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Grenzenlos Sommermagazin 2020

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Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

ZUGSPITZ-JUBILÄUM

200 Jahre Erstbesteigung

Künstlerin Sani Kneitinger

2020 | www.zugspitze.com

Sommer 2020 | www.zugspitze.com

GRENZENLOS- App

GRENZENLOS

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

GRENZENLOS-App

ZUGSPITZ-JUBILÄUM

BERGE AUF LEINWAND

SPANNENDE EINBLICKE

8 200 Jahre Erstbesteigung 26 Künstlerin Sani Kneitinger 36 Die Faszination Seilbahn

360° Sommerfreude

GRENZENLOS-App

Sommer 2020 | www.zugspitze.com

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Sommer

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

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BERGE AUF LEINWAND

SPANNENDE EINBLICKE

8 26 36 Die Faszination Seilbahn

360° Sommerfreude

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BERGE AUF LEINWAND

SPANNENDE EINBLICKE

8 26

ZUGSPITZ-JUBILÄUM

200 Jahre Erstbesteigung

Künstlerin Sani Kneitinger

36 Die Faszination Seilbahn

360° Sommerfreude


02 / BUNTER MIX

BÜHNE. BAR. RESTAURANT. CASINO.

GROSSES SPIEL

IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN

NEU:

FREIER EINTRITT

AUFGRUND CORONA

EINGESCHRÄNKTER

SPIELBETRIEB.

BITTE INFORMIEREN

SIE SICH UNTER

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BEI UNS DREHT SICH ALLES UM SIE!

Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen bietet die Möglichkeit, individuelle Veranstaltungen bis 120 Personen

im hauseigenen Eventraum durchzuführen. Ob Firmenevents, Empfänge, Weihnachtsfeiern, Junggesellenabschiede

oder Geburtstagsfeiern – mit einem Event in der Spielbank treffen Sie immer die richtige

Wahl! Freuen Sie sich zusätzlich auf das besondere Ambiente in unseren Spielsälen sowie auf Wunsch auch

auf eine individuelle Einweisung bei Roulette, Poker, Black Jack und DICE 52. Unsere professionellen

Croupiers vermitteln Ihnen die Atmosphäre von Las Vegas mitten in Bayern. Lassen Sie sich an unseren

Bars mit großzügigem Restaurantbereich verwöhnen. Zudem bieten wir Ihnen im angrenzenden Restaurant

Alpenhof eine große Bandbreite kulinarischer Leckerbissen - von bayerischen Spezialitäten

bis zur Haute Cuisine.

Erleben Sie Außergewöhnliches. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr

Peter Eursch, Direktor

Am Kurpark 10 | 82467 Garmisch-Partenkirchen | Telefon 08821 95990

Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 3 Uhr | Opening hours: Mon-Sun: 12pm - 3am

www.spielbanken-bayern.de

Glücksspiel kann süchtig machen. Spielteilnahme ab 21 Jahren. Informationen und Hilfe unter www.spielbanken-bayern.de


EDITORIAL / 03

Sie stecken hinter dem

Gästemagazin GRENZENLOS

(v. l.): Birgit Linder, Leitung PR

und Kommunikation Tiroler

Zugspitz Arena; Petra Fraune,

Geschäftsführung Tiroler

Zugspitz Arena; Renate Nowak,

Teamassistentin; Sandra von

Löbbecke, Pressearbeit

Grainau; Ursula Abele,

Koordination Veranstaltungen

Grainau. Nicht im Bild:

Elisabeth Brück, PR und

Kommunikation Garmisch-

Partenkirchen Tourismus.

Liebe Leserin,

lieber Leser!

English Summary

Dear guests, we are living in strange,

unpredictable times, and the tourism

industry is also severely affected,

which is why we have just two options:

to bury our heads in the

sand or simply make the best of it.

And if we’re being honest about it,

the former has never been a serious

option for us – which is why we’re

very happy to know that you’re now

holding GRENZENLOS in your hands.

We’d like it to give you an understanding

of our beautiful region around

the Zugspitze, show you the most

beautiful destinations, and also tell

you about a very special anniversary.

And now, if you’d like to read

new stories from the Zugspitz Arena

Bayern-Tirol at other times during

the year, then we have a hot tip for

you: take a look at zugspitze.com/

onlinemagazin, our brand new online

magazine, which we’re using to offer

our guests access to fascinating stories

and unique insights between issues

of GRENZENLOS.

We hope you enjoy reading and wish

you lovely holidays at and around

the Zugspitze!

Wir erleben gerade eine Zeit, die wohl

kaum jemand erwartet oder vorhergesagt

hätte. Auch die Tourismusbranche ist schwer

davon betroffen, weshalb wir genau zwei

Möglichkeiten haben: den Kopf in den Sand

stecken oder ganz einfach das Beste daraus

machen. Und wenn wir ehrlich sind: Ersteres

war nie eine ernsthafte Möglichkeit für uns.

Deshalb freuen wir uns sehr darüber, dass

du unser GRENZENLOS nun in den Händen

hältst. Wir möchten dir wie gewohnt

unsere wunderschöne Region rund um die

Zugspitze näherbringen, dir die schönsten

Ausflugsziele aufzeigen und von einem

ganz besonderen Jubiläum erzählen. Denn

die ersten Seiten drehen sich rund um den

Berg, der uns alle vereint: Am 27. August

2020 feiern wir bereits ganze 200 Jahre

Erstbesteigung der Zugspitze. Ab der Seite

8 geht es los mit unserem Themenspecial,

das unter anderem die verschiedenen Wege

bis auf den Gipfel und einen bildhaften

historischen Exkurs vereint.

Wer außerdem bereits das schöne

Titelbild bewundert hat, bekommt auf der

Seite 26 noch mehr Infos zur Künstlerin:

Sani Kneitinger lebt nämlich in Garmisch-

Partenkirchen und hat sich bereit erklärt,

die Zugspitze auf das GRENZENLOS zu malen.

Faszinierende Einblicke in ein Berufsfeld,

um das man in alpinen Regionen wie

unserer nicht herumkommt, geben Alex

Wolf und Jaqueline Mall, die sich täglich um

die Seilbahnen der Tiroler Zugspitz Arena

kümmern. Warum sie sich dafür besonders

gut in der Region auskennen müssen,

erzählen sie auf der Seite 36.

Und ebenfalls einen Blick hinter die

Kulissen gewährt dir Simone Herrmann

(Seite 56), die „höchste Försterin

Deutschlands“. Sie erzählt, wie Klimawandel

und Waldschutz zusammenkommen und

wie Kinder und Eltern gleichermaßen ein

Gefühl für die Natur entwickeln.

Wenn du auch unterm Jahr immer

wieder neue Geschichten aus der Zugspitz

Arena Bayern-Tirol lesen möchtest, dann

haben wir jetzt noch einen heißen Tipp für

dich: Schau mal unter zugspitze.com/

online-magazin vorbei. Hier haben wir ein

brandneues Online Magazin gestartet, über

das wir unsere Gäste nun auch zwischen den

GRENZENLOS-Ausgaben mit schönen Geschichten

und einzigartigen Einblicken

versorgen. Lass dir das nicht entgehen! Und

bis dahin wünschen wir dir eine schöne

Lektüre und eine tolle Zeit rund um die

Zugspitze!

Die Gewinner des

Fotowettbewerbs im Winter

findest du in der

kostenlosen GRENZENLOS App.

Wie du am Sommer-Gewinnspiel teilnehmen

kannst, erfährst du unter

zugspitze.com/fotowettbewerb

Teilnahmeschluss ist der 18.10.2020.


46

18

42

Zu den Artikeln mit diesem Icon findest du zusätzliche Inhalte in der kostenlosen GRENZENLOS App.

06 Beim Fingerhakln über den Tisch gezogen

08 Der Berg ruft: Viele Wege führen auf die Zugspitze

12 Die Schutzengel der Zugspitze

16 Die häufigsten Fragen und ihre Antworten

18 Zum Zugspitz-Jubiläum: ein historischer Exkurs

20 Schon gehört? Das ist „Zugspitze“.

21 Loisl: der digitale Begleiter durch die ZABT

22 Immer aktuell mit dem neuen Onlinemagazin

24 #supportyourlocal: die besten Produkte aus der Region

26 Sani Kneitinger: die Künstlerin hinter unserem Titelbild

28 Trailrunning: abseits fester Wege

30 Gondelfrühstück über den Wolken

32 Bienenlehrpfad Grainau: ohne Tau kein Honig

34 Schloss Schachen: im Reich der 1.000 Pflanzen

36 Faszination Seilbahn: Rollen prüfen in 55 Metern Höhe

38 Wein Danke: Weine abseits der Klischees

40 Frauen aufgepasst! Ein Festival nur für euch

42 Ausgezeichneter Mountainbike-Spaß in der TZA

44 So geht es gut vorbereitet zum sicheren Badespaß

46 Lederhandwerk: Lebenslinien – handgemacht

48 Grainauer Bauerntheater: Hier wird‘s exotisch

50 Wald und Gesundheit: Stärkung durch grüne Kraftquelle

52 Der Alpenstrandkorb: ein Stückchen Bergwelt

54 Für die Kleinen: Einmal ausmalen, bitte!

56 Die „höchste Försterin“ Deutschlands

58 Stammgäste: alles eine Frage der Liebe

60 Michael Gerber: ein Nordlicht in den Bergen

62 Was sich im Sommer alles auf der Piste tummelt

64 Kalender: alle Termine auf einen Blick

Impressum

Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Schmiede 15, 6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 200 00, Fax: +43 5673 200 00 110, info@zugspitzarena.com,

www.zugspitzarena.com, Garmisch-Partenkirchen Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau,

Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel.: +49 8821 981850, Fax: +49 8821 981855, info@grainau.de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, 86150 Augsburg,

Tel.: +49 821 4405 0, grenzenlos@vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.), Linda Filser, Lucia Glahn, Irene Hülsermann, Ulrich Pfaffen berger,

Petra Plaum, Michael Schmid, Lisa Zöls Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405 420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Anne Gierlich, Iris Cvetkovic, Birgit

Hradetzky, Theresa Ellenrieder Lektorat Gaby Feldmann Bildquellen Titelbild: Sani Kneitinger; Klaus Munz (S. 6-7); Berg- und Skischule Vivalpin (S. 8-9, 11); Berg- und Skischule Bergsport Total (S. 9-10);

Alpin schule Lermoos (S. 9); T. Vogg/Bergwacht Grainau, Willi Kraus, Bergwacht Garmisch-Partenkirchen, Regina Poberschnigg, Bergrettung Ehrwald (S. 12-15); Tiroler Zugspitzbahn (S. 18); TZA/C. Jorda (S. 18,

S. 42-43); Angelika Warmuth/Deutsche Post, Maria Sbytova/stock.adobe.com (S. 20); Tong_art/stock.adobe.com (S. 22-23); M. Modell (S. 23); beguima/stock.adobe.com (S. 24-25); Sani Kneitinger (S. 26-27);

Plan B event company GmbH (S. 28); TZA/B. Linder, Ljupco Smokovski/stock.adobe.com (S. 30-31); Christina Zellinger (S. 32); Kreisbildungswerk (S. 32); Daniel Prudek/stock.adobe.com (S. 32); A. Gröger (S. 34);

privat (S. 36-37); Wein Danke (S. 38-39); AnneKaiserPhotography (S. 40-41); TZA/C. Jorda (S. 42-43); Wasserwacht Grainau (S. 44); Reinhold „Mucki“ Bauer (S. 46-47); Bauerntheater Grainau/Karl Wagner (S. 48);

Marc Gilsdorf (S. 50); Wolfgang Ehn (S. 52-53); Lucia Glahn (S. 56); privat (S. 58-59); privat, enera, S_E/stock.adobe.com (S. 60-61); Familie Cerny (S. 62-63); fotosomweber (S. 64); Tiroler Zugspitz Arena (S. 64, 66);

Garmisch-Partenkirchen Tourismus (S. 64, 66); Archiv Hans Ettl (S. 64); Touristinfo Grainau/Anton Ostler (S. 64); Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau (S. 64, 68) Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR,

Berlin Druck ADV SCHODER, Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch über neh men

Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge

sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet.


05

DAS IST

ZUGSPITZE

AKTIV ERLEBEN

…auf den höchsten Berg Deutschlands mit der barrierefreien

Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald – nur 10 Minuten bis zum Gipfel

„Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelt mit höchstgelegener

3D-Show Europas

Der Schneekristall: Europas erste kleine Schneekristall-Welt

Vollmond-Fondues, Fondue-Abende & Sonnenaufgangsfahrten

Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick

Kostenlose Gipfelführungen

Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden

BAHNORAMA anno 1926 an der Talstation

Kostenloser Audioguide

Betriebszeiten:

19.06.–08.11.2020, täglich von 8:40–16:40 Uhr

Tiroler Zugspitzbahn

A-6632 Ehrwald/Tirol

Tel. +43 (0) 5673 - 2309

info@zugspitze.at

www.zugspitze.tirol

8er-Kabinenbahn ins Wander- und Mountainbikeparadies

Top-Berggastronomie Tirolerhaus mit Bedienungsrestaurant,

großer Sonnenterrasse, Café-Lounge, Kinderspielplatz,

Kinderspielraum – frei zugänglich und Seminarraum

Touren verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade

Bergseen wie z. B. der bekannte Seebensee

NEU! Kinderwagentauglicher Wanderweg „Almsee-Runde“

Kostenloser Kinderwagen- und Bollerwagenverleih

26.07.2020: Frühschoppen

09.08.2020: Kinderspielfest

06.09.2020: Country Sunday

Betriebszeiten:

19.06.–08.11.2020, täglich von 8:30–16:30 Uhr,

im Juli, Aug. & Sept. von 8:00–17:30 Uhr

Ehrwalder Almbahn

A-6632 Ehrwald/Tirol

Tel. +43 (0) 5673 - 2468

info@zugspitze.at

www.almbahn.tirol


06 / FINGERHAKLN

„Beide Hakler fertig, zieht!“

So lautet das Startsignal beim Fingerhakln. Bei dem traditionellen

Kampfsport versuchen gestandene Männer, sich gegenseitig

wortwörtlich über den Tisch zu ziehen: Mit hochroten Köpfen und

Schweißperlen auf der Stirn hängen die Sportler mit je einem Finger

in einem speziellen Lederriemen. Ziel ist es, den Gegner daran mit

aller Kraft von der Mittellinie bis zur eigenen Linie, also 32 Zentimeter

weit, zu hakeln. Die Kämpfe sind kurz, dauern meist weniger als

eine Minute. Neben starken Fingern und Unterarmen wie Popeye

brauchen die Teilnehmer eine dicke Hornhaut auf dem Kampffinger,

andernfalls drohen klaffende Wunden. Die erste Deutsche Meisterschaft

in dem männerdominierten Sport fand 1960 in Garmisch statt.

Seitdem ziehen sich Sportler aus Vereinen – so zum Beispiel auch

in Partenkirchen – in dem traditionellen Kampfsport über den Tisch.

Den Meistertitel in der Königsklasse Schwergewicht verteidigt

übrigens seit 2008 Josef Utzschneider vom Verein Garmisch-Ohlstadt.


07

English Summary

Men in traditional Bavarian costume square off across tables for

an unusual competition – the sport of finger wrestling: with bright

red faces and beads of sweat on their foreheads, the sportsmen

each pull a small leather loop onto one finger. The aim is to use all

your strength to pull your opponent from the middle line to your

own line, a distance of 32 centimetres, in short contests usually

lasting less than a minute. In addition to strong hands and forearms,

the participants need tough skin on their fingers to avoid the risk

of wounds. The first German championship in this male-dominated

sport took place in Garmisch in 1960. Since then, athletes from

enthusiast clubs have been pulling each other across the table in

this traditional sporting activity. By the way, Josef Utzschneider

from Garmisch-Ohlstadt has been defending his title in the top

heavyweight category for many years.


08 / DER WEG AUF DIE ZUGSPITZE

Der Berg ruft

Vor 200 Jahren wurde zum ersten Mal von einer dokumentierten Besteigung

der Zugspitze gesprochen. Und die erste Passage gefunden, durchs Reintal –

damals ein mühevolles und wagemutiges Unterfangen. Heute gibt es

zahlreiche Wege auf die Zugspitze. Wer nicht eine der drei Bahnen nimmt,

wandert und klettert. Drei Bergführer wissen, welche Routen es gibt und

worauf es ankommt.

200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze

1820 ordnete Bayerns König Maximilian I.

Joseph an, das Werdenfelser Land

topografisch zu vermessen. Und die

Frage zu klären, ob die Zugspitze

wirklich die höchste Erhebung

des Landes sei. Der 27-jährige

Leutnant der bayerischen Armee und

Vermessungsingenieur Josef Naus

aus Tirol machte sich mit Bergführer

Johann Georg Tauschl aus Partenkirchen

und dem Messgehilfen Maier auf

den Weg. Durch das Reintal erreichte

die Gruppe am 27. August 1820 den

Zugspitz-Westgipfel – mit Josef Naus als

offiziellem Erstbesteiger.

Der Aufstieg war mühevoll. Wege,

Steige und Hütten gab es keine, nur

unten Trampelpfade von Schaf- und

Rinderherden. Oben unerschlossenes

alpines Gelände, durch das sich die

drei mit Pickeln Tritte in Fels, Schnee

und Eis schlugen. Ihre Ausrüstung war

spartanisch, Klettergurte unbekannt.

Hanfseile sicherten die Kletterer

zwar untereinander, aber noch nicht

am Fels. Die mit Eisenkrallen an der

Sohle ausgestatteten Lederschuhe

waren klobig, die zwar mehrlagige

Lodenbekleidung auf Dauer kaum

wetterfest. Biwakiert wurde im Freien,

sobald sie vereinzelte Hirtenunterstände

weiter unten hinter sich gelassen hatten.

Und nicht zuletzt waren Sonnenbrillen

unbekannt, Schneeblindheit oder

entzündete Augen nach der Tour also

sehr wahrscheinlich.


09

Egal, welchen Zugspitz-Anstieg man

wählt, für alle gilt: Es geht um

hochalpines Gelände und mindestens

2.000 Höhenmeter." Das sagt

Wolfgang Pohl, Inhaber der Bergschule

Vivalpin in Garmisch-Partenkirchen. Voraussetzungen

für eine gelungene Bergtour auf

den Gipfel sind deshalb: alpine Erfahrung,

Trittsicherheit, Orientierungsfähigkeit und

eine aus-reichende Grundfitness sowie natürlich

eine passende Ausrüstung, die mit

schnellen Wetterwechseln zurechtkommt.

Nicht zu unterschätzen ist generell die Höhe.

Peter Larcher, Inhaber der Bergschule Bergsport

Total in Ehrwald, erklärt: „Zwischen

2.000 und 2.400 Metern wird der Sauerstoff

Wer auf die Zugspitze will,

muss immer mindestens

2.000 Höhenmeter überwinden

– egal, auf welchem Weg.

Wolfgang Pohl, Inhaber Bergschule Vivalpin

dünner, der Körper stellt sich um, ab 2.400

Metern können Höhenprobleme auftreten.“

Um dem vorzubeugen, empfiehlt er eine

gute Einteilung in Etappen, Disziplin und vor

allem ein Zurückbremsen unten: „Wer anfangs

übertreibt und zu schnell unterwegs

ist, wird oben schwerer durchhalten.“

Auch Marco Seitner, Inhaber der Alpinschule

Lermoos, weiß: „Das Überschätzen

der eigenen Kräfte wirkt sich besonders

dann aus, wenn der ,Point of no return‘ – also

wenn der Weg zurück für den physischen Zustand

zu weit ist – überschritten wird.“

Es sind Tipps, die die Bergführer bewusst

vorausschicken, um den Tourengeher das

erleben zu lassen, was die Region rund um

die Zugspitze verspricht: „Die Routen zum

Zugspitzplatt sind sensationell, die Zugspitze

ist ein unglaublich schönes, imposantes

Massiv“, sagt Larcher. Er schwärmt von der

Vielfalt der hochalpinen Landschaft und dem

Glücksgefühl, wenn dank guter Vorbereitung

der Gipfel reibungslos erreicht ist.

Auf der Spur der Erstbesteiger

Der Weg der Erstbesteiger führt von Garmisch-Partenkirchen

durch die Partnachklamm

und das Reintal bis zum Zugspitzplatt.

Mit 21 Kilometern und rund 2.300

Höhenmetern zwar weit, dennoch der

technisch einfachste Weg. „Mehr eine Wanderung

als Klettern“, sagt Seitner, dennoch

sei eine gute Grundfitness vonnöten. Pohl

empfiehlt gar eine Zwei-Tages-Tour mit

Übernachtung auf der Reintalanger- oder

Knorrhütte, um die körperliche Belastung zu

verringern. Circa zehn Stunden sind für den

Non-Stop-Anstieg zu veranschlagen. Eine

passende Route auch für weniger erfahrene,

aber konditionell fitte Tourengeher, so die

drei Bergführer. Wer es an einem Tag schaffen

will, sollte früh aufstehen, um spätnachmittags

die letzte Bahn ins Tal zu erreichen.

Eine enge Passage

Ebenfalls eine der mittelschweren Routen

führt von der Ehrwalder Alm über das

schmale Gatterl zum Zugspitzplatt. Zum

Wandern gesellt sich hier das Klettern auf

einem versicherten Steig. „Hinzu kommen

Geröll- und Schneefelder, die gequert

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Total

Man sollte sich seine

Etappen gut einteilen,

damit man bis zum Gipfel

auch wirklich durchhält.

Peter Larcher, Inhaber Bergsport Total

Die Bergführer:

Wolfgang Pohl, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, staatlich geprüfter

Skilehrer, Inhaber der Berg- und Skischule Vivalpin in Garmisch-Partenkirchen

www.vivalpin.com

Marco Seitner, Bergwanderführer, Canyoning Guide,

Inhaber der Alpinschule Lermoos www.alpinschule-lermoos.com

Peter Larcher, Berg- und Skiführer, Inhaber der Berg- und Skischule

Bergsport Total in Ehrwald www.bergsport-total.at

Marco

Sei

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ner,

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10 / DER WEG AUF DIE ZUGSPITZE

In der kostenlosen GRENZENLOS App gibt es

die besten Orte für den idealen Zugspitz-

Blick auf der großen Panorama-Karte.

werden müssen“, sagt Larcher. Und ausgesetztes

– abschüssiges und damit potenziell

absturzgefährdetes – Gelände direkt am Gatterl

und der Querung hinüber zur Knorrhütte.

„Insgesamt eine hochalpine Wanderung“,

weiß Larcher, steiler und anspruchsvoller,

aber kürzer als die Reintal-Route: Für die

14 Kilometer und rund 2.100 Höhenmeter

sind etwa sieben Stunden einzuplanen.

In der „Urlandschaft“

Einer der beliebtesten, weil abwechslungsreichsten,

aber auch schwersten Anstiege

auf die Zugspitze ist die Route durch das

Höllental ab Grainau/Hammersbach mit der

Höllentalklamm, dem Steilaufschwung an

der „Leiter“, dem „Brett“ mit Stahlstiften in

der Felswand, dem Gletscher Höllentalferner

Wer die Zugspitze aus

eigener Kraft erklimmen

möchte, der sollte in

jedem Fall früh aufstehen.

Marco Seitner, Inhaber Alpinschule Lermoos

samt spektakulärer „Randkluft“, dessen

Überwindung je nach Jahreszeit sogar Steigeisen

und Seil erfordern kann. „Eine Urlandschaft“,

wie Pohl die Natur der Route nennt.

Umso mehr weist er auf den Andrang in

der Hochsaison hin, Staus an der Randkluft

kommen durchaus vor. Pohl empfiehlt deshalb

den Herbst als entspanntere Kletterzeit.

