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MAV 07-08.2018

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TRENDMobilität im

TRENDMobilität im Wandel Bosch und Continental bleiben vorn – ZF rückt weiter vor Rang (Vorjahr) Unternehmen Land Umsatz (in Mio. €) Veränderung zum Vorjahr (in %) 1 (1) Bosch Deutschland 47 384 + 7,8 2 (2) Continental Deutschland 44 010 + 8,5 3 (3) Denso Japan 36 418 + 0,3 4 (5) ZF Friedrichshafen Deutschland 33 528 + 3,6 5 (4) Magna Kanada 32 508 – 6,0 6 (7) Aisin Japan 28 426 + 1,5 7 (6) Hyundai Mobis Südkorea 27 413 – 9,3 8 (8) Bridgestone - Firestone Japan 22 040 – 0,1 9 (10) Michelin Frankreich 21 960 + 5,0 10 (11) Faurecia Frankreich 20 182 + 7,9 ... ... ... ... ... 16 (17) Mahle Deutschland 12 788 + 3,8 20 (22) Schaeffler Deutschland 10 869 + 5,1 Top-100-Rangliste der weltgrößten Automobilzulieferer 2017 (Auszug): Das deutsche Duo Bosch und Continental behauptet die Spitze. ZF rückt auf Rang 4vor. Insgesamt haben die Top 100 im vergangenen Jahr 834 Milliarden Euro umgesetzt (+ 1,1 Prozent gegenüber 2016). Quelle: Berylls Strategy Advisors Kleiner Trost: Mit diesem Wandel des Führungsverhaltens tun sich laut der aktuellen Staufen-Studie nicht nur die typisch deutschen Mittelständler noch schwer, sondern auch die großen international aufgestellten Konzerne. Wie stark die Tranformationsprozesse in der Automobilindustrie die weltweite Zulieferlandschaft verändern, zeigt ein Blick über den großen Teich: Laut Berryls lag die Gruppe der amerikanischen Zulieferer (Gesamtumsatz umgerechnet 117,8 Milliarden Euro) mit durchschnittlich 10,2 Prozent in der Profitabilität ganz vorn. Und viele US- Unternehmen stellen mit großem Nachdruck die Weichen in Richtung Mobilität der Zukunft und trennen sich von herkömmlichen Geschäftsbereichen. Delphi steht dabei repräsentativ für die strategische Ausrichtung vieler US-amerikanischen Zulieferer: Das Unternehmen hat sich in Aptiv (Fokus auf die „neue Automobilwelt“ rund um Connectivity und Autonomes Fahren) und Delphi Technologies aufgespalten und wurde dadurch im Ranking nach unten durchgereicht. Ähnlich verhält es sich mit Visteon: Vor fünf Jahren noch auf Rang 39, schafft das Unternehmen nach einem fortlaufenden Schrumpfungsprozess und einer weitgehenden Fokussierung auf Anzeige- und Bedieninstrumente gerade eben noch den Sprung in die Top 100. Tranformationsgeschwindigkeit wächst Konsolidierungen, Ausgründungen und Firmenübernahmen sorgen schon seit Jahren für viel Bewegung innerhalb der Top 100. Auch für 2018 deutet sich an, dass die Transformationsgeschwindigkeit in der Automobilindustrie weiter zunehmen wird. Die Kassen vieler Unternehmen sind nach vielen guten konjunkturellen Jahren prall gefüllt, und die strategische Notwendigkeit, sich in den Zukunftsthemen der Automobilindustrie zu positionieren, wird insbesondere für Zulieferer mit einem kommerziellen Schwerpunkt in der „alten Welt“ der Automobilindustrie mit jedem Tag größer. Neben Venture Capital-Gesellschaften investieren immer mehr der großen Tier- 1-Zulieferer in Zukäufe kreativer Start-ups und versprechen sich u. a. daraus wichtige Impulse für das Kerngeschäft. Zunehmend entscheiden Kompetenzen auf den Feldern Connectivity, autonomes Fahren, Big Data, Shared Mobility und Elektrifizierung über den Erfolg der Autoindustrie. Die Spitzen-Unternehmen der Top 100 haben das längst realisiert und verstanden, dass neben Google, Apple und anderen Technologie-Titanen auch die Chinesen in das Rennen um die Budgets der OEMs eingestiegen sind. Und so wie es sich darstellt, sind einige chinesische Zulieferer gut darauf vorbereitet, schon in den nächsten Jahren etablierten Unternehmen die Rücklichter zu zeigen und sie aus den Berylls Top 100 zu verdrängen. ■ Berylls Strategy Advisors www.berylls.com Staufen AG www.staufen.ag 32 Juli/August 2018

