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4-2023 REISE & PREISE

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SÜDAFRIKA/NAMIBIA

SÜDAFRIKA/NAMIBIA Spuren der Kolonialzeit findet man an der Küste am kalten Atlantik, in dem sich Pinguine, Robben und Wale tummeln. Mit dem Bahnhof und der Kirche haben in Lüderitz prächtige Repräsentationsbauten aus der Zeit des Kaiserreichs den Wandel der Zeiten überdauert. Größte Attraktion ist Kolmanskuppe, eine halb vom Sand bedeckte Siedlung aus der Zeit des Diamantenrauschs, der 1908 begann. In der Geisterstadt stapft man zu Kantine und Kegelclub, Eisfabrik und Metzgerei, lugt ins Junggesellenhaus und erkundet die Villa des Direktors. Nun heißt es Abenteuer statt Asphalt: Auf der D 707, einer der schönsten Straßen des Landes, machen wir einen Halbkreis um die Tirasberge. Wir brüten über der Straßenkarte über den besten Weg ins zentrale Hochland nach Windhoek – über die D 1275 und den Spreetshogte-Pass oder über die D 1261 und den Reemhogte-Pass? Vorher steht noch der Besuch im Namib-Naukluft-Nationalpark an, wo der Trockenfluss Tsauchab in den Dünen endet, 50 Kilometer vom Meer entfernt. Am Deadvlei wachsen über vertrockneten Bäumen die Dünen in den Himmel. Die älteste Wüste der Welt ist so rot, weil das Eisen im Sand zu rosten begonnen hat. Fotos: David Wall, Andrew Haliburton, robertharding / Alamy Stock Photo Ausflug in die roten Sanddünen am Deadvlei, einer Landschaft wie auf einem anderen Planeten immer so: Erst seit einigen Jahren sind Normalsterbliche willkommen. Der Ort war ein Zentrum der Diamantenförderung, im Besitz einer Bergbaufirma, und Teil des »Sperrgebiets« – der noch heute verwendete Name erinnert an die deutsche Kolonialzeit. Nach den edlen Glitzersteinen sucht man immer noch, aber auf dem Meeresgrund – die alten Claims an Land sind nun ein Nationalpark. Mars? Merkur? Jupiter? Es fühlt sich an, als düse man über die lebensfeindliche Oberfläche eines fernen Planeten. Auf der Fahrt zum nächsten Etappenziel – Aus, was für ein Name! – verliebt man sich Hals über Kopf in die weiten Landschaften Namibias. Ist das Grün der Ufervegetation entlang des Oranje erst einmal im Rückspiegel verschwunden, sind fast nur noch Steine zu sehen – rote, braune, graue, schwarze Steine. Billionen von ihnen wurden vor Urzeiten mit Urkräften zusammengebacken, verschoben, in die Luft geschleudert und zu mächtigen Bergen aufgetürmt. Dazwischen stehen Kameldornakazien und Köcherbäume. Aus, kaum mehr als eine alte Bahnstation mit ein paar Häusern, wäre wohl nie auf der touristischen Landkarte verzeichnet, gäbe es dort nicht Wüstenpferde. Seit mehr als hundert Jahren schlagen sich die Tiere in der lebensfeindlichen Umgebung durch, am Wasserloch Garub kann man sie verlässlich sehen. Über ihre Herkunft gibt es verschiedene Theorien. Es könnten verwilderte Hauspferde der deutschen Schutztruppe sein, Überlebende eines Schiffbruchs – oder schlicht Pferde aus einer Farm, die in den Wirren des Ersten Weltkriegs entkommen sind. Spuren aus der Kolonialzeit am kalten Atlantik Die Essenz von Namibia: das Namib Rand Nature Reserve Die Essenz von Namibia erlebt man aber nicht im Nationalpark, sondern etwas weiter südlich, im privaten Namib Rand Nature Reserve. Dort, am für uns nun schönsten Ende der Welt, schaukelt abends oft ein Land Rover durch die Dünen. Der Wagen zuckelt bis zu dem Häuschen, das am Horizont auf einem Hügel steht. Es thront wie ein Schloss über der Ebene und bietet den besten Ausblick. Das Namib Rand Nature Reserve ist mit 2.000 Quadratkilometern Fläche etwa doppelt so groß wie Berlin. Man kann hier einen Köcherbaumwald entdecken, versteinerte Dünen erklettern, mysteriöse Feenkreise erkunden – oder einfach die Landschaft genießen. Das durch Überweidung mit Schafen und Rindern geschundene Areal ist wiederauferstanden: Zäune wurden entfernt, so dass Oryxantilopen und Springböcke, aber auch Zebras, Strauße und Giraffen wieder wandern können. Sogar der Himmel ist inzwischen geschützt, als erstes Dark Sky Reserve in Afrika. Störende Lampen sind tabu, Autos fahren nachts mit Standlicht – damit man den imposanten Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht genießen kann. Wildpferde der Namib-Wüste in der Garub-Ebene bei Lüderitz (links). 1912 wurde die evangelische Felsenkirche in Lüderitz eingeweiht 14 REISE-PREISE.de 4-2023

