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mav 06.2023

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05 Anlagen, Verfahren

05 Anlagen, Verfahren Möglich wird die hohe Präzision unter anderem durch die neue Nanometer-Steuerungsauflösung. Bild: Anca Spitzentechnologien vereint Bei der gemeinsamen Entwicklung wollen die Experten- Teams von Anca und Cemecon das Potenzial der Ultra- Technologie in Kombination mit SteelCon erforschen. „Die neue Ultra-Technologie von Anca erreicht eine Formgenauigkeit von weniger als ± 0,002 mm für jedes beliebige Profil – inklusive Kugelkopf- und Eckenradiusfräser. So entstehen Zerspanwerkzeuge mit hervorragender Oberflächengüte, extrem hoher Genauigkeit und gutem Rundlauf,“, so Thomson Mathew und Santosh Plakkat, Produktmanager bei Anca, die stark in die Ultra-Entwicklung involviert waren. Die Gleichung hinter dem Projekt ist ganz einfach: Man nehme Werkzeuge, die mit einer sehr hohen Genauigkeit und Oberflächenqualität geschliffen sind, füge den idealen Schichtwerkstoff hinzu und kombiniere das Ganze mit dem Prozess-Know-how beider Unternehmen. Mit einer Werkzeuglösung aus diesen Faktoren sollten Anwender Zerspanungsergebnisse erzielen können, die alle Erwartungen übertreffen. Dazu wurden die gleichen Werkzeuge auf Standardmaschinen und auf Ultra-Maschinen geschliffen. So sollte sich zeigen, welche Vorteile sich in Bezug auf den Beschichtungsprozess und auch auf die Zerspanungsergebnisse ergeben würden. Lässt sich ein signifikanter Unterschied in der Standzeit erkennen? Sind damit aggressivere Schneidstrategien denkbar? Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich? Die Experten von Cemecon und Anca sind sich sicher, dass ihr gebündeltes Know-how und die geballten Kompetenzen Werkzeugherstellern enormes Potenzial eröffnen werden. ■ Cemecon AG www.cemecon.com Anca CNC Machines www.anca.com Anca und Cemecon vertiefen ihre Zusammenarbeit (v. l. n. r.): Edmund Boland, General Manager, Anca CNC Machines, Dr.-Ing. Beate Hüttermann, CMO, Cemecon AG, Dr.-Ing. Christoph Schiffers, Product Manager Coating Technology, Cemecon AG, Martin Ripple, CEO, Anca-Gruppe, und Dr.-Ing. Jan Langfelder, Global Key Account Manager, Anca. Bild: Cemecon 80 Oktober 2023

Kommentar Kollege Roboter setzt sich durch ■■■■■■ Für Fachjournalisten ist es immer eine schöne Erfahrung, wenn Technologietrends, deren Entwicklung sie über Jahre mitbegleitet haben, sich in der realen Fertigungswelt manifestieren. Ein Beispiel dafür ist die kollaborative Robotik. Vor wenigen Jahren noch konnte ich beobachten, wie plötzlich in jeder Produktion in irgendeiner Ecke so ein Universal Robot stand. Anfangs vielleicht nur, um Erfahrungen zu sammeln, was man mit diesen Dingern denn wohl alles anstellen könnte. Und sei es nur eine einfache Unterstützung in der Montage. Der Einstieg in die klassische Industrierobotik war im Vergleich dazu gerade für kleinere Fertigungsbetriebe ein großer Schritt, der kostspielig war und viel Integrations- und Programmier-Know-how erforderte. Heute gehe ich über eine Messe, ob sie nun EMO, Control oder Parts2clean heißt. Und: Sie sind einfach überall, die Cobots! Die blau-grauen aus Dänemark, die weißen von Fanuc, die orangen von Kuka. Und die vielen anderen, wie etwa die des Metzinger Start-ups Neura Robotics, das eben erst eine 15-Millionen- Euro-Finanzspritze des Tesla-Investors Interalpen Partners eingesackt hat. Was dahinter steckt, versteht man relativ schnell, wenn man sich die Robo-Kameraden mal am Messestand zeigen lässt. Das Teach-in und die Konfiguration am Tablet – das würde womöglich selbst ich noch hinbekommen. Roboterprogrammierung und -bedienung, so simpel wie beim Smartphone, dieses Ziel geben Hersteller wie Kuka und andere aus. Und man kann die Cobots herumtragen, herumfahren, braucht keinen Zaun. So eröffnen sich immer neue Verwendungsmöglichkeiten: Unterstützung bei der Reinigung, bei der Prüfung, bei der Nachbearbeitung ... Dass die Auswahl an Cobots auch mit größerer Reichweite und höherer Nutzlast vielfältiger geworden ist, macht sie zunehmend interessant für den Einsatz im direkten Umfeld der Werkzeugmaschine. So interessant, dass die Veranstalter der EMO Hannover 2023 dem Thema eine dedizierte Area gewidmet haben. Natürlich gibt es Grenzen im Hinblick auf Robustheit, Schnelligkeit,Traglast, Präzision. Da sind klassische Industrieroboter, wie sie sich auch in vielen Automatisierungszellen der Werkzeugmaschinenhersteller wiederfinden, oft die bessere Wahl. Aber die neue Bedienphilosophie, die die kleinen Helfer mitbringen, wird auch in die Oberklasse ausstrahlen. Das ist gut so, denn an Automatisierung führt allein schon wegen des (absehbaren) Mangels an Fachkräften kein Weg vorbei. Und seien wir ehrlich: Wer will schon 40 Jahre lang Paletten hinund herschieben, Teile ein- und ausladen, Grate abfeilen u. a. m. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher: Eine Fertigung ohne Roboter-Unterstützung werden wir in wenigen Jahren kaum noch sehen. ■ Dr. Frank-Michael Kieß Redakteur frank-michael.kiess@konradin.de Oktober 2023 81

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