.<br />
■ Medikamentöse Therapie:<br />
- Antidepressiva: In tiefer Dosierung und<br />
über längere Zeit eingenommen, helfen<br />
sie gegen Schmerzen (Schmerzmodulatoren)<br />
und indirekt gegen Schlafstörungen<br />
und Müdigkeit; wichtig im Umgang<br />
damit ist das Wissen um ein langsames<br />
Wiederausschleichen. Auch Anxiolytika<br />
(Angstlöser) und schlafinduzierende<br />
Medikamente können vorübergehend<br />
eingesetzt werden.<br />
Im Einzelfall wird ein nach individuellen<br />
Bedürfnissen ausgerichtetes interdisziplinäres<br />
Vorgehen durch synergetische<br />
Vernetzung aller Strategien angewendet.<br />
Bei aktiver Mitarbeit der Betroffenen lassen<br />
die Vielzahl an Behandlungsmethoden<br />
und die gesicherten Erfolgschancen<br />
das Fazit zu: Schlafstörungen sind gut<br />
behandelbar!<br />
6 <strong>info</strong>
Fatigue et troubles du sommeil en cas<br />
de polyarthrite rhumatoïde<br />
Exposé du professeur André G.<br />
Aeschlimann, RehaClinic, Bad Zurzach<br />
Résumé : Beatrix Mandl, Thalwil,<br />
coprésidente de l’ASP, Zürich<br />
A qui n’est-il jamais arrivé de se<br />
plaindre d’une grande fatigue, d’un<br />
état d’abattement, d’un manque<br />
d’énergie ? Il est vrai que ce que l’on<br />
entend par là est éminemment subjectif.<br />
Certains facteurs non spécifiques<br />
aussi bien que d’autres, tout<br />
à fait spécifiques, peuvent entraîner<br />
une fatigue chronique. Il en va de<br />
même des troubles du sommeil, dont<br />
8 à 15 pour cent de la population<br />
suisse se plaignent. Or la fatigue<br />
chronique aussi bien que les troubles<br />
du sommeil ne donnent souvent lieu<br />
à aucun traitement.<br />
Voici quelque 2800 ans avant J.-C., le<br />
Huangdi Nei Jing (ou Classique Interne<br />
de l’Empereur Jaune, le plus ancien<br />
ouvrage de médecine chinoise traditionnelle)<br />
faisait déjà état de l’ancienne<br />
sagesse qui permet à l’homme de devenir<br />
centenaire sans éprouver aucune impression<br />
d’épuisement : « Autrefois, les gens<br />
vivaient en harmonie avec le yin et le<br />
yang. Ils se nourrissaient sainement, se<br />
couchaient toujours à la même heure et<br />
travaillaient sans jamais éprouver de<br />
stress. Leur corps et leur âme vivaient en<br />
harmonie. » Ces constatations ont gardé<br />
3<br />
Mesure de l’activité au<br />
moyen d’un actomètre<br />
Die Bewegung messen:<br />
Die Aktometrie<br />
Misurazione del<br />
movimento: l’actometria<br />
toute leur validité. « En effet, poursuivait<br />
la voix de cette ancienne sagesse, on ne<br />
sait plus, de nos jours, prendre soin ni de<br />
son corps, ni de son âme. Le seul but que<br />
l’on poursuit est le plaisir, ce qui va à<br />
l’encontre du sens de la vie ; c’est pourquoi,<br />
dès l’âge de 50 ans déjà, on se sent<br />
faible, épuisé, sans aucune énergie… ».<br />
Grâce aux progrès de la médecine et à<br />
des modes de vie empreints d’une plus<br />
grande conscience de cette réalité, ces<br />
constatations ne devraient plus être de<br />
mise en ce qui touche la société actuelle.<br />
Aujourd’hui, chacun (ou presque) s’efforce<br />
de vivre aussi sainement que possible et<br />
d’optimiser ainsi son espérance de vie,<br />
mais nombreux sont ceux qui tombent<br />
dans l’hyperactivité et se trouvent ainsi<br />
soumis à un stress permanent. Il n’est<br />
donc pas vraiment surprenant qu’en dépit<br />
de toutes leurs bonnes intentions, ou<br />
peut-être à cause d’elles, 20 à 30 pour<br />
cent des personnes qui vont consulter un<br />
médecin se plaignent de fatigue. Si cet<br />
état se prolonge au-delà de six mois et<br />
que ni le repos ni les mesures de ménagement<br />
ne parviennent à y remédier, on<br />
parlera de fatigue chronique. Les femmes<br />
y sont plus facilement sujettes que les<br />
hommes.<br />
Les multiples causes de fatigue .<br />
chronique.<br />
Les facteurs étiologiques d’un état de<br />
fatigue chronique ne peuvent être clairement<br />
établis que dans cinq pour cent des<br />
cas environ. Le plus souvent, il ne s’agit<br />
pas de causes organiques certaines, dues<br />
à une quelconque pathologie. Ce sont<br />
essentiellement :<br />
- les situations impliquant une charge<br />
psychosociale : stress, surmenage,<br />
troubles affectifs ;<br />
- les états dépressifs et les troubles dus à<br />
l’angoisse ;<br />
- une sensibilité excessive aux variations<br />
atmosphériques : alternance de fronts<br />
froids et de fronts chauds, situations de<br />
foehn.<br />
Les variations atmosphériques constituent<br />
à cet égard un phénomène intéressant<br />
: en général – cela vaut tout particulièrement<br />
pour les fluctuations de la pression<br />
atmosphérique et du taux<br />
d’humidité – elles exercent une influence<br />
sur l’intensité des manifestations douloureuses.<br />
En ce qui concerne la polyarthrite<br />
