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OCEAN7 2007-07

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Die allererste Ausgabe von OCEAN7 - im Print längst vergriffen, jetzt aber wieder als elektronische Ausgabe zu haben.

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78 01 02 03 04 01-04 Megagau grundberührung. Ein Substanzschaden im Bilgenbereich zählt zu den aufwändigsten Sanierungsarbeiten. Sind die aber perfekt und mit anschließender Zertifizierung durchgeführt, ist das Schiff wieder wie neu. 1 2 3 4 5 06 6 7 8 91011 Nächste Wartung 07 08 09 12 Die wichtigsten Wartungstipps Propeller gehören zu den Verbrauchsmaterialien: Alle 2 bis 3 Saisonen tauschen. Motoröl jede Saison wechseln, ebenso Impeller, Keilriemen, Dieselfilter, Simmeringe – egal wie der Zustand ist. Rollsysteme für Segel: Regelmäßig Salz und Staub entfernen, fetten, wenn nötig defekte Teile wechseln. Für Schmierung der Winschen unbedingt hochwertiges Haftfett verwenden, keinesfalls billiges Traktoren-Fett. Beim Öffnen der Schrauben hilft ein Tropfen Graphitöl. Beim Kauf einer gebrauchten Yacht auf Haarrisse im Rumpf (vor allem unter den Bodenbrettern) achten: Deutet auf Grundberührung hin! Beim UV-Schutz für Segel und Lack niemals sparen. 11 10 führen. „Deshalb werden derartige Verschleißteile wie die Ventile von uns sofort routinemäßig ersetzt,“ sagt Njegomir Bjelic. Neben den Ventilen am Motor sind Waschbecken und die sanitären Anlagen weitere Problemstellen. Zieht man hier nicht zu Beginn der Saison die Anschlüsse ordentlich fest, so kann sich das mittelfristig rächen: Denn wo Wärme und Feuchtigkeit aufeinander treffen, beginnt es früher oder später unangenehm zu riechen. Und Schimmelpilz führt bekanntermaßen zu rasantem Wertverlust des eben noch tadellosen Bootes. Ebenfalls ein Fixpunkt auf der todo-Liste der Ecker-Mitarbeiter: Die Temperatureinstellung des Boilers für das Heißwasser-System. „Hier wird die Temperatur fabrikseitig stets auf die heißeste Stufe von 90 Grad voreingestellt – das ist über kurz oder lang Gift für die Schläuche. Wir stellen deshalb die Wassertemperatur auf 60 Grad um.“ Alle Schrauben nachziehen Nach der Kritik an den Ventilen spart unser Experte beim Thema Motoren aber nicht mit Lob, insbesondere bei den Volvo-Maschinen, mit denen zum Beispiel Bavaria alle seine Yachten ausrüstet: „Ich bin nun schon seit 1985 in diesem Geschäft, und ich wundere mich immer noch darüber, wie viel diese Schiffsdiesel heute im alltäglichen Charterbetrieb aushalten“, so Bjelic. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten vor etlichen Jahren zeigt sich, dass die Teile inzwischen überwiegend richtig dimensioniert und durch eine ausreichend große Menge Öl geschützt sind.“ Einzige Ausnahme sind die Schrauben, die auch dem Sparzwang unterworfen wurden: Früher wurden äußerst teure verwendet, heute sind sie spürbar billiger und halten dementsprechend kürzer. Logische Konsequenz: Bei Ecker zählt man sie zu den typischen Verbrauchsmaterialien und erneuert sie grundsätz-

