Aufrufe
vor 5 Jahren

LERNEN MIT ZUKUNFT September 2018

  • Text
  • Emotionen
  • Kommunikation
  • Kinder
  • September
  • Matsch
  • Menschen
  • Wasser
  • Erde
  • Welt
  • Sehnsucht
  • Schule

information & beruf

information & beruf Berufliche Ausrichtung: Wofür arbeiten Sie? VOM SINN UND UNSINN DER MODERNEN ARBEITSWELT Mag. Michael Nußbaumer kulturtransformation.net tools-for-happy-schools.at Foto: © Mitterndorfer-Ehrenfellner Michael Nußbaumer bietet mit dem Labor für Kulturtransformation Supervision, Teambuilding und Seminare zu Resilienz an. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Wien. ww.kulturtransformation. net Foto © pixabay.com 12 | SEPTEMBER 2018 Drei Steinmetze werden gefragt, worin ihre Arbeit besteht. Der Erste antwortet: „Ich behaue Steine.“ Der Zweite: „Ich ernähre mit meinem Tun meine Familie.“ Die Antwort des Dritten lautet: „Ich wirke mit beim Bau der Kathedrale.“ Drei unterschiedliche Betrachtungsweisen derselben Tätigkeit, drei unterschiedliche Bewusstseinsstufen. Üblicherweise wird die Geschichte so gedeutet: Es ist erstrebenswert über die konkrete Tätigkeit und den Ernährungszweck hinausblicken zu lernen auf das große Ganze. Wir können es aber auch anders lesen: Alle drei Ebenen sind wichtig und es ist gut für das eigene Wohlergehen, alle drei Ebenen immer wieder zu prüfen! Zum Beispiel mit Fragen wie diesen: • Wie geht es mir mit den konkreten Handlungen, die mit meiner Arbeit verbunden sind? • Wie gut nährt meine Arbeit mich selbst und meine Familie? • Dient diese Arbeit einem höheren Zweck und befriedigt damit mein Bedürfnis nach Sinn? Jede dieser Ebenen ist wichtig. Natürlich tut es auf Dauer in der Seele weh, wenn ich eine Arbeit nur wegen des Broterwerbs mache oder weil ich glaube, keine Bessere zu finden. Aber es hat auch schädliche Auswirkungen, wenn ich vor lauter höherem Sinn nicht auf den angemessenen Verdienst achte oder darauf, wie die konkreten Arbeitsbedingungen sind. Es braucht also immer wieder Reflexionsräume, in denen ich mir ansehe, wie es mir wirklich mit meiner Arbeit geht. Hans Peter Dürr, Physiker und Weiser, hat es einmal in etwa so gesagt: „Wir müssen wieder zur Besinnung kommen, denn wenn wir handeln, sind wir ein bisschen blind. Aber ich muss handeln und danach kommt das Reflektieren. Handeln und Kontemplation müssen einander abwechseln!“ Angewandt auf das Berufliche bedeutet das: Wir brauchen Räume und Zeiten, in denen wir uns über den Alltagstrott erheben und uns aus unserer unumgänglichen Betriebsblindheit lösen. Die oben genannten drei Fragen können dabei helfen – gut ist es, sie schriftlich zu beantworten oder sie in einem Gespräch zu erkunden. Sehr unterstützend ist professionelle Begleitung: Supervision ist eigens dafür da, berufliche Ausrichtung zu klären, persönliches Lernen zu fördern und dabei zu helfen, die Details und das große Ganze in den Blick zu bekommen. Dabei öffnen sich neue Handlungsspielräume! Eine besondere Form ist die Team- Supervision, die im sozialen Bereich längst üblich ist und glücklicherweise mittlerweile in vielen anderen Feldern angewandt wird – hier kann gemeinsam geschaut werden, ob alle drei Ebenen gut versorgt sind!

information & bewusstsein Der Duft der Möglichkeiten: Sehnsucht KRAFT DES LEBENS In unserer Seele atmet die Sehnsucht. Sie macht unser Herz weit. Sie inspiriert uns dazu, mit der Kraft des Lebens in Berührung zu kommen. Hier darf man seinen Träumen auf der Spur bleiben. Die Sehnsucht wird zu einem Motor, der uns immer weiter antreibt, sie bringt Menschen in Bewegung. Sie ist der Raum im Herzen nach mehr, nach etwas Anderem, etwas Größerem. Viele von uns denken vielleicht, Sehnsucht sei etwas Schlechtes. Man müsse mit dem zufrieden sein, was man hat. Der ewige Wunsch nach Veränderung sei nicht gut. Doch wir brauchen einen anderen Blick auf die Sehnsucht. Wir sind ständig auf der Suche, probieren aus und wollen mehr; wir fühlen uns oft nicht erfüllt. Deshalb erscheint uns die Sehnsucht meistens schmerzlich. Doch das muss nicht sein. Die Sehnsucht kann uns anspornen, Dinge zu erschaffen, die wir uns nicht zugetraut hätten. Sie zeigt uns, welche Nahrung unsere Seele braucht. Unsere Wünsche und Träume werden durch die alltäglichen Ansprüche überlagert. Nicht selten entsteht ein unbestimmtes Gefühl, das Leben zöge an uns vorüber oder wir würden gelebt, anstatt die Zügel in den Händen zu halten. Sehnsucht kann uns fühlen lassen, dass wir über uns selbst hinauswachsen können und dass wir Verwirklicher von Visionen sind, wenn wir ihr folgen. Visionen sind unsere Bilder von einem anderen Leben, von einem besseren Leben. Sie sind ein Gegenentwurf zur erlebten Wirklichkeit. Unsere Visionen bestimmen unser Ziel, unsere Richtung, wohin wir unser Leben ausrichten. Gibt es Visionen, denen Sie in Ihrem Leben nachgegangen sind? Welche Bilder vom Leben beschreiben Ihre Visionen? Es ist wichtig, die eigenen, tiefen Sehnsüchte zu erforschen und nach ihnen zu leben, zugleich jedoch gelassen mit ihnen umzugehen. Unzufriedenheit erschafft letzten Endes eine Sehnsucht, die nie verschwindet und auch nie verschwinden soll, da sie eine treibende Kraft für ein erfülltes Leben ist. Jeder Mensch träumt von einem erfüllten Leben. Immer ist im Herzen Raum für Schöneres, für Größeres, für Sinnvolleres. Sehnsucht lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was für uns wirklich wichtig ist. Alles beginnt mit der Sehnsucht. Sehnsucht ist es, die unsere Seele nährt, nicht nur die Erfüllung. (Schnitzler) Günther Josef Stockinger MAS VisionsCoach, Seminarleiter, Auszeit-Begleiter, Pionier für Visionsfindung VisionsWerkstätten in Österreich www.visionswerkstatt.com Das BUCH zum Thema „Glut unter der Asche – Das La Palma-Prinzip für ein erfülltes Leben“. Ein Mut-Mach-Buch. Foto: © pixabay.com 13 | SEPTEMBER 2018