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OCEAN7 2007-07

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Die allererste Ausgabe von OCEAN7 - im Print längst vergriffen, jetzt aber wieder als elektronische Ausgabe zu haben.

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36 01 02 03 01 Zum auslauFen bereit. Leinen los und Segel setzen. DIDO wartet im Hafen von Lavrion an der Mooring auf ihre nächste Crew. 02 auF überhOlspur. Unter Blister zieht die Sun Odyssey „Under My Skin“ im Dodekanes an der Bavaria 46 Cruiser DIDO vorbei. 03 haFenatmOsphäre. Auf Loutron liegen transityachten direkt neben den Booten der Fischer. das beste ägäis-wetter im internet www.poseidon.ncmr.gr/weather-forecast.html Unter dieser Adresse werden Segler mit einem ganz erstklassigen Wetter- und Windbericht versorgt. es gibt nicht nur exakte und laufend aktualisierte Vorhersage-Karten, man kann sie sogar als Animation im 6-Stunden-rythmus ablaufen lassen und bekommt so einen verlässlichen Überblick über die Wind- und Wetterlage, die zu erwarten ist. Mobilfunkempfang gibt es praktisch fast flächendeckend im gesamten revier. Koje, mache aber kein Auge mehr zu. Der Schwell nimmt zu! Ich ziehe mich an und sehe draußen, wie die andere Yacht an die Pier geworfen wird. Auf mein Klopfen und Schreien reagiert keiner. Stattdessen ist meine Crew wachgeworden. Wir machen uns fertig und verstärken unsere Leinen, wir werden nun auch von der einsetzenden Brandung in Längsrichtung auf und nieder geworfen. Wir müssen hier weg! Aber wie? Die Festmacher sind unter Spannung und unter denen der anderen Yacht völlig verklemmt. Ich denke ans Messer, verwerfe diese Idee jedoch gleich wieder. Endlich kriecht einer aus dem Niedergang der anderen Yacht. Ich rufe ihm zu, dass sie sofort den Platz verlassen und draußen ankern sollen. Er verschwindet unter Deck. Wir halten derweil ihr Schiff von der Pier ab. Endlich kommen ein paar Männer dieser Crew heraus und versuchen die Yacht vor Schlimmerem zu bewahren. Aber erst, als sie an die Betonwand kracht, zwei Fender platzen, die Reeling verbogen ist, schaut der Skipper heraus. Nach einigem Hin und Her wird auch ihm klar, dass er da nicht bleiben kann. Nachdem sie solange brauchen, machen wir uns klar zum Ablegen, unter allen Umständen. Da, ein Krachen, die Bugklampe ist abgeschert. Wir sichern über die Vorstag vorübergehend provisorisch, drei halten die von der Brandung hin und her geworfene Yacht von der Pier ab. Es ist lebensgefährlich! Endlich legen die anderen ab. Der Weg ist frei, wir lösen die Springs, werfen die Festmacher auf die Pier und fahren mit voller Kraft nach achtern aus der Brandung und gehen in der Mitte der Bucht vor Anker. Jetzt hält er beim ersten Mal! Neben der Klampe hat es auch noch einen Meter vom Schanzbrett herausgerissen. In der Bucht tobt es bis zum Morgen, die Brandung sehen wir als weiße Streifen in der dunklen Nacht. Dienstag, der 31.10.06 Draußen hackt es Nach Serifos sind es nur 15 Seemeilen, Luftlinie, wir müssen aber gegenan aufkreuzen. Also Schiff sturmklar machen, Ölzeug und Lifebelts an und los geht`s. Am Buchtausgang schwere Kreuzseen, irgendwann sind wir durch, auf freiem Wasser segeln wir gerefft gegen die langen Wellen. Die Abdrifft ist sehr stark. So benötigen wir sechs Stunden, bis wir in die große, nach Süden offene Bucht von Serifos einlaufen können. Mittwoch, der 1.11.06 Ein Traumtag Es ist schönstes Wetter. Zum Frühstück verlegen wir uns in die Mitte der Bucht, schwimmen eine Runde und erfreuen uns über den Anblick der Chora von Serifos. Dann geht es nach Norden zur nächsten Insel Kithnos. Einige Frachtschiffe kreuzen den Weg. Wir segeln entlang der reizvollen Ostküste bei zunehmendem, ablandigen Wind. Im Ormos Loutrou legt er nochmals zu,

