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NK 11_2016

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2 EDITORIAL JEDEN TAG

2 EDITORIAL JEDEN TAG 5.000 EURO AUF DIE HAND! LIEBE LESERINNEN UND LESER, in den letzten Tagen habe ich einmal gesammelt, was mir an Geschäftsangeboten ins E-Mail-Postfach flatterte. Wenn ich auch nur bei einem Bruchteil dieser „Wahnsinnsgeschäfte“ einsteigen würde, müsste ich nie mehr arbeiten und meine Kinder hätten auch ausgesorgt. So richtig ins Herz geschlossen hat mich wohl Sarah Berlini, die es wirklich gut mit mir meint. Sie hat mich ausgewählt, unter nur 60 Leuten zu sein, die jeden Tag (!) 5.000 Euro bares Geld bekommen. Ich muss nur auf einen Link klicken und schon fließt die Kohle in Strömen. Aber was haben wir gelernt: So verlockend es auch zu sein scheint, klicke auf keinen Link von Fremden! Du könntest Dir einen Datendieb einfangen. Schweren Herzens, liebe Sarah, ich muss leider auf die 5.000 Euro verzichten. Da hört sich dieses Mail schon besser an: Absender ist die Xuer-Gruppe. Die kennt kein Mensch, nicht mal Herr Google, aber der kann ja auch nicht alles wissen. Da schreibt mir Francesca, dass sie die Personalchefin bei einer großen, internationalen Firma ist. Na also, dachte ich‘s mir doch! Francesca hat einen tollen Nebenjob zu vergeben. Bezahlung 3.000 bis 6.000 Euro für wenige Stunden Arbeit von zu Hause aus. Es sollen jeweils größere Geldbeträge auf meinem Konto eingehen, die ich dann in bar abheben und bei Western Union einbezahlen soll. Fertig. Risiko Null! Wenn kein Geld kommt, wird auch nichts einbezahlt. Und dafür ein paar Tausender im Monat? Wie kommen die ausgerechnet auf mich? Um ein solches Geschäft reißt sich doch jeder! Doch hatten wir gerade zu diesem Thema nicht neulich eine Warnmeldung auf network-karriere.com? Geldwäsche, kriminelle Transaktionen, Vorauszahlungen für Ware, die nie geliefert wird? Ich sehe schon eine Hundertschaft Polizei und Finanzbeamte auf meiner Wendeplatte Stellung beziehen. Es wird wohl besser sein, wenn ich dieses „großartige Angebot“ nicht annehme. In meinem Postfach hat es schließlich noch hunderte weitere Angebote. Hier eine E-Mail von der Auer Gruppe, die ebenfalls einen Geldsegen verspricht: Oh, siehe da, Francesca hat die Firma gewechselt, sie ist jetzt bei der Auer-Gruppe, aber verschickt genau den selben Text wie in ihrer Vorgängerfirma. Ablage P. Das nächste Schreiben hört sich viel versprechend an: Karriere-Wachstum. Absender ist die Xpa-München, sicher eine bedeutende Firma? Ja, was sehe ich denn? Da schreibt Jeffersen, der Personalchef von Xpa auch von den 3.000 bis 6.000 Euro Nebenverdienst! Der hat doch glatt von Francesca abgeschrieben. Wo bleibt da die Ganovenehre? So geht das in den nächsten E-Mails weiter: Abraham von Xraunhofer bietet 6.000 Euro, Jeff knickert mit 2.500 bis 5.500 rum, Cecil legt mit 5.700 etwas drauf, Serena ist für eine englische Firma tätig und verspricht 5.200 und Netti ist eine ganze Nette, sie krönt ihr vorteilhaftes Angebot mit 6.000 Euro. Da muss man sich fragen, warum die alle sich die Mühe machen, solche bescheuerten E-Mails in Massen durch die Gegend zu schicken? Gibt es wirklich welche, die auf solche Angebote hereinfallen und sich ins Unglück stürzen? Die Polizei sagt ja, die gibt es in großer Zahl. Ich hoffe, dass unsere Leser