Seitner setzt auf frühes Aufstehen, um das

Höllental zu passieren, sein Wecker klingelt

um 4:00 Uhr. Acht Stunden sind für die rund

neun Kilometer über 2.200 Höhenmeter zu

veranschlagen.

Kurz, aber steil

Die Einstufung „schwer“ besitzt der Weg

durch den Stopselzieher, eine natürliche

Auswaschungshöhle auf der Tiroler Zugspitzseite.

„Obwohl der gesamte Klettersteig

durch die Nordwestflanke mit Stahlstäben

und Drahtseilen gesichert ist, bleibt er technisch

anspruchsvoll und potenziell absturzgefährdet“,

sagt Pohl. Trotz viel Geröll und

losem Gestein – Steinschlag durch den Vorausgehenden

ist möglich – ist die Tour etwas

einfacher als der Höllental-Weg. Sie startet

am Eibsee oder an der Talstation der Tiroler

Wege auf die Zugspitze – Überblick

Bergbahnen:

Tiroler Zugspitzbahn, Seilbahn, ab Ehrwald

Bayerische Zugspitzbahn, Seilbahn, ab Grainau/Eibsee

Bayerische Zugspitzbahn, Zahnradbahn,

ab Garmisch-Partenkirchen über Grainau und Eibsee

zum Zugspitzplatt

Wander- und Kletterwege

1. Reintal (Weg der Erstbesteiger 1820)

21 Kilometer, 2.281 Höhenmeter bergauf,

10 Stunden, technisch leicht bis mittelschwer

Garmisch-Partenkirchen – Partnachklamm –

Reintalanger Hütte – Knorrhütte – Zugspitzplatt –

Gipfelanstieg

2. Höllental

9,3 Kilometer, 2.208 Höhenmeter bergauf,

8 Stunden, schwierig

Grainau/Hammersbach – Höllentalklamm –

Höllentalanger Hütte – Leiter – Brett –

Höllentalferner – Gipfelanstieg

3. Stopselzieher

5 Kilometer, 1.735 Höhenmeter bergauf,

5 Stunden, schwierig

Talstation Tiroler Zugspitzbahn (Ehrwald) –

Wiener-Neustädter Hütte – österreichisches

Schneekar – Stopselzieher – Südwestgrat –

Gipfelanstieg

4. Gatterl

14 Kilometer, 2.372 Höhenmeter bergauf,

7 Stunden, mittelschwer

Tal- oder Bergstation Ehrwalder Almbahn –

Hochfeldernalm – Feldernjöchel – Gatterl –

Knorrhütte – Zugspitzplatt – Gipfelanstieg


11

Das alternative

Gipfelprogramm:

Zugspitz-3

Wer hochalpine Kraftakte nicht schätzt,

aber dennoch den Zugspitzgipfel

erreichen will, nutzt eine der

drei Bergbahnen. Um Bewegung

nicht zu kurz kommen zu lassen,

bieten die Zugspitz-3-Routen

Kombinationsmöglichkeiten:

Zugspitzbahn und führt vor dem Stopselzieher

durch das österreichische Schneekar.

„Bis zur Wiener-Neustädter Hütte ein außergewöhnlich

schöner Weg“, sagt Seitner.

Und der kürzeste, aber steilste Anstieg zur

Zugspitze, fünf Kilometer über 1.735 Höhenmeter

von der Tiroler Seite. Adäquate Ausrüstung

unentbehrlich.

Den Bergkamm entlang

Ein Zugspitzanstieg der besonderen Art ist

der Jubiläumsgrat, mit rund acht Kilometern

und 1.100 zu bewältigenden Höhenmetern

die längste Gratroute der Ostalpen. Start ist

der Osterfelderkopf, der Weg führt weiter

über die Alpspitze und die Höllentalspitzen

zur Zugspitze. Eine spektakuläre Passage

über Bergkämme auf weit über 2.000 Metern

Höhe, allerdings, so die Bergführer, sehr

schwer und für Anfänger nicht geeignet. Die

English Summary

The first documented ascent and its

route to the summit of the Zugspitze

were recorded 200 years ago, back

then passing through the Reintal valley,

an arduous and daring undertaking

involving 21 kilometres of hiking

and a climb of 2,281 metres. Thanks

to modern equipment, this route is

now one of the easiest to master,

being more a hike than a climb, but

there are also numerous other ways

to reach the Zugspitze. No matter

which ascent you choose, though, the

following applies to all of them: you’ll

be on high alpine terrain and there’s

at least 2,000 metres of altitude to

cover. This is what Wolfgang Pohl,

owner of the Vivalpin mountain school

in Garmisch-Partenkirchen, says. The

prerequisites for a successful mountain

Route sei teils extrem ausgesetzt, so Larcher,

„links und rechts kann es schon mal bis

zu 1.000 Meter hinunter gehen.“ Pohl weist

darauf hin, dass es nur stellenweise Klettersteigsicherung

gibt, ansonsten überwiegend

ungesicherte Passagen im zweiten bis

dritten Schwierigkeitsgrad. Komplette Kletterausrüstung

und ein Sicherungsseil sind

notwendig. Larcher empfiehlt, die ganze

Passage am kurzen Seil eines Bergführers

zu gehen. Derart gesichert und unter Top-

Wetterbedingungen wird der Jubiläumsgrat

zu einem unvergleichlichen Erlebnis, so das

einhellige Urteil der drei Bergführer.

Michael Schmid

hike to the summit therefore include

alpine experience, surefootedness,

orientation skills, and a sufficient

level of basic fitness, “plus, of course,

suitable equipment that can cope with

rapid changes in the weather”. Also

not to be underestimated is the lack of

oxygen at height, so it’s important to

take your time and plan ahead. There

are, of course, options for everyone,

from beginners to pros, and even those

who don’t quite feel up to the physical

challenge but still want to arrive on the

summit of the Zugspitze are also well

catered for: on the “Zugspitz-3” routes,

guests can combine hiking with a trip

on one of three cable cars, with “easy”,

“compact”, and “alpine” routes available

to suit all tastes (see the box on page 11

for details and web links).

1. Zugspitz-3 – Die gemütliche Variante

16 Kilometer, 404 Höhenmeter

bergauf, 6 Stunden, leicht

Du wanderst entspannt von

Garmisch-Partenkirchen zum Eibsee,

Stationen sind Maximilianshöhe,

Kramerplateauweg, Höhenrain und

Grainau.

Am Eibsee nimm die Bahn zum

Zugspitzplatt mit einem Abstecher

zum Gipfel. Zurück geht es mit der

Tiroler Zugspitzbahn nach Ehrwald und

von dort mit dem Gästebus Bayern-

Tirol nach Garmisch-Partenkirchen.

www.grainau.de/a-zugspitz-3-

die-gemuetliche-variante

2. Zugspitz-3 – Die kompakte Variante

14,3 Kilometer, 707 Höhenmeter

bergauf, 5 Stunden, leicht, aber mit

mehr Höhenmetern

Hier startest du in Grainau, wanderst

einen längeren Weg über die Christlhütte

und den Zierwald bis zum

Eibsee. Dort erneut die Seilbahn

zur Zugspitze mit Abstecher zum

Zugspitzgipfel. Zurück ins Tal geht

es mit der Tiroler Zugspitzbahn

nach Ehrwald, wo sich eine

zweite Wanderung anschließt:

über die Hochthörle-Hütte und

die Thörlen zurück bis zum Eibsee

beziehungsweise nach Grainau.

www.grainau.de/a-zugspitz-3-

die-kompakte-variante-1

3. Zugspitz-3 – Die alpine Variante

14 Kilometer, 1.979 Höhenmeter

bergauf, 7 Stunden, mittelschwere

Bergtour

Sie gleicht der Tour von der Ehrwalder

Alm übers Gatterl zum Zugspitzplatt.

Du solltest geübt, trittsicher und

schwindelfrei sein. Klettersteige am

Gatterl sind gesichert. Trotzdem ist

geeignete Ausrüstung notwendig.

Zurück nimm die Tiroler Zugspitzbahn.

www.grainau.de/a-zugspitz-3-

die-alpine-variante


12 / BERGRETTUNG

Die Schutzengel der Zugspitze

Die Zugspitze feiert in diesem Jahr 200 Jahre Erstbesteigung – und ist bei

Bergsteigern und Kletterern beliebt wie noch nie zuvor. Doch mit

steigenden Besucher zahlen häufen sich auch die Einsätze für die Bergrettung.

Drei Bergretter erzählen von ihrer Arbeit im Einsatzgebiet Zugspitze.

Ein Einsatz, den ich wohl nie vergessen

werde, hat sich am Jubiläumsgrat zur

Zugspitze abgespielt. Zwei Bergsteiger

kletterten dort, als sie von einer

Schlechtwetterfront überrascht wurden. Sie

wählten den Notruf, wegen des Wetters

konnten wir aber nicht mehr am selben Tag

los. Deshalb versuchten wir am nächsten

Tag den Zustieg von der Zugspitze aus über

den Jubiläumsgrat. Allerdings mussten wir

nach vier Stunden und nur 300 geschafften

Metern umdrehen. Es war einfach kein

Durchkommen möglich, die Wetterlage war

katastrophal. Danach hieß es: Noch einen

Tag warten, wissend, dass dort draußen

zwei Bergsteiger auf ihre Rettung hofften.

Am mittlerweile dritten Tag nach Absetzen

Bergsteiger sollten den

Mut haben, auch einmal

umzukehren.

Willi Kraus, Bergwacht Grainau

des Notrufs versuchten wir den Abstieg über

die Alpspitze, allerdings auch hier: ohne

Erfolg. Unser Team wurde sogar noch von

einer Lawine erwischt, uns ist aber glücklicherweise

nichts passiert. Ein weiterer Tag

ohne Rettung zog ins Land. Erst am nächsten

Tag konnten wir mit dem Hubschrauber

ausfliegen, da sich das Wetter ein wenig

gebessert hatte. Und dann – endlich – habe

ich die beiden Bergsteiger an der Jubiläumsgrathütte

entdeckt, einer Biwakschachtel als

Notunterkunft. Sie waren völlig unterkühlt

und hatten bereits einen Abschiedsbrief

geschrieben, denn sie selbst hatten keine

Hoffnung mehr, dass wir sie retten könnten.

Das war ein sehr ergreifender Moment

für mich und nach den Tagen, in denen wir

wirklich alles gegeben hatten, im wahrsten

Sinne des Wortes Rettung in letzter Minute.“

Diese Erzählung klingt wie aus einem

Buch oder Film. Tatsächlich handelt es sich

hierbei aber um einen Einsatz, den Andreas

Dahlmeier, Bereitschaftsleiter der Bergwacht

Garmisch-Partenkirchen, so an der Zugspitze

erlebt hat. Und der leider kein Einzelfall ist.

Eine besondere Anziehungskraft

Die Zugspitze übt seit eh und je eine ganz

besondere Anziehungskraft auf Bergsteiger

aus. Kinder lernen bereits in der Schule, wie

Auch bei dichtem Nebel ...

...

oder

absoluter

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aus.


13

Kurzärmlig, mit kurzen

Hosen und Turnschuhen –

so hast du im Zugspitzgelände

nichts verloren.

Regina Poberschnigg, Bergrettung Ehrwald

hoch dieser Berg ist: 2.962 Meter – eine fast

schon unvorstellbare Höhe. Und ein großer

Ansporn für viele Outdoorbegeisterte, die

in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol zu Gast

sind: Sie wollen den Gipfel von Deutschlands

höchstem Berg unbedingt einmal aus eigener

Kraft erklimmen.

„Theoretisch kann jeder ganzjährig auf

die Zugspitze, der sich im alpinen Gelände

auskennt und gut ausgerüstet ist“, erklärt

Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin der

Bergrettung Ehrwald. „Die Betonung liegt

aber auf theoretisch.“ Denn die Zugspitze

ist nicht nur schön, sondern auch sehr gefährlich.

Eine fast unberechenbare Komponente

rund um Deutschlands höchsten Berg:

das Wetter. „Die Zugspitze ist Teil des Wettersteingebirges.

An dieser hohen Gebirgskette

gibt es sehr schnelle Wetterumschwünge.

Auch im Hochsommer ist es in dieser Höhe

nicht überraschend, wenn es einmal zu

schneien oder hageln anfängt – das gehört

dazu“, weiß die Tirolerin. Gäste, die das aus

ihrer eigenen Heimat nicht kennen, seien

davon aber immer wieder überrascht – und

geraten so in Bergnot. „Zu vielen unserer

Einsätze werden wir bei einbrechender

Dunkelheit oder bei Wetterumschwüngen

gerufen.“ Dabei sei die richtige Zeiteinschätzung

und Vorbereitung unabdingbar, betont

Poberschnigg.

Besonders wichtig: der Wetter-Check

Zu einer guten Vorbereitung für eine Bergtour

im Hochgebirge gehört es für Willi

Kraus, Bereitschaftsleiter bei der Bergwacht

Grainau, deshalb unbedingt dazu, sich im

Voraus über das Wetter zu informieren.

„Es gibt heute so viele Möglichkeiten, wie

ich an Informationen kommen kann. Die

sollten auch genutzt werden. Immerhin geht

es um die eigene Sicherheit“, betont der

Grainauer. Ob über Wetterberichte, Websites,

Apps oder Webcams – allein digital lässt

sich gut herausfinden, ob der präferierte

Tag auch wirklich für eine Bergtour geeignet

ist. „Weiß ich das Wetter nicht richtig

einzuschätzen, dann bleibt immer noch die

Möglichkeit, in der Pension, dem Hotel oder

der Tourist-Info nachzufragen. Die Einheimischen

kennen sich damit doch immer noch

Die Experten

Regina Poberschnigg ist seit 2017

Ortsstellenleiterin der Bergrettung

Ehrwald. Zuvor war sie bereits

15 Jahre bei der Flugrettung Reutte

tätig und ist eine wahre Pionierin

auf diesem Gebiet: Sie war 2001

die erste Frau überhaupt bei der

Bergrettung Tirol.

Willi Kraus ist Bereitschaftsleiter

bei der Bergwacht Grainau. Neben

vielen organisatorischen Aufgaben,

die diese Position mit sich bringt, ist

er nach wie vor im Einsatz draußen.

Wie alle Bergretter übt auch er seine

Tätigkeit ehrenamtlich aus.

Andreas Dahlmeier ist Bereitschaftsleiter

der Bergwacht

Garmisch-Parten kirchen, einer der

größten Bereitschaften Bayerns.

Seit über 30 Jahren engagiert er

sich ehrenamtlich als Bergretter

und ist aktuell als Teil des Lehrteams

dafür zuständig, neue

Bergretter auszubilden.

am besten aus.“ Und ein Tipp vom Profi,

was den Zugspitzanstieg angeht: Wer sich

durch das Höllental auf den Weg zum Gipfel

macht, der kann auch direkt auf der Website

der Höllentalangerhütte vorbeischauen:

Denn hier veröffentlicht der Hüttenbetreiber

laufend die aktuellen Wetterverhältnisse.

Das gehört ins Gepäck

Was immer mit auf eine Bergtour gehört,

ist lange und warme Bekleidung, zumindest

als Back-up im Rucksack, denn auch im Juni

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14 / BERGRETTUNG

kann in den Bergen noch Schnee fallen – und

vor allem liegen bleiben. Vereist dieser über

Nacht, wird es richtig gefährlich. Ebenfalls

dazu gehört festes Schuhwerk, genügend zu

trinken – auch eine Thermoskanne mit Tee –

und Snacks wie Schokolade oder Müsli riegel.

„Natürlich sollte man auch nie ohne ein

aufgeladenes Handy auf Tour gehen“, sagt

Regina Poberschnigg. „Wobei man hier schon

aufpassen muss: Viele reizen ihr eigenes Können

bis aufs Ganze aus, weil sie sich zu sehr

darauf verlassen, zur Not ja immer noch die

Bergrettung rufen zu können. Aber die Zugspitze

ist Grenzgebiet: Nicht an jeder Stelle

hat man ausreichend Empfang.“

Deshalb empfiehlt sie, bei Touren im Hochgebirge

unbedingt einen Biwak-Sack sowie

eine Rettungsdecke mitzunehmen. Denn

selbst, wenn ein Notruf abgesetzt werden

kann, bedeutet das nicht, dass die Bergrettung

innerhalb der nächsten Viertelstunde

da ist. „Es wird leider oft vergessen, dass

wir nicht auf der Straße sind: Wir Bergretter

müssen auch erst einmal zum Einsatzort

gelangen. Und gerade wenn das Wetter

umschlägt, wenn es hagelt, stürmt oder ein

Gewitter aufzieht, dann wird es auch für uns

sehr gefährlich. Deshalb kann es vorkommen,

dass die Bergsteiger warten oder sogar

übernachten müssen, bis das Wetter so weit

aufgeklart ist, dass unser Team zu Fuß oder

im Hubschrauber starten kann.“

nimmt den Notruf entgegen und alarmiert

den diensthabenden Einsatzleiter“, erklärt

Andreas Dahlmeier. „Er wiederum ruft die

Mannschaften zusammen, die man braucht –

je schlimmer der Unfall, desto mehr Teams

werden benötigt.

Ich wünsche mir, dass die

Leute mehr Eigenverantwortung

übernehmen!

Andreas Dahlmeier,

Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Auch ob ein Hubschrauber gerufen werden

muss, entscheidet der Einsatzleiter

gleich am Anfang. Denn bis der da ist, kann

es schon mal dauern. Die nächsten Notarzthubschrauber

stehen in Murnau und Reutte.

Beide sind gebirgstauglich und damit auch

für den Einsatz auf der Zugspitze geeignet.

Auf österreichischer Seite gibt es noch einen

im Ötztal, auf deutscher in München – diese

Entfernung macht sich aber auf der Uhr bemerkbar.

Außerdem: „Sind die Hubschrauber

im Einsatz, dann müssen wir warten. Deshalb

ist es auch so wichtig, sie nur dann zu

rufen, wenn jemand wirklich verletzt ist.

Denn sonst blockieren wir einen, während

jemand anderes vielleicht wirklich darauf

angewiesen ist“, erklärt Dahlmeier.

Zwischenzeitlich kommt das Team im

Depot zusammen, packt ein, was für den

Einsatz benötigt wird und trifft sich zur Lagebesprechung.

Danach geht es los: Lässt es das

Wetter zu, wird der Einsatzort abgeflogen.

„Ansonsten fahren wir mit dem Fahrzeug

so weit es geht, danach müssen wir zu Fuß

weiter. Und wer schon einmal mit viel Gepäck

bergauf musste, der weiß, wie lange

das dauern kann.“

Ein Hinweis, den auch Willi Kraus betont:

„Viele Leute meinen, bei schlechtem Wetter

kann der Hubschrauber auch fliegen, weil es

ein Notfall ist. Das stimmt aber nicht. Und

so kann ein Einsatz, der sonst nach einer

Stunde beendet ist, bei schlechtem Wetter

gut zehn Stunden oder sogar mehrere Tage

dauern.“ Das Ehrwalder und Grainauer Team

hat bei seinen Einsätzen den Vorteil, mit der

Seilbahn bis zu einem der Stützpfeiler oder

ganz auf die Zugspitze fahren zu können und

sich von dort abzuseilen. Das spart wertvolle

Zeit und man ist schneller am Einsatzort.

Die Bergwacht Grainau wird zur Zugspitze

hauptsächlich dann gerufen, wenn es zu

Bergnot in der Höllentalklamm oder beim

Aufstieg von dort zum Gipfel kommt. „Das

ist der anspruchsvollste Aufstieg. Man muss

unbedingt im Umgang mit Steigeisen geübt

sein und braucht sehr gute alpine Erfahrung“,

erklärt Kraus. Seiner Erfahrung nach

wird dieser Weg oft unter- oder die eigenen

Fähigkeiten überschätzt. Dann kommt es zu

Schwächeanfällen oder Unfällen mit Verletzungs-

und teilweise Lebensgefahr. „Ist das

der Fall und ein Hubschrauber kann nicht

ausfliegen, dann transportieren wir den Verletzten

auf Gebirgstragen zu Fuß nach unten.

Bis wir bei der Höllentalangerhütte ankommen,

sind wir je nach Einsatzort schon mal

fünf bis sechs Stunden unterwegs.“ Kräftezehrend

für Retter und Geretteten.

So kommen die Retter auf den Berg

Doch was passiert, wenn ein Notruf eingeht?

Und wie gelangen die Bergretter

überhaupt auf die fast 3.000 Meter Höhe,

wenn es schnell gehen muss? „Die Leitstelle

Bei ihren Einsätzen müssen die

Bergretter unwegsames Gelände

und schwindelerregende Höhen

überwinden.


15

Die Bergretter aus Ehrwald

auf der Zugspitze.

Ein Appell der Bergretter

Doch wie kann der ein oder andere Einsatz

vermieden werden? „Bergsteiger sollten

den Mut haben, auch einmal umzukehren“,

sagt Willi Kraus. „Natürlich kann ich verstehen,

dass man oft sehr weit anreist und die

Tour lange geplant hat. Aber wer nur den

Gipfel vor Augen hat, übersieht manchmal

das Wesentliche: die eigene Sicherheit. Und

die sollte doch über allem anderen stehen.“

Außerdem geht es bergab immer schneller

als bergauf – je nach Ausgangslage ein wichtiger

Punkt.

Regina Poberschnigg fügt hinzu: „Entscheidend

ist auch, rechtzeitig abzubrechen

und beispielsweise zur Seilbahn zurückzugehen,

wenn es dunkel wird. In der Dämmerung

finden sich nur wirklich Ortskundige

zurecht – und nicht einmal die gehen dann

noch weiter.“ Auch die eigene Kondition

sollte man gut trainieren, bevor es in alpines

Hochgebirge geht. „Erfahrungsgemäß

geht vielen ab etwa 2.400 Höhenmetern

die Luft aus“, sagt die Tirolerin. Im wahrsten

Sinne: Denn zusätzlich zu der körperlichen

Anstrengung kommt die dünnere Höhenluft,

die nicht jeder gewohnt ist. „Und bitte, lasst

eure Kinder daheim. Auch wenn sie Spaß an

einer guten Kraxelei haben – dafür sind nur

wenige Zugspitztouren wirklich ge eignet.“

Andreas Dahlmeier hat einen Rat für alle,

die auf die Zugspitze möchten: „Wählt den

für euch richtigen Weg! Es gibt verschiedene

Möglichkeiten, bis zum Gipfel zu kommen.

Es muss nicht immer der schwerste sein.

Wer sich dann richtig vorbereitet und genug

Zeit einplant, der bekommt mit Sicherheit

eine schöne Tour. Und passiert doch einmal

etwas, dann am besten ruhig bleiben und

die Bergrettung rufen: Dafür sind wir ja da.“

Eine Sache halten die drei einstimmig

fest: Die meisten Einsätze gehen glücklicherweise

gut aus – wenn auch teilweise

sehr knapp. Und manchmal erlebt man als

Bergretter auch schöne Momente, die man

nie mehr vergisst. Wie Andreas Dahlmeier,

der die beiden Bergsteiger vom Jubiläumsgrat

gerettet hat: „Zwei Jahre nach diesem

Vorfall war ich bei einem Langlaufrennen,

als mir plötzlich völlig ohne Vorwarnung ein

fremder Mann um den Hals fiel. Er drückte

mich und lachte und war völlig aufgelöst. Als

ich ihn fragte, wer er denn sei, meinte er:

‚Sie haben mir das Leben gerettet! Sie haben

Das Team

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ch-Par

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kirche

n.

mich vor zwei Jahren aus der Biwakschachtel

geholt!‘. Das sind so ergreifende Momente,

die diese Arbeit zu etwas ganz Besonderem

machen.“

Lisa Zöls

English Summary

Two hundred years since the first

ascent of the Zugspitze, its popularity

among climbers has never been

greater. Today, though, as the number

of visitors rises, so do the number

of mountain rescue operations. The

Zugspitze is not only beautiful; it’s also

very dangerous, and the weather can

change suddenly, so it’s a good idea to

check the forecast before setting off.

