aspahlt 01/19
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54. Jahrgang<br />
1| 2<strong>01</strong>9<br />
Januar–Februar<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Emissionen<br />
aus Asphaltmischanlagen<br />
Bindemitteldesign<br />
für Asphaltstraßen<br />
Programm<br />
Asphaltseminar ’<strong>19</strong><br />
PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME
Meinung<br />
1<br />
Gute Arbeit, DAV!<br />
Oliver Nohse, DAV-Präsident<br />
Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, in dem der DAV als engagierter und kompetenter<br />
Partner seiner Mitgliedsunternehmen viele Problemstellungen angehen und lösen<br />
konnte. Auch im Jahr 2<strong>01</strong>9 liegen wieder große Aufgaben und Herausforderungen vor<br />
uns. Aber zunächst einmal ein Blick zurück auf das vergangene Jahr: Nach unseren<br />
erfolgreichen Asphalttagen zu Jahresbeginn in Berchtesgaden mit einer neuen Rekordbeteiligung<br />
und hochinteressanten Vorträgen von Referenten aus Politik und Wirtschaft konnten wir<br />
die positive Stimmung nutzen, um mit viel Schwung und Rückenwind ins neue Jahr zu starten. Um die<br />
durch den Investitionshochlauf vermehrt auftretenden baustellenbedingten Staus so gering wie möglich<br />
zu halten, wurden und werden viele Arbeiten auf die Wochenenden und in die Nacht gelegt. In<br />
kürzester Zeit müssen große Mengen an Ausbauasphalt abtransportiert und gelagert sowie große<br />
Asphaltmengen teilweise von mehreren Asphaltmischwerken produziert werden. Dem DAV ist es in<br />
konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Bundeskartellamt gelungen, für seine Mitglieder Leitlinien für<br />
die Prüfung der kartellrechtlichen Zulässigkeit von Arbeits- bzw. Liefergemeinschaften zu erstellen. Der<br />
Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, wertete diesen großen Erfolg für den DAV wie folgt:<br />
„Diese Leitlinien sind gute Leitplanken für eine kartellrechtliche Bewertung<br />
entsprechender Kooperationen zwischen Bietern oder Lieferanten.<br />
Wenn sich die Hersteller von Asphaltmischgut daran orientieren, sind sie<br />
auf der sicheren Seite.“<br />
Neben den beschriebenen<br />
Herausforderungen hält das Jahr<br />
2<strong>01</strong>9 aber auch wieder einige<br />
schöne Highlights bereit.<br />
Auch in anderen Bereichen, wie bei den Anforderungen an die Lagerung<br />
von Ausbauasphalt, gelang es dem DAV, einen beachtlichen Erfolg<br />
zu erzielen: Bei der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen“ (AwSV) konnte eine Einigung mit dem Umweltbundesamt<br />
getroffen werden, wonach auch im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
eine unbefestigte Lagerung von Ausbauasphalt, wie sie bisher üblich war, rechtskonform<br />
bleiben kann. So konnten nicht unerhebliche Investitionen für die DAV-Unternehmen abgewendet<br />
werden. Des Weiteren ist beispielsweise auch noch die energiesteuerrechtliche Behandlung von<br />
Asphaltmischgut zu nennen. Der DAV befindet sich auch hierzu bereits in intensiven Gesprächen mit<br />
der Generalzolldirektion. Weitere Herausforderungen für die Asphaltindustrie im vergangenen Jahr<br />
waren die Versorgungsengpässe beim Frachtraum und Rohstoffen, insbesondere bei Bitumen, und der<br />
immense Preisanstieg infolge des Produktionsausfalls mehrerer Raffinerien. Die rechtzeitige Versorgung<br />
unserer Mischwerke mit Bitumen wird sich auch im Jahr 2<strong>01</strong>9 nicht wesentlich verbessern, da die<br />
Raffinerie Gelsenkirchen-Scholven – bundesweit eine der größten Raffinerien – am <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>9 ihre Bitumenproduktion<br />
eingestellt hat. Neben den beschriebenen Herausforderungen hält das Jahr 2<strong>01</strong>9 aber<br />
auch wieder einige schöne Highlights bereit. So startet das Asphaltjahr mit dem DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
in Willingen. Das Programm stellt Ihnen André Täube in dieser Ausgabe (S. 27) vor. Vor der anstehenden<br />
Asphaltstraßentagung in Münster im Mai, mit vorangehender Mitgliederversammlung des<br />
DAV und den Regionalversammlungen, erwartet uns im April die weltgrößte Baumaschinenmesse, die<br />
bauma, die in München ihre Pforten öffnet. Und nicht zuletzt hält der DAV wieder ein sehr umfangreiches<br />
Weiterbildungsprogramm für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. Auch zu Beginn dieses<br />
Jahres setzt sich die rasante Entwicklung unseres Verbandes fort: Wieder können wir zahlreiche neue<br />
Mitglieder begrüßen, worauf wir sehr stolz sind und es als Ergebnis guter Arbeit werten. Ich freue mich<br />
auf ein weiteres Jahr konstruktiver, engagierter und erfolgreicher Zusammenarbeit und wünsche Ihnen<br />
und Ihren Familien sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das neue Jahr 2<strong>01</strong>9 alles Gute, viel<br />
Gesundheit, Glück und Erfolg bei all Ihren privaten und geschäftlichen Vorhaben.<br />
Foto: DAV<br />
Ihr Oliver Nohse<br />
1|2<strong>01</strong>9
2 Inhalt<br />
ZUM TITELBILD<br />
Bild: © Ammann Group<br />
High Recycling Technology<br />
Ammann-ABP-HRT-Asphaltmischanlage<br />
PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />
Die Ammann ABP HRT (High Recycling Technology)<br />
ist optimiert für die Verwendung von<br />
hohen Anteilen Recyclingasphalt und kann<br />
wahlweise mit einem konventionellen oder<br />
Gegenstrom-Warmrecyclingsystem sowie<br />
einer unabhängigen Kaltrecyclingzugabeeinrichtung<br />
ausgerüstet werden.<br />
• Intelligente Abschottungs- und Isolationssysteme<br />
garantieren einen minimalen<br />
Energieverlust<br />
• Integrierte Anordnung von Additivzugaben<br />
• Langzeitlagerungen für Warmrecycling und<br />
Mischgut<br />
• Großzügige Begehungen und sehr gute<br />
Zugangsmöglichkeiten für Wartungen und<br />
Revisionen<br />
Zusätzliche Informationen zu unseren Produkten<br />
und Dienstleistungen finden Sie unter :<br />
www.ammann.com<br />
30<br />
Bitumen<br />
Untersuchung von elf Bitumenproben<br />
in drei verschiedenen Alterungszuständen<br />
mithilfe unterschiedlicher chemischer<br />
und physikalischer Verfahren.<br />
Von Prof. Dietmar Stephan, Dr.-Ing.<br />
Volker Hirsch, Dr.-Ing. Sandra Weigel<br />
Fachzeitschrift für Herstellung<br />
und Einbau von Asphalt<br />
Organ von:<br />
www.asphalt.de<br />
Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />
Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
12<br />
Quelle: DAV/Hin<br />
Emissionen aus<br />
Asphaltmischanlagen<br />
– Teil 2<br />
Bericht über die Ergebnisse<br />
und Auswertungen,<br />
die mit einer stationären<br />
kontinuierlichen Messeinrichtung<br />
gewonnen<br />
wurden.<br />
Von Dr.-Ing. Annett<br />
Schröter, Ralf Hertrampf,<br />
Benjamin Leipold<br />
1|2<strong>01</strong>9
Inhalt<br />
3<br />
1|2<strong>01</strong>9<br />
Meinung<br />
Gute Arbeit, DAV! <strong>01</strong><br />
Aktuell<br />
Nachrichten 04<br />
Schwerpunkt:<br />
Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
Erkenntnisgewinne aus der Umsetzung<br />
an einer Asphaltmischanlage<br />
Von Dr.-Ing. Annett Schröter, Ralf Hertrampf,<br />
Benjamin Leipold 12<br />
Menschen<br />
Prof. Arand wird 90 Jahre alt 18<br />
DAV-Präsident als Gutachter gewählt 20<br />
Präsidium neu aufgestellt 20<br />
Termine<br />
Kalender 21<br />
Vor Ort<br />
Wie kann schneller geplant und gebaut werden 22<br />
Neue Wege und klare Forderungen 24<br />
Intern<br />
Traditionsveranstaltung für ausschreibende Stellen 26<br />
Willingen spiegelt die Herausforderungen<br />
der Branche wider 27<br />
Technisches Stelldichein in Willingen 28<br />
36 Baustellenreportage<br />
A9<br />
Bei der Sanierung der<br />
A9 ging es vor allem<br />
um eine schnelle<br />
Verkehrsfreigabe –<br />
inklusive wissenschaftlicher<br />
Begleitung.<br />
Von Bernd Hinrichs<br />
Quelle: DAV/Hin<br />
Quelle: Eurobitume<br />
Schwerpunkt Bitumen<br />
Bindemitteldesign für Asphaltstraßen<br />
Von Prof. Dietmar Stephan,<br />
Dr.-Ing. Volker Hirsch, Dr.-Ing. Sandra Weigel 30<br />
Technik<br />
Weit über einen Tag eingespart 36<br />
Wenn Walzen kommunizieren 42<br />
Die Kombination aus Cellulosefaser<br />
und Rejuvenator 43<br />
Wenn’s mal wieder eng wird 44<br />
Bodenstabilisierung vor Bodenaustausch 46<br />
Mietflotte bewegt im Saarland Recyclingmaterial 50<br />
Der Asphaltprofi im Test 51<br />
Gelebter Nachhaltigkeitsgedanke auch<br />
in der Industrie 52<br />
Einkaufsführer<br />
Wer bietet was? 54<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 56<br />
1|2<strong>01</strong>9
4 Aktuell<br />
Splittmastixasphalt<br />
Erste internationale Konferenz zum SMA<br />
Anfang November 2<strong>01</strong>8 fand in Atlanta, im US-Bundesstaat<br />
Georgia, die erste internationale Konferenz rund<br />
um das Thema Splittmastixasphalt (SMA) statt. Mit Unterstützung<br />
der Federal Highway Administration luden<br />
die National Asphalt Pavement Association (NAPA),<br />
das Asphalt Institut und das Transportation Research<br />
Board (TRB) der National Academies zur Konferenz nach<br />
Atlanta ein.<br />
Rund 250 Teilnehmer aus 20 Ländern und 32 US-Staaten kamen nach<br />
Atlanta, um Erfahrungen auszutauschen und mehr über die Vorteile<br />
der Bauweise hinsichtlich Leistung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
zu erfahren. In den kommenden Monaten wird die NAPA eine Zusammenfassung<br />
der Veranstaltung erarbeiten, und es wird erwartet, dass das<br />
TRB ein elektronisches Rundschreiben mit Beiträgen und Präsentationen<br />
der Konferenz veröffentlicht.<br />
SMA wurde in den <strong>19</strong>60er-Jahren in Deutschland entwickelt, um<br />
für stark belastete Straßen einen dauerhaften Asphaltdeckschicht-<br />
Belag zur Verfügung zu haben und sie widerstandsfähiger gegen die<br />
Beanspruchung durch Spikereifen und wirtschaftlicher zu machen.<br />
Durch die spezielle Gesteinszusammensetzung mit Ausfallkörnung<br />
wurde gleichzeitig eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Spurrinnen<br />
erreicht. Zudem konnte die Lebensdauer dieser neuen Beläge<br />
durch einen höheren Bindemittelgehalt – ermöglicht durch den Einsatz<br />
von Faserstoffen – wesentlich verlängert werden. Mittlerweile<br />
wird SMA seit über 50 Jahren erfolgreich eingesetzt – und das weltweit:<br />
Egal ob auf Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen, Stadtstraßen,<br />
Start- und Landebahnen auf Flughäfen und Containerterminals.<br />
Für Deckschichten, geräuschmindernde Schichten, Dünnschichtbeläge<br />
oder als Binderschicht – überall kommt SMA zum<br />
Einsatz! Die jüngste Entwicklung sieht sogar einen dreischichtigen<br />
Aufbau für Industriegebiete mit höchster Belastung vor.<br />
Über 50 Jahre SMA in Deutschland und über die Geschichte der<br />
SMA-Technologie berichtete Horst Erdlen, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Straßenbau bei der Unternehmensgruppe J. Rettenmaier und<br />
Söhne. Er berichtete über die ersten Anwendungen in Wilhelmshaven<br />
und belegte anhand vieler aktueller Bauvorhaben seine Wirksamkeit.<br />
<br />
•<br />
Horst Erdlen referierte über 50 Jahre SMA-Technologie in Deutschland.<br />
In kommunikativer Runde: der Konferenzraum.<br />
Knut Johannsen¸ Leiter Materialprüfungsanstalt<br />
Eurovia Services GmbH, war im International Panel<br />
Teilnehmer und hat ein Statement zur Anwendung<br />
von SMA in Deutschland abgegeben.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Aktuell<br />
5<br />
Firmenjubiläum<br />
Nynas ist 90 Jahre alt!<br />
Als die erste Raffinerie von Nynas <strong>19</strong>28 in Betrieb genommen<br />
wurde, lag der Schwerpunkt auf der Versorgung<br />
des schwedischen Marktes mit Kraftstoff. Heute<br />
sind die Ölprodukte des schwedischen Unternehmens<br />
in allem enthalten, von Getrieben und Gummi bis hin<br />
zu Flugzeugen, Dächern und Straßen.<br />
Während <strong>19</strong>28 im Deutschen Reich der SPD-Politiker Hermann Müller<br />
zum zweiten Mal Reichskanzler in seiner politischen Laufbahn<br />
wurde und in St. Moritz die II. Olympischen Winterspiele stattfanden,<br />
steckten in Schweden der Großindustrielle Axel Axelsson Johnson und<br />
Charles Almqvist ihre Köpfe zusammen. Ihr Ziel war es, eine erste große<br />
schwedische Ölraffinerie zu bauen. Zu dieser Zeit war Öl bereits ein<br />
großes Geschäft in Amerika.<br />
Da die Nutzung von Autos in Schweden immer beliebter geworden<br />
war, stieg die Nachfrage nach Asphalt für die Infrastruktur und<br />
nach Benzin als Kraftstoff. Deshalb war Bitumen für Asphalt das erste<br />
Produkt, das aus der Raffinerie in Nynäshamn geliefert wurde. Als die<br />
Zahl der Autos wuchs, umfasste die Produktion auch Benzin, um den<br />
<strong>19</strong>28 begann die Geschichte von Nynas. (Quelle: Nynas)<br />
Übergang von Pferd und Kutsche zu motorisierten Fahrzeugen zu<br />
unterstützen.<br />
Von <strong>19</strong>30 bis <strong>19</strong>80 waren Nynas-Tankstellen in ganz Schweden ein<br />
alltäglicher Anblick. Im Zuge der Energiekrise in den <strong>19</strong>70er-Jahren<br />
baute Nynas das Tankstellennetz ab, unterzog sich einem Strategiewechsel<br />
und wandelte sich zu einer globalen Unternehmensgruppe<br />
mit Schwerpunkt Spezialprodukte. Ende 2<strong>01</strong>8 konnte das Traditionsunternehmen<br />
seinen 90. Geburtstag mit über 1.000 engagierten<br />
Mitarbeitern auf der ganzen Welt feiern.<br />
•<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
Strabag und Bunte ziehen an einem Strang<br />
Die Deutsche Asphalt GmbH, eine<br />
Tochtergesellschaft der Strabag AG,<br />
und die Johann Bunte Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG bündeln<br />
im Nordwesten Deutschlands ihre<br />
Kräfte in der Produktion und im<br />
Vertrieb von Asphaltmischgut. Die<br />
Unternehmen haben im Januar<br />
2<strong>01</strong>9 ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit Sitz in Ahlhorn gegründet.<br />
In die Nordwestdeutsche Mischwerke (NWM)<br />
GmbH & Co. KG wollen beide Partner<br />
Beschäftigte und Maschinen von insgesamt 13<br />
Asphaltmischwerken in Niedersachsen, Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein einbringen. Deutsche<br />
Asphalt und Bunte werden jeweils 50 %<br />
der Anteile an der neuen Gesellschaft erwerben.<br />
Die EU-Kommission hat das Vorhaben<br />
bereits wettbewerbsrechtlich genehmigt.<br />
„Mit dem Zusammenschluss erreichen<br />
beide Partner gleich zwei wichtige Ziele:<br />
Zum einen profitieren Strabag und Bunte bei<br />
ihren Straßenbau-Aktivitäten in der Region<br />
von einer nachhaltig verbesserten Versorgung<br />
mit Asphaltmischgut. Zum anderen<br />
erhöht sich die Auslastung der künftig<br />
gemeinsam betriebenen Asphaltmischanlagen“,<br />
erklären Werner Eistert, Geschäftsführer<br />
der Deutschen Asphalt, und Rainer Kolthoff,<br />
kaufmännischer Leiter bei Bunte. Zum<br />
Jahreswechsel wurden die neun bisherigen<br />
Standorte der Bunte – Winsen, Georgsheil-Aurich,<br />
Papenburg, Kampe, Ahlhorn,<br />
Emsbüren, Bramsche-Engter, Getmold und<br />
Halle – unter dem Dach der NWM vereint mit<br />
vier Werken, die bislang von der Deutschen<br />
Asphalt geführt wurden: Mühbrook,<br />
Süsel-Bujendorf, Hamburg-Peute und Wilhelmshaven.<br />
Die personelle Besetzung an<br />
den 13 Mischanlagen und Verwaltungsstandorten<br />
bleibt durch den Zusammenschluss<br />
unverändert. Das Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit insgesamt 70 Beschäftigten<br />
kommt auf eine Jahresproduktion von deutlich<br />
mehr als 1 Mio. t Asphaltmischgut. •<br />
links: Asphaltmischanlage Hamburg-Peute, Teil der Nordwestdeutsche Mischwerke (Quelle: Strabag)<br />
rechts: Bunte-Asphaltmischanlage Ahlhorn, Nordwestdeutsche Mischwerke (Quelle: Bunte)<br />
1|2<strong>01</strong>9
6 Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
ËËË A26 Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt<br />
4a der A26 zwischen Stade und Hamburg ist im vergangenen<br />
November unanfechtbar geworden. Klagen gegen den<br />
Beschluss waren keine eingegangen. Als letztes Teilstück der<br />
A26 in Richtung Hamburg stellt der 4. Bauabschnitt die Verbindung<br />
zwischen der Anschlussstelle Neu Wulmstorf und der A7<br />
her. Dieser Abschnitt ist unterteilt in ein rund 800 m langes<br />
Teilstück auf niedersächsischem Gebiet und ein 7,9 km langes<br />
Teilstück auf dem Gebiet von Hamburg. Derzeit ist die B73 eine<br />
der höchst belasteten Bundesstraßen in Niedersachsen. Der<br />
seit vielen Jahren zunehmende Verkehr weicht aus auf parallele<br />
Landes-, Kreis- und Stadtstraßen. Niedersachsen ist derzeit<br />
dabei, den 3. Bauabschnitt der A26 zwischen Buxtehude und<br />
der L385 bei Rübke baulich umzusetzen. Dieser Streckenabschnitt<br />
soll Ende 2021/Anfang 2022 für den Verkehr freigegeben<br />
werden. Die Kosten für den niedersächsischen Teil des<br />
4. Bauabschnitts werden auf rund 9 Mio. Euro veranschlagt. Zur<br />
Vereinfachung des Bauablaufes haben Hamburg und Niedersachsen<br />
in 2<strong>01</strong>5 eine Vereinbarung zum Bau der A26 geschlossen.<br />
Danach ist beabsichtigt, dass Hamburg die Deges mit der<br />
gemeinsamen Realisierung der beiden länderseitigen Teilabschnitte<br />
beauftragt. Nach dem Grundgesetz ist der Bund der<br />
Straßenbaulastträger für die Bundesautobahnen und damit für<br />
die Finanzierung des Projekts verantwortlich. Aus heutiger<br />
Sicht wird von einer Freigabe des 4. Bauabschnitts Ende 2023/<br />
Anfang 2024 ausgegangen, sodass der Verkehr dann durchgehend<br />
rollen kann. ËËË A31 Die Baustelle auf der A31 zwischen<br />
den Anschlussstellen Bottrop und Kirchhellen befindet<br />
sich im Endspurt. Seit Anfang April 2<strong>01</strong>8 saniert die Straßen.<br />
NRW-Autobahnniederlassung Hamm den 5,5 km langen<br />
Abschnitt. Bis Ende Februar ist die letzte Bauphase 5 geplant.<br />
Der Verkehr läuft nach außen gerückt, um in der Mitte der Fahrbahn<br />
arbeiten zu können. Hier müssen noch zwei neue Verkehrszeichenbrücken<br />
mit Fundamentarbeiten hergestellt werden,<br />
die Mittelstreifenüberfahrten und Nothaltebuchten müssen<br />
zurückgebaut und insgesamt 9.600 m neue Schutzplanken<br />
montiert werden. Der Abschnitt „Bottrop“ ist 5,5 km lang. In<br />
diesem Abschnitt werden die Fahrbahn und ein Brückenbauwerk<br />
saniert. Straßen.NRW investiert hier 15 Mio. Euro aus Bundesmitteln.<br />
Rund 53.000 Kfz nutzen täglich diesen Streckenabschnitt,<br />
der <strong>19</strong>87 für den Verkehr freigegeben wurde. Der Anteil<br />
des Schwerlastverkehrs liegt bei 9 %. ËËË<br />
Foto: DAV/Hin<br />
Asphalt in Figures 2<strong>01</strong>7<br />
Türkei ist Europameister<br />
Der Europäische Asphaltverband (EAPA) hat seine<br />
Übersicht über die neuesten Produktionszahlen der<br />
europäischen Asphaltindustrie „Asphalt in Figures<br />
2<strong>01</strong>7“ veröffentlicht. Am meisten Asphalt wurde in der<br />
Türkei produziert. Die veröffentlichten Zahlen zeigen,<br />
dass in den europäischen<br />
Staaten vor allem die<br />
Straßeninstandsetzung<br />
im Vordergrund steht.<br />
Die Asphaltproduktion<br />
stieg in der EU um 3,1 %<br />
auf 233,9 Mio. t und in allen<br />
europäischen Ländern, einschließlich<br />
beispielsweise<br />
von Norwegen, Schweiz und<br />
Türkei, um 5,0 % auf 296,7<br />
Mio. t. damit kommt es im<br />
dritten Jahr in Folge zu einer<br />
Steigerung. 2<strong>01</strong>7 wurde die<br />
Türkei Europameister bei der<br />
Asphaltproduktion, mit einer<br />
Gesamtproduktion von 46,0<br />
Mio. t (+16,1%), gefolgt von<br />
Deutschland (42,0 Mio. t,<br />
+2,4%) und Frankreich (33,7<br />
Mio. t, +0,3%).<br />
Die neue Ausgabe von „Asphalt in Figures“<br />
ist jetzt erschienen. (Quelle: EAPA)<br />
Im Durchschnitt wurden 58 % des Asphaltes aus Heiß- und Warmasphalt<br />
für Asphaltdeckschichten, 21 % für Asphaltbinderschichten und<br />
21 % für asphalttragschichten hergestellt. Aus diesen Zahlen lässt sich<br />
ableiten, dass europaweit die Straßeninstandhaltung und damit verbunden<br />
vornehmlich der Austausch der Asphaltdeckschicht die Hauptaufgabe<br />
der europäischen Asphaltindustrie im Jahr 2<strong>01</strong>7 war. Im Durchschnitt<br />
wurden fast 80% des Asphalts für die beiden oberen Schichten<br />
des Straßenaufbaus produziert.<br />
Die Produktion von Niedertemperaturasphalt blieb auf niedrigem<br />
Niveau stabil und machte nur 2,4 % der gesamten Produktion von Heißund<br />
Warmasphalt aus. Europameister in der Produktion ist Frankreich<br />
mit einem Marktanteil von 11,4 %, gefolgt von Norwegen (11,1 %) und<br />
Dänemark (8,5 %). Weltmeister in der Produktion sind die USA mit einem<br />
