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LERNEN MIT ZUKUNFT Dezember 2014

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information & gesundheit information & gesundheit ■ ■ Resistente Keime: Infektionsgefahr BEI ERKRANKUNGEN DURCH MIKROORGANISMEN SPRICHT MAN VON INFEKTIONEN ODER INFEKTIONSKRANKHEITEN Prof. Franz W. Strohmer med. Journalist Der Chemiker Louis Pasteur (geb. am 27. Dezember 1822), Sohn eines Gerbers aus dem französischen Juragebiet, der im Übrigen seine Reifeprüfung an der höheren Schule von Besancon mit der Note „mittelmäßig“ in Chemie bestand, ist der Begründer der Bakteriologie, welche letztlich zur heutigen Wissenschaft der Mikrobiologie führte, die sich im Wesentlichen mit der Erforschung von Mikroorganismen, z.B. Viren und Parasiten befasst, die oft auch lebensbedrohende und ansteckende Krankheiten hervorrufen. Louis Pasteur, der heute allgemein bestenfalls durch sein Verfahren des Pasteurisierens bekannt ist, entwickelte Impfstoffe gegen die Hühnercholera, gegen Tollwut und vor allem gegen den gefürchteten Milzbrand, entdeckte unter anderem die pathogenen Mikroorganismen Streptokokkus, Staphylokokkus, Pneumokokkus, welche zu den häufigsten pathogenen Keimen zählen. Man findet sie bei Wundeiterungen, Abszessen, Bauchfellentzündungen, Blutvergiftungen (Phlegmone), Lungenentzündung, Mittelohrentzündungen, Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) usw., oft auch gemeinsam in schädlicher Wirksamkeit. Äußere Anzeichen ihres Vorhandenseins sind u.a. Fieber, Hautrötungen, Schwellungen und Schmerzen. Der englische Chirurg Joseph Lister schrieb 1874 einen Brief an Pasteur, in welchem er den französischen Chemiker und Bakteriologen beglückwünschte für die Entdeckung, dass für die Verwesung menschlicher oder tierischer Körper Keime verantwortlich sind. Weiters bedankte er sich, dass es ihm durch diese Entdeckung möglich geworden wäre, ein wirksames Schutzsystem, nämlich die Desinfektion zu entwickeln. Das damals eingesetzte Mittel war Phenol (=die stark ätzende Karbolsäure), welche Wundinfektionen verhindern sollte, aber eben auch den Nachteil hatte, für Lebewesen im Allgemeinen schädlich zu sein. In der heutigen klinischen Praxis und im Rahmen der prophylaktischen Hygiene, wo man das Problem von resistenten Keimen in Kauf nehmen muss und durch große Menschenansammlungen sowie mangelnde Hygiene in den sogenannten Entwicklungsländern die Gefahr von Ausbreitung tödlicher Infektionen, bzw. dem Wiederaufleben bekannter epidemischer Erkrankungen besteht, müssen wieder neue Desinfektionsmittel eingesetzt werden, die schnell wirksam, einfach in der Handhabung und möglichst ohne toxische Eigenschaften, also nicht schädlich für den Menschen sind. In der vorbeugenden Hygiene kommt der Dekontamination von Räumen, also der Keimfreimachung von infektionsgefährdeten Räumen, z.B. Warteräume, Flughäfen, etc. große Bedeutung zu. Umweltschonende, gegenüber Pilzen, Sporen, Bakterien oder Viren stark und rasch wirksame Substanzen, welche auch einer Prüfung im öffentlichen Raum standhalten, werden immer mehr gefragt sein. Foto © DigitalGenetics - Fotolia.com 18 | DEZEMBER 2014 ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at

■ Wissensdurst erhalten und fördern: ■ Wer lernt freiwillig? WIE GELINGT ES? information & lerneninformation & lernen Ich muss das Lernen wollen. Dazu brauche ich eine Lernumgebung, in der ich mich frei fühle. Frei fühlen bedeutet aber nicht allein gelassen zu werden, sondern Unterstützung zu bekommen, wenn sie gebraucht wird. Wer dauernd über die Schulter schaut, beschränkt, engt ein, setzt unter Druck, verhindert eigenes freudiges Tun. Freiwilliges Lernen bedeutet daher: Ich darf selbstständig überlegen, mitentscheiden und handeln. Ich erhalte Hilfe, wenn sie erforderlich ist. WIE SCHAUT DAS IN DER PRAXIS AUS? Ein Beispiel aus dem Schwimmunterricht zeigt es sehr anschaulich. Der Lehrer beobachtet, erklärt die Technik und greift im entscheidenden Moment ein. Die Schwimmbewegungen muss das Kind selber ausführen Der Platz im Wasser muss groß genug sein, um voranzukommen. Das Kind freut sich über jeden Meter, den es zurücklegt. Es strengt sich an, sogar gerne, weil es aus eigener Kraft etwas schafft. Es will freiwillig ins Schwimmbad und genießt die Zeit des spielerischen Übens, auch wenn es vollen Einsatz fordert. Genauso ist es in den Pflichtgegenständen. Beispiel aus der zweiten Schulstufe: Kinder erproben Tipps zur Erstellung eines Lapbooks. Die Begeisterung für das eigene Tun wächst. Ein leeres Buch ist nicht interessant. Plötzlich höre ich: „Darf ich über….? Darf ich vom …. ?“ „Ja, du darfst mit Freude arbeiten!“ Kinder wählen ihr Thema aus und gestalten es individuell. Sie arbeiten alleine oder im Team. So entstehen Texte über Eichhörnchen, Igel genauso wie über Pandabären, Affen und andere Tiere. Das gegenseitige Präsentieren der Arbeiten erweitert das Wissen, führt zu gemeinsamen Gesprächen und vielem mehr. Der Prozessverlauf gewinnt an Bedeutung: • Nachhaltigkeit durch eigenes Tun ergibt sich • Bereicherung erfolgt durch das Vertiefen von Beziehungen in der Schule • Interesse der Eltern wird gestärkt: Kommentar eines Mädchens: „Meiner Mama hat mein Buch sehr gut gefallen. Sie hat mit mir ganz viel über das Eichhörnchen gelesen!“ • Zuwendung und Anerkennung werden verspürt • Wissen wird erweitert • Lerntechniken, die Arbeitshaltung, der Ordnungsrahmen und vieles mehr werden gleichzeitig in fröhlicher Umgebung gefestigt und erweitert • Selbstwert und Selbstvertrauen nehmen zu Die Kinder erfreuen sich an dem, was sie gerade tun. Lernen wir von ihnen! Der beste Moment um glücklich zu sein, ist immer JETZT. Genieße den Augenblick! Dies wünsche ich allen Lesern und Leserinnen. Dipl.Päd. Anna Seewald Schulleiterin NÖ. Volksschule Foto: © Archiv LERNEN MIT ZUKUNFT ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at DEZEMBER 2014 | 19