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Network-Karriere / Ausgabe 10/14 - "10 Jahre"

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Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, zum zehnjährigen Jubiläum der Network-Karriere

Zehn Jahre

Zehn Jahre Network-Karriere: Wie alles anfing „Ich habe etwas Besseres: Network-Marketing!“ Vor nunmehr zehn Jahren ist die erste Ausgabe der Network- Karriere erschienen. Durch einen Zufall rutschte der ehemalige Geschäftsführer mehrerer großen Zeitungsverlage regelrecht in die Direktvertriebs- und Network-Marketing-Industrie hinein, die er ein gutes Jahr davor nicht einmal von der Bezeichnung her kannte. Bernd Seitz war zu dieser Zeit Inhaber einer großen Werbeund Marketing-Agentur, die sich auf Zeitungsverlage und deren Objekte spezialisierte. Schließlich war er in der Zeitungswelt zu Hause, hatte einen guten Namen und kannte die Entscheider bei den Verlagen. Irgendwann suchte er eine persönliche Assistentin. Unter den Bewerberinnen war eine junge Frau, die einen besonders taffen Eindruck machte. Seitz fackelte nicht lange, drückte der Bewerberin einen Vertrag in die Hand und vereinbarte den Arbeitsbeginn für den nächsten Ersten. „Lesen Sie den Vertrag in Ruhe durch, wenn etwas unklar ist, telefonieren wir …“. Einige Tage später meldete sich die Bewerberin und teilte mit, dass sie die Stelle nicht antreten könne. „Ich habe etwas Besseres“, fügte sie hinzu. Auf die Frage, was denn besser sein könnte als die zu besetzende Position, antwortete die Dame: „Network-Marketing!“ Bernd Seitz konnte mit dieser Bezeichnung nichts, aber auch gar nichts anfangen. Die junge Frau klärte ihn auf: Wellness, Gesundheit, Billionenmarkt! Die ersten beiden Begriffe interessierten ihn nicht sonderlich, aber Billionenmarkt hörte sich gut an. Da wollte er mehr wissen und vereinbarte einen neuerlichen Termin. Die Dame ließ nicht lange bitten, schließlich passte Seitz exakt in ihr Zielgruppenraster: Er war im richtigen Nahrungsergänzungsalter und hatte zudem Kontakte ohne Ende. Bei dem anschließenden Gespräch stellte sie eine ganze Kollektion Nahrungsergänzungmittel in hässlichen Plastikdosen auf den Tisch und wollte Bernd Seitz klarmachen, dass er diese für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden brauchen würde. Schließlich würde sie auch diese Nahrungsergänzung nehmen und das täte ihr gut. Von einem Medienmann kommt da natürlich gleich die Frage, ob das irgendwo nachzulesen sei. In den Zeitungen oder Magazinen? Nein! Im Fernsehen? Nein! Ob es schriftliche Unterlagen zu den Produkten gibt? Nein! Das ginge alles auf Empfehlung. Und noch einmal … sie würde auch diese Nahrungsergänzung nehmen und das täte ihr gut. Bernd Seitz ließ sich das Geschäftsmodell erklären und wusste gleich, wo das Problem lag. Jegliche gesundheitsbezogenen Aussagen im Zusammenhang mit Nahrungsergänzung sind gesetzlich verboten. Da haben die Unternehmen natürlich ein Problem, ihren Vertriebspartnern etwas Schriftliches in die Hand zu geben. Auf der anderen Seite möchte der Verbraucher umfassend und nachvollziehbar informiert werden. „Das tut mir gut“ reicht da nicht aus. Bernd Seitz bat die Networkerin zu versuchen, bei ihrer Vertriebsfirma einen Termin zu koordinieren. Er wolle dort ein neutrales Magazin vorstellen, das die Vertriebspartner bei ihren Kundengesprächen vorlegen können. Der Termin kam zustande, die Firmenleitung war von der Magazin- Idee begeistert, die Vertriebspartner bekamen ein Magazin, das über das Unternehmen, die wissenschaftliche Produktentwicklung, die Produkte und über das Geschäftsmodell berichtete. Die Network-Marketing-Welt ist bekanntlich klein, gute Ideen sprechen sich schnell herum. Innerhalb eines halben Jahres produzierte die Seitz-Mediengruppe bereits für acht Network-Marketing-Unternehmen solche Magazine und Zeitungen mit Auflagen bis zu 400.000 Exemplaren. Bernd Seitz und sein Team lernten immer mehr über das Network- Marketing-Geschäft und verstanden die Begeisterung der Menschen, die hier tätig waren.