ANZEIGE Die Tempel von Khajuraho sind berühmt für ihre Steinmetzkunst Madhya Pradesh, das Herz des unglaublichen Indiens! Im Zentrum von Indien liegt Madhya Pradesh, ein Staat, der seinen Beinamen „das Herz des unglaublichen Indiens“ verdient hat. Er ist voller Geschichte, Erbe, Tradition, Kunst und natürlicher Schönheit. Seine großartige Vergangenheit spiegelt sich in einem reichen Kulturschatz wider. Madhya Pradesh verfügt über drei UNESCO-Welterbestätten – Khajuraho, Sanchi und Bhimbetka – und vier weitere 24 Naturschutzgebiete 11 Nationalparks 6 Tigerreservate Reiseziele, die auf der vorläufigen Welterbe-Liste stehen. Zudem hat Madhya Pradesh, der „Tigerstaat Indiens“, die höchste Tigerpopulation des Landes und inspirierte Rudyard Kipling zu seinem „Dschungelbuch“. Das Gwalior-Fort stammt aus dem 6. Jh. Erleben Sie die Magie von Madhya Pradesh! Wunder: Besuchen Sie die Khajuraho-Tempel, die für ihre aufwendigen erotischen Steinschnitzereien bekannt sind. Erkunden Sie das majestätische Gwalior-Fort und erleben Sie seine atemberaubende Architektur. Machen Sie einen Tagesausflug zu den alten Höhlen von Bhimbetka, in denen prähistorische Felsmalereien zu bewundern sind. Wildtiersafaris: Begeben Sie sich auf aufregende Wildtiersafaris in den Nationalparks und Tigerreservaten Kanha, Bandhavgarh und Pench. Entdecken Sie prächtige Kreaturen wie den Königstiger, Leoparden, Lippenbären und eine Vielzahl von Vogelarten. Kulturerbe: Begeben Sie sich auf eine Reise voller visueller Pracht und genießen Sie die Schönheit von Orchha. Erkunden Sie die großen Paläste, aufwendig gestalteten Tempel und lebhaften Basare kleinerer Städte wie Chanderi. Erleben Sie die lebendigen Stammeskulturen des Staates, die sich durch einzigartige Kunstformen, farbenfrohe Kleidung und faszinierende Traditionen auszeichnen. Spirituelle Odyssee: Besuchen Sie Ujjain, eine der heiligsten Städte Indiens. Erkunden Sie die wunderschönen Tempel Omkareshwar und Maheshwar am Ufer des Narmada-Flusses. Urlaub abseits des Stromnetzes: Leben Sie bei einer ländlichen Familie in einer Gastfamilie und erleben Sie den bäuerlichen Lebensstil der Einheimischen. Kulinarische Köstlichkeiten: Probieren Sie traditionelle Gerichte, die von der königlichen Küche von Bhopal und Gwalior bis zum Streetfood von Indore reichen. Anreise: Flüge sind nach Neu-Delhi und Mumbai verfügbar. Bhopal und Indore sind von dort in 45 bis 60 Minuten per Flugzeug erreichbar. Mehr Info: www.mptourism.com

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