When you do, it’s essential that you

take warm, long-sleeved clothing with

you, at least in your rucksack, because

there may still be snowfall, even in

the summer, which is particularly dangerous

if the snow settles and freezes

overnight. You’ll also need sturdy

shoes, enough to drink – a thermos

flask with tea is a good idea –, snacks

like chocolate or muesli bars, and a

charged mobile phone. On excursions

into the high mountains, make sure to

bring a bivvy bag and a survival blanket.

This is really important, because

even if you are able to make an emergency

call, there’s no guarantee that

the mountain rescue team will be able

to set off immediately; if the weather

changes, conditions may become very

dangerous for the mountain rescue

workers, meaning that stranded

mountaineers may have to wait, possibly

even overnight, until the weather

clears up enough for the team to start

out on foot the next morning.


16 / DIE HÄUFIGSTEN ANFRAGEN

Wissenswertes rund um den Urlaub

in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol

In den Tourist-Informationen stehen wir unseren Gästen immer gerne mit Rat und

Tat zur Seite. Dabei werden uns oft die gleichen Fragen gestellt. Hier geben wir

auf die häufigsten Anfragen einmal gesammelte Antworten.

Wieso ist der

Weg so weit? Per Luftlinie

sind es doch nur

ein paar Meter?

Wir befinden uns in den Bergen. Neben

der Luftlinie, die natürlich auch in

ebenem Gelände in puncto Entfernung

nur bedingt aussagekräftig ist, spielen

in unserer Region auch noch Höhenmeter

eine wichtige Rolle. Und die sollte man bei

einer Tourenplanung nicht unterschätzen.

Denn zum einen führt ein Weg nicht unbedingt

immer entlang der Luftlinie zum Ziel

und zum anderen verlangen die Höhenmeter

dem Wanderer zusätzlich einiges an Kraft ab.

Kann ich einen

Parkplatz auf der Zugspitze

reservieren?

Wir versuchen natürlich alles, um

unseren Gästen einen möglichst

perfekten Aufenthalt in unserer Region

zu ermöglichen. Ein persönlicher

Fahrdienst ist aber leider nicht im

Bereich des uns Möglichen. Gerne

geben wir aber Auskunft zu den

örtlichen Taxi unternehmen. Dabei

sollte aber erwähnt werden, dass

diese besonders lange Strecken

und Nachtfahrten meist nur mit

Vorbestellung tätigen.

Ich bin gerade in Innsbruck

und möchte zurück in mein

Hotel in Garmisch. Können

Sie mich abholen?

Leider nein. Und das liegt nicht an den strengen

Parkplatzregeln: Die Zugspitze ist mit dem Auto schlichtweg nicht befahrbar, denn

wir befinden uns hier in hochalpinem Gelände. Das ist aber auch nicht schlimm,

denn für unsere Gäste haben wir viele tolle Alternativen: die Tiroler Zugspitzbahn ab

Ehrwald, die Seilbahn Zugspitze ab Grainau oder die Zahnradbahn, in die man bereits

in Garmisch-Partenkirchen einsteigen kann. Übrigens: Das Fahrverbot auf die Zugspitze

gilt nicht nur für Gäste. Auch für Lebensmittel und andere Hilfsgüter, die auf die

Zugspitze transportiert werden müssen, werden unsere Zahnrad- und Seilbahnen auf

deutscher und österreichischer Seite genutzt. Aber, ganz ehrlich, so eine Gondelfahrt

gehört doch auch zum Zugspitz-Erlebnis dazu!

In der gesamten Region gibt es einige

Hofläden, die regionale Produkte aus

eigener Herstellung anbieten. Mehr

Infos gibt es dazu in diesem Heft auf

den Seiten 24 und 25.

Gibt es bei Ihnen im Ort

einen Bauernladen?

Ich würde gerne zu Weihnachten

eine Schneeschuhwanderung um die

Zugspitze machen! Geht das?

Die Zugspitze zählt zum hochalpinen

Gelände. Im Winter ist sie deshalb lawinengefährdet.

Außerdem werden die Wanderwege

auf und teilweise um die Zugspitze im

Winter nicht oder nur bedingt geräumt. Eine

winterliche Schneeschuhwanderung um oder

auf die Zugspitze ist somit leider nicht möglich.


DIE HÄUFIGSTEN ANFRAGEN / 17

Das Freibad hat geschlossen,

ich möchte mein Geld von der

Gästekarte zurück.

Eine kostenlose

Gästekarte erhält jeder Gast

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol bei seiner Anreise. Darin

enthalten sind unter anderem verschiedene Vergünstigungen,

die er während seines Aufenthaltes nutzen

kann. Sollten diese aus verschiedenen Gründen nicht in

Anspruch genommen werden (können), kann leider kein

Geld zurückerstattet werden, denn es handelt sich hier

um ein kostenloses, aber unverbindliches Angebot für

unsere Gäste.

Wo kann man einen guten

traditionellen Kaiserschmarren

essen?

Kaiserschmarren ist sowohl in Bayern als auch in

Tirol Tradition. Auf fast allen Berghütten und Restaurants bekommt

man ihn deshalb ganz frisch zubereitet. In Tirol wird er traditionell

mit Zwetschgenröster serviert, in Bayern meist mit Apfelmus.

Wer keine Rosinen mag, kann diese auch abbestellen.

Der Kaiserschmarrn wurde übrigens ursprünglich erstmals 1854 der

österreichischen Kaiserin Elisabeth serviert. Dabei soll die Süßspeise

beim Anrichten versehentlich zerrissen sein, dies wurde später zum

besonderen Merkmal. Erst danach wurde das Gericht Kaiser Franz Joseph I.

„umgewidmet“ und Kaiserschmarren genannt.

Kann ich

das Fahrrad mit auf die

Zugspitze nehmen?

Leider nein! In den Bergbahnen der Zugspitze dürfen keine

Fahrräder mitgenommen werden. Auch mit dem Fahrrad

auf die Zugspitze hinaufzufahren, ist nicht möglich. Die

Wege auf die Zugspitze sind hochalpine Bergsteigerwege,

die Klettersteige beinhalten und die man mit dem Fahrrad

nicht befahren kann. Wir bitten deshalb alle Mountainbike-

Liebhaber, das gar nicht erst zu versuchen. Die Zugspitzbahnen

werden außerdem keine Fahrräder mit ins Tal nehmen.

Fast alle unsere Seen sind frei zugänglich

und haben keinen bewirtschafteten

Badestrand, da sie auch in den höher

gelegenen Bergebenen liegen. Deshalb

können hier keine Sonnenliegen reserviert

werden. Manche Seen in Talebene haben ein

bewirtschaftetes Strandbad und verlangen

eine Eintrittsgebühr. Ob dort Sonnenliegen

reserviert werden können, entscheiden aber

die Betreiber selbst. Generell gilt: Wir haben

so viele Seen zur Auswahl, die alle sehr schön

sind. Es muss also kein Gast das Handtuch auf

die Liege werfen.

Kann man am Seebensee

Sonnenliegen reservieren?

English Summary

Die Region liegt mitten im Alpenvorland

und ist umringt von Bergen.

Es ist also schwierig ein Zimmer OHNE

Bergblick zu bekommen. Durch fast

jedes Zimmerfenster unserer Hotels

kann man Berge sehen.

Haben Ihre Hotels

auch Zimmer

mit Bergblick?

While we’re always happy to assist our

guests with whatever they need at our

tourist information centres, here are

some answers to common queries we

receive: – Can I reserve a parking space

on the Zugspitze? Unfortunately not.

Located on alpine terrain, the Zugspitze

is simply not accessible by car. But we

have many great alternative options for

our guests. Use the Tyrolean Zugspitze

Cable Railway from Ehrwald, the

Zugspitze cable car from Grainau, or

the cog railway, which you can board

in Garmisch-Partenkirchen. Cable cars

are all part of the Zugspitze experience,

anyway! – Can I take a bicycle with me

to the Zugspitze? Unfortunately not. Bicycles

are not allowed on the Zugspitze

cable cars and you can’t ride them on

the Zugspitze, either. The routes up the

mountain are alpine mountaineering

paths that include via ferratas and

cannot be navigated by bicycle. – Do you

have hotels with mountain views? Given

that we are surrounded by mountains,

it’s difficult to find a room that doesn’t

have a view, so, yes, almost all of

them. – Can I get a refund on my guest

card if a venue is closed? Every visitor is

given one of these guest cards, offering

discounts and offers for their stay. As

the cards are free of charge, we cannot

compensate you if a particular offer is

unavailable.


18 / HISTORISCHER EXKURS

Express nach oben

Meisterleistungen der Ingenieurskunst haben

Bahnen ihren Weg auf die Zugspitze geebnet.

Historische Momente auf sich wirken lassen:

Das geht am besten mit einer Bildergalerie,

zu finden in der kostenlosen GRENZENLOS App.

Presse bei der Eröffnung (oben),

Bundespräsident Michael Hainisch (unten)

Erö

ffnung

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sfahrt

am 14. Juni

19

26

Stützen und Zwischenstationen machen

es Seilbahnen leicht, Strecken

und Höhen zu überwinden. Auch die

Geschichte der „Aufstiegshilfen“ auf

die Zugspitze verfügt über einige solcher

markanten Träger.

1924 Österreich beginnt mit dem Bau einer

Seilbahn von Ehrwald aus hinauf zum Westgipfel,

der auf rot-weiß-roter Gemarkung liegt.

1926 Mit einer Strecke von 3.600 Metern

setzte die Ehrwalder Bahn neue Maßstäbe –

mit den nur drei Stützpfeilern auch.

1928 In Deutschland beginnt der Bau einer

Zahnradbahn, die von Garmisch über Grainau

verlaufen und dann den Berg erklimmen

sollte. Größte Herausforderung war dabei

der Bau eines Tunnels in den Berg hinein:

Oberhalb der Station Riffelriss mussten

4,5 Kilometer Tunnel geschlagen werden,

Serpentinen inklusive.

1930 Ab Juni kommen Besucher mit

dem Zug hinter einer E-Lok im Bahnhof

Schneefernerhaus an, heute endet die

Bahn am Sonnalpin.

1931 nahm eine Seilschwebebahn vom

Schneefernerhaus auf dem Zugspitzplatt

die Verbindung bis zum Gipfel auf –

Kurzstrecke auf höchstem Niveau.

1962 geht am 1. Dezember vom Eibsee

aus auch auf bayerischer Seite eine Seilbahn

in Betrieb, die am Gipfel endet.

2017 ersetzt die neue Seilbahn Zugspitze

die bejahrte Vorgängerin. Die

rundum verglasten Kabinen bringen

120 Passagiere pro Fahrt nach oben.

Die 127 Meter hohe Stahlstütze und das

3.213 Meter lange „Spannfeld“ zwischen

Station und Stütze machen sie zur doppelten

Weltrekordhalterin.

Ulrich Pfaffenberger

English Summary

Engineering masterpieces paved

the way for railways to reach the

Zugspitze, with supports and way

stations allowing cable cars to cover

distances at height. There are also

a number of waypoints in the history

of these “ascent aids” to the Zugspitze.

The Austrians first started building

a cable car in 1924, and by 1926, the

railway had set new standards with

just three supports over a route of

3,600 metres. From the German side,

work to build a cog railway from

Garmisch began in 1928. Technology

gradually advanced, and fast-forwarding

to the present, the new Zugspitze

cable car, inaugurated in 2017, features

a 127-metre support and a 3,213-metre

free span, making it a double world

record holder.


19

Entdecke Deine wahre Natur.

Was für eine gewaltige Natur! Das Reintal bei Garmisch-Partenkirchen durchwanderten schon vor 200 Jahren die

Erstbesteiger der Zugspitze, um Deutschlands höchsten Berg zu erklimmen. Nichts von seiner atemberaubenden

Schönheit und Faszination ist seither verloren gegangen.

Garmisch-Partenkirchen hat so viel zu bieten: die imposante Bergwelt, kristallklare Gebirgsbäche und romantische

Bergseen. Hier findest du unendliche Möglichkeiten für unvergessliche Erlebnisse zwischen Berg und Tal, im Wasser

und in der Luft - und natürlich jede Menge Lebensfreude in den Straßen und Gassen des historischen Orts.

Entdecke mehr - wir freuen uns auf dich!

www.gapa.de @gapatourismus @garmischpartenkirchen_official


20 / HÖRFILES

Der We

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zum

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Schon gehört?

Das ist Zugspitze.

Von der Zugspitze gibt es viel zu erzählen –

das weiß auch ihr persönlicher Postbote.

In der GRENZENLOS App erzählen Vertreter

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol von ihrer

Arbeit rund um die Zugspitze.

So hoch hinauf kommt sonst nur

„Luftpost“: Wenn Andreas Oberauer

in seinem Revier Briefe zustellt,

dann geht’s hinauf auf fast 3.000

Meter. Denn sein Verteilbezirk trägt die

Postleitzahl 82475 – und dazu gehört die

Zugspitze. Sendungen, die er im Rucksack

hat, gehen zum Beispiel an die Restaurants

und Kioske oben auf Deutschlands höchstem

Berg, aber auch an die Forscher, die sich im

Schneefernerhaus aufhalten. Auf dem Rückweg

nimmt er dann die Postkarten mit, die

Besucher in den höchsten Briefkasten des

Landes geworfen haben. Postkarten? „Ja,

trotz aller Selfies sind das an Spitzentagen

im Sommer oft Hunderte“, berichtet der

Post-Mitarbeiter. „Vielleicht ist es ja auch der

eigene Sonderstempel, der jede Sendung

von dort oben ziert – der macht Sammlern in

aller Welt Freude.“

Was Andreas Oberauer sonst noch zu

berichten hat, das ist in der kostenlosen

GRENZENLOS App zu hören. Er und einige

andere, die den Gipfel fast täglich vor Augen

haben, erzählen von ihrem persönlichen

Verhältnis zur Zugspitze. Also unbedingt

reinklicken!

Ulrich Pfaffenberger

English Summary

It’s usually only “airmail” that gets to

this altitude: when Andreas Oberauer

delivers the post, he has a climb of

almost 3,000 metres to cover, and

that’s because he works in postcode

82475 – which includes the Zugspitze.

The letters he brings go to the

restaurants and kiosks at the top of

Germany’s highest mountain, as well

as to the researchers at the Schneefernerhaus.

On the way back, he then

takes the postcards that visitors have

popped into the country’s highest

postbox. Postcards? “Yes, despite all

the selfies, on peak days in summer

there are often hundreds of them,”

he says. You can find out more about

Andreas Oberauer’s job in the free

GRENZENLOS app, where he and others

who see the summit almost every day

talk about their personal relationship

with the Zugspitze.

ZUG-

SPITZE

Zugspitz-Postbote Andreas Oberauer


LOISL / 21

Neue Info-App, aktuell

und persönlich

Er heißt Loisl und ist der neue digitale Urlaubs begleiter

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol. Dahinter steckt eine

progressive Web App, die umfassende touristische

Informationen zur grenzüberschreitenden Region

bietet – auf Interessen und Aufenthaltszeitraum

des Gastes abgestimmt.

Wann fährt der nächste Bus von

Grainau nach Ehrwald? Was

ist heute Abend in Lermoos

geboten? Wie wird das Wetter

morgen, und welche Wandertour würde dazu

passen? Will der Gast Antworten, war bisher

das Durchforsten zahlreicher Websites nötig.

Jetzt wird es bequemer: Egal, ob auf Laptop,

Smartphone oder Tablet, Loisl bündelt

die touristischen Informationen der Region

und spielt sie dem Gast entsprechend dessen

Vorgaben individuell aus.

Nichts mehr verpassen

Wie gelangt der Gast an Loisl? Ganz einfach:

Nach der verbindlichen Buchung einer Unterkunft

folgt eine Willkommensmail inklusive

Link zum Service. Der ist als progressive Web

App gestaltet, sozusagen ein Programm im

Netz, das nicht auf das Endgerät geladen

Was Loisl bietet

Infrastruktur (Freizeiteinrichtungen,

Geschäfte, Sportschulen,

Verleihe, Restaurants u. v. m.)

Hotels, Pensionen, Zimmer

in der Region

Bergbahnen (Öffnungszeiten,

Pistenpläne)

Hütten und Almen

Webcams

öffentliche Verkehrsmittel

Veranstaltungen

interaktive Karte der Region

mit Tourenportal

aktuelle Wetterdaten

Leistungen der Gästekarte

werden muss. Dort erstellt der Gast seinen

persönlichen Account, vergibt ein Passwort

und konfiguriert sein Profil. Diverse Filter fragen

seine Urlaubsinteressen ab – auf dieser

Basis kann ihn Loisl rund um den Aufenthalt

mit passgenauen Informationen versorgen.

Bereits zwei Wochen vor Reiseantritt

weiß der Gast, was im Zeitraum seines

Urlaubs in der Region los ist. Wenn er will,

erstellt er schon jetzt eine persönliche Merkliste

mit Aktivitäten, um später vor Ort nichts

zu verpassen.

Die Loisach stand Pate

Die Nutzung von Loisl ist datenschutzkonform

und freiwillig, dem Link

in der Willkommensmail muss der Gast

nicht folgen. Überlegt er es sich anders,

kann er nachträglich auf zugspitze.com

einsteigen. Der Service wird im Rahmen des

EU-Programms Interreg zur Unterstützung

grenzüberschreitender Kooperationen gefördert

– daher auch sein Name: Loisl

stammt von dem durch alle drei Regionen

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol fließenden

Fluss: der Loisach. Sie entspringt in der

Tiroler Zugspitz Arena und verläuft auf ihrem

Weg in Richtung Isar durch das Zugspitzdorf

Grainau und Garmisch-Partenkirchen.

Übrigens: Sollte ein Gast die Einladungsmail

für den Loisl nicht erhalten

haben, kann er sich an seinen Gastgeber

wenden oder sich den Downloadlink auf der

Website des Aufenthaltsortes bestellen.

Michael Schmid

English Summary

His name is Loisl and he’s your digital

holiday companion in the Zugspitz

Arena Bayern-Tirol: a progressive web

app that offers full tourist information

on the cross-border region, tailored

to guests’ interests and the length of

their stay. How do you get Loisl? It’s

very simple: after making a confirmed

booking for accommodation, you’ll

receive a welcome email with a link

to the service. There you can create

a personal account, set a password,

and configure your profile. You can

also set various filters, which Loisl

uses to provide you with information

relevant to you. Two weeks before

you arrive, you’ll know exactly what’s

on in the region during your stay. If

you want, you can create a personal

list of activities right now so you don’t

miss out later. Loisl complies with data

protection regulations and its use is

voluntary. You don’t have to click on

the link in the welcome email, but if

you change your mind, you can always

go to zugspitze.com to start using

Loisl at a later date.


22 / ONLINEMAGAZIN

Noch mehr Zugspitze

für zu Hause

Mit dem neuen Onlinemagazin der Zugspitz Arena Bayern-Tirol kommt die Region

jetzt auf digitalen Wegen ins eigene Wohnzimmer – mit schönen Geschichten und

dem gewissen Urlaubsfeeling.

Wer Urlaub in der Zugspitz Arena

Bayern-Tirol macht, der wird

seit über zehn Jahren vom

GRENZENLOS Magazin begleitet:

Hier gibt es echte Geheimtipps für den

nächsten Wander- oder Mountainbike-Ausflug,

einen Blick hinter die Kulissen unserer

Institutionen und Läden und ganz nebenbei

auch immer wieder mal leckere Rezepte zum

Nachkochen oder -backen.

Dem setzen wir nun aber sogar noch eins

obendrauf: Denn das GRENZENLOS Magazin

sowie die dazugehörige Digitalversion

erscheinen zweimal im Jahr, wodurch zwischendurch

viel Zeit bleibt, um andere Dinge

zu lesen. Deshalb starten wir zusätzlich mit

einem brandneuen Onlinemagazin: Unter

zugspitze.com/online-magazin gibt es nun

einmal pro Woche die schönsten Geschichten

aus der Zugspitz Arena Bayern-Tirol.

„Wir bekommen immer wieder das tolle

Feedback unserer Gäste, wie gut es ihnen

bei uns gefallen habe und dass es schade

sei, dass der Urlaub so schnell vorbeigehe“,

erzählt Nicole Fischer, verantwortlich für das

Projektmanagement des Vereins Zugspitz

Arena Bayern-Tirol. „Darauf möchten wir

reagieren: Den Urlaub verlängern können

wir für unsere Gäste natürlich nicht einfach

so. Aber wir können ihnen das einzigartige

Urlaubsfeeling mit nach Hause geben und

ihnen unsere schöne Region damit noch näherbringen.“

Aller guten Dinge sind drei

Wie auch im GRENZENLOS Magazin beteiligen

sich am Onlinemagazin die drei Partnerdestinationen:

Garmisch-Partenkirchen,

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena mit

ihren sieben Ortschaften. Abwechselnd

English Summary

GRENZENLOS has been accompanying

visitors to the Zugspitz Arena

Bayern-Tirol for over ten years. It’s an

invaluable guide to what’s on,

but as it’s published just twice a year,

it can’t cover everything. That’s why

we’re launching a brand-new online

magazine: from now on, you’ll find

a weekly selection of stories from

our corner of the world at zugspitze.

com/online-magazin. There, we also

report from all three partner destinations

with articles on food, events,

excursions, and much more. As Nicole

Fischer, project coordinator, says, “We

want to show our guests that we’re

here for them and their next visit to

this most beautiful of places.”


23

erzählen sie von kulinarischen Highlights,

spannenden Veranstaltungen oder den

schönsten Ausflugszielen in der Umgebung.

Aber auch besondere Einblicke wird es

geben, die man als Gast normalerweise nicht

einfach so bekommt: Zum Beispiel erzählen

wir in einem Artikel, was außerhalb der Saison

mit unseren Bergbahnen passiert.

„Mit dem neuen Onlinemagazin möchten

wir unseren Gästen zu Hause das Gefühl

vermitteln: Wir sind für euch da und freuen

uns, wenn ihr das nächste Mal zu Besuch

kommt“, betont Nicole Fischer. „Auch möchten

wir mit ihnen gemeinsam durch unsere

Region ziehen – im Urlaub vor Ort, aber eben

auch virtuell. Und, das geben wir ehrlich zu:

Natürlich möchten wir damit auch Fernweh

wecken und Lust auf den nächsten Urlaub

machen. Denn so schön, wie bei uns, ist es

im heimischen Wohnzimmer wahrscheinlich

doch nicht.“

Lisa Zöls

ONLINEMAGAZIN

Das neue Onlinemagazin der ZABT

findest du unter

zugspitze.com/online-magazin

oder

Tiroler Zugspitz Arena

Garmisch-Partenkirchen Tourismus

Zugspitzdorf Grainau


24 / PARTNER

Die besten Produkte aus der Region

Mit dem Hashtag #supportyourlocal (deutsch: Unterstütze lokale Unternehmen)

wird auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen eine Plattform für lokale

Geschäfte geschaffen. GRENZENLOS macht mit und stellt die besten Produkte

regionaler Partner vor.

