Aufrufe
vor 5 Jahren

Beschaffung aktuell 12.2018

  • Text
  • Teile
  • Zulieferer
  • Management
  • Fuhrpark
  • Energie
  • Beschaffung
  • Unternehmen
  • Lieferanten
  • Einkauf

MAGAZIN Energie- und

MAGAZIN Energie- und Rohstoffe Starker US-Dollar bremst Rohstoffpreise Brexit Handel zwischen Großbritannien und Deutschland bricht ein Schon viele Monate vor dem offiziellen Austritt Groß - britanniens aus der EU zeigen sich die negativen Folgen für den deutschen Handel mit den Briten. Im ersten Halbjahr 2018 brachen die deutschen Exporte nach Großbritannien, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, um 8,1 % auf 8,7 Mio. t ein. In die umgekehrte Richtung wurden 7,6 Mio. t Güter gehandelt – das sind sogar 15,2 % weniger als im 1. Halbjahr 2017. Das ergibt sich aus der aktuellen Ausgabe des Export-/Import-Seismographen Deutschland (ESD/ISD), der die deutschen Außenhandelsströme analysiert. Er wird vom Institut für Angewandte Logistik (IAL) der Hochschule Würzburg- Schweinfurt und dem Softwarehaus AEB herausgegeben. Dieser Rückgang zeigt sich ganz deutlich in zwei Branchen, in denen bisher eng vernetzt gearbeitet wurde: In der chemischen Industrie sanken die deutschen Exportmengen auf die Insel um 21 %, in umgekehrter Richtung betrug der Rückgang 5,5 %. Ein ähnliches Bild bietet die Automotivebranche. Bei den Kfz-Teilen betrug das deutsche Minus bei den Exporten 9,3 %, bei den Importen 6,8 %. Insgesamt boomt der deutsche Außenhandel. Die Exporte, gemessen am Gewicht, stiegen im 1. Halbjahr 2018 um 3,2 % auf 218 Mio. t, während die Importe um 1,9 % auf 332 Mio. t zulegten. Dazu trug übrigens auch der Handel mit den USA bei – trotz der Handelskriegsrhetorik von Donald Trump und erster Strafzölle. Die Importe aus den USA, gemessen am Gewicht, stiegen sogar um 19,9 % auf 9,7 Mio. t. Interessanterweise stiegen die Importe von durch die EU mit Strafzöllen belegten Gütern wie Bourbon und Motorräder um mehr als 20 %. Hier haben möglicherweise deutsche Importeure vor Inkrafttreten der Zölle im Juni noch einmal kräftig ihre Vorräte aufgebaut. Die deutschen Exportmengen in die USA kletterten um 5,7 % auf 4,9 Mio. t. Zweischneidig entwickelte sich der Außenhandel mit der Türkei. Aufgrund der Schwäche der türkischen Lira sanken die deutschen Exportmengen im 1. Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 % auf 2,2 Mio. t, da sich deutsche Waren für türkische Kunden verteuerten. Die Türkei entwickelte sich im Gegenzug zum Einkaufs - paradies für deutsche Unternehmen. Die Einfuhren aus der Türkei nahmen um 9,2 % auf 2 Mio. t zu. Besonders Stahlprodukte, andere Metallteile sowie Obst und Gemüse aus der Türkei boomten auf dem deutschen Markt. (lc) Bild: ty/Fotolia Im Oktober verzeichnete der HWWI-Rohstoffpreisindex erneut einen Anstieg, nachdem er bereits im September deutlich gestiegen war. Der Gesamtindex stieg um 1,6 % (in Euro: +3,1 %) und notiert damit bei 142,6 Punkten (in Euro: 137,8 Punkten). Der Teilindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg mit 5,0 % (in Euro: 6,6 %) am stärksten, nachdem er in den letzten Monaten gefallen war. Der Anstieg des Index für Energierohstoffe fiel mit 1,6 % (in Euro: +3,1 %) vergleichsweise gering aus, wobei sich Rohöl im Monatsdurchschnitt nur um 1,3 % (in Euro: +2,9 %) verteuerte. Der Index für Industrie - rohstoffe fiel im September den vierten Monat in Folge. Der Preisrückgang fiel jedoch mit 0,3 % (in Euro: +1,2 %) sehr moderat aus und war wesentlich geringer als in den Vormonaten. Damit könnte der negative Preistrend auf den Märkten für Industrierohstoffe gestoppt worden sein. Der Index ohne Energie stieg um 1,5 % (in Euro: +3,0 %) auf 108,4 Punkte (in Euro: 104,8 Punkte). Weiterhin beeinflusst die US-amerikanische Politik und der starke US-Dollar die Preisbildung auf den Rohstoffmärkten. Der EMI im Oktober Talfahrt setzt sich fort Die deutschen Industrieunternehmen verzeichneten im Oktober erstmals seit Ende 2014 einen Rückgang der Neuaufträge. Dadurch verlangsamte sich das Wachstum im Sektor weiter, und zwar auf den nun niedrigsten Wert seit fast zweieinhalb Jahren. Dies zeigen die jüngsten Umfrageergebnisse. Einige der befragten Manager schrieben die erneute Abschwächung den anhaltenden Querelen in der Automobilbranche sowie der Zurückhaltung bei ausländischen Kunden zu. Folglich fielen Produktionssteigerungsrate und Beschäftigungszuwachs niedriger aus als im Vormonat. Darüber hinaus erwarten die Umfrageteilnehmer zum ersten Mal seit vier Jahren, dass die Produktion binnen Jahresfrist schrumpfen wird. Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex gab im Oktober den dritten Monat in Folge nach und notierte mit 52,2 Punkten – nach 53,7 im September – auf einem 29-Monatstief. 6 Beschaffung aktuell 2018 12

