[ 12 ] FAHRZEUGE | Historischer Getriebevergleich 2 1 1 Bis in die 90er-Jahre bietet Iveco den Eckhauber speziell für die Bauwirtschaft an. 2 Den Begriff „Armaturen-Brett“ fasst die Kabine des Iveco-Haubers wörtlich auf. 3 Ecosplit im Doppel-H-Schema: Einfacher sind 16 Gänge nicht zu schalten. 4 Die erste Generation der Ecosplit-Getriebe fasst in den frühen 80er-Jahren Fuß. laden zu haben sind: Die weitere Entwicklung hin zu noch mehr Gangstufen und einem einzigen, in sich feiner gestuften Getriebe ist nicht mehr zu bremsen. Schon in den 60er-Jahren fassen mit Vorschaltgruppe ausgestattete und somit zwölfgängige Klauengetriebe ebenso Fuß wie synchronisierte Varianten. „ZF AK 6-80“ lautet bald der Name des damaligen Standardgetriebes für schwere Lkw. Die Ziffer 80 steht für maximal 800 Nm Eingangsdrehmoment. Das allerdings ist ein Wert, bei dem es die Motorenbauer nicht bewenden lassen. Schon ab 1. April 1963 gilt das Postulat von sechs PS pro Tonne, in den frühen 70er-Jahren ertönt dann die Forderung nach acht PS pro Tonne. Rasant ändert sich zwischen Ausklingen des Wirtschaftswunders und Aufkommen der Ölkrisen generell das Gesicht der Lkw. Langhauber wie der Mercedes-Benz LAK 329 treten ganz schnell ab, der Frontlenker setzt sich zunehmend durch. Zugleich klettert das zulässige Gesamtgewicht 3 4 Die letzten Eckhauber Heute in Europa eine ausgestorbene Art, hat der Hauber gerade auf dem Bau doch unbestreitbare Vorteile. Da der Fahrer nicht über der Vorderachse, sondern ein Stück weit hinter ihr sitzt, ist er den Stößen derselben deutlich weniger ausgesetzt. In rauem Geläuf lässt sich das ohne Weiteres in höhere Durchschnittsgeschwindigkeit ummünzen. So setzt das Kieswerk Eble im süddeutschen Baltringen den kantigen Magirus-Haubenwagen heute noch immer mit Erfolg ein, wenn auch eher in Teilzeit: Das harte Alltagsgeschäft darf der Veteran inzwischen doch jüngeren Kollegen überlassen. Vorteil der Hauber: Der Fahrer sitzt in kommoder Entfernung von der Vorderachse. lastauto omnibus Sonderausgabe 2015 – 100 Jahre ZF
FAHRZEUGE | Historischer Getriebevergleich [ 13 ] Neue Generation 80 in Schweiz-typischer schlanker Linie von 2,30 Meter Breite. mit Vor- sowie Nachschaltgruppe: Das ist das Kennzeichen der neuen Ecosplit-Getriebe von ZF, deren Stern bereits in den frühen 80er-Jahren aufgeht. Gleich drei mit solch einem 16-gängigen Ecosplit-Getriebe versehene Lkw sind zu diesem Vergleich angereist: als Vertreter der 80er-Jahre ein Mercedes 1928 aus der Reihe NG80 als ganz besonderer Allradkipper, da, wie damals in der Schweiz üblich, nur 2,30 Meter breit. Ferner ein Iveco-Magirus-Eckhauber vom Typ 330-30 AN, der die großartige Tradition der seinerzeit als „Bullen“ beworbenen Haubenfahrzeuge aus Ulm bis in die 90er-Jahre aufrecht erhält. Dritter im Bunde ist schließlich wiederum ein Baufahrzeug: ein 460 PS starker Vierachskipper von DAF. Der stämmige Holländer aus der CF-Reihe ist mit der Abgasstufe Euro 6 unschwer als Kind unserer Tage zu erkennen. des Lastzugs von den drastischen, auf den damaligen deutschen Verkehrsminister Seebohm zurückgehenden Beschränkungen in den 50er- Jahren zügig von 24 auf 32 Tonnen (60er-Jahre), um dann in den 70er-Jahren endlich bei 38 Tonnen zu landen. Drehmomentstärkere Motoren sind die Folge, für die das jahrzehntelang bewährte Konzept der fünf- oder sechsgängigen Klauengetriebe nicht mehr die ideale Lösung darstellt. Mit dem Novum einer Nachschaltgruppe kommt als einer der markanten Zwischenschritte zum heute noch gängigen Ecosplit-Klassiker anno 1969 das ZF Range-Getriebe 5 S 110 GP: ein Achtgang- Getriebe mit Crawler, gewappnet für 1.100 Nm Eingangsdrehmoment. Für 16 Gänge fehlt jetzt nur noch die Vorschaltgruppe. Ein viergängiges Grundgetriebe 1 Unübersehbar pflastert Mercedes seinerzeit die Kabinen mit der Instruktion für Doppel-H. 2 Rund um den Schalthebel versammelt sich das umfangreiche Arsenal an Sperren. 3 ZF 16 S 112 heißt zu Zeiten der Neuen Generation 80 das kleinste Ecosplit-Getriebe. 2 1 3 lastauto omnibus Sonderausgabe 2015 – 100 Jahre ZF
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