Zweisprachiger Text - Südtiroler Landtag
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An den Präsidenten<br />
des <strong>Südtiroler</strong> <strong>Landtag</strong>es<br />
B o z e n<br />
Nr. 190/10<br />
Bozen, den 12. Jänner 2010<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Al presidente<br />
del Consiglio della Provincia<br />
autonoma di Bolzano<br />
B o l z a n o<br />
N. 190/10<br />
Bolzano, 12 gennaio 2010<br />
MOZIONE<br />
Hausärzte Medici di base<br />
"Nach dem Urteil des Oberlandesgerichts, in dem<br />
das Recht des Landes bestätigt wird, Verträge<br />
mit den Hausärzten abzuschließen, zeigt sich das<br />
Land gesprächsbereit. Wir sind durchaus bereit,<br />
uns mit der klagenden Gewerkschaft an einen<br />
Tisch zu setzen, um eine Lösung im Interesse der<br />
Patienten zu finden, beharren aber auf unserer<br />
Zuständigkeit, so der zuständige Amtsdirektor<br />
Alfred König". So lautet eine Pressemitteilung der<br />
Landesregierung infolge des Urteilsspruchs des<br />
Oberlandesgerichts, der das Vorrecht des Landes<br />
bestätigt, mit den Hausärzten Verträge abzuschließen.<br />
Soweit erscheint die Stellungnahme vernünftig<br />
und nachvollziehbar und berücksichtigt vor allem<br />
den Inhalt des Urteils. Weniger verständlich ist<br />
die nachfolgende Anmerkung, die wiederum von<br />
König stammt: "Aufgrund des vorgeschriebenen<br />
Zweisprachigkeitsnachweises ist die Auswahl und<br />
damit auch die Anzahl an Hausärzten bei uns geringer,<br />
die Patientenanzahl pro Arzt notgedrungen<br />
also höher".<br />
Und hierin liegt der springende Punkt, der vom<br />
"Popolo della Libertà" bereits vor einigen Monaten<br />
beanstandet wurde: Muss es denn sein, dass<br />
die <strong>Südtiroler</strong> Patienten die strikte Anwendung<br />
der Autonomiebestimmungen mit überfüllten<br />
hausärztlichen Praxen büßen müssen?<br />
Mit anderen Worten stellt sich die Frage, ob es<br />
für einen <strong>Südtiroler</strong> Patienten notgedrungen<br />
wichtiger ist, dass der Hausarzt die Zweitsprache<br />
perfekt beherrscht oder dass ein effizienter und<br />
flächendeckender Dienst gewährleistet wird.<br />
Die Meinungsverschiedenheit zwischen dem italienischen<br />
Berufsverband der Allgemeinmediziner<br />
"Dopo la sentenza della Corte d'Appello che conferma<br />
il diritto della Provincia a siglare contratti<br />
con i medici di base, la stessa Provincia si è aperta<br />
al dialogo: Siamo pronti a sederci al tavolo con<br />
i sindacati per trovare una soluzione nell'interesse<br />
dei pazienti, ma non intendiamo rinunciare alla<br />
nostra competenza, sottolinea il direttore dell'ufficio<br />
distretti sanitari Alfred König". Ciò è<br />
quanto riporta un comunicato stampa della Giunta<br />
provinciale a seguito del pronunciamento della<br />
Corte d'Appello che conferma la prerogativa della<br />
Provincia a stipulare i contratti dei medici di base.<br />
Fin qua la presa di posizione appare ragionevole<br />
e condivisibile, e soprattutto rispettosa della sentenza.<br />
Ma appare poco comprensibile l'annotazione<br />
che segue per cui "a seguito del prescritto requisito<br />
del patentino di bilinguismo la scelta e<br />
quindi il numero dei medici di base in Alto Adige<br />
sono minori, giocoforza il numero dei pazienti per<br />
medico quindi rimarrà più alto", parole sempre di<br />
König.<br />
E qui sta il punto sollevato dal Popolo della Libertà<br />
già mesi orsono: è corretto che i pazienti altoatesini<br />
paghino, attraverso il sovraffollamento degli<br />
studi ambulatoriali dei medici di base, il prezzo<br />
di una rigidità applicativa delle norme autonomistiche?<br />
In altre parole, per un paziente altoatesino è necessariamente<br />
più importante la piena e assoluta<br />
padronanza della seconda lingua da parte del<br />
medico di base o la garanzia di un servizio efficiente<br />
e capillare?<br />
La questione alla base dello scontro fra la sigla<br />
sindacale FIMMG e la Provincia nasceva proprio
und dem Land war eben auf die unterschiedlichen<br />
Vertragskonditionen auf Staatsebene und in<br />
Südtirol zurückzuführen. Auf Staatsebene sehen<br />
die Kollektivverträge zum Beispiel höchstens<br />
1300 Patienten pro Hausarzt vor, wobei diese<br />
Zahl bis 1500 angehoben werden kann.<br />
Auf diese Weise wird ein besseres Arzt-Patienten-<br />
Verhältnis als in Südtirol sichergestellt, wo das<br />
Land die Höchstgrenze auf 2000 Patienten angehoben<br />
hat, die tatsächlichen Zahlen diesen Rahmen<br />
aber weitgehend sprengen. Derzeit (die<br />
Zahlen wurden im Sommer 2009 erhoben) betreuen<br />
89 Hausärzte mehr als 2000 Patienten,<br />
während sich 166 Hausärzte um mehr als 1500<br />
