Aufrufe
vor 5 Jahren

LERNEN MIT ZUKUNFT September 2018

  • Text
  • Emotionen
  • Kommunikation
  • Kinder
  • September
  • Matsch
  • Menschen
  • Wasser
  • Erde
  • Welt
  • Sehnsucht
  • Schule

information &

information & kommunikation Mag. a Eva Maria Sator Unternehmensberaterin & Coach, www.evasator.at EVA MARIA SATOR stellt sich vor Miteinander kommunizieren: Und was Zuhören damit zu tun hat JEMANDEN ANDEREN INS WORT ZU FALLEN, IST EINE VIEL STÄRKERE BEEINFLUSSUNG ALS IHM EINEN FUSSTRITT ZU GEBEN. (Rudolf Steiner) Kommunikation ist mehr oder weniger in allen meiner Beratungen ein Thema – ob Team- oder Einzelberatung. Wir alle wissen theoretisch schon viel darüber. Doch im Alltag scheitern wir und erleben uns immer wieder in Gesprächssituationen, in denen mehr Gegeneinander als Miteinander erlebbar wird. WORAN LIEGT DAS? Ich denke, dass wir zu wenig gut und genau zu- und hinhören. Stattdessen sind wir oft schon wieder bei unseren eigenen Gedanken und Gefühlen und damit Meinungen und Überzeugungen, die wir entgegnen oder zumindest ergänzen wollen. Was dadurch geschieht ist, dass wir inhaltlich, sachlich oft gar nicht alles hören, geschweige denn, den gefühlsmäßigen seelischen Aspekt der Botschaft erfassen. Was schwingt dabei mit und sagt mir manchmal mehr als 1000 Worte? Für diese Wellenlänge gilt es die Antennen auszufahren und auch darauf dann einzugehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich keine andere bzw. meine eigene Meinung haben und danach äußern darf oder soll. Es geht dabei wie so oft um das Wie. Und manchmal ist vielleicht sogar ein Zurückhalten der eigenen Meinung einem Miteinander zieldienlicher. Auch das ist möglich. WAS BRAUCHT ES AUSSER GEDULD UND EIN GUTES GEHÖR FÜR GENAUES ZUHÖREN? Die Geisteshaltung der Toleranz. Tolerant sein heißt, auch die Freiheit des Gedankens der anderen zu achten. Rudolf Steiner weist so schön darauf hin, dass wir es als rüpelhaft erleben, wenn wir jemanden anderen von seinem Platz, den er eingenommen hat, wegschieben. Tun wir dasselbe in Gedanken (jemandem seinen Standpunkt nehmen), fällt uns nicht auf, dass dies unrecht ist. „Es ist viel kraftvoller, zuhören zu können, solange der andere spricht, als ihm in die Rede zu fallen. Das gibt ein ganz anderes gegenseitiges Verständnis. Sie fühlen dann, wie wenn die Seele des andern Sie durchwärmte, durchleuchtete, wenn Sie ihr in dieser Weise mit absoluter Toleranz entgegentreten.“ 1 Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen und erinnere mich, täglich das Zuhören zu üben. Denn Übung macht den Meister. Foto © pixabay.com 4 | SEPTEMBER 2018 1 Rudolf Steiner, Die Welträtsel und die Anthroposophie

information & träume Alles beginnt als Traum: Träum weiter WARUM SICH MENSCHEN IHRE TRÄUME NICHT VERWIRKLICHEN Als Kinder träumen wir alle. Bis uns unsere Eltern raten, damit aufzuhören und uns lieber auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. •„Genieß’ deine Jugend. Danach wird das Leben schwer genug.“ • „Lern’ was Vernünftiges. Damit auch etwas wird aus dir.“ •„Das Leben ist kein Wunschkonzert. Du musst fleißig sein und hart arbeiten. Kommen dir diese Sätze bekannt vor? Worte haben Macht. Solche Glaubenssätze machen es sich zumindest in deinem Unterbewusstsein bequem und sind schwer wieder rauszukriegen. Deine Eltern und Großeltern geben sie besten Wissens und Gewissens an dich weiter. Sie sind gut gemeint und sollen dich davor beschützen, enttäuscht zu werden. Das Problem ist nur, dass sie aus einer anderen Zeit stammen. Ihre Generationen wuchsen unter ganz anderen Voraussetzungen auf, mit ganz anderen Problemen und Aufgaben. Während ihre Herausforderung vielleicht noch war, zu überleben, darf es unsere sein, zu leben. Parallel zu deinem familiären Umfeld könnte vor allem die (Regel-)Schule dafür sorgen, dass du deine Träume aus den Augen verlierst. Anstatt mit dem Zeit verbringen zu dürfen, was dich interessiert und begeistert, musst du oft das lernen, was sich irgendwann mal irgendwer ausgedacht hat. Und wirklich lernen tust du es ja sowieso nicht. Maximal auswendig. Schließlich lernst du ja nicht für dich, sondern für die Prüfung. Im besten Fall erschummelst du dir eine gute Note. Das fördert zumindest Mut und Kreativität. Mein TräumWeiterTALK-Gast, der Neurobiologe Gerald Hüther, behauptet: „Jedes Kind ist hoch begabt“. Nach der Schule sind es aber nur mehr zwei Prozent. Denn die meisten unserer Bildungseinrichtungen sind leider nicht dafür da, um dich am Weg zu deinem Traum zu begleiten, sondern um dich auf unser System vorzubereiten. Und dieses System kann nichts mit Träumern, Freigeistern und Querdenkern anfangen. Die passen nicht hinein. Als Schul- oder Studienabgänger wirst du dann als ein am Fließband perfekt gefertigtes Produkt wieder ausgespuckt. Genormt und geprüft, genau so, wie dich der Kunde, nämlich die Wirtschaft, freudig erwartet. Drei weitere Gründe, warum sich Menschen ihre Träume nicht verwirklichen, 25 Beispiele, wie es doch gelingen kann und 15 Fragen, die sich jeder Träumer stellen sollte, findest du in meinem neuen Buch „Träum weiter“. Sollte es nicht das Normalste der Welt sein, dass jeder Mensch seine Träume verfolgt, aktiv und selbstbestimmt sein Leben gestaltet, das coolste Leben lebt, das er sich vorstellen kann? In der Arbeit an meinem Buch habe ich mich vor allem mit dieser Frage beschäftigt. Sie lässt mich nicht mehr aus, seit ich mir meinen eigenen Kindheitstraum, Profifußballer zu werden, erfüllen durfte und gespürt habe, welche Kraft du schöpfen kannst, wenn du dem nachgehst, was dich am meisten begeistert. Peter Alexander Hackmair Vortragsredner, Autor und ​ Moderator www.träum-weiter.at LESEPROBE P.A. Hackmair Foto: © naluwan-fotoflia.com 5 | SEPTEMBER 2018