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GALABAU PRAXIS 04-2019

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68 ➔ INHALT

68 ➔ INHALT Dachbegrünungen – Schallabsorption und Minderung der Schallreflexion. Lärmminderung durch Gebäudebegrünungen – ein immer stärker werdendes Thema. MASSNAHMEN ZUR LÄRMMINDERUNG Vereinfacht beschrieben gibt es drei Möglichkeiten des Lärmschutzes: Lärm am Entstehungsort begrenzen. Abschirmung und Minderung der Schallausbreitung, beispielsweise durch Lärmschutzwände. Hier können begrünte Wände, Fassaden und Dächer zugeordnet werden. Passiver Schallschutz, beispielsweise durch Schallschutzfenster. Eine effektive Lärmminderung lässt sich am besten im Rahmen von Planungsprozessen gewährleisten. Bei der städtebaulichen Planung ist die Berücksichtigung des Schallschutzes Pflicht. Wird der Lärmschutz dabei nicht ausreichend beachtet, kann er nachträglich meist nur mit hohen Folgekosten erreicht werden. Begrünte Gebäude APRIL 2019 DACHBEGRÜNUNGEN Dachbegrünungen wirken grundsätzlich lärmmindernd über ihre Schallabsorption und die Minderung der Schallreflexion. Die Höhe der Schallabsorption ist abhängig vom Gründachaufbau (Materialeigenschaften und Masse vor allem von Vegetationstragschicht und Dränschicht); die Schallreflexion wird beeinflusst durch die Vegetationstragschicht und vor allem durch Vegetationsstruktur und ihrem Deckungsgrad. Kolb gibt für die Minderung des Reflexionsschalls Werte von 2-12 dB(A) an. Für die Schallabsorption nennt er die Größenordnung von 3-46 dB(A). Interessant ist seine Kommentierung dazu: „… dass eine Verminderung von 3 dB(A) eine Reduktion der Schallenergie um 50 % Strategie 1: Lärm vermeiden. Bildquelle: BuGG

03 69 bedeutet. Bei einer Minderung um 10 dB(A) reduziert sich die Schallenergie um 90 %, was etwa als Hälfte der Lautstärke empfunden wird.“ Linke hat in seiner Masterarbeit „Gebäudebegrünung als Lärmschutzmaßnahme im innerstädtischen Raum – Welchen Beitrag können Dach- und Fassadenbegrünungen zum Lärmschutz leisten?“ verschiedene Untersuchungen zusammengetragen. So stellte Lagström eine Reduzierung durch ein Gründach gegenüber einem unbegrünten Dach von 8 dB und mehr fest. Einige Dachbegrünungssystemanbieter haben Produkt- und Systemlösungen im Programm, die trittschalldämmende Eigenschaften aufweisen, die den Körperschall bei Nutzung von Dachterrassen von bis zu 35 dB(A) mindern. Kernstück der Aufbauten sind in der Regel Vliese – bei den Schalldämmmessungen werden allerdings Gesamtaufbauten für Dachterrassen geprüft. FASSADENBEGRÜNUNGEN Im Vergleich zur Dachbegrünung gibt es deutlich mehr Berichte zu „Lärmminderung bei Fassadenbegrünungen“, allerdings wurden wie beim Dach fast alle (neueren) Untersuchungen im Ausland durchgeführt. In der Regel beziehen sich die Aussagen auf bodengebundene Fassadenbegrünungen, zu denen schon in früheren Jahren Untersuchungen durchgeführt wurden. Schlößer beschreibt unter anderem bei ihrer Bevölkerungsumfrage Begrünte Fassaden mindern Lärm um etwa 5 dB(A). Bei genutzten Dachterrassen ist eine gute Trittschalldämmung im Verkehrsflächenaufbau notwendig. Begrünte Gebäude APRIL 2019

 

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68 ➔ INHALT Dachbegrünungen – Schallabsorption und Minderung der Schallreflexion. Lärmminderung durch Gebäudebegrünungen – ein immer stärker werdendes Thema. MASSNAHMEN ZUR LÄRMMINDERUNG Vereinfacht beschrieben gibt es drei Möglichkeiten des Lärmschutzes: Lärm am Entstehungsort begrenzen. Abschirmung und Minderung der Schallausbreitung, beispielsweise durch Lärmschutzwände. Hier können begrünte Wände, Fassaden und Dächer zugeordnet werden. Passiver Schallschutz, beispielsweise durch Schallschutzfenster. Eine effektive Lärmminderung lässt sich am besten im Rahmen von Planungsprozessen gewährleisten. Bei der städtebaulichen Planung ist die Berücksichtigung des Schallschutzes Pflicht. Wird der Lärmschutz dabei nicht ausreichend beachtet, kann er nachträglich meist nur mit hohen Folgekosten erreicht werden. Begrünte Gebäude APRIL 2019 DACHBEGRÜNUNGEN Dachbegrünungen wirken grundsätzlich lärmmindernd über ihre Schallabsorption und die Minderung der Schallreflexion. Die Höhe der Schallabsorption ist abhängig vom Gründachaufbau (Materialeigenschaften und Masse vor allem von Vegetationstragschicht und Dränschicht); die Schallreflexion wird beeinflusst durch die Vegetationstragschicht und vor allem durch Vegetationsstruktur und ihrem Deckungsgrad. Kolb gibt für die Minderung des Reflexionsschalls Werte von 2-12 dB(A) an. Für die Schallabsorption nennt er die Größenordnung von 3-46 dB(A). Interessant ist seine Kommentierung dazu: „… dass eine Verminderung von 3 dB(A) eine Reduktion der Schallenergie um 50 % Strategie 1: Lärm vermeiden. Bildquelle: BuGG