Wildkaffee

Verschiedene Kaffeesorten aus der

gleichnamigen Rösterei

Bahnhofstraße 40 + 42

82467 Garmisch-Partenkirchen

Chocolaterie Amelie

Die Welt der Schokolade aus

eigener Herstellung

Ludwigstraße 37 + Am Kurpark 3

82467 Garmisch-Partenkirchen

Hofladen beim Jochala

Fleischprodukte aus eigener

Schlachtung

Ludwigstraße 82

82467 Garmisch-Partenkirchen

Werdenfelser Hofladen

Hausgemachtes und Regionales

Mühlstraße 3

82467 Garmisch-Partenkirchen

Das BIO-Paradies

Bioprodukte, Obst, Gemüse

und mehr

Von-Müller-Straße 11

82467 Garmisch-Partenkirchen

Wein Danke

Außergewöhnliche Weine –

Natural & Orange

Bahnhofstraße 8

82467 Garmisch-Partenkirchen

denn’s Bio Markt

Bioprodukte, Obst, Gemüse

und mehr

Von-Brug-Straße 13

82467 Garmisch-Partenkirchen

Schönegger Käse-Alm

Käse und Milchprodukte aus regionaler

Heumilch, Wurstspezialitäten,

Brot und mehr, alles aus eigener

Herstellung

Ludwigstraße 22

82467 Garmisch-Partenkirchen

English Summary

To support our local businesses

we created a platform in our

magazine, including a wide

range of partners who specialise

in produce sourced within our

region. There’s a huge range to

discover, from chocolate and

coffee to wine and beer!

Hausbrauerei im Biorestaurant

Garmischer Hof

Handwerkliches und regionales Bier

mit Identität

Chamonixstraße 10

82467 Garmisch-Partenkirchen

Die Seifensieder

Handgemachte Naturseifen,

bei denen kein Stück dem anderen

gleicht

Ludwigstraße 38

82467 Garmisch-Partenkirchen


25

my marenn – der Hofladen

Fleisch- und Wurstspezialitäten,

Schnaps und Liköre, Selbstgemachtes

Waxensteinstraße 8

82491 Grainau

Schönegger Käse-Alm

Käse und Milchprodukte aus regionaler

Heumilch, Wurstspezialitäten,

Brot und mehr, alles aus eigener

Herstellung

Waxensteinstraße 12

82491 Grainau

BieZu Hof & Laden

Hofeigene Spezialitäten, Wurst,

Käse, Liköre, Brotaufstriche

und mehr

Dr. Ludwig Ganghofer Straße 57

6632 Ehrwald

Dorfladen

Dorfladen Ehrwald

Natur- und Biokost,

regionale Spezialitäten

Kirchplatz 25

6632 Ehrwald

Hauser Hof

Selbstbedienungs-Hofladen mit

Produkten vom eigenen Bauernhof

Weidach 39a

6632 Ehrwald

Ziegenpeter Hof

Ziegenfleisch aus eigener Zucht,

Milchprodukte aus Ziegenmilch,

Eis aus eigener Herstellung

Lähngraben 10

6632 Ehrwald

Getränke A. Linzgieseder

Tirols größte Auswahl an heimischen

Spirituosen, Limonaden

und Fruchtsirups aus eigener

Her stellung

Reinhard-Spielmann-Straße 2

6632 Ehrwald

180° Shop

Marmeladen, Sirup, Brot,

Pralinen und Kosmetik aus

eigener Herstellung

Silbergasse 1

6631 Lermoos

Ines Dorfladen

Regionale Bauernprodukte

und Bioprodukte

Kirchhof 34

6621 Bichlbach

Stadlbräu

Höchstgelegene Hausbrauerei

Österreichs, drei verschiedene Biersorten

aus Gebirgsquellwasser

Rinnen 38

6622 Berwang/Rinnen

Der Bär beim Schnapsbrenner

Edelbrände aus Früchten, Wurzeln

und Beeren aus eigener Herstellung

Berwang 68

6622 Berwang

Laden mit Pfiff

Abwechslungsreiches Angebot

regionaler Spezialitäten

Berwang 15

6622 Berwang

Almdorf Fallerschein,

Sennerstüberl

Traditionelle Küche, Produkte

aus eigener Landwirtschaft

Fallerschein Alpe

6642 Stanzach


26 / SANI KNEITINGER

Die junge Frau und die Berge

Sani Kneitinger aus Garmisch-Partenkirchen

und ihr Alpenimpressionismus und -expressionismus.

Ein wilder Farbenwirbel, durchzogen

von Symbolen und Worten – gekrönt

von einem Gipfel. Oder ein Alpenpanorama,

wildzackig, vor leuchtendem

Himmelblau. Was Sani Kneitinger

auf Leinwand bannt, spricht mal Fans der

foto realistischen Kunst an, mal Freunde abstrakter

Werke. Aber immer mit jeder Menge

Leidenschaft – und die steckt an.

„Berge habe ich eigentlich immer schon

gemalt“, berichtet Sani Kneitinger. Ihr Opa,

Alois Kneitinger, war ein erfolgreicher Konditor,

ihre Oma, Aloisia Kneitinger, brachte

ihr das Klavierspiel bei – Kreativität liegt einfach

in der Familie. Dennoch kam die Enkelin

über Umwege zu ihrem Künstlerinnenleben:

Denn zuerst wurde sie Steuerfachangestellte

und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf.

Heute sind die Akten anderer für sie

passé. Ihr Alltag besteht vor allem aus

Alpenexpressionismus – in der Tradition eines

Franz Marc oder einer Gabriele Münter. Und

aus Alpenimpressionismus, auf den Spuren

des Auguste Rodin oder Paul Cézanne. Als

Vorbilder nennt Sani Kneitinger allerdings

Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat:

Beide überschritten Grenzen.

Berge, findet Sani Kneitinger, eignen

sich als Muse ebenso wie als Motiv. „Die

schau ich mir ganz genau an“, betont sie,

„die bewundere ich, finde sie majestätisch,

beeindruckend, prominent. Auf einen Berg

hoch – das ist nicht umsonst ein Sinnbild

für Erfolg. Dann kommt man auf dem Gipfel

an, hat Weitblick, genießt den Horizont.

Alle störenden Gedanken verschwinden!“

Gesellschaftskritik trifft Zukunftsfreude

Wer Sani Kneitinger erzählen hört, sie mit

vollem Körpereinsatz bei der Arbeit sieht,

wem ihre Werke entgegenleuchten, der

kann sich kaum vorstellen, dass störende

Gedanken überhaupt Platz haben. Aber was

sie belastend findet, verarbeitet sie eben in

ihrem Schaffen, indem sie Schweres in Schönes

transformiert. Die Umweltverschmutzung,

den Plastikkonsum unserer Zeit – dafür

zu sensibilisieren, liegt ihr am Herzen. Für

mehrere Installationen zog Sani Kneitinger

Kontakt

Sani Kneitinger

Bahnhofstraße 21

82467 Garmisch-Partenkirchen

+49 176 78954589

art@sani-kneitinger.com

https://sani-kneitinger.com/

instagram.com/sanikneitingerart


27

English Summary

Sani Kneitinger is an alpine impressionist

and expressionist from

Garmisch-Partenkirchen. “I’ve always

painted mountains,” she says, and

they are both her muse and her

subject. “I admire them and find

them majestic, impressive, striking.

Climbing a mountain – there’s a

reason we use this expression.

You get to the summit, look out

at the horizon, and feel all distractions

disappear!” She also works

to raise awareness of issues such

as pollution and plastic waste,

transforming them into something

beautiful. Environmental pollution

and the Alps also feature in works

that recently made her internationally

famous: in 2018, she was runner-up

at the World Body Painting Festival

in Klagenfurt.

mit gelben Säcken durch ihr Viertel und

sammelte Müll. Der kam unter anderem in

einer Installation im Rahmen der Ausstellung

„Unser blauer Planet“ zum Einsatz, die

bis März 2020 in der Galerie „skulptur pur“ in

Garmisch-Partenkirchen zu sehen war. Daneben

warb Sani Kneitingers riesiges Ölbild für

ein Leben ohne Müll und weitere Klimaerwärmung:

ein Eisbär, der sich mit Eiscreme

kühlt, eine im Netz zappelnde Schildkröte …

und im Hintergrund natürlich: Berge.

Umweltverschmutzung und die Alpen prägten

auch die Arbeit, die die junge Künstlerin

vor wenigen Jahren international bekannt

machte: das Bodypainting. 2018 wurde sie

mit ihrer Präsentation „Greenart“ Vizeweltmeisterin

bei der Bodypainting-Weltmeisterschaft

in Klagenfurt. 2.500 Mitbewerber ließ

sie mit ihren schwarz-weiß bemalten Models,

die tanzten und dabei Verpackungsmüll um

sich verstreuten, hinter sich. Das Ende der

Darbietung bot allerdings ein Happy End, der

Müll landete in der grünen Tonne.

Schon Sani Kneitingers erste Bodypainting-WM

2015 wurde zum vollen Erfolg,

sie belegte den dritten Platz. Damals war sie

noch Steuerfachangestellte in Teilzeit, malte

nebenher. Nach der WM setzte sie alles auf

eine Karte und wurde freie Künstlerin mit

Businessplan, Haut und Haaren.

„Ich stand auf mehreren Beinen“

Von der Zukunft erwartet sie sich viel Gutes,

sagt sie fest: „Alle sprechen von Corona-

Krise, aber es ist auch eine Chance und den

Tieren kommt es jetzt schon zugute!“ Für sie

selbst erwies sich als Glück, schon immer

mehrere Standbeine gehabt zu haben:

Neben Bodypainting für Privatpersonen –

verliebte Paare, Hochschwangere – und für

Ausstellungen schuf sie Bilder, Grafiken und

Installationen. Auch von den Medien kamen

Aufträge, so bemalte sie beispielsweise für

den Trailer zu einer Dating-Show auf Pro7

die Lippen der Fotomodelle.

„Beim Bodypainting malte ich übrigens

auch ganz oft Berge“, erinnert sich die Garmisch-Partenkirchnerin

und lacht. Dennoch

fand sie es 2019 an der Zeit, die Weichen neu

zu stellen: Sie wechselte vom Medium Haut

vorwiegend zur Leinwand sowie vom Malen

tagsüber zur Kunst abends und nachts.

Tagsüber viel draußen sein, sich in der

Bergwelt bewegen, Eindrücke einsaugen,

sie danach festzuhalten, wie in einem Tagebuch,

nur eben mit Bildern: So liebt Sani

Kneitinger ihr Berufsleben. Seit Dezember

2019 leitet sie ihre eigene Galerie. Sie malt

natürlich auch Werke ohne Alpenflair, räumt

sie ein, Urwald-Impressionen etwa oder auf

Wunsch weibliche Akte. „Ich kann auch mal

wegfahren und eine Weile ohne Berge auskommen“,

versichert Sani Kneitinger. 2012

lebte sie ein Dreivierteljahr in Australien,

reiste auch durch andere ferne Länder, war

dort glücklich. Dennoch gilt: „Mich zieht es

immer wieder hierher zurück.“ Passenderweise

sind es oft Menschen von anderswo,

die sich in ihre Bilder verlieben und sie mit

in ihre Großstädte, ins Flachland oder ans

Meer nehmen. So kann Sani Kneitinger bei

ihren Alpen bleiben und ihre impressionistischen

oder expressionistischen Bergwelten

wandern in andere Regionen der Welt.

Petra Plaum


28 / TRAILRUNNING

Abseits fester Wege –

aber bewusst

Das größte Trailrunning-Event hierzulande findet

rund um die Zugspitze statt: der 103 Kilometer lange

Ultratrail. Nicht nur für Profis, auch für Amateure hat

Trailrunning seinen Reiz – wenn sie vorbereitet sind.

English Summary

The biggest trail running event in the

region takes place around the Zugspitze:

the 103-kilometre “Ultratrail”.

Trail running has something to offer

both pros and amateurs; its attractions

include the diversity of the surroundings,

the ever-present difficulty of

the ground beneath your feet, and the

need to exert the entire body. Whether

you take an easy or difficult route, in

some ways it could be classified as an

Es gibt Jogging und es gibt Trailrunning.

Letzteres verzichtet auf befestigte

Wege, will Routen über Pfade

durch Wälder und Gelände, in den

Bergen kommen Schnee, Fels und Geröll

hinzu. Der Reiz des Trailrunning? „Die Vielfalt

der Natur, die stets vorhandene Schwierigkeit

des Untergrunds und deshalb die Ganzheit

des körperlichen Einsatzes“, sagt Zsofia

Liebsch. Die Ungarin, Trainerin und Sportmasseurin

lebt seit zwei Jahren mit ihrem

Mann Thomas in Grainau. Sie bietet Outdoor-

Touren an, darunter auch Trailruns.

Mentale Einstellung

Allerdings: Trailrunning ist nicht Jogging

oder Wandern. „Ob leichte oder schwere

Routen, wenige oder viele Kilometer, in

gewisser Weise handelt es sich um einen

Extremsport“, betont Liebsch. Adäquate

Vorbereitung ist notwendig, gerade in den

Bergen. Natürlich muss die Ausrüstung

stimmen, Schuhwerk und Kleidung, die sich

den oft schnell wechselnden Bedingungen

in den Bergen anpassen kann. Ebenso

eine gewisse Grundfitness. Noch wichtiger

schätzt Liebsch aber die mentale Einstellung

extreme sport. Good preparation

is necessary, especially in the mountains,

and the right equipment is

paramount – shoes and clothing that

can adapt to often rapidly changing

conditions in the mountains. Even

more important is your mental attitude.

Amateurs should not put pressure on

themselves, must know their strengths

and weaknesses, and be able to adjust

their pace flexibly.

ein. „Trailrunning ist ein Kopfsport. Du bist

stundenlang allein, ständig mit dem Gelände

konfrontiert.“ Deshalb rät sie gerade Amateuren:

Sich nicht mit Ehrgeiz unter Druck

setzen, seine Stärken und Schwächen kennen

und dementsprechend das Tempo je

nach Körpergefühl bis hin zu entspanntem

Gehen flexibel anpassen! Für sie ist Trailrunning

in erster Linie Genuss, der Genuss des

Naturerlebnisses – „wer nur Ergebnisse will,

wird keines erzielen.“ Der eigentliche Spaß

komme beim bewussten Laufen, egal, ob für

eine oder fünf bis sechs Stunden.

Mehr als ein doppelter Marathon

Doch es gibt Trailrunner, die Ergebnisse erzielen

können. Für sie findet jährlich Deutschlands

größtes Trailrun-Event, der Ultratrail

rund um das Zugspitzmassiv, statt. 103 Kilometer,

knapp 5.500 Höhenmeter insgesamt.

Weit mehr als ein doppelter Marathon.

Laufzeitlimit: Start 7:15 Uhr, spätestmögliche

Ankunft um 10:00 Uhr am Folgetag. Für Amateure

kaum geeignet, mindestens zwei bis

drei Jahre Training empfiehlt Liebsch dafür.

Für weniger professionelle Läufer gibt es

deshalb zeitgleich zum Ultratrail in der Zugspitzregion

vier weitere Rennen zwischen

25 Kilometern/1.600 Höhenmetern und

82 Kilometern/4.200 Höhenmetern. Darunter

auch der Supertrail XL, den Liebsch zuletzt

gewonnen hat. Sie alle enden in Grainau.

2020 musste der Zugspitz Ultratrail, der in

diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag gefeiert

hätte, aufgrund der Corona-Krise abgesagt

werden. Eines ist aber Veranstaltern

wie auch Teilnehmern klar: Aufgeschoben

ist nicht aufgehoben!

Weitere Informationen gibt es unter

zugspitz-ultratrail.com

Michael Schmid


18. - 20.

September

2020

www.360-trail.com

29

Fotocredit: Anne Kaiser

Das Trailrunning Camp

in der Zugspitz Arena

Bayern-Tirol

Egal ob Einsteiger oder ambitionierter Läufer - 360° TRAIL ist eine Veranstaltung für alle Trailrunning-

Interessierten auf allen Leistungslevels: TESTING, RUNNING, ADVENTURE, INFORMATION UND LIFESTYLE.

Für

Einsteiger &

Ambitionierte

Bei 360° TRAIL werden Neueinsteiger an die Hand genommen und in alle Facetten des Trailrunnings eingeführt. Dazu gehören

Workshops zum Laufeinstieg, Downhill Running, Nutzung von Stöcken ebenso wie Maßnahmen zur Regeneration, zum Stressabbau,

wie man Energieriegel selber macht und vieles mehr.

Tolle Persönlichkeiten der Szene, Markenbotschafter und Athleten bekommen Raum zum Informieren, Networken und Austauschen.

Der Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen verwandelt sich in ein riesiges Testcenter, wo die Top-Marken neuestes

Material präsentieren und zum Testen ausgeben.

Vom 18. - 20. September 2020 sind alle Trailrunner und die, die es werden wollen, herzlich in die Zugspitz Arena Bayern-Tirol

eingeladen! Anmeldung und weitere Infos zum Programm und unseren Laufstrecken unter www.360-trail.com.

Expo Testcenter Trailrun Parcours Trailruns Talks

Yoga Workshops Kids Challenge Hüttenabend UVM.

Veranstalter:

Organisation:

Ein Projekt im Rahmen von:


30 / GONDELFRÜHSTÜCK

Frühstücken über den Wolken

Die Natur im Gebirge ist unnachahmlich. Mit Seilbahnen oder Gondeln auf

die Berge zu fahren, wird jedes Mal zum Erlebnis, denn es gibt immer wieder

Neues zu entdecken. Etwas besonders Extravagantes bietet die Almkopfbahn in

Bichlbach: Hier wurden Gondeln liebevoll zum Frühstückscafé umfunktioniert.

In das bei Einheimischen wie Gästen beliebte

Gondelfrühstück ist die herrliche

Aussicht auf die Bergwelt mit Blick auf

die Zugspitze, den Heiterwanger See

und das Allgäu natürlich inkludiert. Maximal

buchbar sind drei Gondeln mit drei Tischen

für bis zu sechs Personen. „Wir haben uns

dazu entschlossen, nicht mehr als drei anzubieten,

sonst werden es zu viele und die

angenehme Atmosphäre wäre nicht mehr

gegeben“, erklärt Michaela Zobl, die Frühstücksfee.

Sie trägt mit ihrer Herzlichkeit zu einem

beträchtlichen Teil zum großen Erfolg dieser

Idee bei. Jede Gondel wird übrigens nur an

eine Gruppe oder Familie vergeben, es wird

nicht gemischt – auch Pärchen bekommen

so die Möglichkeit, unter sich zu bleiben und

die Zweisamkeit zu genießen.

Wer mitfrühstücken will,

der muss schnell sein

Wer das Angebot dieses Jahr mit Freunden

oder der Familie nutzen möchte, dem wird

geraten, unbedingt schnell zu reservieren,

denn die Nachfrage ist ausgesprochen groß.

Michaela Zobl und ihr Team versuchen zwar,

für alle eine Lösung zu finden, aber: Schon

jetzt sind die ersten Plätze vergeben. Das

Frühstück wird bis Mitte Oktober angeboten,

„so lange es warm ist“, informiert Michaela

Zobl lachend, „denn in Winterkleidung ist

es zu ungemütlich und der Kaffee wird zu

schnell kalt.“

Und so läuft jedes Frühstück ab: Nach

dem Proseccoempfang begleiten die Frühstücksfee

und ihre Mitarbeiter die Gäste in

die Gondeln, in denen die gedeckten und

stilvoll dekorierten Tische warten. Bei festlichen

Anlässen werden zusätzlich Rosenblätter

gestreut. Erst wenn es sich alle Gäste

bequem gemacht haben, tischt das Service-

Beim Grenzenlos-

Foto wettbewerb gibt es

3x ein Gondelfrühstück für

2 Personen zu gewinnen.

Unbedingt mitmachen!

Gondelfrühstück

Sommer 2020

Erwachsene: 35,00 Euro

Kinder (6 bis 12 Jahre): 19,50 Euro

Weißwurstgondeln

September 2020

Erwachsene: 27,00 Euro


31

Frühst

ück

mit tA

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ussic

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... da schme

mecke

n die

frisch

hen

Sem

mel

na

auß

uße

rge

wöhnlich

gut.

team Heißgetränke, Brot, Schinken, Eier und

andere Köstlichkeiten auf.

Die Besucher haben die Möglichkeit, so

lange zu fahren, wie sie Gefallen daran

haben: Drei oder sogar fünf Berg- und Talfahrten

sind dabei nicht ausgeschlossen.

Außerdem können sie ohne Weiteres zwischendurch

aussteigen, um den halbstündigen

Aufstieg zum Gipfelkreuz zu nehmen.

Der Ausblick auf die Zugspitze, nach Berwang

und ins Namloser Tal sind atemberaubend.

Zum Gipfel und zurück führt ein Rundweg,

der sich für einen wohltuenden Spaziergang

über herrliche Naturwiesen anbietet.

Nach dem Frühstück wird

den Berg hinuntergerollt

Auch lässt sich die Frühstücksgondel mit

einem abenteuerlichen Sommererlebnis

kombinieren: Die „Roli’s Roller“, gefederte

Bergroller, werden mit der Bahn auf die 1.600

Meter hoch gelegene Bergstation transportiert

– und dann geht’s über Berwang auf

einer zehn Kilometer langen Strecke zurück

zur Talstation in Bichlbach. „Ein Riesenspaß

für Junge und Junggebliebene“, schwärmt

Michaela Zobl. „Und die Kinder bekommen

einfach nicht genug davon.“

Ob für eine Verlobung, einen Geburtstag,

einfach nur ein Treffen mit Freunden oder

mit der ganzen Familie: Gründe für eine

Frühstücksfahrt gibt es immer. Vor allem

Männer sind hier laut Michaela Zobl erfinderisch

und überraschen gerne ihre nichts ahnenden

Freundinnen. „Wer das erste Mal mit

dabei ist, ist aufgeregt, denn er ahnt nicht,

was er erleben wird“, verrät Michaela Zobl,

„aber dann gibt es viele Wiederholungstäter!“

Sie erzählt von ihrem zunächst skeptischen

Mann, der sich sicher war, die Berge

in- und auswendig zu kennen. Mittlerweile

ist er schon zigmal mitgefahren und hat immer

noch nicht alles gesehen.

Menschen mit Höhenangst können übrigens

ebenfalls ohne Probleme in der Frühstücksgondel

mitfahren. Wichtig dabei ist

nur der richtige Sitzplatz: Sie werden den

Bergen zugewandt platziert. „Aus Erfahrung

weiß ich, dass diese Gäste genauso

begeistert sind wie die Furchtlosen“, versichert

Michaela Zobl. Man glaubt ihr, wenn

sie sagt: „Für mich ist es keine Arbeit, die

Frühstücksgondeln herzurichten und den

English Summary

Taking a trip up the mountain in a

cable car is a wonderful thrill, with

something new to discover every time.

The Almkopfbahn in Bichlbach offers

a particularly indulgent experience: its

cars have been lovingly converted into

a breakfast café, and the first meal of

the day, popular with locals and guests

alike, naturally includes wonderful

views of the mountainous scenery. There

are three cars with three tables for up

to six people, and each car is reserved

for just one group or family, so there’s

no mixing – also giving couples the

opportunity to enjoy a private moment

in this picturesque world. Demand is

strong, so guests are advised to make

Gästen eine Freude zu bereiten, es ist ein

Vergnügen.“ Wenn die Leute aussteigen,

auf sie zukommen und sie drücken, ist jede

Mühe vergessen: „Dann läuft es mir wohlig

den Rücken herunter“, erzählt sie gerührt.

Im September gibt es übrigens noch ein

weiteres Genuss-Highlight: Dann steht ein

Weißwurstfrühstück auf dem Programm,

das bei Einheimischen und Touristen ebenfalls

äußerst beliebt ist. Bei Weißwürsten

mit Brezn, Senf und passend dazu einem

Weißbier, in netter Gesellschaft die Landschaft

genießen – das lässt nicht nur Männerherzen

höher schlagen.