rhumatoïde (PR), cela se traduit en<br />
outre, ainsi qu’en attestent les malades<br />
en cause, par une détérioration de la<br />
fonction articulaire, tandis qu’en cas de<br />
fibromyalgie, on observera plutôt un<br />
accroissement de la sensation de fatigue<br />
et une détérioration de la qualité du<br />
sommeil.<br />
La lumière joue également un rôle important<br />
: tout être vivant, qu’il s’agisse de<br />
l’homme, d’un animal ou d’un végétal, a<br />
besoin de lumière pour vivre ; on connaît<br />
les effets bénéfiques de la luminothérapie<br />
dans le traitement des dépressions<br />
nerveuses.<br />
La fatigue peut aussi provenir de causes<br />
secondaires telles que<br />
- les troubles du sommeil,<br />
- l’anémie, l’insuffisance rénale,<br />
- les troubles hormonaux,<br />
- les infections virales d’évolution<br />
chronique,<br />
- les insuffisances cardiaques, les affections<br />
coronariennes, l’artériosclérose,<br />
- les atteintes cancéreuses,<br />
- les affections psychiques: dépressions,<br />
états d’anxiété,<br />
- les affections médicamenteuses,<br />
l’alcoolisme, les toxicomanies,<br />
- le manque d’activité physique,<br />
- le surpoids : IMC > 45.<br />
Une étude de grande envergure a en<br />
outre démontré que le manque de sommeil<br />
comportait, notamment chez les<br />
personnes jeunes (jusqu’à 34 ans), un<br />
risque élevé d’excès de poids. Cette<br />
constatation, jointe à d’autres, concernant<br />
certaines observations relatives à<br />
des facteurs tels que le manque de mouvement,<br />
les influences extérieures inhérentes<br />
à notre société, etc., devrait être<br />
<strong>info</strong> 7
davantage prise en considération dans la<br />
prévention et le traitement de la surcharge<br />
pondérale.<br />
Comment identifier les causes .<br />
d’un état de fatigue ?.<br />
Avant toute mesure thérapeutique, il<br />
convient de s’assurer, sur la base de<br />
l’anamnèse, de l’examen clinique et des<br />
données fournies par les analyses effectuées<br />
en laboratoire, que tout autre facteur<br />
étiologique peut être exclu et de faire<br />
le point de la situation.<br />
En ce qui touche l’anamnèse, les éléments<br />
suivants revêtent une importance<br />
prioritaire :<br />
- les maladies précédemment subies ;<br />
- l’anamnèse relative au sommeil / au<br />
déroulement des journées ;<br />
- l’anamnèse concernant la vie sociale,<br />
le travail, la famille ;<br />
- la possibilité d’exclure une éventuelle<br />
dépression / des troubles dus à l’angoisse<br />
;<br />
- l’activité corporelle / l’évolution pondérale<br />
;<br />
- la prise de médicaments, la consommation<br />
d’alcool, de stupéfiants.<br />
En ce qui concerne l’examen clinique, les<br />
facteurs suivants sont essentiels :<br />
- tension artérielle (hypotonie?),<br />
- indices d’une insuffisance cardiaque,<br />
- affections articulaires éventuelles,<br />
symptômes inflammatoires,<br />
- bronchite chronique,<br />
- inflammation des ganglions lymphatiques,<br />
- degré d’inflammation des articulations.<br />
Ce dernier symptôme est aussi caractéristique<br />
de la PR laquelle peut être combattue<br />
au moyen d’un traitement de base.<br />
L’administration d’inhibiteurs du TNFalpha,<br />
par exemple, permet d’obtenir<br />
une réduction très sensible de l’inflammation,<br />
ce qui aura également un effet<br />
salutaire en ce qui touche l’état de<br />
fatigue.<br />
Pour compléter, on se référera aussi aux<br />
résultats des examens de laboratoire,<br />
notamment aux données concernant<br />
- la vitesse de sédimentation (VS), la protéine<br />
C réactive (CRP- indicateur d’un<br />
processus inflammatoire)<br />
- la numération de la formule sanguine<br />
- le taux de glycémie<br />
- les valeurs du foie et des reins<br />
- les électrolytes (sodium, potassium,<br />
calcium)<br />
- les valeurs thyroïdiennes<br />
- les résultats des analyses urinaires<br />
- les radiographies pulmonaires.<br />
Le syndrome d’épuisement .<br />
chronique.<br />
Outre les facteurs déjà énumérés, on<br />
peut observer parfois le syndrome d’épuisement<br />
chronique (ou CFS - Chronic<br />
Fatigue Syndrom), désormais considéré<br />
comme un tableau clinique en soi. On<br />
estime actuellement à 0,5 pour cent de la<br />
population totale la proportion de personnes<br />
qui en souffrent. Le symptôme<br />
dominant est une fatigue allant jusqu’à<br />
l’épuisement psychique et physique<br />
qu’aucune cause organique décelable ne<br />
justifie. Il faut toutefois, pour cela, que<br />
cet état se prolonge au-delà de six mois<br />
sans céder au repos ni aux mesures de<br />
ménagement appliquées.<br />
Le syndrome d’épuisement chronique est<br />
diagnostiqué chez moins de 20 pour cent<br />
des personnes présentant ce genre de<br />
symptômes. Il se manifeste généralement,<br />
au début, par un état fébrile, le<br />
