NEUES ESSEN No. 3

dieren den ehrenhaften

dieren den ehrenhaften Bauernstand aus ihren Büros zu einem überwachten Vasallenvolk unter der Behauptung, nur sie könnten eine wachsende Weltbevölkerung nachhaltig ernähren. Auf diese Behauptung braucht es tatkräftige Antworten derjenigen Menschen, die in kleinen innovativen Netzwerken echte Mehrwerte für die Menschen und für die Natur erzeugen. Im Abseits der neoliberalen Marktmaximen von Profit und Wachstumsdiktat für Firmen und Konzerne. Ein Blick auf brillante Projekte wie Makaibari in Indien oder Sekem in Ägypten ist ein Beitrag, um zu verstehen, dass der Weg der Vielfalt und des Dialoges eine echte Alternative bildet. Überall und auf allen Weltkontinenten entstehen diese kleinen innovativen Netzwerke von Landwirten, Verarbeitern und Konsumenten von Lebensmitteln, die sich zukunftsbewusst um ihren Boden und um ihr Saatgut kümmern im Bewusstsein, dass es sich um ihr kulturelles Erbe handelt. Authentische und autochthone Produkte finden ihren Absatz bei einer wachsenden Bevölkerung in den Ballungszentren und Städten, wo die umwelt- und gesundheitsbewussten Konsumenten zunehmend nach nachhaltigen, fairen und regional erzeugten Produkten fragen. Um den Austausch zwischen solchen Netzwerken zu fördern, macht es Sinn, solche Geschichten wie diejenige von Makaibari weiterzuerzählen. Das gibt Mut und Zuversicht. Das «Wunder von Darjeeling» erzeugt das Bewusstsein für einen gesunden Boden, auf dem gesunde Menschen leben, die gesunde Produkte erzeugen und ein glückliches Leben führen. 15

MAKAIBARI: EINGEBUNG UND FORSCHUNG Swaraj Kumar Banerjee, besser/auch bekannt als Rajah Banerjee, kam als junger Mann durch einen Zufall zum Glauben an die Fruchtbarkeit des Lebens und des Bodens. Er kehrte aus dem fernen England auf die Teeplantage zurück, die seine Vorfahren seit Beginn des 19. Jahrhunderts bewirtschafteten. Er hat in jahrzehntelanger und unermüdlicher Tätigkeit und Forschung auf seiner Plantage neue und innovative Wege des Tee-Anbaus etabliert und beispielhaft in die Praxis umgesetzt. Seine Errungenschaften werden in Darjeeling und weltweit zunehmend wahrgenommen und kopiert. Darjeeling ist ein weltberühmtes Tee-Anbaugebiet. Durch eine ausgeprägte Monokultur des Teeanbaus steht aber ein Grossteil der Region durch gewaltige Erosionen kurz vor dem Ende oder ist bereits total ausgelaugt und unfruchtbar geworden. Der Humus ist weggespült und es wird Jahrzehnte dauern, bis sich diese Flächen einigermaßen erholen. Wenn überhaupt. Ganz anders ist das Bild in Makaibari: Zwei Drittel der Fläche sind intakter Wald, wo die Artenvielfalt gedeiht, von der Blattlaus bis zum frei lebenden Tiger. Zwischen den Bäumen werden die Teepflanzen gezogen – in Permakultur und nach den strengen Regeln der biodynamischen Landwirtschaft. 16