Irene Hülsermann

their bookings in good time. Breakfast

is on offer until mid-October, provided

the weather stays warm, as it’s rather

uncomfortable in winter clothes and

the coffee gets cold too quickly. And

this is how the little breakfast ritual

plays out: after welcoming guests with

a glass of prosecco, they are led to the

cars in which the stylishly decorated

tables have been set. Once the guests

have made themselves comfortable,

hot drinks, bread, ham, eggs, and other

delicacies are served. Guests are free

to ride for as long as they like, and if

they feel like it, they can also get off in

between to attempt the half-hour climb

to the summit cross.


32 / BIENENLEHRPFAD

Ohne Tau kein Honig

Auf dem neuen Bienenlehrpfad in Grainau lüftet

Imker Hans Ettl manch süßes Geheimnis.

Ihr Summen verrät sie zuerst. In blühenden

Bäumen und auf den Wiesen

wimmelt es von Bienen. In Grainau ist

der Tisch für die Honig- und Wildbienen

noch reichlich gedeckt, wie Imker Hans Ettl

sagt. Allerdings brauchen die fleißigen Insekten

bei vielen Blüten auch Tau, um den

Nektar herauszuziehen. „Letztes Jahr war

es so trocken, dass es beispielsweise auf

dem Löwenzahn fast keine Feuchtigkeit gab,

und damit auch weniger Honig“, erzählt der

zweite Vorstand des Bienenzuchtvereins

Werdenfels.

Bei seinen Führungen weiht Ettl die Gäste

Stück für Stück in die Geheimnisse der nütz-

lichen Tierchen ein. Er erklärt auch, für welche

Pflanzen sie schwärmen. Der Weg führt

vom Kurhaus am Krepbach entlang bis zum

Lehrbienenstand im idyllischen Huberpark.

„Dort mache ich je nach Wetter einen Stock

auf, nehme eine Wabe heraus, in der Honig

ist, und anschließend eine, in der sich die

Brut befindet“, erzählt Ettl. „Mit etwas Glück

erwische ich eine Königin, die jedes Jahr

mit einer anderen Farbe gekennzeichnet ist,

damit wir wissen, wie alt sie ist.“ Damit bei

diesem Einblick in das Leben an der Wabe

nichts passiert, bekommen die Teilnehmer

Schutzhüte mit Schleier.

Jeder in der Bienenfamilie

hat eine klare Aufgabe

„Die normale Honigbiene lebt nur 35 Tage“,

erklärt der Imker. In dieser Zeit gibt es klare

Hierarchien und ganz bestimmte Aufgaben.

„Die ersten zwei Tage putzen die Arbeiterinnen

im Stock, bis zum zwölften Tag pflegen

und füttern sie die Maden, bis zum 18. Tag

bauen sie Waben, dann fliegen sie nach

draußen und holen Nektar.“ Bis zu sechs Bienenvölker

bewohnen den Lehrbienenstand,

der auch der Ausbildungsplatz für Jung- und

Neu-Imker ist.

Zunehmend interessieren sich

auch Frauen für die Imkerei.

Im Freien stehen noch vier weitere Stöcke.

Während ein Volk im März aus rund 10.000

Bienen besteht, sind es im Sommer zwischen

40.000 und 50.000. An die 15 Imker

gibt es in Grainau, die ihren Honig direkt

verkaufen, so lange ihr Vorrat reicht. Wer

auch bei sich etwas für Bienen tun möchte,

sollte in seinem Garten bienenfreundliche

Pflanzen ansäen, wünscht sich Ettl. „Belohnt

wird man dann auch zu Hause mit dem typischen

Summen, frei nach dem beliebten

Kinderlied ,Bienchen summ herum‘.“

Lucia Glahn

Kontakt

Die kostenlose Bienenwanderung

findet im Frühjahr und Sommer

mehrmals statt. Termin-Infos und

verbindliche Anmeldung in der

Tourist-Information im Parkweg 8

in Grainau.

+49 8821 981850

info@grainau.de

English Summary

It’s their humming that gives them

away – the blossoming trees and

meadows are teeming with bees.

In Grainau, the table is still abundantly

set for the honey and wild bees,

as beekeeper Hans Ettl says. However,

the industrious insects also need dew

in order to extract nectar. “It was so

dry last year that there was almost

no moisture on the dandelions, for

example, and therefore less honey,”

says the second chairman of the

Werdenfels Beekeepers’ Association.

On his guided tours, Ettl introduces

the guests to the secrets of these

useful creatures, also explaining their

favoured plants. The free “bee hike”

takes place several times in spring

and summer. Contact the Tourist Information

Office at Parkweg 8 in Grainau

for dates and to register.


»Große deutsche

Unterhaltungsliteratur –

endlich.« Denis Scheck, SWR

33

Die Alpenkrimi-Bestseller-Reihe um Kommissar Jennerwein


34 / KÖNIGHAUS AM SCHACHEN

Im Reich der 1.000 Pflanzen

Der „Schachengarten“ beherbergt in königlicher Nachbarschaft natürliche Gäste

aus den Bergregionen rund um die Welt.

Einen schönen Platz hat er sich damals

ausgesucht, der „Kini“. Ein

Berghaus mit allseits gutem Ausblick

in die alpine Landschaft hatte sich

Ludwig II. gewünscht und war am Schachen

fündig geworden. 1.866 Meter erhebt

der sich über dem Reintal im Vorhof des

Wetterstein gebirges, südlich von Garmisch-

Partenkirchen. Mit dem „Schachenschloss“

ist auch ein architektonisches Schmuckstück

entstanden. Nicht minder exotisch als die

Schlösser des Königs und bis heute ein beliebtes

Ziel für Wanderer.

Wer die gut drei Stunden Fußweg von

Schloss Elmau hinauf auf sich nimmt, wird

nicht nur vom königlichen Panorama belohnt.

Im „Schachengarten“ begegnet man

einem wahren Schatz an alpinen Pflanzen

aus aller Welt. Sie haben sich dort auf Einladung

des Botanischen Garten Münchens

angesiedelt. Dessen einstiger Direktor, Karl

von Goebel, war ein ausgesprochener Fan

von Alpenpflanzen. An der Wende zum

20. Jahrhundert ließ er sich von der vielfachen

Begeisterung seiner Zunft für Alpengärten

anstecken, suchte ein geeignetes

Terrain und wurde am Schachen fündig. 1901

wurde der Garten eingeweiht.

Vom Himalaya in den „Schachengarten“

„Der Fahrweg hinauf zum Schloss sowie eine

nahe Quelle waren ideale Voraussetzung

dafür, dort diesen Garten anzulegen und

zu pflegen“, berichtet Dr. Andreas Gröger. Er

kennt im Garten gewissermaßen jede Wurzel

beim lateinischen Vornamen und hatte

zum 100-jährigen Jubiläum ein prächtiges

Buch über die lebendige Sammlung verfasst.

„Die Lebensbedingungen sind hier ideal für

fast alle Pflanzen, die sich nach Höhenlagen

sehnen“, berichtet er. „Sogar Gäste aus dem

Himalaya fühlen sich bei uns wohl.“ Andere

Reviere sind zum Beispiel dem Kaukasus, der

Arktis oder den Rocky Mountains gewidmet.

Von Mitte Juni bis Anfang September ist der

„Schachengarten“ auch für die Öffentlichkeit

zugänglich. Den Rest des Jahres verbringen

die Botaniker allein im Reich der 1.000

Pflanzen. Das historische Gärtnerhaus ist

nicht ganz so prächtig wie das nur wenige

Schritte entfernte königliche Berghaus.

Dafür erweist seinen Bewohnern jeden Tag

Ihre Majestät, die Natur, ihre Reverenz.

Ulrich Pfaffenberger

English Summary

King Ludwig II of Bavaria wanted a

small mountain villa with good allround

views of the alpine landscape

– and found it at Schachen. Standing

1,866 metres above the Reintal valley

and around 10 kilometres south of

Garmisch-Partenkirchen, the “King’s

House on Schachen” is an architectural

jewel, no less exotic than the

king’s other palaces and still a popular

destination for hikers today. Those

who take the three-hour hike up from

Elmau are not only rewarded by the

marvellous panorama; the “Schachengarten”,

adjacent to the house, is an

alpine botanical garden, home to over

1,000 species from the Alps to the

Himalayas, and is open to the public

from mid-June to the beginning of

September.

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35

highlights

beim Schlafen im Baum

spaß

im Waldseilgarten

spannung

im 3D Bogenparcours

Unvergessliche Erlebnisse mit völlig neuen Erfahrungen!

Wir freuen uns auf Euren Besuch in Pfronten, gar nicht weit von der Zugspitzarena

waldseilgarten-höllschlucht.de

Waldseilgarten Bogenparcours Steinkugelmühle Schlafen im Baum Eskimo-Wochenende Trainings / Events Alpin


36 / FASZINATION SEILBAHN

Rollen prüfen

in 55 Metern Höhe

Die Arbeit an Seilbahnen übt eine gewisse Faszination

aus – das wissen Alex Wolf und Jaqueline Mall.

Über anspruchsvolle Technik, den Kontakt zu den Gästen

und das Arbeiten in der Natur.

Alex Wolf

ma

cht

bei id

er

Tirole

r

Zugspitzbahn sein

Hobby by zum

Beru

ruf

.

Seilbahnen faszinieren. Hoch oben

schweben sie über Schluchten und

steile Berghänge hinweg. Oft kilometerlang,

die Drahtseile von nur

wenigen Stützen gehalten. Was so einfach

aussieht, ist in Wirklichkeit komplexe Technik.

Mechanik, Elektrik, Pneumatik und

Hydraulik greifen ineinander, um die Bahn

funktionieren zu lassen. „Entsprechend

breit gefächert sind die Inhalte meiner

Ausbildung“, sagt der 19-jährige Alex Wolf,

zukünftiger Seilbahntechniker bei der Tiroler

Zugspitzbahn. Und sieht seine Entscheidung

bestätigt, als gebürtiger Vogtländer diesen

Schritt nach Tirol gewagt zu haben.

Ein Interesse für Technik und

ein Faible für Berge, Land und Leute

Wobei gewagt das falsche Wort ist: Schon als

Kind begeisterte sich Wolf für Bergbahnen

und war sich als Jugendlicher schnell sicher,

diese Begeisterung zum Beruf zu machen.

Noch während der Schulzeit handelte er kurzentschlossen:

Mit 15 absolvierte er Praktika

bei der Bayerischen und der Tiroler Zugspitzbahn,

kurz darauf war er am Ziel – die Tiroler

Zugspitzbahn stellte ihn als Auszubildenden

ein. „Mein Interesse für Technik, mein Faible

für Land und Leute und mein Wille zu diesem

Job waren wohl zu spüren“, macht Alex

Wolf als Gründe für den Erfolg aus.

Mein Beruf ist unglaublich

vielfältig und teilweise

sehr komplex.

Alex Wolf, angehender Seilbahntechniker,

Tiroler Zugspitzbahn


Als Seilbahnmitarbeiter

muss man sich auch in der

Region auskennen.

Jaqueline Mall, Maschinistin,

Ehrwalder Almbahn

37

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Inter

esse.

Die erste Frau

in einem technischen Beruf

Willen zeigte auch Jaqueline Mall. 2018, als

sie den Betriebsleiter der Bergbahn um eine

Ausbildung zum Maschinisten bat – dem für

den Betrieb der Seilbahn verantwortlichen

Mitarbeiter. Vorher hatte die heute 33-Jährige

mehrere Jahre an der Kasse gearbeitet

und dort durch ihr Interesse für die Technik

auf sich aufmerksam gemacht. So wurde sie

bei der Ehrwalder Almbahn die erste Frau

in einem technischen Beruf, „was anfangs

nicht leicht war, weil es viel zu lernen

gab.“ Auch so mancher Kollege, gibt sie zu,

musste sich erst an die Maschinistin gewöhnen.

Heute, nach zwei Jahren, ist das kein

Thema mehr. „Wir sind eine eingespielte

Truppe und respektieren uns.“ Sie schätze

gemischte Teams, sagt Mall, auch die Gäste

würden darauf mit viel positivem Feedback

reagieren.

Arbeiten bei der Seilbahn ist attraktiv.

Selbst Auswärtige kommen zunehmend, ob

als Saisonkräfte oder wie Alex Wolf, um ihren

Lebensmittelpunkt ganz in die Berge zu verlegen.

Ebenso entdecken Frauen wie Jaqueline

Mall die technischen Berufe der Seilbahn für

sich. Was vor allem, wie Mall und Wolf betonen,

an der abwechslungsreichen Arbeit liegt:

Seilbahntechniker und Maschinisten bedienen

die Seilbahnsteuerung genauso, wie sie

auf den bis zu 55 Meter hohen Stützen Rollen

und Rollenbatterien checken. Sie kennen sich

mit Klemmkräften, Seilscheibenlagern und

Laufschienen aus oder wissen um die Seile

und deren Prüfung. Während des Betriebes

behalten sie den aktuellen Zustand der Bahn

im Auge, etwa wenn das Wetter extremer

wird und die Windanzeige in den Vordergrund

rückt. Bläst es zu stark, muss der Bahnbetrieb

aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden.

Überhaupt ist die Verantwortung hoch, egal,

ob es um die Technik oder den eigentlichen

Fahrbetrieb geht – die Sicherheit der Gäste ist

oberstes Gebot.

Was gilt es mitzubringen, um bei der Seilbahn

zu arbeiten? „Eindeutig technische Begabung“,

sagt Mall, was für Frauen genauso

wie für Männer gilt. „Das Zweite sind in

hohem Maße kommunikative Fähigkeiten“,

ergänzt Wolf. Wenn Gäste fragen, sollen sie

kompetent Auskunft erhalten. Zum Beispiel

Informationen zu technischen Abläufen,

für den Laien verständlich vermittelt. Um

bei touristischen Fragen zu beraten, heißt

es für den Seilbahnmitarbeiter, sich in der

Region auszukennen. „Und natürlich gehen

wir auch von uns aus auf die Gäste zu“, sagt

Jaqueline Mall, etwa mit einem „Kann ich

helfen?“, falls jemand einen fragenden oder

suchenden Eindruck macht. Generell sind

Freundlichkeit, Offenheit und ordentliches

Auftreten unerlässlich. Ebenso wie gelassen

English Summary

Working on cable cars exerts a certain

fascination – as Alex Wolf and Jaqueline

Mall well know, high up in the

air, suspended over gorges and steep

mountain slopes, their wire ropes held

by only a few supports. What looks

very simple is actually highly complex:

mechanical, electrical, pneumatic, and

hydraulic systems come together to

make the cableway work. “My training

therefore takes in a wide range of

content,” says 19-year-old Alex, a future

cable car technician. In 2018, Jaqueline

asked the operations manager of the

mountain railway if she could train as

nach Lösungen zu suchen, sollte ein Gast

einmal unzufrieden sein.

Eine zweite Heimat

Technische Herausforderungen und der

Umgang mit Menschen – Mall und Wolf

wollen diese Kombination nicht mehr missen.

„Unsere Arbeit ist jeden Tag neu und

anders.“ Hinzu komme die Zeit, die sie an

der frischen Luft und in der alpinen Natur

verbringen. Er habe eine zweite Heimat

gefunden, sagt Wolf, beruflich und privat –

in Ehrwald, wo er Mitglied mehrerer Vereine

ist, fühle er sich wohl. Auch Mall ist, wenn

man so will, eingewandert, sie stammt aus

dem Arlberg-Gebiet und hatte Einzelhandelskauffrau

gelernt. In Ehrwald hat sie ihre

Weichen nun neu gestellt – und, wie es aussieht,

einen Trend gesetzt: Vor Kurzem hat

eine zweite Kollegin an der Seilbahn ihre

Arbeit aufgenommen.

Michael Schmid

a machinist, i.e. the person who operates

the cableway. She thus became the

first woman to hold a technical profession

at the Ehrwalder Almbahn. And

it’s a fascinating job: cable car technicians

and machinists operate the control

system and monitor the supports, rollers,

and roller batteries which are up

to 55 metres high. During operation,

they keep an eye on the current state

of the system, for example when the

weather deteriorates. Technical challenges

and dealing with people – Alex

and Jacqueline can’t imagine life any

other way.


38 / WEINVERKOSTUNG

Weine abseits der Klischees

Schon seit geraumer Zeit hat der Nachhaltigkeitsgedanke unser Verhältnis zu

Lebensmitteln verändert. Regionalität und Natürlichkeit spielen eine immer

größere Rolle. In seiner Weinhandlung „Wein Danke“ achtet Martin Wild darauf,

dass auch die edlen Tropfen diesem Konzept folgen.

Es tut gut, nach so langer Zeit mal wieder

draußen zu sein. Ein lauer Feierabend

auf dem Balkon, dazu ein Gläschen

kalten Wein. Die Sonne kitzelt

im Gesicht und der Rotwein schmeckt nach

Sommer. Moment, der Rotwein? Gekühlt??

Solche Reaktionen kennt Martin Wild von

seinen Kunden. Der Familienvater führt die

Weinhandlung „Wein Danke“ in Garmisch-

Partenkirchen. Als Shop-in-Shop verkauft er

Weine in der Rösterei Wildkaffee, die sein

Bruder und dessen Frau betreiben.

Bereits vor zehn Jahren habe er sich Gedanken

über Weine gemacht. Aus der Leidenschaft

für hochwertigen Kaffee und gutes

Essen entstand die Frage, ob das, was man

an Weinen kennt, denn wohl schon alles sei.

Vor zwei Jahren absolvierte der Familienvater

dann eine Ausbildung zum Sommelier

in Österreich. Trotzdem möchte er sich nicht

Sommelier nennen, „ihr werdet’s hier kein

Zertifikat davon sehen“, betont er. Denn

Martin Wild bietet in seinem Laden andere

Weine an. Solche, die nicht unbedingt als

biologisch gekennzeichnet oder mit Qualitätssiegeln

prämiert sind. Er vergleicht seine

Weine dabei mit gutem Essen: Die Auster gilt

als Delikatesse, aber es gibt auch leckeren

Schweinebraten, nur eben anders.

Natürliche Weine: Genuss

ohne künstliche Zusatzstoffe

„Natural wines“, Naturweine, zum Beispiel.

Bei ihrer Herstellung wird komplett auf

Chemikalien und andere Zusätze verzichtet.

Von der Traube bis zur Reifung, alle Arbeitsschritte

sind komplett biologisch. Wer sich

jetzt denkt „Ah, Biowein, kenne ich doch“,

für den gibt es eine ernüchternde Nachricht:

„Das Biosiegel versichert lediglich den biologischen

Anbau der Traube“, verrät Martin Wild,

„was danach passiert, spielt keine Rolle.“

Durch die verwendeten Chemikalien verändere

sich auch die Wirkung des Weines

auf den Körper, erklärt der Fachmann. „Klar,

wenn man zu viel trinkt, kriegt man immer

Kopfweh, das liegt am Alkohol. Aber dieses

typische Wein-Kopfweh, das durch ein

paar Schlucke ausgelöst wird, das liegt an

der Qualität des Weines. Bei Naturweinen

hingegen passiert euch das nicht“, erläutert

Martin Wild.

Außerdem verzichten die Winzer dieser

Weine auf Filterhilfsmittel. Die edlen Tropfen

werden nur natürlich geklärt, weswegen

sie oft eine trübe Farbe haben. Besonders

trüb sind die „Orange Wines“, die wegen

ihrer außergewöhnlichen Farbe so heißen.

Dabei handelt es sich um Weißweine, die

wie Rotweine vinifiziert werden. Sie werden

also mit Schalen und Kernen gegärt und sind

deswegen nicht klar. So werden sie nicht mit

Qualitätssiegeln ausgezeichnet, denn in der

Fachwelt gilt ein trüber Wein als fehlerhaft.

„Ich möchte Leuten die Augen öffnen,

dass es auch was anderes gibt “

Um seine Leidenschaft für Weine abseits

des Mainstreams zu teilen, bietet „Wein

Danke“ mittlerweile Weinverkostungen an.

„Als das Angebot das erste Mal über eine

Tafel vor dem Laden beworben wurde, war

die Nachfrage größer als erwartet. Innerhalb

eines Tages waren alle Plätze voll“, erzählt

Martin Wild. Seitdem bietet er jeden Monat


39

eine Weinprobe an. In außergewöhnlichen

Locations rund um Garmisch-Partenkirchen,

wie einem Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert,

beschreibt ein Winzer den Gästen dann

den Weg der Traube, vom Feld bis in ihr Glas.

Mit diesen Events möchte der Weinliebhaber

von altmodischen Mustern wegkommen.

„Zum Steak gehört ein Rotwein und

zum Fisch ein leichter Weißwein, das denkt

jeder“, lacht Wild, „aber das stimmt so gar

nicht unbedingt.“ Er trinke gerne einen seiner

Weißweine zum Rind und der gekühlte

Rotwein sei die perfekte Begleitung zu Fisch.

Solche Ratschläge und Weinerkenntnisse

teilt Martin Wild auch auf seiner Homepage.

In verschiedenen Kategorien gibt er Einblicke

in die Herstellungsprozesse der Weine und

stellt seine Winzer und deren Weingüter vor.

Ehrlich und authentisch,

so müssen Weine sein

Einen Lieblingswein habe er nicht, gibt Martin

Wild zu, das ändere sich nämlich jeden

Tag. Seine außergewöhnlichen Weine entdeckt

der Familienvater zum Beispiel auf

speziellen Messen wie dem „WineFestival“

in Meran. Auch über Kontakte und Empfehlungen

kam er schon an edle Tropfen.

Ein österreichischer Winzer, der gerne den

Kaffee aus der Wild-Rösterei trinkt, ist ein

solches Beispiel. Sein Wein wird nur in zwei

deutschen Weinhandlungen angeboten,

eine davon ist „Wein Danke“. Alle Winzer

und Weingüter, von denen er Erzeugnisse

bezieht, kennen Martin Wild und sein Bruder

persönlich. Die erste Bestellung bei einem

neuen Weingut versucht er, stets persönlich

abzuholen. Und um die Weinherstellung

möglichst authentisch erklären zu können,

packt er auch gerne selbst mit an. Zum Beispiel

bei einem Jungs-Wochenende zur Traubenernte.

Durch die Nähe zu seinen Winzern

ergibt sich auch der regionale Faktor, in

seinem Angebot gibt es Weine aus Italien,

Deutschland, Österreich und Spanien.

„Eines muss ich aber ehrlicherweise sagen:

Mir schmeckt nicht jeder Wein in meinem

Laden“, gesteht Martin Wild. „Geschmäcker

sind eben verschieden. Doch was die

Qualität der Weine angeht, da stehe er zu

100 Prozent hinter jeder Flasche.

Linda Filser

„We

in Danke“

schenkt

ein!

Auf den nS

Spur

en

des

We

ins

English Summary

The principle of sustainability, with

its emphasis on regional and natural

ingredients, has been changing our

relationship with food for some time

now. At his wine shop in Garmisch-

Partenkirchen, “Wein Danke,” Martin

Wild makes sure that the products he

sells also take this approach. Natural

wines are a good example, and do

not involve the use of any chemicals

or other additives in their production.

Liebe

bev

oll

l

ausge

gesuc

hte

We

ine

Up until the grape ripens, every step

is completely organic. But for anyone

thinking, “Oh yes, I know organic wine,”

Martin has a sobering reminder: “The

organic seal only refers to the method

of grape farming; what happens after is

irrelevant.”

Makers of natural wines do not use any

filter aids, either. The wines are only

naturally clarified, which is why they

often have a cloudy appearance.