Marktanteil von 38,7 % im Jahr 2<strong>01</strong>7.<br />
Jedes Jahr sammelt und veröffentlicht die EAPA Schlüsselzahlen der<br />
europäischen Asphaltindustrie in den so genannten „Asphalt in Figures“.<br />
In diesen Übersichten finden sich Daten über die Asphaltproduktion in<br />
Europa, je nach Anwendung und Verwendung von Bindemitteln. Die<br />
Daten werden seit <strong>19</strong>90 mit Unterstützung der Mitglieder der EAPA erhoben<br />
und bereitgestellt. Die aktuelle Ausgabe von „Asphalt in Figures“<br />
steht unter www.eapa.org im Internet.<br />
•<br />
1|2<strong>01</strong>9
Aktuell<br />
7<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
NRW mit klarer Perspektive<br />
Auch im neuen Jahr setzt Nordrhein-Westfalen<br />
den Investitionshochlauf<br />
fort. Land- und Bundesstraßen<br />
sowie Autobahnen werden<br />
konsequent weiter erneuert. Für<br />
den Neu- und Ausbau von Landesstraßen<br />
soll der Etat im nächsten<br />
Jahr um 10 Mio. Euro auf 47 Mio.<br />
Euro steigen. Für Autobahnen und<br />
Bundesstraßen bekommt das Land<br />
damit insgesamt rund 96 Mio. Euro<br />
mehr als ursprünglich geplant<br />
und kann die Rekordsumme von<br />
deutlich über 1,3 Mrd. Euro für das<br />
gesamte Bundesfernstraßennetz<br />
ausgeben.<br />
Nordrhein-Westfalen forciert auch 2<strong>01</strong>9<br />
den Planungs- und Bauhochlauf von Landesstraßen.<br />
Im Haushalt 2<strong>01</strong>9 sind für den<br />
Erhalt von Landesstraßen 175 Mio. Euro eingeplant.<br />
Für den Neu- und Ausbau von Landesstraßen<br />
soll der Etat im nächsten Jahr um 10<br />
Mio. Euro auf 47 Mio. Euro steigen. Das Geld ist<br />
unter anderem für 21 Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />
vorgesehen sowie für neun Bahnübergangsbeseitigungen.<br />
Verkehrsminister Hendrik Wüst äußerte sich<br />
im Verkehrsausschuss: „Wir fangen bei vielen<br />
Maßnahmen wieder von vorne an. Rot-Grün<br />
hatte die Mehrzahl der Maßnahmen in 2<strong>01</strong>1<br />
eingefroren. Wir tauen die Maßnahmen jetzt<br />
Schritt für Schritt auf und setzen sie strukturiert<br />
um. Der Landesstraßenbau bekommt in Nordrhein-Westfalen<br />
wieder eine klare Perspektive.“<br />
Bei der Umsetzung der Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />
wird das Land ähnlich strukturiert<br />
vorgehen wie bei den Autobahnen und Bundesstraßen.<br />
Das neue Landesstraßenplanungsprogramm<br />
strukturiert die einzelnen Maßnahmen<br />
und setzt Kapazitäten effizient ein.<br />
Autobahnen und Bundesstraßen<br />
Für Autobahnen und Bundesstraßen stellte der<br />
Bund im November letzten Jahres noch einmal<br />
zusätzlich 43 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt<br />
für die Autobahnen und Bundesstraßen in<br />
Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Zuletzt<br />
hatte der Bund schon im September 2<strong>01</strong>8 53<br />
Mio. Euro zusätzlich nach Nordrhein-Westfalen<br />
gegeben. Insgesamt bekommt das Land damit<br />
rund 96 Mio. Euro mehr als ursprünglich<br />
geplant und kann die Rekordsumme von deutlich<br />
über 1,3 Mrd. Euro für das gesamte Bundesfernstraßennetz<br />
ausgeben. Ursprünglich hatte<br />
der Bund 1.251,6 Mio. Euro für 2<strong>01</strong>8 angesetzt<br />
und bewilligt. Der Ansatz inklusive zusätzlich<br />
bewilligter Mittel beträgt nun 1.355,6 Millionen<br />
Euro. Das ist eine neue Rekordsumme.<br />
Wüst dazu: „Die zusätzlichen Mittel vom<br />
Bund zeigen, dass der Bauhochlauf funktioniert.<br />
Und das heißt auch: Wir kommen mit dem<br />
Bauen schneller voran. Deswegen bekommen<br />
wir zusätzliches Geld vom Bund.“<br />
Der Etat des Verkehrsministeriums steigt in<br />
2<strong>01</strong>9 auf 2,863 Mrd. Euro. Mit dem Etat forciert<br />
das Land unter anderem den Planungs- und<br />
Bauhochlauf. So sollen die Ausgaben für Planungsleistungen<br />
externer Ingenieurbüros auf<br />
die Rekordsumme von 98 Mio. Euro steigen.<br />
Das ist doppelt so viel wie unter der Vorgängerregierung.<br />
Außerdem wird der Landesbetrieb<br />
Straßen.NRW erneut mit 52 Stellen gestärkt.<br />
Die neuen Mitarbeiter sollen sich unter anderem<br />
um die Abwicklung von Baustellen, Grundstückskäufen<br />
und Rechnungen kümmern und<br />
damit den Bauhochlauf beschleunigen. •<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Innovationspreis<br />
Im Rahmen der Infratech, die vom 14. bis 16.<br />
Januar 2020 in Essen stattfindet, werden<br />
erneut der Infratech-Innovationspreis sowie<br />
der Nachwuchspreis für Studierende vergeben.<br />
Es werden Ideen gesucht, die in den<br />
Schwerpunktthemen der Infratech angesiedelt<br />
sind und durch Innovationsgrad, Nachhaltigkeit,<br />
Praxisrelevanz, Umsetzbarkeit und<br />
Mehrwert überzeugen können. Anmeldeschluss<br />
ist der 18. Oktober 2<strong>01</strong>9, die nötigen<br />
Unterlagen sind bis zum 15. November unter<br />
innovationspreis@infratech.de einzureichen.<br />
Bewerben können sich Unternehmen und<br />
Privatpersonen, auch sofern sie nicht an der<br />
Messe teilnehmen.<br />
Mobilitätsindex<br />
Baden-Württemberg (Platz 1), Thüringen<br />
(Platz 2) und Rheinland-Pfalz (Platz 3) sind<br />
deutschlandweit Spitzenreiter beim Thema<br />
nachhaltige Mobilität. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt ein wissenschaftlicher Ländervergleich,<br />
den das Forschungsinstitut Quotas im<br />
Auftrag von Allianz pro Schiene, Bund für<br />
Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />
(BUND) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
(DVR) erstellt hat. Der „Bundesländerindex<br />
Mobilität & Umwelt 2<strong>01</strong>8/<strong>19</strong>“ spiegelt<br />
die mobilitätsrelevanten amtlichen Statistiken<br />
und die verkehrspolitischen Weichenstellungen<br />
aller 16 Länder.<br />
Wacker Neuson<br />
Der Umsatz der Wacker Neuson Group wuchs<br />
um 10 % auf 416 Mio. Euro (Q3/17: 379 Mio.<br />
Euro). Die weiterhin gute Nachfragesituation<br />
in den Kernmärkten Europa und Nordamerika<br />
sowie eine positive Entwicklung im<br />
Geschäft mit landwirtschaftlichen Maschinen<br />
waren die Treiber. Engpässe in der weltweiten<br />
Lieferkette wirkten weiterhin dämpfend.<br />
In den ersten neun Monaten des Jahres<br />
2<strong>01</strong>8 stieg der Umsatz um 9 %, währungsbereinigt<br />
lag der Anstieg bei 11 %.<br />
Preiserhöhung<br />
Zeppelin erhöht zum Jahresanfang die Preise<br />
für neue Cat-Baumaschinen um durchschnittlich<br />
3,5 %. Das Unternehmen macht<br />
steigende Rohstoffpreise und höhere Energiekosten<br />
dafür verantwortlich. Trotz permanenter<br />
Optimierungsmaßnahmen in allen<br />
Prozessen von Einkauf über Produktion bis<br />
zur Lieferung konnten die Kostenerhöhungen<br />
nicht kompensiert werden, heißt es.<br />
Nicht zuletzt erforderten neue Technologien,<br />
wie zum Beispiel zur Reduktion der Abga s<br />
emissionen, eine immer komplexere Technik<br />
und höhere Entwicklungskosten. •<br />
1|2<strong>01</strong>9
8 Aktuell<br />
BAUSTELLENMELDUNGEN<br />
ËËË A30 Mit der Fertigstellung der A30 ist die Lücke in einer<br />
wichtigen Ost-West-Achse von besonderer europäischer<br />
Bedeutung geschlossen worden. Anfang Dezember wurde das<br />
9,5 km lange Teilstück freigegeben. Für den Bau wurde viel<br />
bewegt: 1,4 Mio. m³ Boden wurden geschoben und geschaufelt.<br />
Die neu gebaute Straßenfläche umfasst 367.000 m². 137<br />
ha Ausgleichsflächen wurden gestaltet. ËËË K108 Mit<br />
643.000 Euro unterstützt das Land Hessen den Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />
und die Gemeinde Breidenbach beim Ausbau<br />
der K108 (Boxbachstraße) in der Ortsdurchfahrt Wiesenbach.<br />
Von der Förderung erhält der Kreis 453.300 Euro für die Fahrbahn<br />
und die Gemeinde 189.700 Euro für die Gehwege. Die<br />
Gesamtausgaben für das Projekt belaufen sich auf rund 1,9 Mio.<br />
Euro. Auf dem knapp 900 m langen Ausbauabschnitt ist die<br />
Kreisstraße in einem schlechten baulichen Zustand, Fahrbahn<br />
und Gehwege weisen Schlaglöcher, Risse und zahlreiche Flickstellen<br />
auf, die Gehwege sind teilweise sehr schmal. Die Bauarbeiten<br />
beginnen voraussichtlich im April 2<strong>01</strong>9 und sollen bis<br />
Juli 2021 andauern. ËËË L5<strong>19</strong> Ende November fanden auf<br />
der L5<strong>19</strong> zwischen St. Andreasberg (Landkreis Goslar) und der<br />
B27 zusätzliche Baugrunduntersuchungen mit einem großen<br />
Bohrgerät statt. Aufgrund des Umfangs der notwendigen<br />
Bauarbeiten ist ein Baubeginn nicht vor 2020 möglich. Insbesondere<br />
die Lage der Straße im FFH-Gebiet macht Untersuchungen<br />
der Flora und Fauna im nächsten Jahr erforderlich.<br />
ËËË B49 Ein weiterer Abschnitt der B49 zwischen Limburg<br />
und Wetzlar ist vierstreifig befahrbar. Mitte November wurde<br />
der 3,4 km lange Abschnitt bei Beselich-Heckholzhausen für<br />
den Verkehr freigegeben. Damit ist die B49 im Kreis Limburg-Weilburg<br />
durchgehend ausgebaut. Die B49 verbindet die<br />
Großräume Koblenz und Wetzlar-Gießen-Marburg. Dabei verknüpft<br />
sie auch die A3 bei Limburg mit der A5. Insgesamt hat<br />
die Bundesrepublik Deutschland für den Abschnitt rund 47,5<br />
Mio. Euro investiert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch die<br />
K449, die zwischen Heckholzhausen und Schupbach verläuft,<br />
auf einer Länge von insgesamt rund 650 m unter die neue Kerkerbachtalbrücke<br />
rund 60 bis 70 m seitlich des bisherigen Streckenverlaufes<br />
verlegt. Der vierstreifige Ausbau der B49 zwischen<br />
Limburg und Wetzlar umfasst insgesamt 13 Abschnitte<br />
von zusammen 32 km Länge. Sieben Abschnitte sind bereits<br />
fertig, drei noch in der Planungsphase, die übrigen sind im Bau.<br />
ËËË<br />
Foto: DAV/Hin<br />
Kapazitätsmangel<br />
Normalisierung der Preise<br />
In einer gemeinsamen Erklärung nahmen die Präsidenten<br />
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />
(HDB), Peter Hübner, und des Zentralverbandes des<br />
Deutschen Baugewerbes (ZDB), Reinhard Quast, auf der<br />
gemeinsamen Jahresabschluss-Pressekonferenz in Berlin<br />
Stellung zum Kapazitätsmangel der Branche.<br />
Hübner und Quast: „In den Jahren der Baukrise haben sich die Unternehmen<br />
an der Preisuntergrenze bewegt. Erstmals seit Langem sind wir heute wieder<br />
in der Lage, die Risiken des Baugeschäfts angemessen zu bepreisen und die<br />
schwache Eigenkapitalbasis zu stärken.“ (Quelle: ZDB)<br />
In der gemeinsamen Erklärung der beiden Präsidenten heißt es: „Die<br />
Bauunternehmen haben ihre Kapazitäten in den vergangenen neun<br />
Jahren um rund 130.000 Beschäftigte ausgeweitet. Für 2<strong>01</strong>9 erwarten wir<br />
sogar einen Anstieg auf insgesamt 850.000. Vor diesem Hintergrund ist<br />
die Kritik, dass aktuelle Baupreissteigerungen oder weniger Angebote<br />
auf öffentliche Ausschreibungen allein auf einen Kapazitätsmangel am<br />
Bau zurückzuführen sind, nicht haltbar.“<br />
Hinsichtlich der aktuellen Preissteigerungen verwiesen Hübner und<br />
Quast darauf, dass diese größtenteils auf Veränderungen auf der Kostenseite<br />
zurückzuführen seien. Immerhin hätte sich der Preis für Betonstahl<br />
seit Januar 2<strong>01</strong>6 um 50 % erhöht, der Preis für Bitumen im Straßenbau<br />
hätte sich sogar mehr als verdoppelt. Zusätzlich müsse die lohnkostenintensive<br />
Baubranche eine Erhöhung der Tariflöhne um 5,7 % verkraften.<br />
Trotz dieser Entwicklung werden die Baupreise 2<strong>01</strong>8 insgesamt nur um<br />
4,5 % zulegen.<br />
Den Rückschlüssen, dass weniger Angebote auf öffentliche Ausschreibungen<br />
auf Kapazitätsengpässe zurückzuführen seien, widersprachen<br />
Hübner und Quast: „Aufgrund der hohen Nachfrage schauen die Unternehmen<br />
heute genauer hin, unter welchen Bedingungen Aufträge ausgeschrieben<br />
und umgesetzt werden. Daher erscheint der öffentliche Auftrag<br />
aktuell oftmals unattraktiver als der private.“ Als Gründe nannten die Präsidenten<br />
einen hohen bürokratischen Aufwand, langwierige und komplizierte<br />
Ausschreibungsverfahren, aber auch fehlende Kapazitäten in den<br />
Bauämtern. Wesentlich sei zudem, dass Entscheidungen im Streitfall meist<br />
vor Gericht und nicht auf der Baustelle getroffen würden. „Wir möchten<br />
gemeinsam mit der öffentlichen Hand daran arbeiten, die Attraktivität der<br />
öffentlichen Auftragsvergabe wieder zu erhöhen. Allen voran steht dabei<br />
der Wunsch, partnerschaftlicher zusammenzuarbeiten, kurzum: zu bauen<br />
statt zu streiten“, boten die Präsidenten abschließend an.<br />
•<br />
1|2<strong>01</strong>9
Aktuell<br />
9<br />
Schon 2<strong>01</strong>7 stieß das Kolloquium Kommunales Verkehrswesen auf großes<br />
Interesse. (Quelle: DAV/hin)<br />
FGSV-Kolloquium<br />
Kommunales Verkehrswesen<br />
im Kongress-Palais in Kassel<br />
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />
lädt zum Kolloquium Kommunales Verkehrswesen<br />
am <strong>19</strong>./20. März 2<strong>01</strong>9 nach Kassel ein. Nach der<br />
erfolgreichen Vorgängerveranstaltung 2<strong>01</strong>7 in Münster<br />
hat die FGSV-Kommission „Kommunale Straßen“ wieder<br />
ein spannendes Fachprogramm für die zweitägige Veranstaltung<br />
ausgearbeitet.<br />
Direkt zu Beginn werden mehrere Innovationen im Straßenentwurf<br />
präsentiert. Es wird berichtet zum Digitalen Testfeld in Kassel, zu<br />
Hamburgs vollständig neu aufgestelltem Regelwerk der Straßenplanung<br />
sowie zu Technischen Möglichkeiten bei der Parkraum-Detektion. Der<br />
zweite Vortragsblock widmet sich dem Thema Asset Management.<br />
Ebenso werden aber auch beispielsweise innovative Aufgrabungsmethoden<br />
vorgestellt. Den Abschluss des ersten Tages bildet der Besuch<br />
der Postersession und der Firmenpräsentationen mit Gelegenheit zum<br />
ausführlichen Erfahrungsaustausch und Imbiss. Der Morgen des zweiten<br />
Tages gehört dem topaktuellen Thema wie beispielsweise dem Risikomanagement<br />
in der kommunalen Überflutungsvorsorge, der dezentralen<br />
Behandlung von Straßenabflüssen oder auch der wassersensiblen<br />
Straßenraumgestaltung. Die Beschäftigung mit der Mobilität der Zukunft<br />
beschließt dann die Veranstaltung. Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.fgsv.de.<br />
•<br />
Eurobitume<br />
Bitumenverbrauch in<br />
Deutschland 2<strong>01</strong>7<br />
Nach Erhebung von Eurobitume wurden in Deutschland<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>7 2,18 Millionen Tonnen Bitumen<br />
verwendet.<br />
Anja Sörensen, Direktorin von Eurobitume Deutschland, sagte dazu:<br />
„Die Mitglieder von Eurobitume Deutschland sehen in dieser Entwicklung<br />
eine Stabilisierung insbesondere der Aktivitäten im Straßenbau.<br />
Nach Jahren abnehmender Nachfrage aufgrund geringer Investitionen<br />
ist die Bedeutung der Straßeninfrastruktur für unsere Gesellschaft<br />
und die Notwendigkeit von Investitionen in ihre Erhaltung mittlerweile<br />
allgemein anerkannt. Wir begrüßen es sehr, dass unser Engagement, das<br />
wir gemeinsam mit unseren Partnern kontinuierlich umsetzen, zu einem<br />
positiven Umfeld für nachhaltige Investitionen und damit auch der Nachfrage<br />
nach Bitumen geführt hat. Trotz dieser im nunmehr zweiten Jahr<br />
positiven Entwicklung liegt der Bitumenverbrauch für den Straßenbau<br />
weiterhin deutlich unter dem der Jahre bis 2<strong>01</strong>2.“ Unter Berücksichtigung<br />
der von Eurobitume Deutschland erfassten Daten wurden in Deutschland<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>7 2,18 Mio. t Bitumen verbraucht (+5,84 %; 2<strong>01</strong>6: 2,17 Mio.<br />
t Bitumen). Wichtigster Einsatzbereich ist der Straßenbau mit 1,71 Mio. t,<br />
entsprechend ca. 78,5 % des Bitumenverbrauchs (Steigerung von 5,6 %<br />
gegenüber Vorjahr; 2<strong>01</strong>6: 1,62 Mio. t). <br />
•<br />
Quelle: Eurobitumen<br />
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1|2<strong>01</strong>9
10 Aktuell<br />
Niedersachsen<br />
Land fördert 98 neue Projekte<br />
Mit dem Jahresbauprogramm 2<strong>01</strong>9 zur Verbesserung<br />
der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden fördert das<br />
Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,<br />
Verkehr und Digitalisierung die kommunale Straßeninfrastruktur.<br />
Seit dem Jahr 2<strong>01</strong>8 stehen dafür jährlich<br />
75 Millionen Euro zur Verfügung. Nun steht fest, welche<br />
kommunalen Projekte mit dem Jahresbauprogramm<br />
2<strong>01</strong>9 gefördert werden können – dies sind in diesem<br />
Jahr alle förderfähigen, baureifen, von den Kommunen<br />
angemeldeten Vorhaben.<br />
Im kommenden Jahr sollen 98 neue kommunale Straßenbauvorhaben<br />
mit Zuschüssen in Höhe von über 22,5 Mio. Euro gefördert werden.<br />
Die 98 Projekte haben insgesamt ein Fördervolumen von über 62 Mio.<br />
Euro, verteilt über mehrere Jahre. Die Gesamtkosten liegen bei über 118<br />
Mio. Euro. Bereits laufende Vorhaben sollen im Jahr 2<strong>01</strong>9 mit rund 52,5<br />
Mio. Euro bezuschusst werden.<br />
Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann führte dazu aus:<br />
„Die niedersächsischen Verkehrswege – ob in den Orten oder zwischen<br />
Städten – sind die Lebensadern unseres Bundeslandes. Mit den Fördergeldern<br />
versetzen wir die Kommunen in die Lage, ihre Verkehrsinfrastruktur<br />
auszubauen und zu verbessern. Das betrifft sowohl den Neubau<br />
als auch den verkehrsgerechten Ausbau von verkehrswichtigen Straßen,<br />
Radwegen, Ortsdurchfahrten und Brücken. Mit den 75 Mio. Euro, die für<br />
2<strong>01</strong>9 zur Verfügung stehen, können die Kommunen 98 neue Straßenbauvorhaben<br />
verwirklichen und etliche andere weiterführen.“<br />
Mit den Maßnahmen können die Bausubstanz und die Leistungsfähigkeit<br />
von Straßen und Brücken verbessert werden. Beim verkehrsgerechten<br />
Ausbau von vorhandenen Straßen handelt es sich beispielsweise<br />
um Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit oder die Neuordnung<br />
des Straßenraumes zugunsten von Fußgängern und Radfahrern.<br />
Auch der Neu- oder Ausbau von Radwegen an kommunalen Straßen<br />
sowie weitere investive Vorhaben zur Förderung des Radverkehrs können<br />
bezuschusst werden. Weiterhin ist eine Förderung der Errichtung<br />
von Lichtsignalanlagen und Kreisverkehrsplätzen, die Beseitigung von<br />
Unfallschwerpunkten, Maßnahmen zur Schulwegsicherung, Vorhaben<br />
zur Verkehrssteuerung und der Aus- bzw. Neubau von Nebenanlagen an<br />
Landes- oder Bundesstraßen und die technische Sicherung von Bahnübergängen<br />
mit den Mitteln des Jahresbauprogramms möglich.<br />
Die Zuschüsse des Landes an die Kommunen stammen aus Mitteln<br />
des Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes<br />
(NGVFG). Sie bewirken Investitionen, die wesentlich höher sind als die<br />
Fördersumme insgesamt. Wann genau die einzelnen Projekte begonnen<br />
werden, liegt in der Hand der kommunalen Antragsteller. In der Regel<br />
sind die vier „NGVFG“-Geschäftsbereiche der Niedersächsischen Landesbehörde<br />
für Straßenbau und Verkehr in Hannover, Lüneburg, Oldenburg<br />
und Wolfenbüttel als Bewilligungsbehörden hierüber gut informiert. •<br />
Road Construction Days<br />
„Österreichs Straßenbau heute und morgen“<br />
Im österreichischen Loosdorf wurde Ende November<br />
letzten Jahres die Digitalisierung im Straßenbau hautnah<br />
zum Erleben präsentiert. Zu einer Informationsveranstaltung<br />
rund um die Digitalisierung im Asphaltstraßenbau<br />
lud das Unternehmen Q Point ein.<br />
Rund 80 Entscheidungsträger führender Baufirmen besuchten Ende<br />
November die Road Construction Days (RCD) in Loosdorf. Im Zentrum<br />
des Interesses stand das Q-Point-Partnernetzwerk, welches Industrie<br />
4.0 im Straßenbau ermöglicht. Q Point ist eine durchgehend digitale,<br />
herstelleroffene sowie systemunabhängige Plattform zur Optimierung<br />
und Dokumentation aller Bauprozesse im Straßenbau. Q Point ist die<br />
weltweit erste durchgehend dynamisch arbeitende Prozesssteuerung.<br />
Bei den RCD erhielten die Teilnehmer Tablets, auf denen sie anhand<br />
eines praxisbezogenen Beispiels die Vorteile der Digitalisierung Schritt<br />
für Schritt selbst nachvollziehen konnten. Über mehrere Stationen konnten<br />
an den ausgestellten Maschinen und Steuerungssystemen die<br />
umfangreichen Möglichkeiten der Q-Produktmodule sofort erkannt<br />
werden. Das Partnernetzwerk rund um Q Point bilden u. a. herausragende<br />
Unternehmen wie Ammann, Batsch Waagen, Fliegl, Moba Construction<br />
Solutions, Nadler Straßentechnik, t-matix, Ubimet und Völkel<br />
