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Beschaffung Aktuell 07-08.2018

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Themen C-Teile-Management, Energie, E-Procurement, Management und Einkauf, Zulieferung

MAGAZIN Fachforum

MAGAZIN Fachforum C-Teile-Management Ein System für alle Lieferanten Bei der Veranstaltung hat Würth die neuesten Entwicklungen im Bereich C-Teile, Digitalisierung und Logistik präsentiert. Auf der Agenda stand auch der neue Service von Würth: C-Teile-Management als transparentes Komplettpaket aus einer Hand. Prof. Dr. Würth schreibt Kunden aus - richtung groß und sagt, dass jeder ein - zelne Mitarbeiter nicht bei Würth, sondern bei den Kunden angestellt sei. Bild: Laura Cyprian Ende Juni lud Würth nach Bad Mergentheim zum jährlichen Fachforum. Im Rahmen der Veranstaltung stellte das Unternehmen das neue Konzept CPS MiLogistics vor. Dabei geht es um ganzheitliches C-Teile-Management, auch von Würth-fremden Artikeln. Nutzer können zwischen drei Konzeptvarianten wählen, je nachdem wie viel sie von ihrer Supply Chain abgeben möchten. In der umfassenden Variante lagert Würth Ware der gewünschten Lieferanten im eigenen Lager, verschickt sie und bestückt damit das Kundenlager. Die vom Kunden gewünschten Lieferanten werden bei MiLogistics somit in die Supply Chain eingebunden. Mit diesem Service bietet das Unternehmen ein ganzheit liches Automatisierungskonzept für A-, B- und C-Teile an, bei dem alles aus einer Hand stammt. Neben diesem neuen Service wurde bei der zweitägigen Fachforum-Veranstaltung ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Fachausstellung und Logistikführung geboten. Der Stiftungsaufsichtsratsvorsitzende der Würth-Gruppe, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, der im Oktober sein 70. Arbeitsjahr beginnt, berichtete von „RFID und so Zeug“ und dass es ohne motivierte Menschen nicht geht. Schließlich wolle man „Dienstleistung bringen, also dienen und leisten“. Weitere Gäste waren Dr. rer. nat. Dirk Haft von Wittenstein, Thomas Spangler von Brose, Philipp Depiereux von Etventure, Marcus Hepp von der lila Logistik AG und Prof. Dr. Michael Henke vom Fraunhofer IML. In vielen Vorträgen wurde als zentraler Punkt genannt, dass Digitalisierung Chefsache ist und vor allem von der Management-Ebene vorangetrieben werden muss. In einer unserer nächsten Ausgaben werden wir den MiLogistics-Service nochmals ausführlicher darstellen. (lc) Hannover Messe USA Worldwide-Portfolio in Nordamerika ausgebaut Erstmals in ihrer 70-jährigen Geschichte wird die Deutsche Messe eine Veranstaltung unter der Marke Hannover Messe außerhalb Deutschlands veranstalten. Die Hannover Messe USA findet vom 10. bis 15.9.2018 parallel zur International Manufacturing Technology Show IMTS in Chicago statt. Diese Kombination bildet die größte Veranstaltung für Fertigungstechnologien in Nordamerika, für die bereits 115.000 Besucher angemeldet sind. Laut Veranstalter folgt die 12.000 m² große Hannover Messe USA dem bekannten Format und wird sich aus drei Sonderschauen und vier Ausstellungsbereichen zusammensetzen. Die „IAMD Integrated Automation, Motion & Drives USA“ zeigt Produkte und Services, die den Herstellungsprozess effizienter und zuverlässiger machen. Die „Com- Vac USA“ thematisiert Druckluft- und Vakuumtechnik , während es auf der „Industrial Supply USA“ um Lieferanten und Smart Factory geht. Thema der „Surface Technology USA“ ist Oberflächentechnik. Zu den mehr als 500 Ausstellern gehören zum Beispiel SAP, Fraunhofer, Wittenstein, Festo, Rittal und Mitsubishi. Ein Net working-Programm sowie zwei Konferenzen runden das Programm ab. Bild: Deutsche Messe 6 Beschaffung aktuell 2018 7-8

