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Beschaffung aktuell 06.2021

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» MAGAZIN Einkaufsmanagerindex im April Engpässe bei Rohstoffen und Frachten Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex verblieb im April mit 66,2 Punkten in der Wachstumszone. Dies ist nach dem Rekordhoch vom März (66,6) der zweitbeste Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1996. Obwohl das Wachstum bei Produktion, Neuaufträgen und im Export im Vergleich zum Vormonat leicht nachließ, notierten die Indizes weiter auf sehr hohem Niveau. Laut Umfrageteilnehmern ist die Nachfrage im In- und Ausland nach wie vor ungebrochen. Derweil wuchsen die unerledigten Aufträge im April weiter an. Viele Befragte berichteten, dass es schwierig sei, mit der Nachfrage Schritt zu halten. Mit Beginn des zweiten Quartals nahm auch der Stellenaufbau an Fahrt auf. Die höheren Produktionsraten in Verbindung mit vorgezogenen Einkäufen aufgrund der Lieferengpässe führte zu einem Rekordzuwachs bei der Einkaufsmenge. Gleichzeitig gingen die Bestände an Vormaterialien zurück. In der Tat zeigen die Daten, dass die massivsten Lieferprobleme in der Umfragegeschichte anhielten. Viele Teilnehmer klagten über dramatische Engpässe bei Rohstoffen sowie zu geringe Frachtkapazitäten. All diese Entwicklungen spiegeln sich in den Einkaufspreisen wider. Die Inflationsrate hat sich beschleunigt und stieg auf den höchsten Wert seit über einem Jahrzehnt. (sd) Bild: IHS Markit/BME HWWI-Rohstoffpreisindex Corona-Pandemie in Indien setzt Rohstoffpreise unter Druck Im Vergleich zum Vormonat blieb der HWWI-Rohstoffpreisindex im April nahezu unverändert und stieg durchschnittlich um lediglich 0,9 %. Damit notierte der In- Bild: Bildwerk/stock.adobe.com dex um 138 % über seinem Wert im April 2020, als der erste globale Lockdown zu einem extremen Preisverfall auf den internationalen Rohstoffmärkten führte. Dennoch standen auch im vergangenen Monat die Rohstoffpreise unter dem Einfluss der weltweiten Corona-Pandemie. Insbesondere der rasante Anstieg der Infektionszahlen in Indien, einem wichtigen Akteur auf den internationalen Rohstoffmärkten, erhöhte die Unsicherheit auf den Märkten und setzte die Preise unter Druck. Andererseits sorgten die Impferfolge in Europa und den USA sowie das sich fortsetzende Wirtschaftswachstum in China für einen positiven weltwirtschaftlichen Ausblick und wirkten sich somit preisstabilisierend auf die Energie- und Industriemetallpreise aus. So bewegte sich der Index für Energierohstoffe im April seitwärts und stieg im Vergleich zum März nur um durchschnittlich 0,3 % (Euro: –0,3 %) auf 121,4 Punkte (Euro: 112,5 Punkte). Der Index für Industrie - rohstoffe stieg um 4,1 % (Euro: +3,5 %) auf 197,9 Punkte (Euro: 183,5 Punkte). Der Index für Nahrungs- und Genussmittel stieg ebenfalls, und zwar um 2,6 % (Euro: + 2,0 %) und notierte bei 126,3 Punkten (Euro: 117,0 Punkten). (sd) ArGeZ Geschäftsklima im April Lageentwicklung übersteigt stagnierende Erwartungshaltung In der deutschen Zulieferindustrie verbessert sich laut Ifo-Institut die aktuelle Geschäftslage. Sie legt im April um deutliche 13 Punkte auf 37,3 Punkte zu. Mit dieser positiven Entwicklung nicht schritthalten können die Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Der Saldo bleibt auf einem Niveau von 22,8 Punkten. Die Stagnation der Erwartungshaltung ist insbesondere vor dem Hintergrund der Halbleiterproblematik zu sehen. Dass sich die Produktionsziele der Hersteller für das Jahr 2021 aufrechterhalten lassen, ist daher mehr und mehr zu bezweifeln. Zudem haben viele Zulieferer ein Problem mit der Rohstoffversorgung. An den knapper werdenden Rohstoffmärkten sind die benötigten Mengen schwerer zu bekommen und die Preise steigen. (sd) Bild: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie 8 Beschaffung aktuell » 06|2021

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