nicht dazu gehören. Herzlichst Ihr Bernd Seitz Herausgeber der Network-Karriere IMPRESSUM WANN SIND WIR MAL SO GEFESSELT? EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB GKM-Zent ral re dak ti on GmbH Bild nach weis: fotolia Bos ler stra ße 29 · 71088 Holz ger lin gen An zei gen ab tei lung: Uwe Tammen Tel.: 07031/744-0 · Fax: 07031/744-199 E-Mail: info@net work-kar ri e re.com www.net work-kar ri e re.com Tel.: 0 7031/744-110 Verlagsleiterin: Petra Seitz Fax: 0 7031/744-195 E-Mail: verlagsleitung@net work-kar ri e re.com Grafik: Thomas Prantl He raus ge ber: Bernd Seitz E-Mail: satz@net work-kar ri e re.com Chef re dak teu r: Bernd Seitz V.i.S.d.P. Redaktion: Nicole Westhauser E-Mail: he raus ge ber@net work-kar ri e re.com E-Mail: redaktion@net work-kar ri e re.com Gastautoren: Lektorat: Kerstin Thierschmidt Prof. Dr. Gunter Dueck Kundenser vice: Anitra Eggler E-Mail: verlag@net work-kar ri e re.com Dr. Johannes Fiala Druck: Hamberger Offsetdruck Henriette Frädrich Gottlieb-Daimler-Straße 4 Dr. Claudia Groß 71093 Weil im Schönbuch Isabel Garcia Copyright: Alle Inhalte der Network-Karriere Prof. Dr. Florian Kraus sind urheberrechtlich geschützt. Martin Limbeck Die Rechte für Konzeption und Layout liegen Thomas Lommel bei der GKM-Zentralredaktion. Vervielfäl tigungen jeglicher Art sind nur mit ausdrücklicher Ge- Carsten Maschmeyer neh migung des Verlags erlaubt. Thomas Reichert Erscheinung: Monatlich zum 30. Peter Schramm Dr. Orsolya Tokaji-Nagy Kürzlich flimmerte das letzte TV- Duell der US-Präsidentschaftskandidaten über die Bildschirme. Auf allen Kanälen sind die Debatten von der Ex-First Lady Petra Seitz Hillary Clinton und dem aufgeplusterten Donald Trump Thema Nr. 1. Ich habe Freunde, die sich extra nachts um drei Uhr deswegen aus dem Bett gequält haben. Was ich mich bei dem ganzen Hype frage – wann waren wir in Deutschland bei einem Wahlkampf zuletzt so gefesselt? Die letzte Wahl ist schon ein paar Jahre her, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich fasziniert und mit einer Schüssel voll Popcorn in der Hand das TV-Duell von Angela Merkel und Peer Steinbrück verfolgt hätte – vermutlich bin ich eingeschlafen, als es um die üblichen ausgelutschten Steuerthemen ging. Uns fehlt es an Leidenschaft. Ganz anders bei den Amis. Monate vor den Wahlen karren sie durch das ganze Land, feiern riesige Wahlpartys und sich selbst. Sie halten Reden, die Leute mitreißen und zeigen, wie ein Tellerwäscher zum Präsidenten wird. Der amerikanische Traum feiert sich gerne, denn er kommt immer noch gut an. Die Amis sind sich auch nicht zu fein mal in den Dreck und unter die Gürtellinie zu greifen, während es in Deutschland direkt einen „Aufschrei“ gibt, wenn ein Politiker mal einen dummen Spruch vom Stapel lässt. Sicher nicht das beste Wahlkampf- Thema, aber die Menschen sprechen über die Kandidaten, tauschen sich aus, erörtern, vielleicht auch mal unter der Gürtellinie. Sie reden. Und eine alte Marketing- Regel sagt ja auch: Schlechte PR ist besser als gar keine. Genau das fehlt mir beim deutschen Durchschnittswähler. Debattiert wird über Politik höchstens noch in der Schule. Bei einem Abend mit Freunden über die Wahlprogramme hitzige Diskussionen führen? Undenkbar. Es ist fast wie beim lieben Geld – darüber spricht man nicht. Und so setzt der Deutsche stumm im Wahlkabinchen sein Kreuz für irgendeinen Vertreter, der ihm zusagt, während der Ami auf dem Rodeo-Pferd daher reitet und mit einer BBQ-Party vor der Wahlurne seine Partei feiert. Ihre Petra Seitz Verlagsleiterin 11.2016

