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mav 06.2022

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SPECIAL AMB-Highlights

SPECIAL AMB-Highlights Anca mit echtem Highlight, wenn es um allerhöchste Genauigkeit geht Im Maschinenbau ist gern die Rede vom My, dem Tausendstel Millimeter als Maßstab in der Präzisionsfertigung, der in etwa 50 mal dünner als ein menschliches Haar ist. Nimmt man davon wiederum ein Tausendstel, ist man beim Nanometer. In diese Dimension stößt Anca mit der neuen MX7 Ultra vor, deren Steuerung nun eine Achsauflösung von einem Nanometer bietet. Im Zusammenspiel mit weiteren Neuerungen in Software und Konstruktion sowie integrierten Qualitätssicherungsfunktionen erzielt das neue Modell signifikante Optimierungen bei Oberflächengüte, Formtoleranzen und Rundlaufgenauigkeit. Das MX Ultra-Paket umfasst verschiedene aufeinander abgestimmte Komponenten und Prozessverbesserungen. Das Zusammenwirken der Maßnahmen soll die erreichbare höhere Präzision und Qualität ab dem ersten Teil in der Serienproduktion auch für komplexere Geometrien dauerhaft gewährleisten. Dazu Thomson Mathew, Anca-Produktmanager: „Wir wollten eine Technologie entwickeln, mit der sich hochwertige Zerspanungswerkzeuge herstellen lassen, die sowohl in Bezug auf die Genauigkeit als auch hinsichtlich der Standzeit über dem derzeitigen Marktstandard liegen.“ Kunzmann Weiler führt die Metallausbildung ins digitale Zeitalter Mit der Lernplattform Education 4.0 wollen Weiler und Kunzmann die Metallausbil- Die MX7 Ultra erzielt Bestwerte bei Formgenauigkeit und Oberflächengüte sowie nahtlose Übergänge. Bild: Anca Jürgen Hauger, Geschäftsführer Vollmer: „Digitalisierung und Komplettlösungen!“ mav: Wie sehen Ihre Prognosen mit Blick auf die AMB 2022 und die Zukunft der Metallindustrie aus? Hauger: Wir sind froh, dass wir auf der AMB wieder den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden aus der Metallindustrie pflegen können. Die Zukunft der Branche sehe ich zwiespältig: Einerseits kennen wir noch nicht die Folgen dieses schrecklichen Ukraine-Kriegs, andererseits erleben wir durch diesen Konflikt eine ungeahnte Dynamik bei der Energiewende. Auch wie sich der Umbruch im Automobilbau und wie sich das Ende des Verbrennungsmotors auf die Metallindustrie auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Eine zentrale Frage wird sein, woher die Energie für Mobilität, Heizen oder energieintensive Industrien kommen wird. Keine Frage: Wärmepumpen oder Elektroautos benötigen Strom, der sich mit Wind und Sonne erzeugen lässt. Ich denke jedoch, dass wir in Zukunft auf einen Mix aus verschiedenen Technologien setzen sollten, um die Energiewende zu meistern. Hier sehe ich große Potenziale für Energieträger wie Wasserstoff oder auch synthetische Kraftstoffe. Die Zukunft der Metallindustrie wird davon abhängen, wie schnell und flexibel sie sich auf diese Entwicklungen einstellen kann. mav: Wie hat sich die Pandemie auf Ihr Unternehmen ausgewirkt? Hauger: Bei Vollmer hat die Pandemie der Digitalisierung einen gewaltigen Schub verliehen, da wir Servicetechniker nicht nach China, Australien oder in andere Länder schicken konnten. Jürgen Hauger, Geschäftsführer Vollmer: „Ich bin überzeugt: Digitalisierung und Komplettlösungen prägen die Zukunft.“ Bild: Vollmer Wie bei vielen Unternehmen fand deshalb die interne und externe Kommunikation vor allem virtuell statt. Glücklicherweise hatten wir bereits Anfang 2019 unsere Initiative V@dison ins Leben gerufen und entsprechende Instrumente parat. Die V@dison-Plattform ist die zentrale Schnittstelle zwischen unseren ERP-Systemen und Maschinen, die die wichtigsten Protokollsprachen wie UMATI, MT Connect oder OPC UA unterstützt. mav: Abgesehen von der Digitalisierung – worauf kommt es bei Vollmer in Zukunft an, um Kunden optimal zu unterstützen? Hauger: Ein zentraler Bereich, auf den wir uns konzentrieren, ist das Thema „Komplettlösungen“. Wenn ein Kunde ein bestimmtes Werkzeug herstellen möchte, müssen wir in der Lage sein, einen ganzheitlichen Prozess anzubieten. Dieses umfangreiche Angebot an Dienstleistungen kann dazu beitragen, dass der Kunde den Prozess nicht mehr selbst in die Hand nehmen muss, sondern wir diesen für ihn verantworten. Dies ist für viele Kunden ein entscheidender Aspekt, um beispielsweise auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Ich bin überzeugt: Digitalisierung und Komplettlösungen prägen die Zukunft. mav: Welche Ziele hat sich Vollmer für das kommende Jahrzehnt vorgenommen, um diese Zukunft erfolgreich zu gestalten? Hauger: Außer den genannten Punkten wie Digitalisierung und Komplettlösungen wollen wir eine neue Hauptzentrale bauen. Auch wenn das Projekt wegen der Pandemie aktuell auf Eis liegt, werden wir die Pläne weiterverfolgen. Zudem bauen wir unsere Internationalisierung weiter aus. Wir werden bald unsere 15. Niederlassung weltweit eröffnen, die sich in Bangkok in Thailand befindet und mit der wir den südostasiatischen Markt stärken. Und wir gehen neue Wege: Im Juli 2022 hat die Vollmer Gruppe die ultraTEC innovation GmbH übernommen. Das Start-up kommt nicht aus dem Schärfumfeld, sondern entwickelt und fertigt Ultraschall-Entgratanlagen. Mit ultraTEC wagen wir den Schritt in eine neue Technologie, die gerade in der Metallverarbeitung von zentraler Bedeutung ist. 38 November 2022

