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Industrieanzeiger 14.2019

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technik & wissen zwei

technik & wissen zwei Bereiche: erstens das fehlende Personal und zweitens Belastungen durch die aktuellen politische Rahmenbedingungen. Der Tank ist leer Der Fachkräftemangel macht sich auch in der Logistikbrache bemerkbar. Einerseits direkt im Lager, wo zukünftig die bestehenden Mitarbeiter effizienter ein - gesetzt werden müssen. Hier kann zum Beispiel der Einsatz von Cobots respektive von autonomen Förderfahrzeugen helfen. Andererseits fehlen Spezialisten für die Planung und Realisierung digitalisierter Wertschöpfungsketten. Dabei ist unstrittig, dass durchgängig digitalisierte Transportketten Zeit und Ressourcen sparen: zum Beispiel durch einen automatisierten Informationsfluss, der den Aufwand für die Informationsbeschaffung, Kapazitätsplanung und nicht zuletzt das Handling iDie Messe zum Thema: Transport Logistic: Weltweite Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. 4. - 7. Juni 2019; Messe München Die Veranstaltung zum Thema: 5G in der smarten Intralogistik. Ein Expertenforum für Praktiker. 29. Oktober 2019; Technology Academy, Messegelände Hannover Der amerikanischchinesische Handelsstreit beeinflusst die Wachstumsprognosen der Logistikbranche. Bild: Rawf8/Fotolia minimiert. Eine Studie des Fraunhofer SCS bestätigt den verhaltenen Optimismus der Logistikweisen. Auch sie schätzt die Logistikbranche bisher als eher mäßig digital entwickelt ein. Demnach sind heute zwar Barcodes, die GPS-Lokalisierung von Fahrzeugen, Containern und Produkten sowie die mobile Datenerfassung etwa über den Status einer Sendung verbreitet, weite Innovationsfelder liegen demnach aber noch brach – von einer durchgängigen Industrie 4.0-Infrastruktur ganz zu schweigen. Die stellen sich die Experten des Fraunhofer- Institutes folgendermaßen vor: „Transportlogistik 4.0 ist die Anwendung der Prinzipien Cyber-physischer Systeme zur verbesserten Steuerung, Selbstorganisation und Optimierung von über - betrieblichen Transporten. Mithilfe moderner Techno - logien werden bei Be- und Entladung sowie aus der Anbahnung und Beauftragung des Transportprozesses Daten erfasst und ausgewertet. Darauf basierend kann ein zeitnahes, digitales Abbild hergestellt werden, um anschließend durch die Verknüpfung mit weiteren Informationen aus IT-Systemen, Kamerasystemen oder Sensoren einerseits Maßnahmen zur unternehmensübergreifenden Effizienzsteigerung der Netze in Echtzeit wie auch selbststeuernde Teilsysteme aufzubauen bis hin zur automatischen Transportabwicklung und -abrechnung. Ziel der Transportlogistik 4.0 ist eine effiziente, dezentral organisierte, flexible und agile Transportabwicklung.“ Ende des Zitates. Die nächsten Meilensteine Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Der Weg zu Industrie 4.0 besteht aus vielen Meilensteinen. Zu den kurz- 32 Industrieanzeiger 14.19

und mittel fristig einsetzbaren Logistik-Instrumenten zählt das Fraunhofer SCS: • Weblösungen und Apps für den täglichen Business- Einsatz • Sensorik für die Erhebung relevanter Logistikdaten und Kommunikation via Internet of Things • Big Data Analysis auf der Prozessebene zur Sammlung, Analyse und Optimierung von Warenströmen und Dispositionen • Ein durchgängiges Supply Chain Event-Management sowie unternehmensübergreifend Cloud-Plattformen für den Datenaustausch entlang der kompletten Lieferkette • Entscheidungsunterstützung in Echtzeit Das Institut erwartet eine zweite Umsetzungswelle dieser Technologien bis 2025. Spätestens dann wird der klassische Spediteur zum Organisator von Wertschöpfungsketten und zunehmend zum Manager komplexer Prozesse. Eine Wahl hat er dazu nicht: Die Digitalisierung schafft ihre eigenen Standards in Bezug auf Sicherheit und Konsistenz. Wer sich verweigert läuft Gefahr, plötzlich mit innovativen Entwicklungen jenseits des eigenen Geschäftsmodelles konfrontiert zu werden. Das hat Amazon in unterschiedlichen Bereichen vorgemacht. Amazon ist nicht mehr und nicht weniger als eine professionelle Geschäftsplattform mit angeschlossenen Logistikprozessen. Wobei das Unternehmen inzwischen gewaltige Summen investiert, um die Logistik in Zukunft genauso zu beherrschen wie heute schon die relevanten Bestell-, Bezahlungs- und Verwaltungsprozesse. Dazu zählen Engagements in Drohnen ebenso wie die Weiterentwicklung autonomer Fahrzeuge oder auch der weitere Ausbau der internationalen Amazon Logistikstandorte. Es ist keine Frage, dass die Amerikaner früher oder später dabei auch den gewerblichen Bereich im Auge haben. Noch allerdings spielen Amazon Business oder Alibaba in Europa eine unterentwickelte Rolle. Mehr Chancen als Risiken Dabei ist die Digitalisierung kein notwendiges Übel, sondern bietet für Transportlogistiker Chancen für eine Ausweitung des eigenen Geschäftsmodelles, für mehr Wertschöpfung und mehr Umweltschutz. Verständ - licherweise steht bei den Logistikdienstleistern die Ich möchte Conrad ist die Plattform für mein Business. conrad.de/business Industrieanzeiger 14.19 33

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