03 69 bedeutet. Bei einer Minderung um 10 dB(A) reduziert sich die Schallenergie um 90 %, was etwa als Hälfte der Lautstärke empfunden wird.“ Linke hat in seiner Masterarbeit „Gebäudebegrünung als Lärmschutzmaßnahme im innerstädtischen Raum – Welchen Beitrag können Dach- und Fassadenbegrünungen zum Lärmschutz leisten?“ verschiedene Untersuchungen zusammengetragen. So stellte Lagström eine Reduzierung durch ein Gründach gegenüber einem unbegrünten Dach von 8 dB und mehr fest. Einige Dachbegrünungssystemanbieter haben Produkt- und Systemlösungen im Programm, die trittschalldämmende Eigenschaften aufweisen, die den Körperschall bei Nutzung von Dachterrassen von bis zu 35 dB(A) mindern. Kernstück der Aufbauten sind in der Regel Vliese – bei den Schalldämmmessungen werden allerdings Gesamtaufbauten für Dachterrassen geprüft. FASSADENBEGRÜNUNGEN Im Vergleich zur Dachbegrünung gibt es deutlich mehr Berichte zu „Lärmminderung bei Fassadenbegrünungen“, allerdings wurden wie beim Dach fast alle (neueren) Untersuchungen im Ausland durchgeführt. In der Regel beziehen sich die Aussagen auf bodengebundene Fassadenbegrünungen, zu denen schon in früheren Jahren Untersuchungen durchgeführt wurden. Schlößer beschreibt unter anderem bei ihrer Bevölkerungsumfrage Begrünte Fassaden mindern Lärm um etwa 5 dB(A). Bei genutzten Dachterrassen ist eine gute Trittschalldämmung im Verkehrsflächenaufbau notwendig. Begrünte Gebäude APRIL 2019

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68 ➔ INHALT Dachbegrünungen – Schallabsorption und Minderung der Schallreflexion. Lärmminderung durch Gebäudebegrünungen – ein immer stärker werdendes Thema. MASSNAHMEN ZUR LÄRMMINDERUNG Vereinfacht beschrieben gibt es drei Möglichkeiten des Lärmschutzes: Lärm am Entstehungsort begrenzen. Abschirmung und Minderung der Schallausbreitung, beispielsweise durch Lärmschutzwände. Hier können begrünte Wände, Fassaden und Dächer zugeordnet werden. Passiver Schallschutz, beispielsweise durch Schallschutzfenster. Eine effektive Lärmminderung lässt sich am besten im Rahmen von Planungsprozessen gewährleisten. Bei der städtebaulichen Planung ist die Berücksichtigung des Schallschutzes Pflicht. Wird der Lärmschutz dabei nicht ausreichend beachtet, kann er nachträglich meist nur mit hohen Folgekosten erreicht werden. Begrünte Gebäude APRIL 2019 DACHBEGRÜNUNGEN Dachbegrünungen wirken grundsätzlich lärmmindernd über ihre Schallabsorption und die Minderung der Schallreflexion. Die Höhe der Schallabsorption ist abhängig vom Gründachaufbau (Materialeigenschaften und Masse vor allem von Vegetationstragschicht und Dränschicht); die Schallreflexion wird beeinflusst durch die Vegetationstragschicht und vor allem durch Vegetationsstruktur und ihrem Deckungsgrad. Kolb gibt für die Minderung des Reflexionsschalls Werte von 2-12 dB(A) an. Für die Schallabsorption nennt er die Größenordnung von 3-46 dB(A). Interessant ist seine Kommentierung dazu: „… dass eine Verminderung von 3 dB(A) eine Reduktion der Schallenergie um 50 % Strategie 1: Lärm vermeiden. Bildquelle: BuGG

03 69 bedeutet. Bei einer Minderung um 10 dB(A) reduziert sich die Schallenergie um 90 %, was etwa als Hälfte der Lautstärke empfunden wird.“ Linke hat in seiner Masterarbeit „Gebäudebegrünung als Lärmschutzmaßnahme im innerstädtischen Raum – Welchen Beitrag können Dach- und Fassadenbegrünungen zum Lärmschutz leisten?“ verschiedene Untersuchungen zusammengetragen. So stellte Lagström eine Reduzierung durch ein Gründach gegenüber einem unbegrünten Dach von 8 dB und mehr fest. Einige Dachbegrünungssystemanbieter haben Produkt- und Systemlösungen im Programm, die trittschalldämmende Eigenschaften aufweisen, die den Körperschall bei Nutzung von Dachterrassen von bis zu 35 dB(A) mindern. Kernstück der Aufbauten sind in der Regel Vliese – bei den Schalldämmmessungen werden allerdings Gesamtaufbauten für Dachterrassen geprüft. FASSADENBEGRÜNUNGEN Im Vergleich zur Dachbegrünung gibt es deutlich mehr Berichte zu „Lärmminderung bei Fassadenbegrünungen“, allerdings wurden wie beim Dach fast alle (neueren) Untersuchungen im Ausland durchgeführt. In der Regel beziehen sich die Aussagen auf bodengebundene Fassadenbegrünungen, zu denen schon in früheren Jahren Untersuchungen durchgeführt wurden. Schlößer beschreibt unter anderem bei ihrer Bevölkerungsumfrage Begrünte Fassaden mindern Lärm um etwa 5 dB(A). Bei genutzten Dachterrassen ist eine gute Trittschalldämmung im Verkehrsflächenaufbau notwendig. Begrünte Gebäude APRIL 2019

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