evier 37 29.10-03.11 Wind . Fehler . ein traumtag 04 „ein krachen. die bugklampe ist abgeschert. die situation ist lebensgefährlich.“ mit einem Reff im Groß zischen wir auf dem glatten Wasser mit Knapp zehn Knoten bis zum Hafen, der durch eine neue Mole geschützt, aber sehr klein ist. In einer Taverne fragen wir die Wirtin nach Essen, sie stellt sich sofort vor den Herd und serviert uns ein wunderbares Lamm. Den Besuch der Heilquellen verschieben wir aufs nächste Mal und segeln nach Kea. Im Ormos Kalidhoniki ankern wir kurz, entschließen uns aber noch zur Inselrundung, da das Navtex für die kommenden Tage Sturm aus Norden ansagt. Im Limin A. Nikolaou gehen wir im Schutz der Fähre längsseits an die Stadtpier und trinken in Sichtweite der Yacht noch ein „Mythos“. Donnerstag, der 2.11.06 Schon wieder Sturm Wie erwartet, beginnt es in der Nacht zu blasen, die stündlichen Wachrunden bestätigen jedoch die Schutzfunktion des Fährschiffs. Wir stehen rechtzeitig auf und bereiten uns fürs Ablegemanöver vor. Aber unser Frühstück wird durch den Frühstart der Fähre gestört. Eiligst räumen wir das Geschirr in sichere Position und stürzen ins Cockpit. Die Fähre legt gerade ab und schon zerrt der Wind an Festmachern und Springs. Als die Fähre um die Mole herum ist, setzt auch noch starker Schwell ein. Wir dampfen in die Spring ein und drehen uns aus der über Nacht von Zuflucht suchenden Yachten zugebauten Situation heraus. Aus den Niedergängen der anderen Schiffe blicken ungläubige und verschlafene Gesichter ob der schlagartig veränderten Situation. Mit fast Vollgas motoren wir gegen Welle und Wind in den Ormos Vourkari, die zweite Bucht im Limin Nikolau. Die besser geschützten Ankerplätze sind schon belegt, also legen wir uns fünf Schiffslängen vor die Siedlung mit der Berechnung, dass uns der Wind hier nicht so stark erwischt, weil sich die Luft vor dem Berghang staut. An die Pier wollten wir wegen des starken Schwells nicht gehen, weshalb für Ausflüge zum Löwen von Kea (6.Jht. v.C.), auf die Chora und Einkäufe das Dingi an drei miteinander verknoteten Leinen an Land gelassen wird. Regen setzt ein, wir beschließen hier den Tag zu verbringen, haben endlich Zeit zum Lesen der Bücher und Gebrauchsanleitungen der Bordelektronik. Freitag, der 3.11.06 Auf nach Lavrion Für die letzten 15 Meilen nach Lavrion machen wir das Schiff wieder sturmklar. 35 Knoten Wind, vier Meter hoher Seegang und nach Süden setzender Strom bewirken mindestens 25 Grad Abdrift. Nach einer Stunde kommt schon der Poseidontempel auf dem Kap Sunion ins Blickfeld, der Segang lässt nach und unter Land kreuzen wir uns an den Feriensiedlungen und der Olympia-Marina vorbei in den Stadthafen von Lavrion. 04 VOr anker. Die Ägäis ist mit über 1.500 Inseln und einer Küstenlinie, die länger ist als die von ganz Afrika, ein revier, in dem auch im Hochsommer ein stiller Ankerplatz zu finden ist. 05 lichterZauber. Die Portara auf naxos ist auch nachts ein eindrucksvoller Anblick. 05

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