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UMWELT JOURNAL 2022-2

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UMWELT JOURNAL Nr. 2/2022 mit den Themen: Kreislaufwirtschaft für Unternehmen, Dunkle Wolken über Industrie, Kläranlagen, Baukultur, Digitailiserte Immobilien, Energie, EPCON 2022, IFAT 2022, E-world - energy & water, Recy & DepoTech 2022, Hyundai Wasserstoff-Bus, Buch: Unerwünschte Wahrheiten, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELTjournal 2/2022 | S12 fungen in der gesamten Wirtschaft Europas führen würde - von der Produktion bis zur Logistik. Eine klare Position in Sachen Gasembargo vertritt die Industrie. Sie weiß um ihre Abhängigkeit von Gas, konkret derzeit von russischem Erdgas. Diese gilt stark für Industriekaiser Deutschland und ganz besonders stark für Österreich. Daher kommt von dieser Seite auch eine klare Absage an jegliche Art von Gasembargo. Das Gespräch mit einem Vertreter der Industrie in Österreich führte Manfred Kainz. Bei der Eskalation der Sanktionen gegen Russland sei es wichtig, deren Wirksamkeit realistisch einzuschätzen und den Folgen für unsere Gesellschaft gegenüberzustellen. „Es ist daher unverständlich, wenn sogar von Seiten mancher österreichischen Experten und Politiker ein Gasembargo gefordert wird, ohne auf die gravierenden Folgen aufmerksam zu machen. Der völlige wirtschaftliche Absturz unseres Landes stünde uns bevor“, formuliert es der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Wien, Christian C. Pochtler. „Wir reden hier bei einem Embargo nicht von konjunkturellen Schwierigkeiten, Kurzarbeit oder Ähnlichem, wie wir das aus Pandemiezeiten schon kennen. Wir reden hier von geschlossenen Industrien, auf unabsehbare Zeit. Von Massenarbeitslosigkeit sowie plötzlichem, aber heftigem und vor allem nachhaltigem Wohlstandsverlust für ganz Österreich“, warnt Pochtler deutlich. Wenn Österreich seine wirtschaftlichen Aktivitäten in einem derartigen Ausmaß zurückfahren müsse, wie es ein Aus der Gaslieferungen aus Russland bedeuten würde, dann „löst dies eine ganze Kettenreaktion an Katastrophen aus. Wer in Österreich ein Gasembargo fordert, nimmt in Kauf, unser Land und seine Menschen zu ruinieren“, so der IV-Wien-Präsident eindringlich. „Dabei kann keiner sagen, ob solch eine Maßnahme überhaupt dazu dient, diesen Krieg zu verkürzen. Der russische Präsident scheint wenig besorgt um das Wohlergehen der eigenen Soldaten oder Bürger. Warum sollten ihn weitere Sanktionen beeindrucken? Außerdem haben Analysen zu den Wirkungen von Wirtschafts-Sanktionen bei bewaffneten Konflikten gezeigt, dass sie nicht zu einer beschleunigten Beendigung führen“, ist Pochtler überzeugt. Die humanitäre Krise in der Ukraine zu beenden, müsse das Ziel der westlichen Staatengemeinschaft sein. Dem stimmt auch der Industrielle zu. „Es ist daher verständlich, dass man angesichts der schrecklichen Nachrichten und Bilder den Aggressor möglichst rasch und empfindlich treffen will. Wir alle wollen, dass dieser Krieg so bald wie möglich endet, aber wir sollten nüchtern unsere Handlungsoptionen abwägen. Ansonsten ruinieren wir, was Generationen in Österreich aufgebaut haben, ohne erkennbaren Gewinn oder Gegenwert, weder für uns noch sonst jemanden“, warnt Pochtler abschließend.

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