52 Technik Ausgangsmaterial für hochwertige Splitte: Die heiße Schlacke wird ins Schlackebeet gegossen. In einem Umkreis von bis zu 100 km beliefert Storimpex Gesteinskörnungen aus HRV-Schlacke. Storimpex Gelebter Nachhaltigkeitsgedanke auch in der Industrie Green Economy ist auf dem Vormarsch. Besonders die Rückführung von Nebenprodukten in den Produktionskreislauf ist ein wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Industrie. Das gilt auch im Straßenbau. Genau darauf hat sich das Hamburger Unternehmen HRV (Hanseatische Recyclingprodukt-Vertriebsgesellschaft mbH) spezialisiert und vertreibt mit seinem Vertriebspartner Storimpex wiederaufbereitete Wertstoffe aus der Stahlherstellung für den Straßenbau. Bei der Stahlproduktion entsteht Schlacke. Viel Schlacke, die schon von der Konsistenz her eine weitere Bestimmung vermuten lässt: eine Wiederaufbereitung zu Vorprodukten für den Straßenbau. Dafür wird die bei der Stahlproduktion entstehende Schlacke aufgebrochen und zu Split- und Schotter verarbeitet. Insbesondere die Schlacke aus dem Lichtbogenofen des Hamburger Werkes von Arcelor Mittal weist die optimalen physikalischen und technischen Eigenschaften auf, die im Straßenbau besonders für hohe Belastungen benötigt werden. So liefert Storimpex Material für die Start- und Landebahn von Flughäfen, beispielsweise für den Hamburger Flughafen. Der Airbus rollt über von Storimpex vertriebenen HRV Bestandteilen in Asphaltprodukten, auch die A7 – eher bekannt als Stau-Autobahn – besteht aus dem Material. Kunden wie Eurogate Hamburg oder der Umschlaghafen im Hamburger Hafen sind ebenfalls überzeugt: So wurden unter anderem 85.000 t Splitte und Schlacke geliefert – und die Fläche hält seit über zehn Jahren. Auch bei Logistikflächen mit Hochbelastung kommt das Material zum Einsatz, beispielsweise im Hamburger Hafen. „Die Container, die hier auf Lkw verladen werden, wiegen 25 t. „Auf einer Logistikfläche steht aber nicht nur ein Lkw. Da stehen Dutzende“, erläutert Storimpex-Geschäftsführer Ulf Schaller. Der Geschäftsführer freut sich, dass er in HRV einen Lieferanten gefunden hat, „der auf die Anforderungen eingehen kann. Denn Asphalt ist nicht gleich Asphalt. Je nach Verwendung werden spezifische Eigenschaften von den Geschäftspartnern gefordert.“ So ist zum Beispiel der Asphalt in Kreisverkehren besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Gut, wenn 1|2019
Technik 53 Asphaltmischwerke für den Straßenbau mit Green Economy ist auf dem Vormarsch. Das Hamburger Unternehmen HRV will seinen Beitrag leisten. dann der schlackebasierte Asphalt von HRV eine bis zu einem Drittel höhere Belastbarkeit im Vergleich zu anderen Materialien aufweist. In einem Umkreis von bis zu 100 km beliefert Storimpex Asphaltmischwerke für den Straßenbau mit Gesteinskörnungen aus HRV-Schlacke. Dabei schützt jedes vertriebene Kilogramm des Baustoffes die Umwelt, denn für jedes Kilogramm, das aus Schlacke gewonnen wird, wird ein Kilo Naturstein weniger benötigt – das ist Ressourcenschonung und Landschaftsschutz in einem. Ulf Schaller, seit 14 Jahren auch Key Account Manager für HRV, betont, dass der Nachhaltigkeitsgedanke in dem Unternehmen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Ein Großteil der Geschäftsaktivitäten richtet sich an einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft aus, um die natürlichen Ressourcen zu schonen. Die Wiederverwendung der Schlacke schont aber nicht nur natürliche Vorkommen, sondern ist rechts: Beim Einsatz mit Offenporigen Asphalten befinden sich zurzeit Produkte aus Schlacke in der Testphase. (Quelle: HRV) unten: Schlacke besitzt eine gute Affinität zum Bindemittel. auch deutlich kostengünstiger – damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Und noch zwei weitere Vorteile kommen dem Material zu: Es besticht durch seine Haltbarkeit sowie gute Affinität zum Bindemittel. Sicherheit Gerade im Straßenbau steht natürlich die Sicherheit im Vordergrund – und damit die Qualität der Produkte. Um diese zu gewährleisten, überwacht und zertifiziert die asphalt-labor GmbH als unabhängiges Prüfinstitut regelmäßig die Produkte von HRV – und das für den gesamten Straßenoberbau. Dabei werden an dem Baustoff unter anderem die Frostsicherheit und der Wiederstand gegen Schlagzertrümmerung geprüft. Ebenfalls wird die Affinität geprüft, muss doch das Bitumen in der Lage sein, die Gesteine dauerhaft zu verkleben. Zudem benötigt die Oberfläche eine dauerhafte Griffigkeit, damit bei Nässe die Fahrbahn nicht zur Schlitterpartie wird. Dies kann am Gestein über den Polier widerstand bewertet werden, erläutert Thomas Lo bach vom asphalt-labor, auch für diesen Kennwert erfüllt die Schlacke die höchsten Anforderungen. Auch Offenporiger Asphalt könnte mit der Schlacke hergestellt werden. Dazu befinden sich zurzeit Produkte aus Schlacke in der Testphase. Denn nicht nur, dass die Vorkommen von Naturgestein begrenzt sind, speziell für Offenporige Asphalte können nur Gesteine mit den besten Eigenschaften eingesetzt werden, die in der geforderten Güte in der Natur nur selten vorkommen. Kontakt: www.storimpex.de 1|2019
54. Jahrgang 1| 2019 Januar-Februar
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