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LE-1-2023-ePaper

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LOGISTIK express Journal / Zeitschrift ePaper Titel: Droht der Automobilbranche der Niedergang? 03 Inhalt / Editorial / Impressum 04 Wie viele Freihandelsabkommen brauchen wir eigentlich? 06 Handelsverband: Reformgruppe für mehr Beschäftigung: Leistung muss sich lohnen 08 Retail Challenges: Kostenlawine, Reformstau und Planungsunsicherheit 14 Ethischer Konsum, Klimakrise, Kreislaufwirtschaft gewinnen an Bedeutung 18 BMÖ, BVL, WK, ZV, VNL: Challenges 2023 und darüber hinaus – was kommt alles auf uns zu? 28 Elektromobilität – der Weisheit letzter Sch(l)uss? 32 Brennstoffzelle und e-Fuel – die besseren Alternativen? 34 Die Zukunft des europäischen Verkehrs – ein Drahtseilakt? 38 DB Schenker schickt ersten Prototyp des Volta Zero auf die Straße 40 Die Post bringt allen was, auch der Umwelt 42 Es ist genug zu transportieren, aber.. 46 Cargo Center Graz wird noch größer 50 Kombi-Verkehr erlebt massive Veränderungen 52 Gigaliner, die Kapitäne der Landstraße, oder monströse Verkehrspolitik? 56 Logistik-Führungskräfte betrachten Rezession als wahrscheinlich, sicher 60 Chinas Öffnung Auswirkung auf die Supply Chains 64 Lieferkettengesetz ist n Kraft getreten Unternehmen müssen handeln 68 Zukunft der Zustellung auf der letzten Meile 70 Datengeführte, vorsortierte B2C Zustellung 74 Zukunft der Zustellung auf der letzten Meile 72 DHL Logistics Trend Radar gibt Einblicke in Zukunftstrends 76 KNAPP AG: Künstliche Intelligenz in der Lohnfertigung 80 DEMATIC: Perfekt und platzsparend 84 Dieser Cobot braucht ein gutes Auge 88 Online-Apotheke Apotea setzt auf automatische Roboter 92 SSI Schäfer Gruppe verzeichnet herausforderndes Geschäftsjahr 94 LogiMAT 2023: Intralogistik-Fachwissen auf drei Bühnen 98 LogiMAT 2023: Mehr Energieeffizienz in der Intralogistik 101 LogiMAT öffnet Blick in die Zukunft von AutoID und Verpackung 106 Untergang des Mittelstands: Lässt sich der Wirtschaftsmotor retten? 108 Die Gefahr von digitalem Geld