gonflement des ganglions lymphatiques,<br />
des maux de gorge et des céphalées, un<br />
épuisement au moindre effort, des douleurs<br />
des membres et des articulations,<br />
ainsi que par un sommeil dénué d’effet<br />
réparateur.<br />
Au nombre des maladies rhumatismales<br />
(qui s’en prennent d’ailleurs aussi aux<br />
parties molles) figure une affection apparentée<br />
au syndrome d’épuisement chronique<br />
: c’est la fibromyalgie. Contrairement<br />
au CFS, elle est beaucoup plus<br />
fréquente chez les femmes que chez les<br />
hommes. Ses caractéristiques sont : des<br />
douleurs généralisées, des points douloureux<br />
à la pression, de localisation typique,<br />
à quoi s’ajoutent souvent des symptômes<br />
d’accompagnement tels que<br />
jambes agitées, troubles du sommeil,<br />
sensation d’épuisement, irritation intestinale<br />
et vésicale.<br />
Les troubles du sommeil s’accentuent .<br />
à mesure que l’âge progresse.<br />
Huit à quinze pour cent de la population<br />
suisse connaît des troubles du sommeil qui<br />
mériteraient un traitement mais demeurent<br />
cependant sans soins. Les troubles du<br />
sommeil s’accentuent nettement à mesure<br />
que l’âge avance et constituent, sinon<br />
pour tout le monde, du moins pour un<br />
grand nombre de personnes un problème<br />
important. Des études ont prouvé que<br />
chez les plus de 65 ans, 40 pour cent des<br />
personnes interrogées en étaient affectés<br />
et qu’au delà de 70 ans, plus de 70 pour<br />
cent des gens recouraient régulièrement<br />
aux somnifères et aux tranquillisants pour<br />
parvenir à dormir.<br />
Il en va des troubles du sommeil comme<br />
de la fatigue : la première démarche diagnostique<br />
doit être l’anamnèse, pour<br />
cerner les facteurs étiologiques en cause,<br />
que d’autres examens permettront de<br />
préciser.<br />
Durée et qualité du sommeil .<br />
Pour déterminer la durée nécessaire du<br />
sommeil, on se fonde sur certaines<br />
valeurs moyennes généralement admises ;<br />
en Allemagne, par exemple, la durée<br />
moyenne est de sept heures, sa variabilité<br />
oscillant entre cinq et dix heures environ.<br />
En outre, il faut que la qualité du sommeil<br />
assure un effet réparateur.<br />
Au plan clinique, le manque de sommeil<br />
est établi selon les critères suivants :<br />
les jours de congé, si la durée du sommeil<br />
excède de 1 à 2 heures la durée du<br />
sommeil des jours de travail, on enregistrera<br />
un manque effectif de sommeil ; en<br />
divisant par 5 (jours de travail) le résultat<br />
obtenu, on obtiendra le nombre de minutes<br />
manquantes par jour.<br />
Difficultés d’endormissement et troubles<br />
du sommeil : il est bien connu que les<br />
difficultés d’endormissement surviennent<br />
essentiellement au cours d’états dépressifs,<br />
de même que chez les personnes âgées,<br />
tandis que les troubles du sommeil sont<br />
souvent dus à la consommation d’alcool.<br />
Il convient en outre d’établir si l’on n’a<br />
pas affaire à l’un ou l’autre des facteurs<br />
suivants, susceptibles de provoquer des<br />
interruptions du sommeil :<br />
- ronflement ou coupures respiratoires<br />
dénotant un syndrome d’apnée du sommeil ;<br />
- syndrome des jambes agitées ;<br />
- grincement des dents (bruxisme) ;<br />
syndrome de fibromyalgie ;<br />
- énurésie ; la nuit, besoin fréquent<br />
d’uriner, signe potentiel d’une insuffisance<br />
cardiaque ;<br />
- état d’épuisement.<br />
8 <strong>info</strong>
2<br />
Abklärung einer Schlafstörung / Analyse d’un trouble du sommeil /<br />
Diagnosi del disturbo del sonno<br />
Trouble du sommeil<br />
Schlafstörung<br />
Disturbo del sonno<br />
Questionnaire, rempli à domicile, concernant<br />
le déroulement du sommeil<br />
Schlaffragebogen zu Hause ausgefüllt<br />
Questionario del sonno compilato a casa<br />
Premier entretien<br />
Erstgespräch<br />
Primo colloquio<br />
Actométrie et journal du sommeil (14 jours)<br />
Aktometrie und Schlaftagebuch (14 Tage)<br />
Actometria e diario del sonno (14 giorni)<br />
Diagnostic différentiel<br />
Spezielle Diagnostik<br />
Diagnostica differenziale<br />
Deuxième entretien<br />
Zweitgespräch<br />
Secondo colloquio<br />
La classification des troubles du sommeil<br />
et des types d’insomnie se fonde sur leurs<br />
symptômes : il s’agit toutefois, forcément,<br />
d’un tableau clinique qui demeure subjectif<br />
; on distingue :<br />
l’insomnie : difficulté à s’endormir et<br />
interruptions du sommeil ; éveil prématuré ;<br />
l’hypersomnie : sommeil prolongé ;<br />
somnolence et fatigue diurnes ;<br />
les parasomnies : troubles du sommeil<br />
tels que somnambulisme, cauchemars,<br />
terreurs nocturnes, etc.<br />
Les troubles du sommeil accentuent .<br />
la douleur.<br />
On ne saurait ignorer le risque de voir<br />