MAGAZIN Bild: Gorodenkoff/Fotolia Datenqualitätsmanagement Ohne saubere Stammdaten in Einkauf und Finance verpuffen Big Data-Potenziale Viele Unternehmen wären bei der Digitalisierung gerne weiter, aber es fehlen technische und prozessuale Voraussetzungen. Eine rasche Implementierung von Tools scheitert oft an der unzureichenden IT-Infrastruktur und heterogenen Systemlandschaften. Insbesondere bei der Pflege von Stammdaten besteht Nachholbedarf. Die Stöhr Faktor Unternehmensberatung hat mit Transparent Solutions B.V. und der Masterandin Alexandra Wasiljewa in einer Studie dazu 300 Führungskräfte befragt. Fazit: Es besteht hohes Optimierungspotenzial zwischen Einkauf und Datenqualitätsmanagement. Die Hälfte der befragten Unternehmen schreibt der Datenqualität in Einkauf und Finance eine „hohe bis sehr hohe Auswirkung“ auf den Wertbeitrag des Unternehmens zu. Dennoch gleichen 80 % ihre Stammdaten nicht regelmäßig ab. Die Folge beschreibt Geschäftsführer Patrick Stöhr: „Mangelnde Datenqualität führt zu Effizienzverlusten bei der Prozessdurchführung und zu unnötig hohen Kosten.“ Potenziale durch Big Data lassen sich nur mittels einer angepassten Aufbau- und Ablauforganisation mit entsprechenden Analysesystemen für valide und einheitliche Kreditorenstammdaten erzielen. Das gilt im Bereich Einkauf und Finance für die Digitalisierung des „Purchase-to- Pay“-Prozesses (von Bedarfsmeldung bis Rechnungsbearbeitung). Auch bei der Lieferantenauswahl besteht Handlungsbedarf, da über 50 % der Befragten die Zusammen - arbeit mit Lieferanten lediglich als „befriedigend“ bis „ungenügend“ bewerten. Kernaussagen der Studie • Nur 30 % der Unternehmen erarbeiten derzeit eine Digitalisierungs-Roadmap • Lediglich bei 57 % sind die Voraussetzungen für ein Datenanalysesystem erfüllt • Die Einkaufs- bzw. Finance-Funktionen sind bei einer Spannbreite von 5 bis 31 % digital vorhanden; von 3 bis zu 14 % ausschließlich analog; bei 67 bis 84 % sind die Funktionen analog und digitalisiert • Kein Unternehmen bewertet seine Kreditorenstammdaten als voll konsistent und redundanzfrei • 55 % bezeichnen ihr Stammdatenmanagement als „befriedigend“ • 80 % gleichen die Kreditoren- und Debitorenstammdaten nicht regelmäßig ab • Bei 61 % erfolgt die Überprüfung auf Konsistenz und Aktualität situativ. • 27 % lassen Überprüfungen durch externe Anbieter durchführen • Bei verbesserter Datenqualität können Effizienzeffekte mit einem Return on Invest innerhalb eines Jahres erzielt werden Handlungs- und Optimierungsfelder • Festlegung eines Digitalisierungszielbildes • Prüfung der Umsetzbarkeit und Erstellung oder Restrukturierung eines Regelwerks für das Stammdatenmanagement, Analyse der vergebenen Verantwortlichkeiten und der Stammdaten-Governance • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und internen Kunden • Einführung von qualitätssichernden Maßnahmen und regelmäßigen Prüfungen • Intensivierung der Zusammenarbeit von Einkauf und Finance sowie Datenqualitätsmanagement und IT mit Projekten • Visualisierung des derzeitigen IT-Systemkonzepts, Vereinfachung komplexer Strukturabfolgen und Schaffen von Transparenz • Implementierung von systemübergreifenden Abgleichen bei gleichzeitiger Anbindung der Stammdaten an ein zentrales Stammdatensystem Expertengipfel Einkauf Oktober 2018 Globale und strukturelle Veränderungen professionell bewältigen Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) bringt vom 11. bis 12.10.2018 in Wien Spitzenvertreter namhafter Industrieunternehmen aus Österreich und Deutschland an einen Tisch. Motto des Einkäufer gipfels: „Digital Economy – Wie der Einkauf mit globalen und strukturellen Veränderungen professionell umgeht. Der Wertbeitrag des Einkaufs zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“. Rund 150 Teilnehmer aus Wissenschaft, Praxis und Politik diskutieren über Entwicklungen der Digitalisierung und der geopolitischen Wirtschaftsentwicklungen im Kontext von Versorgung, Waren- bzw. Leistungsströmen und Digitalisierung der gesamten Lieferketten. Die Agenda sowie die Referenten/Diskutanten können auf der BMÖ-Homepage eingesehen werden. Dort gibt es auch die Möglichkeit zur Anmeldung. Bild: vege/Fotolia Beschaffung aktuell 2018 7-8 7

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