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ocean7 2/2020

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Sisi vor! Die VO65 des Austrian Ocean Race Project nimmt Fahrt auf – mit Ziel Alicante 2021. Reif für die Insel? Christian Kargl und occean7 rufen zur ultimativen 24-Stunden-Insel-Challenge im Mai. Secret Sailing: Markus Silbergasser verrät, wo noch idyllische Rastplätze im Mittelmeer zu finden sind. Lago 26 Foil: Wachsen dem erfolgreichen Jollenkreuzer (Schwert, Kiel) nun wirklich auch Flügel? Frauscher 1414 Demon Air. Michael Frauscher über T-Tops und die Kunst des Weglassens am Traunsee. Marian M 800: Schön, schnell, still – das neue Flaggschiff von Boote Marian am Wolfgangsee. Let there be Tulln: News, Tipps und Highlights zur Austrian Boat Show 2020. Segler für den Moment: Weltumsegler Wolfgang Hausner über gestrandete Schicksale in der Tambobo Bay. Aliens im Mittelmeer: Meeresbiologe Manuel Marinelli über die verheerende Invasion unter Wasser.

In den Wind gesprochen

In den Wind gesprochen Checkliste für Aussteiger FOTO: YOUTUBE.COM Die Aufgabe der Yacht – nach „Person über Bord“ das zweitschlimmste Szenario auf See. In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen Beispiele genannt, die aufzeigen, dass die Aufgabe der Yacht nicht zwingend nötig gewesen war. Aber warum ist es dennoch so gekommen? BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at Am 15. Jänner 2009 konnte Flugkapitän Chesley B. Sullenberger einen Airbus A320 im Hudson River notwassern. Alle 155 Menschen an Bord überlebten. D ie Antwort, da bin ich mir ziemlich sicher: Panik! Ich kenne sehr wohl (aus meinen Fliegertagen) das aufkommende Gefühl der Angst, des Durchdrehens. Wenn der einzige Motor anfängt zu stottern, dir aus fast zehn Kilometern Tiefe die Eisberge entgegenglitzern und eine innere Stimme anfängt zu schreien: „Nur raus hier!“ Was objektiv beurteilt natürlich Nonsens ist. In diesem Zusammenhang fällt mir der amerikanische Nationalheld und Flugkapitän Chesley B. Sullenberger ein, dessen Geschichte zu Recht um die Welt gegangen ist. Kurz nach dem Start vom US- Airways-Flug 1549 in New York mit 155 Menschen an Bord blieben beide Maschinen wegen Vogelschlages stehen. Eine Situation, die unter normalen Umständen den sicheren Tod für alle bedeutet. Denn der Besatzung blieben gerade einmal ein paar Minuten, den Airbus A320 im rasenden Sinkflug zu seiner Absturzstelle zu bringen. Ich bin überzeugt, dass auch bei Sullenberger (den später Barack Obama zu seiner Amtseinführung als großen amerikanischen Helden eingeladen hatte) für einen Moment das Gefühl hochkam: „Nur raus hier!“ Aber Sullenberger war eben ein Profi und handelte rational, so wie er es bei seiner Ausbildung gelernt hatte. Er ließ sich in den verbleibenden (und mutmaßlich letzten Minuten seines Lebens) bis zum unweigerlichen Absturz die Checklisten („in case of emergency“) für diesen Notfall vorlesen und arbeitete sie mit seiner Crew Punkt für Punkt ab. Solche Nerven muss man erst einmal haben, sich angesichts des wahrscheinlichen Todes technische Details vorlesen zu lassen und diese auch noch zu verstehen. Und er brachte die Maschine auf dem Hudson River runter – bestimmt der einzige denkbare Platz für eine Notlandung in New York. Ohne ein einziges Menschenleben zu verlieren. Und warum? Weil er und seine Crew nicht durchgedreht hatten. In der Fliegerei ist es zwingender Standard, Checklisten zu vertrauen. Grob fahrlässig ist es nicht, das Fahrgestell 5.–8. März, 11 Uhr Boot Tulln-Vortrag „DIE IDEALE LANGFAHRTYACHT“ Bobby Schenk bei Halle 5 – 543 nicht ausgefahren, wohl aber die Checkliste nicht abgearbeitet zu haben. Warum sollten wir Hochseeskipper uns diese über hundert Jahre bewährte Philosophie nicht auch aneignen? Kostet ja nichts – außer einem eingeschweißten Blatt Papier! Vielleicht – hoffentlich – lässt sich damit das menschlich verständliche, objektiv aber irreführende Gefühl „Nur raus hier!“ niederkämpfen. Es wären nur ein paar Zeilen, die uns in der Panik vor falschen, teuren, eventuell auch lebensgefährlichen Fehlentscheidungen bewahren könnten. Zum Beispiel: · Nicht löschbares Feuer an Bord? Wenn ja, Schiff verlassen! · Yacht sinkt? Wenn ja, Schiff verlassen! · Yacht ist auf Legerwall und droht, an der Küste zerschmettert zu werden? Wenn ja, Schiff verlassen! · Alle (!) Crewmitglieder erheblich verletzt (Lebensgefahr)? Wenn ja, Schiff verlassen! · Yacht für immer manövrierun fähig? Wenn ja, Schiff verlassen! · Ansonsten? An Bord bleiben und eventuell Hilfe herbeiholen! Eine solche Checkliste (auf der Rettungsinsel, am Niedergang, auf dem Überlebenscontainer) schadet zumindest nicht. Und bewahrt vielleicht vor fatalen Fehlentscheidungen. Es ist nur ein – vielleicht sehr wertvolles – Blatt Papier. Wem es das nicht wert ist, für den hab ich in den Wind gesprochen. 12 2/2020

PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten Taschen aus Flaschen Es lebe der Sport PITTER REGATTA-KALENDER. Drei wichtige Termine für Segelsportler: Der Kornati Cup findet heuer vom 25. bis 30. April statt, der Business Cup vom 23. bis 27. Mai und die Offshore Challenge wird vom 10. bis 16. Oktober ausgetragen. Alle drei Regatten werden von Pitter Yachtcharter veranstaltet, Profession ist also garantiert. Beim Kornati Cup (bereits ausgebucht, Warteliste) werden sich 110 Teams aus 17 Nationen in einer Mischung aus Kurz- Kult: Kornati Cup. und Mittelstreckenwettfahrten in den Kornaten matchen. Neu beim Business Cup rund um Biograd: Die Österreichische One Design Hochsee-Staatsmeisterschaft wird auf der Einheitsklasse Bavaria Cruiser 41S mit Spinnaker ausgetragen. Um Titelehren geht es auch bei der von Biograd nach Dubrovnik führenden Offshore Challenge – hier wird die ORC Hochsee-Staatsmeisterschaft ausgefochten. è www.pitter-regatta.at PLAN GEHT AUF. Die innovative Schweizer Lifestyle-Firma Freitag erweitert laufend ihr trendiges Angebot, ganz aktuell mit der Sporttasche F660 Jimmy, die nicht nur aus gebrauchten LKW-Planen, sondern an den Flanken aus einem weichen Stoff aus recycelten PET-Flaschen produ ­ ziert wird. Top-Extras: Das riesige Außen ­ fach mit Smartphone-Steckfach und der Flaschenhalter mit elastischer Flaschenfixierung. Größe 470×190× 260 mm, Volumen 25 l, Preis € 240,–. è www.freitag.ch Ich war eine LKW-Plane und zwölf PET-Flaschen. Neue Mitte bitte SOLAR-KAT. Silent-Yachts hat mit der Silent 60 seine neue Mittelklasse vorgestellt. Länger und breiter als das Vorgängermodell Silent 55 besitzt die neue 42 statt 30 Solarmodule und ist zudem mit einem neuen, optimierten Rumpf ausgestattet. Wie gehabt ist der Solar-Kat als Cruiser mit 2 x 30 kW, als E-Power mit 2 x 250 kW sowie als Hybrid-Power mit 2 x 220 PS und 2 x 14 kW erhältlich. Sechs Exemplare wurden schon bestellt, das erste soll noch diesen Sommer aus ­ geliefert werden. è www.silent-yachts.com Besuchen Sie unseren Händler Sportboot Center Schmitt in Halle 5, Stand 514 Für Ihren Komfort an Bord Marine-Generatoren (ab 3,4 kW) elektrische Antriebssysteme (ab 7,5 kW) Die neue Silent 60. www.fischerpanda.de

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