Welches Antriebskonzept hat die Nase vorn? E-Antrieb mit Range Extender – BMW i3 Diesel-Plug-in-Hybrid im Volvo V60 D6 ■■■■■■ Die Kritik der zu geringen Reichweite ist ein Minus, das sich bis auf den Tesla jedes E-Auto automatisch abholt. 150 Kilometer sind es beim BMW i3 – ohne Range Extender, kurz Rex, einem Zweizylinder-Motorrad-Motor mit 34 PS. Gegen einen Aufpreis können Kunden den Reichweitenverlängerer einbauen lassen. Raum geht nicht verloren, der Platz für den Motor, den kleinen Tank und den Generator ist schon in den i3 hineinkonstruiert. Genau dieser Generator ist das Besondere an dem Antriebskonzept, dank ihm fährt der i3 immer mit Strom, auch wenn der Akku leer ist. Der Verbrenner treibt dabei den Generator an, der wiederum speist die Batterie mit Energie, die wiederum den Synchron-E-Motor versorgt. Die Erweiterung durch den Zweizylinder-Benziner steigert die Reichweite auf rund 300 Kilometer. ■ Wenn der Strom der Batterien zu Ende geht, lädt der Range Extender die Batterien nach. Bild: BMW ■■■■■■ Die Plug-in-Hybrid-Technologie, d. h. die Kombination von Verbrennungs- und E-Motor mit aufladbarer Batterie, vereint die Stärken der Verbrennungsmotoren, insbesondere die große Reichweite, mit den Vorteilen der E-Motoren – von der hohen Effizienz bis hin zu den geringen Schadstoff- und Lärmemissionen. Meist wird dem Stromer dabei ein Benziner zur Seite gestellt. Volvo kombiniert den Elektromotor für seine „D6 Twin Engine“ indes mit einem Diesel. Ersterer schickt seine Kraft ausschließlich an die Hinterachse, während der Verbrenner die Vorderräder in Bewegung setzt. Rein elektrisch kommt der V60 mit seiner 11,2 kWh großen Batterie lediglich 50 Kilometer weit. Im Hybrid- Betrieb ist eine Reichweite von bis zu 900 Kilometern möglich. Das größte Problem des Hybriden ist der Verlust von 126 Litern Ladevolumen und das Zusatzgewicht durch den Akku. ■ Der Volvo V60 D6 kombiniert einen 215 PS starken Fünfzylinder- Diesel mit einem 70 PS- Synchronmotor. Bild: Volvo Brennstoffzellen im Hyundai ix35 Fuel Cell ■■■■■■ Hyundai Motor beschäftigt sich schon lange mit dem Wasserstoffantrieb: Der größte koreanische Autoproduzent nimmt für sich in Anspruch, 2013 das erste Auto mit Brennstoffzellentechnik in Serienproduktion auf den Markt gebracht zu haben, den Hyundai ix35. Im Januar dieses Jahres hat Hyundai sein Nachfolgermodell, das Brennstoffzellen-SUV Nexo vorgestellt. Das neue Wasserstoffauto hat eine Reichweite von 800 Kilometer, 26 Prozent mehr als der Vorgänger. Da die Brennstoffzelle al- lerdings auf die wechselnden Anforderungen im Alltagsbetrieb wie beispielsweise häufiges Bremsen und Beschleunigen oder Überholvorgänge nur schlecht reagieren kann, fungiert ein Lithium-Ionen-Akku als Zwischenspeicher und versorgt den Elektromotor mit Strom. Eines der größten Probleme der mit einer Brennstoffzelle betriebenen Autos ist nach wie vor die Tankstellendichte. In Deutschland gibt es stand Januar 2018 nur 45 öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen. ■ Unter der Haube steckt die Brennstoffzelle sowie ein Lithium-Polymer-Akku, der als Zwischenspeicher dient. Bild: Hyundai Juli/August 2018 33

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