MALACKY - INFOMA
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HISTORISCHE ENTWICKLUNG<br />
DER STADT <strong>MALACKY</strong><br />
Malacky (Ungarisch Malacka – deutsch Malatzka)<br />
ist eine Stadt in der Slowakei, inmitten<br />
des Südteils der Tiefebene Záhorská<br />
nížina. Malacky liegt in der Mitte der Region<br />
Záhorie (Windische Marschauen) und<br />
ist ein bedeutendes Wirtschafts-, Verwaltungs-<br />
und Kulturzentrum dieser Region.<br />
Zwischen den Kleinen Karpaten und dem Fluss Marsch<br />
(Morava) erstreckt sich eine Ebene mit zahlreichen Kieferwäldern,<br />
bekannt unter dem Namen Záhorie. Das Zentrum<br />
dieser Region war seit jeher gerade Malacky. Die Geschichte<br />
der Stadt Malacky reicht zurück bis in die Jungsteinzeit<br />
(Neolit) und gehört offenbar zur Kultur mit Linearkeramik.<br />
Die Stadt Malacky liegt in der Tiefebene Záhorská nížina, ursprünglich<br />
auf dem Handelsweg nach Bratislava, im Grenzgebiet<br />
zwischen Ungarn und dem Königreich Böhmen uns<br />
sie war im Besitz des Königs. Die erste schriftliche Erwähnung<br />
des Gebietes von Malacky unter dem Namen Maliscapotoca<br />
stammte aus der Schenkungsurkunde des Königs<br />
Andreas II aus dem Jahr 1206. Es folgen weiter königliche Urkunden<br />
aus dem Jahr 1216 und 1231 (Maluchka). Malacky<br />
entwickelte sich allmählich zu einer kleinen privilegierten<br />
Untertanenstadt, die zum Gutsbesitz des Plavecké panstvo<br />
(Kumanengut) gehörte.<br />
Im Mittelalter führte durch diese Gemeinde ein wichtiger<br />
Handelsweg von Bratislava nach Šaštín, Brno (Brün) und<br />
Olomouc (Olmütz). Die Geschichte von Malacky repräsentiert<br />
praktisch auch die Geschichte dieser Region, denn in<br />
der Region Záhorie ereignete sich kaum etwas, was Malacky<br />
nicht beeinflussen würde. Und andersrum – die Stadt Malacky<br />
beeinflusste über lange Jahrhunderte auch das Leben<br />
in den umliegenden Gemeinden. Allein schon deshalb, weil<br />
seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts hier der damalige Landesfürst<br />
und Feudalherr, der Graf Pavol Pálfi herrschte. Der<br />
Ursprung des Namens Malacky ist immer noch schleierhaft<br />
und es gibt sage und schreibe vier verschiedene alternative<br />
Erklärungen dafür. Für ganze Buchbände spricht jedoch die<br />
Tatsache, dass die Stadt Malacky wie auch die Region Záhorie<br />
sich ein slowakisches Bewusstsein bewahrt haben, trotz<br />
ihrer geographischen Lage - von der einen Seite unter österreichischem<br />
Druck und vom Süden mit starken Hungarisierungstendenzen.<br />
Dank dem Umstand, dass Malacky ein Knotenpunkt der<br />
Handelswege war, wurde diese Stadt immer mächtiger. Erwähnenswert<br />
ist auch die Angabe der Historiker, dass im<br />
15. Jahrhundert, als Bratislava an die 7 000 Einwohner hatte,<br />
lebten im Malacky 500 Menschen, was für die damalige<br />
Zeit recht viel war. Mitte des 16. Jahrhunderts kam Malacky<br />
unter die Herrschaft des Balass Geschlechts von der Burg<br />
Plavecký hrad. Sie kamen hier zur Jagd und hielten ihre Gelage<br />
im sog. Jagd-Chateau ab.<br />
Eine neue Blüteperiode erlebte Malacky nach dem Jahr<br />
1622, als die zuvor genannte Burg Plavecký hrad Pavol Pálfi<br />
als Schenkung von Ferdinand II erhielt.<br />
Er verläst die Burg und beginnt in Malacky mit dem Bau<br />
eines Renaissance-Chateaus. Diesem folgten in die Stadt<br />
auch die Behörden und auch die Besitzagenda der breiten<br />
Umgebung konzentrierte sich hier. Dies festigte auch<br />
die Bedeutung von Malacky und garantierte deren weiteres<br />