40 / WOMEN‘S SUMMER FESTIVAL

Frauen aufgepasst!

Bereits zum zweiten Mal wird eines der

Sommer-Highlights in die Tiroler Zugspitz

Arena kommen: das Women‘s Summer

Festival. Vom 9. bis 11. Juli 2021

können die Teilnehmerinnen sich auf

sportliche Highlights wie Mountainbiken,

Functional Fitness oder Trailrunning

freuen. Auch wer schon immer mal

Stand-up-Paddling oder Canyoning

ausprobieren wollte, der ist hier richtig.

Das Motto: Gemeinsam Neues entdecken

und eine schöne Zeit zusammen

haben! Die erreichten Erfolge und

lustigsten Momente des Tages werden

am Abend dann bei fetziger Hütten -

gaudi und guter Livemusik gefeiert.

Und natürlich kommen auch die Männer

und Kinder nicht zu kurz: Während die

Kurse ausschließlich für Frauen angeboten

werden, können sie sich auf dem

Expo-Gelände umschauen und sogar

das kühle Nass des Pools genießen.

Weitere Infos zum Event gibt es unter

womenssummerfestival.com

English Summary

Now for the second time, a great summer

highlight returns to the Tiroler Zugspitz

Arena: the Women’s Summer Festival.

From 9 to 11 July 2021, participants

can look forward to sporting events such

as mountain biking, functional fitness,

trail running, canyoning, or stand-up

paddling. What’s most important is

discovering new things and having a fun

time together. The day’s successes and

funniest moments are then celebrated

in the evening with après ski parties

and good live music. And there’s no

need for the men and children to be left

out; they can take a look around the

expo area and enjoy the cool water of

the pool while the women are out on

their courses. More information about

the event can be found at womenssummerfestival.com.

Can’t wait until the

Women’s Summer Festival? Then why

not try canyoning or stand-up paddling

right now – go to the free GRENZENLOS

app to find out more.


41

Bis zum Women‘s Summer Festival 2021

dauert es dir noch zu lang? Dann versuch

es mal mit Canyoning! Das ist dir zu rasant?

Dann ist vielleicht Stand-up-Paddling das

Richtige für dich! Wo du das in der Tiroler

Zugspitz Arena machen kannst, erfährst du

in der kosten losen GRENZENLOS App.

Virtual Weekend

Für 2020 gibt es übrigens ein digitales

Camp: Beim Virtual Weekend treffen

Frauen zusammen und machen gemeinsam

Sport – fast wie beim Women’s

Summer Festival, nur eben jede für sich.

Der Austausch und das gemeinsame

Erfolgserlebnis sind aber in jedem Fall

garantiert!

Mehr Informationen und Anmeldung

unter sportingwomen-weekend.de


42 / MOUNTAINBIKEN

Ausgezeichneter Mountainbike-Spaß

Wie hat sich die Tiroler Zugspitz Arena auch 2020 ein begehrtes Qualitätssiegel für

Bike-Regionen gesichert? Die Vielseitigkeit der Trails, das umfassende Angebot an

Trainingsgelegenheiten, die Beratung und Begleitung machten es möglich! Klarer

Fall, auch diesen Sommer und Herbst erwartet Bike-Begeisterte eine Menge Spaß.

Wie schon in den letzten Jahren

wurde die Tiroler Zugspitz

Arena erneut zur „Approved

Bike Area“ der Kategorie

„Tour & Trail“ gewählt. Hier fühlt sich einfach

jeder willkommen, der auf zwei Rädern die

Natur erkunden, fitter und erfahrener werden

möchte. Mehr als 100 Trails stehen zur

Auswahl.

Die Sommerversion der interaktiven Karte

maps.zugspitzarena.com bietet den Überblick:

Einfach das Fahrradsymbol ansteuern

und gezielt nach einfachen, mittelschweren

oder schwierigen Routen suchen. Oder

gleich die den natürlichen Bedingungen

nachempfundenen, superschmalen Single

Trails für Könner auswählen. Dann die Tour

der Wahl anklicken – los geht’s: Neben dem

Start- und Endpunkt jeder Tour, der Länge

und den Höhenmetern bietet die interaktive

Karte Informationen zur Anreise, zur

Wegbeschaffenheit sowie Empfehlungen zur

Ausrüstung.

Favoriten von Anfängern wie

Fortgeschrittenen

Familien mit Kindern haben auf der unterhaltsamen

Family Tour, Nr. 868, sicher ihre

Freude: Sie beginnt und endet bei der Grubigsteinbahn,

ist 3,0 Kilometer kurz und

beinhaltet nur 126 Höhenmeter. Ein ebenfalls

einfaches, dafür anhaltenderes Vergnügen

bietet die Bike Trail Tirol Etappe 05 von

Reutte nach Ehrwald, 18,8 Kilometer lang, zu

absolvieren in etwa einer Stunde.

Ein Favorit geübter Biker bleibt die Blindseetrail-Runde

mit ihrem Einstieg oberhalb

der Grubigalm. 14,7 Kilometer Länge, 700

Meter Höhenunterschied, flowige Kehren,

Wasserfallpassage: Welcher Rausch stärker

wirkt, der der Geschwindigkeit oder der der

grandiosen Naturerlebnisse, ist schwer zu

sagen. Kein Wunder, dass der Blindseetrail

2018 von der Jury der Tirol Werbung zu einem

der „5 Great Trails“ Tirols gewählt wurde!


43

In der Tiroler Zugspitz Arena findet

jeder Biker die passende Tour:

von den Kids bis zum Profi.

English Summary

As in previous years, the Tyrolean

Zugspitz Arena has again been

designated an Approved Bike Area

in the “Tour & Trail” category. It’s a

place that welcomes anyone who

wants to explore nature on two

wheels and keep fit. There are more

than 100 trails to choose from. The

summer version of the interactive

map maps.zugspitzarena.com

provides an overview: just click on

the bike symbol and search for easy,

medium, or difficult routes. Then

click on the route of your choice –

and off you go: in addition to the

start and end point of each route,

its length, and altitude difference,

the interactive map provides information

on how to get there, the

trail characteristics, and recommended

equipment.

Die Skill

Area

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Für die, die die Kondition und Konzentration

für diesen Trail der Schwierigkeitsstufe

S3 noch aufbauen müssen, hält die Tiroler

Zugspitz Arena zahlreiche Möglichkeiten

bereit. Wie wäre es etwa mit einem Tag

im Pumptrack im Lermooser Lusspark? Das

Unternehmen Velosolutions hat ein Areal

geschaffen, wo jeder auf Rädern sich austoben

und weiterentwickeln kann. Mountainbike,

BMX, E-Bike, aber auch Inlineskate und

Skateboard sind hier willkommen.

Ein zweites Angebot an Trainingswillige ist

die Skill Area Lermoos an der Grubigsteinbahn,

die diesen Sommer ihren ersten Geburtstag

feiert. Die Trails der Sicherheitsstufen S1, S2

und S3 sind den Naturtrails nachempfunden

und bereiten perfekt auf diese vor. Sie bieten

Unebenheiten und herausfordernde Kurven

in alpinem Gelände und laden dazu ein, immer

mehr Kontrolle über den eigenen Körper

und das Bike zu gewinnen.

Oder wie wäre es mit einem begleiteten

Abenteuer? Die Tiroler Zugspitz Arena ist

bekannt für ihr Bike-Guiding: Seit 23 Jahren

schneiden Georg Mott und sein Team von

Lermoos aus Touren auf die Bedürfnisse

der Teilnehmer zu, vom Einsteiger bis zum

Crack. Vom gemütlichen Ausflug bis hin zur

Herausforderung mit flowigen Single Trails

ist hier alles geboten. Auch ab Bichlbach und

Berwang sind geführte Touren mit Bike und

E-Bike möglich.

Apropos E-Bike: Die Region ist ein Paradies

für E-Biker. Neugierige haben hier die

Gelegenheit, erstmals solch ein Gefährt

auszuprobieren. So sind Steigungen oder

Strecken zu bewältigen, die mit bloßer Muskelkraft

(noch) zu anspruchsvoll wären. Auch

in Familien oder Freundeskreisen mit unterschiedlichem

Fitnesslevel kann der Umstieg

aufs E-Bike alle glücklich machen. Natürlich

finden sich hier zahlreiche Leih-, Service- und

Ladestationen für die E-Bikes.

Ob mit eigenem oder geliehenem Bike,

reiner Muskelkraft oder Elektromotor: In

vielen Bussen und fast allen Bergbahnen

ist der Transport kostenlos. Zudem gibt es

zahlreiche Hotels und Gasthöfe, die sich

auf die Bedürfnisse von Fahrrad- und Bike-

Urlaubern ausgerichtet haben. Bei so viel

Service ist klar, warum viele Bike-Begeisterte

immer wieder in die Tiroler Zugspitz Arena

reisen.

Petra Plaum

Alle Infos für Biker

auf einen Blick

Der Pumptrack in Lermoos

+43 5673 20000 300

lermoos@zugspitzarena.com

www.zugspitzarena.com

Skill Area Lermoos an der

Talstation Grubigsteinbahn

Juch 3, 6631 Lermoos

+43 5673 2323

Bike-Guides in der

Tiroler Zugspitz Arena

www.zugspitzarena.com/de/

urlaubsthemen/bike-rad/bike-guides

Welche Bergbahn, welcher Bus

nimmt Bikes mit? Einen aktuellen

Überblick bietet

www.zugspitzarena.com/de/

urlaubsthemen/bike-rad/rund-ums-bike

E-Bike-Verleih und Ladestationen

www.zugspitzarena.com/de/

urlaubsthemen/bike-rad/e-bike


44 / VERHALTENSTIPPS AM SEE

Ab in den See! Gut vorbereitet

zum sicheren Badespaß

Im Sommer gibt es nichts Schöneres, als sich im Wasser abzukühlen. Die Wasserwacht

Grainau verrät, wie das auch in Bergseen möglichst sicher geht.

Eine Rettungsaktion am Eibsee wird

Sandro Leitner, Vorsitzender der

Wasserwacht Grainau, nie vergessen.

„Das war 2014. Unweit des Ufers

ging ein junger Mann plötzlich unter“, berichtet

er. „Das wurde von anderen Badegästen

gleich erkannt. Sofort begann die Rettungskette

anzulaufen: Zwei Männer tauchten den

Ertrunkenen hoch, brachten ihn an Land und

ein zufällig anwesender Arzt begann mit der

Wiederbelebung.“ Doch weder er noch das

kurz darauf eintreffende Wasserwacht-Team

noch der Notarzt, der mit dem Hubschrauber

kam, konnten mit ihren Reanimationsmaßnahmen

den 22-Jährigen retten.

Solche Erlebnisse zählen zu den schwersten

in der Wasserwacht. Zum Glück überwiegen

jedoch die glücklichen Stunden.

Wenn ein Schwimmer mit Schwächeanfall

rechtzeitig geborgen werden kann zum Beispiel.

Oder wenn Angebote zur Kinder- und

Jugendarbeit, Kurse und Ausbildungen gut

angenommen werden. Dann sind die Ehrenamtlichen

der Wasserwacht Grainau ganz in

ihrem Element.

English Summary

In summer, there’s nothing nicer than

a cool dip, but make sure you follow

these tips: cool down before entering

a mountain lake so that your body gets

used to the water temperature; if a

Die Top-3-Empfehlungen für eine gute

Badesaison

Speziell fürs Baden in Bergseen wie dem

Eibsee empfiehlt Sandro Leitner den Gästen

als Erstes: „Kühlen Sie sich ab, bevor Sie in

den kalten Bergsee hineingehen oder sogar

springen! Sehr viele rennen einfach direkt ins

Wasser, ohne sich vorher an die Wassertemperatur

zu gewöhnen.“ Leitner warnt: „Das kann

im schlimmsten Fall zu einem Herz-Kreislauf-

Stillstand führen.“

Empfehlung Nummer 2: Am See ist der

Blick aufs Wetter besonders wichtig. Leitner

betont: „Wenn ein Gewitter angesagt ist

und sich bereits Wolkentürme bilden, ist es

für uns nicht nachvollziehbar, warum man

thunderstorm is coming and clouds are

already forming, get out of the water

immediately; please dispose of waste

where it will not harm people, animals,

or the environment.

noch unbedingt mit dem Tretboot oder dem

Stand-up-Paddle rausfahren muss. Nicht selten

müssen wir dann, wenn das Unwetter

wütet, diese Leute vom See holen – damit

gefährden wir auch das Leben unserer Einsatzkräfte!“

Und einen dritten Wunsch hat Sandro

Leitner an Badegäste: Abfall bitte dort

entsorgen, wo er weder Mensch noch Tier

noch Umwelt schadet. „Mehrmals im Jahr

sammeln wir Müll rund um den Eibsee zusammen.

Es ist leider immer wieder so, dass

Menschen Mitgebrachtes einfach auf den

Boden werfen“, bedauert er. Wer den Weg

zum nächsten freien Mülleimer geht oder

Verpackungen mit nach Hause nimmt, entlastet

die Natur und die Ehrenamtlichen.

Wenn sich alle Badegäste an diese einfachen

Regeln halten, zeigt Sandro Leitner

sich überzeugt, wird es ein schöner Sommer.

Die Wasserwacht Grainau freut

sich jedenfalls schon auf die Tage am

und im Wasser.

Petra Plaum

Kontakt

Die neue Homepage der Wasserwacht

Grainau inklusive Infos zur

Jugendarbeit und zu Fortbildungen

wie Rettungsschwimmer-Kursen unter

www.wildwasserrettung.com


45

ZUGSPITZBAD

Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Sie wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem

großzügig ange legten Freizeit- und Erlebnisbad für Jung und Alt. Familien mit Kids, Erholungund

Entspannungsuchende oder Sportbegeisterte – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.

Schwimmen und entspannen

bei jedem Wetter

Das Hallenbad mit traumhaften Bergblick

wartet auf Sie mit lichtdurchfluteten

Panoramafenstern. Während im Mutter-

Kind-Becken Eltern mit ihren Kleinsten

lachen und toben, halten sich größere Kids

und Schwimmer im 32-m-Becken auf.

Im separaten Ruheraum finden Sie nach

dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe

und entspannen am besten in unserem

Sole-Whirlpool.

Jede Menge Familienspielund

Wasserspaß

Mit großzügigen Becken und Liegewiesen

und zahlreichen kinder- und familienfreundlichen

Angeboten ist das Zugspitzbad

der ideale Frei zeitspaß für Ihre Familie.

Sonne tanken bei atemberaubendem

Bergblick im Außenbereich

Alle Becken im Außenbereich sind wohltemperiert

und weitläufig angelegt. Das Sportbecken

bietet mit 50 m-Länge ideale Voraussetzungen

für Schwimmer und am Nichtschwimmer becken

sorgt die 64 m lange Gaudirutsche für Spaß für

kleine und große Kinder. Sonnenanbeter freuen

sich über 10.000 m 2 Liegewiese.

Entspannung genießen

Besonders attraktiv und vielseitig ist der

Wellnessbereich des Zugspitzbades, in dem

Sie sich richtig wohl fühlen und von Kopf

bis Fuß entspannen können.

Öffnungszeiten für

die Freibadesaison

Hallenbad: täglich von 10-20 Uhr

Freibad: täglich von 10-19 Uhr

Sauna: Mittwoch, Donnerstag

u. Freitag von 12-20 Uhr

Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de


46 / LEDERHANDWERK

Lebenslinien – handgemacht

Gürtel und Hosenträger aus Leder bekommen unter den kunstfertigen Händen

von Reinhold „Mucki“ Bauer ihren eigenen Charakter.

Egal, aus welchem Grund einer für

längere Zeit zu Hause bleiben muss:

Bald beginnt die Suche nach einer

erfüllenden Tätigkeit für die Tage und

Wochen daheim. Reinhold Bauer, von seiner

Familie und Freunden „Mucki“ genannt,

stand vor zwei Jahren ebenfalls vor dieser

Herausforderung. Die ersten Tage widmete

er sich seiner Messersammlung, aber dann

waren dort alle Aufgaben erledigt. Bis auf

eine: „Ich hatte eines vom Papa bekommen,

das hatte keine Messerscheide – da habe ich

mich mal im Internet schlaugemacht, wie

ich selbst eine anfertigen könnte.“

Da er Zeit hatte, sollte es keine schlichte

Variante werden, sondern ein Hingucker.

Inspiration war in der Fülle der Bilder und

Videos im Netz schnell gefunden. Die besonders

schönen Stücke verlangten allerdings

nach einer Fertigkeit, die „Mucki“

noch fehlte: Um das Leder mit schmückenden

Ornamenten und Linien zu versehen,

brauchte es besondere Werkzeuge. „Ich war

zuerst davon ausgegangen, dass man dafür

eine Art Farbstempel verwendet. Aber schon

nach den ersten Anleitungsvideos war mir

klar, ich muss das Punzieren lernen.“

Punzieren: Kunst oder Verzierung?

Punzieren – eine traditionelle Handwerkstechnik,

Jahrtausende alt. Dabei werden mit

metallenen Werkzeugen, ähnlich einem Prägestempel,

Markierungen auf einem Werkstoff

angebracht. Man kann sich das vorstellen

wie eine Mischung aus Mosaik und

Tätowierung: Viele kleine Formen – Punkte,

Bögen, Linien – ergeben letztlich zusammen

ein Form oder Figur. Die Werkzeuge heißen

„Punzen“, abgeleitet vom lateinischen Wort

„punctire“, was „stechen“ bedeutet. Damit

wird auch schon der Unterschied zum

Bedrucken erkennbar: Punzieren ist nichts

Oberflächliches, es geht, buchstäblich, in

die Substanz. Bei der Bearbeitung von Leder

dringt das Werkzeug in die Haut hinein. Das

daraus entstehende Muster ist vergleichbar

mit einer Narbe und hebt sich genauso von

der umgebenden glatten Oberfläche ab. Die

Verfärbung entsteht als natürlicher Prozess,

ohne Zusatzstoffe.

Der erste Versuch in der kurzfristig eingerichteten

„Home-Werkstatt“ – „Mucki“ hatte

sich ein einfaches Set an Werkzeugen gekauft

– waren ein Paar Hosenträger für Sohn

Luis. „Das hat ewig gedauert“, erinnert er

sich. Mal war die gewünschte Wirkung nicht

machbar, mal zeigte sich im Detail die Tücke


47

Nach vielen Jahren im

Beruf, bei dem ich ständig

auf Achse und in Action

war, hat mich die Arbeit mit dem

Leder wieder geerdet.

Reinhold „Mucki“ Bauer

fehlender Erfahrung bei der Genauigkeit.

„Immerhin habe ich bei der Gelegenheit

gleich auch noch gelernt, wie man Hosenträger

fasst“, berichtet der experimentierfreudige

Garmisch-Partenkirchner. „Fassen“

nennt man die Abnäher an den Rändern,

die das Werkstück in Form halten und ihm

Gestalt geben.

Begehrte Einzelstücke

Bei einem Umzug mit anschließendem

Besuch im Festzelt erzeugten Luis’ schmucke

Hosenträger die ersten großen Augen beim

Publikum – und die ersten neugierigen Fragen,

wo es denn so schöne Stücke zu kaufen

gebe. Als sich dann „Mucki“ auch noch ein

Paar für sich selbst anfertigte – „das ging dann

schon schneller, obwohl sie länger ausfielen“

– war die Nachfrage nicht mehr zu bremsen:

„Ab dann stand denen, die mich angesprochen

haben, der Wunsch schon ins Gesicht

geschrieben: So etwas wünsche ich mir auch.“

Wenn der gelernte Einzelhandelskaufmann

heute rückblickend anschaut, wie

innerhalb kürzester Zeit aus einem Zeitvertreib

ein Nebenberuf wurde, dann schwingt

in seiner Stimme immer noch etwas Staunen

mit. „Das hätte ich nie gedacht, dass sich das

so entwickelt. Inzwischen habe ich mir sogar

eine eigene Nähmaschine besorgt, um

die Gürtel und Hosenträger zu verarbeiten.“

Wobei: von industrieller Massenfertigung

keine Spur. Jedes Stück ist Handarbeit auf

Anfrage und braucht seine Zeit. „Mucki“

weiß das zu schätzen: „Nach vielen Jahren

im Beruf, bei dem ich ständig auf Achse und

in Action war, hat mich die Arbeit mit dem

Leder wieder geerdet. Das hat schon auch

etwas Kontemplatives und Beruhigendes“,

stellt er mit Genugtuung fest.

Die Gürtel, die inzwischen den größeren

Anteil seiner Arbeit ausmachen, hat er

daher auch unter das Motto „Lebenslinien“

gestellt. Häufig würden, wie sollte es in

einer Bergregion anders sein, alpine Motive

gewünscht, mit denen der Träger ein

Bekenntnis zu Heimat und Hobby ablegt.

„Da laufen dann Gebirgslinien rundum und

die charakteristische Alpspitze macht den

Abschluss auf der Gürtelzunge“, beschreibt

„Mucki“ ein beliebtes Motiv. Aber auch Raritäten

sind dabei. „Neulich wollte einer

unbedingt ein Surf-Motiv“, berichtet der

Lederkünstler. „War nicht einfach, aber ich

habe es gut hinbekommen.“

Ulrich Pfaffenberger

English Summary

Belts and braces made of leather

are given a very personal touch in

Reinhold “Mucki” Bauer’s expert

hands. This touch, the technique of

embossing, is a form of traditional

craftsmanship that is thousands of

years old and uses metal tools to

apply markings to a material. Whether

it’s considered art or ornamentation,

though, embossing isn’t superficial in

any sense: it literally gets under the

skin – of the leather. The resulting

pattern is similar to a scar and stands

out from the smooth surrounding

surface. The discoloration is a natural

process that avoids the use of any

additives; this is artisan craftsmanship

with industrial manufacturing nowhere

to be found – every single piece

is hand-made to order and therefore

takes some time to produce. That’s

why Reinhold has designated the

belts that now make up the majority

of his work “lifelines”. In many cases,

as you might expect in a mountainous

region, people request alpine themes,

giving them a pleasant reminder of

this wonderful place to wear as they

go about their daily lives.


48 / BAUERNTHEATER

Unter dem Waxenstein

wird‘s exotisch

Traditionelles Theater trifft auf exotische Figuren:

Das Bauerntheater Grainau gibt in der neuen Spielzeit

wieder sein Bestes, um seine Gäste in andere Welten

zu entführen.

Wenn die Mitglieder des Grainauer

Bauerntheaters spielen,

empfiehlt es sich, unbedingt

einen Theaterbesuch im Urlaub

einzuplanen. Denn seit Jahrzehnten

begeistern die Schauspieler das Publikum

mit ihren urigen Theaterstücken in bayerischer

Sprache. Katharina Kraus, 1. Vorstand

des Grainauer Bauerntheaters, sagt: „Seit

2013 spiele ich selber mit und seit November

2016 bin ich im Vorstand vertreten. Für

mich waren die beiden Freilichtaufführungen

im Musikpavillon 2016 ‚Magdalene‘, ein

Hexenstück, und 2019 ‚Die Waldbrüder‘, ein

Wildererstück, ganz besondere Erlebnisse.“

30 Jahre Grainauer Bauerntheater

Letztes Jahr feierten die Laienschauspieler,

Bühnenbauer und Musikanten ihr 30-jähriges

Bestehen. In dieser langen Zeit wurden

nicht nur lustige, sondern gleichermaßen

nachdenkliche Geschichten aufgeführt, die

mit dem „richtigen Leben“ sehr viel gemeinsam

haben. Einige Gründungsmitglieder des

Bauerntheater Grainau e. V. sind weiterhin

aktiv: Barbara Mangold, Hubert Paule, Sepp

Hofbauer und Susi Pfeffer werden nicht

müde, nach so langer Zeit und mit viel

Engagement mitzuwirken. Martin Limmer

unterstützt ebenfalls nach wie vor die

Schauspieler, denn in den Pausen musiziert

er bei der „Grainauer Theatermusi“.