Mikroelektronik. Die nächsten Road Construction Days finden Februar<br />
und März 2<strong>01</strong>9 in Deutschland statt.<br />
•<br />
(v.l.n.r.) Marcel Pilger (Q Point), Bruno Schwager (Q Point), Birgit Batsch (Batsch<br />
Waagen und EDV), Thomas Vascu (Bgm. Loosdorf), Isabella Batsch-Bucher<br />
(Batsch Waagen und EDV) und Frederik Tengg (Q Point). (Quelle: Q Point)<br />
1|2<strong>01</strong>9
Aktuell<br />
11<br />
Intelligente Verkehrssteuerung<br />
Über 3.000 Staustunden weniger<br />
Der Verkehr auf hessischen Autobahnen<br />
ist von Juli bis September<br />
2<strong>01</strong>8 deutlich flüssiger gelaufen<br />
als im Vorjahr. Insgesamt<br />
standen die Autofahrer im zweiten<br />
Quartal 3.255 Stunden und<br />
damit gut 30 % weniger im Stau<br />
als im gleichen Zeitraum 2<strong>01</strong>7.<br />
VERKEHRSBELASTUNG IN HESSEN<br />
Ø Bund<br />
51.000 Kfz / 24 h<br />
Wirtschafts- und Verkehrsminister<br />
Tarek Al-Wazir erläuterte angesichts<br />
der neuen Zahlen zum Verkehr: „Niemand<br />
steht gerne im Stau. Deshalb drehen wir an<br />
allen Stellschrauben, um den Verkehr so gut<br />
Rhein-Main-Gebiet<br />
und intelligent wie möglich zu organisieren:<br />
Vom Baustellenmanagement über die<br />
130.000 Kfz / 24 h<br />
schnelle Räumung von Unfallstellen bis hin<br />
zur temporären Seitenstreifenfreigabe.“<br />
Der Rückgang der Staus im dritten Quartal<br />
um gut 30 % zeige, dass man dabei auf dem<br />
richtigen Weg sei. Auch wenn, so der Minister,<br />
er wisse, dass die Verkehrsbelastung<br />
und damit die Staugefahr auf den Autobahnen<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2753<br />
insbesondere im Rhein-Main-Gebiet<br />
nach wie vor hoch sei.<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
<strong>19</strong>44<br />
Mit dem Rückgang der Staustunden im<br />
500<br />
0<br />
dritten Quartal setzt sich ein Trend fort, der<br />
Juli<br />
sich bereits in den ersten sechs Monaten<br />
2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8<br />
des Jahres zeigte. Auch von Januar bis März<br />
standen die Autofahrer in Hessen rund<br />
1.100 Stunden weniger im Stau als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies<br />
entsprach im ersten Quartal einem Rückgang um ca. 20 %. Im zweiten<br />
Quartal waren es 3.700 Staustunden weniger als 2<strong>01</strong>7. Das entsprach<br />
einem Rückgang von gut 30 %. „Das ist uns gelungen, obwohl wir auch<br />
in diesem Jahr wieder in Rekordhöhe ins hessische Autobahnnetz investieren<br />
und beispielsweise auf der A3 bei Idstein und der A66 zwischen<br />
Weniger Staustunden Quartal III 2<strong>01</strong>7 und 2<strong>01</strong>8<br />
3899<br />
August<br />
2336<br />
Ø Hessen<br />
66.000 Kfz / 24 h<br />
Spitzenwerte<br />
Rhein-Main-Gebiet<br />
200.000 Kfz / 24 h<br />
+30 %<br />
+150 % +300 %<br />
3283<br />
Quelle: HMWEVL<br />
2400<br />
September<br />
Quelle: HMWEVL<br />
Quelle: HMWEVL<br />
Frankfurt und Wiesbaden große<br />
Baustellen eingerichtet haben, um<br />
unsere Infrastruktur in Schuss zu halten.<br />
Aber diese Investitionen ins<br />
bestehende Autobahnnetz sind dringend<br />
notwendig.“<br />
Obwohl Hessens Autobahnen die<br />
höchste Verkehrsdichte aller Flächenländer<br />
aufweisen, haben laut<br />
ADAC-Ranking andere Bundesländer<br />
deutlich größere Stauprobleme. Hessen<br />
lag 2<strong>01</strong>7 bundesweit auf einem<br />
Platz im Mittelfeld. „Nirgendwo sind<br />
jeden Tag so viele Autos unterwegs<br />
wie auf hessischen Autobahnen. Die<br />
Spitzenwerte im Rhein-Main-Gebiet<br />
liegen viermal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.<br />
Und die Tendenz ist<br />
weiter steigend“, so der Minister<br />
Zur weiteren Erhöhung des Verkehrsflusses<br />
auf der A3 wurde vor<br />
Kurzem zudem eine neue Streckenbeeinflussungsanlage<br />
mit integrierter<br />
Seitenstreifenfreigabe zwischen<br />
dem Wiesbadener Kreuz und Frankfurt-Süd<br />
freigegeben. Um den Verkehrsfluss<br />
auf der A5 zwischen<br />
Darmstadt und der Landesgrenze zu<br />
Baden-Württemberg zu verbessern,<br />
ist zudem vorgesehen, eine temporäre<br />
Seitenstreifenfreigabe zwischen<br />
den Anschlussstellen Darmstadt-Eberstadt und Heppenheim in<br />
Fahrtrichtung Karlsruhe sowie überdies zwischen der Landesgrenze und<br />
Darmstadt-Eberstadt in Fahrt richtung Frankfurt am Main einzurichten.<br />
In einem ersten Schritt wird hierzu im nächsten Jahr der Teilabschnitt<br />
zwischen Darmstadt-Eberstadt und Seeheim-Jugenheim gebaut. •<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Top 5<br />
der online meistgelesenen Artikel<br />
der letzten Ausgabe: asphalt 8/18<br />
1. Seite 14<br />
Gesamtkohlenstoff-Emissionen – Teil 1<br />
Erfahrungsgewinn<br />
aus Eigenmessungen<br />
2. Seite 42<br />
Asphaltkonservierung<br />
im Saarland<br />
3. Seite 22<br />
Diskussionen und Festliches<br />
in Warnemünde<br />
4. Seite 54<br />
Sanierung eines<br />
Stausees<br />
5. Seite 26<br />
Marktüberwachung<br />
von Asphaltmischgut<br />
1|2<strong>01</strong>9
12 Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
Wie sehen die Ergebnisse und<br />
Auswertungen aus, die mit<br />
einer stationären kontinuierlichen<br />
Messeinrichtung an einer<br />
Asphaltmischanlage gewonnen<br />
wurden (Beispielanlage).<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Gesamtkohlenstoff-Emissionen – Teil 2<br />
Erkenntnisgewinne aus<br />
der Umsetzung an<br />
einer Asphaltmischanlage<br />
In Vorbereitung auf den Einsatz einer kontinuierlichen Messeinrichtung für Gesamt kohlenstoff (Gesamt-C)<br />
wurden Messungen an Asphaltmischanlagen durchgeführt, um vertiefende Erkenntnisse zur<br />
Höhe der zu erwartenden C-Gesamt-Emissionen unter ständig wechselnden Produktionsbedingungen<br />
zu erhalten (s. asphalt 8/2<strong>01</strong>8 „ Gesamtkohlenstoff-Emissionen – Teil 1: Erfahrungsgewinn aus Eigenmessungen).<br />
Über die Ergebnisse und Auswertungen, die mit einer stationären kontinuierlichen Messeinrichtung<br />
an einer der Anlagen gewonnen wurden, berichten wir im vorliegenden zweiten Teil 2.<br />
Von Dr.-Ing. Annett Schröter, Ralf Hertrampf, Benjamin Leipold<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
13<br />
Im Rahmen der aktuellen Genehmigungs- und Überwachungsverfahren<br />
durch die jeweils zuständigen Behörden<br />
zeigt sich, dass die Forderung nach einer kontinuierlichen<br />
C-Gesamt-Messung deutschlandweit durchgesetzt<br />
werden soll. Betroffen kann davon ein Großteil der ca. 600<br />
Anlagen in Deutschland sein.<br />
Grundlage dafür bilden die in Nummer 5.3.3.2 beschriebenen<br />
Anforderungen der TA Luft:<br />
• Massenstromschwelle für eine kontinuierliche Überwachung<br />
für organische Stoffe, angegeben als<br />
Gesamtkohlenstoff: 2,5 kg/h.<br />
Für die Bestimmung des Massenstroms sind gemäß Nr.<br />
5.3.3.1 der TA Luft die Festlegungen des Genehmigungsbescheides<br />
– nicht die tatsächlichen Emissionen – maßgebend.<br />
Bei Überschreitung des genannten Massenstroms<br />
soll eine Überwachung relevanter Quellen durch<br />
kontinuierliche Messungen gefordert werden. Auf die<br />
Messung kann unter bestimmten Umständen verzichtet<br />
werden, wenn durch andere Prüfungen, z. B. durch fortlaufende<br />
Feststellung der Wirksamkeit von Einrichtungen<br />
zur Emissionsminderung z. B. durch Messung der Brennkammertemperatur<br />
bei einer thermischen Nachverbrennung<br />
anstelle der Messung der Massenkonzentration der<br />
organischen Stoffe, der Zusammensetzung von Brennoder<br />
Einsatzstoffen oder der Prozessbedingungen, mit<br />
ausreichender Sicherheit festgestellt werden kann, dass<br />
die Emissionsbegrenzungen eingehalten werden.<br />
Zu beachten ist, dass gemäß Nr. 5.3.3.1 auf die Forderung<br />
nach kontinuierlicher Überwachung einer Quelle<br />
verzichtet werden soll, wenn diese weniger als 500 Stunden<br />
im Jahr emittiert.<br />
75 % aller deutschen Asphaltmischanlagen haben<br />
eine tatsächliche Stundenleistung von nicht mehr als<br />
160 t pro Stunde, mit einer durchschnittlichen Auslastung<br />
von mehr als 50 % bezogen auf die theoretisch mögliche<br />
Produktionsleistung. Wesentlicher Grund dafür ist die<br />
diskontinuierliche Arbeitsweise, sowohl zeitlich als auch<br />
rezepturmäßig.<br />
Mehrere Asphaltmischanlagen in unterschiedlichen<br />
Bundesländern erproben derzeit den Einsatz einer kontinuierlichen<br />
Messeinrichtung. Dabei kommen Messsysteme<br />
unterschiedlicher Anbieter zum Einsatz.<br />
Im Folgenden wird der Erkenntnisgewinn an einer<br />
Asphaltmischanlage beschrieben, die die kontinuierliche<br />
Messung seit 2<strong>01</strong>8 betreibt.<br />
Modellanlage und installierte<br />
kontinuierliche Messung<br />
Der Mischturm, die Entstaubung und das Verladesystem<br />
der Anlage wurden 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8 grundlegend erneuert. Die<br />
Zugabe des Recyclingasphalts in den Mischer erfolgt ausschließlich<br />
kalt, also ohne vorherige Trocknung. Der maximal<br />
mögliche Volumenstrom der Absaugung beträgt<br />
97.800 m 3 /h. Als Hauptbrennstoff wird Braunkohlestaub<br />
verwendet, der bei Bedarf durch Heizöl ersetzt werden<br />
kann. Als Mineralstoffe kommen Grauwacke und dolomitisierter<br />
Kalk zum Einsatz und werden in einer 10 x 2,2-m-<br />
Trockentrommel mit einer maximalen Feuerungswärmeleistung<br />
von 16,3 MW getrocknet. Im Zuge der Erneuerung<br />
der Mischanlage wurde eine kontinuierliche<br />
Messeinrichtung für C-Gesamt vom Hersteller Dr. Födisch<br />
GmbH verbaut.<br />
A<br />
C<br />
Position des Volumenstrommessgeräts<br />
ist durch die<br />
Position A markiert. Die<br />
Gasentnahmesonde (B) ist<br />
durch eine geschützte Zuleitung<br />
mit dem Messgerät im<br />
Container verbunden. Im<br />
Container (C) befinden sich<br />
die gesamte restliche Messtechnik<br />
und der Kompressor,<br />
um den entsprechenden<br />
Druck für den Betrieb des FID<br />
bereitzustellen. (Quelle: amo)<br />
B<br />
1|2<strong>01</strong>9
14 Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
C-Gesamt-Messeinrichtung –<br />
Tageslastgang 06.04.2<strong>01</strong>8<br />
Mess- und Analyseeinheit.<br />
(Quelle: Gicon)<br />
Bei dem installierten Messsystem zur Emissionsüberwachung<br />
wurde das bayrische Parametrierkonzept vom<br />
November 2<strong>01</strong>7 umgesetzt und besteht aus folgenden<br />
Komponenten:<br />
• Gasentnahmesonde und FID (Sonde installiert im<br />
Abgastrakt)<br />
• Volumenstrommessgerät (im Kamin der Anlage)<br />
• Emissionsrechner TALAS 7<br />
• Multikomponentenanalysator MCA 10<br />
Die Gasentnahmesonde und das Volumenstrommessgerät<br />
befinden sich direkt am Abgastrakt der Anlage und<br />
senden aufgenommene Werte und Gasproben direkt an<br />
den Emissionsrechner bzw. an den Thermo-FID. Den Proben<br />
der Gasentnahmesonde wird als Trägergas Wasserstoff<br />
beigemischt und im Detektor gezündet. Dabei entstehen<br />
Ionen, die von zwei Elektroden gemessen werden.<br />
Mit einem Messintervall von fünf Sekunden werden organische<br />
Verbindungen in der Flamme ionisiert, dies erhöht<br />
den Ionenstrom (ein Maß für die Konzentration). Die<br />
Datenaufzeichnung des Volumenstrommessgeräts<br />
erfolgt kontinuierlich und wird in Echtzeit verarbeitet. Der<br />
Emissionsauswerterechner TALAS 7 wertet kontinuierlich<br />
die empfangenen Emissions- und Prozessdaten aus und<br />
stellt diese grafisch dar. Wartungen, Statusmeldungen<br />
und aktuelle Messdaten können in Protokollform ausgelesen<br />
werden.<br />
Qualitätssicherung einer kontinuierlichen<br />
Messung<br />
Kontinuierlich arbeitende Messgeräte für die Überwachung<br />
von Emissionen müssen für die jeweilige Messaufgabe<br />
geeignet sein und definierten Qualitätsansprüchen<br />
genügen. Diese sind als Qualitätssicherungsstufen<br />
gemäß DIN EN 14181 wie folgt unterteilt:<br />
• QAL 1 – Eignungsprüfung und Bekanntgabe des Messgerätes<br />
• QAL 2 – Einbau und Kalibrierung des Messgerätes in<br />
der Anlage<br />
• QAL 3 – laufende Kontrolle der Driften<br />
• AST – Jährliche Funktionsprüfung<br />
Die Kalibrierung der kontinuierlichen Messeinrichtung<br />
wird von unabhängigen bekannt gegebenen Messstellen<br />
durchgeführt und ist gemäß TA Luft Nr. 5.3.3.6 nach der<br />
Erstkalibrierung alle 3 Jahre für genehmigungsbedürftige<br />
Anlagen zu wiederholen. Vor Durchführung ist ein Messplan<br />
zu erstellen, der die Anforderungen an die Kalibrierung<br />
berücksichtigt:<br />
• mindestens 15 gültige Vergleichsmessungen unter<br />
normalen Betriebsbedingungen<br />
• Messungen müssen durchgehend über mindestens<br />
drei Tage und gleichmäßig über jeden Messtag, der<br />
normalerweise 8–10 Stunden umfasst, verteilt sein<br />
• Vergleichsmessungen sind innerhalb von vier Wochen<br />
durchzuführen<br />
• Vergleichsmessungen sollten gesamte Messbereichsspanne<br />
abdecken<br />
Nach der Bestätigung des ordnungsgemäßen Einbaus der<br />
Messeinrichtung durch ein unabhängiges Prüfinstitut<br />
konnte nach mehreren Anläufen die Funktionsprüfung<br />
und Kalibrierung stattfinden. Die Abnahmekalibrierung<br />
nach DIN EN 14181 und VDI 3950 Blatt 1 umfasst die Kontrolle<br />
der kontinuierlich registrierenden Emissionsmesseinrichtung.<br />
Innerhalb eines Messbereichs von -1,1<br />
bis 150 mg/m 3 konnte, bei einer Integrationszeit von 30<br />
Minuten, ein gültiger Kalibrierbereich von lediglich 78,7<br />
mg/m 3 ermittelt und zertifiziert werden.<br />
Entscheidend für den Kalibrierbereich ist der Betrieb<br />
während des Testzeitraums, wobei hier die Rastergrenzwertschwelle<br />
der Halbstundenmittelwerte (HMW) von<br />
100 mg/m 3 nicht ausgeschöpft werden konnte. Die Kalibrierfunktion<br />
kann entweder durch den Maximalwert<br />
nach 15 gültigen HMW der zu kalibrierenden Mischanlage<br />
zuzüglich einer Erweiterung um 10 % konfiguriert oder<br />
mit 20 % des Emissionsgrenzwertes angenommen werden.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
15<br />
Messwerte und Abgleich mit<br />
Produktionsbedingungen<br />
Bei diskontinuierlicher Produktion und den damit verbundenen<br />
häufigen Sortenwechseln kommt es zum Teil zu<br />
erhöhten Kurzzeitwerten des 5-s-Messintervalls.<br />
Emissionen dieser Art entstehen vorwiegend im Anund<br />
Abfahrbetrieb (verursacht durch Rezepturwechsel)<br />
und entfallen aus den Betrachtungen, da eine 17-%-Bezugsgrenze<br />
des Sauerstoffgehalts hierbei überschritten<br />
wird. Während dieser Phasen finden häufig in der Trockentrommel<br />
Gesteinsartwechsel statt, was eine Leerphase<br />
des Trocknungsprozesses bedingt. Ebenfalls treten<br />
Emissionsspitzen bei der Dosierung des Bitumens in den<br />
Mischer auf. Durch die Vergrößerung der Oberfläche während<br />
des Mischvorgangs zeigt sich hierbei eine Ausgasung<br />
des Bitumens. Wenn Recyclingmaterial bei den<br />
Rezepturen zum Einsatz kommt, hat der Zustand des<br />
RC-Materials wesentlichen Einfluss auf das Emissionsverhalten.<br />
Dabei ist nachweisbar, dass aufbereiteter Recyclingasphalt<br />
mit feineren Anteilen und höheren Wassergehalt<br />
zu einem verstärkten Emissionsverhalten führt.<br />
Diese Emissionspeaks treten mit einem Zeitversatz von<br />
ca. 1:15 min. nach der Dosierung an der Messsonde auf.<br />
An der Beispielanlage ist die Nachfrage im Einzugsgebiet<br />
vorwiegend durch mittelständische Bauunternehmen<br />
und Kleinkundschaft geprägt. Dabei kommt es in der<br />
Regel vormittags zu einer verstärkten Produktionsauslastung.<br />
Die nachfolgenden Herstellungsintervalle sind<br />
durch häufige An- und Abfahrzustände gekennzeichnet.<br />
Es werden vormittags HMW gebildet und im späteren<br />
Tagesverlauf fehlen ausreichend gültige Kurzzeitwerte.<br />
In den Klassen An- und Abfahrbetrieb sowie Mischer Solo<br />
bei einer diskontinuierlichen Produktionsweise mit bis zu<br />
25 Sortenwechseln und entsprechend umfangreichen<br />
Änderungen der Anlagenparameter fehlen prinzipiell die<br />
Daten, um gültige Tagesmittelwerte protokollieren zu<br />
können. Vorwiegend werden HMW in der<br />
Klasse B (Normalbetrieb mit Brenner) aufgezeichnet.<br />
Die geringsten Emissionen<br />
konnten in diesem Produktionsbetrieb bei<br />
Rezepturen ohne den Einsatz von RC-Material<br />
beobachtet werden.<br />
Anhand von Großbaustellen konnte<br />
eine kontinuierliche Produktion, ohne Sortenwechsel<br />
und Leerlaufphasen, an mehreren<br />
Tagen dokumentiert werden. Hierbei<br />
kamen eine Binderschicht mit 40 % RC-Zugabe<br />
(AC16 BS 25/55-55 PmB) und eine Deckschicht mit<br />
15 % RC-Zugabe und Gummimodifizierung (AC 11 DS<br />
50/70 RmB) an separaten Tagen zum Einsatz.<br />
Nach dem Start der Anlage und dem damit verbundenen<br />
Emissionspeak lagen die Kurzzeitwerte im Maximum<br />
nur leicht über 50 mg/m 3 . Während der Dokumentation<br />
der Binderschicht konnten 23 gültige HMW im Brennerbetrieb<br />
und ein resultierender TMW von 42 mg/m 3 gebildet<br />
werden. Der TMW der gummimodifizierten Deckschicht<br />
mit der Bitumensorte 50/70 lag mit 26,5 mg/m 3<br />
Durch das Betriebspersonal<br />
kann keine<br />
wesentliche Beeinflussung<br />
der Produktionsparameter<br />
vorgenommen werden.<br />
Diese Produktionsweise bedingt einen stabilen Verlauf der Bitumen- und RC-Zugaben, sowie einen gleichmäßigen Temperaturverlauf. (Quelle: amo)<br />
1|2<strong>01</strong>9
16 Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
deutlich niedriger als bei der polymermodifizierten Binderschicht.<br />
Bei beiden kontinuierlichen Produktionsprozessen<br />
mit linearen Anlagenparametern zeigte sich ein<br />
gleichmäßiges Emissionsverhalten.<br />
Energiebedarf der kontinuierlichen<br />
Messeinrichtung<br />
Als Energieträger der Messeinrichtungen kommt ausschließlich<br />
Strom zum Einsatz. Der elektrische Energieverbrauch<br />
teilt sich dabei im Wesentlichen auf die eigentliche<br />
C-Gesamt-Mess- und -Analyseeinheit sowie die Erzeugung<br />
der für die Messung erforderlichen Druckluft auf.<br />
Um den Stromverbrauch der Messeinrichtung bestimmen<br />
zu können, wurden temporäre elektrische Verbrauchsmessungen<br />
mit mobilen Leistungsmessgeräten<br />
des Herstellers Fluke vom Typ 1730 Energy Logger durchgeführt.<br />
Auf Grundlage der im Messzeitraum gewonnenen<br />
Daten und der erwarteten jährlichen Betriebsstunden<br />
konnten somit belastbare Jahresverbräuche der<br />
einzelnen kontinuierlichen C-Gesamt-Messeinrichtungen<br />
berechnet werden.<br />
Die für den Betrieb der kontinuierlichen C-Gesamt-Messeinrichtung<br />
erforderliche Druckluft wird unabhängig<br />
von den Hauptkompressoren der Asphaltmischanlage<br />
erzeugt. Da am Standort die Stromversorgung für<br />
den Druckluftkompressor und die Mess- und Analyseeinheit<br />
über eine Zuleitung erfolgt, wurde der Stromverbrauch<br />
der kontinuierlichen C-Gesamt-Messeinrichtung<br />
nicht untergliedert, sondern gemeinsam über ein Messgerät<br />
erfasst.<br />
Wie nachfolgende Tabelle 1 zeigt, werden infolge der<br />
Installation der kontinuierlichen C-Gesamt-Messeinrichtung<br />
der jährliche Stromverbrauch um 6,6 %, der Gesamtenergieverbrauch<br />
um 0,3 % und die Emissionen an<br />
CO 2 -Äquivalenten um 0,5 % gesteigert.<br />
Gewonnene Erkenntnisse<br />
An der Anlage wurde eine zeitlich sehr aufwendige<br />
begleitende Untersuchung der Produktionsprofile durchgeführt.<br />
Der Erkenntnisgewinn in Bezug auf die Möglichkeiten<br />
zur Einflussnahme auf die ermittelte Emissionskonzentration<br />
ist jedoch gering, da an Asphaltmischanlagen<br />
– im Gegensatz zu anderen Anlagen mit kontinuierlicher<br />
Emissionsmessung – keine Einrichtungen zur Emissionsminderung<br />
installiert sind. Durch das Betriebspersonal<br />
kann keine wesentliche Beeinflussung der Produktions<br />
Typisches Tagesprofil der Anlage. Von oben nach unten wurden folgende Parameter grafisch dargestellt: Emissionen, eingeteilt in die festgelegten Klassierungen<br />
mit Sauerstoffbezugsgrenze und gemessenen O 2 -Werten. Prozentuale Zugaben von RC und Bitumen mit Wassergehalt. Darunter folgen Mischguttemperatur und<br />
Sortenwechsel. Der letzte Graph zeigt die erfassten Halbstundenmittelwerte und in Verbindung mit der Leistung des Brenners. (Quelle: Gicon)<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen<br />
17<br />
Kont. C-Gesamt-<br />
Messeinrichtung<br />
Gesamt<br />
Stromverbrauch, absolut [kWh el /a] 423.333 27.989 451.323<br />
Stromverbrauch, spez. [kWh el /t MG ] 4,9 0,3 5,2<br />
Tabelle 1:<br />
C-Gesamt-Messeinrichtung – Energieeffizienz<br />