Wachstum. Pavol Pálfi beginnt mit der Errichtung eines<br />
Klosters (mit einer Kirche gleich daneben), die nach deren<br />
Fertigstellung von seinem Nachkommen im Jahr 1653 an<br />
die Franziskaner übergeben wurden. Dieses Bauwerk wird<br />
bis heute als Beispiel für Renaissance-Klosterarchitektur<br />
weltweit bewundert. Das Kloster wurde zusammen mit<br />
der Kirche und den Befestigungsanlagen konzipiert. Malacky<br />
und deren Einwohner wurden in jedem Jahrhundert<br />
schweren Prüfungen unterzogen, doch wohl am meisten<br />
im 19. Jahrhundert. Durch die Stadt zogen im Jahr 1810<br />
napoleonische Truppen, die das arme Volk plünderten und<br />
Lebensmittel beschlagnahmten, die zu dieser Zeit sehr<br />
knapp waren.<br />
Die Entstehung der ersten Republik begrüßten die hiesigen<br />
Einwohner mit enormer Begeisterung. In der allgemeinen<br />
Volksversammlung am 3. November 1918 haben sie einen<br />
Nationalausschluss gebildet, der für die damalige Zeit<br />
revolutionär war. Das Volk vertrieb die gehassten Fürsten<br />
und deren Handlanger. Es war der Auftakt zu einer neuen<br />
Etappe, allerdings nicht nach den Vorstellungen des Volkes,<br />
so wie sie von den Soldaten geschildert wurde, die aus der<br />
russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrten.<br />
Von den staatlichen kulturhistorischen Denkmälern finden<br />
wir nicht gerade viele in Malacky. Sie sind jedoch bewundernswerte<br />
Unikate. Im örtlichen Park, der ein denkmalgeschütztes<br />
Objekt ist, wachsen seltene exotische<br />
Hölzer und inmitten des Grüns steht ein Chateau aus dem<br />
17. Jahrhundert. Das Chateau ist ein wunderbares Beispiel<br />
der monumentalen Palastarchitektur mit wertvollen architektonischen<br />
und künstlerischen Elementen. Ein Teil des<br />
nordwestlichen Traktes sowie ein Teil des Hofes wurden<br />
renoviert. Derzeit befindet sich dort das im traditionellen<br />
Stil eingerichtete Palffy Zimmer. Die Einwohner von Malacky<br />
pflegen diese Denkmäler als historische Meilensteine.<br />
In der Strasse Radlinského ul. (damals “Platz der gefallenen<br />
Helden”) steht ein Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs.<br />
Auf dem Klosterplatz (Kláštorné námestie) wurde<br />
ein Denkmal für die Befreier aus dem 2. Weltkrieg erbaut.<br />
In Malacky wirkten mehrere bedeutende Persönlichkeiten,<br />
wie Jozef Dérer, Jozef Olšovský, Jozef Kubina, János Terebessy,<br />
Ivan Dérer, Vševlad Pankrác Jozef Gajdoš, Rudolf<br />
Alojz Dilong, Peter Straka, Michal Tillner, Ľudo Zúbek u.a.<br />
Die Stadt Malacky ist heute ein bedeutendes Kulturzentrum<br />
der Region Záhorie. Im Verlauf des Jahres veranstaltet<br />
die Stadt Ausstellungen, Konzerte, Folklore- und Sportveranstaltungen,<br />
die schon längst ihr Stammpublikum gefunden<br />
haben. Zu den bedeutendsten gehören bestimmt der<br />
Musikalische Frühling von Malacky (Malacká hudobná jar),<br />
die Feierlichkeiten zum Ersten Mai (Prvomájové Malacky),<br />
das StreetFest, der Kultursommer (Kultúrne leto), die Adventveranstaltung<br />
Adventné Malacky und zahlreiche mehr.<br />
Der Bürgermeister der Stadt Malacky zeichnet alle zwei Jahre<br />
bedeutende Persönlichkeiten aus, die sich um die Verbreitung<br />
des guten Namens der Stadt verdient haben - und<br />
zwar mit der Auszeichnung Pálfy’s Herz (Pálfiho srdce).<br />
Auch in Sachen Natur hat die Stadt viel zu bieten. Die<br />
weiten Wälder dieser Region bieten den Touristen wunderschöne<br />
und interessante Wanderwege und sie sind ein<br />
regelrechtes Paradies für Pilzsammler, die aus der breiten