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Grenzenlos Sommermagazin 2020

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08 / DER WEG AUF DIE

08 / DER WEG AUF DIE ZUGSPITZEDer Berg ruftVor 200 Jahren wurde zum ersten Mal von einer dokumentierten Besteigungder Zugspitze gesprochen. Und die erste Passage gefunden, durchs Reintal –damals ein mühevolles und wagemutiges Unterfangen. Heute gibt eszahlreiche Wege auf die Zugspitze. Wer nicht eine der drei Bahnen nimmt,wandert und klettert. Drei Bergführer wissen, welche Routen es gibt undworauf es ankommt.200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze1820 ordnete Bayerns König Maximilian I.Joseph an, das Werdenfelser Landtopografisch zu vermessen. Und dieFrage zu klären, ob die Zugspitzewirklich die höchste Erhebungdes Landes sei. Der 27-jährigeLeutnant der bayerischen Armee undVermessungsingenieur Josef Nausaus Tirol machte sich mit BergführerJohann Georg Tauschl aus Partenkirchenund dem Messgehilfen Maier aufden Weg. Durch das Reintal erreichtedie Gruppe am 27. August 1820 denZugspitz-Westgipfel – mit Josef Naus alsoffiziellem Erstbesteiger.Der Aufstieg war mühevoll. Wege,Steige und Hütten gab es keine, nurunten Trampelpfade von Schaf- undRinderherden. Oben unerschlossenesalpines Gelände, durch das sich diedrei mit Pickeln Tritte in Fels, Schneeund Eis schlugen. Ihre Ausrüstung warspartanisch, Klettergurte unbekannt.Hanfseile sicherten die Klettererzwar untereinander, aber noch nichtam Fels. Die mit Eisenkrallen an derSohle ausgestatteten Lederschuhewaren klobig, die zwar mehrlagigeLodenbekleidung auf Dauer kaumwetterfest. Biwakiert wurde im Freien,sobald sie vereinzelte Hirtenunterständeweiter unten hinter sich gelassen hatten.Und nicht zuletzt waren Sonnenbrillenunbekannt, Schneeblindheit oderentzündete Augen nach der Tour alsosehr wahrscheinlich.

09Egal, welchen Zugspitz-Anstieg manwählt, für alle gilt: Es geht umhochalpines Gelände und mindestens2.000 Höhenmeter." Das sagtWolfgang Pohl, Inhaber der BergschuleVivalpin in Garmisch-Partenkirchen. Voraussetzungenfür eine gelungene Bergtour aufden Gipfel sind deshalb: alpine Erfahrung,Trittsicherheit, Orientierungsfähigkeit undeine aus-reichende Grundfitness sowie natürlicheine passende Ausrüstung, die mitschnellen Wetterwechseln zurechtkommt.Nicht zu unterschätzen ist generell die Höhe.Peter Larcher, Inhaber der Bergschule BergsportTotal in Ehrwald, erklärt: „Zwischen2.000 und 2.400 Metern wird der SauerstoffWer auf die Zugspitze will,muss immer mindestens2.000 Höhenmeter überwinden– egal, auf welchem Weg.Wolfgang Pohl, Inhaber Bergschule Vivalpindünner, der Körper stellt sich um, ab 2.400Metern können Höhenprobleme auftreten.“Um dem vorzubeugen, empfiehlt er einegute Einteilung in Etappen, Disziplin und vorallem ein Zurückbremsen unten: „Wer anfangsübertreibt und zu schnell unterwegsist, wird oben schwerer durchhalten.“Auch Marco Seitner, Inhaber der AlpinschuleLermoos, weiß: „Das Überschätzender eigenen Kräfte wirkt sich besondersdann aus, wenn der ,Point of no return‘ – alsowenn der Weg zurück für den physischen Zustandzu weit ist – überschritten wird.“Es sind Tipps, die die Bergführer bewusstvorausschicken, um den Tourengeher daserleben zu lassen, was die Region rund umdie Zugspitze verspricht: „Die Routen zumZugspitzplatt sind sensationell, die Zugspitzeist ein unglaublich schönes, imposantesMassiv“, sagt Larcher. Er schwärmt von derVielfalt der hochalpinen Landschaft und demGlücksgefühl, wenn dank guter Vorbereitungder Gipfel reibungslos erreicht ist.Auf der Spur der ErstbesteigerDer Weg der Erstbesteiger führt von Garmisch-Partenkirchendurch die Partnachklammund das Reintal bis zum Zugspitzplatt.Mit 21 Kilometern und rund 2.300Höhenmetern zwar weit, dennoch dertechnisch einfachste Weg. „Mehr eine Wanderungals Klettern“, sagt Seitner, dennochsei eine gute Grundfitness vonnöten. Pohlempfiehlt gar eine Zwei-Tages-Tour mitÜbernachtung auf der Reintalanger- oderKnorrhütte, um die körperliche Belastung zuverringern. Circa zehn Stunden sind für denNon-Stop-Anstieg zu veranschlagen. Einepassende Route auch für weniger erfahrene,aber konditionell fitte Tourengeher, so diedrei Bergführer. Wer es an einem Tag schaffenwill, sollte früh aufstehen, um spätnachmittagsdie letzte Bahn ins Tal zu erreichen.Eine enge PassageEbenfalls eine der mittelschweren Routenführt von der Ehrwalder Alm über dasschmale Gatterl zum Zugspitzplatt. ZumWandern gesellt sich hier das Klettern aufeinem versicherten Steig. „Hinzu kommenGeröll- und Schneefelder, die gequertWolfgangPohl, BerrgschuleVivavalpilpinPeter erLarcher,BergspgsportTotalMan sollte sich seineEtappen gut einteilen,damit man bis zum Gipfelauch wirklich durchhält.Peter Larcher, Inhaber Bergsport TotalDie Bergführer:Wolfgang Pohl, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, staatlich geprüfterSkilehrer, Inhaber der Berg- und Skischule Vivalpin in Garmisch-Partenkirchenwww.vivalpin.comMarco Seitner, Bergwanderführer, Canyoning Guide,Inhaber der Alpinschule Lermoos www.alpinschule-lermoos.comPeter Larcher, Berg- und Skiführer, Inhaber der Berg- und SkischuleBergsport Total in Ehrwald www.bergsport-total.atMarcoSeitnener,Alpininschule Lermooos

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