Asphaltmischanlage<br />
Größe<br />
Einheit<br />
Steigerung 100,00 % 6,60 % 106,60 %<br />
Gesamt-Endenergieverbrauch,<br />
absolut<br />
[kWh/a] 8.530.037 27.989 8.558.026<br />
Gesamt-Endenergieverbrauch,<br />
spezifisch<br />
[kWh/t MG ] 98,4 0,3 98,7<br />
Steigerung 100,00 % 0,30 % 100,30 %<br />
CO 2 -Emissionen, absolut [t CO2 /a] 3.069 17 3.086<br />
CO 2 -Emissionen, spezifisch [t CO2 /t MG ] 0,0354 0,0002 0,0356<br />
Steigerung 100,00 % 0,50 % 100,50 %<br />
Tabelle 2:<br />
Auswertung/Übersicht der TMW im Dokumentationszeitraum<br />
Parameter August September Oktober<br />
Betriebszeit [h] 84 93 1<strong>01</strong><br />
Ausfall [h] 11:00 13:30 07:30<br />
Analyse verfügbar.<br />
[%]<br />
86,9 85,48 92,57<br />
Gesamtkohlenstoff<br />
[kg]<br />
51,54 84,49 109,23<br />
Gesamtkohlenstoff in<br />
[kg/h]<br />
0,61 0,91 1,08<br />
C ges [mg/m 3 ]<br />
(Monatsmittelwerte)<br />
25,2 32,4 30,8<br />
Tagesmittelwerte<br />
(TMW)<br />
2 4 6<br />
Betriebstage 23 20 21<br />
parameter vorgenommen werden, da die wesentlichen<br />
Mischgutanforderungen wie Zusammensetzung, zu<br />
erreichende Mischguttemperatur, RC-Anteil durch die zu<br />
beliefernde Baumaßnahme vorgegeben werden.<br />
Auf Grundlage der ausgewerteten Daten können folgende<br />
Erkenntnisse zusammengefasst werden:<br />
• Die Vorbereitungszeit für Auswahl, Installation, Einbaubestätigung<br />
und Kalibrierung der Messeinrichtung<br />
beträgt mindestens 2 Jahre.<br />
• Besonderer Schwerpunkt ist die Gestaltung des Parametrierkonzeptes,<br />
da dieses den speziellen Bedürfnissen<br />
des diskontinuierlichen Anlagenbetriebes mit<br />
zahlreichen An- und Abfahrvorgängen Rechnung<br />
tragen muss. Hier liegen aktuell unterschiedliche<br />
Konzepte vor, die einer Vereinheitlichung bedürfen.<br />
Die Umsetzung der Vorgaben der Bundeseinheitlichen<br />
Praxis (BEP) für kontinuierliche Messungen soll<br />
dabei aus Sicht federführender Behörden abgewandelt<br />
werden, was seitens der Industrie jedoch kritisch<br />
gesehen wird.<br />
• Kontinuierliche Emissionsmessungen nach Parametrierkonzept<br />
eignen sich nicht für diskontinuierliche<br />
Produktionsabläufe.<br />
• An der Beispielanlage ist keine Überschreitung des<br />
Tagesmittelwerts im Dokumentationszeitraum festgestellt<br />
worden.<br />
• Bedingt durch die Regelwerke und die daraus resultierenden<br />
Rezepturen lassen sich die Emissionen rohstoffseitig<br />
nicht beeinflussen.<br />
• Während der Kalibrierungsphase werden häufig niedrige<br />
Emissionen aufgezeichnet; dadurch ist eine Ausschöpfung<br />
des Kalibrierbereichs nicht gezielt möglich.<br />
• Der Energieverbrauch der Konti-C-Messeinrichtung ist<br />
in Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch der<br />
Asphaltmischanlage unverhältnismäßig.<br />
• Einflussnahme auf emissionsmindernde Faktoren<br />
durch Änderung der Anlagenparameter ist nur<br />
bedingt möglich.<br />
• Aufgrund des diskontinuierlichen Betriebs werden an<br />
der Beispielanlage zu 90 % keine gültigen Tagesmittelwerte<br />
gebildet.<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Annett Schröter<br />
GICON – Großmann Ingenieur<br />
Consult GmbH<br />
A.Schroeter@gicon.de<br />
Benjamin Leipold<br />
amo-Asphalt GmbH & Co. KG<br />
b.leipold@amo-debus.de<br />
Ralf Hertrampf<br />
amo-Asphalt GmbH & Co. KG<br />
r.hertrampf@amo-debus.de<br />
LITERATUR<br />
DIN EN 14181:2<strong>01</strong>5-02<br />
Emissionen aus stationären Quellen – Qualitätssicherung für automatische<br />
Messeinrichtungen. Deutsche Fassung EN 14181:2<strong>01</strong>4.<br />
VDI 3950 Blatt 1:2<strong>01</strong>8-06<br />
Emissionen aus stationären Quellen – Qualitätssicherung für automatische<br />
Messeinrichtungen und Auswerteeinrichtungen – Allgemeine<br />
Anforderungen.<br />
Max. 0,5 Seiten<br />
Merten, F. (<strong>19</strong>61). Laboratoriumsmessgeräte. Chemie Ingenieur<br />
Technik, 33(4), 271–280.<br />
DIN, E. (2<strong>01</strong>3). 126<strong>19</strong>: 2<strong>01</strong>3–04: Emissionen aus stationären Quellen<br />
– Bestimmung der Massenkonzentration des gesamten gasförmigen<br />
organisch gebundenen Kohlenstoffs – Kontinuierliches<br />
Verfahren mit dem Flammenionisationsdetektor. Deutsche<br />
Fassung EN 126<strong>19</strong>.<br />
Emissionen aus stationären Quellen – Bestimmung der Massenkonzentration<br />
des gesamten gasförmigen organisch gebundenen<br />
Kohlenstoffs – Kontinuierliches Verfahren mit dem Flammenionisationsdetektor.<br />
Deutsche Fassung EN 126<strong>19</strong>:2<strong>01</strong>3.<br />
Tischvorlage „Gespräch kontinuierliche Gesamt-C-Messung an<br />
Asphaltmischanlagen“.<br />
2. Treffen am 6. November 2<strong>01</strong>7 in München, Bayrisches Staatsministerium<br />
für Umwelt und Verbraucherschutz<br />
1|2<strong>01</strong>9
18 Menschen<br />
Eine Würdigung<br />
Prof. Arand wird 90 Jahre alt<br />
Am 18. Februar 2<strong>01</strong>9 vollendet Univ.-Prof. em. Dr.-Ing.<br />
habil. Wolfgang Arand sein 90. Lebensjahr. Arand wurde<br />
in Berlin geboren, erwarb <strong>19</strong>49 in Osnabrück am<br />
Carolinum sein Abitur. Nach Ausbildung zum Zimmermann<br />
begann er das Studium für Bauingenieurwesen<br />
an der TU Berlin und promovierte dort <strong>19</strong>61 mit einem<br />
Thema über die Gesetzmäßigkeit der Bindemittelverteilung<br />
im Asphalt. <strong>19</strong>65 wechselte Arand an die Universität<br />
Karlsruhe und übernahm dort die Leitung der Abteilung<br />
Straßenbautechnik mit dem angeschlossenen<br />
Laboratorium.<br />
Prof. Wolfgang Arand wird 90. (Quelle: privat)<br />
Auch mit 90 fit: Prof. Arand<br />
(Quelle: privat)<br />
Über die Habilitation mit der zweiteiligen Schrift „Dichte im<br />
Asphaltstraßenbau“ und „Der bituminöse Mörtel“ führte schließlich<br />
<strong>19</strong>73 die Ernennung zum Wissenschaftlichen Rat und Professor. <strong>19</strong>76<br />
folgte Arand dem Ruf der Technischen Universität Braunschweig als<br />
ordentlicher Professor an das Institut für Straßenwesen. Seine besondere<br />
Leidenschaft galt immer der Asphalttechnologie und der Prüfung von<br />
Asphalt. Mit seinen mehr als 200 wissenschaftlichen Arbeiten, Fachveröffentlichungen,<br />
Tagungs- und Tätigkeits- und Forschungsberichten hat<br />
Arand die Entwicklung des Asphaltstraßenbaus maßgeblich beeinflusst<br />
und sich in der Fachwelt als Wissenschaftler, Forscher und Hochschullehrer<br />
einen hervorragenden Ruf erworben. Arand hat in seinen Arbeiten<br />
praktisch zu allen wichtigen Problemen im Asphaltstraßenbau Stellung<br />
bezogen und damit maßgebend dazu beigetragen, dass das Institut für<br />
Straßenwesen der TU Braunschweig ein hohes Ansehen in der Fachwelt<br />
genießt. Wolfgang Arand war Mitglied in zahlreichen nationalen und<br />
internationalen wissenschaftsfördernden Vereinigungen und Regierungsdelegationen.<br />
Konsequenterweise kann Arand auf zahlreiche<br />
Ehrungen wie beispielsweise die Ehrennadel der Lüer-Stiftung, den<br />
SITEB-Preis und die FGSV-Ehrenadel zurückblicken. Innerhalb der FGSV<br />
war Arand in einer Vielzahl von Gremien der Arbeitsgruppe „Asphaltstraßen“<br />
und u. a. Mitglied des Lenkungsausschusses<br />
und des Forschungsbeirates.<br />
Durch seine<br />
Arand kann auf<br />
ein erfülltes „Asphalt-<br />
Forscherleben“ mit<br />
Stolz zurückblicken,<br />
und die Ergebnisse<br />
wehen bis heute nach.<br />
Ideen und Anregungen, sein<br />
vo rausschauendes Denken sowie<br />
durch seine fundierte Argumentations-<br />
und Überzeugungskraft hat<br />
er die Arbeit dieser Gremien maßgeblich<br />
beeinflusst und mitgestaltet.<br />
Auch als Sachverständiger<br />
wurde Arand aufgrund seiner wissenschaftlichen<br />
Autorität und seines<br />
verbindlichen Wesens hinzugezogen,<br />
insbesondere dort, wo es galt, komplizierte Sachverhalte aufzuarbeiten<br />
und wo Lösungswege nur schwer zu finden waren.<br />
Auch 25 Jahre nach seinem Ausscheiden als Institutsleiter leben seine<br />
vielen wissenschaftlichen Arbeiten fort. Seine Neuentwicklungen auf<br />
dem Gebiet der Asphaltprüftechnik sind inzwischen Stand der Prüftechnik.<br />
Prüfverfahren, die früher als zu aufwendig beschieden waren, sind<br />
inzwischen in der Europäischen Prüfnorm wiederzufinden und vom<br />
Tagesgeschäft nicht mehr wegzudenken. Typisch für Arand war, dass<br />
keine seiner vielen Entwicklungen mit dem Namen Arand unmittelbar<br />
verknüpft oder gar durch Patente belegt wurden. Alle seine Ideen sollten<br />
frei verfügbar werden, so sah er seine Arbeit als Universitätsprofessor.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Menschen<br />
<strong>19</strong><br />
Auch als Emeritus stellte Arand sein Wissen für weitere Jahre der<br />
Asphalttechnologie zur Verfügung. Er betreute Forschungsprojekte<br />
und insbesondere noch „seine“ wissenschaftlichen Mitarbeiter im<br />
Rahmen ihrer Promotionen.<br />
Seine Schüler denken mit Hochachtung und Stolz an ihren wissenschaftlichen<br />
Lehrer und die aktive Zeit am Institut für Straßenwesen.<br />
Arand war nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, der<br />
von seinen Mitarbeitern immer optimalen Einsatz verlangte, sondern<br />
auch ein Chef, der sich menschlich um die Belange und Sorgen jedes<br />
Einzelnen aus allen Ebenen des Instituts kümmerte. Neben dem zu<br />
vermittelnden Spezialwissen legte Arand immer großen Wert auf<br />
eine präzise Formulierung, die möglichst auch sprachlich angenehm<br />
klingen sollte, auch das hat er seinen Schülern – den vielen Doktoren<br />
und den sieben Professoren – für ihre berufliche Entwicklung mitgegeben.<br />
Arand kann auf ein erfülltes „Asphalt-Forscherleben“ mit Stolz<br />
zurückblicken, und die Ergebnisse wehen bis heute nach. Die Branche<br />
kennt Arand. Dass er sich heute nur noch am Rande mit dem<br />
Thema Asphalt beschäftigt, ist nachvollziehbar. Er hält sich fit, indem<br />
er täglich eine halbe Stunde auf dem Ergometer trainiert und sich<br />
u. a. auch noch um den Garten seines Hauses in Braunschweig kümmert.<br />
Er ist glücklich, dass sein Sohn Daniel ebenfalls im Hause wohnt<br />
und ihm dadurch auf jeden Fall ein altersgerechtes Leben ermöglicht<br />
wird. Weihnachten und Silvester verbrachte Wolfgang mit Familienmitgliedern<br />
und Freunden in seinem Schweizer Chalet und stieg oft<br />
auf die Skibretter. Arand wird auch seinen Geburtstag mit Freunden<br />
in Grächen feiern. Sein Wunsch wäre, dass er auch in seinem nächsten<br />
Lebensjahr diese sportliche Aktivität leben kann. Diesem Wunsch<br />
kann man sich nur von ganzem Herzen anschließen, und das natürlich<br />
bei der erforderlichen Gesundheit.<br />
Lieber Wolfgang, genieße Dein neues Lebensjahr, bleibe weiterhin<br />
interessiert und gib auf Dich acht. <br />
Peter Renken<br />
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<strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000<br />
<strong>01</strong>000<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>100<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000<br />
<strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> 0<strong>01</strong><strong>01</strong>100 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>11<strong>01</strong>11 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100<br />
<strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>1000<strong>01</strong><br />
<strong>01</strong>110<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>100<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong><br />
<strong>01</strong>100<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong><strong>01</strong>1 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> 0<strong>01</strong><strong>01</strong>110 0<strong>01</strong>00000<br />
<strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong>10 0<strong>01</strong><strong>01</strong>110 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong>0<strong>01</strong>000 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong><br />
<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> 11000<strong>01</strong>1 10<strong>01</strong>1111 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong><br />
0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>10<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>11000<br />
0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>10 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong><strong>01</strong>0<strong>01</strong>1 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>000 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong><strong>01</strong><strong>01</strong>00 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 0<strong>01</strong><strong>01</strong>110 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>10000 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>00<br />
0<strong>01</strong>10<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>11 0<strong>01</strong>100<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>1<strong>01</strong>10 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
0<strong>01</strong>10000 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong>00<strong>01</strong>10 <strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>111000 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 0<strong>01</strong>10000<br />
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0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> 0<strong>01</strong>11000 0<strong>01</strong>11000 000<strong>01</strong>1<strong>01</strong> 000<strong>01</strong><strong>01</strong>0 <strong>01</strong>00<strong>01</strong><strong>01</strong> 0<strong>01</strong><strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>0<strong>01</strong>1<strong>01</strong> <strong>01</strong>1000<strong>01</strong><br />
<strong>01</strong>1<strong>01</strong>0<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 0<strong>01</strong>11<strong>01</strong>0 0<strong>01</strong>00000 <strong>01</strong>111<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>110 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>110<strong>01</strong>0<br />
<strong>01</strong>1000<strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>100 <strong>01</strong>10<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>000000 <strong>01</strong>11<strong>01</strong>10 <strong>01</strong>10<strong>01</strong>00 <strong>01</strong>100<strong>01</strong>0 <strong>01</strong>11<strong>01</strong><strong>01</strong> <strong>01</strong>1<strong>01</strong>1<strong>01</strong><br />
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Bilder & Grafiken: zeppelim, pixabay, freepik, vdbum<br />
1|2<strong>01</strong>9
20 Menschen<br />
AiF<br />
DAV-Präsident als Gutachter gewählt<br />
DAV-Präsident Oliver Nohse ist in das AiF-Gutachter-Gremium<br />
gewählt worden. (Quelle: Breuving)<br />
Bei der Ende Dezember stattgefundenen<br />
Wahl der Gutachter der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
„Otto von Guericke“ (AiF) waren für die insgesamt<br />
172 zu besetzenden Gutachterplätze 400<br />
Kandidaten nominiert. Das Deutsche Asphaltinstitut<br />
(DAI) hatte für die Gutachtergruppe 1.3<br />
„Nichtmetallische, anorganische Werkstoffe“<br />
Oliver Nohse, DAV-Präsident, als Gutachter<br />
nominiert. Nohse konnte sich in der Wahl<br />
durchsetzen und wird nunmehr in seiner Funktion<br />
als AiF-Gutachter Forschungsanträge rund<br />
um die Baustoffe Asphalt und Bitumen zu<br />
bewerten haben.<br />
Die AiF ist eine industriegetragene Organisation<br />
mit dem Ziel, Forschung für den Mittelstand<br />
zu initiieren, den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs und Fachkräfte auf innovativen<br />
Gebieten zu qualifizieren sowie den Austausch<br />
über die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung<br />
zu organisieren. Aufgabe der AiF-Gutachter<br />
ist es, die eingereichten Forschungsvorhaben<br />
fachlich in einem Punktesystem zu<br />
bewerten.<br />
Die AiF verfügt über eine einzigartige Infrastruktur<br />
für den Transfer des Wissens in die<br />
Unternehmen: Mit rund 100 Forschungsvereinigungen<br />
aus den unterschiedlichsten Industriebranchen<br />
und Technologiefeldern – u. a.<br />
auch dem DAI – werden jährlich mehrere Tausend<br />
Forschungsprojekte gemanagt. •<br />
ZDB<br />
Präsidium neu aufgestellt<br />
Die Mitgliederversammlung des<br />
Zentralverbandes des Deutschen<br />
Baugewerbes (ZDB) hat turnusgemäß<br />
den Vorstand neu gewählt.<br />
Dabei wurde Reinhard Quast (61)<br />
zum neuen Präsidenten gewählt.<br />
Quast stammt aus Siegen (Nordrhein-Westfalen)<br />
und ist Vorstandsvorsitzender<br />
der Otto Quast Bau<br />
AG. Das mittelständische Unternehmen<br />
beschäftigt rund 600 Mitarbeiter<br />
an fünf Standorten in Deutschland<br />
und Polen.<br />
Als Vizepräsident wurde Uwe Nostitz (56)<br />
aus Großpostwitz (Sachsen) gewählt.<br />
Nostitz war im September bereits zum Vorsitzenden<br />
des Ausschusses für Sozial- und Tarifpolitik<br />
des ZDB gewählt worden. Der 57-jährige<br />
Rüdiger Otto aus Leverkusen (Nordrhein-Westfalen),<br />
zugleich Präsident der Baugewerblichen<br />
Verbände und Vorsitzender des<br />
Ausschusses für Wirtschaft und Recht des ZDB,<br />
wurde in seinem Amt als Vizepräsident bestätigt.<br />
Otto ist gleichzeitig auch Schatzmeister<br />
des Verbandes.<br />
Wolfgang Schubert-Raab (60) aus Ebensfeld<br />
(Bayern), Präsident des Landesverbands<br />
Bayerischer Bauinnungen und Vorsitzender<br />
des Ausschusses Umwelt und Technik des ZDB,<br />
komplettiert als Vizepräsident das Präsidium.<br />
Schubert-Raab ist Geschäftsführer der Baugesellschaft<br />
Raab. Als weitere Vorstandsmitglieder<br />
wurden gewählt Peter Aicher, Frank Dittmar,<br />
Karlgünter Eggersmann, Rainer König,<br />
Karl-Hans Körner, Tobias Riffel, Thomas Sander,<br />
Christian Staub und Hans-Georg Stutz.<br />
Ehrenpräsident<br />
Gleichzeitig hat die Mitgliederversammlung<br />
den langjährigen Präsidenten Dr.-Ing.<br />
Hans-Hartwig Loewenstein zu ihrem Ehrenpräsidenten<br />
gewählt. Loewenstein, Jahrgang <strong>19</strong>43,<br />
wurde <strong>19</strong>75 an der Technischen Hochschule<br />
Darmstadt promoviert, nachdem er <strong>19</strong>73<br />
begonnen hatte, für die Jean-Bratengeier<br />
Gruppe zu arbeiten. Er wurde 2006 zum Präsidenten<br />
des ZDB gewählt. Davor war er 22 Jahre<br />
im Hauptausschuss Tiefbau des DVA tätig und<br />
viele Jahre lang stellvertretender Vorsitzender<br />
des Straßen- und Tiefbaugewerbes im ZDB.<br />
Von 20<strong>01</strong> bis 2007 stand er zudem an der Spitze<br />
des Verbands baugewerblicher Unternehmer<br />
Hessen. Darüber hinaus vertrat er von 2007 bis<br />
2<strong>01</strong>3 die Interessen des Baugewerbes im Präsidium<br />
des Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks.<br />
Reinhard Quast ist zum neuen Präsidenten des ZDB<br />
gewählt worden. (Quelle: ZDB_Pflug)<br />
Für sein außerordentliches Engagement<br />
wurde Loewenstein bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
So erhielt er bereits 2007 die 100.<br />
VOB-Ehrennadel; 2008 wurde ihm das Verdienstkreuz<br />
am Bande des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland und 2<strong>01</strong>1 das<br />
goldene Handwerkszeichen verliehen. Aus<br />
Anlass seines 75. Geburtstags wurde Loewenstein<br />
mit dem Ehrenring des Deutschen Baugewerbes<br />
ausgezeichnet.<br />
•<br />
1|2<strong>01</strong>9
Termine<br />
Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />
21<br />
Februar 2<strong>01</strong>9<br />
7.–8.2. Sandersdorf-Brehna<br />
Weiterbildungslehrgang<br />
„Mischmeister für Asphalt“<br />
www.asphalt.de<br />
11.–13.2. Willingen<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
www.asphalt.de<br />
<strong>19</strong>.-22.2. Willingen<br />
VDBUM-Großseminar 2<strong>01</strong>9<br />
www.vdbum.de<br />
März 2<strong>01</strong>9<br />
6.3. Leipzig<br />
53. Fachtagung: Aktuelle Probleme<br />
des Verkehrsbaus<br />
www. vsvi-leipzig.de<br />
8.–9.3. Windhagen<br />
Befähigte Person zur Prüfung von<br />
Straßenbaumaschinen<br />
www.vdbum.de<br />
<strong>19</strong>.–20.3. Kassel<br />
Kolloquium: Kolloquium<br />
Kommunales Verkehrswesen<br />
www.fgsv.de<br />
21.3. Regenstauf<br />
35. Regenstaufer Asphalt- und<br />
Straßenbauseminar<br />
www.ifbgauer.de<br />
21.3. Weimar<br />
XXI. Weimarer Straßenbau- und<br />
Baustoffsymposium<br />
www.hutschenreuther.de<br />
April 2<strong>01</strong>9<br />
4.–5.4. Opatija (Croatia)<br />
6th International Seminar<br />
„Asphalt pavements 2<strong>01</strong>9”<br />
www.h-a-d.hr<br />