INHALT/LESERBRIEFE 3 ANITRA EGGLER IM TITELINTERVIEW: Die Digitalisierung fordert bereits ihre ersten Opfer. Damit das nicht zur Regel wird, setzt sich die selbsternannte „Digital- Therapeutin“ Anitra Eggler für ein Umdenken ein. Sie fordert im Network-Karriere-Titel-Interview, dass man auch mal abschaltet und sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentriert, in dem man seine Kuss-Bilanz von im Schnitt 14 Tagen verbessert und weniger Lebenszeit im Internet mit sinnlosen Tätigkeiten verplempert. Die Bestsellerautorin war selbst jahrelang im E-Commerce-Bereich tätig. Seite 17 © Andreas Jakwerth Cellagon Frauke Berner führt erfolgreich das Erbe ihres Vaters fort und wird dafür mit dem Network-Karriere-Preis ausgezeichnet. Sie spricht mit uns über ihre Geschichte. Seite 04 PM-International Rolf Sorg tourt mit allerhand Neuigkeiten im Gepäck durch Europa. Seite 08 BEMER Teamplay ist wichtig. Davon ist auch CMO Peter Kaiser von BEMER überzeugt. Er spricht mit uns über die wich tigsten Gründe. Seite 09 OLIVEDA Thomas Lommel, Gründer von OLI­ VEDA, will die Natur dem Menschen wieder näherbringen und entwickelt ein neues Konzept. Seite 10 Dr. Claudia Groß und Dr. Orsolya Tokaji-Nagy Die beiden Rechtsexpertinnen sprechen mit Network-Karriere im Interview über die schwarzen Schafe der Branche. Seite 12 Prof. Dr. Florian Kraus Der Direktvertrieb verbucht erneut ein Umsatzplus. Wir erörtern mit Prof. Dr. Florian Kraus die Studienergebnisse. Seite 14 Studie Direktvertrieb Die Branche schaut optimistisch in die Zukunft. Den Anlass dazu geben die Zahlen der aktuellen Studie des Bundesverbands. Seite 16 Thomas Reichert Der Unternehmer gibt Tipps, wie man Zeitfresser vermeiden kann und diese einfach mit Smartphone und Co. organisieren kann. Seite 22 Sicherheit Ein neuer Trojaner treibt sein Unwesen – „Tordow“ übernimmt die Kontrolle über Android-Geräte und ergaunert sich so Geld. Seite 23 Stiftung Zukunft Deutschland verzeichnet europaweit weiterhin eine niedrige Geburtenrate. Grund sind fehlende Zeit und Geld. Seite 24 Limbeck Negative Gedanken beeinflussen auch den Erfolg. Daher appelliert un ser Autor an positive Glaubenssätze. Seite 26 Dr. Johannes Fiala und Peter A. Schramm Das Thema fiktive Zahlungen ist für den Steuerpflichtigen nicht einfach zu ver stehen, aber wichtiges Thema. Seite 30 +++++++++++++++++++++ LESERBRIEFE +++++++++++++++++++++ Lie be Le se rin nen und Le ser, Ihre Mei nung ist wich tig für uns. Schließ lich ma chen wir die se Zeitung für Sie. Schrei ben Sie uns, was Sie gut oder schlecht fin den, ge ben Sie An re gun gen, äu ßern Sie Wünsche, kom men tie ren Sie ein zel ne Be rich te ... – wir freu en uns über Ihre Rück mel dun gen! Und un kompli ziert ist es auch: Sen den Sie uns ein fach eine E-Mail an: le ser mei nung@net work-kar ri e re.com Es reicht schon, überall von Vegetariern und Veganern bekehrt werden zu wollen. Nun schlägt die Network- Karriere auch noch in diese Kerbe. Trotzdem, der Bericht über die vegane Ernährung ist sehr aufschlussreich und interessant. Klaus-Peter Grimm Werden die „Fleischfresser“ künftig auch zu Ausgegrenzten wie die