Aufrufe
vor 2 Jahren

NK 10_2021

+++ JETZT IM LIVESTREAM

+++ JETZT IM LIVESTREAM +++ Jetzt Flex-Tickets sichern! 20. STUTTGARTER WISSENSFORUM 15.OKTOBER 2021 | PORSCHE ARENA STUTTGART Jubiläumsveranstaltung – 20 Jahre Stuttgarter Wissensforum Erleben Sie einen eindrucksvollen Tag voller neuer Kontakte, Ideen und Impulse – hochkarätige Spitzenreferenten vermitteln ihr Expertenwissen und machen die Veranstaltung zum Top Bildungsevent der Region. Unsere Top Referent:innen: Tobias Beck • Joey Kelly • Andreas Buhr • Martin Limbeck • Daniela A. Ben Said • Gerold Wolfarth Dieter Lange • Achim Barth • Prof. Dr. Jutta Rump • Carsten K. Rath • Prof. Dr. Jack Nasher Sigmar Gabriel Der Olympia-Talk: Moderation & Showact: Fabian Hambüchen • Anni Friesinger • Maria Höfl-Riesch • Laura Ludwig Ina Sabitzer • Aljoscha Höhn Showact Topas Programm & Tickets: WWW.STUTTGARTER-WISSENSFORUM.DE +49 711 75 85 84 0