s’installer un cercle vicieux : les troubles<br />
du sommeil avivent la douleur laquelle<br />
provoque à son tour l’insomnie (cf. fig. 1,<br />
p. 5). L’illustration montre comment une<br />
douleur aiguë peut donner lieu tout<br />
d’abord à une brève insomnie laquelle,<br />
en se répétant, évoluera peu à peu vers<br />
un trouble chronique du sommeil ; celuici<br />
risque de causer une détérioration de<br />
la qualité de vie, de sorte que des douleurs<br />
plus fortes s’ensuivront. C’est là un<br />
mécanisme dont on ne prend souvent<br />
pas suffisamment conscience, en dépit<br />
du rôle important qu’il peut jouer.<br />
Entretien approfondi<br />
Vertieftes Interview<br />
Intervista approfondita<br />
Laboratoire du<br />
sommeil : mesures et<br />
observations<br />
Schlaflabor:<br />
Messungen und<br />
Aufzeichnungen<br />
Laboratorio del<br />
sonno: misurazioni e<br />
registrazioni<br />
Essai thérapeutique :<br />
médicaments,<br />
thérapie comportementale<br />
Therapieversuch:<br />
Medikamente,<br />
Verhaltenstherapie<br />
Tentativo terapeutico:<br />
medicamenti, terapia<br />
comportamentale<br />
Diagnostic .<br />
Pour établir les causes cliniques de l’insomnie,<br />
on demandera tout d’abord au<br />
sujet de remplir, chez lui, un questionnaire,<br />
avant de poursuivre par des entretiens<br />
et par la rédaction d’un journal, dans<br />
lequel il notera toute observation concernant<br />
son sommeil, et par l’actimétrie. Ces<br />
indications serviront de base pour les<br />
examens cliniques à effectuer en laboratoire<br />
(cf. Fig. 2).<br />
Le journal tenu par le sujet portera sur<br />
toutes les activités ou occupations auxquelles<br />
il se sera livré avant l’heure du<br />
coucher, sur son alimentation, sa consommation<br />
d’alcool et sur les médicaments<br />
qu’il aura pris: en un mot, sur tout ce<br />
qu’il est convenu d’appeler l’hygiène du<br />
sommeil, sans oublier les mesures thérapeutiques<br />
prises.<br />
L’actimétrie est un examen qui enregistre<br />
les mouvements grâce à un petit boîtier<br />
porté au poignet ; cela, durant 8 à 14<br />
jours (cf. fig. 3, p. 7). Les données enregistrées,<br />
au cours d’une étude, chez une<br />
personne atteinte de PR n’ont rien révélé<br />
de particulier, comparativement à celles<br />
<strong>info</strong> 9
qui ont été relevées chez des sujets sains.<br />
Au laboratoire du sommeil, les éléments<br />
suivants font l’objet d’une très grande<br />
attention :<br />
- stades d’évolution des troubles, réactions<br />
au réveil, présence éventuelle de<br />
facteurs à caractère épileptique ;<br />
- autres fonctions corporelles, notamment<br />
la respiration ;<br />
- mouvements des jambes et / ou des<br />
bras ;<br />
- le sommeil est soumis pendant toute sa<br />
durée à une vidéosurveillance (cf. fig. 4<br />
et fig. 5, p. 12/13)<br />
Les indications d’une étude visant à<br />
déterminer, dans un laboratoire du sommeil,<br />
les causes d’une tendance avérée<br />
à la fatigue ou à la somnolence se limitent<br />
aux cas suscitant le soupçon d’une pathologie<br />
spécifique telle que, par exemple,<br />
un trouble respiratoire, le syndrome des<br />
jambes agitées, d’éventuelles crises nocturnes<br />
d’épilepsie ou une somnolence<br />
persistante d’origine indéterminée.<br />
Les divers traitements existants .<br />
offrent un bon potentiel de succès.<br />
Une règle d’or, mainte fois confirmée,<br />
vaut aussi dans les cas en question ici :<br />
plus le diagnostic sur lequel le traitement<br />
est fondé sera précis, en ce qui touche<br />
les innombrables causes des troubles du<br />
sommeil, plus les chances de succès<br />
seront grandes.<br />
Pour le traitement de l’insomnie d’ordre<br />
psychophysiologique, les méthodes non<br />
médicamenteuses sont à privilégier, à<br />
savoir :<br />
- l’élucidation des causes et la thérapie<br />
comportementale ;<br />
- les diverses méthodes de relaxation ;<br />
- l’hygiène du sommeil ;<br />
- la suppression de la sieste, quel que<br />
soit l’âge du sujet ;<br />
- un traitement médicamenteux parallèle<br />
est rarement nécessaire.<br />
Les traitements généralement appliqués<br />
tiennent compte des exigences d’ordre<br />
psychosocial et des nécessités physiothérapeutiques<br />
aussi bien que des facteurs<br />
nécessitant un traitement médicamenteux.<br />
visant à ce que le sujet prenne<br />
conscience de certains faits, dans le but<br />
de trouver des solutions. Les jeux de<br />
rôle, la danse ou l’humour peuvent<br />
contribuer à lui faire changer certains<br />
comportements qui seront liés à des<br />
situations particulières ;<br />
- l’environnement social et la famille, les<br />
relations sociales, le milieu de vie et le<br />
milieu professionnel doivent être analysés<br />
dans le but de prendre certaines<br />
mesures qui s’imposent.<br />
