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as. 40 . 2017 . 3 46 aktuell Abb. 1 Zürich-Kernstrasse 45. Arbeitsfoto vom südlichen Teil des Grabes mit Baumsarg: Oberkörperbereich mit Gürtelkette und Brustschmuck (Bleistift) in situ. (Foto Amt für Städtebau Zürich). Abb. 2 Zürich-Kernstrasse 45. Eisenfibeln, Glas- und Bernsteinperlen des im Gipsblock geborgenen Brustschmucks, dazu die Zähne der Bestatteten. (Foto Kantonsarchäologie Zürich). Grab einer Keltin in Zürich-Aussersihl 2 Die laufende Sanierung der Schulgebäude «Kern» erfordert maschinelle Aushubarbeiten, die von einer Equipe der Stadtarchäologie Zürich begleitet werden. Das Schulgelände liegt in der archäologischen Zone des frühmittelalterlichen Gräberfeldes Zürich-Bäckerstrasse, das seit 1898 bekannt ist. In einem bis anhin fundleeren Areal unter dem Pausenplatz stiessen die Archäologen nun allerdings auf die Reste einer Bestattung aus einer älteren Epoche: Das Grab einer wohlhabenden Frau aus der mittleren Latènezeit. Die Frau war in Süd-Nord-Richtung in einem mit Brettern bedeckten Baumsarg beigesetzt worden. Bei ihrer Grablegung trug sie eine feingliedrige Gürtelkette mit Anhängern, dazu mehrere Fibeln aus Eisen, einen Steinanhänger und einen Spiralarmring aus Bronze. Von besonderem Interesse ist ihr Brustschmuck, der in dieser Weise erst selten dokumentiert werden konnte. Es handelt sich um eine Kette aus Glasperlen, die mit zwei kleinen Eisenfibeln am Gewand befestigt wurde. Eine grosse, mittig an der Kette platzierte Spiralaugenperle wurde unter anderem mit zwei Bernstein- sowie zahlreichen Ringperlchen von überwiegend blauer Farbe kombiniert. Die betreffende Stelle wurde durch das Fundlabor der Kantonsarchäologie Zürich in Gips gefasst und im Labor freipräpariert, was detaillierte Beobachtungen am delikaten Befund ermöglicht. Ein spezielles Augenmerk gilt auch dem organischen Material. Ersten Untersuchungen durch Antoinette Rast-Eicher zufolge haben sich im Grab – ankorrodiert an die Metallobjekte – Reste von Textilien sowie Leder und Pelz erhalten. 1 So überraschend die Entdeckung des Grabes war, ganz aus heiterem Himmel kam sie nicht. Bereits 1903 war der Urgeschichtsforscher Jakob Heierli in rund 80 Metern Entfernung, in der Baugrube für die Turnhalle, nicht nur auf frühmittelalterliche Bestattungen gestossen, sondern auch auf ein Süd-Nord ausgerichtetes Männergrab der mittleren Latènezeit mit Schwert, Schild und Lanze. «Wie kommt der Helvetier in den Alamannenfriedhof?» fragte der damalige Grabungsleiter. Die interdisziplinäre Auswertung und Publikation beider Grabfunde, die mehrere Autorinnen und Autoren vereinen wird, ist in Vorbereitung. _Andreas Motschi
47 entdecken bücher - livres Forschung im Vordergrund stehen: celui consacré au verre émaillé de die «Aktuelle Forschung» wird allen la même période, lui aussi présent anderen Inhalten vorangestellt, gefolgt dans l’exposition. L’ouvrage débute von Beiträgen zur «Archäologischen par des chapitres de synthèse pré- Praxis». Den Hauptteil der Publikation sentant l’histoire des collections du machen die drei Artikelsammlungen musée genevois, les principales ca- zur Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit aus, ractéristiques de la poterie en Suisse jeweils eingeleitet durch ein dreiseitiges alémanique (et plus particulièrement Lebensbild und ein kurzes Porträt. Im dans le canton de Berne) et les tech- abschliessenden «Serviceteil» wurden niques de production de la céramique Hinweise zu Museen, Ausflugszielen und Lehrmitteln zusammengetragen. Dank des Schlaglicht-Charakters Poteries décorées de Suisse alémanique, 17 e -19 e siècles à l’époque moderne. Le catalogue proprement dit est ordonné selon les différents groupes de production Lebensweisen in der Steinzeit der einzelnen Kapitel schafft es das 20-köpfige Autorenteam, sowohl Collections du Musée Ariana à Genève. Andreas Heege, Andreas identifiés, des poteries de Winterthour aux productions bernoises de Archäologie in der Schweiz. Hrsg. der zunehmenden Spezialisierung Kistler, Isabelle Naef Galuba, Musée la région de Heimberg. Pichets, bols Brigitte Röder, Sabine Bolliger in der Archäologie als auch dem Ariana / 5 Continents Editions, et bouteilles succèdent aux plats à Schreyer und Stefan Schreyer. 