Patienten kümmern. Die Folgen dessen sind<br />
leicht absehbar: lange Wartezeiten in den Praxen,<br />
wenig Zeit für die Visite, begrenzte Möglichkeiten<br />
für Hausbesuche usw.<br />
All dies ist darauf zurückzuführen, dass in Südtirol<br />
die strenge und inflexible Regel zur Anwendung<br />
kommt, dass ein Vertrag zwischen den Sanitätsbetrieben<br />
und den Hausärzten nur dann abgeschlossen<br />
werden kann, wenn Letztere zweisprachig<br />
sind und einen Nachweis dafür erbringen<br />
können, sprich die Zweisprachigkeitsprüfung<br />
abgelegt haben.<br />
Da nicht genügend Hausärzte vorhanden sind,<br />
wurde das Problem einfach dadurch gelöst, dass<br />
die Patientenanzahl angehoben wurde, wodurch<br />
es in einigen Landesteilen zu Missständen bzw.<br />
insbesondere in letzter Zeit, angesichts der<br />
Neuen Grippe A/H1N1, zu kritischen Situationen<br />
gekommen ist.<br />
Daher rührt der Vorschlag des "Popolo della Libertà",<br />
die Sanitätsbetriebe mögen umgehend<br />
kostenlose Intensivsprachkurse für das medizinische<br />
Personal ohne Zweisprachigkeitsnachweis<br />
anbieten und Sonderprüftermine festlegen, damit<br />
in kürzester Zeit neues Personal eingestellt werden<br />
kann. Dabei ist vom Kriterium der Kenntnis<br />
der Zweitsprache solange abzusehen, bis die genannten<br />
Sprachkurse abgeschlossen und die<br />
Sonderprüfungen abgelegt sind.<br />
Aus den obgenannten Gründen, Tutto ciò premesso,<br />
verpflichtet<br />
2<br />
dalle differenti condizioni contrattuali stabilite sul<br />
piano nazionale rispetto a quello locale. La contrattazione<br />
nazionale prevede per esempio un<br />
tetto massimo di pazienti per medico di base:<br />
1300 con possibilità di deroga a 1500.<br />
Ciò permette una migliore relazione fra medico e<br />
assistito rispetto all'Alto Adige dove la Provincia<br />
ha innalzato il tetto a 2000 pazienti, ma spesso si<br />
va abbondantemente oltre. Oggi (dati dell'estate<br />
2009) si contano 89 medici con oltre 2000 pazienti,<br />
e 166 con oltre 1500 assistiti. Facile comprendere<br />
quali conseguenze ciò produce: lunghe<br />
code di attesa negli studi, tempi ristretti per le visite,<br />
disponibilità contenuta ai servizi fuori ambulatorio…<br />
Tutto nasce dall'applicazione in Alto Adige della<br />
rigidissima e inflessibile regola delle convenzioni<br />
fra Asl e medici di base solo se bilingui, con tanto<br />
di certificato di conoscenza della seconda lingua,<br />
insomma il patentino.<br />
In assenza di medici si è ovviato al problema<br />
semplicemente innalzando il tetto massimo dei<br />
pazienti, creando disfunzioni che in alcune aree<br />
del territorio provinciale sono emerse anche con<br />
punte di criticità soprattutto in questo ultimo periodo<br />
di influenza A.<br />
Da qui la proposta del Popolo della Libertà di avviare<br />
corsi intensivi immediati e gratuiti da parte<br />
dell'Asl destinati a personale medico sprovvisto di<br />
patentino e l'istituzione di sessioni di esame speciali<br />
e rapide per potere provvedere entro il più<br />
breve tempo possibile all'assunzione di nuovo<br />
personale, anche in deroga al criterio della conoscenza<br />
della seconda lingua, in attesa della conclusione<br />
degli stessi corsi e delle particolari sessioni<br />
d'esame.<br />
IL CONSIGLIO DELLA PROVINCIA<br />
AUTONOMA DI BOLZANO<br />
DER SÜDTIROLER LANDTAG, impegna<br />
die Landesregierung, la Giunta provinciale
die Sanitätsbetriebe bei der umgehenden Organisation<br />
von kostenlosen Intensivsprachkursen für<br />
das medizinische Personal ohne Zweisprachigkeitsnachweis<br />
und bei der Festlegung von Sonderprüfterminen<br />
zu unterstützen, damit in kürzester<br />
Zeit neues Personal eingestellt werden<br />
kann, welches über ausreichende Kenntnisse der<br />
Zeitsprache verfügt, um im Bereich der Allgemeinmedizin<br />
tätig zu werden.<br />
gez. L. Abgeordnete<br />
Alessandro Urzì<br />
Dr. Maurizio Vezzali<br />
Beim <strong>Landtag</strong>spräsidium am 12. Jänner 2010<br />
eingegangen, Prot. Nr. 249/SP/bl<br />
3<br />
a sostenere l'avvio di corsi intensivi immediati e<br />
gratuiti da parte dell'Asl destinati a personale<br />
medico sprovvisto di patentino e l'istituzione di<br />
sessioni di esame speciali e rapide per potere<br />
provvedere entro il più breve tempo possibile all'assunzione<br />
di nuovo personale in possesso del<br />
requisito della conoscenza della seconda lingua<br />
da destinarsi ai servizi di medicina di base.<br />
f.to conss. prov.li<br />
Alessandro Urzì<br />
dott. Maurizio Vezzali<br />
Pervenuta alla presidenza del Consiglio della Provincia<br />
autonoma di Bolzano il 12 gennaio 2010,<br />
n. prot. 249/hz