■ Mesures d’ordre somatique<br />
- les mouvements actifs et conscients<br />
jouent un rôle important lorsqu’on a<br />
affaire à des troubles du sommeil dont<br />
le sujet n’est d’ailleurs souvent pas<br />
conscient ;<br />
- le stretching, les exercices pour développer<br />
la force, la thérapie de renforcement<br />
musculaire (MTT) ou l’entraînement<br />
en endurance aérobie peuvent<br />
permettre d’améliorer le sommeil ;<br />
- le coping : certains exercices spécialement<br />
conçus pour circonvenir la douleur,<br />
de même que certains programmes<br />
mis au point à cet effet permettent<br />
de trouver des moyens<br />
nouveaux de lutte contre la douleur ;<br />
4<br />
- la chaleur et les massages ont un effet<br />
calmant.<br />
■ Traitements médicamenteux<br />
- les antidépresseurs, pris à faibles doses<br />
durant une période prolongée, permettent<br />
de mieux surmonter la sensation<br />
douloureuse (en agissant en modulateurs<br />
de la douleur) et donc, indirectement,<br />
de réduire les troubles du sommeil<br />
et la fatigue ; en y recourant, on ne<br />
perdra cependant pas de vue qu’il faudra<br />
peu à peu de nouveau y renoncer.<br />
Enfin, les anxiolytiques et les somnifères<br />
peuvent aussi, occasionnellement, être<br />
utiles.<br />
Dans chaque cas, il convient d’adapter le<br />
traitement aux nécessités individuelles et<br />
de combiner, selon les besoins, toutes les<br />
possibilités offertes.<br />
On constatera donc que, étant donné le<br />
grand nombre des méthodes de traitement<br />
à disposition, et pour peu que le<br />
patient collabore, les troubles du<br />
sommeil peuvent parfaitement être<br />
soignés.<br />
Mesure des fonctions corporelles durant le sommeil: la polysomnographie<br />
Körperfunktionen im Schlaf messen: Die Polysomnografie<br />
Misurazione delle funzioni corporee durante il sonno: la polisonnografia<br />
Foto: Klinik für Schlafmedizin (KMS), Bad Zurzach<br />
■ Mesures d’ordre psychosocial<br />
- traitement visant à modifier le comportement<br />
: au plan cognitif, entretiens<br />
10 <strong>info</strong>
Stanchezza e disturbi del sonno<br />
nell’artrite reumatoide<br />
Relatore: Prof. Dr. med. André G.<br />
Aeschlimann, RehaClinic Bad Zurzach<br />
Testo: Beatrix Mandl, Thalwil, copresidente<br />
ASP, Zurigo<br />
Chi di noi non ha già manifestato<br />
profonda stanchezza, spossatezza e<br />
mancanza di energie? Il significato<br />
attribuito da ognuno a questa condizione<br />
è però molto soggettivo. Sia<br />
cause aspecifiche sia cause specifiche<br />
possono portare alla stanchezza<br />
cronica. Una situazione simile viene<br />
osservata anche per i disturbi del<br />
sonno, di cui soffre l’8-15 percento<br />
della popolazione svizzera. La stanchezza<br />
cronica, come pure i disturbi<br />
del sonno, rimangono però spesso<br />
senza trattamento.<br />
Nel «Classique Interne de l’Empereur<br />
Jaune» si trova già circa 2800 anni avanti<br />
Cristo una vecchia saggezza a questo<br />
riguardo, ovvero su come si possa diventare<br />
centenari senza sentirsi esauriti:<br />
«Anticamente gli uomini vivevano<br />
nell’equilibrio fra yin e yang. Si alimentavano<br />
in modo salutare, andavano a<br />
dormire sempre alla stessa ora e lavoravano<br />
senza stress. Vivevano nell’armonia<br />
fra corpo e anima.» Ciò che è stato<br />
detto allora conserva tuttora la sua validità.<br />
Infatti, il testo continuava dicendo:<br />
«Oggigiorno non si sa più come curare<br />
il proprio corpo e la propria anima. Si ha<br />
un solo scopo: il divertimento. Che tuttavia<br />
è proprio il contrario del senso della<br />
vita. Per questo già a 50 anni ci si sente<br />
esauriti, deboli e senza forze…»<br />
Per fortuna, grazie ai progressi della<br />
medicina e a un modo di vivere più consapevole,<br />
questa affermazione non<br />
dovrebbe più valere per la società attuale.<br />
Al giorno d’oggi (quasi) tutte le persone<br />
cercano di vivere il più possibile in<br />
modo salutare e a lungo, anche se talvolta<br />
sono iperattive e sotto stress continuo.<br />
Fatto sta che, neppure troppo sorprendentemente,<br />
nonostante tutto – o proprio<br />
per questo – negli studi medici<br />
svizzeri dal 20 al 30 percento di tutti i<br />
pazienti lamenta stanchezza. Se questa<br />
condizione dura più di sei mesi e non<br />
può essere alleviata con riposo e riguardo<br />
per il proprio corpo, si parla di stanchezza<br />
cronica. Le donne ne soffrono più<br />
intensamente degli uomini.<br />
La stanchezza cronica ha diverse.<br />
cause.<br />
Solo in circa il 5% dei casi la stanchezza<br />
cronica può essere attribuita a cause<br />
patologiche chiaramente definite. Nella<br />
gran parte dei pazienti non si riconoscono<br />
cause organiche certe e si ipotizzano i<br />
fattori seguenti:<br />
- Situazioni psicosociali gravose quali<br />
