Aufrufe
vor 1 Jahr

BOLD THE MAGAZINE No.64

  • Text
  • Alentejo
  • Dubai
  • Design
  • Trend
  • Motion
  • Lifestyle
  • Travel
  • Luxury
  • Watches
  • Ora
  • Bold
  • Boldthemagazine
  • Landrover
  • Defender
  • Bestplaces
  • Larseidinger
  • Astonmartin
  • Louisvuitton
  • Villevalo
  • Nicolascage
EXKLUSIV IM INTERVIEW: NICOLAS CAGE | VILLE VALO IM GESPRÄCH | LOUIS VUITTON: NEW TAIGARAMA COLLECTION | ASTON MARTIN: GÖTTERDÄMMERUNG | LARS EIDINGER: DIE WELT IST DAS CHAOS | BEST PLACES: ALENTEJO | THE LEGEND LIVES ON: DER NEUE DEFENDER 130

48 // BOLD THE MAGAZINE

48 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / VILLE VALOAls Kopf der Band HIM hat Ville Valo seit Ende der Neunziger, als den Finnen mit ihrerSingle „Join Me (in Death)“ der internationale Durchbruch gelang, nicht nur Herzen,sondern auch zahlreiche Rekorde gebrochen: Mit ihrem düsteren Gothic Rock, vonder Band selbst gerne als „Love Metal“ bezeichnet, schafften HIM es in zahlreichenLändern an die Spitze der Charts, sie verkauften zehn Millionen Alben und wurdensogar für einen Grammy nominiert.Im exklusiven Interview sprechen wir mit Ville Valo über Trennung, knirschendeZähne, die große Liebe, Tod und sein neues Soloalbum.Nach gut 20 Jahren und acht Alben gabenHIM 2017 ihre Trennung bekannt, undmit Abschluss ihrer Abschiedstourneeverschwand Ville Valo erst einmal von derBildfläche. Nun ist er unter dem KürzelVV zurück: Sein Solodebüt „Neon Noir“,das er weitgehend in Eigenregie eingespielt,aufgenommen und produziert hat,ist im Januar erschienen, und es scheint,als hätten seine Fans nur darauf gewartet:Seine Deutschlandtournee im Frühjahrwar komplett ausverkauft. Im Interviewspricht der 46-Jährige über die Liebe, denTod und alles dazwischen.wir nennen es V-gram – fühlte sich logischan. Ich bin kein Fan davon, Brücken einzureißen.Und es ist wirklich eine Fortführung.Nach dem Ende von HIM versuchteich herauszufinden, was musikalisch dernächste Schritt ist. Und es ist ein schönesGefühl, nach all den Spekulationen genauam gleichen Punkt zu landen. Denn dasbedeutet ja, dass ich all die Jahre das Richtigegetan habe.Tatsächlich ist „Neon Noir“ von einerähnlichen Sprache und einem ähnlichenSound geprägt wie HIM.Herr Valo, als Logo für Ihre Band HIMhaben Sie sich vor vielen Jahren dassogenannte Heartagram ausgedacht– und es nun einfach um eine weitereLinie ergänzt. Darf man das so interpretieren,dass Ihr Soloalbum dieFortsetzung von HIM ist?Ich finde ja, dass es ein Genieschlag war,dass ich mir das Heartagram ausgedachthabe. Es war ein glücklicher Zufall, ich habedamals gar nicht lange drüber nachgedacht.Es jetzt um diese Linie zu ergänzen –Anfangs dachte ich: Ist das peinlich? Nachall dieser Zeit komme ich zurück mit demgleichen Scheiß (lacht). Aber das hat jaauch mit meiner persönlichen und musikalischenSozialisation zu tun. Mein Albumverschmilzt all die Dinge, die ich liebe – undich halte gerne sowohl für Black Sabbath alsauch Duran Duran die Fahne hoch. Das istdas Zeug, mit dem ich aufgewachsen bin,das mich bewegt. Warum also sollte ichetwas anderes machen? Manche Künstlersind ja wahre Chamäleons. Sie sind superdarin, sich zu verändern, andere Dinge zu

