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DER BIEBRICHER, Nr. 375, Februar 2023

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Biebrich wird zum

Biebrich wird zum Forschungsobjekt ANJA BAUMGART-PIETSCH Biebrich ist nun für Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Frankfurt University of Applied Sciences) der Ort geworden, an dem sie ihre Ideen zur nachhaltigen Stadtplanung testen. Studierende der Master-Studiengänge Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen sowie Architektur beschäftigen sich seit Oktober letzten Jahres mit dem nachhaltigen Umbau von Biebrich. Der Forschungsort sei ihnen vorgeschlagen worden, sagte Isabel Kretzer, eine der rund 40 Studierenden, die die Biebricher Bevölkerung nun in Zusammenarbeit mit dem Verein „Biebrich203 – gemeinsam machen.“ und dem Quartiersmanagement in die Räume der ehemaligen Freiherr-von-Stein-Schule an der Wilhelm-Tropp-Straße eingeladen hatten. Biebrich eigne sich aufgrund der Vielfalt, der Überschaubarkeit und der unterschiedlichen Stadträume sehr gut für ein Forschungsvorhaben zur Nachhaltigkeit. Dabei geht es unter anderem um das Thema Klimawandel und mit welchen gut umsetzbaren Maßnahmen man ihm Biebrich203 arbeit mit Hochschulen zusammen entgegenwirken kann, aber auch um das Zusammenleben der Generationen, um Stadtgrün und Wassernutzung, Verkehr, Bildung und Kultur: Die Stadt wird ganzheitlich betrachtet. Praktisch sah dies so aus, dass die Studierenden elf Thementische vorbereitet hatten, an denen sich die Menschen aus Biebrich betätigen konnten: Punkte in Pläne kleben, mit Klötzchen bauen, Wege einzeichnen, Wünsche notieren und einiges mehr. Die Themen: Wie können ungenutzte Flächen einen Beitrag zur Vernetzung leisten? Wie und wo kann man sich in Biebrich lebenslang weiterbilden? Welche Wege legt man täglich im Stadtteil zurück? Wie kann die Fahrrad-Infrastruktur optimiert werden? Welche Rolle könnte ein sogenannter „Coworking- Space“ spielen? Wo könnte man regionale Lebensmittel anbauen oder kaufen? Wo gibt es Chancen und Konflikte für und mit Jugendlichen? Wie könnte eine interessante Stadtrallye – vielleicht als App – aussehen? Wie sieht Biebrich in zehn Jahren aus? Wie kann man mit Pflanzen, grü- Prof. Paola Alfaro d‘ Alencon (links) und Prof. Jan Dieterle (rechts) von der Frankfurt University of Applied Sciences zusammen mit Guido Rech (2.v.l.) vom Verein „Biebrich203 – gemeinsam machen.“ Reges Treiben und engagierte Mitarbeit an allen Thementischen des Hochschulprojekts zum Stadtteil Biebrich. nen Fassaden und Regenwassernutzung sinnvoll arbeiten? Und wie können Gewerbe und Industrie ökologischer wirtschaften? Fragen über Fragen also, und die beiden betreuenden Dozenten, Prof. Jan Dieterle und Prof. Paola Alfaro d‘ Alencon, hatten es ihrer engagierten Gruppe überlassen, sich jeweils pro Frage mit einer Kleingruppe an einem Tisch interaktive „Übungen“ zu überlegen, um mit den Biebrichern und Biebricherinnen ins Gespräch zu kommen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei durfte auch „out of the box“ gedacht werden, zum Beispiel um sinnvolle Nutzungen für den Zollspeicher zu finden oder einen „Quartierskompost“ im Schlosspark anzulegen, wo sich dann alle etwas zum Düngen ihrer „urban gardens“ abholen können. Nicht alles ist natürlich so einfach umsetzbar, aber man wollte sich keinerlei Denkverbote auferlegen. Gekommen waren zahlreiche Mitglieder des Ortsbeirats, Sozialdezernent Christoph Manjura, Mitarbeitende des Jugendzentrums, Quartiersmanagerin Adriana Shaw und viele andere, die sich für die Zukunft des Stadtteils engagieren und denen Ideen willkommen sind. „Wir hätten gar nicht mit so einem enormen Andrang gerechnet“, sagte Prof. d’Alencon, die sich sehr über das rege Interesse und die vielen Fragen freute. Nächstes Ziel ist nun, einen „Atlas“, zunächst online, zu erstellen und die darin gewonnenen Erkenntnisse auch öffentlich nutzbar zu machen. „Das wird jetzt eine spannende Auswertung des Abends“, war ein Student überzeugt. „Wir sind überwältigt von der Menge an engagierten Menschen und der Intensität der Diskussionen.“ Auch bei der abschließenden Runde aus dem Publikum kam zum Ausdruck, dass es ein „bereichernder Abend“ gewesen sei. Die anwesenden Kommunalpolitiker würden sich manches gerne merken, sagte Christoph Manjura. Schon am 7. März wird die nächste Forschungsgruppe in Biebrich Station machen: Dieses Mal arbeitete eine Gruppe aus Geisenheim, die im September einen mehrtägigen Stadtplanungs-Workshop in Biebrich durchgeführt hatte, mit der Frankfurter Hochschule zusammen und präsentiert dann ihre Ergebnisse. Biebrich, so die Wissenschaftler, habe eine gute Größe, interessante Menschen und sei damit eine „super Lernumgebung“. (art) ANJA BAUMGART-PIETSCH 26 DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2023

