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NEUES ESSEN No. 3

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"Das Wunder von Darjeeling" berichtet von der Geschichte eines Teegartens im indischen Himalaya-Hochland. Hier hat sich durch kosmologisch korrekten Anbau nach biologisch-dynamischen Prinzipien ein neues symbiotisches Insekt entwickelt: die "Tea Deva". Dieses Wesen sieht aus wie eine Teeblatt und verändert sich wie die Tee-Pflanze mit den Jahreszeiten. Was ist das Besondere dieses aussergewöhnlichen Ortes, der einen so vollkommmenen Tee hervorbringt? Ananja Bulkumari erzählt mit viel Humor die abenteuerliche und geheimnisvolle Geschichte von Makaibari. ISBN: 978-3-033-04270-4 Verlag: NaturKraftWerke® Edition

Durch den Sturz des

Durch den Sturz des Mungos hatte es eine solche Erschütterung gegeben, dass der Hang samt der riesigen Kobra beinahe auf den Kopf von Swaraj Kumar heruntergebrochen wäre. einen Brief von den indischen Bahnbehörden. Es wurde ihm mitgeteilt, dass ein ganzer Güterwagen voll Kohle, den sein Vater vor längerer Zeit schon gekauft hatte, auf dem Transport verloren gegangen war. Die Bahnbehörde bot ihm an, den Schaden durch Ware zu ersetzen oder eine finanzielle Abfindung zu zahlen. Swaraj Kumar bevorzugte letzteres. Das so erhaltene Geld reichte gerade aus, um den Winter zu überstehen und den Beginn der ertragreichen First Flush-Ernte abzuwarten. Vor Freude weinte Swaraj Kumar über dieses Wunder. IM Frühjahr 1988 – fünfzehn Jahre nach dem gescheiterten Biogas-Experiment ritt Swaraj Kumar bei Sonnenuntergang nach Hause. Da erblickte er einen Mitarbeiter, der eine riesige Ladung Gras, bestimmt vierzig Kilogramm, auf seinem Rücken trug. Der Weg war sehr steil und es schien, als fehlte nicht viel und der Mann würde den Abhang hinunterstürzen. Er mühte sich mit gan- 47

Swaraj Kumar erblickte einen Mitarbeiter, der eine riesige Ladung Gras, bestimmt vierzig Kilogramm, auf seinem Rücken trug. zer Kraft. Swaraj Kumar dachte bei sich: Dies ist ein echter Held. Den ganzen Tag hat er auf dem Feld verbracht, um Unkraut zu jäten, und jetzt sorgt er mit aller Hingabe für das Fressen seiner Kühe. Swaraj Kumar war über diese Heldenkraft sehr verwundert. Es entstand das folgende Gespräch. Swaraj Kumar: Haben Sie heute nicht genügend gearbeitet? Mitarbeiter: Ich habe acht Stunden lang für Sie ehrlich gearbeitet. Swaraj Kumar: Sind Sie nicht müde? Mitarbeiter: Eigentlich nicht – ich habe mich ja daran gewöhnt. Swaraj Kumar: Wieviele Stunden verbringen Sie täglich damit, Ihre Kühe zu versorgen? Mitarbeiter: Am Morgen zwei mit dem Füttern, dem Pflegen und dem Melken und jetzt zwei. Swaraj Kumar: Das ist erstaunlich! Gönnen Sie sich wenigstens am Sonntag eine Pause? Mitarbeiter (lächelnd): Soviel Glück habe ich nicht. Swaraj Kumar: Ist Ihnen denn bewusst, dass Sie auf der Tee-Plantage mit Jäten 48