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mav 06.2023

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04 Software

04 Software Tool-Management 4.0: Zeitersparnis für Aufbau und Pflege einer digitalen Werkzeugverwaltung Alle Werkzeugdaten in der Cloud Der Softwarehersteller EVO Informationssysteme GmbH hat eine neue Plattform entwickelt, die den Anwendern alle relevanten Werkzeugdaten herstellerübergreifend zur Verfügung stellt. Werkzeughersteller und Werkzeuganwender teilen sich in der globalen Werkzeugcloud von EVO die produktbezogenen Werkzeugdaten. Das manuelle Erfassen von Werkzeug-Technologiedaten mit der Gefahr von Fehleingaben kann dadurch entfallen. Die neue Funk - tion steht zukünftig Nutzern der EVOtools-Software zur Verfügung. „Viele Zerspaner kennen die Notwendigkeit und Vorteile einer professionellen Werkzeugorganisation“, sagt Jürgen Widmann, Geschäftsführer der EVO Informationssysteme GmbH. „Jedoch scheuen sie gleichzeitig den hohen, manuellen Aufwand in mühevoller Suche ihre individuelle Datenbank aufzubauen und zu pflegen. Die Daten müssten in den Katalogen der Hersteller herausgesucht und händisch eingegeben werden.“ Deshalb verzichteten – oft wider bessere Einsicht oder in Ermangelung der personellen Ressourcen – rund 90 % der KMU in der Metallverarbeitung auf eine digitale Werkzeugorganisation. „Und das trotz der Tatsache, dass die Notwendigkeit eines digitalen Werkzeugmanagements in naher Zukunft nochmals größer wird“, so Widmann. „Denn diese Daten sind bei der Werkzeugauswahl, CAM-Programmierung und CNC- Simulation in Form des digitalen Zwillings von größter Bedeutung.“ Basis für gut strukturiertes Werkzeugmanagement In einem typischen Zerspanungsbetrieb existiert eine Vielzahl an Werkzeugkomponenten von unterschiedlichen Herstellern. Bild: EVO ■■■■■■ In einem typischen und gar nicht mal großen Betrieb der spanenden Fertigung existieren tausende Werkzeugkomponenten von verschiedensten Herstellern. Diese Werkzeuge repräsentieren einen hohen Anschaffungswert. Ihre Verfügbarkeit mit strukturierten und verlässlichen Werkzeugdaten ist für eine hohe Produktivität der Werkzeugmaschinen und die Prozesssicherheit im Zerspanungsprozess – und damit letztlich für die Wettbewerbsfähigkeit des metallbearbeitenden Unternehmens – von größter Bedeutung. Ein praxisgerechtes Fundament für die Bereitstellung dieser Daten ist EVOtools, ein Baustein der EVO-Software-Plattform. EVOtools schafft die Grundlage für eine gut strukturierte und durchdigitalisierte Werkzeugorganisation. Alle Werkzeuge und Werkzeugkomponenten sind mit ihren Produktdaten digital verfügbar. Somit hat der Werkzeuganwender stets den Überblick über alle inventarisierten und vorhandenen Werkzeuge. Auf der Basis von verlässlichen und umfassenden Werkzeugdaten kann der CNC-Programmierer das am besten geeignete Werkzeug mit dessen Werkzeugeigenschaften für die jeweilige Bearbeitungsaufgabe auswählen. 70 Oktober 2023