Für dieses Jahr haben sich die Mitglieder

des Bauerntheaters etwas Exotisches ausgedacht.

Ihr neues Stück „Allein unter Kühen“,

das von Juni bis Oktober 2020 aufgeführt

wird, verspricht einen ausgesprochen unterhaltsamen

Abend: Die Eltern des Bergbauern

Mathias Höllriegl sind verzweifelt, denn der

Sohn wurde schon wieder von einer Frau

verlassen und schwört, dass er genauso gut

ohne weiblichen Beistand zurechtkommt.

Eine Frau kommt ihm nicht mehr ins Haus. Da

hat er aber die Rechnung ohne seine Eltern

gemacht, denn der Hof braucht endlich einen

Erben. Mit einem Trick möchten sie ihren

Sohn verkuppeln. Sie gaukeln ihm Altersschwäche

und beginnende Demenz vor, bis

der Sohn mit der Pflege total überfordert ist.

Mit der heiratswilligen Bauerntochter Palinda

aus Bali glauben die Eltern, die Lösung gefunden

zu haben. Palinda, mit so manchem balinesischen

Kulturgut im Gepäck, wirbelt das

Leben auf dem abgelegenen Bergbauernhof

gehörig durcheinander.

„Zu unseren Aufführungen kommen überwiegend

Urlauber, aber auch zahlreiche

Einheimische“, erläutert Katharina Kraus.

Dass die Touristen Probleme mit der Mundart

haben könnten, verneint sie lachend:

„Dialekt, das macht uns ja aus und es hat

sich bislang niemand beschwert.“

Irene Hülsermann

English Summary

If the Grainau Bauerntheater is

performing, you should definitely

plan a visit to the theatre during

your holiday, as its actors have been

delighting audiences with their rustic

plays in the Bavarian language for

decades. This year, the Bauerntheater

has come up with something rather

exotic: its new play “Alone Among

Cows,” which will be performed from

June to October 2020, promises to

be extremely entertaining. Farmer

Mathias Höllriegl’s parents are in a

desperate state because he’s again

been left by a woman but swears that

he can manage fine without female

support. But Mathias hasn’t reckoned

with his parents and their desire for

an heir.

Information at grainau.de/bauerntheater;

tickets at the Tourist Information

Centre in Grainau.

Termine

Wer jetzt Lust hat, das traditionelle

Grainauer Bauerntheater einmal live

zu sehen, der bekommt Infos unter

https://www.grainau.de/

bauerntheater

Eintrittskarten sind in der

Tourist-Information Grainau erhältlich.


49

Auf Maß gefertigte Westen und Strickjanker

aus hauseigener Schafwolle, einzigartig bestickte

Hosenträger als Zierde für jede Tracht und folklo -

r istische Kleidung, kunstvoll gehäkelte Werke, nahezu

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50 / WALD UND GESUNDHEIT

Stärkung durch grüne Kraftquelle

Mit der Teilnahme an einer Uni-Studie bietet das GaPa Gesundheits-Eck

Waldbadekurse auf höchstem Niveau. Zum Konzept zählt auch ein Kurwald.

Ganz langsam wandert der Blick

über den rauen Stamm der langnadligen

Zirbe bis zum Wipfel.

Es duftet nach Harz, ein Kuckuck

ruft. Beim Waldbaden sind alle Sinne auf

Empfang gestellt. Während der Blutdruck

sinkt, steigt die Stimmung. Wer diese grüne

Kraftquelle zusammen mit dem Heilklima

nutzen möchte, der ist in Garmisch-Partenkirchen

goldrichtig. Denn die Powerfrauen des

GaPa Gesundheits-Ecks nehmen an einer

Studie der Universität München (LMU) teil.

Diese will erstmals die Wirkung des aus Japan

stammenden Waldbadens (Shirin Yoku)

wissenschaftlich untermauern. Zu dem Pilotprojekt

zählen die fundierte Ausbildung zum

Waldgesundheitstrainer, ein Kurskonzept und

die Auszeichnung eines Kur- oder Heilwaldes.

Waldbaden im Kurwald

„Wir haben uns ein Gebiet am Riessersee

und am Wank ausgesucht, das für einen

Kurwald geeignet ist“, sagt Simone Reiter

vom Gesundheits-Eck. Ein Kurwald diene wie

das Heilklima der Gesundheitsförderung. Ein

Expertenteam soll das Gelände begutachten

und über ein Zertifikat entscheiden. Der Termin

hierzu stehe allerdings noch nicht fest.

„Bei uns können sich die Gäste sicher sein,

dass das Waldbaden strukturiert und nachhaltig

ist und bessere Effekte erzielt“, sagt

die Gesundheitsmanagerin. „Die Achtsamkeit,

die jeder im Kurs lernt, wirkt entspannend“,

erklärt Waldbadetherapeutin Fran-

ziska Ostler. „Auch die Duftstoffe der Bäume

stärken nachweislich das Immunsystem. Mit

Baden hat dieses Eintauchen in den Wald

allerdings nichts zu tun, und es ist etwas völlig

anderes als ein Spaziergang.“ Denn Ziel

ist es, seinen Körper und die Natur um sich

herum mit allen Sinnen achtsam wahrzunehmen,

statt daran vorbeizulaufen.

„Es geht um Entschleunigung, bewusstes

Atmen. Da schaffen wir in zwei Stunden maximal

zwei bis zweieinhalb Kilometer.“ Auch

Yogaübungen oder Meditationen gehören

zum Waldbaden.

Die Leiterin des GaPa Gesundheits-Ecks,

Elisabeth Hamm, und Klimatherapeutin Bettina

Plank absolvierten die Ausbildung zur

Waldgesundheitstrainerin unter Leitung von

Prof. Dr. Dr. Angela Schuh vom Lehrstuhl für

Public Health an der LMU München. „Uns hat

die intensive Ausbildung begeistert“, erzählen

sie. Jeder solle sich beim Waldbaden

wohlfühlen, „sei es, dass ich mich an einen

Baum anlehne, der mir gefällt, oder ihn sogar

in den Arm nehme“, so Elisabeth Hamm.

„Wir nutzen bereits jetzt den Erfahrungsschatz,

den Prof. Dr. Dr. Angela Schuh durch

ihre langjährige Expertise besitzt“, betont

Simone Reiter. „Nach ihren Kriterien haben

wir auch den Wald ausgesucht.“ Elisabeth

Hamm freut sich: „Für den Gast ist es ein

weiteres Angebot, zurück zur Natur, zur Achtsamkeit

zu gelangen, denn Heilklima und

Wald passen wunderbar zusammen.“

Lucia Glahn

In der kostenlosen GRENZENLOS App

gibt es noch weitere Angebote des

GaPa Gesundheits-Ecks.

English Summary

The “GaPa Health Corner” is taking

part in a study at the University of

Munich to substantiate the effects

of Japanese forest bathing (shinrinyoku).

The pilot project includes

training as a forest health adviser,

a course concept, and the designation

of therapeutic forests. A team

of experts inspects the area and

decides whether to issue a certificate.

“The mindfulness conveyed on the

course has a relaxing effect,” explains

forest bathing therapist Franziska

Ostler. “The scents of the trees have

also been proven to strengthen the

immune system. Immersion in the

forest, however, has nothing to do

with bathing, and it is not a walk in

the park.” The aim is to get in touch

with your body and the natural surroundings

using all the senses.


51

„Bergerlebnisse mit meinen Eltern, Brüdern, meiner Frau und unseren Kindern

sind mir genauso wertvoll, wie Unternehmungen an Bergen weltweit wie dem

Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit Vergangenheit – und Zukunft!“

MICHI BÜCKERS MIT DEM TRAIL 30. Michi ist staatl. geprüfter Berg- und Skiführer und

Deuter Markenbotschafter, seine sportliche Karriere hat er aber als Rennradfahrer gestartet.

Heute ist die Liste seiner Outdoor-Sportarten lang und am liebsten macht er alles zusammen.


52 / ALPENSTRANDKORB

Ein Stückchen Bergwelt

Sie sind ein echter Blickfang, kennt man

Sitzmöglichkeiten wie diese doch sonst

eher vom Ostseestrand: die Alpenstrandkörbe

von Hanni und Walter Kraus aus

Grainau. Sie werden ganz individuell

und nur auf Nachfrage in einer echten

„Pumuckl-“Werkstatt gefertigt. „Unsere

Kunden sollen genau das bekommen,

was sie sich vorstellen. Das geht

am besten, wenn sie bei uns direkt

vorbeischauen“, erzählt Hanni Kraus.

„Unsere Kunstwerke sind schon weit

gereist – sogar in Dubai steht ein echter

Alpenstrandkorb made in Grainau.“

Und aus solch einem Sitz lässt sich die

Umgebung noch viel besser genießen.

Wie hier im Bild, auf dem man im

Hintergrund Alpspitze, Waxensteine

und Zugspitze sieht und das nur etwa

200 Meter Luftlinie von der Werkstatt

des Ehepaars Kraus entstanden ist.

Mehr Infos und weitere Eindrücke gibt es

unter alpenstrandkorb.de

English Summary

They’re a real eye-catcher, and you’ll be

sure to recognise them if you’ve ever

seen the wicker beach chairs dotted

around the beaches of the Baltic Sea:

the Alpine beach chairs by Hanni and

Walter Kraus from Grainau, customproduced

on demand in their workshop.

“We want to be able to meet our customers’

wishes exactly. And the best way

to do this is if they come and see us in

person,” says Hanni. “Our little works of

art have already travelled far – you can

even find a real Alpine beach chair made

in Grainau in places like Dubai.” And it’s

certainly true that you can take in and

enjoy the surroundings much better from

one of these seats. Just like here in the

picture, where you can see the Alpspitze,

Waxenstein, and Zugspitze mountains

in the distance and which was taken

only some 200 metres from the Krauses’

workshop. Visit alpenstrandkorb.de

to get more information and pictures.


53


54 / AUSMALSEITEN

Einmal ausmalen, bitte!

In der Tiroler Zugspitz Arena

entdeckst du auf den

Erlebniswegen jeden Tag

spannende Geschichten.

Um die Zeit bis zu

deinem nächsten Ausflug

zu überbrücken:

Wie wäre es, wenn du

unsere Maskottchen mit

ein bisschen Farbe füllst?

Unser Zugspitzi führt dich in

Ehrwald auf dem Wassererlebnisweg

am Gaisbach.

Entdecke mit Moosle den Zauberwald

bei Lermoos und

seine magische Welt

voller kleiner Wunder.


Der kleine Adler Horsti lädt dich

auf dem Naturerlebnisweg

in Mitterweg zu spannenden

Abenteuern ein.

English Summary

Here’s one for the kids! As you’re

probably aware, there are enchanting

stories to be discovered all along the

highways and byways of the Tyrolean

Zugspitz Arena. And to pass the time

until your next trip, why not add a

little colour to our mascots? Zugspitzi,

at the top of page 54, is here to guide

you along the water-themed hike

in Ehrwald. Further down the page,

Moosle’s enchanted forest near

Lermoos is waiting to be explored

with its magical world full of little

wonders. On page 55, the baby

eagle Horstl invites you to undertake

a fascinating adventure on the themed

hike in Mitterweg. Finally, there

are ten exciting stops on the themed

trail in Biberwier, and who better to

explain the history of the place than

our little beaver?

Zehn aufregende Stationen gibt es auf

dem Themenweg in Biberwier.

Und wer könnte dir die Geschichte des

Ortes besser erklären als unser Biber?


56 / FÖRSTERIN

Nur die Fichte sticht

Klimawandel und Waldschutz: Mit neuen Familienführungen vermittelt

Revierförsterin Simone Herrmann Kindern und Eltern ein Gefühl für die Natur.

Wer sich in der Natur erholen

will, hat in Grainau und Umgebung

unzählige Möglichkeiten.

„Es ist schon ein schönes

Fleckchen Erde“, freut sich Simone Herrmann,

Deutschlands „höchste Försterin“ im

Hochgebirge. „Wir haben hier Bergwald mit

Tanne, Buche und Fichte, zahlreiche Wanderwege,

den Eibsee als Perle, die Zugspitze

und die Höllentalklamm.“ Es gebe auch

unberührte Gebiete, Moore und sogar der

Adler fliege über Grainau. Seit acht Jahren

kümmert sich die 35-Jährige zusammen mit

Hund Krampus um das 4.500 Hektar große

Revier, das bis zur Zugspitze reicht.

Wanderer sorgen bei Tieren für Stress

Der Staatswald dient den Menschen auch zur

Erholung. Allerdings gibt es ein paar Spielregeln

zu beachten, betont die Grainauer

Revierförsterin. Dazu zähle etwa, auf den

Wegen zu bleiben und keinen Müll zurückzulassen.

„Wenn Wanderer quer durch das

Gebiet laufen, bekommen zum Beispiel

Rehe und Rotwild massiven Stress.“

Nicht nur Erwachsenen, auch Kindern

möchte die Hüterin des Waldes ein Gefühl

für die Natur vermitteln. In diesem Sommer

bietet Simone Herrmann erstmals eine

zweistündige Familienführung für Gäste an:

„Ich möchte zeigen und erklären, was aktuell

im Wald vor sich geht, was zum Beispiel

ein Sturm, Borkenkäfer oder Starkregen hier

anrichtet.“ Außerdem will die Revierförsterin

einen Windwurf, in dem der Sturm wütete,

besuchen: eine fünf Hektar große Fläche am

Gschwend beim Marienbichl. „Da erkläre

ich, was passiert ist, frage die Kinder nach

Baumarten und wir überlegen gemeinsam,

was nachgepflanzt werden kann.“ Auch Klimawandel

und Schutzmaßnahmen werden

ein Thema sein. Alt und Jung sollen von der

Führung profitieren.

„Mir ist es wichtig, dass die Kinder etwas

erleben, anfassen und riechen können“, hebt

Simone Herrmann hervor. „Es macht ihnen

Spaß, herumzuklettern, harzige Finger zu

bekommen und sich schmutzig zu machen.“

Denn gerade das Fühlen sei für das Verstehen

wichtig. „Ein Kind, das in seiner Hand

spürt, wie weich die Tanne ist und wie die

Fichte sticht, hat den Unterschied sofort begriffen“,

meint die Försterin, die auch vor Ort

erklärt, warum im Wald nicht alles ordentlich

aussehen muss. „Wir lassen oft absichtlich

Reisig oder Baumkronen liegen, weil diese

Nährstoffe freigeben, die den Humus wieder

aufbauen.“ Dem Wald tue das gut. „Und den

Kindern gefällt es“, freut sie sich.

Lucia Glahn

Was für die Revierförsterin täglich rund um

die Zugspitze zu tun ist, erfahren Sie in der

kostenlosen GRENZENLOS App.

Infos und Anmeldung

Grainauer Kurhaus, Tourist-Information

Parkweg 8

82491 Grainau

+49 8821 981850

info@grainau.de

English Summary

Climate change and forest protection:

on her new family tours, forest warden

Simone Herrmann puts children

and parents in touch with nature.

There are countless opportunities

to do so in Grainau and its surroundings:

“We have mountain forests

with firs, beeches, and spruces,

numerous hiking trails, the Eibsee,

and the Zugspitze,” says Simone.

There are also untouched areas,

moors, and even eagles to admire

over Grainau. The 35-year-old has

now been looking after the more

than 10,000 acres of land stretching

all the way to the Zugspitze together

with her dog Krampus for eight years.

And this summer, Simone is offering

a two-hour family tour for guests for

the first time: “I want to show and

explain what is happening in the

forest right now,” she says.


PROMOTION / 57

Genuss ohne Grenzen:

Chocolaterie Amelie

Familie Kässer ist es nicht genug,

wenn Schokolade nur gut schmeckt.

Neben höchster Qualität ist auch

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Daher bezieht die Chocolaterie Amelie seit

2019 ihre Schokolade aus dem einzigartigen

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Partenkirchen werden täglich süße Schokoladenkreationen

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Bruchschokoladen, unverwechselbare Pralinen

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58 / STAMMGÄSTE

Alles eine Frage

der Liebe

Das kann nur Stammgästen passieren:

Zuerst verlieben sie sich ineinander, dann in ihren Urlaubsort

und am Ende heiraten sie sogar dort.

Eine Hochzeit mit

Gipfelblick sollte

es werden, hatte

die Umworbene

gesagt: „Wenn ich heirate,

dann in den Bergen.“

Für die Ski- und Wanderfreunde

Andrea Meier und

Lars Kasigkeit kam bei ihrer

Suche nach einem geeigneten

Ort dann am Ende nur ein

Platz infrage, an dem für sie und

die Hochzeitsgesellschaft alles zusammenpasste:

die „Rimmlstube“. Seit Jahren

schon waren beide dort immer wieder im

Urlaub gewesen, Andrea, aufgewachsen auf

Schalke, schon seit ihrem vierten Lebensjahr

mit der Familie, ihr künftiger Ehemann Lars,

gebürtiger Dortmunder, dann ab 2013 zusammen

mit ihr. Und so kam es auch, dass

am letzten Frühlingswochenende 2019 die

beiden und ihre Freunde und Familien die

junge Ehe bei heiterer Hüttenstimmung

im Berwanger Ortsteil Rinnen feierten.

„Genauso hatten wir uns das vorgestellt“,

erinnert sich Lars, „wie aus dem Bilderbuch.“

Aber auch, wenn sie nur zu zweit dort sind,

haben sie sich in die Atmosphäre am Rimmlhof

verliebt. „Bei Karin und ihrer Familie sind wir

immer so gut aufgehoben, da sind wir wie

Freunde“, berichtet das Paar. „Auch die

Als

Frisc

hve

vermä

ählt

egrüß

en:

Andrea

un

d L

ars

nach

ihrer

Hoc

hze

it

im Ber

wanger

Ortst

eil

Ri

nnen.

n.


Ihre Wanderziele wählen Andrea

und Lars meist spontan – und freuen

sich unterwegs dann umso mehr

über immer neue Entdeckungen.

59

anderen im Team

kennen wir seit Jahren

– im Restaurant,

in der Küche. Alle sind

unkompliziert, freundlich

und zugewandt, das ist gerade

im Urlaub sehr, sehr angenehm.“

Denn da fühlen sie sich

auch nach einigen Hundert Kilometern

Anreise immer gleich „gut angekommen“.

Liebe geht durch den Magen

Neben der menschlichen stimmt bei ihrem

bevorzugten Reiseziel auch die kulinarische

Note: „Wir beide lieben die Tiroler Küche,

die ursprüngliche, herzhafte Kost.“ Gerade

Lars, der sich sonst bei Fleischgerichten eher

zurückhält, kommt ins Schwärmen über

den Lammrücken und die Kalbshaxe, zwei

Klassiker in der „Rimmlstube“, ebenso wie

das Wild aus eigener Jagd. „Da schmeckt

man bei jedem Bissen, dass die Zutaten

sorgfältig ausgesucht und mit Leidenschaft

gekocht werden“, bringt er auf den Punkt,

was ihn überzeugt. Und fügt gleich als

Empfehlung noch den „Bäurinnenschmaus“

hinzu, aus hausgemachten Schlutzkrapfen,

Käse- und Spinatknödeln. Ein Lob, das Wirtin

Karin Rimml richtig freut, denn sie und

ihre Familie legen Wert darauf, dass auf

den Tisch kommt, was in der Nachbarschaft

gewachsen und gereift ist. Mit dem Prädikat

„Bewusst Tirol“ sind sie für diese Haltung

ausgezeichnet worden, wobei die noch größere

Anerkennung die begeisterten Gäste

am Tisch liefern.

Begeisterung – das ist es auch, was Lars

von seiner ersten Begegnung mit diesem

Teil der Bergwelt in Erinnerung geblieben

ist. Als ihn seine Andrea zum ersten Mal

hierher führte, da kam er sich vor wie im

Film: „Kennen Sie ,Drei Männer im Schnee‘

mit Paul Dahlke und Claus Biederstaedt?

Das war mein erster Eindruck von Berwang

– und mir war klar: Da gefällt’s mir.“ Seither

hat er sich Land und Leute auch von vielen

anderen Seiten angesehen und sein erstes

Urteil immer wieder aufs Neue bestätigt

bekommen.

Für die sportlichen Partner blieb es im

Lauf der gemeinsamen Urlaube nicht beim

Skifahren. Beim Wandern im Sommer genießen

sie

die Abgeschiedenheit

der Landschaft,

die Ruhe auf den

Wegen und die Vielfalt

der Möglichkeiten, die sich

ihnen bietet. „Nichts müssen,

alles können: Wir überraschen uns da

wunderbar immer wieder selbst. Auch wenn

wir von gleich auf jetzt entscheiden – es ist

immer richtig“, merkt Andrea an. Für sie ist

der Weg hinauf nach Brand „unverzichtbar,

da geht mir das Herz auf.“ Keine Frage, dass

auch die Hochzeitsgäste vorigen Juni den

Weg mit Ziel Kaiserschmarrn antraten. „Da

waren welche dabei, die hatten zuvor noch

nie einen Schritt in die Berge getan – aber

jeder war begeistert“, erinnert sie sich an

den gelungenen Sonntagsausflug zum Abschluss

der Feier. Eine ganze Reihe der Gäste

habe schon zugesagt, wieder dabei zu sein,

wenn hier der nächste Hochzeitstag begangen

wird.

Ansonsten wollen sich die beiden nicht

auf bestimmte Routen festlegen. „Genau

die Freiheit der Wahl ist ja das Schöne hier.“

Wobei sich ein paar Favoriten während der

vielen Besuche schon herauskristallisiert

haben. „Die Ehenbichler Alm ist auf jeden

Fall ein Muss, ebenso auch die Coburger

Hütte“, erzählt Lars. „Und zum

Schauen der Hang zwischen

Bichlbach und Berwang, ungefähr

auf Höhe von Kleinstockach,

weil dort immer

sehr viele Gämse zu beobachten

sind.“

Für Andrea, schon immer

eine leidenschaftliche

Wanderin, zählen die

einladenden Erfrischungen

am Wegesrand zu den unverzichtbaren

Urlaubsvergnügen:

„Ein Besuch im Bärenbad oder

im Natursee bei Bichlbach wirkt

wahre Wunder“, sagt sie, „und eine

kleine Ruderpartie mit dem Bötchen auf

dem Heiterwanger See natürlich auch.“

Wer dann Kapitän ist und wer Rudergast –

darüber wurde nichts erzählt.

Ulrich Pfaffenberger

English Summary

A wedding with a view of the summit

was what she wanted for her special

day: “When I get married, I’ll do it in

the mountains.” At the end of their

search for the right place, there was

only one venue at which skiing and

hiking friends Andrea Meier and

Lars Kasigkeit could imagine having

their wedding party: the “Rimmlstube”

restaurant, where they’ve been

regular guests for many years. And so

it was that the two of them celebrated

their marriage with friends and family

in Rinnen on the last spring weekend

of 2019. “It was exactly how we

imagined it,” says Lars, “just like in a

picture book.” Apart from the convivial

aspect, they also adore the food: “We

both love Tyrolean cuisine, the good,

honest cooking.” This is music to the

ears of proprietor Karin Rimml, as she

and her family work hard to serve products

that have grown and matured

in the local area. They’ve also been

awarded the “Bewusst Tirol” seal, but

the greatest approval comes from the

enthusiastic guests sat at the tables.

Gemeinsam ins Ziel:

Sport und Outdoor genießt

das Paar besonders.