Raucher? Wird man bald im Lokal schief angesehen, wenn man sich ein Schnitzel bestellt? Die schlagartige Zunahme der Fleischlosen lässt das ver­ muten. Auf der anderen Seite muss an dieser Ernährungsform ja irgendetwas dran sein, wenn Millionen ihre bisherigen Ernährungsgewohnheiten umstellen. L. Poperl Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ob vegetarisch oder vegan, das kann jeder halten wie er möchte. Danke für den guten Bericht zu diesem Thema. Er regt zum Nachdenken an, was wir unserem Körper zumuten. Maria Schellhammer Prima Artikel für die Nahrungsergänzungsvertriebe. Auch wenn es in dem Interview verneint wird, ohne Nahrungsergänzung dürfte die rein vegane Ernährung auf kurz oder lang zu Mangelerscheinungen führen. Ich bin seit vielen Jahren Veganer, würde aber auf keinen Fall auf eine gezielte Nahrungsergänzung verzichten. Monika Harst Ob sich jemand vegan ernährt, ist seine Sache. Schlimm wird es meiner Meinung nach dann, wenn dieses Verganertum auch auf die Kleidung bis zu den Schuhen übertragen wird. Klar, die Industrie wird es schon richten. Wo ein Markt ist, gibt es auch entsprechende Angebote. R. Ott Was mich an vielen Veganern stört, ist ihre Penetranz, mit der sie ihr Umfeld regelrecht ebenfalls zu Veganern machen möchten. Sie können das schlechte Gewissen in Person sein und jedes Essen mit Freunden vermiesen. Waldemar Brutschin Ihr Interview über vegane Ernährungsweise ist erneut eine journalistische Leistung, zu der man nur gratulieren kann. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich diese Informationen für mich verwerten kann, ohne gleich zum überzeugten Veganer werden zu müssen. Tilo Mueller Was in vielen Familien-Unternehmen eines der größten Probleme ist, scheint bei den Direktvertriebs-Firmen reibungslos zu laufen. In einigen Unternehmen sind die Jungen bereits am Ruder oder wachsen in die Firma hinein. Das sehr gute Beispiel Unternehmens-Nachfolge proWin zeigt, dass es durchaus funktionieren kann und beschreibt sehr treffend, wie wichtig es ist, dass die Gründergeneration ihrem Nachwuchs Vertrauen schenkt und vor allen Dingen loslassen kann. R. Guske Ich lebe seit vielen Jahren vegan und habe mich körperlich und auch seelisch noch nie so gut gefühlt. Ich habe aber kein Problem damit, wenn sich andere weiterhin mit tierischen Produkten ernähren. Das muss jeder mit sich selber ausmachen. Gabi Richard Zu Ihrem Beitrag „Verkaufspartys sind der große Renner“: Der ganze Hype um Direktvertrieb im Internet ist ein Rohrkrepierer. Ich kenne keinen Direktvertrieb, der ausschließlich mit einem Internetshop wirklich erfolgreich ist. Die Firmen, die enorme Zuwächse haben, arbeiten alle sprichwörtlich im direkten Vertrieb einer Ware zum Endverbraucher. Meist im Partygeschäft. Das wird auch in Zukunft so sein, ja sogar noch wesentlich zunehmen. Die Menschen LESERBRIEFE IHRE MEINUNG IST GEFRAGT brauchen nicht nur eine Ware, sondern auch jemanden, der mit ihnen spricht. Erwin Hofer Schön, dass die Network-Karriere für das Partygeschäft so klar Stellung bezieht. Nur Visitenkarten zu verteilen und auf einen Shop hinzuweisen funktioniert in der Praxis nicht. Die Menschen wollen mehr denn je die direkte Information und Kommunikation. Das kann in dieser Form nur das Partygeschäft bieten. A. Schiffer

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