200 Bedürfnis nach einem inhaltlichen Genève / Milan, 2017, 536 p., ill. cou- rösti, assiettes et terrines, à côté de Seiten, 170 farbige und 28 s/w Ab- Überblick zu einzelnen Epochen leurs et nb, bilingue fr./all. ISBN productions plus spécifiques comme bildungen, gebunden. Hier und jetzt Rechnung zu tragen. Neben moder- 9788874397693, CHF 85.- les carreaux de poêles. Toutes ces Verlag Baden 2017. ISBN 978-3- nen naturwissenschaftlichen Metho- pièces, ornées de motifs végétaux, 03919-397-4. CHF 59.- den wie etwa der Isotopenanalytik L’imposant catalogue qui accom- animaliers, héraldiques ou encore de werden auch sozialarchäologische pagne l’exposition du Musée Ariana scènes de genre, décors souvent re- Das umfangreiche Werk zur Ge- Themen wie Krieg und Gewalt oder Schnaps et rösti (à voir jusqu’au 18 haussés de dictons religieux, patrio- schichte und Erforschung der Stein- Gesellschafts- und Rollenbilder the- février 2018), troisième épisode de la tiques ou encore galants, font preuve zeit in der Schweiz wird von den matisiert. Das sehr ansprechend série «L’Ariana sort de ses réserves», d’une grande variété et inventivité. Un Herausgebern als «Zwischenbilanz» gestaltete und ausführlich illustrierte se penche sur l’identité suisse au ouvrage haut en couleur, richement betitelt. Ein Blick ins Inhaltsverzeich- Buch ist als neues Standardwerk travers de ses collections de pote- illustré, qui évoque la vie dans les nis zeigt, dass dabei der Aktualitäts- zur Steinzeit in der Schweiz einzu- ries décorées produites en Suisse campagnes bernoises et la vallée de bezug sowie die transdisziplinäre ordnen. alémanique. Il forme une paire avec l’Entlebuch sous l’Ancien Régime. Neues aus der Redaktion Am ersten Juni 2017 hat Leandra Reitmaier-Naef die Arbeit als deutschsprachige Redaktorin bei as. aufgenommen. Leandra hat Prähistorische Archäologie an der Universität Zürich studiert, wo sie derzeit auch ihre Dissertation schreibt. Zusätzlich arbeitet sie im Rahmen eines Teilzeitpensums bei der Kantonsarchäologie Zürich. Wir freuen uns darauf, mit Leandra Reitmaier-Naef zusammenzuarbeiten und wünschen ihr im Namen von Archäologie Schweiz einen guten Start._Robert Fellner Des nouvelles de la rédaction Le premier juin 2017, Leandra Reitmaier-Naef a commencé de travailler au sein de l’équipe d’as., en qualité de rédactrice pour la langue allemande. Leandra a étudié l’archéologie préhistorique à l’Université de Zurich, où elle poursuit ses études en vue d’obtenir un doctorat. Elle travaille parallèlement à temps partiel au service cantonal d’archéologie de Zurich. Nous nous réjouissons beaucoup de collaborer avec elle et nous lui souhaitons, au nom d’Archéologie Suisse, un très bon début dans ses nouvelles fonctions. Novità dalla redazione Il primo giugno 2017 ha cominciato a lavorare nella redazione di as. Leandra Reitmaier-Naef in qualità di nuova redattrice di lingua tedesca. Leandra si è laureata in Archeologia preistorica all’Università di Zurigo dove attualmente sta svolgendo il suo dottorato di ricerca ed è inoltre impiegata a tempo parziale presso il Servizio archeologico del Canton Zurigo. Ci rallegriamo di poter collaborare con Leandra-Reitmaier Naef e le auguriamo un buon inizio presso Archeologia Svizzera.
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