8.–14.4. München<br />
bauma<br />
www.bauma.de<br />
Mai 2<strong>01</strong>9<br />
13.5. Münster<br />
DAV-Mitgliederversammlung<br />
DAI-Mitgliederversammlung<br />
www.asphalt.de<br />
14.–15.5. Münster<br />
Asphaltstraßentagung 2<strong>01</strong>9<br />
www.fgsv.de<br />
Juni 2<strong>01</strong>9<br />
27./28.–29.06. Essen<br />
Befähigte Person zur Prüfung von<br />
Erd- und Straßenbaumaschinen<br />
www.vdbum.de<br />
Juli 2<strong>01</strong>9<br />
4.–5.7. Bad Aibling<br />
DAV-Regionalversammlung Bayern<br />
www.asphalt.de<br />
September 2<strong>01</strong>9<br />
5.–7.9. Karlsruhe<br />
TiefbauLIVE<br />
www.tiefbaulive.com<br />
November 2<strong>01</strong>9<br />
15.11. Rostock-Warnemünde<br />
DAV-Regionalversammlung Nord<br />
www.asphalt.de<br />
27.–29.11. Bled, Slovenia<br />
17th Colloquium on Asphalt,<br />
Bitumen and Pavements<br />
www.zdruzenje-zas.si<br />
Dezember 2<strong>01</strong>9<br />
12.–13.12. Dresden<br />
6. Dresdner Asphalttage<br />
www. tu-dresden.de<br />
Vorschau 2020<br />
12.–14.2. Berchtesgaden<br />
20. Deutsche Asphalttage<br />
www.deutsche-asphalttage.de<br />
1|2<strong>01</strong>9
22 Vor Ort<br />
Erster Straßenbautag NRW<br />
Wie kann schneller geplant<br />
und gebaut werden?<br />
Anfang Dezember fand bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) der „1. Straßenbautag NRW“ statt.<br />
Die Vortragsveranstaltung, die in Kooperation der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen mit dem Deutschen<br />
Asphaltverband (DAV), der Bast und der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure NRW (VSVI<br />
NRW) durchgeführt wurde, lockte rund 90 Teilnehmer nach Bergisch Gladbach.<br />
Eine streikende Bahn oder niedrigste<br />
Pegelstande im Rhein haben uns gezeigt, wie anfällig<br />
unsere Infrastruktur ist.<br />
Der „Straßenbautag NRW“ unter der Schirmherrschaft von NRW-Verkehrsminister<br />
Hendrik Wüst war als Forum zum Austausch aller<br />
Beteiligten über die aktuellen Herausforderungen gedacht. Denn der<br />
Investitionshochlauf des Bundes stellt vor allem das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland vor große Aufgaben. In den sechs Fachvorträgen<br />
wurden allgemein verkehrspolitische Themen erörtert, Stellung genommen<br />
zum Stand der Brückenbauwerke und die Herausforderungen der<br />
kommenden Jahre besprochen.<br />
Michael Rohloff, Vize-Präsident der Bast, konstatierte deshalb zu<br />
Recht, dass es künftig mehr Baustellen geben werde, und forderte: „Wir<br />
müssen daher die Innovationen im Straßenbau voranbringen.“ Als positives<br />
Beispiel nannte er das Durabast-Gelände im Autobahnkreuz Köln-<br />
Ost, an dem auch der DAV mit einem Forschungsvorhaben beteiligt ist.<br />
Jörg Rössler, Vize-Präsident Bauindustrieverband NRW, unterstrich in<br />
seiner Einführung die Bedeutung der Veranstaltung und erläuterte im<br />
Folgenden die Forderungen des Verbandes an die Politik, wie beispielsweise<br />
die Flexibilisierung von Ausführungszeiten, höhere Recyclingquoten<br />
und einen ausgearbeiteten Investitions- und Ausführungsplan<br />
für 2<strong>01</strong>9. Rössler unterstrich die Bedeutung eines gut erhaltenen Straßennetzes:<br />
„Eine streikende Bahn oder niedrigste Pegelstände im Rhein<br />
haben uns gezeigt, wie anfällig unsere Infrastruktur ist.“<br />
Wüst verwies in seiner Ansprache auf die Leistungen der Landesregierung,<br />
wie etwa eine Verdoppelung der externen Ingenieurleistungen<br />
und mehr Personal in der Straßenbauverwaltung. Er forderte schnellere<br />
Planung und Ausführung und versprach, dass das Land auch bereit sei,<br />
dafür mehr Geld zu investieren. „Mehr Bau – weniger Stau“ sei die Devise,<br />
so Wüst und versprach: „Wir alle haben Arbeit satt und das für eine sehr<br />
lange Zeit.“<br />
Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin Landesbetrieb Straßenbau<br />
NRW, unterstrich in ihren Ausführungen die Forderungen des Ministers.<br />
Sie führte aus, welche Schritte ihre Verwaltung bereits unternommen<br />
habe, um Bauzeiten zu verkürzen, beispielsweise die Einrichtung einer<br />
DAV-Geschäftsführer<br />
Marco Bokies im Gespräch.<br />
Koordinationsstelle, Bonus-Malus-Regelungen oder auch die Vergabe<br />
von Mischlosen. „Bei den 24/7-Bautellen sind wir in NRW allerdings mittlerweile<br />
an die Grenze des Machbaren gestoßen“, resümierte die Direktorin.<br />
Prof. Ulf Zander, Abteilungsleiter Straßenbautechnik bei der Bast,<br />
führte diese Aussagen weiter aus und belegte sie mit brisantem Zahlenmaterial:<br />
So gab es bei den Baustellen in den letzten zehn Jahren einen<br />
Zuwachs von 120 % und +300 % mehr Baustellentage. Seinen Ausführungen<br />
nach liegen heute zwischen zwei Autobahnbaustellen im Durchschnitt<br />
rund 26 km, vor zehn Jahren waren es noch 110 km. Aus seiner<br />
Sicht gibt es nur zwei Dinge, wie dieser Entwicklung begegnet werden<br />
kann: „Wir müssen unsere Bauprozesse optimieren und die Haltbarkeit<br />
der Straßen erhöhen.“<br />
„Wie werden wir zukünftig aber konkret schneller bauen und planen?“,<br />
fragte Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer Deges. Er<br />
forderte, dass zukünftig nicht alleine der Preis entscheidend bei der Vergabe<br />
sein dürfe, sondern andere Kriterien ebenfalls betrachtet werden<br />
1|2<strong>01</strong>9
Vor Ort<br />
23<br />
müssten. Seiner Meinung nach müssen auch gesetzliche Regelungen<br />
angepasst werden, etwa das Umweltrecht. „Wenn entschieden ist, dass<br />
eine Straße gebaut werden soll, darf es im Anschluss nicht mehr um das<br />
Ob, sondern nur noch um das Wie gehen“, so Brandenburger. Am Ende<br />
seiner Ausführungen äußerte sich Brandenburger noch einmal zur<br />
Zukunft seiner Behörde. „Nach heutigem Stand“, so der Geschäftsführer,<br />
„wird die Deges in der Infrastrukturgesellschaft aufgehen. Das ist zwar<br />
noch keine Entscheidung, aber eine Tendenz!“<br />
links: Jörg Rössler: „Der<br />
Bund hat die Investitionen<br />
sehr sprunghaft zur<br />
Verfügung gestellt – eine<br />
große Herausforderung<br />
für die gesamte Baubranche.“<br />
unten: (v.l.n.r.) Oliver<br />
Nohse, Jörg Rössler und<br />
André Täube (DAV-Geschäftsführer)<br />
nutzten<br />
die Veranstaltung zum<br />
Meinungsaustausch.<br />
(v.l.n.r.) Prof. Beate Wiemann (Hauptgeschäftsführerin<br />
Bauindustrieverband NRW), Hendrik<br />
Wüst, Oliver Nohse und Jörg Rössler.<br />
Oliver Nohse: „Innovationen, wie sie auch der DAV fördert, sind das Fundament<br />
für schnelleres Planen und Bauen.“ (Quelle: DAV/hin)<br />
Hendrik Wüst: „Wir brauchen keine Mobilitätswende, wir müssen bessere<br />
Angebote schaffen.“<br />
Zum Abschluss der Veranstaltung ergriff Oliver Nohse, Präsident des<br />
DAV, das Wort. Er dankte den Teilnehmern und hob noch einmal die<br />
Bedeutung von Innovationen im Straßenbau hervor, an denen sich auch<br />
der DAV beteiligt. Zum Ende beschwor er eine Metapher aus dem Sport:<br />
„Wenn wir uns die Bundesligatabelle ansehen, steht Dortmund vor den<br />
Münchenern. Das ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass NRW Bayern auch<br />
in der Infrastruktur überholen wird.“ <br />
•<br />
1|2<strong>01</strong>9
24 Vor Ort<br />
ForumMIRO 2<strong>01</strong>8<br />
Neue Wege und klare Forderungen<br />
Das ForumMIRO, die vom Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO, getragene Leitveranstaltung<br />
der deutschen Gesteinsindustrie, führte Ende November<br />
letzten Jahres die Fachwelt rund um Sand,<br />
Kies, Quarzsand und Naturstein erneut in Berlin<br />
zusammen. Das Signal der Tagung war klar: Ohne<br />
eine Anpassung des Rahmens, in dem eine nachhaltige,<br />
geordnete und bedarfsgerechte Rohstoffgewinnung<br />
aus heimischen Lagerstätten stattfinden<br />
kann, wird sich die Versorgungslage absehbar<br />
dramatisch zuspitzen.<br />
Mit einem Rekordwert von über 550 Teilnehmern aus Unternehmen<br />
der mineralischen Rohstoffindustrie, Gästen aus<br />
Verwaltungen, Universitäten, Bundes- und Landesbehörden sowie<br />
parlamentarischen Ausschüssen ging das ForumMIRO 2<strong>01</strong>8 in Berlin<br />
an den Start.<br />
Auf dem Podium am ersten Tag sorgten neben MIRO-Präsident<br />
Dr. Gerd Hagenguth und dem Vizepräsidenten der Bundesanstalt<br />
für Geowissenschaften und Rohstoffe, BGR, Dr. Volker Steinbach,<br />
die Bundestagsabgeordneten Volkmar Vogel (CDU), Bernhard Daldrup<br />
(SPD), Chris Kühn (BÜNDNIS 90/Die Grünen) und Daniel Föst<br />
(FDP) für einen Informationsgewinn. Denn so wenig in der Öffentlichkeit<br />
klar zu sein scheint, warum Gesteinsrohstoffe in Deutschland<br />
gleichermaßen vorhanden und dennoch rar sind, scheint auch<br />
in der Politik das vollständige Verständnis dafür noch nicht vorhanden<br />
zu sein. Hagenguth brachte es auf den Punkt, indem er Ursachen<br />
und Wirkungen benannte. Er forderte die Branchenvertreter<br />
selbst, aber auch Adressaten in der Politik dazu auf, „neue Wege zu<br />
gehen“, denn die aktuelle Situation sei höchst ambivalent: „Angesichts<br />
der guten Baukonjunktur ist die Nachfrage nach unseren<br />
produzierten Gesteinskörnungen enorm hoch. Trotz ausgeschöpfter<br />
Recyclingmöglichkeiten werden derzeit mehr als 500 Mio. t<br />
Gesteinsprodukte im Jahr hauptsächlich für Bauzwecke nachgefragt.<br />
Im Gegenzug aber passiert, was jahrelang absehbar war und<br />
wovor wir warnten, ohne Gehör zu finden. Bundesweit werden<br />
regionale Versorgungsengpässe bei Kies-, Sand- und Natursteinkörnungen<br />
beklagt: Die Situation ist akut und sie wird sich ohne<br />
kurzfristig sachbezogenes Verwaltungshandeln weiter zuspitzen.“<br />
Da die Bedeutung der Rohstoffsicherung als hoheitliche Daueraufgabe<br />
der Daseinsvorsorge bislang scheinbar verkannt wurde,<br />
sei nun die Politik auf allen Ebenen gefordert, die Versorgung der<br />
Wirtschaft mit diesen wichtigen Baurohstoffen sicherzustellen,<br />
damit die Menschen auch künftig noch bauen, wohnen und mobil<br />
bleiben können. Konsequentes Handeln statt Aussitzen sieht der<br />
MIRO-Präsident als Lösung, und betont: „Was wir brauchen, sind<br />
entscheidungswillige Partner in Bund und Bundesländern, die den<br />
<strong>01</strong><br />
02<br />
1|2<strong>01</strong>9
Vor Ort<br />
25<br />
Angesichts der guten<br />
Baukonjunktur ist die Nachfrage nach<br />
unseren produzierten Gesteinskörnungen<br />
enorm hoch.<br />
03<br />
04<br />
Wert der dezentralen Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe verstehen und<br />
sich ebenso wie beim Bauen für beschleunigte Genehmigungsverfahren<br />
einsetzen, damit nicht – wie bereits geschehen – weitere mittelständische<br />
Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen, weil nach erschöpften Vorräten<br />
schlicht die Erweiterungsgenehmigung nicht erteilt wird.“ Auch<br />
mit Blick auf die Umweltgesetzgebung werden Anpassungen erforderlich<br />
sein, die für die Unternehmen Rechtssicherheit schaffen. Nicht<br />
gegen, sondern vielmehr für die Artenvielfalt könnten auf diese Weise<br />
mit dem Prinzip von „Natur auf Zeit“ zusätzliche Chancen geboten werden.<br />
„Wir fragen uns“, so der MIRO-Präsident weiter, „ob die Neuauflage<br />
der deutschen Rohstoffstrategie des Bundes die Leistungen der heimischen<br />
Rohstoffindustrie respektvoll gewichtet und in Richtung der anderen<br />
Ressorts sowie in Richtung der Länder unterstützende Impulse setzt.“<br />
Damit steht gewissermaßen eine Steilvorlage für Oliver Wittke, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie, im Raum. Dieser zeigt am zweiten Tag in seiner Rede stellvertretend<br />
für Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor den erwartungsvollen<br />
Branchenvertretern, dass man sich im BMWi sehr wohl mit der<br />
Rolle der heimischen Sande, Kiese und Natursteine als mengenmäßig am<br />
meisten nachgefragte Rohstoffe Deutschlands auseinandergesetzt hat.<br />
„In der Neuauflage der deutschen Rohstoffstrategie werden wir die<br />
Bedeutung von heimischen mineralischen Rohstoffen für die Rohstoffversorgung<br />
klar herausstellen. Die aktuelle Situation mit regionalen Lieferengpässen<br />
bei Sand, Kies, Schotter und Splitt hat bei vielen Menschen<br />
für Verwunderung gesorgt und sicher auch manchem Akteur in der Politik<br />
die Augen geöffnet. Denn wie kann es sein, dass diese vermeintlich<br />
überall zu findenden ,Steine‘ als Rohstoffe auf einmal knapp werden? Wir<br />
nehmen diese Situation sehr ernst. Zusammen mit den Bundesländern<br />
als Genehmigungsinstanzen gilt es, Lösungen dafür zu finden. Denn wir<br />
haben ein gemeinsames Ziel: die Gewinnung von heimischen Rohstoffen<br />
zu stärken!“<br />
•<br />
05<br />
Bild <strong>01</strong><br />
Bild 02<br />
Bild 03<br />
Bild 04<br />
Bild 05<br />
Die politische Podiumsdiskussion arbeitet die<br />
dramatische Situation bei der Rohstoffversorgung<br />
heraus.<br />
Das ForumMIRO vermeldete einen Besucher- und<br />
einen Ausstellerrekord.<br />
Zwischen den Pausen gab es ausreichend Gelegenheit<br />
zum Fachgespräch.<br />
Dr. Gerd Hagenguth: „Die Politik muss neue Wege<br />
gehen und endlich handeln, statt die Dinge auszusitzen,<br />
um unsere Rohstoffversorgung zu sichern.“<br />
Thilo Juchem, neu gewählter Präsident des UEPG,<br />
überbrachte die Grußworte des europäischen<br />
Gesteinsverbandes. (Quelle: Sven Hobbiesiefken)<br />
1|2<strong>01</strong>9
26 Intern<br />
DAV-Informationsveranstaltungen<br />
Traditionsveranstaltung<br />
für ausschreibende Stellen<br />
Im November und Dezember fand die neue Staffel der Informationsveranstaltungen „Asphaltanwendungen<br />
in der Praxis“ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) statt. Die schon zur Tradition gewordene Seminarreihe<br />
für Vertreter von Ingenieurbüros, Kommunen und Gemeinden verfolgt das Ziel, praktische Tipps für die<br />
Planung und die Ausführung von Asphaltarbeiten zu geben.<br />
Mit rund 280 Teilnehmern waren die vier Veranstaltungen des DAV wieder gut besucht.<br />
Der Zuspruch zu den DAV-Informationsveranstaltungen war ungebrochen.<br />
Rund 280 Teilnehmer konnten insgesamt in den Austragungsstätten<br />
Rastatt, Hamm, Chemnitz und Linstow gezählt werden.<br />
Dabei lag der Prozentsatz an ausschreibenden Stellen, also Mitarbeiter<br />
in Ingenieurbüros und aus Verwaltung, mit über 75 % wieder sehr hoch.<br />
Ein Zeichen dafür, dass die behandelten Themen den Nerv der Zielgruppe<br />
getroffen haben. In der Staffel 2<strong>01</strong>8 standen dann auch wieder<br />
Themen auf der Agenda, die vor allem bei ausschreibenden Stellen auf<br />
Interesse stoßen. Im Einzelnen ging es um: „Richtig Anschluss finden –<br />
Fugen an Aufgrabungen“, „Von Beginn an gut gemacht – Ausschreiben<br />
von Asphaltarbeiten“, „Gummimodifizierte Asphalte“ sowie „Mehr als<br />
nur schwarz – Gestalten mit Asphalt“. Je nach Veranstaltungsort kamen<br />
unterschiedliche Referenten zum Einsatz.<br />
Aber nicht nur die Zuhörer und Referenten konnten ein positives<br />
Feedback der Veranstaltungsreihe ziehen. Für DAV-Mitgliedsfirmen<br />
besteht exklusiv die Möglichkeit, sich im Umfeld der Tagungsräume auf<br />
kleinem Raum zu präsentieren. Und immer mehr Firmen machen von der<br />
Möglichkeit Gebrauch, in direkten Kontakt mit ausschreibenden Stellen<br />
zu treten. Sämtliche Vorträge können auf www.asphalt.de im Bereich<br />
„Service/Downloads/Vorträge Herbst 2<strong>01</strong>8“ heruntergeladen werden.<br />
Für den Herbst 2<strong>01</strong>9 sind weitere Veranstaltungen geplant. •<br />
Großer Beliebtheit erfreut sich auch die kleine begleitende Präsentation von<br />
Mitgliedsunternehmen des DAV. (Quelle: DAV/hin)<br />
1|2<strong>01</strong>9
Intern<br />
27<br />
DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
Willingen spiegelt die<br />
Herausforderungen der<br />
Branche wider<br />
Das Asphaltjahr 2<strong>01</strong>9 beginnt mit dem DAV/DAI-Asphaltseminar in Willingen.<br />
An Themen mangelt es der Branche nicht. Davon legt auch das<br />
Programm der internen Veranstaltung Zeugnis ab, in dem wieder einmal<br />
aktuellen praktischen Fragestellungen des Arbeitsalltages und wesentliche<br />
Forschungsfelder vorgestellt und erörtert werden. Wir sprachen mit<br />
DAV-Geschäftsführer André Täube.<br />
asphalt: Herr Täube, 2<strong>01</strong>9 hat gerade erst<br />
begonnen und schon steht mit dem DAV/<br />
DAI-Asphaltseminar in Willingen das erste<br />
Highlight an.<br />
Täube: Bevor wir auf die kommende Veranstaltung<br />
blicken, würde ich gerne noch etwas<br />
zum abgelaufenen Jahr sagen. Für den DAV<br />
war es ein äußerst erfolgreiches Jahr. Beispielsweise<br />
konnten wir im Zusammenhang<br />
mit der Verordnung über Anlagen zum<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />
(AwSV) eine Lösung erzielen, mit der die<br />
Asphaltbranche leben kann. Denn nun ist<br />
auch im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
eine unbefestigte Lagerung von Ausbauasphalt,<br />
wie sie bisher üblich war, rechtskonform.<br />
Zwar steht die Entscheidung dazu weiterhin<br />
im Ermessen der Behörde, gleichzeitig<br />
ist aber mit der Stellungnahme des Umweltbundesamtes<br />
eine bestimmte Aussage über<br />
die Angemessenheit von Sicherungsmaßnahmen<br />
getroffen worden.<br />
Rechtssicherheit können wir auch bei der<br />
Bildung von Liefergemeinschaften vermelden.<br />
Die Mitglieder des DAV profitieren hier von<br />
einem Positionspapier, das Rahmenbedingungen<br />
für die Bildung von Liefergemeinschaften<br />
aufzeigt. Das Dokument ist in enger Zusammenarbeit<br />
zwischen dem DAV und dem Bundeskartellamt<br />
entstanden und bietet nun endlich<br />
die Rechtssicherheit, nach der unsere Firmen<br />
zu Recht verlangen.<br />
Sehr schöne Erfolge!<br />
Täube: In der Tat und das wird auch wahrgenommen<br />
draußen im Markt, was sich nicht<br />
zuletzt auch in der beachtlichen Zahl neuer<br />
Mitgliedsunternehmen, sowohl ordentlicher<br />
als auch assoziierter, zeigt.<br />
Aber kommen wir zurück zum Asphaltseminar.<br />
Welche Themen stehen im Vordergrund?<br />
Täube: Das Asphaltseminar in Willingen spiegelt<br />
die vielfältigen Herausforderungen unserer<br />
Branche wider. Betrachten wir beispielsweise<br />
einmal die Wiederverwendung von Ausbauasphalt.<br />
Hierzu wird es insgesamt vier<br />
Vorträge geben, die das komplexe Thema für<br />
unsere Branche aus ganz unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln betrachten. Von der Lagerung bis<br />
hin zu Einsatzbeispielen eines einzelnen Bundeslandes<br />
– ein informativer Rundumblick.<br />
Bei der Bildung von<br />
Liefergemeinschaften können wir<br />
Rechtssicherheit vermelden.<br />
Dazu kommen noch alternative Verwendungsmöglichkeiten,<br />
etwa wenn Robert Zimmermann<br />
vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg<br />
etwas zur Anwendung von Asphaltfundationsschichten<br />
in Baden-Württemberg<br />
sagt, oder spezielle Aspekte, wie etwa die<br />
Wiederverwendung von Asphaltgranulat aus<br />
Offenporigem Asphalt in SMA.<br />
Gibt es einen Vortrag, auf den Sie besonders<br />
hinweisen wollen?<br />
Täube: Es wäre nicht fair, aus der Masse der<br />
André Täube (Quelle: DAV/hin)<br />
guten Beiträge einen einzelnen hervorzuheben.<br />
Aber ich freue mich besonders, dass diesmal<br />
vier Vertreter von Landesstraßenbauverwaltungen<br />
in einem eigenen Themenblock<br />
über ihre Erfahrungen berichten. Das ist ein<br />
Resultat der von uns angestrebten engen<br />
Zusammenarbeit mit den Auftraggebern. Denn<br />
nur durch ein partnerschaftliches Miteinander<br />
kann Qualität im Asphaltstraßenbau gesteigert<br />
werden. Dies ist auch erst möglich durch die<br />
gesteigerte Manpower im DAV, denn mit<br />
Andreas Stahl und Thomas Reschke haben wir<br />
zwei weitere Ingenieure an Bord, die diese<br />
Zusammenarbeit maßgeblich mit vorantreiben.<br />
Also ein Asphaltseminar mit hohem<br />
Nutzwert?<br />
Täube: Selbstverständlich! Denn natürlich<br />
fehlt es der Veranstaltung auch nicht an praktischen<br />
Themen. Beispielsweise mit dem Vortrag<br />
von Dr. Stefan Böhm zum neuen DAV-Leitfaden<br />
„Asphalt im kommunalen Straßenbau“,<br />
der von der Praxis dringend benötigt und<br />
erwartet wird. Der Leitfaden wird neben „Ausschreiben<br />
von Asphaltarbeiten“ zu dem Standardwerk<br />
vom DAV werden. Auch den Vortrag<br />
von Marco Schünemann zur „Wiederverwendung<br />
von Asphaltgranulat aus Offenporigem<br />
Asphalt in SMA“ erwarte ich mit Spannung. Dies<br />
insbesondere vor dem Hintergrund unseres<br />
Sonderrundschreibens 5/2<strong>01</strong>8 über die Verwendung<br />
