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LERNEN MIT ZUKUNFT Dezember 2014

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■ ■ Empathie: Was

■ ■ Empathie: Was bringt’s? SICH EINFÜHLEN UND PERSPEKTIVEN WECHSELN information & entwicklunginformation & entwicklung Mag. Eva Maria Sator Lebensberaterin, Unternehmensberaterin, Coach, Teamentwicklerin, www.evasator.at 30 | DEZEMBER 2014 Ein cholerisches Schulkind, ein grantiger Seminarteilnehmer, eine Schülerin, die sich in schweigender Ignoranz zeigt oder ein Coachee, der sich einfach nicht aus seiner Opferrolle herauslotsen lässt. Er beginnt seine Erklärungen immer wieder mit „ja, aber...“, sobald man den Blick auf die Lösung weg vom Problem lenken möchte. Im Leben werden wir ständig mit Menschen konfrontiert, die mehr oder weniger offensichtlich emotional reagieren, selbst wenn wir uns bemühen, sachlich zu kommunizieren oder zu lehren. EMPATHIE IM SINNE VON EINFÜHLUNGSVER- MÖGEN In solchen Fällen hilft, sich einzufühlen in das Gegenüber. Oft leichter gesagt als getan, wo wir doch unsere Inhalte rüberbringen und unsere Aufgaben erfüllen wollen und oft selbst mit unseren emotionalen und gedanklichen Mustern auf solche „Störungen“ reagieren. Eine Grundhaltung, die davon ausgeht, dass der betroffene Mensch, einen für ihn berechtigten Grund hat, sich so zu fühlen, und dies oft unbewusst in einem Verhalten zum Ausdruck bringt, ist der erste Schritt im Umgang. Der zweite wäre, den Menschen anzusprechen auf eine Art und Weise, die das von uns wahrgenommene Gefühl aufgreift. Die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg ist eine kraftvolle Methode, die dabei auf die hinter Gefühlen stehenden unerfüllten Bedürfnisse eingeht. Das Gefühl kann viel feinfühliger sein als der Verstand scharfsinnig. Viktor Frankl EMPATHIE IM SINNE VON PERSPEKTIVENWECHSEL Zu der emotionalen Qualität, mit anderen mitzufühlen und Anteil zu nehmen, kommt noch ein weiterer Aspekt, der im Rahmen von Empathievermögen oft zitiert wird: Die Fähigkeit, sich rational, also überwiegend emotionsfrei vorstellen zu können, wie ein anderer Mensch die Welt sieht und was die Motive sind, die sein Verhalten leiten. Dazu hilft, mehr über den Menschen zu wissen, über sein Umfeld und seine Geschichte, die zu seinem Weltbild beigetragen haben. Diese zweite Möglichkeit, sich gedanklich in den anderen hineinzuversetzen, kann für manche von uns, denen das Mitfühlen schwerer fällt, auch leichter geübt und umgesetzt werden. Perspektiven zu wechseln hilft zudem auch, wenn man selbst in einem scheinbar unlösbaren Problem steckt. Empathie zahlt sich in jedem Fall aus, denn Gefühle sind nicht weg zu rationalisieren und allzu oft stehen sie uns im Miteinander scheinbar im Weg. Dabei gilt es nur, sie einmal wahr- und ernst zu nehmen. Denn dahinter steckt immer eine Botschaft. Foto: © S.Kobold - Fotolia.com ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at

Dr. med. univ. Michael Gindl Arzt für Allgemeinmedizin Ayurvedamedizin starb am 6. August 2014 "Die Kombination schulmedizinischer Erkenntnisse mit ayurvedischen Behandlungsstrategien führen oft zu nachhaltiger Besserung der Krankheitssymptomatik oder sogar zur gänzlichen Heilung", schrieb Dr. Michael Gindl für unser Magazin LERNEN MIT ZUKUNFT. Er war ein leidenschaftlicher Arzt und Menschenfreund. In Senegal errichtete er eine kleine Klinik und praktizierte Ganzheitsmedizin. Er war im Begriff, in Österreich an einer derartigen Anstalt mitzuwirken. Er entwickelte für seine Patienten Kräuterkapseln nach ayurvedischer Rezeptur und viele warteten auf seine Behandlungen mit großer Hoffnung. Eine bisher unheilbare Erkrankung nahm dem gerade 50 Jahre gewordenen für immer den Rezeptblock aus der Hand. Nach unsäglichen Schmerzen nahm er Abschied von dieser Welt - aber der Platz in den Herzen vieler dankbarer Menschen bleibt ihm erhalten. Prof. Franz Strohmer und das Team von LERNEN MIT ZUKUNFT Foto: © Karl Schrittwieser ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at DEZEMBER 2014 | 31