MAGAZIN Bild: psdesign1/Fotolia Energieeinkauf Strukturierte Beschaffung im Trend Die Entscheider beim Einkauf von Energie setzen am häufigsten auf strukturierte Beschaffung (43 %) – und damit auf die handelstägliche Beschaffung über unterschiedliche Anbieter und Märkte. Ebenso häufig ist der Einkauf in Tranchen (43 %), bei denen über mehrere Zeitpunkte jeweils Teilmengen des gesamten Jahresbedarfs beschafft werden. Das ergab eine unabhängige Marktumfrage unter Entscheidern aus Industrieunternehmen, die die Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH im Auftrag von Uniper durchgeführt hat. Befragt wurden Firmen mit einem jährlichen Strom- und/ oder Gasverbrauch von mindestens 50 GWh. Die Tranchenbeschaffung ähnelt der index - orientierten Beschaffung, die über längere Zeit einen Durchschnittspreis abbildet. Diese wird genau wie die Stichtagsbeschaffung, bei der die gesamte Energiemenge zu einem Zeitpunkt eingekauft wird, von einem Fünftel (21 %) der Befragten bevorzugt. Wird die Energie nicht in Tranchen beschafft, ist der Spotmarkt mit Abstand am häufig - sten (52 %). Hier werden mit einem geringen Vorlauf von ein bis zwei Tagen lieferbare Strommengen gehandelt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist der Spotmarkt günstiger, aber auch risikoreicher als der Terminmarkt, da die Einflussfaktoren auf den Marktpreis vielfältiger und damit schwerer zu prognostizieren werden. Darüber hinaus sind Kalenderjahres- (44 %) und Quartalsprodukte (30 %) die beliebtesten Instrumente. Grundsätzlich treffen die Energieeinkäufer ihre Entscheidungen weitgehend autonom und marktnah: Knapp 50 % beginnen ein bis zwei Jahre vor dem Lieferzeitpunkt mit der Beschaffung der benötigten Energiemenge. Dabei entscheiden 72 % in ihrem Unternehmen größtenteils eigenverantwortlich über Zeitpunkt und Strategie ihres Einkaufs. Allerdings werden 54 % bei ihrer Entscheidung von monetären Kennzahlen zur Bewertung des Beschaffungsrisikos unterstützt. Digitale Kanäle werden für den Energieeinkauf am häufigsten genutzt. Rund ein Drittel (34 %) gibt an, dass der Kontakt via E-Mail abläuft, bei 28 % erfolgt er über eine Online- Beschaffungsplattform. Telefon (26 %) und der persönliche Kontakt mit dem Key Account Manager folgen erst danach. (lc) REDEN WIR MAL ÜBER DAS TRANSPORTIEREN. Sie haben ein Problem mit Oberflächenbeschädigungen durch Rollenbahnen? Sie haben noch keine perfekte und zugleich kostengünstige Lösung gefunden? Wir helfen Ihnen dabei! Mink Rollenbürsten in Transportsystemen schützen Empfindliches perfekt. Schonend, leise und kratzerfrei sorgen die flexiblen Fasern unserer Transportsysteme für eine unversehrte Oberfläche. Ihre Vorteile: - Beschädigungen werden vermieden - Sicherer Schutz vor Abdrücken - Fremdkörper, wie z. B. Späne, sinken zwischen die Faserbündel - Höchste Qualität und optimale Beratung Sprechen Sie uns an! Think Mink! ® August Mink KG, D-73035 Göppingen Tel.: +49 (0)71 61 40 31-0 | info@mink-buersten.de www.mink-buersten.com/transportieren Beschaffung aktuell 2018 12 7

Beschaffung Aktuell