Jubiläum www.net work-kar ri e re.com ● Oktober 2014 Sei te 3 Zehn Jahre Network-Karriere: die Adressen „Unser Kapital sind die Adressen der Vertriebspartner“ Das Geschäft mit den individuellen Magazinen und Zeitungen für die Vertriebspartner lief gut und unkompliziert. Dann kamen von Seiten der Firmen immer wieder Bedenken wegen der beim Verlag vorliegenden Bezieheradressen der Vertriebspartner. Die mussten dem Verlag ja bei Rechnungsstellung und Auslieferung vorliegen. Seitz verstand die Fragen und Bedenken nicht. Was sollte ein Verlag sonst mit diesen Adressen anfangen? Erst als ihm der Inhaber eines großen Network- Marketing-Unternehmens erklärte „Unser Kapital sind die Adressen der Vertriebspartner“, wusste er, wo das Problem lag. Das ließ sich aber ganz einfach lösen, indem Bernd Seitz den Firmen anbot, sich per notarieller Urkunde zu verpflichten, für jede Adresse, die der Verlag nachweisbar verkauft, verschenkt, vermietet oder sonst in fremde Hände gibt, drei Euro zu bezahlen. Kein Unternehmen hat je eine solche Urkunde angefordert, alle sahen, dass Bernd Seitz ausschließlich daran interessiert ist, Verlagsprodukte herauszugeben. Der Verlag arbeitete seriös, präzise und zuverlässig, es entstand ein Vertrauensverhältnis, das bis heute anhält. Just zu dieser Zeit stellte Marco dela Rosa sein Fachmagazin Network-Press ein, das er fast ein Jahrzehnt betrieben hatte. Die Network-Marketing-Branche verlor damit das einzige Fachmedium. Was lag näher, als dass sich einige Unternehmer und Top- Führungskräfte auf den Weg nach Holzgerlingen machten, um Bernd Seitz die Herausgabe eines neuen, aber bitte absolut seriösen Fachmediums schmackhaft zu machen? Bernd Seitz musste nicht lange überlegen. Er hatte Freude an dieser Branche und den hier tätigen Menschen. Und er konnte nahtlos einen Teil der bisherigen Network- Press-Mitarbeiter übernehmen, die bestens im Network-Marketing- Geschäft vernetzt waren. Die Network-Karriere war geboren. Allerdings ist Bernd Seitz bei der Wahl des Titels ein grober Fehler unterlaufen. Die Bezeichnung „Network“ war für das Lager „Direktvertriebe“ ein rotes Tuch. Der Bundesverband Direktvertrieb opponierte vom ersten Tag an mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Network-Karriere. Schließlich bekannte sie sich schon in ihrem Titel ganz klar zu den aus ihrer Sicht „unseriösen Schmuddelkindern“ der Network-Marketing-Industrie. Das Verhältnis zum Bundesverband Direktvertrieb hat sich in den vergangenen zehn Jahren wohl etwas gebessert, aber Bernd Seitz war es bis heute noch nicht möglich, sich beim Vorstand und den Mitgliedern persönlich vorzustellen. Das wäre auch heute noch ein Politikum. Und was die vermeintlichen „unseriösen Schmuddelkinder“ angeht, die dürfte es in jeder Branche geben. Da ist auch im Network-Marketing die Quote nicht höher als in anderen Branchen. Da hat sich im vergangenen Jahrzehnt sehr viel zum Positiven verändert, woran die Network-Karriere nicht unwesentlich beteiligt war. Zehn Jahre Network-Karriere: Aller Anfang ist schwer „Grußwort gerne, aber nicht für diese Branche!“ Gleich mit der ersten Ausgabe musste Bernd Seitz feststellen, dass die Network-Marketing- und Direktvertriebs-Branche in politischen Kreisen kein besonders hohes Ansehen hat. Oder wohl besser gesagt, gar kein Ansehen hat. Seitz kennt aus seinen früheren Tätigkeiten viele Bundes- und Landespolitiker, die Parteizentralen und deren Pressesprecher. Nun möchte er den Leserinnen und Lesern der ersten Ausgabe eine Freude machen und ein Grußwort der CDU, SPD, FDP und Grünen veröffentlichen. Blitzanfrage an die Pressesprecher dieser Parteien. Die Antworten ebenso schnell und könnten aus einer Feder stammen: „Lieber Herr Seitz, Grußwort jederzeit gerne, aber nicht für diese Zielgruppe!