LOGISTIK express

LOGISTIK express 1/2023 | S22 ROMAN STIFNER Roman Stiftner, Präsident des European Shippers' Council (ESC), sieht in den gestiegenen Energiepreisen eine massive Herausforderung, ebenso in der hohen Inflation. „Lagerhäuser müssen beheizt oder auch gekühlt werden, Transport verbraucht eine große Menge Sprit. Dies sind hohe Kostenfaktoren, die man nicht einfach weglassen kann.“ Ihn beruhigt, dass die Containerpreise sich wieder auf einem normalen Niveau eingependelt haben. „Bei Preisen über 12.000 US$ für einen 40ft Container waren etliche Businessmodelle einfach nicht mehr machbar – vor allem bei Waren, wo viel Luft transportiert wird, wie bei Möbeln. Durch die Sperren in Asien kam es zudem zu asymmetrischen Transporten, Leercontainer wurden dann einfach nicht transportiert und es kam zu Kapazitätsengpässen. Die Unternehmen haben nun neue Schiffe bestellt, aber es dauert etwas, bis diese auch tatsächlich auslaufen können.“ VERGOLDETE ENERGIE & WERTLOSES GELD Generell zeichnet sich beim maritimen Transport wieder eine Normalisierung, also wirtschaftliche Transportkapazitäten, ab. Dafür drohen extreme Probleme bei der Verteilebene darunter, denn die kontinentale Verteilung – Schienen-, Straßen- und Flusstransport – ist aufgrund gestiegener Energiepreise und Personalmangels massiv unter Druck. Autonome Fahrsysteme als Lösung? „Um den Kapazitätsengpässen aufgrund fehlenden Personals zu entgehen, wären größere Fahrzeuge oder auch autonome Fahrsysteme eine Lösung. Man könnte transkontinentale Korridore mit entsprechender technischer Einrichtung schaffen. Das würde auch das Berufsbild attraktivieren, wenn die Fahrer dann nur regional unterwegs wären und somit abends heimkehren könnten.“ Um mehr Fahrer anzulocken, muss auch dringend die bestehende Infrastruktur – wie Rastplätze – ausgebaut werden. Insolvenzwelle Stiftner: „Es gibt einige Rentabilitätsgrenzfälle durch politische Vorgaben und gestiegene Preise. Die Gesamttransportkosten steigen, aber Produkte haben nur eine gewisse Preiselastizität, wodurch einige Unternehmen einfach aufhören. Für die Verlader ist es wichtig, dass die Preise so gestaltet werden, dass die Güter sich wirtschaftlich ein- und verkaufen lassen.“ Wenn Produkte aufgrund ihrer Kostenstruktur nicht mehr erfolgreich auf dem Markt platziert werden können, wird ihre Produktion regional eingestellt und stattdessen aus billigeren Ländern wie etwa China importiert. Es drohen weitere Abhängigkeiten. „Es gilt hier zu diversifizieren: man muss nicht alles aus China beziehen, auch wenn es bequem ist. Aus ökologischen Gründen werden viele Rohstoffe in Europa nicht abgebaut, man vertraut auf Importe. In Krisenzeiten sieht man dann jedoch, wohin das führt, wenn manche Produkte – man denke nur an die FFP2-Masken – dann einfach nicht mehr geliefert werden. Das geopolitische Risiko darf nicht vergessen werden.“ Er plädiert dafür, keine naive Wirtschaftspolitik zu betreiben, sondern eigene Ressourcen in Europa aufzubauen. Dazu ist politischer Wille nötig, etwa wenn es darum geht, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. Abhängigkeiten verringern Immer wieder geistern Meldungen durch die Medien über geplante Chipproduktion im Burgenland. „Reinraumbau ist kompliziert, dazu sind viele Komponenten nötig. Meiner Meinung nach wäre dafür eher Kärnten geeignet, wo bereits Unternehmen mit entsprechendem Know-how angesiedelt sind. Eine entsprechende Investitionsförderung muss auch auf EU-Ebene politisch begleitet werden, ähnlich dem Maßnahmenpaket in den USA. Das Ziel sollte sein, Produktionsbetriebe in Europa anzusiedeln, um Abhängigkeiten zu minimieren“, ist Stiftner überzeugt. Bestes Argument dafür: „Wenn wir den Industrieanteil stärken, dann stärkt das auch die Logistik, die Wertschöpfungsketten können aufrecht erhalten werden. Gleichzeitig würde das die Stellung Europas als starker Handelspartner am Weltmarkt unterstützen.“ Dementsprechend positiv steht er auch Freihandelsabkommen positiv gegenüber, denn: „Jedes Maß Freihandel ist sinnvoll. Die Verträge definieren fairen Wettbewerb, dieser ist wichtig für Produktivität des Standortes und die Logistik. Wenn die Bedenken mancher Interessensgruppen zu groß sind, könnte man mit Kontingenten arbeiten. Dank solcher Verträge gibt es klar definierte Bedingungen und Regeln, denn Marktabschottung kann keine Lösung sein.“ Immer wieder geistern Meldungen durch die Medien über geplante Chipproduktion im Burgenland. „Reinraumbau ist kompliziert, dazu sind viele Komponenten nötig. Meiner Meinung nach wäre dafür eher Kärnten geeignet, wo bereits Unternehmen mit entsprechendem Know-how angesiedelt sind. Eine entsprechende Investitionsförderung muss auch auf EU-Ebene politisch begleitet werden, ähnlich dem Maßnahmenpaket in den USA. Das Ziel sollte sein, Produktionsbetriebe in Europa anzusiedeln, um Abhängigkeiten zu minimieren“, ist Stiftner überzeugt. Bestes Argument dafür: „Wenn wir den Industrieanteil stärken, dann stärkt das auch die Logistik, die Wertschöpfungsketten können aufrechterhalten werden. Gleichzeitig würde das die Stellung Europas als starker Handelspartner am Weltmarkt unterstützen.“ Dementsprechend positiv steht er auch Freihandelsabkommen Mit dem Robotic Warehouse zu Zero Touch Fulfillment LogiMAT 2023 25.–27. April | Stuttgart Halle 3 | Stand B01 | B03 positiv gegenüber, denn: „Jedes Maß Freihandel ist sinnvoll. Die Verträge definieren fairen Wettbewerb, dieser ist wichtig für Produktivität des Standortes und die Logistik. Wenn die Bedenken mancher Interessensgruppen zu groß sind, könnte man mit Kontingenten arbeiten. Dank solcher Verträge gibt es klar definierte Bedingungen und Regeln, denn Marktabschottung kann keine Lösung sein.“ (AG)

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