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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 10.2020

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei SERIE NACHHALTIGE VERPACKUNGSKONZEPTE Der Anteil von Verpackungen am gesamten CO 2 -Footprint von verpackten Lebensmitteln ist vergleichsweise gering lineares Modell ist die Verpackungsindustrie langfristig nicht überlebensfähig. Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft hat die Industrie allerdings aus heutiger Sicht einen mehrstufigen Entwicklungsprozess zu durchlaufen. So muss beispielsweise die komplette Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie eine entsprechende Infrastruktur bereitstellen und sich in Abhängigkeit von den jeweiligen Volumenströmen weiterentwickeln. Gleichzeitig sieht sich die Verpackungsindustrie mit einer immer stärkeren Nachfrage der Endverbraucher hinsichtlich nachhaltiger Verpackungslösungen konfrontiert. In Deutschland achtet bereits die große Mehrheit der Supermarktkunden einer Umfrage von Kantar (Emnid) im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zufolge beim Einkauf darauf, Produkte mit so wenig Verpackung wie möglich zu kaufen. 96 % halten es für eher oder auch sehr wichtig, dass wenig Verpackungsmüll entsteht. Insgesamt ergibt sich für die Verpackungsindustrie ein Spannungs- RESSOURCEN SCHONEN: So lässt sich der Materialverbrauch von Verpackungen nachhaltig reduzieren: • Verwendung von alternativen Materialkombinationen, die alle erforderlichen Barrierefunktionen bei verringertem Materialeintrag erfüllen • Entwicklung von Verpackungskonzepten, die Anreize für den Aufbau breiter Erfassungs- und Recyclingsysteme bieten, auch wenn gegebenenfalls einfachere technologische Standards infrage kommen • Designs, die auf eine nachhaltige Materialbeschaffung hin entwickelt werden, beispielsweise unter Nutzung biobasierter Materialien aus nachhaltiger Erwirtschaftung wie etwa Papier aus zertifiziertem Anbau feld zwischen den Anforderungen des nachhaltigen Wirtschaftens, der Implementierung einer Kreislaufwirtschaft, einer hohen Prozess effizienz sowie einem adäquaten Schutz von Lebensmitteln und der damit einhergehenden Vermeidung von Lebensmittelverlusten bis zur Gewährleistung einer entsprechenden Verbrauchersicherheit. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen alle Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette einbezogen werden. Ebenfalls bedingt dies Innovationen auf allen Prozessebenen. Vom Nutzen der Verpackungen Bei der Umsetzung der Zielvorgaben muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Verpackungen die an sie gestellten Anforderungen nach wie vor in vollem Umfang erfüllen. Denn grundsätzlich dienen Verpackungen dem Produktschutz entlang der Versorgungskette und sie sind unverzichtbar mit Blick auf die Logistikprozesse. Bei Lebensmittelverpackungen muss beispielsweise der Schutz vor qualitativen Beeinträchtigungen wie Aroma- und Nährstoffverlusten, aber auch vor mechanischen Beschädigungen gegeben sein. Zudem leisten insbesondere Kunststoffverpackungen einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung, indem sie bei einem relativ geringen Volumeneintrag durch eine Verlängerung der Produkthaltbarkeit zu einer Verringerung von Lebensmittelabfällen beitragen. Hinsichtlich der logistischen Prozesse tragen Eigenschaften wie etwa die Stapelfähigkeit einer Verpackung oder auch die eingesetzten Materialien zu einer besseren Bilanz bei. Wenn mehr Packungen gestapelt gelagert und transportiert werden können und wenn Packungen das Packgut aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit und Formgebung zuverlässig vor äußeren Einflüssen schützen, lässt sich der Energiebedarf für Transport und Kühlung reduzieren. Baustein für die Kundenkommunikation Daneben sind Verpackungen aber auch ein wesentlicher Baustein für die Kundenkommunikation und das Branding, denn neben der Produktpräsentation am Point of Sale stellen sie etwa durch wiedererkennbare Designs ein zentrales Element der Markenbildung dar. Verpackungen dienen zudem auch als Informationsträger hinsichtlich 18 dei 10-2020