von Splittmastixasphalt auf Bundesfernstraßen.<br />
Mit einem Referat zur Logistik im<br />
Bitumengeschäft sprechen wir in Willingen<br />
über ein weiteres aktuell sehr brisantes Thema.<br />
Denn der Versorgungsengpass beim Bitumen<br />
beschäftigt die ganze Branche. Gut, dass wir<br />
dafür Heike Kördel-Klipp von der Heinrich Kördel<br />
GmbH aus Guxhagen gewinnen konnten.<br />
Sie sehen, ein Besuch in Willingen lohnt in<br />
jedem Fall!<br />
Herr Täube, vielen Dank für das Gespräch!<br />
1|2<strong>01</strong>9
28 Intern<br />
36. DAV/DAI-Asphaltseminar<br />
Technisches Stelldichein in Willingen<br />
Das traditionelle Asphaltseminar des Deutschen<br />
Asphalt verbandes findet vom 11. bis 13. Februar im<br />
Sauerlandstern Hotel in Willingen statt.<br />
Wie gewohnt wird in verschiedenen Themenblöcken der Baustoff<br />
Asphalt beleuchtet. Neben der Wiederverwendung von Ausbauasphalt,<br />
neuen Bauweisen, dem Asphalt-Labor und dem technischen<br />
Regelwerk stehen in diesem Jahr auch Asphaltthemen aus Sicht der Verwaltung<br />
auf der Agenda. André Täube, Geschäftsführer beim DAV, zeigt<br />
sich zufrieden: „Das Asphaltseminar in Willingen spiegelt die vielfältigen<br />
Herausforderungen unserer Branche wider.“<br />
Das Asphaltseminar in Willingen ist ausschließlich Mitgliedern des<br />
Verbandes vorbehalten. Anmeldungen können online im Mitgliederbereich<br />
unter www.asphalt.de erfolgen.<br />
Vom 11. bis 13. Februar findet im Sauerlandstern Hotel das 36. DAV/DAI-<br />
Asphaltseminar statt. (Quelle: Sauerlandstern)<br />
Seminarprogramm<br />
Montag, 11. Februar 2<strong>01</strong>9<br />
ab 11.00 Uhr Einschreibung<br />
12.30–14.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen,<br />
anschl. Kaffee im Foyer<br />
14.00 Uhr Begrüßung, Hinweise<br />
Aus den Ländern<br />
14.15 Uhr bis 16.15 Uhr Moderation: Dipl.-Ing. André Täube, DAV, Bonn<br />
Einsatz von Ausbauasphalt in Sachsen-Anhalt<br />
M. Sc. Lisa Berndt, Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Halberstadt<br />
Anwendung von Asphaltfundationsschichten und Bauliche<br />
Erhaltung in Baden-Württemberg<br />
BD Dipl.-Ing. Robert Zimmermann, Verkehrsministerium Baden-Württemberg<br />
Erfahrungen zur Asphaltstraßenerneuerung in Schleswig<br />
Holstein<br />
Dipl.-Ing. Torsten Conradt, Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr<br />
Schleswig-Holstein, Kiel<br />
Verwertung teer-/pechhaltiger Ausbaustoffe in NRW<br />
Dr.-Ing. Christoph Dröge, Landesbetrieb Straßenbau NRW, Gelsenkirchen<br />
16.15 Uhr bis 16.45 Uhr Kommunikationspause<br />
Forschung des DAI<br />
16.45 Uhr bis 18.15 Uhr Moderation: Dipl.-Ing. Thomas Reschke,<br />
DAV, Bonn<br />
Entwicklung prozesssicherer Offenporiger Asphalte<br />
Dr.-Ing. Lars Neutag, MPV Materialprüfungs- und Vertriebsgesellschaft für<br />
Straßenbaustoffe mbH, Bottrop<br />
Bitumenqualität visualisiert in Netzdiagrammen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg, Ruhr-Universität Bochum<br />
Ökoprofil für die Asphaltbauweise<br />
M. Sc. Anna Enesei, M. Sc. Andreas Stahl, Deutscher Asphaltverband DAV<br />
e.V., Bonn<br />
<strong>19</strong>.00 Uhr Sauerländer Buffet im Wirtshaus<br />
Dienstag, 12. Februar 2<strong>01</strong>9<br />
Bitumen<br />
9.00 Uhr bis 10.30 Uhr Moderation: Dr. rer. nat. Martin Vondenhof, Shell<br />
Deutschland Oil GmbH<br />
Innovatives Bindemittelkonzept<br />
Dr.-Ing. Tobias Hagner, TOTAL Bitumen Deutschland GmbH, Brunsbüttel<br />
Logistik im Bitumengeschäft<br />
Heike Kördel-Klipp, Heinrich Kördel GmbH, Guxhagen<br />
Bitumendatensammlung – Wie geht es weiter?<br />
Dipl.-Ing. Bernd Nolle, TPA GmbH, Stuttgart<br />
10.30 Uhr bis 11.00 Uhr Kommunikationspause<br />
Innovationen<br />
11.00 Uhr bis 12.30 Uhr Moderation: Dr.-Ing. Peter Arnold, Matthias<br />
Heyer Straßenbaustoffe GmbH, Wegberg<br />
3-fache SMA-Befestigung für schwerste Beanspruchungen<br />
Dr. Igor Ruttmar, TPA Sp.z.o.o., Pruszków/Polska<br />
Splittreiche Asphaltbetone – eine neue Bauweise?<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Lüthje, asphalt-labor Arno J. Hinrichsen GmbH & Co.,<br />
Wahlstedt<br />
Konservierung von Asphalt – Wenn der OPA alt wird …<br />
Sebastian Miesem, Possehl Spezialbau GmbH, Sprendlingen<br />
12.30 Uhr bis 14.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen, anschl. Kaffee im<br />
Foyer<br />
1|2<strong>01</strong>9
Intern<br />
29<br />
Aus der Praxis<br />
14.00 Uhr bis 15.30 Uhr Moderation: Dr.-Ing. Knut Johannsen,<br />
EUROVIA Services GmbH, Bottrop<br />
Wiederverwendung von Asphaltgranulat aus Offenporigem<br />
Asphalt in SMA<br />
Dipl.-Ing. Marco Schünemann, KEMNA BAU Andreae GmbH & Co. KG,<br />
Pinneberg<br />
Praxiserfahrungen mit Gummimodifizierten Asphalten<br />
Dipl.-Ing. Katrin Hunstock, MPV GmbH / EUROVIA, Wandlitz<br />
Nachtbaustelle A9 – eine Herausforderung<br />
Dipl.-Ing. Kerstin Gärtner, TPA GmbH, Regensburg<br />
15.30 Uhr bis 16.00 Uhr Kommunikationspause<br />
Neue Regelungen<br />
16.00 Uhr bis 17.30 Uhr Moderation: RA Marco Bokies, DAV Bonn<br />
Baustellenabsicherung nach ASR A5.2<br />
Dipl.-Ing. Thomas Vogel, BG BAU Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft,<br />
Koblenz<br />
Lagerung von Ausbauasphalt vor dem Hintergrund der neuen<br />
AwSV<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nadja Golla, EUROVIA Industrie GmbH, Berlin<br />
Überarbeitung ZTV/TL Asphalt-StB – Update<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg, Fachhochschule Münster<br />
<strong>19</strong>.00 Uhr Italienischer Abend in der Trattoria<br />
Mittwoch, 13. Februar 2<strong>01</strong>9<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
9.00 Uhr bis 10.30 Uhr Moderation: Bernd Hinrichs M.A., DAV Bonn<br />
Das Asphaltstudium – ein Erfolgsmodell<br />
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Verena Rosauer, Rosauer Gutachten und<br />
Beratung zum Straßenbau, Essen<br />
Meisterausbildung in der Steine- und Erden-Industrie<br />
Dr. Bettina Nickel, Johannes Nickel GmbH & Co. KG, Nidda<br />
Asphalt im kommunalen Straßenbau – der neue DAV-Leitfaden<br />
Akad. Dir. Dr.-Ing. Stefan Böhm, Technische Universität Darmstadt<br />
10.30 Uhr bis 11.00 Uhr Kommunikationspause<br />
Asphalt abseits der Straße<br />
11.00 Uhr bis 12.00 Uhr Moderation: Dr.-Ing. Daniel Gogolin, Ingenieurgesellschaft<br />
PTM Dortmund mbH<br />
Asphaltbefestigungen für landwirtschaftliche Fahrsiloanlagen<br />
Dipl.-Ing. Thomas Behle, Hohenloher Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG,<br />
Bretzfeld<br />
Asphalt auf Containerterminals<br />
Dipl.-Ing. Kolja Schwandt, Eurogate Technical Services GmbH, Bremerhaven<br />
Abschlussdiskussion, Zusammenfassung<br />
12.00 Uhr Ende der Veranstaltung, Imbiss<br />
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30 Schwerpunkt: Bitumen<br />
Überblick zum Forschungsprojekt<br />
Bindemitteldesign für Asphaltstraßen<br />
(Quelle: Eurobitume)<br />
Im Rahmen dieses Projekts wurde das Ziel verfolgt,<br />
ein Bindemitteldesign abzuleiten, mit dem eine gezielte<br />
Beeinflussung der Bitumeneigenschaften möglich<br />
wird. Dafür wurden elf Bitumenproben in drei<br />
verschiedenen Alterungszuständen mithilfe unterschiedlicher<br />
chemischer und physikalischer Verfahren<br />
untersucht. Basierend auf den Prüfergebnissen wurden<br />
zunächst bilaterale Zusammenhänge zwischen<br />
den chemischen und physikalischen Kennwerten<br />
gesucht und anschließend Modelle in Form von Linearkombinationen<br />
erstellt, in denen die physikalischen<br />
Kennwerte durch chemische Kennwerte erfasst wurden.<br />
In diesem Zusammenhang zeigte sich, dass sowohl<br />
die Gehalte als auch die Molmassen und somit<br />
die Molekülgrößen der einzelnen Bitumenfraktionen<br />
einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten des<br />
Bitumens aufweisen. Durch das Umstellen der Linearkombinationen<br />
ergibt sich ein theoretisches Bindemitteldesign,<br />
mit dem bei Vorgabe eines Kennwerts<br />
die erforderlichen Fraktionsgehalte zum Erreichen<br />
des Kennwerts bestimmt werden können.<br />
FÖRDERUNG<br />
Diesem Artikel liegen<br />
Teile des im Auftrag des<br />
Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur, vertreten<br />
durch die Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen, unter<br />
FE 07.0249/2<strong>01</strong>1/BRB<br />
laufenden Forschungsvorhabens<br />
zugrunde.<br />
Die Verantwortung für<br />
den Inhalt liegt allein<br />
bei den Autoren.<br />
Für den Einsatz von Bitumen im Straßenbau ist die<br />
Kenntnis über die Eigenschaften des Bindemittels<br />
unerlässlich. Ein innovativer Schritt darüber hinaus wäre<br />
es, wenn die Eigenschaften des Bitumens gezielt beeinflusst<br />
werden und die Bindemittel somit den jeweiligen<br />
Anforderungen angepasst werden könnten. Einen theoretischen<br />
Ansatz zu dieser gezielten Beeinflussung der<br />
Bitumeneigenschaften bildet das Projekt Bindemitteldesign<br />
für Asphaltstraßen durch Definition eines chemisch-rheologischen<br />
Anforderungsprofils (FE<br />
07.0249/2<strong>01</strong>1/BRB). Das Ziel dieses Projekts war das Auffinden<br />
von Zusammenhängen zwischen dem chemischen<br />
Aufbau und den physikalischen Eigenschaften des<br />
Bitumens. Auf der Grundlage dieser Zusammenhänge<br />
sollte anschließend ein Bindemitteldesign abgeleitet<br />
werden, das eine gezielte Beeinflussung der Bitumeneigenschaften<br />
erlaubt.<br />
Untersuchungsgrundlage<br />
Als Untersuchungsgrundlage dienten elf Straßenbaubitumen<br />
aus fünf verschiedenen Raffinerien, die in vier unterschiedlichen<br />
Sorten nach DIN EN 12591 (2009) vorlagen.<br />
Weiterhin wurden vier verschiedene Gesteinsproben<br />
betrachtet, die sehr unterschiedliche Hafteigenschaften<br />
zum Bitumen aufwiesen. Durch die Probenauswahl sollte<br />
ein möglichst weites Feld unterschiedlicher Eigenschaften<br />
von Bitumen und Gesteinskörnung abgedeckt werden.<br />
Die Proben wurden mithilfe einer Vielzahl chemischer<br />
und physikalischer Methoden untersucht, wobei die Bitumenproben<br />
in unterschiedlichen Alterungszuständen<br />
betrachtet wurden. Dabei wurde mittels des Rotating<br />
Flask Tests (RFT) nach DIN EN 12607-3 (2007) eine Kurzzeitalterung<br />
und mittels einer Kombination aus RFT- und<br />
PAV-Alterung (Pressure Ageing Vessel) nach DIN EN 14769<br />
(2<strong>01</strong>2) eine Langzeitalterung simuliert.<br />
Einen Überblick zu den angewandten Untersuchungsverfahren<br />
zeigt Abbildung 1. Die chemischen Untersuchungen<br />
erfolgten dabei überwiegend im Fachgebiet<br />
Chemie mesoskopischer Systeme der Universität Kassel,<br />
während die physikalischen Untersuchungen vom<br />
ASPHALTA Prüf- und Forschungslaboratorium Berlin<br />
durchgeführt wurden.<br />
In diesem Artikel werden jedoch nicht die Ergebnisse<br />
aller Untersuchungsmethoden betrachtet, sondern die<br />
wesentlichen Ergebnisse aus dem Projekt in Bezug auf das<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Bitumen<br />
31<br />
Bitumen vorgestellt. Für tiefer gehende Informationen zu<br />
den Randbedingungen der einzelnen Methoden sowie<br />
den Ergebnissen in Bezug auf das Haftverhalten und Alterungsverhalten<br />
sei an dieser Stelle auf den Schlussbericht<br />
des Projekts [Stephan, Weigel 2<strong>01</strong>8] verwiesen.<br />
Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse<br />
basierte auf statistischen Verfahren, wobei in einem ersten<br />
Schritt bilaterale Korrelationen zwischen den chemischen<br />
und physikalischen Kennwerten gesucht wurden.<br />
Zur Bewertung dieser Korrelationen diente der Korrelationskoeffizient<br />
nach Pearson r, der sowohl eine Aussage<br />
über die Stärke als auch über die Richtung eines Zusammenhangs<br />
erlaubt. Ein positiver Korrelationskoeffizient<br />
beschreibt dabei einen positiven linearen Zusammenhang,<br />
sodass mit ansteigenden Werten der einen Variablen<br />
auch die Werte der zweiten Variablen zunehmen.<br />
Durch einen negativen Koeffizienten wird hingegen eine<br />
gegenläufige Entwicklung von zwei Variablen beschrieben.<br />
Weiterhin gelten im Allgemeinen Zusammenhänge<br />
mit einem Koeffizienten von |r| ≥ 0,8 als starke Korrelationen,<br />
während 0,8 > |r| ≥ 0,5 Korrelationen mittlerer<br />
Stärke und |r| < 0,5 schwache Korrelationen symbolisieren<br />
[Janssen, Laatz 2<strong>01</strong>3; Fahrmeir et al. 2007].<br />
In einem weiteren Schritt wurden Modelle zur Erfassung<br />
der physikalischen Kennwerte auf Basis der chemischen<br />
Kennwerte erstellt. Aufgrund der Vielzahl an Kennwerten<br />
wurde dafür eine multivariate Regressionsanalyse<br />
durchgeführt, für die sich bspw. die Multiple Lineare<br />
Regressionsanalyse (MLR) oder die Hauptkomponentenregression<br />
(Principal Component Regression PCR) eignet.<br />
Diese Methoden erlauben die Erfassung einer Zielgröße<br />
durch mehrere x-Variablen gleichzeitig, wofür eine<br />
Linear kombination der Form<br />
y physikalisch = b 0 + b 1 ∙ x Chemie,1 + b 2 ∙ x Chemie,2 +<br />
… + b n ∙ x Chemie,n<br />
erstellt wird. Grundsätzlich eignen sich beide Verfahren<br />
für die betreffende Auswertung, wobei die PCR grundsätzlich<br />
auch mit stark korrelierenden x-Variablen umgehen<br />
kann. Dafür ist in dieser Methode eine Faktorenanalyse<br />
integriert, mit der zunächst stark korrelierende Variablen<br />
zu Faktoren zusammengefasst werden. Diese Faktoren<br />
bilden die Eingangsgrößen für die Regressionsanalyse,<br />
wobei die Regressionskoeffizienten anschließend<br />
wieder auf die ursprünglichen Variablen umgerechnet<br />
werden [Kessler 2007]. Im Rahmen dieses Artikels wurde<br />
die Hauptkomponentenregression (PCR) angewandt, um<br />
Einflüsse aus möglichen Korrelationen zwischen den<br />
x-Variablen erfassen zu können.<br />
Zur Bewertung der ermittelten Modelle wurde zum<br />
einen das Bestimmtheitsmaß R 2 als Maß für das Verhältnis<br />
von erklärter Streuung zur Gesamtstreuung und zum<br />
anderen der mittlere Fehler Root Mean Square Error<br />
(RMSE) der Anpassung herangezogen. Der mittlere Fehler<br />
RMSE kann der zulässigen Spanne des jeweiligen Kennwerts<br />
nach der entsprechenden Norm gegenübergestellt<br />
und somit die Güte des erarbeiteten Modells abgeschätzt<br />
werden (nach [Fahrmeir et al. 2007; Kessler 2007; Backhaus<br />
et al. 2<strong>01</strong>1; de Peinder 2009]). Weiterhin wurde zur Bewertung<br />
des Modells eine Kreuzvalidierung durchgeführt, für<br />
die im Rahmen einer Analyse mehrere Einzelmodelle<br />
erstellt werden. Für jedes dieser Modelle wird jeweils eine<br />
Probe aus der Modellerstellung ausgeschlossen und<br />
Abbildung 1: Überblick zu<br />
den angewandten Untersuchungsmethoden<br />
im Rahmen<br />
des Projektes Bindemitteldesign.<br />
(Quelle: TU Berlin)<br />
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1|2<strong>01</strong>9
32 Schwerpunkt: Bitumen<br />
anschließend zur Überprüfung des Modells herangezogen<br />
[Kessler 2007].<br />
Die Durchführung der PCR erfolgte mithilfe der Software<br />
The Unscrambler X 10.3.<br />
Bilaterale Zusammenhänge<br />
Im Rahmen des Projekts konnte eine Vielzahl von Korrelationen<br />
zwischen den chemischen und den physikalischen<br />
Kennwerten des Bitumens gefunden werden. Als<br />
Datengrundlage für diese Korrelationen dienten die elf<br />
Bitumenproben in allen drei Alterungszuständen, sodass<br />
sich eine Fallzahl von insgesamt 33 Proben ergab. Als<br />
wesentliches Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigte<br />
sich, dass insbesondere die einzelnen Fraktionen des<br />
Bitumens einen wesentlichen Einfluss auf das Verhalten<br />
des Bindemittels aufweisen. Bei diesen Fraktionen handelt<br />
es sich um die Asphaltene, Erdölharze, Aromaten und<br />
gesättigten Kohlenwasserstoffe, die im Allgemeinen als<br />
SARA-Fraktionen gelten. Diese Bezeichnung leitet sich<br />
von den englischen Begriffen Saturates (gesättigte Kohlenwasserstoffe),<br />
Aromatics (Aromaten), Resins (Erdölharze)<br />
und Asphaltenes (Asphaltene) ab. Die Bestandteile<br />
dieser Fraktionen weisen von den gesättigten Kohlenwasserstoffen<br />
zu den Asphaltenen hin zunehmende Molmassen,<br />
Heteroatome und Gehalte an aromatischen Verbindungen<br />
auf [Hunter et al. 2<strong>01</strong>5; Lesueur 2009; Zenke<br />
<strong>19</strong>89]. Nach dem allgemein angenommenen Modell eines<br />
kolloidalen Systems liegen die Asphaltene und ein Teil der<br />
Erdölharze in Form von Mizellen als dispergierte Teilchen<br />
vor, die in einem Dispersionsmittel aus gesättigten Kohlenwasserstoffen,<br />
Aromaten und einem Teil der Erdölharze<br />
dispergiert werden [Hunter et al. 2<strong>01</strong>5].<br />
Diese Fraktionen weisen einen erheblichen Einfluss<br />
auf die Bitumeneigenschaften auf, was sich auch im Rahmen<br />
dieses Projekts gezeigt hat. So konnten viele Korrelationen<br />
zwischen dem Asphaltengehalt sowie verschiedenen<br />
Verhältnissen der Fraktionen und den physikalischen<br />
Eigenschaften gefunden werden. Abbildung 2<br />
zeigt einige ausgewählte Zusammenhänge für den mittels<br />
DSR bestimmten Phasenwinkel bei 30 °C, in der neben<br />
dem Asphaltengehalt auch das Verhältnis von Asphaltenund<br />
Erdölharzgehalt I As/H sowie das Verhältnis von Aromaten-<br />
und Asphaltengehalt I Ar/As betrachtet werden. Die<br />
beiden Verhältnisse geben dabei eine Aussage darüber,<br />
wie stark die Mizellen vom Dispersionsmittel peptisiert<br />
und somit dispergiert werden.<br />
Grundsätzlich beschreibt der Phasenwinkel das Verhältnis<br />
zwischen dem viskosen und dem elastischen Anteil,<br />
wobei ein Wert von δ = 90° ein ideal viskoses und ein Wert<br />
von δ = 0° ein ideal elastisches Verhalten verdeutlicht [Mezger<br />
2<strong>01</strong>0]. Nach Abbildung 2 zeigt sich zwischen dem<br />
Asphaltengehalt und dem Phasenwinkel ein negativer<br />
Abb. (a) Abb. (b) Abb. (c)<br />
Abbildung 2: Korrelationen<br />
zwischen dem Phasenwinkel<br />
δ bei 30 °C und (a) dem<br />
Asphaltengehalt (r = -0,95),<br />
(b) dem Verhältnis von<br />
Asphaltenen und Erdölharzen<br />
(r = -0,87) und (c) dem<br />
Verhältnis von Aromaten<br />
und Asphaltenen (r = 0,88).<br />
(Quelle: TU Berlin)<br />
Zusammenhang, sodass mit steigendem Asphaltengehalt<br />
der Phasenwinkel geringer wird und somit der elastische<br />
Anteil des Bitumens wächst. Anhand der Verhältnisse<br />
ergibt sich weiterhin, dass der elastische Anteil des Bitumens<br />
mit zunehmend schlechter peptisierten Mizellen<br />
zunimmt. In Bezug auf das Verhältnis von Aromaten und<br />
Asphaltenen zeigt sich nach Abbildung 2 (c) zudem, dass<br />
dieses anstelle eines linearen vielmehr einen exponentiellen<br />
Zusammenhang zum Phasenwinkel aufweist.<br />
Die erreichten Korrelationskoeffizienten für den<br />
Zusammenhang zwischen den chemischen Kennwerten<br />
und dem Phasenwinkel auf verschiedenen Temperaturstufen<br />
sind in Tabelle 1 zusammengefasst, in der zudem<br />
auch Korrelationen zu weiteren physikalischen Kennwerten<br />
angegeben sind.<br />
Nach Tabelle 1 bestehen weiterhin Zusammenhänge<br />
zwischen den SARA-Fraktionen und dem Erweichungspunkt<br />
T R&K und dem komplexen Schermodul log |G*|.<br />
Aufgrund der Richtung der Korrelationen lässt sich<br />
schlussfolgern, dass mit steigendem Asphaltengehalt<br />
und zunehmend schlechter peptisierten Mizellen auch<br />
die Viskosität bei hohen Temperaturen (T R&K ) und die Steifigkeit<br />
(log |G*|) zunehmen.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Bitumen<br />
33<br />
Asphaltengehalt<br />
I As/H = Asphaltengehalt<br />
Erdölharzgehalt<br />
I Ar/H = Aromatengehalt<br />
Asphaltengehalt<br />
[M.-%] [-] [-]<br />
r r r<br />
Erweichungspunkt T R&K [°C] 0,89 -0,81<br />
Penetrationsindex PI [-] 0,86 0,84<br />
Phasenwinkel δ 30 °C [°] -0,95 -0,87 0,88 (exp.: 0,94)<br />
Phasenwinkel δ 50 °C [°] -0,96 -0,9 0,87 (exp.: 0,96)<br />
Komplexer Schermodul log |G*| 30 °C [Pa] 0,8 -0,8<br />
Komplexer Schermodul log |G*| 50 °C [Pa] 0,87 -0,85<br />
Tabelle 1: Korrelationskoeffizienten<br />
r ausgewählter<br />
starker Korrelationen<br />
zwischen den SARA-Fraktionen<br />
und verschiedenen<br />
physikalischen Kennwerten.<br />
(Quelle: TU Berlin)<br />
Zusammenfassend lässt sich somit ein maßgebender<br />
Einfluss des Asphaltengehalts und der Verhältnisse der<br />
SARA-Fraktionen auf die physikalischen Eigenschaften<br />
des Bitumens festhalten.<br />
Modelle zur Erfassung der physikalischen<br />
Eigenschaften<br />
Basierend auf den bilateralen Korrelationen war das Ziel<br />
des Projekts die Ableitung eines Bindemitteldesigns, das<br />
