BOLD THE MAGAZINE No.64

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12 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NICOLAS CAGEmeinen Onkel bei den Dreharbeiten zu „DerPate – Teil II“ am Lake Tahoe ganz unmittelbarbei der Arbeit beobachten konnte, warmir spätestens dann klar, dass auch ich beimFilm arbeiten wollte.Heute machen Sie keinen Hehl daraus,dass Sie viele Filme auch deswegen drehen,weil Sie Geld verdienen wollen. Ist esIhnen egal, wenn die dann von der Kritikverrissen werden, oder haben Sie aucheinen Ruf als Oscar-Gewinner zu verteidigen?Ach, ich habe meine Rollen noch nie imHinblick auf Kritiken oder Preise ausgesucht.Mich interessieren Filme, die mich überraschenund stimulieren. Ein Oscar hat damitdoch gar nichts zu tun. Wie viele Filme habenschon Oscars gewonnen, an die sich dreiJahre später niemand mehr erinnert? Undwas die Presse schreibt, darüber kann ichmir nun wirklich keine Gedanken machen.Manchmal glaube ich sogar, dass man nichtganz falsch liegen kann, wenn man etwasgemacht hat, über das sich die Kritiker fürchterlichaufregen.Also stört es Sie auch nicht, dass Sie schonmehrfach für die Goldene Himbeereals schlechtester Schauspieler nominiertwurden?Quatsch. Darüber kann ich lachen. Genausowie ich Lob nicht allzu wichtig nehme,kümmern mich auch solche negativen Reaktioneneher wenig. Ich wäre ein Lügner, wennich behaupten würde, dass ich so etwasgar nicht mitbekomme oder lese. Aber ichversuche einfach, mich dadurch nicht beeinflussenzu lassen, sondern mir selbst treu zubleiben. Und vor allem sollte man sich nichtzu allem äußern.Welche Ihrer eigenen Filme mögen Siedenn besonders?Es gibt auf jeden Fall einige, die es meinerMeinung nach wert wären, wieder entdecktzu werden. „Bringing Out the Dead“ zumBeispiel, meine Zusammenarbeit mit MartinScorsese, wurde immer unterschätzt, wohlauch, weil der Film recht mutig und abstraktwar. Und mein eigenes Regiedebüt „Sonny“hätte sicher auch ein wenig mehr Aufmerksamkeitverdient. Mir gefällt es jedenfallsnoch immer sehr gut.Werden Sie manchmal nostalgisch, wennSie auf Ihre Anfangsjahre oder die großenErfolge der 90er Jahre zurückblicken?Nein, eigentlich nicht. Aber ich neige auchnicht dazu, besonders viel in die Vergangenheitzu blicken. Ich konzentriere mich lieberauf den Moment und wohin mein Weg nochführt. Allerdings beobachte ich, dass nichtzuletzt online meinen Filmen der 80er und90er heute eine ganz neue Wertschätzungentgegengebracht wird, teilweise aus spannendenPerspektiven. Darüber freue ich michnatürlich.WEITERE INFORMATIONEN:www.universalpictures.de