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KEM Konstruktion 04.2018

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Trendthemen: Integrated Industry, Antriebe 4.0, Pneumatik 4.0, Digitalisierung, Industrie 4.0, Entwurfstools; Hannover Messe 2018, Messe Control 2018; KEM Porträt: Roland Bent, Chief Technology Officer, Phoenix Contact; KEM Perspektiven: Integrated Industry - Transportsysteme mit unabhängigen Shuttles

TRENDS PERSPEKTIVEN

TRENDS PERSPEKTIVEN Mittels der Weichenfunktion von Acopostrak lassen sich mehrere Bearbeitungsstationen flexibel miteinander verbinden – jedes Shuttle kann individuell durch die Fertigung geschleust werden. Dies legt das Fundament für die kundenindividu - elle Produktion mit Losgröße 1 Bild: B&R Die mit Acopostrak mögliche individuelle Steuerung der einzelnen Shuttles erlaubt es dem Anwender, parallel zum laufenden Prozess Rüstarbeiten durchzuführen „Ziel ist, Netzwerk und Architektur einfach zu gestalten und die Programmierung möglichst prozessnah umzusetzen – was den effizienten Aufbau ausgedehnter Anlagen erlaubt.“ Bild: B&R „Wir bieten damit eine sehr effiziente Art der prozessoptimierten Programmierung an – vor allem mit Blick auf die mit Acopostrak möglichen, sehr ausgedehnten und komplexen Anlagen topologien“, betont Markus Sandhöfner. Als Maximalzahl nennt B&R derzeit 250 Shuttles, die sich von einem einzigen Industrie-PC aus steuern lassen, was wiederum die Programmierung und auch Wartung des Systems erleichtert. „Parallel mehrere Industrie-PCs und Echtzeitnetzwerke zu synchronisieren, kann nicht die Lösung sein – es geht darum, Netzwerk und Architektur möglichst einfach zu gestalten und die Programmierung möglichst prozessnah umzusetzen.“ Nur auf diese Weise könne der Hersteller seine Maschinen und Anlagen schnell umsetzen und zur Marktreife bringen – und nur so könne der Anwender später seine Fertigung entsprechend flexibel an neue Aufgabenstellungen anpassen. Welche Leistung das System erbringen kann, macht Sandhöfner mit folgendem Beispiel klar: Geht man von einer Anwendung in der Getränkeindustrie aus, bei der Wasserflaschen mit 0,75 l Inhalt transportiert werden, führt dies bei einem Abstand zwischen den Shuttles von 70 mm (minimal zulässig sind 50 mm) und ‚halber‘ Geschwindigkeit von 2 m/s (maximal möglich sind 4 m/s) pro Stunde zu einem Durchsatz von 102.857 Flaschen entsprechend 77.142,75 l Wasser – bei 2 l pro Tag und Mensch ergäbe sich also binnen einer Stunde ein Vorrat für 38.571 Tage oder mehr als 105 Jahre. Sehr anschaulich ist dazu auch ein Video des Abfüllspezialisten Krones mit dem Titel ‚Bottling on Demand‘, bei dem mit scharfem Auge als Transportsystem Acopostrak zu erkennen ist (hier.pro/SEcwF). Die elektronische Weiche Besonders spannend ist natürlich die Frage, wie die Shuttles an einer Weiche den Track wechseln können. Da Acopostrak die Shuttles rein über die Magnetkraft hält, heben sich theoretisch die Haltekräfte in der Weiche selbst gegenseitig auf. Dementsprechend müsste nur der Antrieb von der einen auf die andere Seite ‚umgeschaltet‘ werden – doch basierend auf der elektrischen Antriebstechnik gibt es einen eleganteren Weg, der einen weichen Wechsel erlaubt. Um die Wirkungsweise zu verstehen, lohnt zunächst ein Blick auf den Effekt der Feldschwächung, den sich die Antriebstechniker bei konventionellen, rotativen Antrieben zunutze machen. „Prinzipiell entsteht eine Gegen-EMK (elektromotorische Kraft), wenn ein mit 46 K|E|M Konstruktion 04 2018

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