stress, superlavoro, disturbi affettivi<br />
- Depressioni e disturbi d’ansia<br />
- Meteoropatia, come per es. fronti d’aria<br />
calda o fredda, venti di föhn<br />
L’influsso del clima è un fenomeno interessante:<br />
in generale, le differenti situazioni<br />
meteorologiche – soprattutto l’entità<br />
degli sbalzi di pressione e di umidità<br />
atmosferica – esercitano effetti sull’intensità<br />
del dolore manifestato dall’interessato.<br />
Secondo quanto osservato da<br />
molte persone affette da artrite reumatoide<br />
(AR), le condizioni atmosferiche<br />
influenzano principalmente anche le funzioni<br />
delle articolazioni, mentre nella<br />
fibromialgia il loro effetto si fa sentire<br />
piuttosto sulla stanchezza e sulla qualità<br />
del sonno.<br />
Anche la luce assume un ruolo importante:<br />
tutte le persone, gli animali e le piante<br />
hanno bisogno di luce per vivere, e i<br />
pazienti affetti da depressione possono<br />
trarre giovamento da particolari forme di<br />
fototerapia.<br />
La stanchezza può essere attribuita anche<br />
a cause secondarie:<br />
- Disturbi del sonno<br />
- Anemia, insufficienza renale<br />
- Disturbi ormonali<br />
- Infezioni virali a decorso cronico<br />
- Insufficienza cardiaca, malattie delle<br />
coronarie, arteriosclerosi<br />
- Tumori<br />
- Affezioni psichiche: depressione, disturbi<br />
d’ansia<br />
- Medicamenti, alcol, droghe<br />
- Mancanza di attività corporea<br />
- Sovrappeso: BMI > 45<br />
Uno studio su vasta scala ha inoltre<br />
dimostrato che, soprattutto nei giovani<br />
(fino a 34 anni di età), la carenza di sonno<br />
incrementa il rischio di sovrappeso.<br />
Le conoscenze su questi e su altri fattori<br />
(per es. la carenza di movimento, gli<br />
influssi sociali ecc.) devono essere quindi<br />
maggiormente integrate nella prevenzione<br />
e nel trattamento del sovrappeso.<br />
Come vanno ricercate le cause della.<br />
stanchezza?.<br />
Prima di poter adottare provvedimenti<br />
terapeutici, si devono escludere altre possibili<br />
cause di malattia mediante anamnesi,<br />
esame obiettivo generale, esami di<br />
laboratorio, determinazione del quadro<br />
della situazione.<br />
All’anamnesi viene data importanza a<br />
diversi elementi, tra cui:<br />
- Malattie precedenti<br />
- Abitudini relative al sonno, struttura<br />
della giornata<br />
- Anamnesi sociale, lavorativa, familiare<br />
- Esclusione di depressione, disturbi<br />
d’ansia<br />
- Attività corporea, andamento del peso<br />
corporeo<br />
- Medicamenti, droghe, alcol<br />
All’esame obiettivo generale si deve prestare<br />
attenzione ai seguenti parametri:<br />
- Pressione arteriosa (presenza di ipotensione)<br />
- Segni di insufficienza cardiaca<br />
- Malattie articolari, segni di infiammazione<br />
- Bronchite cronica<br />
- Gonfiore dei l<strong>info</strong>nodi<br />
- Grado di infiammazione delle articolazioni<br />
L’ultimo elemento è caratteristico anche<br />
nell’AR e può essere influenzato dai<br />
medicamenti di base. Se, per esempio, si<br />
impiegano gli inibitori del TNF-alfa, il<br />
loro potente effetto antinfiammatorio si<br />
ripercuote positivamente anche sulla<br />
stanchezza.<br />
Per completezza si effettuano anche<br />
esami di laboratorio, in particolare i<br />
seguenti:<br />
- Velocità di eritrosedimentazione (VES),<br />
proteina C reattiva (PCR) (segno di<br />
infiammazione)<br />
<strong>info</strong> 11
- Esame emocromocitometrico completo<br />
- Esame della glicemia<br />
- Valori epatici e renali<br />
- Elettroliti (sodio, potassio, calcio)<br />
- Valori tiroidei<br />
- Esame dell’urina<br />
- Esame radiologico dei polmoni<br />
La sindrome da stanchezza cronica.<br />
Oltre alla stanchezza cronica dovuta alle<br />
cause appena menzionate, si potrebbe<br />
essere in presenza di una cosiddetta «sindrome<br />
da stanchezza cronica», denominata<br />
anche Chronic Fatigue Syndrom<br />
(CFS), che nel frattempo viene riconosciuta<br />
come patologia a sé stante. Oggigiorno<br />
si presume che colpisca meno dello<br />
0,5 percento della popolazione complessiva.<br />
Il sintomo principale è una spossatezza<br />
e stanchezza psicofisica paralizzante,<br />
per la quale non si riesce a individuare<br />
alcuna causa organica. Le condizioni<br />
necessarie per una sua diagnosi sono una<br />
durata di oltre sei mesi e il fatto che la<br />
fatigue (affaticamento) non possa essere<br />
alleviata con riposo e riguardo.<br />
La CFS viene diagnosticata in meno del<br />
20 percento dei pazienti effettivamente<br />
colpiti. Inizialmente è caratterizzata per<br />
lo più da temperature febbrili, gonfiore<br />
dei l<strong>info</strong>nodi, mal di testa e mal di gola,<br />
spossatezza in seguito a sforzi minimi,<br />
dolori muscolari e articolari e sonno non<br />
ristoratore.<br />