Funktionsprinzip der globalen Werkzeugcloud. Bild: EVO „Bisher konnten die entsprechenden Werkzeugdaten mit überschaubarem Aufwand aus Excel-Listen oder ERP-Systemen importiert werden“, erläutert Widmann. „Diese Daten bzw. Informationen stehen dann allen Mitarbeitern in der Produktion zur Verfügung – auch vor Ort, an der Maschine, über die smarten und bedienfreundlichen EVO-Apps für Tablets oder Smartphones. Es stellt sich jedoch grundsätzlich die Frage nach der Qualität der bereitgestellten Daten aus solchen Listen.“ Stand der Technik: Datenübernahme per Schnittstelle EVOtools erleichtert das Einpflegen von vielen Werkzeugen in die Werkzeugverwaltung durch diverse Schnittstellen und Importmöglichkeiten. Allerdings sind auch dann die aus den Herstellerkatalogen, aus Onlineshops oder einzelnen Apps der Hersteller importierten Werkzeug-Technologiedaten oftmals unvollständig oder fehlerhaft. Das Überprüfen und Nachpflegen der Daten erfordert viel Zeit, die unproduktiv und in Zeiten knapper personeller Ressourcen oft gar nicht vorhanden ist. In einer idealen Welt wäre es also anzustreben, die Übernahme werkzeugspezifischer Daten aus einem geprüften Datenpool zu ermöglichen. Aber die Vielzahl der Werkzeughersteller und Werkzeuglieferanten machte es bisher unmöglich, an gut aufbereitete Werkzeugdaten zu gelangen. Darüber hinaus verfügen insbesondere kleinere An- bieter von Spezial -oder Sonderwerkzeugen nicht immer über die technischen Möglichkeiten, um digitale einlesbare Werkzeugdaten bei entsprechender Datenqualität bieten zu können. Hybridkonzept macht Werkzeugdaten aller Hersteller verfügbar EVO hat nun eine Plattform entwickelt, die alle relevanten Werkzeugdaten herstellerübergreifend den Endanwendern zur Verfügung stellt – und dies kostenfrei. Der neuartige und globale, herstellerübergreifende Werkzeugkatalog von EVO sammelt die Werkzeugdaten der Hersteller und stellt sie den Nutzern von EVOtools über das Internet bereit. Die in der Werkzeugdatenbank inventarisierten Werkzeuge werden über die Katalog- oder Herstellernummer automatisch mit den Werkzeugdaten angereichert, ohne dass sie manuell eingepflegt werden müssen. Werkzeuganwender, die bereits Werkzeugdaten in ihrer Werkzeugverwaltung erfasst haben, teilen diese Daten über die EVO-Werkzeugcloud mit anderen Anwendern. Somit entsteht ein riesiger Datenraum mit strukturierten Werkzeugdaten aller Werkzeuganwender und aller Werkzeughersteller. Auch Werkzeugdaten von neu auf den Markt kommenden Werkzeugen gelangen somit schneller zu den Anwendern, als dies über die herkömmlichen Wege wie Kataloge, Onlineshops oder Hersteller-Apps möglich wäre. „Dieses Datenkonzept ist einzigartig, denn kein anderer Anbieter kann bislang ein vollständiges Portfolio an Werkzeugdaten aller Werkzeughersteller bieten“, so Widmann. „Selbstredend ist, dass die Wettbewerbssituation der Hersteller untereinander einen gemeinsamen Datenpool bisher nicht ermöglicht.“ Kurz- und mittelfristig werden die Daten von Millionen von Werkzeugen über die EVO-Werkzeugcloud bereitgestellt. Sobald erstmalig von einem Werkzeughersteller, oder Anwender die Daten für ein Werkzeug eingestellt werden, können andere Nutzer der Werkzeugverwaltung EVOtools diese Daten für sich nutzen. Über Algorithmen im Hintergrund wird die Richtigkeit dieser Werkzeugdaten geprüft. Anomalien in der von Nutzern bereitgestellten Daten werden dabei automatisch erkannt und ausselektiert. „Der Einstieg in ein komplett digitales Werkzeugmanagement ist für kleinere Betriebe bereits ab 100 Euro pro Monat möglich“, sagt Widmann. „Vergleicht man das mit den monatlichen Ausgaben für Werkzeuge sowie das zeitraubende Zusammensuchen von Werkzeugdaten für die CNC-Programmierung und zieht man die Produktivitätssteigerung in vielen Bereichen in Betracht, so ist dies eine mehr als attraktive Möglichkeit, auf das neue Werkzeugmanagement 4.0 umzusteigen.“ ■ EVO Informationssysteme GmbH www.evo-solutions.com Oktober 2023 71

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