“ Bernd Seitz ist bekannt als „Wadlbeißer“, wenn er sich etwas vorgenommen hat, beißt er sich fest. Also wendet er sich direkt an Guido Westerwelle, den damaligen FDP-Chef, der gebetsmühlenhaft verkündet, dass seine Partei für die Selbstständigen in diesem Land steht. In der Network-Marketing- und Direktvertriebs-Industrie arbeiten mehr als 500.000 Menschen in der haupt- und nebenberuflichen Selbstständigkeit. Wenn das nicht seine Zielgruppe ist, wer dann? Guido Westerwelle schreibt einen schönen Brief auf gutem Papier: „Lieber Herr Seitz, Grußwort jederzeit gerne, aber nicht für diese Zielgruppe!“ Am gleichen Tag hat Seitz noch einen Brief von der FDP in seiner Postmappe. Dieser ist vom FDP-Schatzmeister, der an den Unternehmer Bernd Seitz schreibt und auf den unermüdlichen Einsatz der FDP für die Selbstständigen hinweist. Die Botschaft ist deutlich, er hat eine Zahlkarte für eine Spende an die FDP beigelegt. Solch eine Steilvorlage bekommt man auch als routinierter Blattmacher nicht alle Tage auf den Tisch. Das Grußwort wird nicht mehr benötigt. Dafür gibt es in der ersten Ausgabe der Network-Karriere eine Seite über Guido Westerwelle und seine Einstellung zum Thema Selbstständigkeit und eine Seite für den von den Selbstständigen Geld einsammelnden FDP-Schatzmeister, samt abgedruckter Zahlkarte. Damit auch die richtigen Leute von Anfang an die Network-Karriere lesen und sich ein eigenes Bild über die Menschen im Direktvertrieb machen können, wird allen Bundestagsabgeordneten und Regierungsstellen ein dauerhaftes Freiexemplar der Network-Karriere eingewiesen. Das läuft übrigens auch heute nach zehn Jahren noch. Zwölf Monate später: Deutschland hat fünf Millionen Arbeitslose. Bernd Seitz glaubt eine geniale Idee zu haben: Die Network-Marketing- und Direktvertriebs-Industrie kann locker 100.000 Menschen anbieten, sich haupt- oder nebenberuflich neu zu orientieren und sich eine Existenz aufzubauen. Seitz pflastert das gesamte Berliner Regierungsviertel mit Großplakaten zu und ist in der Bild-Zeitung auf der Titelseite: Die Arbeits-Initiative 2005: 100.000 Jobs für Deutschland! Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder klinkt sich ein und ist im Network-Karriere-Titelseiten-Interview. Ihm folgt gleich in der darauf folgenden Ausgabe die neu gewählte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Medien greifen das Thema auf, das Network-Marketing- und Direktvertriebs-Geschäft ist positiv im Gespräch. Nur von der eigenen Branche bekommt Bernd Seitz mit seiner Network-Karriere mächtig Zunder. Von über 200 Unternehmen beteiligen sich gerade einmal zwölf Firmen an dieser übergeordneten Aktion. In den Foren schreiben sich Networker empört die Finger wund, weil eine Anzeige auf dem Bild- Zeitungstitel neben dem Girl des Tages platziert wurde, weil die Branche keine „Jobs“ zu vergeben hat, sondern „haupt- und nebenberufliche Tätigkeiten auf selbstständiger Basis“ (das schreibe mal jemand auf die Headline eines Großplakates) und überhaupt sacke Seitz mit der Aktion (noch einmal: zwölf Firmen haben sich beteiligt) Millionen ein und zocke die Branche ab. Seitz muss schmerzlich und sehr teuer erkennen, dass es nicht möglich und wohl auch nicht gewollt ist, die Network-Marketing- und Direktvertriebs-Industrie für eine gemeinsame Imagekampagne unter einen Hut zu bringen.

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