BOLD THE MAGAZINE No.64

44 // BOLD THE MAGAZINE

44 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / REPORTAGEEs gab vor einigen Jahren einen weltweitenPop-Hit mit dem Namen„Gangnam Style“ vom koreanischenKünstler Psy. Die Textzeile: „Work hard,Party hard“ beschreibt hier sehr gut, wieman sich den Lifestyle in Gangnam-guvorstellen kann. Moderne Hochhäusersäumen die nicht enden wollendenStraßenschluchten der südkoreanischenHauptstadt, die immerhin ein Viertelder Landesbevölkerung beherbergt.Allein aus der U-Bahn-Station GangnamStation strömen täglich weit über100.000 fleißige Arbeiter der vielen hieransässigen Firmen, die diesem Land inden letzten Jahren solch einen enormenFortschritt ermöglichten. Hinter denReihen von Bürotürmen finden sichdie Bars und Clubs, in denen nachden langen Arbeitstagen ausgelassengefeiert wird.Um in der Stadt noch ein architektonischtraditionell gehaltenes Viertel zu finden,muss man sich etwas Zeit nehmen undgenau hinschauen. Mit etwas Glück(oder einem guten Guide) findet mansich im Bezirk Samcheong-dong wieder,einem pittoresken, weitläufigen Labyrinthaus jahrhundertealten traditionellenHäusern, Kunsthandwerksläden,Teestuben und kleinen Museen. Nahedem Nationalmuseum für moderneund zeitgenössische Kunst trifft manauf Geschäfte, in denen unter anderemhandgemachte Pinsel, Stempel undPapier verkauft werden. Dieser Teil vonSeoul war auch bei Kia Design-LegendePeter Schreyer, der ab 2006 das Design-Team leitete, ein beliebter Ort. Schreyergenießt in Korea mittlerweile eine ArtKultstatus, und seine Kunst schmücktsogar die Wände einiger hiesiger Hotels.Am Abend treffen wir uns bei koreanischemBarbecue mit Karim Habib undseinen Kollegen wieder und lassen denTag in entspannter Atmosphäre undinteressanten Gesprächen ausklingen.Und da wir nun wissen, was war undwas ist, fragen wir zu guter Letzt natürlichnach dem, was kommt.Herr Habib, können Sie uns einenAusblick geben, wie Sie das Designund die Mobilität der Zukunft sehen?Wir haben ein Team, das wir hier in Korea,in Europa und in den USA aufbauen, dassich genau diesem Thema widmet. Wirnennen es: Future Design. Hier konzentrierenwir uns auf andere Arten von Fahrzeugenund zum Beispiel auch auf dasThema Robotik. Unser Mutterkonzern hat2021 das amerikanische Robotik-UnternehmenBoston Dynamics gekauft, undso arbeiten wir zum ersten Mal in meinerKarriere auch an Robotern. Generell wirdaber wahrscheinlich keine dieser Arbeitenauf den Markt kommen, 98% der Designswerden in der Schublade landen. Aberunser Wille ist da, und wir werden auch indiese Richtung gehen.WEITERE INFORMATIONEN:www.kia.de