die Beeinflussung der einzelnen Eigenschaften durch die<br />
Modifizierung der Bitumenzusammensetzung erlaubt.<br />
Als Grundlage dieses Designs wurden zunächst Modelle<br />
erstellt, um den Zusammenhang zwischen dem chemischen<br />
Aufbau und den Eigenschaften des Bitumens zu<br />
erfassen. Für diese Modelle wurden jeweils mehrere chemische<br />
Kennwerte betrachtet, da aufgrund des komplexen<br />
Aufbaus des Bitumens ein einzelner Kennwert nicht<br />
zur Erfassung der verschiedenen physikalischen Eigenschaften<br />
ausreicht. Anhand der PCR-Analysen konnte<br />
festgestellt werden, dass sich verschiedene physikalische<br />
Eigenschaften des Bitumens mithilfe der SARA-Fraktionen<br />
abschätzen lassen. Dabei sind jedoch nicht allein die<br />
Gehalte, sondern weiterhin auch die Molmassen und<br />
somit die Molekülgrößen der einzelnen Fraktionen von<br />
entscheidender Bedeutung. Die Grundlage der Modelle<br />
bildet somit die folgende Linearkombination, in der die<br />
Gehalte w und die zahlenmittlere Molmassenmittelwerte<br />
M n der einzelnen Fraktionen enthalten sind:<br />
y = b 0 + b 1 · w gesKW + b 2 · w pol.arom.Verb. +<br />
b 3 · w pol.arom.Verb. + b 4 · w Asphaltene + b 5 · M n,gesKW +<br />
b 6 · M n,Aromaten + b 7 · M n,pol.arom.Verb + b 8 · M n,Asphaltene<br />
Mithilfe dieser Linearkombination lassen sich durch die<br />
jeweilige Anpassung der Regressionskoeffizienten verschiedene<br />
physikalische Kennwerte erfassen. Abbildung<br />
3 zeigt beispielhaft die grafische Gegenüberstellung der<br />
gemessenen und berechneten Werte des Phasenwinkels δ<br />
bei 30 °C, während Tabelle 2 einen Überblick über ausge<br />
Regressionskoeffizienten der Linearkombinationen unter Berücksichtigung<br />
der vier SARA-Fraktionen zur Beschreibung des physikalischen Verhaltens<br />
T R&K log |G*| 30 °C log |G*| 50 °C δ 30 °C δ 50 °C<br />
[K] [Pa] [Pa] [°] [°]<br />
Gehalt an gesKW [M.-%] -0,3692 -0,0024 -0,0009 0,3531 -0,054<br />
Gehalt Aromaten [M.-%] -0,2631 -0,0543 -0,0589 0,3953 0,55<br />
Gehalt pol. arom. Verb. [M.-%] 0,4771 0,0376 0,0282 -0,18 0,276<br />
Gehalt Asphaltene [M.-%] 1,5162 0,0564 0,0718 -2,1528 -1,2397<br />
M n, gesKW [g/mol] 0,<strong>01</strong>65 0,0003 0,0005 -0,<strong>01</strong>37 -0,<strong>01</strong>95<br />
M n, Aromaten [g/mol] -0,0411 -0,0<strong>01</strong>8 -0,0<strong>01</strong>9 0,0268 0,0334<br />
M n, pol.arom.Verb. [g/mol] 0,0246 0,0024 0,0023 -0,0291 -0,0309<br />
M n, Asphaltene [g/mol] -0,0029 -0,0002 -0,00<strong>01</strong> 0,0027 -0,0008<br />
Konstante [-] 307,7 5,072 3,817 93,5 88,4<br />
Zusammenhang zwischen gemessenen und berechneten Prüfgrößen<br />
Kalibrierung<br />
Korrelationskoeffizient r 0,937 0,9<strong>01</strong> 0,925 0,973 0,897<br />
Bestimmtheitsmaß R² 87,80 % 81,10 % 85,50 % 94,60 % 80,50 %<br />
RMSE 2,6 K 0,18 Pa 0,<strong>19</strong> Pa 2,3° 3,0°<br />
Validierung<br />
Korrelationskoeffizient r 0,851 0,834 0,863 0,951 0,86<br />
Bestimmtheitsmaß R² 72,40 % 69,50 % 74,50 % 90,50 % 74,00 %<br />
RMSE 4,8 K 0,25 Pa 0,26 Pa 3,2° 3,8°<br />
Tabelle 2: Parameter der<br />
Linearkombinationen<br />
unter Berücksichtigung der<br />
vier SARA-Fraktionen zur<br />
Beschreibung ausgewählter<br />
physikalischer Kennwerte<br />
und Alterungsindizes. (Quelle:<br />
TU Berlin)<br />
1|2<strong>01</strong>9
34 Schwerpunkt: Bitumen<br />
Abbildung 3: Gegenüberstellung<br />
des gemessenen<br />
und berechneten Phasenwinkels<br />
δ bei 30 °C. (Quelle:<br />
TU Berlin)<br />
der Erweichungspunkt T R&K abschätzen. Die Bestimmtheitsmaße<br />
für diese Anpassungen sind zwar geringer,<br />
aber dennoch stellen sich zwischen den gemessenen und<br />
berechneten Kennwerten jeweils starke Zusammenhänge<br />
ein. In Bezug auf den mittleren Fehler RMSE ergeben<br />
sich für den komplexen Schermodul Abweichungen<br />
von 3 bis 5 % bezogen auf den Mittelwert, womit dieser<br />
deutlich unterhalb der zulässigen Spanne von 15 % nach<br />
DIN EN 14770 (2<strong>01</strong>2) liegt. Die zulässige Abweichung für<br />
den Erweichungspunkt liegt hingegen bei 3 °C und wird<br />
somit durch den mittleren Fehler der Validierung überschritten.<br />
Dies könnte möglicherweise auf die geringe<br />
Probenanzahl zurückzuführen sein, weshalb diese Analysen<br />
nochmals mithilfe eines größeren Datensatzes modifiziert<br />
werden sollten. Nach diesen Ergebnissen erlauben<br />
die SARA-Fraktionen jedoch lediglich eine grobe Abschätzung<br />
des Erweichungspunkts. Einige Kennwerte wie beispielsweise<br />
die Biegekriechsteifigkeit und der m-Wert zur<br />
Erfassung des Tieftemperaturverhaltens nach der<br />
BBR-Untersuchung konnten hingegen nicht zufriedenstellend<br />
erfasst werden.<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Autoren möchten sich<br />
herzlich bei der Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen für die<br />
Unterstützung und die fachliche<br />
Betreuung und Beratung<br />
bedanken.<br />
Darüber hinaus gilt weiterer<br />
Dank den Mitarbeitern des<br />
Fachgebiets Chemie mesoskopischer<br />
Systeme des Instituts<br />
für Chemie der Universität<br />
Kassel und den Mitarbeitern<br />
der ASPHALTA Prüf- und<br />
Forschungslaboratorium für<br />
die umfangreichen Untersuchungen.<br />
wählte Linearkombinationen zur Erfassung verschiedener<br />
Kennwerte gibt. Die Grundlage dieser Modelle bilden wie<br />
auch bei den Korrelationsanalysen jeweils die elf Bitumenproben<br />
in den drei verschiedenen Alterungszuständen,<br />
sodass sich eine Gesamtanzahl von 33 Proben ergab.<br />
In Abbildung 3 sind neben den Kalibrier- und Validierdaten<br />
weiterhin die Kriterien zur Bewertung der Anpassung<br />
in Form des Bestimmtheitsmaßes R² und des mittleren<br />
Fehlers RMSE angegeben. Darüber hinaus ist in der<br />
Abbildung die Winkelhalbierende dargestellt, wobei<br />
geringe Abstände der Bitumenproben zu der Winkelhalbierenden<br />
für eine hohe Anpassungsgüte sprechen. Für<br />
den Phasenwinkel δ bei 30 °C zeigt sich sowohl anhand<br />
der Bestimmtheitsmaße als auch anhand der Annäherung<br />
der Werte an die Winkelhalbierende eine hohe Anpassungsgüte.<br />
Diese wird weiterhin durch die mittleren Fehler<br />
RMSE bestätigt, da diese mit 2,3° für die Kalibrierung<br />
und mit 3,2 °C für die Validierung in der gleichen Größenordnung<br />
wie die nach Norm DIN EN 14770 (2<strong>01</strong>2) geltende<br />
maximal zulässige Abweichung des Phasenwinkels von<br />
3° liegen. Somit lässt sich anhand der Gehalte und der<br />
Molmassenmittelwerte der SARA-Fraktionen der Phasenwinkel<br />
δ auf einer Temperaturstufe von 30 °C anpassen.<br />
Vergleichbare Ergebnisse konnten auch für die übrigen<br />
Temperaturstufen im mittleren Gebrauchsbereich gefunden<br />
werden, während jedoch mit zunehmend steigenden<br />
Temperaturen eine Abnahme der Anpassungsgüte festzustellen<br />
ist. Diese ist auf die Annäherung des Phasenwinkels<br />
δ auf einen Wert von 90° zurückzuführen, der das<br />
zunehmend viskose Verhalten der Bitumen bei steigenden<br />
Temperaturen verdeutlicht (vgl. Tabelle 2). Auf den<br />
höheren Temperaturstufen zeigen sich somit wenig aussagekräftige<br />
Modelle.<br />
Neben dem Phasenwinkel lassen sich nach Tabelle 2<br />
weiterhin auch der komplexe Schermodul log |G*| und<br />
Ableitung eines Bindemitteldesigns<br />
Basierend auf den vorgestellten Modellen und den darin<br />
erstellten Linearkombinationen erfolgte anschließend<br />
die theoretische Ableitung eines Bindemitteldesigns.<br />
Durch das Umstellen der Linearkombinationen können<br />
die Gehalte der einzelnen Fraktionen bestimmt werden,<br />
die theoretisch zum Erreichen eines jeweils vorgegebenen<br />
Kennwerts erforderlich sind. In Bezug auf den Phasenwinkel<br />
bei 30 °C gehen die Gehalte der gesättigten<br />
und Kohlenwasserstoffe und Aromaten beispielsweise<br />
positiv in die Berechnung ein (vgl. Tabelle 2), sodass durch<br />
zunehmende Gehalte dieser Fraktionen ein wachsender<br />
Phasenwinkel erwartet werden kann. Eine gezielte Erhöhung<br />
kann somit durch die Zugabe dieser Fraktionen<br />
erfolgen, wobei die für einen definierten Phasenwinkel<br />
erforderlichen Gehalte durch das Umstellen der Linearkombination<br />
berechnet werden können.<br />
Die erstellten Modelle bieten somit einen ersten<br />
Ansatz für ein Bindemitteldesign, mit dem die Eigenschaften<br />
eines Bitumens gezielt verändert werden könnten.<br />
Trotz des erfolgreichen Ansatzes bleibt die Idee eines<br />
Bindemitteldesigns jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />
eine visionäre Vorstellung, da vor einem möglichen Einsatz<br />
in der Praxis noch ein großer Forschungsbedarf<br />
besteht. So müssten die erstellten Modelle noch kombiniert<br />
werden, um bei der Vorgabe verschiedener Kennwerte<br />
und somit eventuell gegensätzlichen Anforderungen<br />
an die SARA-Fraktionsgehalte ein Optimum finden<br />
zu können. Zudem wird durch die Zugabe einzelner Fraktionen<br />
das Verhältnis der Fraktionen zueinander beeinflusst,<br />
was sich negativ auf die Solvatationsfähigkeit des<br />
Bitumens auswirken könnte. Aus diesem Grund sollte<br />
untersucht werden, ob bestimmte Verhältnisse zwischen<br />
den Fraktionen einzuhalten sind und somit entsprechende<br />
Bedingungen in den Modellen verankert werden<br />
1|2<strong>01</strong>9
Schwerpunkt: Bitumen<br />
35<br />
sollten. Die größte Herausforderung in Bezug auf ein synthetisches<br />
Bindemitteldesign besteht jedoch in einer<br />
großtechnischen Auftrennung der Bitumen in die einzelnen<br />
SARA-Fraktionen. Eine solche großtechnische Auftrennung<br />
ist mit den derzeitigen Methoden nicht möglich,<br />
wobei diese für die Anwendung des erarbeiteten<br />
Bindemitteldesigns jedoch zwingend erforderlich wäre.<br />
Darüber hinaus müssten die SARA-Fraktionen für Bitumen<br />
jeder Erdölprovenienz separat abgetrennt werden,<br />
da lediglich die Fraktionen einer Provenienz miteinander<br />
kompatibel sind und sich zufriedenstellend miteinander<br />
vermischen lassen (nach [Lesueur 2009; Koots, Speight<br />
<strong>19</strong>75; Pfeiffer, Saal <strong>19</strong>40]).<br />
Trotz der vorwiegend theoretischen Ableitung eines<br />
synthetischen Bindemitteldesigns konnten im Rahmen<br />
dieses Projekts dennoch verschiedene Korrelationen und<br />
Modelle gefunden werden, die zum Teil neue Zusammenhänge<br />
zwischen den chemischen und den physikalischen<br />
Eigenschaften aufzeigen.<br />
Abschließende Betrachtung<br />
Das Ziel dieses Projekts war die Erarbeitung eines Bindemitteldesigns,<br />
mit dem eine gezielte Beeinflussung der<br />
Bitumeneigenschaften möglich ist. Dafür wurden verschiedene<br />
Bitumenproben mit einer Vielzahl an chemischen<br />
und physikalischen Verfahren untersucht und in<br />
einem ersten Schritt nach bilateralen Zusammenhängen<br />
zwischen den Kennwerten gesucht. Bei diesen Auswertungen<br />
zeigte sich, dass der Asphaltengehalt und die<br />
allgemeine Verteilung der Bitumenfraktionen einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Eigenschaften des Bindemittels<br />
haben. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden<br />
in einem zweiten Schritt Modelle erstellt, in denen die<br />
physikalischen Kennwerte anhand der Bitumenfraktionen<br />
beschrieben werden können. Dabei sind neben den<br />
Gehalten der Fraktionen auch die Molmassenmittelwerte<br />
M n und somit die Molekülgrößen der Bestandteile entscheidend,<br />
die in Form einer Linearkombination eine<br />
Abschätzung verschiedener Kennwerte wie des Erweichungspunkts<br />
Ring und Kugel, des komplexen Schermoduls<br />
und des Phasenwinkels erlauben.<br />
Die erstellten Modelle bildeten daraufhin die Grundlage<br />
zur Ableitung eines Bindemitteldesigns, mit dem<br />
eine gezielte Beeinflussung der Bitumeneigenschaften<br />
möglich wird. Bei der Vorgabe eines speziellen physikalischen<br />
Kennwerts können die ermittelten Linearkombinationen<br />
umgestellt werden, sodass die erforderlichen<br />
Veränderungen in Bezug auf die Fraktionsgehalte<br />
bestimmt werden können. Somit kann beispielsweise<br />
identifiziert werden, welche Fraktion um welchen Gehalt<br />
erhöht werden muss, um den vorgegebenen Kennwert<br />
zu erreichen. Auf diese Weise wird eine gezielte Beeinflussung<br />
der Bitumeneigenschaften möglich.<br />
Grundsätzlich bleibt die Anwendung dieses Bindemitteldesigns<br />
derzeit jedoch eine visionäre Vorstellung,<br />
da momentan eine großtechnische Auftrennung der<br />
Bitumenproben in der Praxis nicht möglich ist. Dennoch<br />
konnten im Rahmen des Projekts eine Vielzahl neuer<br />
Zusammenhänge zwischen den chemischen und den<br />
physikalischen Eigenschaften des Bitumens gefunden<br />
werden. Da diese Zusammenhänge auf einer vergleichsweise<br />
geringen Probenanzahl basieren, sollten diese<br />
jedoch noch anhand größerer Datensätze verifiziert<br />
werden. <br />
•<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Sandra Weigel<br />
Technische Universität Berlin<br />
Institut für Bauingenieurwesen<br />
Fachgebiet Baustoffe und<br />
Bauchemie<br />
Gustav-Meyer-Allee 25<br />
13355 Berlin<br />
sandra.weigel@tu-berlin.de<br />
Prof. Dr. rer. nat. Dietmar<br />
Stephan<br />
Technische Universität Berlin<br />
Institut für Bauingenieurwesen<br />
Fachgebiet Baustoffe und<br />
Bauchemie<br />
Gustav-Meyer-Allee 25<br />
13355 Berlin<br />
stephan@tu-berlin.de<br />
Dr.-Ing. Volker Hirsch<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen<br />
(BASt)<br />
Referat S4 – Chemische<br />
Grundlagen und Umweltschutz<br />
Brüderstraße 53<br />
51427 Bergisch Gladbach<br />
LITERATUR<br />
Backhaus, K.; Erichson, B.; Plinke, W.; Weiber, R. (2<strong>01</strong>1): Multivariate<br />
Analysemethoden. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg<br />
de Peinder, P.: Characterization and Classification of Crude Oils<br />
Using a Combination of Spectroscopy and Chemometrics, Universiteit<br />
Utrecht, Dissertation, 2009<br />
Fahrmeir, L.; Künstler, R.; Pigeot, I. ; Tutz, G.: Statistik – Der Weg<br />
zur Datenanalyse. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, 2007. – 6.<br />
überarbeitete Auflage<br />
Hunter, R. N.; Self, A.; Read, J. (2<strong>01</strong>5): The Shell Bitumen Handbook.<br />
Thomas Telford Publishing, London<br />
Janssen, J.; Laatz, W. (2<strong>01</strong>3): Statistische Datenanalyse mit SPSS.<br />
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg<br />
Kessler, W.: Multivariate Datenanalyse. Wiley-VCH Verlag Weinheim,<br />
2007<br />
Koots, J. A.; Speight, J. G.: Relation of petroleum resins to asphaltenes.<br />
In: Fuel (<strong>19</strong>75), Nr. 54, S. 179-184<br />
Lesueur, D.: The colloid structure of bitumen: Consequences on the<br />
rheology and on the mechanisms of bitumen modification. In:<br />
Advances in Colloid and Interface Science (2009), Nr. 145, S. 42–82<br />
Mezger, T. G.: Das Rheologie Handbuch: Für Anwender von Rotations-<br />
und Oszillations-Rheometern. Vincentz Network Hannover,<br />
2<strong>01</strong>0. – 3. überarbeitete Auflage<br />
Pfeiffer, J. P.; Saal, R. N. J.: Asphaltic bitumen as colloid system. In:<br />
Physical Chemistry (<strong>19</strong>40), Nr. 44, S. 139–149<br />
Šebor, G.; Blažek, J. ; Nemer, M. F.: Optimization of the preparative<br />
separation of petroleum maltenes by liquid adsorption chromatography.<br />
In: Journal of Chromatography A (<strong>19</strong>99), Nr. 847, S. 323–<br />
330<br />
Stephan, D.; Weigel, S.: Bindemitteldesign für Asphaltstraßen<br />
durch Definition eines chemisch-rheologischen Anforderungsprofils.<br />
Schlussbericht zu BASt-Projekt FE 07.0249/2<strong>01</strong>1/BRB, Berichte<br />
der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft S 123, 2<strong>01</strong>8<br />
Zenke, G.: Zum Löseverhalten von „Asphaltenen“: Anwendung von<br />
Löslichkeitsparameter-Konzepten auf Kolloidfraktionen schwerer<br />
Erdölprodukte, Technische Hochschule Clausthal – Fakultät für<br />
Bergbau, Hüttenwesen und Maschinenwesen, Dissertation, <strong>19</strong>89<br />
1|2<strong>01</strong>9
36 Technik<br />
A9<br />
Weit über einen Tag eingespart<br />
Die BAB A9 verbindet die Metropolregion München und Berlin miteinander. Auf ihrem Weg von Süden nach Norden<br />
kreuzt sie die Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Im Abschnitt in Bayern,<br />
zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf, wurde Ende Oktober die Fahrbahn auf einer Länge<br />
von 220 m erneuert, bei dem eine Umlegung des Verkehrs auf die Gegenfahrbahn nicht möglich war. Dabei ging es<br />
vor allem um eine schnelle Verkehrsfreigabe. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. asphalt war vor Ort.<br />
Von Bernd Hinrichs<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
37<br />
Jahrelange Erfahrungen belegen,<br />
dass durch die Verwendung eines<br />
wachsmodifizierten PmB eventuell<br />
auftretende Schäden erst gar nicht<br />
auftreten.<br />
Rainer Schröter (l.) und Richard Mansfeld (r.)<br />
besprechen sich auf der Baustelle.<br />
In zwei Nächten<br />
wurden auf der A9<br />
220 m Fahrbahn<br />
saniert.<br />
Donnernd rasen die Lkw an der Baustelle<br />
vorbei. Von den drei Fahrstreifen steht<br />
keiner mehr zur Verfügung. Der Verkehr muss<br />
sich für heute Nacht stattdessen mit dem<br />
Standstreifen begnügen. Deshalb sollte in<br />
einer Nacht die Fahrbahn auf einer Lange von<br />
etwa 220 m erneuert werden. Die Fahrstreifen<br />
der A9 konnten jeweils nur von 20 Uhr bis 6 Uhr<br />
des darauffolgenden Morgens gesperrt werden.<br />
Es galt, in dieser kurzen Sperrphase die<br />
Decke, also Asphaltbinder- und -deckschicht,<br />
zu erneuern. Um die Ausführung in dieser kurzen<br />
Zeit gewährleisten zu können, kamen nur<br />
Mischgutkonzeptionen infrage, die für eine<br />
frühe Verkehrsfreigabe geeignet sind. Mischgutkonzeptionen<br />
mit viskositätsverändernden<br />
Bindemitteln sollten hierbei als vielversprechende<br />
Lösung zur Anwendung kommen. Die<br />
Erstprüfungen wurden speziell für diesen<br />
Anwendungsfall erstellt.<br />
Die Sperrung der Fahrbahn begann um 20<br />
Uhr. Die Freigabe erfolgte am nächsten Morgen<br />
gegen 6 Uhr, also nach nur zehn Stunden.<br />
Zunächst wurden die Asphaltdeck- und -binderschicht<br />
gefräst. Auf der Fräsfläche wurden<br />
mit zwei gestaffelt fahrenden Asphaltfertigern<br />
im Anschluss eine neue Schicht aus SMA-Binder<br />
und danach eine neue Asphaltdeckschicht aus<br />
SMA hergestellt. Beide Schichten wurden unter<br />
Verwendung viskositätsveränderter, Polymermodifizierter<br />
Bitumen nach den „Empfehlungen<br />
zur Klassifikation von viskositätsveränderten<br />
Bindemitteln“ (E KvB) hergestellt.<br />
Als viskositätsverändernder Zusatz kam<br />
Sasobit von Sasol Wax zum Einsatz. Rainer<br />
Schröter, Sales Manager Asphalt bei Sasol Wax:<br />
„Bei diesem viskositätsverändernden organischen<br />
Zusatz handelt es sich um ein Fischer-<br />
Tropsch-Wachs. Erst ab 90 °C bildet Sasobit<br />
während des Abkühlens eine versteifend wirkende<br />
Gitterstruktur im Bitumen (der häufig<br />
genannte Erstarrungspunkt von 100 bis 105 °C<br />
1|2<strong>01</strong>9
38 Technik<br />
bezieht sich auf das reine FT Wachs).“ Durch<br />
den Einsatz von viskositätsverändertem PmB<br />
soll das Asphaltmischgut nicht nur mit niedrigerer<br />
Temperatur produziert und eingebaut<br />
werden, sondern zusätzlich soll die Verarbeitbarkeit,<br />
wie beispielsweise die Verdichtung des<br />
Asphaltes, erleichtert werden. Schröter weiter:<br />
„Jahrelange Erfahrungen belegen, dass durch<br />
die Verwendung eines wachsmodifizierten<br />
PmB eventuell auftretende Schäden, wie beispielsweise<br />
Spurrinnenbildung, Verdrückungen<br />
oder Griffigkeitsprobleme in den Rollspuren<br />
infolge der frühen Verkehrsfreigabe, erst<br />
gar nicht auftreten.“<br />
Bauablauf<br />
Die ganze Baumaßnahme erfolgte in zwei<br />
Nächten. In der ersten Nacht wurden die beiden<br />
Überholfahrstreifen saniert. In der zweiten<br />
Nacht folgte die Erneuerung des Hauptfahrstreifens<br />
und der Standspur. Das Fräsen begann<br />
Die Baumaßnahme auf der<br />
A9 zeigt, dass eine kurze Bauzeit<br />
bei hoher Qualität kein<br />
Widerspruch sein muss.<br />
jeweils gegen 22:00 Uhr. Die Asphaltbinderschicht<br />
wurde in der ersten Nacht ab etwa 0:30<br />
Uhr und die Asphaltdeckschicht ab etwa 3:15<br />
Auf der Fräsfläche waren<br />
zwei parallel arbeitende<br />
Asphaltfertiger im Einsatz.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
39<br />