Spielplatz „Rudolf“ wird neu gestaltet Weltall oder Ringspiel? Egal, welcher Variante den Vorzug erhält, auf dem Spielplatz am Jürgen-Grabowski-Sportfeld in der Rudolf-Dyckerhoff- Straße, neuerdings „Rudolf“ genannt, muss etwas passieren, denn da gibt es kaum interessante Spielmöglichkeiten für Kinder. Darum hat die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt zwei Entwürfe ins Netz gestellt (https://dein.wiesbaden.de/wiesbaden/de/rankingTool/58340) und am 10. Februar auch die Nachbarn zur direkten Abstimmung eingeladen. Im März 2021 fand bereits die Beteiligung zur Neugestaltung von drei anderen Spielplätzen in Biebrich-Mitte statt. Es wurden zahlreiche Ideen und Wünsche zu den Spielplätzen „Rudolf“, „Schlösschen“ und „Elise“ gesammelt. Alle sollen jetzt nacheinander neu gestaltet werden. Es gab Karten, Plakate und Modelle, die in Kooperation mit den örtlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen von den Kindern erstellt wurden. Auch auf der Webseite wurden Wünsche geäußert. Aus diesen wurde nun für „Rudolf“ die beiden Varianten erstellt. Das „Ringspiel“ könnte mit vielen Stäben, an denen man klettern, rutschen und turnen kann, ausgestattet werden. Dazu gibt es eine Sandbackstelle mit einem Liegebrett, damit auch Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen spielen können. Dazu einen Kletterturm, Reckstangen und eine große Schaukel mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten. Das Thema „Weltall“ – vor Ort der Favorit – hat einen Kletterturm in Form einer Rakete, Trampoline, Schaukeln, Balanciergeräte und vieles mehr. Auch das Grün wird neu gestaltet mit Hecken, Sträuchern und Bäumen. 350.000 Euro kosten die beiden Varianten jeweils, im Herbst könnte bereits mit dem Bau begonnen werden. Das Geld kommt auch aus dem Förderprogramm Soziale Stadt – daher hatte auch Quartiersmanagerin Adriana Shaw die Abstimmung mit organisiert. Es folgen weitere Mitmachaktionen zum Spielplatz „Elise“ in der Elise-Kirchner-Straße sowie „Schlösschen“ am Schlosspark. Auch hier stehen die entsprechenden Informationen schon bei dein.wiesbaden.de und man kann dazu abstimmen. Infos gibt es auch beim Grünflächenamt unter Telefon (0611) 312905 oder beim Quartiersmanagement Biebrich-Mitte. (art) Ihr Servicepartner Autodienst Schierstein · Manfred Teuner GmbH Rheingaustraße 33 · 65201 Wiesbaden Tel. (06 11) 215 35 · Fax (06 11) 182 03 89 info@opel-teuner.de · www.opel-teuner.de ANJA BAUMGART-PIETSCH Wie soll der Spielplatz „Rudolf“ am Jürgen-Grabowski-Sportfeld in der Rudolf-Dyckerhoff-Straße künftig aussehen? Dazu gab es kürzlich einen Vor-Ort-Termin. DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2023 27

DER BIEBRICHER, DAS STADTTEILMAGAZIN AUS UND FÜR WIESBADEN-BIEBRICH

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