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LERNEN MIT ZUKUNFT September 2018

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information & natur Haus des Meeres: Für scharfe Augen LANGSCHWANZEIDECHSEN HABEN NACHWUCHS Direktor Dr. Michael Mitic Geschäftsführung Haus des Meeres/Wien AQUA TERRA ZOO www.haus-des-meeres.at Vor nicht allzu langer Zeit durften wir an dieser Stelle von unseren Neuzugängen, den Sakishima Langschwanzeidechsen, berichten. Unsere Bemühungen, den grazilen Kletterern ihren Lebensraum, das Grasland auf den Inseln des japanischen Okinawa-Archipels, so naturnah wie möglich nachzuempfinden, wurden nun schneller mit Erfolg gekrönt, als wir zu hoffen wagten. Die ersten Jungtiere, mit nicht einmal einem halben Gramm wahre Winzlinge, schlüpften noch unter kontrollierten Bedingungen im Brutapparat hinter den Kulissen. Vor kurzem gelang jedoch auch die „Naturbrut“, also der Schlupf eines Jungtieres im Terrarium der Elterntiere - quasi vor den Augen der Besucher, auch wenn dies wohl eher unbemerkt im Schutze des Pflanzendickichtes geschah. Die ersten Jungtiere haben nun ihr Geburtsgewicht um ein Vielfaches gesteigert und können ab sofort im Terrarium ihrer Eltern im 7. Stock beobachtet werden. Wer ganz viel Glück und gute Augen hat, kann vielleicht sogar ein frisch geschlüpftes Tierchen entdecken. Nur wenige Zentimeter klein, unser Nachwuchs Die erwachsenen Langschwanzeidechsen Fotos: Archiv Haus des Meeres, Wien

information & entwicklung & erleben Geisteshaltung oder Wahrheit: „Ein Mann, ein Wort“ WER "A" SAGT, DER MUSS NICHT B SAGEN. ER KANN AUCH ERKENNEN, DASS A FALSCH WAR. (Berthold Brecht) Ein Mann, ein Wort: Ein weiterer Charakterzug eines Mannes, der in der Lage ist, eine ernsthafte Partnerschaft zu führen, ist es, sein Wort zu halten" (Quelle: www. redensarten-index.de) Dass diese Erklärung aus einer Zeit stammte, die mit der heutigen zwar noch viel gemeinsam, sich aber doch stark verändert hat, liegt auf der Hand. Warum? Weil es heute im Zuge der Gleichberechtigung vielleicht auch heißen könnte: „Eine Frau, und (viele) Wörter.“ Damit meine ich einerseits, dass in unserer modernen Gesellschaft nicht nur dem Mann zugeordnet werden kann, eine gemeinsame Linie vorzugeben. Die Frau ist heute wesentlich selbstbestimmter und gibt genauso die Richtung vor wie der Mann. Andererseits ist es tatsächlich wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen durch ihr doppelt so großes Kommunikationszentrum im Gehirn, in der Regel einfach wesentlich mehr Wörter von sich geben, als der Mann. Der Mann ist in der Regel tatsächlich eher wortkarg, die Frau tendenziell nicht. Das Klischee, dass ein „richtiger“ Mann sein Wort hält, klingt schön, ist aber oft - bei beiden Geschlechtern - nicht immer anzutreffen. Dass Versprechen und Abmachungen jeder Art immer wieder gebrochen wurden, liegt in der Natur des Menschen und wird es immer geben. Die Hintergründe für einen Wortbruch müssen übrigens oft keineswegs gemein oder böse sein. Oft kann durch eine grundlegende Veränderung der Gesamtsituation ein Wortbruch sogar mehr Leid verhindern als gedacht. Auch Notlügen fallen in diese Kategorie, die oft nur deshalb stattfinden, um andere zu schonen und unnötiges Leid zu verhindern. Verstehen sie mich nicht falsch. Das soll kein Aufruf zum Wortbruch und Lüge sein, nur eine blinde Verallgemeinerung und Verdammung derer, wäre fatal. Natürlich freuen wir uns, wenn ein gegebenes Versprechen eingehalten wird. Wir sollten uns nur nicht blind darauf verlassen. Und manchmal ist es vielleicht im Nachhinein sogar sehr gut, dass ein Mann – oder eine Frau – das Wort NICHT gehalten hat. Felix Kurmayer Schauspieler, Studiosprecher und Kommunikationstrainer www.felix-kurmayer.at FELIX KURMAYER Ein Mann, ein Wort Foto: © pixabay.com 15 | SEPTEMBER 2018