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KEM Konstruktion 03.2023

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KONGRESS » Interview

KONGRESS » Interview Automatisierungstreff Bindi: Wir freuen uns immer, wenn neue Mitstreiter die Bühne betreten. Das bringt immer neue Energie und Ideen auf. Ich kenne die Lösung nicht im Detail, nur das was im Internet und in den Medien beschrieben ist. Die gesamtheitliche Vorgehensweise beziehungsweise Integration von Infrastruktur, Konnektivität, Kommunikationsstandardisierung, Systemarchitektur, Funktionen + Microservices, Pay per Use etc. ist sehr innovativ, aktuell einzigartig – einfach der ‚Hammer‘! So etwas gibt es heute von keinem Anbieter. Wenn noch die Dokumentation für Drittanbieter zugänglich beziehungsweise eingeführt oder vorhanden wäre, dann würde das DPS- Ecosystem sehr schnell wachsen. Vielleicht würden sich dann sogar die ‚restlichen‘ 30 % der MES-Anbieter, die den Aufwand nicht leisten können, auf das DPS fokussieren. Zuvor gibt es allerdings noch eine Reihe von Fragen bezüglich des DPS, deren Antworten sicher auch die Anwender interessieren: • Wie sieht das aktuelle Preismodell aus? • Sind auch On-premise-Installationen machbar? • Welche Bandbreite des Internet Service Providers (ISP) ist minimal notwendig, um sinnvoll arbeiten zu können? • Welche Edge-Komponenten sind notwendig, um direkt an der Produktionslinie die harte Echtzeit zu gewährleisten? (Anm. d. Red.: Die Antworten darauf finden Sie im Kasten ‚Nachgefragt‘.) Nachgefragt Im Interview hat Angelo Bindi für den MES D.A.CH Verband e.V. einige Fragen zum Oncite Digital Produc - tion System von GEC gestellt – hier finden Sie folgend die Antworten darauf von Dieter Meuser, CEO Digital Industrial Solutions bei der German Edge Cloud GmbH & Co. KG (GEC). Bindi: Welche Bandbreite des Internet Service Providers (ISP) ist minimal notwendig, um sinnvoll arbeiten zu können? Bild: Angelo Bindi Bindi (MES D.A.CH Verband): Wie sieht das aktuelle Preismodell aus? Meuser (GEC): Das Oncite Digital Production System wird mit einem Abo-Modell (Subscription) nach dem Cloud-Provider-Geschäftsmodell angeboten. Über eine monatliche Gebühr sind IaaS-, PaaS- und auch SaaS-Komponenten (Infrastructure, Platform und Software as a Service) des Oncite DPS ab gedeckt. Bild: GEC Dieter Meuser, CEO Digital Industrial Solutions, German Edge Cloud GmbH & Co. KG (GEC) Bindi: Sind auch Onpremise-Installationen machbar? Meuser: Aktuell gibt es mehrere Infrastrukturausbauten des Systems mit Oncite DPS Enterprise, Plant, Line und Gateway, welche sowohl auf einer lokalen Oncite DPS Factory Edge als auch auf Public-Cloud-Plattformen wie AWS, MS Azure und anderen verfügbar sind. Meuser: Das Oncite Digital Production System wird durch die Near-Realtime-Anforderungen bestimmter MESbeziehungsweise IIoT-Anwendungsszenarien als Hybrid- Angelo Bindi, erster Vorstand des MES D.A.CH Verband e.V. Cloud-Lösung angeboten. Dies bedeutet, dass die anlagennahen latenzkritischen Datenströme über eine lokale Oncite DPS Factory Edge abgewickelt werden. Die Softwareverteilung mit Backup- und Restore-Services usw. erfolgen über eine zentrale Public-Cloud-Instanz ähnlich dem Prinzip der iOS-Plattform von Apple. Von daher muss kein kostenintensives WAN mit hohen Bandbreiten für den laufenden Betrieb des Oncite DPS beim Internet Service Provider (ISP) angemietet werden. Bindi: Welche Edge-Komponenten sind notwendig, um direkt an der Produktionslinie die harte Echtzeit zu gewährleisten? Meuser: Eine harte Echtzeitfähigkeit kann in Kombination der Oncite DPS Factory Edge mit Edge Devices der etablierten Steuerungs-Hersteller gewährleistet werden. Eine Near- Realtime-Fähigkeit ist bereits mit einer Oncite DPS Factory Edge gegeben. 32 KEM Konstruktion » 03 | 2023

Ist eine Migration möglich? KEM Konstruktion: Interessant dürfte auch sein, welche Migrationspfade es für Anwender ‚alter‘ MES-Lösungen gibt? Bindi: Dies ist sehr stark von der schon installierten Basis abhängig. Anbieter, die den Sprung schon geschafft haben und ein neues System anbieten, können sicherlich – wenn der Kunde beim gleichen Anbieter bleibt – ein Migrationskonzept aufzeigen. Bei einem vollständigen Wechsel werden die Anbieter von modernen MES sowie GEC dies sicherlich individuell bewerten müssen. In bestimmten Konstellationen ist es sinnvoller, neu ‚zu bauen‘, da dies wesentlich kostengünstiger und schneller ist, und die alten Daten nur noch zu archivieren. Der MES D.A.CH Verband Der MES D.A.CH Verband e.V. ist als Interessensvertretung der Anbieter und Anwender von MES-Lösungen (Manufacturing Execution Systems) gegründet worden mit dem Ziel, einen Informationsaustausch zwischen Anbietern und Anwendern zu ermöglichen. Gemeinsam will man die Zukunft gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit steigern, da die Dynamik und Komplexität des gesamten Lebens durch die zunehmende technische und wirtschaftliche Vernetzung rasant zunimmt – und damit der Wettbewerbsdruck für Unternehmen spürbar wächst. MES haben sich hier als Datendrehscheibe der Fertigung etabliert und können Menschen dabei unterstützen, aus Daten die richtigen Informationen zu erhalten, um bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn diese Informationen mit denen aus dem Product Life Cycle kombiniert und in Kontext gebracht werden, erhalten die Anwender eine Informationslage, die Materialbeschaffung, Veredelung und Kundenbedürfnisse in Einklang bringen kann – und damit nachhaltig und zukunftsträchtig ist. KEM Konstruktion: Welche Rolle spielt künftig das Thema Low-Code-Applikationsentwicklung in diesem Kontext? Bindi: Low-Code wird eine immer wichtigere Rolle einnehmen, da damit die Anforderungsumsetzung auf andere Gruppen von Mitarbeitern erweitert werden kann. Dies gilt für Berichte, Visualisierungen und Formulare mit Logik – Selfservice sei hier als Stichwort genannt. Was sich mit MMS – Mach-Mal-Schnell-Projekten – per Low-Code erledigen lässt, hängt immer auch von den individuellen Anforderungen ab. Je komplexer, größer oder einzigartiger diese Anforderungen sind, desto mehr wird Pro-Code im Sinne der klassischen Programmierung erforderlich sein. KEM Konstruktion: Wollen Sie noch etwas ergänzen? Bindi: 1.000.000 Dinge – allerdings würden die diesen Rahmen sprengen. https://mes-dach.de Wir machen Druck... ... und verbinden: Die neuen mobilen Drucker MP75, MP100/E MP200 und MP300/E steuern Sie einfach via Sprache, App oder Software. Einzigartig ist die riesige Auswahl an Etiketten und Labels mit unseren patentierten TurnTell-Labels. Mehr unter www.panduit.de KEM Konstruktion » 03 | 2023 33

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