TIERSCHUTZ 27 KOSMETIK OHNE TIERVERSUCHE: ÜBER DIE ROLLE VON ZERTI FIZIERUNGEN UND IHREN NUTZEN IM VERTRIEB auch vegan ist, werden solche Unternehmen und Marken von PETA gesondert ausgezeichnet. Auf der Online-Liste sind diese durch ein grünes Symbol kenntlich gemacht, und die Möglichkeit, ein besonderes Logo zu nutzen, hebt vegane Produkte mit dem Schriftzug „PETA Approved Vegan Global Animal Testing Policy“ im Verkaufsangebot nochmals hervor. Oft werden Beauty- und Pflegeprodukte an Kaninchen getestet. Für sie war das Tierversuchsverbot ein Hoffnungsschimmer. Unter der EU-Chemikalienverordnung müssen sie jedoch weiterhin für grausame Tests herhalten. Quelle: FSAP; ©PETA-USA/PETA Ob bei der Entwicklung eines Produkts Lebewesen durch sogenannte Tierversuche leiden mussten oder nicht, das beeinflusst die Menschen zunehmend in ihren Kaufentscheidungen. Kaum jemand kann nachvollziehen, warum Tiere nach wie vor für Kosmetika leiden und sterben sollen, zumal die Produktsicherheit längst ohne Tiermissbrauch gewährleistet werden kann. Um die Entwicklung weg vom Tierversuch zu fördern, zertifiziert PETA mit dem Logo „PETA Approved Global Animal Test Policy“ Unternehmen und Marken, die PETAs Kriterien für die Benennung als „tierversuchsfrei“ erfüllen: also weder selbst Tierversuche durchführen noch beauftragen. Für Unternehmen ein Verkaufsargument, für Konsumentinnen und Konsumenten die Sicherheit, kein Leid zu verantworten, und für die Tiere ein Hoffnungsschimmer. Drei Viertel der Menschen in der EU lehnen Tierversuche für Kosmetikprodukte ab. [1] Wegen des Verbots in der EU-Kosmetikverordnung gehen viele davon aus, Beautyund Pflegeprodukte mit gutem Gewissen kaufen zu können – dass Kosmetika in Europa längst tierversuchsfrei seien, ist eine verbreitete Ansicht. Doch leider ist das nur die halbe Wahrheit; die Hintergründe sind durchaus komplex. Dennoch ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Über 650 in Deutschland erhältliche Marken, Tendenz steigend, zählt PE- TAs Liste unter peta-approved.de auf. Weltweit sind es bereits 5.600, allen voran Kosmetikunternehmen. Chaos durch EU-Verordnungen: Verbote und Forderungen nach Tierversuchen Zum Hintergrund: 2013 trat die EU- Kosmetikverordnung in Kraft, die festlegt, dass weder fertige Kosme- tikprodukte, noch einzelne oder kombinierte Bestandteile an Tieren getestet werden dürfen. Damit ist auch ein Inverkehrbringen von Kosmetika verboten, sollten für Sicherheitsnachweise Tierversuche im EU-Ausland durchgeführt worden sein. Diese Verbote – eigentlich ein Meilenstein beim Schutz von Tieren in Versuchslaboren – gewährleisten jedoch nicht, dass Beauty- und Pflegeprodukte in Europa frei von Tierversuchen sind. Denn eine andere europäische Verordnung mit Namen REACH bestimmt die Registrierung und den Umgang mit Chemikalien in der EU, hebelt das Tierversuchsverbot der Kosmetikverordnung systematisch aus und schreibt die grausamen Tests wiederum vor. Ein im August veröffentlichtes Dokument des Center for Alternatives to Animal Testing bestätigt die tausendfache Registrierung von kosmetischen Inhaltsstoffen in der EU, die mit Tierversuchen einhergehen. [2] In Inhalationstests werden Ratten in enge Röhren gezwängt und müssen stundenlang potenziell giftige Substanzen einatmen. Schwangere Kaninchen werden mit einem chemischen Inhaltsstoff zwangsernährt, bevor sie und ihre ungeborenen Babys zugunsten der Marktzulassung getötet und seziert werden. Trotz des erwähnten Verbots könnten Verbraucherinnen und Verbraucher auch heute noch nicht sicher sein, beim Griff ins Kosmetikregal ein tierleidfreies Produkt zu bekommen. Hier schafft PETAs Liste Abhilfe: Mit einem Blick ist klar, ob ein Produkt bedenkenlos gekauft werden kann. Unternehmen profitieren durch PETAs Wertepolitik Für Firmen öffnet die Zertifizierung und klare Abgrenzung zu Mitbewerbern den Zugang zu bislang nicht erschlossenen Kundengruppen. Denn die PETA-Siegel vermitteln aufgrund Trotz Verbots leiden unzählige Tiere für Kosmetiktests in europäischen Versuchslaboren. Gefangenschaft, Zwangsernährung mit potenziell giftigen Substanzen sowie eine unnatürliche, monotone Umgebung bestimmen ihren Alltag. ©Doctors Against Animal Experiments der ausnahmslos tierfreundlichen nimmt PETA nur jene Marken in die Wertepolitik der Tierrechtsorganisation Liste auf, die eine klare Unterneh- eine besondere Glaubwürdigkeit. menspolitik gegen Tierversuche ha- Eine Zertifizierung für tierversuchsfreie und vegane Produkte stärkt zweifellos den Vertrieb. Immer mehr Unternehmen berichten über eine steigende Nachfrage nach tierfreundlichen ben und weder welche durchführen noch beauftragen oder anderweitig zulassen. Dabei gehen die Anforderungen in jedem Fall über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Produkten. Ist eine Marke nicht auf PETAs Liste vertreten, droht sie Umfangreiche Prüfung bis zur häufiger im Regal liegen zu bleiben. Der Druck wächst, dem Kundenwunsch nachzukommen und sich von Tierversuchen zu verabschieden. PETA-Zertifizierung Alle Unternehmen, die auf PETAs Positivliste stehen, wurden ausgiebig überprüft und haben schriftlich zugesichert, dass weder das Unternehmen Unabhängige Zertifizierung schafft Klarheit in Handel und Konsum Einige Kosmetikunternehmen werben ohne unabhängige Zertifizierung damit, tierversuchsfrei zu sein. Für Verbraucherinnen noch seine Zulieferbetriebe im Herstellungsprozess Tierversuche durchführen, in Auftrag geben oder anderweitig zulassen und dies auch in Zukunft nicht tun. Das bezieht sich sowohl und Verbraucher ist auf das fertige Produkt als auch auf diese aber besonders wichtig, da Eigenaussagen immer wieder irreführend sein können. Der Claim „Wir testen nicht an Tieren“ beispielsweise informiert nicht darüber, ob Tierversuche bei Dritten – wie etwa für den Export Inhaltsstoffe und Rezepturen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, nimmt PETA das Unternehmen kostenfrei in die Liste auf. Zudem gibt es die Option, eine Lizenz für das Logo zu erwerben – das hilft KundInnen beim Einkauf, – in Auftrag gegeben werden. tierversuchsfreie Produkte noch „Unsere Produkte sind nicht an Tieren getestet“ lässt offen, ob dies auch für einzelne Inhaltsstoffe gilt. Um den schneller zu erkennen. Auch Marken, die das Logo nicht nutzen, können auf der Liste unter peta-approved.de vertreten sein und somit PETAs Kriterien Konsumentinnen und Konsumenten Klarheit zu geben, ist eine unabhängige Zertifizierung daher von großer Bedeutung. Als Tierrechtsorganisation erfüllen. Wichtig: Da tierfreundliche Kosmetik nicht nur tierversuchsfrei, sondern EU-Bürgerinitiative zum Schutz tierversuchsfreier Kosmetika So wichtig Zertifizierungen für tierversuchsfreie Kosmetika sind, so klar ist auch: PETAs Ziel ist es, dass das EUweite Verbot von Tierversuchen für Kosmetika endlich vollständig umgesetzt wird. Damit würden Tausende Tiere vor Experimenten bewahrt, und Konsumentinnen und Konsumenten könnten sich hierzulande endlich sicher sein, dass für die Produkte im Regal kein Tier im Labor gelitten hat. Um dies zu erreichen, müssen Gesetzesänderungen her: gemeinsam mit weiteren Tierschutzorganisationen hat PETA daher jüngst die EU-Bürgerinitiative „Save Cruelty-Free Cosmetics“ ins Leben gerufen, mit der die EU aufgerufen wird, vorhandene Gesetze zu schützen und zu verschärfen – mit einer Million Unterschriften ist der Weg in ein tatsächlich tierversuchsfreies Europa frei. www.peta.de Das PETA-Siegel PETA Approved Global Animal Test Policy erhalten Marken und Unternehmen, die weder für ihre Endprodukte noch für deren Inhaltsstoffe Tierversuche durchführen, in Auftrag geben oder zulassen. Das Logo mit dem Zusatz vegan gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit, ein Produkt ganz ohne Tierleid zu kaufen, das nicht nur tierversuchsfrei ist, sondern zudem keinerlei tierische Inhaltsstoffe enthält. Autorin: Judith Schefzyk ist Marketing-Managerin bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. In ihrer Arbeit steht sie mit zahlreichen Unternehmen in Kontakt, führt sie durch den Zertifizierungsprozess und vergibt nach erfolgreicher Prüfung die „PETA Approved Global Animal Test Policy“-Siegel. Quellen: [1] https://comresglobal.com/polls/ cruelty-free-europe-animal-testingin-the-eu/ [2] Knight, Rovida et al. (2021): Continuing Animal Tests on Cosmetic Ingredients for REACH in the EU. Center for Alternatives to Animal Testing. https://www.altex. org/index.php/altex/article/ view/2291/2294 (abgerufen am 14.09.2021)

NETWORK-KARRIERE

Aktuelles