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OCEAN7 2007-07

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Die allererste Ausgabe von OCEAN7 - im Print längst vergriffen, jetzt aber wieder als elektronische Ausgabe zu haben.

28 22.10 Beginn ein

28 22.10 Beginn ein anspruchsvolles revier athen Die ägäis ist nicht unbedingt für reine anfänger. Mitunter legt selbst im hochsommer der meltemi bis zur sturmstärke zu. insbesondere Zwischen den inseln kommt es dann gelegentlich zu brutalen düseneffekten, die aus sieben windstärken innerhalb weniger meter neun machen können. das erfordert vom skipper viel erfahrung und umsicht und von crew und schiff eine gehörige portion seetüchtigkeit. die von den inseln zurücklaufenden kreuzseen haben nämlich schon so manchen gestandenen salzbuckel seekrank gemacht. dafür bietet die ägäis eine einzigartige landschaftliche schönheit, freundliche menschen und kurze tagesetappen zwischen den einzelnen inseln. thira samos Die häufigsten Windstärken im revier Schwache Winde 1-3 Bft : 50% – 55% Mäßige Winde 4-5 Bft: 31% – 34% Starke Winde 6-7 Bft: 09% –13% Sturm 8 Bft und mehr: 03% Unter dem Flugzeug tauchen die Lichter von Pythagorion auf. Es ist schon dunkel, als wir gegen 20 Uhr mit der Propellermaschine der Olympic-Airways auf Samos landen. Die sagenhafte Schönheit der Insel läßt sich nur erahnen. Über das Rollfeld geht es zu Fuß ins Gebäude. Die Koffer sind nach fünf Minuten da, das ist der Vorteil von kleinen Flughäfen. Vor dem Gate empfängt uns schon die Stützpunkt-Crew von Ecker-Yachting. Wir werden mit dem vorbestellten Großtaxi in die zehn Minuten entfernte, mittlerweile fertiggestellte Marina gefahren. Wir halten vor dem Steg und tragen unser Gepäck 15 Meter weiter zum Schiff. Bequemer geht`s nicht! Und da liegt sie: DIDO, eine Bavaria 46 Cruiser. Das letzte Mal haben wir sie im März gesehen, als wir die neue Yacht von Izola in Slowenien durch die Adria, den Kanal von Korinth und quer durch die Ägäis nach Samos überführt haben. Mit einem Willkommensschluck begrüßen wir das Boot, verteilen die Kojen und packen unsere Sachen aus. Dann geht`s zu Fuß über den Uferweg in den traumhaft schönen Ort Pythagorion, wo wir in einer der zahlreichen Hafentavernen zu Abend essen. Wieder auf dem Schiff genießen wir den nächtlichen Sternenhimmel bei einem Glas guten Weins von der Insel. Am nächsten Tag, es ist Sonntag, der 22.10.06, arbeiten wir die Checkliste durch, dann noch ein Gruppenfoto mit Hund, die Gangway festgezurrt und die ersehnten Kommandos: „Lee-Festmacher los, Mooring los, Luv-Festmacher los!“. Wir laufen aus! Draußen ist Aeolus, der Gott der Winde, schon zu Gange: Groß ausrollen, dann die Genua, wir segeln raumschots am malerischen Pythagorion vorbei, passieren mit respektvollem Abstand die Insel Karavotra und die westlich vorgelagerte Untiefe und kreuzen durch die Enge bei Nisos Samioupoula. Dann lässt der Wind nach, schließlich motoren wir nach Marathokampos und prüfen vorsichtig die Wassertiefe vor der Pier. Zuviel Schwemmsand veranlasst uns, den westlich gelegenen Ormos Limnionas anzulaufen. Wegen der Dünung aus Süd-Ost bevorzugen wir die Süd- West-Ecke der Bucht, wohlwissend, dass das eine Ankerwache nötig macht, falls der Meltemi aus Nord mit seinen Fallböen von den 1.400 Meter hohen Bergen herunterbricht. Wir lassen es uns nicht nehmen, vor der Dingifahrt zur Taverne noch ein Bad im Meer zu genießen. Von der überdeckten Terrasse haben wir DIDO im Blickfeld, und als es uns nach einem vorzüglichen Mahl zum Aufbruch drängt, weist uns das Ankerlicht den Weg. Montag, der 23.10.06 Die Marmorbucht Wie vorhergesagt, setzt gegen Morgen der Meltemi ein, die Böen sind aber nicht so stark, sodass ich meinen Halbschlaf im Cockpit bis zum Sonnenaufgang fortsetzen kann. Nach dem Frühstück Ankerauf und über den Stenon Fournoi durch die Passage der Insel Minas. Links die karge Insel und rechts das kultivierte Land. Ein merkwürdiger Sirenengesang hallt uns entgegen. Auf einem kleinen Fischerboot läuft das Radio mit voller Lautstärke, die steilen Flanken der Inseln werfen das Echo mehrfach zurück. Vorbei an Gehöften mit Ziegen und Hühnern schlüpfen wir schließlich beim Ak. Agridhio durch die Enge von Makronisi und schauen uns auf dem Weg nach Norden die traumhaften Buchten an. Die Wahl fällt auf Ormos Marmaron, und tatsächlich: Der Strand vor unserem Ankerplatz ist von weißem Marmor. Das Ankermanöver fahren wir mindestens sieben Mal, damit unser Schwoikreis weit genug von den Felsbrocken im Wasser entfernt ist. Aber auf 13 Meter Tiefe liegt viel Kraut und die sandigen Stellen sind im tiefen Wasser schwer auszumachen. Wir machen das Dinghi klar und erkundigen die schöne Bucht. Oberhalb des Sandstrands steht ein Olivenbaum, um den Fischer eine windgeschützte Steinmauer gebaut haben. Ganz archaisch mutet der Kreis aus Steinhockern an, der um eine

evier 29 01 02 Feuerstelle herum gebildet ist. Den Berg hinauf wachsen allerlei Kräuter, Salbei und Rosmarin würzen künftig unsere Bordküche. Als ich 100 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Marmorabsatz stehe, donnern drei Militärmaschinen im Tiefflug durch die Bucht. Weiter südlich ankert eine Ketch, eine dritte Yacht sucht sich auch ein Plätzchen, aber sonst sind wir allein. Die Sonne steht nun genau hinter der Yacht und setzt eine Spur gleißender Lichtreflexionen. Vom Schiff hallt der Ruf: „Essen ist fertig!“, nach dem Sundowner verbringen wir eine wunderbare, ruhige Nacht. Dienstag, der 24.10.06 Begegnung mit Freunden Wir beschließen, Kampos einen Besuch abzustatten, motoren durch die spannende Durchfahrt von Phimaina und Diaporoi und erreichen den Hauptort der Insel gerade, als die Sonne über den Berg kommt. Wir drehen eine Hafenrunde, der Ort wirkt verschlafen, nur ein paar Fischer arbeiten an ihren Netzen. Ein schöner, einsamer Platz, fernab jeglichen Ferientrubels in den südlichen Sporaden, dort könnte man schon mal eine Woche Landurlaub machen, wandern, die Seele baumeln lassen ... 01 palatschinken an bOrd. Die Übergabe des Care- Paketes hat geklappt. Auf der „Under My Skin“ freut sich die Crew über die zusätzliche Bordverpflegung. 02 treFFen im dOdekanes. Die DIDO begegnet der Sun Odyssey ihrer Freunde Hans, Barbara, Horst, Sam und Gerhard. 03 abendstimmung. Die untergehende Sonne steht über dem Mast wie ein top-Licht. 03

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