Hannes Kretschmann hat seine Ausbildung bei Weiler gemacht. Auf dem Messestand von Weiler und Kunzmann zeigt er, wie intuitiv die Education4.0 für den Anwender ist. Bild: H. Röhr / Konradin Mediengruppe Alexander Eisler, Geschäftsführer Weiler: „Für uns ist Education - 4.0 ein Lösungsansatz im Kampf gegen den Facharbeitermangel.“ Bild: H. Röhr / Konradin Mediengruppe dung ins digitale Zeitalter führen. Der Gamification-Ansatz mit Inhalten und Mechanismen von Onlinespielen und Animationssoftware ermöglicht einen spielerischen Zugang zu den interaktiven Fachinhalten in der Zerspanung. So wollen die Maschinenbauer internetaffine Jugendliche für die Metallausbildung interessieren und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Außerdem können Auszubildende Lerninhalte selbstbestimmt, jederzeit und an jedem Ort lernen. Lernmedium zum Ausprobieren und Mitmachen Auf der AMB präsentierten die beiden Partnerunternehmen die neue Education 4.0 als Lernmedium zum Ausprobieren und Mitmachen. Den Besuchern stand die digitale Lernplattform mit digitalem Maschinen zwilling, vielen Inhalten und Tutorials ebenso zur Verfügung wie speziell für die Plattform konfigurierte Dreh- und Fräsmaschinen. ■ Röhm GmbH www.roehm.biz EMCO www.emco-world.com Anca machines.anca.com Weiler Werkzeugmaschinen GmbH www.weiler.de 1805851-8.pdf - September 29, 2022 x November 2022 39

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