60 / MICHAEL GERBER

Ein Nordlicht in den Bergen

Der neue Geschäftsführer der GaPa Tourismus GmbH, Michael Gerber, kommt

aus Bremerhaven nach Garmisch-Partenkirchen. Was ihn an dieser Aufgabe so

reizt, welche Projekte er angeht und wie er die Zukunft des Tourismus sieht,

hat er im Interview verraten.

Sie kamen aus dem Flachland in die

Berge. Haben Sie sich schon an die

schweren Auf- und Abstiege gewöhnt?

Michael Gerber: Obwohl ich aus Norddeutschland

komme, würde ich mich nicht

als Küsten-, sondern eher als Naturmenschen

bezeichnen. Dementsprechend haben mich

meine Urlaubsreisen auch früher immer wieder

in Berglandschaften geführt. Und zu jeder

schönen Aussicht gehört für mich immer auch

der Weg dorthin.

nicht gerade vorurteilsfrei von der Welt

begutachtet. Also dürfen wir alle gespannt

sein auf das gegenseitige Kennenlernen.

Und welche konkreten Projekte werden

Sie angehen?

Gerber: Zunächst einmal freuen wir uns darauf,

dass am 6. Juli 2020 endlich der Umbau

unserer Tourist-Information startet. Darüber

hinaus stehen die Fortführung einer Konzeption

zur touristischen Erschließung des

Olympia Skistadions und die Mitwirkung

an der Zukunft des Kongresshauses ganz

oben auf meiner Prioritätenliste. Normalerweise

kämen die Kernaufgaben der GaPa

Tourismus GmbH, also das Alltagsgeschäft,

dazu: Tourismusmarketing, der Betrieb und

die Vermarktung des Kongresshauses oder

Sport-, Veranstaltungs- und Projektmanagement

– alles auch unter dem Gesichtspunkt

der fortschreitenden Digitalisierung. Alle

Handlungsfelder müssen in eine umfassende

Was zieht ein Nordlicht überhaupt ins

süddeutsche Gebirge?

Gerber: Ich wollte unbedingt noch einmal

alleinverantwortlich eine unternehmerische

Aufgabe übernehmen. Die Geschäftsführung

der neu gegründeten GaPa Tourismus GmbH

ist eine attraktive Herausforderung. Meine

langjährige Tätigkeit für die Erlebnis Bremerhaven

GmbH, bei der ich den Bereich Stadtmarketing

und Destinationsentwicklung verantwortete,

und – so glaube ich – mein Alter

geben mir die nötige Expertise mit auf den

Weg, den Anforderungen gerecht zu werden.

Zugleich habe ich gebührenden Respekt vor

der Verantwortung, als Norddeutscher die

Geschicke dieses Klassikers der deutschen

Alpen gestalten und lenken zu dürfen.

Von welchen Klischees über die Bayern

haben Sie im Vorfeld gehört – und wurden

sie widerlegt oder bestätigt?

Gerber: Bis zu Beginn meines Studiums

in Bayreuth war auch mir das Klischee von

den selbstbewussten „Mia-san-mia-Bayern“

nicht unbekannt, bei denen „grantig sein“

als Ehrentitel gelte. Aber wie bei allen Klischees

relativierten sich diese schnell im

persönlichen Umgang mit den Menschen.

Im Übrigen werden wir Nordlichter ja auch

Michael Gerber

e (Mi

tte

) mit

Anton

Schretter,

Dekanatsleitung

ng

Rottenbuch

und

Werdenfels,

und dessen Frau

Maria Schre

tte

ter


61

Skifahren mit Ehefrau Conny

Hopp oder Wildwasser-Kajak am

Riessersee: Michael Gerber ist

ganz aktiv rund um Garmisch-

Partenkirchen unterwegs.

Tourismusstrategie eingebettet werden, die

es Garmisch-Partenkirchen als Destination

ermöglicht, auf die Herausforderungen des

Marktes zu reagieren. Herausforderungen,

die sich in den letzten Monaten durch die

Covid-19-Pandemie aber unvorhersehbar

und grundlegend gewandelt haben und

deren Auswirkungen nicht nur unser Tagesgeschäft,

sondern weltweit alle Urlaubsdestinationen

stark verändern.

Was sind die aktuell größten Herausforderungen

für einen touristisch stark geprägten

Ort wie Garmisch-Partenkirchen?

Gerber: Die Krise stürzte mit brachialer

Gewalt auf unsere touristischen Leistungspartner

und damit auf die Destination

ein. Je länger der Shutdown andauerte,

desto existenzbedrohlicher wirkte er sich

auf unsere touristischen Unternehmen,

auf die Familien, ihre Mitarbeiter und ihre

Geschäftspartner aus. Mit den jetzt erfreulicherweise

einsetzenden Lockerungen gibt

es die dringend notwendige und wichtige

Perspektive für alle touristischen Akteure.

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere

touristischen Leistungspartner mit höchster

Professionalität und Qualität alle jetzt

erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zum

Schutz der Gesundheit umsetzen werden.

Ich sehe es als unsere Aufgabe als

Destinationsmanagement organisation an,

im Rahmen unserer Möglichkeiten alles zu

unternehmen, um sie dabei zu unterstützen

und darüber hinaus die Destination als

Ganzes gestärkt nach vorne zu bringen. Für

mich gehört es unabdingbar zum unternehmerischen

Selbstverständnis, dass wir nur

gemeinsam etwas bewegen können und

dabei überlegt und planvoll handeln müssen.

Was uns hilft, ist das Wissen um die vielen

positiven Aspekte, auf die wir aufbauen

können. Wir sind eine Ganzjahresdestination.

365 Tage im Jahr sind wir mit Herzblut

für unsere Gäste da. In den letzten zehn

Jahren haben wir eine außerordentlich gute

touristische Entwicklung gehabt. Es wurden

Investitionen getätigt, die zu einer deutlich

positiven Veränderung in der Angebotsqualität

und -vielfalt beigetragen haben. Die

Destination ist dabei, sich zukunftsorientiert

und attraktiv aufzustellen. Wir haben

besondere naturräumliche Gegebenheiten,

die einer solchen Pandemie nicht zum Opfer

fallen können. Alles zusammen bewirkt,

dass der Tourismus in Garmisch-Partenkirchen

auf einem starken Fundament steht,

das im besten Fall die Folgen der Pandemie

möglichst mit geringem Schaden übersteht.

Welche Vorkehrungen werden getroffen,

um den Gästen in den nächsten Monaten

einen schönen Aufenthalt zu gewähren?

Gerber: Seit Beginn des Shutdowns arbeiten

wir in engem Kontakt mit den örtlichen

Gastronomen, Hoteliers und Anbietern

von Freizeitaktivitäten an einer Strategie,

welche Sauberkeit und hygienische sowie

buchungstechnische Sicherheit in den Mittelpunkt

stellt. Wir suchen Antworten auf

die Frage, welche besonderen und echten

Erlebnisse wir schaffen können, um unserem

Anspruch an Qualität gerecht zu bleiben.

Nicht zuletzt trägt Garmisch-Partenkirchen

das Gütesiegel „Heilklimatischer Kurort der

Premium Class“. Dies ist ein Leistungsversprechen,

das wir bereits seit Jahren durch

unsere Gesundheits- und Präventionsangebote

einhalten. Wir gehen davon aus, dass

in Zeiten, in denen man sich auf Gesundheit

als wichtigstem Gut besinnt, bisherige und

neue Angebote an Wert gewinnen werden.

Wie glauben Sie, könnte der Tourismus

allgemein dadurch verändert werden?

Gerber: Eines ist klar: Eine Rückkehr zum

Alltag, wie wir ihn kennen, kann und wird

es nicht geben. Auch die Erwartungen und

Ansprüche der Gäste an unsere Destination

und an unsere Leistungspartner werden sich

aller Voraussicht nach ändern. Es wird eine

andere Art von Normalität geben. Zu den

Veränderungen, die auf uns zukommen,

gehören vielleicht Themen, die sich schon

längere Zeit angedeutet haben, aber noch

nicht so dynamisch in ihrer Entwicklung

waren und nun durch die Pandemie schneller

auf uns zukommen könnten. Themen

wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, gesundes

Leben und Digitalisierung werden zwar

schon lange als Trends diskutiert, kommen

nun aber noch stärker ins Bewusstsein der

Menschen und können das Reiseverhalten

entscheidend beeinflussen. Die dwif

Corona Mindmap stellt folgende Fragen in

den Raum: Bleibt die Angst vor körperlichen

Kontakten und das Bedürfnis nach „Social

Distancing“ bestehen oder entsteht eine

Gegenbewegung hin zu einem stärkeren

Bedürfnis nach sozialen Kontakten? Wie entwickelt

sich die Nachfrage: Weg vom Erlebnishype

hin zu einer neuen Bescheidenheit,

einer neuen Naturverbundenheit? Führen

die Auswirkungen der Pandemie zu einem

Rückzug ins Private oder steigt der Genuss

an der wiedergewonnenen Freiheit? Wird

es langfristig zu einer steigenden Ablehnung

des Massentourismus kommen? Das

sind Fragen, die wir uns stellen müssen. Die

Antworten wird die Zeit bringen. Wenn wir

etwas jetzt schon bieten können, dann sind

das Naturverbundenheit, Herzlichkeit und

Bescheidenheit. Hier liegen unsere Chancen,

die wir gemeinsam für Garmisch-Partenkirchen

und unsere Gäste nutzen werden.

Lisa Zöls

English Summary

The new managing director of GaPa

Tourismus GmbH, Michael Gerber,

comes to Garmisch-Partenkirchen

from Bremen, and the first project

he’s looking forward to is the renovation

of the tourist information centre,

which starts on 6 July 2020. Also high

up on his list of priorities are work to

make the Olympic ski stadium better

accessible to tourists and plans for the

future of the congress centre. Right

now, of course, he’s also busy addressing

the challenges that have arisen

in recent months due to the Covid-19

pandemic, the effects of which are

being felt not only in his day-to-day

business, but at all holiday destinations

worldwide. Since the start of the

shutdown, Michael has been working

closely with local restaurateurs,

hoteliers, and leisure providers on a

strategy that focuses on cleanliness

and hygiene: “After all, Garmisch-

Partenkirchen is a coveted ‘premiumclass

health resort’, a seal of approval

that we have been upholding for

years with our health and therapeutic

services.”


62 / PFLANZENVIELFALT

Was sich im Sommer alles

auf der Piste tummelt

Die im Winter schneebedeckten Skipisten der Tiroler Zugspitz Arena verwandeln

sich im Sommer in artenreiche Blumenwiesen mit seltenen Pflanzen und Moosen.

Schaden Skifahrer der alpinen Pflanzenvielfalt also gar nicht? Landschaftsexperte

Dr. Dipl.-Ing. Karel Cerny kennt die Antwort.

Der Ökologe und Landschaftsplaner

Dr. Dipl.-Ing. Karel Cerny beschäftigt

sich seit langer Zeit mit

der regionalen Pflanzenwelt. In

seinem Beruf kartiert er Bergbahnen in der

Gegend um die Zugspitze. Dabei lernte er

die zahlreichen heimischen Pflanzenarten

kennen. Während den meisten Menschen

Orchideen beispielsweise als exotische Zimmerpflanzen

bekannt sind, kann Cerny mehr

als 15 Arten aus dem Stegreif aufzählen,

die im Sommer rund um die Tiroler Zugspitz

Arena wachsen. Eine davon: Die Orchis

ustulata, auch Brand-Knabenkraut genannt,

ist eine seiner Lieblingspflanzen. Diese filigranen

Blumen verschwinden jedoch zusehends,

in Deutschland wird die Art bereits

als stark gefährdet eingestuft. Böse Zungen

behaupten, daran seien die viel befahrenen

Skipisten schuld. Doch was ist dran an dem

Gerücht?

Verschiedene Pflanzen,

verschiedene Ansprüche

Karel Cerny weiß: nicht viel. Aus verschiedenen

Gründen gedeihen die heimischen

Pflanzen auf den Skipisten sogar besser.

Zum Beispiel werden diese Flächen nicht

mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Damit

bietet der Boden regionalen Pflanzenarten

ihren gewohnten und natürlichen Lebensraum.

„Landwirtschaftlich genutzte Flächen

werden im Gegensatz dazu mit Dünger

behandelt, um das Pflanzenwachstum zu

fördern“, erklärt Karel Cerny. „Dabei können

aber nur bestimmte Pflanzen besser

wachsen. Denn unterschiedliche Pflanzen

haben auch unterschiedliche Ansprüche.“

Der hohe Gehalt an Stickstoff, der im Dünger

enthalten ist, beschleunigt nicht bei allen

Pflanzen das Wachstum, weiß der Experte.

Tag

falter

auf w

ildem

Thymian


63

Gel

ber

Enzian und

Brand-

Knabenkraut

(Orchis ustulata)

a)

So werden Arten, die den Stickstoff nicht verarbeiten

können, von schnell wachsenden

und dadurch größeren Pflanzen beschattet,

bis sie schließlich sogar komplett verdrängt

werden.

Ursprünglicher Boden

statt angereicherter Humus

Ein weiterer Faktor, der das Blühen der Berghänge

begünstigt, hängt mit dem ursprünglichen

Boden zusammen. Bei der Humusierung

wird heutzutage häufig nährstoffarmer

Boden durch frischen Humus ausgetauscht.

Sinnvoll ist das besonders dann, wenn alles

neu angepflanzt wird. Dabei werden nämlich

auch die alten Pflanzen und Wurzeln abgetragen,

die dann im Frühjahr nicht mehr austreiben

können. Anders als im heimischen

Garten wird die Oberfläche der Skipisten in

der Tiroler Zugspitz Arena im Sommer nicht

durch Humus aufgefrischt. Dadurch bleiben

die Pflanzen des letzten Jahres erhalten und

können im Sommer wieder aufblühen und

sich vermehren.

Zu einer artenreichen Pflanzenwelt

gehören auch Schmetterlinge

Eine weitere Pflanze, deren langsames Verschwinden

dem Ökologen Sorgen macht,

ist der Gelbe Enzian. Die Staude wird hier bis

zu einem Meter hoch und hat leuchtend gelbe

Blüten. „Früher war sie in dieser Gegend häufig,

aber inzwischen findet man die Pflanze

nur noch vereinzelt“, erklärt Cerny. Außerdem

verweist der Experte auch auf das Verschwinden

mancher Tiere und Insekten. „Zu einer

reichen Pflanzenwelt gehören zum Beispiel

auch Schmetterlinge“, betont er. In unseren

Städten begegnet man den Insekten immer

seltener, doch rund um die Zugspitze flattern

noch viele der bunten Tagfalter.

Abweidung der Vegetation

vor dem Winter

Um die Artenvielfalt in der Region aufrechtzuerhalten,

ist eine Maßnahme besonders

wichtig, wie Cerny erklärt: „Um die große

Pflanzenvielfalt zu erhalten, muss vor dem

Winter der Boden freigelegt werden.“ Dazu

muss spätestens Ende des Sommers, wenn

die Blumen verblüht sind, die grüne Masse,

also Gräser und Pflanzenreste, abgetragen

werden. Geschieht das nicht, bleiben die

Reste unter der eisigen Schneedecke bis

zum nächsten Jahr erhalten. Kommt dann

der Frühling und mit ihm die ersten frischen

Pflanzentriebe, werden diese beim

Wachstum von den Resten des Vorjahres

English Summary

In the summer, the snow-covered

ski slopes of the Tyrolean Zugspitz

Arena are transformed into fields

of flowers teeming with rare plants

and mosses. Does this mean that

skiers have no effect on the diversity

of plant life here? Dr. Karel Cerny,

an ecologist and landscape designer,

knows the answer. His profession

involves mapping the cable cars in

the area around the Zugspitze, and

in the process he got to know the

numerous native plant species.

These plants actually thrive better

on the ski slopes for various reasons,

one of them being that pesticides

are not used in these areas. The soil

thus offers regional plant species

their familiar and natural habitat.

Another factor that encourages plants

to blossom on the slopes is related

to the original soil. In contrast to

the home garden, the surface of the

ski slopes in the Tyrolean Zugspitz

Arena is not enriched by humus in

summer. As a result, last year’s plants

are preserved and can blossom and

multiply again each year. No-one,

then, need give up skiing to continue

admiring butterflies and native plants.

“It’s often enough for each of us to

open our eyes to the world and give

nature the respect it deserves,” says

the ecologist.

behindert. Denn so beschattet können die

jungen Pflänzchen nicht gedeihen. Stattdessen

werden sie von anderen Pflanzen überwuchert

und schließlich verdrängt.

Für die beste Umsetzung der Freilegung

hält der Experte übrigens die Beweidung.

Dazu weiden Nutztiere auf den Pisten.

„Natürlich ist es auch okay, die alten Pflanzenreste

abzumähen“, betont Cerny. „Doch

die Beweidung ist das beste Mittel dazu. “

Um also auch in Zukunft Schmetterlinge

und heimische Pflanzen bewundern zu können,

muss keiner aufs Skifahren verzichten.

„Oft reicht es schon, wenn jeder von uns mit

offenen Augen durch die Welt geht und die

Natur mit dem nötigen Respekt behandelt“,

sagt der Ökologe.

Linda Filser


64 / VERANSTALTUNGEN

Die Veranstaltungs-Highlights

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol

Aufgrund der aktuell schwierigen Lage gibt es in dieser GRENZENLOS Ausgabe

einen etwas verkürzten Kalender. Wir stellen dir die schönsten Highlights dieses

Sommers vor. Für aktuelle Infos informiere dich aber bitte unbedingt immer noch

einmal auf unseren Websites. Die Adressen findest du auf Seite 66.

TIROLER ZUGSPITZ

ARENA

GARMISCH-

PARTENKIRCHEN

Festwochen

Die Heimatwochen im Juli und August

gehören seit über einem halben Jahrhundert

zu den Höhepunkten des Jahres. Festzüge,

Trachtengruppen, Schuhplattler, Goaßlschnalzer

und Steinheber können hier bewundert

werden. Du weißt nicht, was das alles ist?

Dann schau auf jeden Fall vorbei!

GRAINAU

Sonnwendfeuer

Die mystischste Nacht des Jahres findet wie

jedes Jahr Ende Juni statt. Dann werden

wieder der längste Tag und die kürzeste

Nacht des Jahres gefeiert – mit spektaku -

lären Feuermotiven mitten in den Bergen.

Seit 2010 sind die Sonnwendfeuer immaterielles

UNESCO Kulturerbe. Den besten Blick

und ein 360°-Panorama hat man übrigens

vom Moos aus, der Ebene zwischen Ehrwald,

Lermoos und Biberwier.

Traditionelle Almfeste

In den Sommermonaten gibt es in der

Tiroler Zugspitz Arena wieder verschiedene

Almfeste. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst

wird bei dem anschließenden Fest

mit guter Livemusik, leckerem traditionellem

Essen und großem Unterhaltungsangebot

gemeinsam zünftig gefeiert.

200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze

Die Vivalpin Berg- und Skischule aus Garmisch-

Partenkirchen organisiert zusammen mit dem

Outdoormagazin „Bergwelten“ eine viertägige

Jubiläumsveranstaltung für Gäste und

Einheimische. Vom 27. bis 30. August 2020

wird es nicht nur ein spannendes Rahmenprogramm

mit unter anderem der Premiere eines

historischen Films zur Erstbesteigung im Jahr

1820 geben, sondern auch verschiedene Bergtouren

speziell für dieses Jubiläum. Weitere

Informationen gibt es unter vivalpin.com

Geführte Wanderungen

Du willst die Gegend erkunden? Dann mach

eine der verschiedenen Touren mit Grainauer

Wanderführern. Wie wäre es zum Beispiel mit

einer geführten Seenwanderung zum malerischen

Eibsee? Hier geht es über den Rosenund

Badersee hin zum Untersee, weiter am

Eibsee-Rundweg entlang und vorbei am Forstamt-

und Frillensee. Das waren jetzt zu viele

Namen? Keine Sorge, es gibt eine Kaffeepause

im Eibsee-Pavillon!

Johannifeuer

Jedes Jahr Ende Juni leuchten bei Einbruch

der Dunkelheit die Bergfeuer. Die Johannifeuer

in Grainau sind besonders eindrucksvoll,

weil der ganze Waxensteinkamm einer

einzigartigen Lichterkette gleicht – mit immer

wieder neuen Mustern. Dieses besondere

Highlight solltest du nicht verpassen!


65


66 / VERANSTALTUNGEN

TIROLER ZUGSPITZ

ARENA

Almabtrieb und Schafschoad

Es ist ein buntes Spektakel, das von Gästen

wie von Einheimischen gleichermaßen und

vor allem gemeinsam gefeiert wird: der traditionelle

Almabtrieb sowie die Schafschoad,

die beide Ende September stattfinden. Zur

Feier einer unfallfreien Zeit auf der Alm werden

die Tiere festlich geschmückt und mit

Blumen, Glocken und Schellriemen versehen.

Beim Festumzug und dem anschließenden

Beisammensein bei Speis und Trank lässt sich

der Tag wunderbar ausklingen.

GARMISCH-

PARTENKIRCHEN

GRAINAU

Musikabende

In Grainau wird traditionelle Musik als ein

wichtiges Kulturgut gehandelt. Die wöchentlichen

Konzerte der Musikkapelle Grainau

erfreuen sich deshalb äußerster Beliebtheit –

bei Gästen wie auch bei Einheimischen. Sie

finden bei gutem Wetter im Musikpavillon,

bei schlechtem Wetter im Saal Waxenstein im

kurhaus statt.

360° TRAIL

Das grenzüberschreitende Trailrunning-Event

geht in die nächste Runde. Im September

warten wieder Testing, Running, Adventure,

Informationen und Lifestyle auf Läufer und

Zuschauer. Infos und Anmeldung gibt es unter

360-trail.com. Da heißt es jetzt nur noch:

Schuhe festschnüren und los geht’s!

Termine

Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena

findest du immer auf dem neuesten

Stand unter

www.zugspitzarena.com/de/

news-events/veranstaltungskalender

Termine

Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen

findest du immer auf dem neuesten

Stand unter

www.gapa.de/de/aktuelles-termine/

veranstaltungskalender

Termine

Alle Termine in Grainau findest

du immer auf dem neuesten

Stand unter

www.grainau.de/

veranstaltungskalender

English Summary

All events in the Tyrol Zugspitz Arena,

with dates and times, at

www.zugspitzarena.com/en/

news-events/event-calendar

English Summary

All events in Garmisch-Partenkirchen,

with dates and times, at

www.gapa.de/en/

aktuelles-termine_en/event-calendar

English Summary

All events in Grainau, with dates

and times, at www.grainau.de/

veranstaltungskalender


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WWW.BERGBAHNEN-LANGES.AT

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TIPP!

GUTSCHEINWELT AUF

www.bergbahnen-langes.at

// 4 Sommer-Bergbahnen am Grubigstein und Marienberg

// TOP-Aussicht mit dem schönsten Blick zur Zugspitze

// Themenwanderwege “Moosles Forscherpfad, Moosles Zauberwald +

Montanwanderweg Silberleithe“

// Höhenwanderungen zu gemütlichen Berghütten

// 1.300 m lange Sommerrodelbahn + Funsport-Bergroller am Marienberg

// Im Juli und August bei Schönwetter jeden Dienstag Abendrodeln!

// TOP-BIKEDESTINATION (1000 Meter Höhenunterschied)

Blindseetrail, Forest ONE + Forest TWO

// TOP-GEHEIMTIPP

// SOMMERBETRIEB von 15. Mai bis 8. November 2020

// WINTERBETRIEB von 8. Dezember 2020 bis 11. April 2021

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