Una malattia analoga alla sindrome da<br />
stanchezza cronica è la sindrome fibromialgica,<br />
anch’essa classificata tra le<br />
malattie reumatiche (dei «tessuti molli»).<br />
Al contrario della CFS, viene diagnosticata<br />
più frequentemente nelle donne che<br />
negli uomini e può essere identificata in<br />
presenza dei sintomi seguenti: dolori in<br />
tutto il corpo, «punti di pressione» dolorosi<br />
in zone tipiche, spesso sintomi concomitanti<br />
quali gambe senza riposo,<br />
disturbi del sonno, spossatezza grave,<br />
intestino irritabile e vescica irritabile.<br />
I disturbi del sonno aumentano.<br />
con l’età.<br />
Dall’8 al 15 percento dei cittadini svizzeri<br />
vive con problemi di sonno che richiedono<br />
una terapia, ma che spesso non vengono<br />
trattati. I disturbi del sonno aumentano<br />
palesemente con l’età e, se non per<br />
tutti, per molti rappresentano un problema<br />
considerevole. Gli studi dimostrano<br />
che il 40 percento delle persone nella<br />
Klinik für Schlafmedizin (KMS), Bad Zurzach<br />
fascia di età oltre i 65 anni è colpita da<br />
disturbi del sonno, ed è noto addirittura<br />
che più del 70 percento delle persone<br />
con età superiore a 70 anni ricorre regolarmente<br />
a sonniferi e sedativi per poter<br />
dormire.<br />
Come per la stanchezza, anche in presenza<br />
di disturbi del sonno si deve in primo<br />
luogo raccogliere l’anamnesi e poi<br />
condurre ulteriori esami per approfondire<br />
le cause di base.<br />
Durata e qualità del sonno.<br />
La durata del sonno necessaria al riposo<br />
viene determinata in base ai valori medi<br />
noti. In Germania, per esempio, la durata<br />
media del sonno è pari a sette ore, con<br />
una variabilità individuale da circa cinque<br />
a dieci ore. Oltre a ciò, la qualità del sonno<br />
va valutata in base al suo effetto ristoratore.<br />
Il controllo clinico della carenza di sonno<br />
si basa sul calcolo seguente:<br />
sonno nei giorni festivi = da 1 a 2 ore più<br />
lungo di quello dei giorni lavorativi =<br />
carenza di sonno effettiva; diviso per cinque<br />
giorni lavorativi è pari ai minuti giornalieri<br />
mancanti.<br />
Disturbi dell’addormentamento e sonno<br />
interrotto: a questo proposito è noto che<br />
nella depressione, nei disturbi d’ansia e<br />
in età avanzata si manifestano soprattutto<br />
disturbi dell’addormentamento, mentre<br />
nell’alcolismo prende il sopravvento il<br />
sonno interrotto.<br />
Oltre a ciò, occorre accertare che i disturbi<br />
del sonno non siano causati dalle anomalie<br />
indicate di seguito:<br />
- Russamento o apnea come segni di<br />
sindrome da apnea notturna<br />
- Gambe senza riposo (restless legs)<br />
- Digrignare di denti (bruxismo) e sindrome<br />
fibromialgica<br />
- Enuresi notturna, stimolo impellente a<br />
urinare di notte come segno di insufficienza<br />
cardiaca<br />
- Esaurimento psicofisico<br />
La distinzione fra disturbi del sonno e<br />
insonnia si basa sui sintomi specifici,<br />
sebbene anche in questo caso si sia in<br />
presenza di un quadro sintomatologico<br />
soggettivo:<br />
Insonnia: disturbi dell’addormentamento<br />
e sonno interrotto, nonché risveglio precoce<br />
Ipersonnia: sonno prolungato e sonnolenza<br />
diurna o stanchezza<br />
Parasonnie: disturbi che insorgono<br />
durante il sonno, come sonnambulismo<br />
incubi, sogni angoscianti ecc.<br />
Il sonno disturbato accresce .<br />
il dolore.<br />
Da non sottovalutare è il circolo vizioso<br />
dovuto al fatto che il sonno disturbato<br />
amplifica il dolore, e questo incrementa<br />
a sua volta l’insonnia (fig. 1, p. 5). La<br />
figura mostra come un dolore acuto possa<br />
determinare inizialmente un’insonnia<br />
di breve durata, che però evolve successivamente<br />
in un disturbo cronico del sonno.<br />
Questo può causare poi un peggioramento<br />
della qualità di vita, la cui conseguenza<br />
è un’intensificazione dei dolori. Si<br />
tratta di un meccanismo a cui non prestiamo<br />
l’attenzione necessaria in caso di<br />
artrite reumatoide, ma che può assumere<br />
un ruolo importante.<br />
Diagnostica in caso di disturbi.<br />
del.sonno.<br />
Per formulare una diagnosi clinica di<br />
insonnia la persona colpita deve prima<br />
12 <strong>info</strong>
5<br />
Qualità del sonno = lunghezza del sonno,<br />
reazioni di risveglio, struttura del sonno/<br />
stadi del sonno<br />
Sopra: sonno normale (uomo giovane)<br />
sotto: apnea ostruttiva notturna grave<br />
La qualité du sommeil porte aussi bien sur la<br />
durée de celui-ci et sur sa structure (ses<br />
divers stades) que sur les réactions au réveil.<br />
En haut : sommeil normal (homme jeune)<br />
En bas : apnée obstructive sévère<br />
Schlafqualität = Länge des Schlafes, Aufwachreaktionen,<br />
Schlafaufbau/Schlafstadien<br />
