GROUND 0102 (The Hygiene Issue)
GROUND volume one, issue two Edited by Ismael Ogando (February 1st, 2016) http://ground-magazine.com/0102
GROUND volume one, issue two
Edited by Ismael Ogando (February 1st, 2016)
http://ground-magazine.com/0102
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vironment; it also embodies the iridescent ambivalence
of beauty and awe, of the undisputed
power of images that take on a different semantic
charge depending on the context—from the
contemporary art exhibit on the occasion of the
Berlin Festival of Future Nows to the recently
omnipresent photos of rising pillars of smoke,
for example above the cityscape Kobanê’s from
news coverage of the conflict in Syria.
The staged transformation of materials and the
transition into changing states of matter connect
on an art historical level to Joseph Beuys´ Plastisch-Thermisches
Urmeter (Thermal/Plastic
Primeval Meter) (1984), to a small, white, cloud
of steam rising close above the ground—in his
words: “Mach mal´n bißchen Dampf, [...] geh mal
ein bißchen schärfer an die Fragen heran [...]”.
As such, both works stand for transformation
and dedifferentiation, for the loss of order—and,
at the same time, are iconic testimonials of a fluid
modernism.
zwischen Betrachterrealität und Kunstsphäre
schwindet. Während der Nebel für die sich im
Inneren des Gebäudes aufhaltenden Besucher
teils die Sicht auf den Außenraum verunklärte,
war seine Intervention draußen von Weitem
sichtbar und manipuliert das vertraute urbane
Umfeld, zudem verkörpert es die schillernde
Ambivalenz von Schönheit und Schrecken, von
der unbestrittenen Macht der Bilder, die kontextbedingt
einer unterschiedlichen semantischen
Aufladung unterliegen—zwischen zeitgenössischer
Kunstschau anlässlich des Berliner Festivals
of Future Nows und wie zum Beispiel der
kürzlich omnipräsenten Fotos von aufsteigenden
Rauchsäulen über den Stadtlandschaften
Kobanês durch die Berichterstattung aus dem
Krisengebiet Syrien.
Die inszenierte Umwandlung von Materialien
bzw. Überführung in wechselnde Aggregatzustände
knüpft auf kunsthistorischer Ebene
an Josef Beuys´ Plastisch-Thermisches Urmeter
(1984), eine kleine weiße, dicht über dem
Boden aufsteigende Dampfwolke an—in dessen
Worten: »Mach mal´n bißchen Dampf, [...]
geh mal ein bißchen schärfer an die Fragen heran
[...]«.
So stehen beide Werke für Transformation und
Entdifferenzierung, für den Verlust von Ordnung—und
sind zugleich ikonische Zeugnisse
einer liquiden Moderne.
1. Robert Morris, “Steam” (1995), in: Bemerkungen zur Skulptur. Zwölf Texte (Notes on Sculpture. Twelve Texts), ed. by
Susanne Titz and Clemens Krümmel, Zürich & Dijon 2010, p. 145.