DEI IN KOOPERATION MIT MULTIVAC Bei der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungskonzepten ist es das Ziel, bei minimalem Packstoffvolumen ein Maximum an Produktschutz zu erreichen wichtiger Produkteigenschaften wie Inhaltsstoffe, Haltbarkeit und spezifischer Herstellerangaben. Auch Entsorgungshinweise können effektiv über eine Verpackung kommuniziert werden. Nicht zuletzt muss eine Verpackung hinsichtlich ihrer Handhabung verbrauchergerecht gestaltet sein, etwa indem sie Öffnungshilfen aufweist, eine bedarfsgerechte Dosierung und Portionierung zulässt oder durch Wiederverschließbarkeit dem Verbraucher die Aufbewahrung und weitere Entnahme der Ware aus der Verpackung erleichtert. Für die Beurteilung der Nachhaltigkeit von Verpackungen ist daher ein Life Cycle Approach zielführend − zur Evaluierung des ökologischen Fußabdrucks von Materialien und Verpackungskonzepten muss demzufolge ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde gelegt werden. Die Vermeidung von Produktverschwendung in jeglicher Form ist dabei stets als oberstes Gebot anzusehen. Das Rollenverständnis von Multivac Ziel von Multivac ist es, alle Kunden und Stakeholder bei diesem Entwicklungsprozess zu begleiten. Dank des umfassenden Knowhows können bereits heute auf unterschiedlichen Ebenen ganzheitliche Lösungsansätze angeboten werden. Unter „ganzheitlich“ versteht Multivac dabei die Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette sowie von unterschiedlichen Lösungsansätzen, die nachhaltig zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sowie zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Insbesondere umfasst dies die Reduzierung von Materialverbrauch bei der Packungsherstellung, die Entwicklung von recyclingfähigen Konzepten sowie die Substitution von Materialien und Verpackungskonzepten durch nachhaltigere Alternativen. Oberste Priorität bei der Entwicklung von alternativen Konzepten besitzt bei Multivac jedoch stets die eigentliche Aufgabe einer Verpackung, der Produktschutz denn die Lebenszyklen von Verpackungen und Packgut sind eng miteinander verbunden. Zudem ist der Anteil von Verpackungen am gesamten CO 2 -Footprint von verpackten Lebensmitteln oder anderen Produkten vergleichsweise gering. So beträgt deren Anteil am kumulierten Energieaufwand in der Regel nur 5 bis 10 %, während 90 % desselben durch Herstellung, Transport, Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel selbst verursacht werden. Die Nachhaltigkeit von verpackten Produkten kann demnach nur durch die Entwicklung von Verpackungskonzepten optimiert werden, die bei einem geringeren Materialeintrag und damit einem geringeren ökologischen Fußabdruck die mindest notwendigen Schutzfunktionen bieten. Ganzheitlicher Ansatz ist zielführend Bei der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungskonzepten ist es der Anspruch von Multivac, die Rolle des Ideengebers für alle Stakeholder einzunehmen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Kunden, die bei der Entwicklung der verschiedenen Konzepte unterstützt werden. Erklärtes Ziel ist dabei, durch eine ganzheitliche Beratung dazu beizutragen, dass der ökologische Fußabdruck der Verpackungskonzepte entlang der gesamten Wertschöpfungskette minimiert wird. Hierbei profitiert Multivac nicht zuletzt von seiner Technologieführerschaft und von einer einzigartigen Nähe zu seinen Kunden und zwar weltweit. Ebenso greift Multivac in dieser Rolle auch auf das Know-how seiner strategischen Partner in der Folienindustrie zurück, mit denen gemeinsam die Entwicklung von nachhaltigen Konzepten vorangetrieben wird. Nicht zuletzt unterstützt Multivac unterschiedliche Nachhaltigkeitsinitiativen wie beispielsweise Save Food und Ceflex (A circular economy for flexible packaging), die sich unter anderem mit der Entwicklung von Konzepten zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft für die Verpackungsindustrie beschäftigen. TEIL 2 (ENTWICKLUNG NACHHALTIGER VERPACKUNGSKONZEPTE) FOLGT IN DER AUSGABE 11-12/2020 dei 10-2020 19

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