Oben: Normaler Schlaf (junger Mann)<br />
Unten: Schwere obstruktive Schlafapnoe<br />
compilare a casa propria un questionario<br />
del sonno. Solo successivamente vengono<br />
condotti ulteriori accertamenti con l’ausilio<br />
di colloqui, diario del sonno e actometria.<br />
Sui risultati ottenuti si basano poi gli<br />
esami clinici nel laboratorio del sonno<br />
(fig. 2, p. 9).<br />
Il diario del sonno comprende tutte le<br />
attività svolte prima di andare a letto,<br />
l’alimentazione, il consumo di alcol e<br />
l’assunzione di medicamenti, ossia tutto<br />
ciò che viene compreso nel termine<br />
«igiene del sonno», nonché <strong>info</strong>rmazioni<br />
sulle misure appena adottate.<br />
Nell’actometria vengono registrate le<br />
fasi di movimento e di riposo durante<br />
8-14 giorni mediante un piccolo misuratore<br />
fissato al braccio (fig. 3, p. 7).<br />
Nel tracciato relativo al sonno ottenuto<br />
mediante actometria, i pazienti con<br />
artrite reumatoide non hanno presentato<br />
maggiori anomalie delle persone<br />
sane.<br />
Nel laboratorio del sonno si valutano in<br />
particolare i seguenti parametri:<br />
- Fasi del sonno, reazioni di risveglio,<br />
potenziali epilettici<br />
- Altre funzioni corporee, soprattutto la<br />
respirazione<br />
- Movimenti delle gambe e/o delle braccia<br />
- Tutto il sonno viene inoltre videosorvegliato<br />
(fig. 4, p. 10 e fig. 5)<br />
L’indicazione per un accertamento nel<br />
laboratorio del sonno in caso di stanchezza<br />
o sonnolenza viene posta solo<br />
qualora si sospetti la presenza di quadri<br />
patologici specifici, come per esempio<br />
i disturbi della respirazione, le gambe<br />
senza riposo, l’epilessia notturna e<br />
la sonnolenza persistente senza cause<br />
chiare.<br />
Le terapie hanno buone prospettive.<br />
di successo.<br />
Secondo una vecchia e provata regola<br />
tuttora valida, il maggior successo viene<br />
ottenuto con approcci terapeutici che si<br />
basano su una diagnosi il più possibile<br />
precisa delle molteplici cause dei disturbi<br />
del sonno.<br />
Nell’insonnia psicofisiologica ci si avvale<br />
in primo luogo di metodi terapeutici non<br />
medicamentosi:<br />
- Informazione del paziente e terapie<br />
comportamentali<br />
- Tecniche di rilassamento<br />
- Igiene del sonno<br />
- Rinuncia al sonnellino pomeridiano,<br />
indipendentemente dall’età<br />
- Terapie medicamentose concomitanti<br />
(raramente necessarie)<br />
Le opzioni di trattamento comprendono<br />
approcci psicosociali, terapia fisica e terapia<br />
medicamentosa:<br />
■ Approcci psicosociali<br />
- Terapie comportamentali: a livello<br />
cognitivo si cerca, mediante colloqui, di<br />
rendere il paziente consapevole delle<br />
proprie condizioni e fargli comprendere<br />
i processi in corso, al fine di trovare<br />
nuove soluzioni. Con l’ausilio di giochi<br />
di ruolo, terapia di danza e terapia<br />
della risata si possono ottenere anche<br />
cambiamenti di alcuni schemi comportamentali<br />
mediante associazione con<br />
determinate situazioni.<br />
- Per poter adottare eventuali misure<br />
appropriate occorre analizzare il contesto<br />
sociale, compresa la famiglia, la rete<br />
sociale, l’ambito domestico e il luogo<br />
di lavoro.<br />
■ Terapia fisica<br />
- Nei disturbi del sonno, il movimento<br />
attivo e consapevole esercita un ruolo<br />
molto importante, di cui molti non sono<br />
consapevoli.<br />
- Lo stretching, gli esercizi per il rafforzamento<br />
della muscolatura, l’allenamento<br />
medico o l’attività fisica aerobica di<br />
durata aiutano a migliorare la qualità<br />
del sonno.<br />
- Coping: gli esercizi attivi contro i dolori<br />
e i programmi strutturati di attività fisica<br />
domiciliare aiutano a trovare nuove<br />
vie di superamento.<br />
- Le sequenze motorie passive con uso di<br />
calore o massaggi esercitano un’azione<br />
lenitiva.<br />
■ Terapia medicamentosa<br />
- Antidepressivi: se assunti a basse dosi e<br />
per lunghi periodi di tempo sono efficaci<br />
contro i dolori (modulatori del dolore) e<br />
agiscono indirettamente contro i disturbi<br />
del sonno e la stanchezza. Per un loro<br />
uso corretto è necessario conoscere il<br />
modo di ridurne il dosaggio con gradualità.<br />
Transitoriamente si possono impiegare<br />
anche gli ansiolitici e i sonniferi.<br />
In singoli casi si utilizza un approccio<br />
interdisciplinare orientato alle esigenze<br />
individuali e fondato sull’interazione<br />
sinergica di tutte le strategie.<br />
Se si può contare sulla collaborazione<br />
attiva della persona colpita, il gran<br />
numero di opzioni terapeutiche e le<br />
sicure probabilità di successo consentono<br />
la seguente conclusione: i disturbi<br />
del sonno sono facilmente trattabili!<br />
<strong>info</strong> 13