service lich alle zwei Saisonen. Egal wie ihr Zustand ist. Eine kleine Investition, die sich immer lohnt: „Dadurch vermeiden wir sonst bei Bruch möglicherweise auftretende Vibrationen, die weitere schwere und teure Folgeschäden verursachen“, erklärt Njegomir Bjelic. Überhaupt werden alle Schraubverbindungen an den Motoren von werftneuen Schiffen vor der ersten Inbetriebnahme und in der Folge im Winterlager bei jeder Wartung nachgezogen. Motorblock und Getriebe werden nämlich separat verpackt an die Werften geliefert und dort im Akkord eingebaut. Hier kann schon die eine oder andere Verbindungen locker sein. Die teuren Folgen im schlimmsten Fall: verbogene Wellen. Während ein Schiffsmotor im Normalfall 300 bis 400 Stunden läuft, sind es bei Ecker Yachting jährlich gut 750 Betriebsstunden – ohne Probleme. „Kürzlich haben wir eine Yacht mit 8.000 Motorstunden verkauft, die niemals eine Generalreparatur benötigt hat“, berichtet der Stützpunktleiter nicht ohne Stolz. Sein Geheimnis für die hohe Laufleistung: „Regelmäßig alle Verschleißteile austauschen, egal in welchem Zustand sie sich befinden, also Impeller, Keilriemen, Diesel- Vor- und Feinfilter, Simmeringe. Nur so kann garantiert werden, dass keine Schäden auftreten.“ Eine Praxis, die Ecker aus der Flugzeugwartung übernommen hat, wo das Austauschen von Verschleißteilen in festgelegten Intervallen sogar Vorschrift ist. Vor allem Eignern rät der Experte, beim Service nicht zu sparen. Lieber ein paar Euro mehr ausgeben für hochwertiges Material, bestes Öl oder Fett. Unter dem Strich spart das Ärger und vermeidet hohen Wertverlust. UV-Schutz Die Sonne ist in den letzten Jahren deutlich aggressiver geworden. Das zeigt sich nicht nur an den Segeln, wo sich langfristige Investments am sichtbarsten auszahlen, sondern auch bei allen dunklen Kunststoffteilen an Deck, wie zum Beispiel dem Motor-Paneel, das ungeschützt schon nach zwei Saisonen zerfallen kann. Wer hier am UV- Schutz spart, den holt sein Geiz eher früher als später unwiderruflich ein. Winschen zerlegen Im Charterbetrieb gehört es wie das Amen zum Gebet, und auch vorausschauende Eigner werden auf die Pflege der Winschen nicht verzichten. Bei Ecker Yachting werden die Winschen sogar bei fabrikneuen Yachten vor Inbetriebnahme stets zerlegt, gesäubert und mit einem speziellen Haftfett geschmiert. Das wird dann routinemäßig alle zwei Jahre durchgeführt. „Die Motorik der Winschen, auch die der Ankerwinsch, besteht überwiegend aus Bronze, Niro-Stahl und Alu. Ließe man sie nur sechs Monate ungeschmiert, wäre sie quasi geschweißt, also blockiert und damit unbrauchbar“, sagt Njegomir Bjelics. Sein Tipp: Beim Kauf des Haftfetts nicht sparen. Hier ist das teuerste gerade gut genug. Billigere Schmiermittel oder vielleicht sogar Traktorenfett bedeuten den sicheren Tod für die Feinmotorik jeder Winsch. „Diese Fette sind nicht fürs Meeresklima gedacht. Sie saugen Feuchtigkeit an, anstatt sie abzustoßen und bilden mit dem Wasser, Salz und Schmutz nach und nach eine Art Emulsion, die eher blockiert, anstatt zu schmieren“, warnt der Stützpunktleiter von Ecker Yachting in Zadar. Fluch des Fortschritts Schiffe werden immer leichter. Was deutlich höheres Geschwindigkeitspotential und mehr Segelspaß mit sich bringt, schafft aber auch neue Probleme. So wiegt eine Bavaria 50, Baujahr 1999, satte 13 Tonnen, während eine vergleichbare Bavaria 49 von heute gerade einmal zehn Tonnen Gesamtgewicht auf die Waage bring. „Im Gegensatz zu früher kann da jede noch so kleine Grundberührung fatal für das Boot sein“, urteilt Njegomir Bjelic. Dazu kommt, dass zugunsten der Segeleigenschaften Kiele immer länger 05 06 07 08 05-08 zeit ist geld. Reparatur am Heckspiegel, ohne das Schiff aus dem Wasser zu nehmen. Vom Schlauchboot aus. Das spart Zeit und die Kosten für das Kranen. Und die Yacht ist viel schneller wieder einsatz bereit.

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