BEST OF INDONESIEN MT. BROMO, MT. SEMERU, MT. IJEN Javas fantastische Vulkane Der Begriff Postkartenmotiv mag überstrapaziert sein. Für die Aussicht über die Vulkane im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark aber ist er mehr als treffend. Bei Tagesanbruch schaut man über ein Sandmeer innerhalb einer riesigen Caldera, aus der sich majestätisch gleich vier Vulkane erheben. Dahinter ragt der Semeru auf, mit 3.676 Metern der höchste Vulkan Javas. Sein friedlicher Schein jedoch trügt: Der Vulkan bricht regelmäßig aus. Trotzdem zählt der Nationalpark zu den absoluten Höhepunkten Javas. Hunderte versammeln sich zum Sonnenaufgang an einschlägigen Aussichtspunkten wie dem King Kong Hill, um sich vom Naturspektakel verzaubern zu lassen. Nach dem Morgengrauen kriechen bald die ersten Wolken aus den umliegenden Tälern in den Vulkankessel, als wollten sie ihn vor neugierigen Augen verbergen. Unten in der Caldera spaziert man durch eine karge Sand- und Felsenlandschaft, die an einen anderen Planeten erinnert. Ein staubiger Pfad führt hinauf zum Krater des Gunung Bromo, aus dem Rauch aufsteigt. Wer sich für Vulkane begeistert, sollte auch eine Tour auf den Ijen im Osten Javas ins Auge fassen. Dessen Kratersee, der Kawah Ijen, ist der größte übersäuerte See überhaupt und wird als »größtes Säurefass der Erde« bezeichnet. Nachts sieht man auf einer geführten Wanderung (vom Küstenort Banjuwangi ab € 21, https://bluefireijentour. com) blaue Flammen, wenn brennende Schwefelgase beim Austritt aus dem Berg mit Sauerstoff reagieren und sich entzünden. Am Tage strahlt das türkisfarbene Wasser im Sonnenschein. Organisierte Touren Ausflüge zum Bromo starten in den Städten Probolinggo und Malang (ab rund € 40), im Wer diesen Blick auf den Mount Bromo will, muss früh aufbrechen Dorf Cemoro Lawang (ab € 25) nahe dem Vulkan, aber auch in Surabaya (ab € 80) und im weiter entfernten Yogyakarta (ab € 100). Auch Touren, die Bromo und Ijen kombinieren, werden angeboten (3 Tage ab € 373, www. getyourguide.de). Übernachten Probolinggo hat eher funktionale Unterkünfte für Durchreisende. Das »Clover Homestay« ist bei Individualreisenden beliebt (Jalan Mawar Merah No. 8, EZ/DZ ab € 12, Booking. com). Freundlicher Service, kostenlose Abholung vom Bahnhof. Mehr Komfort bietet das »Hotel Tugu Malang« in Malang, dazu Pool, Spa, Restaurant, Bäckerei, Teehaus und Weinladen (https://tuguhotels.com, EZ/DZ ab € 81). Der Schein trügt: Ubud ist das kulturelle Herz Balis, aber auch voller Touristen Während einer Prozession werden Opfergaben zum Schrein getragen UBUD Bali für digitale Nomaden und Yogis Auf der »Insel der Götter« lassen sich relaxte Tage in Ubud verbringen. Nach den strapaziösen nächtlichen Vulkan-Touren auf Java kann man hier etwas runterkommen. Das kulturelle Zentrum des hinduistischen Eilands ist bekannt für Märkte und Cafés, für Yoga-Retreats, vegane Restaurants und Smoothie-Bowls. Hier treffen Familien auf Backpacker, Gesundheitsbewusste auf Genießer, Hipster auf Alt-Hippies. Manche bleiben zwei Tage, andere zwei Monate. Eine Oase paradiesischer Ruhe ist Ubud – wie ganz Bali – aber nicht mehr. Auch hier donnern unentwegt Motorräder und Mopeds durch die Straßen, der Verkehr staut sich scheinbar endlos. Die Infrastruktur der Insel ist nicht auf die Touristenmassen der heutigen Zeit ausgelegt. Unterkünfte bietet Ubud für jedes Budget, ob ein liebevoll geschmücktes Guesthouse oder ein luxuriöses Hideaway im Hinterland mit Privatpool. TIPP Zum Essen empfehlen sich die gemütlichen Brunch-Lokale in versteckten Hinterhöfen. Dort fühlt sich Bali noch an wie der spirituelle, unberührte Sehnsuchtsort, der die Insel einmal war. Übernachten Zentral liegt das traditionell balinesisch ausstaffierte und mit viel Schnitzereien versehene »Sapta House« (DZ ab € 19 ÜF, Agoda). Das exklusive »Adiwana Bisma« bietet Restaurant, Spa, Yoga-Studio und einen stylischen Infinity-Pool mit Blick ins Grüne (https://adiwanahotels.com/bisma-resort-ubudbali/, EZ/DZ ab € 141 ÜF). Fotos: lkunl, Andrey Danilovich, Denis Moskvonov / iStockphoto 36 REISE-PREISE.de 1-2024
Prachtvolle Moschee in Mataram auf Lombok (links). Die kleinen Gili-Inseln sind bei jungen Travellern beliebt. Im Bild: Gili Trawangan (rechts) LOMBOK UND DIE GILI-INSELN Stopover für eine Badewoche Manche bezeichnen Lombok als Balis kleine Schwester, sprechen gar von Bali vor dem Sündenfall, weil es auf der Nachbarinsel weniger hektisch zugeht und der Tourismus noch nicht alles dominiert. Allerdings ist Lombok durchaus als eigenständiges Reiseziel etabliert, auch wenn das Erdbeben 2018 die Insel weit zurückgeworfen hat. Die meisten Besucher kommen noch immer von Bali mit dem Boot herüber, um auf einer der vorgelagerten Gili-Inseln ein paar Tage am Strand zu verbringen – und auf Gili Trawangan zu feiern. Dort wie auf den Nachbarinseln Gili Air und Gili Meno gibt es keine Autos, nur Kutschen und Fahrräder. Der Vibe ist entspannt. Aber Lombok hat mehr zu bieten als »die Gilis«. An der Südküste Lomboks, in Kuta und Umgebung, warten Surfer auf die perfekte Welle. Dort, aber auch in Senggigi und Mangsit an der Westküste, nimmt der Bauboom nach Erdbeben und Corona nun wieder an Fahrt auf, entstehen neue Hotels, Restaurants, Tauchschulen und Yoga-Studios. Wer Ruhe sucht, fährt zu Reisfeldern und Tempeln aus der vorislamischen Zeit wie Batu Bolong, der sich spektakulär auf einer Felsklippe erhebt. Im Inselinnern warten Gewürzmärkte und Dörfer der einheimischen Sasak, die für ihre Webarbeiten gerühmt werden. Im eher einsamen Norden von Lombok erhebt sich der 3.726 Meter hohe Rinjani mit seinem smaragdgrünen Kratersee. Wer noch nicht genug Vulkane gesehen hat, bucht eine mehrtägige Trekkingtour auf Indonesiens zweithöchsten Berg. Übernachten Gili Trawangan: Das gepflegte »Guava Garden« hat einen schönen tropischen Garten, hübsche Bungalows und einen Pool (DZ ab € 40 ÜF, Booking.com). Senggigi: Das edle »Katamaran Hotel & Resort« bietet direkt am Strand moderne Zimmer, einen schicken Poolbereich, ein Restaurant, hervorragenden Service und dazu romantische Sonnenuntergänge (www.katama ranresort.com, EZ/DZ ab € 86 ÜF). Fotos: scottiebumich / iStockphoto; Dudarev Mikhail / Shutterstock
