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mav 04.2017

SPECIAL

SPECIAL Feinstbearbeitung Im Lauf der Firmengeschichte wurden bei Kellenberger Tausende von Schleifmaschinenlösungen konstruiert und gebaut. Das Bild links zeigt die erste Maschine aus dem Jahr 1917. Bild: Kellenberger Fertigungstiefe von 85 % - Viele Kernkomponenten werden im eigenen Haus produziert 100 Jahre Innovationen in der Schleiftechnik 1917 – also vor genau 100 Jahren – gründete Leonhard Kellenberger in St. Gallen eine mechanische Werkstätte zur Herstellung von Schleifmaschinen. Der junge Leonhard war ein Tüftler, hatte im Ausland Erfahrungen im Bereich der mechanischen Fertigung gesammelt und ging nun daran, in seinem Heimatland Schweiz seine Ideen zu verwirklichen. 1918 brachte seine junge Firma, die L. Kellenberger & Compagnie die erste eigenentwickelte Universalschleifmaschine auf den Markt. ■■■■■■ Die Präsentation auf der Messe Basel im Jahr 1919 brachte die ersten Kunden, der wachsende Erfolg ermöglichte weitere Maschinenentwicklungen. So 1920 die erste Flachschleifmaschine sowie eine Spezialschleifmaschine für das Überholen von Automobilmotoren und 1922 die erste Kurbelwellenschleifmaschine. Viele weitere Maschinenentwicklungen prägten die Firmengeschichte in den nächsten Jahrzehnten. 1960 spezialisierte sich Kellenberger auf Universal-Rundschleifmaschinen. Dank konsequenter Entwicklungen im Hochpräzisions-Sektor gehört Kellenberger inzwischen weltweit zu den führenden Herstellern von numerisch gesteuerten Präzisionsschleifmaschinen und Systemen der mittleren und obersten Technologiestufe. Maßstab bei Qualität und Langlebigkeit Kellenberger Schleifmaschinen sind heute in der Rundschleiftechnik Wertmaßstab, was Qualität und Langlebigkeit anbelangt. Die kontinuierliche Entwicklung vom Schweizer Familienunternehmen zum Global Player ermöglichte in der weltweit agierenden Hardinge Gruppe neue Möglichkeiten. Kellenberger ist die Führungsgesellschaft in der Hardinge Grinding Group – einem umfassenden Netzwerk an herausragender Schleiftechnologie, zu dem neben Voumard, Hauser, Tschudin und Usach auch der englische Schleifmaschinenhersteller Jones & Shipman gehört. Die fusionierte Gesellschaft mit den Standorten St. Gallen (Kellenberger) und Biel (Hauser, Tschudin) bringt für den Kunden eine einzigartige Palette von Schleifmaschinen und Schleifsystemen sowie ein breit ausgebautes Dienstleistungsangebot. Von Einsteigermaschinen der Marke Jones & Shipman bis zu Premiumschleifmaschinen der Marken Kellenberger und Voumard, über hochpräzise Koordinatenschleifmaschinen von Hauser und den modularen Lösungen der Marke Tschudin und Usach liefert die Hardinge Grinding Group heute Lösungen für jede nur erdenkliche Schleifaufgabe vom universellen Bereich bis zum Systemgeschäft sowie Sonderlösungen im produktiven Umfeld. 28 April 2017

Weitreichende Applikations- und Lösungskompetenz Bei Kellenberger in St. Gallen und in Biel laufen die Fäden der Hardinge Grinding Gruppe zusammen. Der heutige CEO Urs Baumgartner verantwortet dabei nicht nur die Strategien im Hause Kellenberger, sondern die der ganzen Gruppe. Er löste 2015 den Enkel des Firmengründers, Jürg Kellenberger, ab und ist der erste CEO in der langen Firmengeschichte, der nicht aus der Familie stammt. Die Kompetenz von Kellenberger sieht Baumgartner in der Zukunft nicht mehr nur darin, hochpräzise langlebige Schleifmaschinen zu bauen, sondern in einer weitreichenden Applikations- und Lösungskompetenz, gepaart mit einem herausragenden Service, der die größtmögliche Verfügbarkeit der Maschinen für den Kunden gewährleistet. Mit einer Fertigungstiefe von 85 % produziert Kellenberger viele der Kernkomponenten seiner Schleifmaschinen im eigenen Haus. In Zukunft sollen Kompetenzzentren in St. Gallen und Biel wichtige Komponenten für die ganze Gruppe fertigen. Ein modularer Maschinenaufbau mit einer Reihe standardisierter Teile, wie er bereits in den Neuentwicklungen im High-End- Bereich verwirklicht wurde, soll in jeder Baureihe dafür sorgen, dass höchste Präzision mit wettbewerbsfähigen Kosten einhergeht. Dass dadurch auch Lieferzeiten verkürzt und Wartungen erleichtert werden, ist für die Kunden ein erfreulicher Nebeneffekt. Breites Maschinen- und Anwendungsspektrum Das Kellenberger Maschinenprogramm reicht heute von Maschinen für komplexe Schleifaufgaben, wie die 1995 auf den Markt gebrachten und 2014 komplett neu konzipierte Varia, bis hin zu kompakten preisgünstigen Universalmaschinen, wie die im Jahr 2000 am Markt eingeführte und nach einem kompletten Facelift im Jubiläumsjahr mit neuen technischen Features versehenen Maschinenbaureihe Vista. Diese Maschine ist perfekt für den Einsatz im höchst anspruchsvollen Werkzeugund Formenbau, im Maschinen- und Prototypenbau, in Unterhaltswerkstätten und Labors für die wirtschaftliche Fertigung von Klein- und Mittelserien geeignet. Die Maschine zeichnet sich unter anderem durch anwenderfreundliches Einrichten und Bedienen aus. Dank der anwenderfreundlichen, einfachen Kellenberger- Menüprogrammierung sind Programmierkenntnisse nicht mehr zwingend erforderlich. Die optimale Sicht auf den Bearbeitungsprozess ist durch extragroße Fenster in der Verkleidung weiter verbessert worden. April 2017 29

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