INTERVIEW / VILLE VALOBOLD THE MAGAZINE // 49probieren und dabei trotzdem ihre Identitätzu wahren. Ich bin aus einem anderenHolz geschnitzt, ich bin eher wie Neil Youngunterwegs. Ich bin dickköpfig und machemein eigenes Ding.Wie wichtig ist Ihnen dabei Erfolg?Natürlich will jeder Erfolg haben. Darumspielen wir Lotto. Wir alle haben großeHoffnung. Aber es gibt eben unterschiedlicheInterpretationen von Erfolg. UndErfolg bedeutet auch nicht gleich Glück.Deswegen ist es sinnlos, über monetäreDinge oder Playlisten nachzudenken,wenn man in Unterwäsche dasitzt und aufder Akustikgitarre spielt. Wenn der Erfolgkommt, kommt er. Natürlich spucke ich ihmnicht ins Gesicht. Deswegen sitze ich hierund spreche mit Ihnen. Ich möchte, dass dieLeute das Album hören und lieben – weilich es liebe. Aber ich habe keinen Einflussdarauf, was die Leute darüber denken undwie sie die Musik hören. Ich kann nur immerwieder versuchen, mein Bestes zu geben.Denn ich glaube, nur dann ist die Musik purund unverstellt.Lassen Sie uns nochmal zurückblicken:2017 haben Sie mit HIM Ihr Abschiedskonzertin Helsinki gegeben. Sie habendie Band gegründet, als Sie noch Teenagerwaren und haben in Ihrem Lebennie etwas anderes gemacht als Musik.Wie fühlte es sich an, an dem Abendvon der Bühne zu gehen?Vor der Show war ich überzeugt, dass essich anfühlen würde, als hätte ich einenArm oder ein Bein verloren. Denn HIM warnun mal ein großer Teil meiner Identität. Eswar angsteinflößend und beunruhigend.Als ich dann aber am nächsten Morgenaufwachte, fühlte ich mich erleichtert. Wirhatten intern schon lange darüber gesprochen,die Band aufzulösen, und es mussteeinfach sein. Wir haben zwar nicht dieLiebe zueinander verloren, aber der Funkewar weg. Der Enthusiasmus, neue Songs zuschreiben, war nicht mehr da, und ich binunglaublich stolz, dass wir diese Entscheidunggetroffen haben – denn viele Bandsmachen es nicht oder hätten es frühermachen sollen.Wie haben Sie sich danach die Zeitvertrieben, was haben Sie gemacht?Ich lag quasi auf der Lauer, wie eine Hyänein der Wüste (lacht). Musik ist für mich einGrund zu leben. Es ist die Luft, die ich atme,oder wie auch immer man das ausdrückenmöchte. Ich habe ständig irgendwelcheexistenziellen Probleme, und Musik gibtmir Selbstvertrauen, einen Fokus. Für michsind das nicht bloß Worte und Melodien.Ich habe also die ganze Zeit gehofft, dass esmit der Musik weitergeht. Aber erstmal habeich mir nach dem Ende von HIM die Zähnemachen lassen.Die Zähne?Ich litt jahrelang unter einer sehr schwerenForm von Bruxismus. Meine Zähne warenpraktisch bis aufs Zahnfleisch abgeschliffen.Ich selbst habe das lange nicht gemerkt, weiles ein schleichender Prozess war. Im Tourbushörte mich auch niemand knirschen. MeineMutter, die ich damals nur selten sah, meintedann irgendwann zu mir: ‚Was hast du mitdeinen Zähnen gemacht?‘ Also habe ich mirdie Zähne wiederaufbauen lassen. Ich mussdazu sagen: Ich hasse Zahnärzte! Aber ichbekam die Michael-Jackson-Behandlung:Das Zeug, das mein Zahnarzt mir gab, hatmich komplett ausgeknockt! Das kann ichnur empfehlen, wenn man Angst vormZahnarzt hat.Und als die Zähne fertig waren?Danach habe ich ein Album mit der finnischenBand Agents aufgenommen, mitdem wir auch auf Tour gingen. Anschließendfing ich an, erste Demos für meinAlbum zu machen. Naja, und dann kamdiese Pandemie … Das hat mich dazugezwungen, das Album wirklich ganzalleine aufzunehmen. Die Pandemie hatjeden von uns hart getroffen, und mir ginges nicht besser. Ich hatte richtig düstereMomente. Tschernobyl in den Achtzigernwar ein ähnliches Gefühl. Ich weiß noch, wieder Unfall passierte und niemand wusste,ob es eine Zukunft geben würde …Konnte Ihnen das Musikmachen dannhelfen?Ja, es gab mir einen Sinn. Ich fiel anfangsvoll in die Falle von Netflix und sich nichtmehr waschen. Ich war depressiv, nichtsanderes. Ich konnte keine Band zusammenstellen,keine Leute treffen. Ich konnte nichtstun, was mit Musik oder dem Leben imAllgemeinen zu tun hat! Ich musste einen

Alentejo Dubai Design Trend Motion Lifestyle Travel Luxury Watches Ora Bold Boldthemagazine Landrover Defender Bestplaces Larseidinger Astonmartin Louisvuitton Villevalo Nicolascage

MAGAZINE

BOLD THE MAGAZINE App jetzt laden

AppBOLD_Button Apple BOLD App Android BOLD App

BOLD ONLINE @ NEWS

© BOLD THE MAGAZINE: www.bold-magazine.eu | BOLD THE MAGAZINE ist eine Publikation des Verlages: neutrales GRAU Agentur für Kommunikation & Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt): www.neutralesgrau.de | HR NR: 121 118 B | UMST ID: DE 815 10 18 78 | Am Pankepark 48 | 10115 Berlin | Telefon: 030 40 00 56 68 | Geschäftsführung: Mike Kuhlmey