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Centurion Germany Spring 2023

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|Objects| Im Uhrzeigersinn von oben links: Powerful Ordinary Bonds – Objets d‘Art von Juli Bolaños- Durma; Web- und Keramikgefäße von Rachel Bower und Maria Nordgren; Seaweed Ripple No 3 von Jasmine Linington; Blumentöpfe Burton von Ocean Plastic Pots aus Glasgow Ein großer Teil des Bard-Sortiments wurde eigens in Auftrag gegeben, während so manches in den Ateliers schlummernde Stück erst nach Gesprächen mit den Handwerkskünstlern den Weg ins Angebot fand. Die geflochtenen Körbe mit Steingutböden etwa waren ein gemeinsames Experiment der Keramikerin Maria Nordgren und der Flechterin Rachel Bower aus Forfar und lagerten irgendwo in zwei- FOTOS IM UHRZEIGERSINN VON LINKS OBEN: EDVINAS BRUZAS (3), NORMAN WILCOX-GEISSEN 38 CENTURION-MAGAZINE.COM

FOTOS VON OBEN: NORMAN WILCOX-GEISSEN, EDVINAS BRUZAS ter Reihe auf einem Regal in Bowers Atelier. Oder der im Schuppen des ehemaligen Reiseführers Mark Cook (aka Afrayedknot) aufgehängte Wandteppich aus abgewetzten Seilen. Daneben gibt es auch Kreative, die in Schottland eine neue Heimat gefunden haben und ihre Arbeit als Resonanzraum für ihre Eindrücke von Land und Leuten sehen – wie die südkoreanische Künstlerin Soorin Shin aus Glasgow etwa, die in ihrem Wobbly Digital Studio recyceltes Plastik zu Artworks verarbeitet, oder die aus Costa Rica stammende Juli Bolanos-Durman, die sich in ihrem Atelier in Edinburgh auf vorrangig aus recyceltem Glas gefertigte Gefäße und Objekte spezialisiert hat. Stevens und Macdonald war es nicht nur wichtig, eine Plattform für Experimente und Entwicklung zu schaffen, sie wollten die Arbeiten auch unbedingt in einem häuslichen Setting in Szene setzen – und eben nicht im erwartbaren Rahmen nüchterner weißer Galeriewände oder typischen Verkaufsräumen. Stevens klärt auf: „Die Räumlichkeiten wirken ganz bewusst so, als seien sie jemandes Zuhause. Das Betreten einer Galerie erfordert oft eine Entkopplung von der Realität und die gezeigten Objekte werden zu Heiligtümern verklärt. Wir möchten aber, dass sich die Leute die Stücke in ihren eigenen vier Wänden vorstellen können.“ Dieser Ansatz soll, so die Hoffnung der beiden, Neugierde für die Geschichten hinter den Dingen in den Besuchern wecken und sie dazu animieren, sich Zeit zu nehmen. Einem Teil ihrer Mission, in den Menschen Verständnis und Wertschätzung für das typisch Schottische zu wecken, wird weiterer Nachdruck verliehen, wenn im Juli zeitgleich mit dem Edinburgh Festival ihr Ausstellungsprogramm startet. Für die erste Show 100 x 100 sollen 100 „Scots“ (darunter z. B. Personen des öffentlichen Lebens, Key Worker, Schulkinder) ein Objekt auswählen, das in ihren Augen Schottland verkörpert. Stevens zur Idee: „Was ist kulturelle Identität? Hierzu möchten wir Fragen stellen. Wir möchten, dass so viele Stimmen wie möglich gehört werden. Handwerk ist nicht einfach eine Ästhetik oder eine Kombination von Werkstoffen, es steht für das Wissen und die Schöpferkraft der Menschen. Es gibt so vieles, was den Einfallsreichtum, die Verspieltheit und die Freude repräsentiert, die wir als sehr schottisch empfinden.“ bard-scotland.com Oben: Servierplatte von Claire Henry; unten: das zweite Stockwerk von Bard mit dem Sofatisch Moonlight von Alistair Byars, Vasen von Jonathan Wade, einem Schaffell von SkyeSkyns und einem viktorianischen Sofa CENTURION-MAGAZINE.COM 39

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