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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 6-7.2022

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav NACHRICHTEN Bild: FFI Bild: Covestro Bild: Eon Dr. Andrew Forrest ist Chairman des australischen Unternehmens Fortescue Future Industries (FFI): „Wir liefern unsere Sonne nach Deutschland.“ Covestro-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Steilemann will mit grünem Wasserstoff aus Australien 900 000 t CO 2 pro Jahr einsparen Eon-Vorstand Patrick Lammers: „Wir verlieren keine Zeit.“ Fortescue Future Industries (FFI) einen Vertrag über die Lieferung von 100 000 t Wasserstoff abgeschlossen, Eon vor Kurzem gar über 5 Mio. t Wasserstoff. FFI hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 15 Mio. t pro Jahr grünen Wasserstoffs zu produzieren. Im darauffolgenden Jahrzehnt soll die Produktion dann auf 50 Mio. t pro Jahr ansteigen. Der Kontinent könnte sich zum größten Wasserstofflieferanten weltweit entwickeln und damit wegbrechende Kohleexporte kompensieren. Australien liefert Sonne FFI-Chairman Dr. Andrew Forrest und Covestro-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Steilemann gaben gemeinsam ihre Absichtserklärung über die Lieferung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten, einschließlich grünem Ammoniak, bekannt. Laut der Absichtserklärung werden FFI und Covestro an einer Liefervereinbarung arbeiten, nach der FFI Covestro mit dem Äquivalent von bis zu 100 000 t GH 2 pro Jahr beliefern soll. Mit dieser Vereinbarung könnte Covestro grauen Wasserstoff und seine Derivate durch GH 2 ersetzen und somit seine Treibhausgasemissionen um bis zu 900 000 t CO 2 pro Jahr reduzieren. Die Lieferungen sind für die Produktionsstandorte in Asien, Nordamerika und Europa vorgesehen und könnten 2024 beginnen. „Die Zusammenarbeit unterstreicht, welche Kraft grüner Wasserstoff hat, um die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien weltweit zu beschleunigen“, sagt Forrest. „Wir freuen uns darauf, mit Covestro und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, damit es zum weltweiten Vorreiter bei der Dekarbonisierung, grünem Wasserstoff und Ammoniak wird.“ Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro, ergänzt: „Grüner Wasserstoff und seine Derivate spielen für die chemische Industrie eine wichtige Rolle sowohl als alternativer Rohstoff als auch als Quelle für saubere Energie. Der Übergang zur Nutzung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten ist ein wesentlicher Schritt bei unseren Bemühungen, nachhaltigere Produkte anzubieten, die wiederum die CO 2 -Bilanz unserer Kundenbranchen verringern.“ Weg von russischem Gas Mit dem Energiekonzern Eon hat FFI einen zweiten Partner aus Deutschland gefunden, der Wasserstoff in großem Stil nach Deutschland und Europa bringen will. Die Partnerschaft fällt in eine Zeit, in der Europa seine Energieabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich verringern will. 5 Mio. t pro Jahr an erneuerbarem Wasserstoff entsprächen etwa einem Drittel der Heizenergie, die Deutschland bisher aus Russland importiert hat. Auch hier sollen erste Lieferungen des grünen Wasserstoffs Deutschland bereits 2024 erreichen, kündigt Eon-Vorstand Patrick Lammers an: „Wir verlieren keine Zeit.“ Eon habe die Netze und die Kunden für den grünen Energieträger, FFI könne ihn aus erneuerbaren Energien gewinnen und dann gen Europa verschiffen, sagt der Eon-Vorstand. Wettlauf um Wasserstoff Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei den Plänen der Bundesregierung für eine Beschleunigung der Energiewende in Deutschland. „Der Wettlauf um die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff im großen Maßstab hat Fahrt aufgenommen“, sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Die Vereinbarung zwischen Eon und FFI ist ein wichtiger Schritt.“ Beide Unternehmen seien nun in der „Pole Position“, um die deutsche Industrie mit grünem Wasserstoff zu beliefern. Wasserstoffbrücke um den Globus Eon und Covestro haben jetzt den Anfang gemacht und eine Wasserstoffbrücke von einem Ende des Globus zum anderen geschaffen. Weitere Unternehmen werden mit Sicherheit folgen. „Wir erwarten eine schnell wachsende Nachfrage nach grünem, erneuerbarem Wasserstoff, vor allem bei unseren mittelständischen Industriekunden in den Regionen, die wir beliefern“, ergänzt Lammers. Australiens Sonne kann also kommen. DR. BERND RADEMACHER Redakteur 10 cav 6-7-2022

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