Uhr eingebaut. In der zweiten Nacht wurde mit<br />
dem Einbau der Asphaltbinderschicht gegen<br />
23 Uhr begonnen. Der Einbau der Asphaltdeckschicht<br />
folgte etwa ab 2:30 Uhr. Mit einer<br />
Außentemperatur von etwa 4 °C war es in der<br />
ersten Nacht deutlich kälter als in der zweiten<br />
Nacht, in der die Temperatur etwa 10 °C betrug.<br />
Dafür war es in der zweiten Nacht sehr windig,<br />
während in der ersten Nacht wenig Wind vorhanden<br />
war. „Das sind Bedingungen, in denen<br />
viskositätsverändernde Zusätze ihre ganzen<br />
Vorteile ausspielen können“, erläutert Schröter.<br />
„Denn wenn viskositätsverändernde Zusätze<br />
im Asphaltheißmischgut eingesetzt werden,<br />
machen sie den Asphalt einbauwilliger, was<br />
nichts anderes bedeutet, als dass er auch bei<br />
nicht ganz optimalen Witterungsverhältnissen<br />
gut eingebaut werden kann.“<br />
Die Asphaltbinderschicht wurde nach den<br />
„Hinweisen für die Planung und Ausführung<br />
von Alternativen Asphaltbinderschichten“ (H Al<br />
Abi) konzipiert, da auch im Zuständigkeitsbereich<br />
der Autobahndirektion Nordbayern gute<br />
Erfahrungen mit diesem Asphaltmischgut vorliegen.<br />
Kerstin Gärtner, Bereichsleiterin Südost<br />
bei der TPA GmbH und damit mitverantwortlich<br />
für die Qualitätssicherung des Bauvorhabens,<br />
erläutert: „Mit den H Al Abi wird u. a. mit<br />
dem SMA B S ein alternatives Asphaltbinderkonzept<br />
zur Verfügung gestellt, welches<br />
gerade im Hinblick auf die deutlich erhöhten<br />
Anforderungen eine innovative Weiterentwicklung<br />
der Asphaltbinderschichten darstellt.“<br />
Als auf der A9 um 23 Uhr mit dem Einbau der<br />
Asphaltbinderschicht begonnen wurde, waren<br />
sämtliche Arbeiten im Zeitplan. Das Asphaltmischgut<br />
wurde von th-Asphalt geliefert. Der<br />
Einbau erfolgte durch die STRABAG AG, Gruppe<br />
Nürnberg. Nach rund einer Stunde war der Einbau<br />
der 8,5 cm dicken Asphaltbinderschicht,<br />
ein SMA 16 B S mit Bindemittel 25/55-55 A NV<br />
(PmB 25/45 VL) mit 25 % Ausbauasphalt, beendet.<br />
Der Einbau der 3,5 cm dicken Asphaltdeckschicht<br />
aus SMA 8 S mit Bindemittel 25/55-55 A<br />
NV (PmB 25/45 VL) erfolgte zwischen 2 und 3<br />
Uhr. Durch die Mitarbeiter der TPA GmbH,<br />
Bereich Südost, wurden die Temperaturen des<br />
Asphaltmischgutes bei der Anlieferung und<br />
beim Einbau gemessen und dokumentiert.<br />
Zusätzlich erfolgte die Einbauüberwachung<br />
mit der Troxlersonde, um die Walzverdichtung<br />
optimal einstellen zu können.<br />
Als Faser für den Splittmastixasphalt (SMA)<br />
kam Topcel von CFF zum Einsatz. Hierbei handelt<br />
es sich um ein bitumenfreies Cellulosefaserpellet<br />
ohne modifizierende Zusätze. Es wird<br />
weltweit als Bindemittelträger für die Herstellung<br />
von SMA, Offenporigem Asphalt (PA),<br />
hochstandfesten Binderschichten sowie in bindemittelreichen<br />
Sonderbauweisen verwendet.<br />
Es handelt sich um ein rieselfähiges und förderstabiles<br />
Pellet für die automatische Dosierung.<br />
Wissenschaftliche Begleitung<br />
Im Rahmen des Gremiums 7.4 „Bautechnologie“<br />
der Forschungsgesellschaft für Straßenund<br />
Verkehrswesen (FGSV) erarbeitet der AK<br />
7.4.2 „Frühere Verkehrsfreigabe“ zurzeit ein<br />
sogenanntes „W 2“ Dokument „Hinweise zur<br />
früheren Verkehrsfreigabe von Verkehrsflächen<br />
aus Asphalt (H FVA)“. „W 2“-Veröffentlichungen<br />
umfassen Arbeitspapiere. Dabei kann<br />
es sich um Zwischenstände bei der Erarbeitung<br />
von weitergehenden Aktivitäten oder um<br />
Informations- und Arbeitshilfen handeln. Sie<br />
sind nicht innerhalb der FGSV abgestimmt; sie<br />
geben die Auffassung eines einzelnen<br />
FGSV-Gremiums wieder. Ein solches Wissens<br />
1|2<strong>01</strong>9
40 Technik<br />
dokument soll den Auftraggebern und den<br />
Bauunternehmen helfen, auf den Erfahrungen<br />
aus bereits vollendeten Vorhaben aufzubauen<br />
und Rahmenbedingungen vorzugeben, an<br />
denen man sich bei der früheren Verkehrsfreigabe,<br />
entgegen der Regelungen in der ZTV<br />
Asphalt-StB, orientieren kann.<br />
Auf Grundlage der Empfehlungen wurde<br />
bei dem Vorhaben A9 mittels der Prüfung mit<br />
dem modifizierten Leichten Fallgewichtsgerät<br />
der Firma Zorn-Stendal die Verformungsbeständigkeit<br />
von Asphaltschichten nach dem<br />
Erreichen einer Temperatur der Oberfläche von<br />
80 °C gemessen. Dabei orientierte man sich an<br />
den vorgeschlagenen Grenzwerten des Anhanges<br />
A der Empfehlungen (Entwurfsfassung).<br />
Aus dem Bearbeiterkreis des Wissensdokumentes<br />
waren Dr. Michael Gehrke von der IFTA<br />
GmbH Ingenieurgesellschaft für Technische<br />
Analytik mbH, Essen, und Richard Mansfeld<br />
vom Asphaltmanagement Auerbach anwesend.<br />
Die Ergebnisse aus der Messung auf dem<br />
Teilstück der Erprobungsstrecke lassen auf<br />
anwendungsgerechte Grenzwerte gemäß H<br />
FVA schließen. Damit helfen die gewonnenen<br />
Erkenntnisse aus solchen Erprobungsstrecken<br />
maßgeblich, die im Regelwerk geplanten<br />
Anforderungswerte zu überprüfen.<br />
„Wir messen hier an insgesamt drei Punkten<br />
mit dem modifizierten Leichten Fallgewichtsgerät,<br />
um sicherzustellen, dass der Asphalt<br />
über die gesamte Strecke ausreichend verformungsbeständig<br />
ist“, erläutert Gehrke. Bei dem<br />
Messgerät, das den fahrenden Verkehr simuliert,<br />
wird die dynamische und die irreversible<br />
Verformung unter einer Stoßkraft von 6,28 kN<br />
ermittelt. Jede Messung besteht aus fünf<br />
unmittelbar aufeinander folgenden Laststößen<br />
an einer Position, wobei stets die dynamische<br />
Setzung erfasst und hieraus ein Freigabekennwert<br />
AVF berechnet wird.<br />
<strong>01</strong><br />
02<br />
Bild <strong>01</strong><br />
Bild 02<br />
Bild 03<br />
(v.l.n.r.) Kerstin Gärtner, Dr. Michael<br />
Gehrke und Rainer Schröter diskutieren<br />
die Messergebnisse bereits<br />
vor Ort.<br />
Dr. Michael Gehrke im Einsatz mit<br />
dem modifizierten Leichten Fallgewichtsgerät.<br />
Rund 1.800 m² wurden auf der A9<br />
saniert. (Quelle: DAV/hin)<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
41<br />
03<br />
Das neue Verfahren ist aufgrund des bisherigen<br />
Erfahrungshintergrundes zunächst nur<br />
zur früheren Verkehrsfreigabe für Asphaltdeckschichten<br />
vorgesehen. Da es sich um das einzig<br />
aktuell bekannte und erprobte Verfahren handelt,<br />
wurde es zur Absicherung auf der A9 nach<br />
dem Austausch von Asphaltdeck- und -binderschicht<br />
hinzugezogen.<br />
Ergebnisse<br />
Den Untersuchungsergebnissen ist zu entnehmen,<br />
dass die Setzungen erwartungsgemäß<br />
mit abnehmender Oberflächentemperatur<br />
bzw. mit zunehmender Zeitspanne nach dem<br />
Einbau zurückgehen. Folglich nehmen die Freigabekennwerte<br />
AVF mit der Zeit zu.<br />
Generell wurden in der ersten Nacht höhere<br />
Freigabekennwerte ermittelt. Aufgrund der<br />
geringeren Asphaltmischguttemperaturen in<br />
der Asphaltdeck- und -binderschicht und der<br />
Wetterbedingungen (wärmer, aber mehr Wind)<br />
wurde so in der zweiten Nacht bereits zu einem<br />
deutlich früheren Zeitpunkt der erforderliche<br />
Freigabekennwert von 100 % erreicht. Im Mittel<br />
erreichten die Freigabekennwerte in der ersten<br />
Nacht nach 3:11 Stunden und in der zweiten<br />
Nacht nach 2:15 Stunden den Freigabekennwert<br />
von 100 %. Mansfeld erläutert: „Aufgrund<br />
der bei allen Baumaßnahmen zu beobachtenden<br />
relativ großen Schwankungen der Messergebnisse<br />
wird als Erkenntnis des AK 7.4.2<br />
jedoch empfohlen, den Asphalt erst dann für<br />
den Verkehr freizugeben, wenn an allen Messstellen<br />
der Freigabekennwert von 100 %<br />
erreicht wird.“ Demnach war eine schadenfreie<br />
Verkehrsfreigabe in der ersten Nacht etwa 4:30<br />
Stunden und in der zweiten Nacht etwa 3:00<br />
Stunden nach Fertigstellung der Asphaltarbeiten<br />
möglich. Gegenüber den empirisch ermittelten<br />
grundsätzlichen Vorgaben der ZTV<br />
Asphalt-StB 07/13, wonach die Verkehrsfreigabe<br />
erst 36 Stunden nach Fertigstellung der<br />
Asphaltarbeiten hätte erfolgen dürfen, beträgt<br />
die Zeitersparnis etwa 31,5 Stunden in der ersten<br />
Nacht bzw. 33 Stunden in der zweiten<br />
Nacht.<br />
Die Baumaßnahme auf der A9 zeigt, dass<br />
eine kurze Bauzeit bei hoher Qualität kein<br />
Widerspruch sein muss. <br />
•<br />
1|2<strong>01</strong>9
42 Technik<br />
Sitech<br />
Wenn Walzen kommunizieren<br />
Auf Autobahnen geht es idealerweise zügig und sicher zu – und das gilt<br />
nicht nur für den Straßenverkehr, sondern auch für etwaige Bauarbeiten.<br />
So geschehen auch auf der A9 bei Plech, wo im Zuge der Deckensanierung<br />
großflächig neuer Asphalt eingebaut werden musste. Beauftragt wurde<br />
damit die Firmengruppe Max Bögl, die bereits seit langer Zeit Kunde von<br />
Sitech Deutschland ist.<br />
Mit der Trimble-3D-Steuerung CCS 900 und durch die Vernetzung untereinander konnten die drei Walzen<br />
optimal verdichten und Überfahrten minimieren. (Quelle: Sitech)<br />
Zum Einsatz kamen auf der Autobahnbaustelle<br />
im Landkreis Bayreuth mehrere<br />
Bomag-Walzen, die in einem festen Schema die<br />
Verdichtungsarbeit hinter dem Fertiger leisteten.<br />
Gerade im Zusammenspiel mehrerer<br />
Geräte entfaltet die Trimble-3D-Maschinensteuerung<br />
für Walzen, CCS 900, ihre Stärken.<br />
Präzise wurden die Anzahl der Überfahrten und<br />
die Einbautemperatur dokumentiert, um den<br />
optimalen Verdichtungsgrad zu erreichen.<br />
Denn hier heißt es in besonderem Maße: Die<br />
Dosis macht das Gift. Gleichermaßen zu vermeiden<br />
sind eine zu starke als auch eine zu<br />
geringe Verdichtung. Zudem muss die Verdichtung<br />
im vorgegebenen Temperaturfenster<br />
erfolgen.<br />
So bot die CCS 900 beim Asphalteinbau<br />
größtmögliche Flexibilität bei hoher Genauigkeit<br />
und ständiger Kontrolle der Lage und<br />
Höhe. Die im Verbund arbeitenden Walzen<br />
waren drahtlos vernetzt und kommunizierten<br />
untereinander, sodass die Maschinenführer in<br />
Echtzeit wussten, welche Bereiche bereits ausreichend<br />
verdichtet waren und welche Bereiche<br />
noch überfahren werden mussten. Diese<br />
Echtzeit-Angaben entlasten den Walzenfahrer<br />
erheblich, da das lästige Mitzählen der Übergänge<br />
entfällt. Mithilfe der Ebenentechnik<br />
waren die Fahrer zudem zur Planung der nächsten<br />
Überfahrten exakt darüber informiert, in<br />
welchen Bereichen oder an welchen Schichten<br />
die übrigen Verdichter gerade arbeiteten.<br />
Verließ eine Walze die Reichweite des<br />
WLAN, um beispielsweise Wasser zu tanken,<br />
wurde sie nach Wiedererreichen der Gruppe<br />
umgehend upgedatet und konnte sich mühelos<br />
wieder in den Arbeitsfluss einreihen. „Keine<br />
Information ging verloren. Somit trug die Technologie<br />
dazu bei, bei kürzerem Zeitaufwand<br />
und geringeren Personal- und Betriebskosten<br />
die Verdichtungsqualität deutlich zu verbessern“,<br />
sagt Gerald Haschke, Gruppenleiter Steuerung<br />
Großgeräte bei Max Bögl.<br />
Mit dem Echtzeit-Display erhielten die<br />
Maschinenführer jederzeit die Informationen<br />
zum Arbeitsfortschritt in der Kabine. Diese<br />
Informationen wurden auch über die Plattform<br />
Trimble Vision Link gesammelt und konnten zu<br />
jedem Zeitpunkt ausgewertet werden, sodass<br />
auch vom Büro aus der Baufortschritt beurteilt<br />
und verfolgt sowie gegenüber dem Kunden<br />
lückenlos dokumentiert werden konnte.<br />
Gleichzeitig maß die Trimble-3D-Maschinensteuerung<br />
CCS 900 für Asphaltverdichter<br />
kontinuierlich die Temperatur und sorgte damit<br />
für ein zuverlässiges Qualitätsmanagement. Da<br />
der Fahrer immer im optimalen Temperaturbereich<br />
arbeitete, konnten Einbauschäden verhindert<br />
werden.<br />
Die Firmengruppe Max Bögl gehört bereits<br />
seit der <strong>19</strong>90er-Jahren zu den Kunden von<br />
Sitech. Zunächst hat sie tachymetergesteuerte<br />
Grader in ihren Maschinenpark, bald darauf<br />
Kettendozer und später Bagger im 3D-Betrieb<br />
integriert. So hat das international tätige Unternehmen<br />
schon früh die Chancen und Möglichkeiten<br />
der Maschinensteuerungs-, Bauvermessungs-<br />
und Baustellenmanagementsysteme<br />
erkannt und diese auf ihren Baustellen eingesetzt.<br />
Besonderes Augenmerk legen die Verantwortlichen<br />
dabei auf die Vernetzung des<br />
Bauablaufs und die Optimierung der betrieblichen<br />
Abläufe.<br />
So auch bei den Arbeiten auf der Autobahnbaustelle<br />
in Plech. Vor Ort sorgte der Einsatz<br />
der Trimble Steuerung CCS 900 für die permanente<br />
Qualitätskontrolle bei gleichzeitiger Prüfung<br />
des Planums zum Erreichen der optimalen<br />
Verdichtung innerhalb des engen Zeitfensters.<br />
„Das Mischgut wurde innerhalb des vorgegebenen<br />
Temperaturbereichs bearbeitet, jederzeit<br />
konnten zwischen den drei vernetzten<br />
Walzen alle notwendigen Informationen ausgetauscht<br />
werden und zudem wurde der<br />
Arbeitsfortschritt via Vision Link online und in<br />
Echtzeit lückenlos dokumentiert“, so die Aussage<br />
von Gerald Haschke.<br />
Kontakt: www.sitech.de<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
43<br />
JRS<br />
Die Kombination aus<br />
Cellulosefaser und Rejuvenator<br />
Die Wiederverwendung von Ausbauasphalt ist das<br />
Gebot der Stunde – technisch und ökonomisch. Die<br />
hochwertige Gesteinskörnung, Additive aller Art und<br />
an oberster Stelle das Bindemittel Bitumen stellen eine<br />
wichtige Ressource da, die es gilt in neuen hochwertigen<br />
Asphaltstraßen wiederzuverwenden. Mit Viatop<br />
plus RC bietet J. Rettenmaier einen Rejuvenator für die<br />
bestmögliche Wiederverwendung an.<br />
Horst Erdlen, Abteilungsleiter Straßenbau bei J. Rettenmaier & Söhne<br />
ist sich sicher: „Wir haben uns seit Jahren mit den Asphaltstraßen<br />
der Welt beschäftigt und der Industrie schon manch eine funktionale<br />
Lösung präsentiert. Die Aufwertung von gealterten Bitumina war für<br />
unsere Forscher und Entwickler eine große Herausforderung, die mit<br />
Bravour gelöst wurde.“<br />
Zu den Deutschen Asphalttagen im Februar 2<strong>01</strong>8 in Berchtesgaden<br />
wurde der Rejuvenator aus dem Haus Rettenmaier zum ersten Male der<br />
Fachwelt vorgestellt. Ein kürzlich abgeschlossener Intensiv-Workshop<br />
zum Thema Wiederverwendung von Asphalt hat gezeigt, dass das<br />
Interesse der Asphaltindustrie ungebrochen groß ist, wenn es um<br />
Wiederverwendung geht.<br />
Bei Viatop plus RC handelt es sich um ein Kombinationsprodukt<br />
aus Cellulosefaser und wirklichem Rejuvenator.<br />
Erdlen erläutert: „Bei der Entwicklung ging es uns darum,<br />
wirtschaftliche und umwelttechnische Aspekte bei der Asphaltproduktion<br />
zu verbinden.“ Der Rejuvenator ermöglicht eine erhöhte Zugabemenge<br />
von Ausbauasphalt in allen Asphalten, sofern diese für die<br />
Zugabe von Ausbauasphalt geeignet sind. Anders als andere Additive,<br />
die zurzeit im Einsatz sind und flüssig dosiert werden und eher als Weichmacher<br />
fluxend und nicht als wirklicher Rejuvenator wirken, ist Viatop<br />
plus RC die Alternative zur tatsächlichen Verjüngung von gealterten<br />
Bindemitteln. Dabei kommt die Pelletiertechnologie von Rettenmaier<br />
selbstverständlich auch bei Viatop plus RC zum Einsatz.<br />
•<br />
Auf den Deutschen Asphalttagen<br />
wurde der Rejuvenator aus dem<br />
Haus Rettenmaier zum ersten<br />
Male der Fachwelt vorgestellt.<br />
(Quelle:<br />
JRS)<br />
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1|2<strong>01</strong>9
44 Technik<br />
Ammann<br />
Wenn’s mal wieder eng wird<br />
Der neue Stampfer ATR30 von Ammann ist ein Bodenverdichter für kleinste Flächen und Grabenarbeiten.<br />
Er wurde extra für beengte Verhältnisse entwickelt. Herausgekommen ist ein Leichtgewicht mit guter<br />
Verdichtungsleistung, das seiner Einsatzumgebung keinen Schaden zufügt.<br />
Der neue Stampfer ATR30 rundet das Spektrum der Ammann-Vibrationsstampfer<br />
nach unten ab.<br />
Die Premiere für den neuen Ammann-Stampfer ATR30 waren Einsätze<br />
bei der Verlegung von Glasfaserkabeln. Hier konnte der kleine<br />
Vibrationsstampfer gleich seine herausragenden Eigenschaften unter<br />
Beweis stellen. Bei den Arbeiten auf kleinsten Flächen bei der Kabelverlegung<br />
zeigten sich der schmale Stampffuß und die schlanke Bauweise<br />
des ATR30 von Vorteil, denn hier ersetzt die Maschine durchaus die mühsame<br />
Arbeit mit der noch schmaleren Handramme.<br />
Erste Nutzer des Vibrationsstampfers waren britische Baufirmen im<br />
Raum London und Kent mit Spezialisierung auf Glasfaser-Infrastruktur.<br />
Die Arbeitsschritte umfassten hier die Verlegung neuer Rohre sowie das<br />
Einziehen der Glasfaserkabel. Als Gründe und Vorteile der Maschine<br />
führte das Personal ein geringes Eigengewicht und die verbesserte Übersicht<br />
über Stampffuß und Boden dank der offenen Führungsbügel an.<br />
Vor allem aber die schonende Verdichtungsleistung machte sich beim<br />
Einbau der Glasfaserkabel bezahlt. So berichteten die Mitarbeiter der<br />
Firma CK Civils, dass es in der Vergangenheit bei leistungsstärkeren<br />
Stampfern mit schmalem<br />
Stampffuß oder Anbauverdichtern<br />
oft zu Beschädigungen<br />
durch das Gerät an bereits verlegten<br />
Rohren gekommen sei<br />
– die dann zeit- und kostenintensiv<br />
erneuert werden mussten.<br />
Mit dem Ammann Vibrationsstampfer<br />
konnten diese<br />
Beschädigungen vermieden<br />
werden.<br />
Erreicht wird diese Präzision<br />
durch ein geringes Eigengewicht<br />
von unter 30 kg – die<br />
Maschine lässt sich damit gut<br />
von einer Person anheben oder<br />
manövrieren. Für Motorisierung<br />
wurde der Benziner<br />
Honda GX 35 gewählt. Die Leistung<br />
beträgt 1,1 kW bei einer<br />
Schlagfrequenz von 800 bpm<br />
und einer Hubhöhe von 45<br />
mm. Durch seine schmale<br />
Stampffußbreite von 80 mm<br />
Der schmale Fuß und das geringe Gewicht oder wahlweise 130 mm<br />
machen den ATR30 zu einem Präzisionsstampfer,<br />
der sich leicht bedienen lässt. den engsten Stellen in Gräben<br />
gelingt mit dem ATR30 auch an<br />
(Quelle: Ammann)<br />
eine maschinelle Verdichtung,<br />
wo sonst aufwendige Handarbeit<br />
nötig wäre.<br />
So erweist sich das neue Leichtgewicht im Portfolio der leichten<br />
Maschinen von Ammann schnell als Erfolgsmodell. Der ATR30 ist die<br />
ideale Maschine für die Arbeiten unter beengten Platzverhältnissen, wo<br />
gleichzeitig eine präzise und punktgenaue Verdichtung erforderlich ist.<br />
In den engen Kabelkanälen verdichtet der Vibrationsstampfer exakt definierte<br />
Flächen, ohne die angrenzende Oberfläche und die Umgebung<br />
wie etwa verlegte Rohre oder Kabel zu schädigen.<br />
Kontakt: www.ammann-group.com<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
45<br />
1|2<strong>01</strong>9
46 Technik<br />
Wirtgen<br />
Bodenstabilisierung<br />
vor Bodenaustausch<br />
Immer dann, wenn Böden in ihren Eigenschaften verändert und für die weitere<br />
Bearbeitung vorbereitet werden müssen, bewährt sich die Bodenstabilisierung.<br />
So auch in Bloomington/Indiana, USA: Beim Bau einer neuen Zufahrt zur Interstate<br />
69 sorgte ein Wirtgen-Bodenstabilisierer WR 250 für eine tragfähige Grundlage.<br />
Der Wirtgen WR 250 sorgte bei der Bodenstabilisierung<br />
in Indiana für hohe Tragfähigkeit.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
47<br />
Um die Tragfähigkeit und Qualität von<br />
Böden herzustellen und sie für Straßenbauprojekte<br />
vorzubereiten, ist die Bodenstabilisierung<br />
das Mittel der Wahl. Mit dem gezielten<br />
Einbringen von Bindemitteln kann etwa der<br />
Feuchtigkeitsgehalt eines Bodens gesenkt werden,<br />
was für eine weitere Bearbeitung unerlässlich<br />
ist. Gegenüber einem Austausch des<br />
gesamten Bodens ist die Bodenstabilisierung<br />
eine wirtschaftliche und ressourcenschonende<br />
Methode. Kosteneinsparungen ergeben sich<br />
beispielsweise aufgrund der einfacheren Baustellenlogistik<br />
durch weniger Lkw-Fahrten und<br />
kürzere Bauzeiten. Auch Ressourcen werden<br />
geschont, denn bei der Stabilisierung wird der<br />
vorhandene Boden vollständig genutzt und<br />
Zur Homogenisierung granuliert der<br />
leistungsstarke Fräs- und Mischrotor des<br />
Bodenstabilisierers den anstehenden<br />
Boden ohne Bindemittelzusätze und lockert<br />
ihn auf. Während ein Grader die Profilierung<br />
des so aufbereiteten, homogenen<br />
Bodengemischs ausführt, nehmen Erdbauwalzen<br />
dessen Verdichtung vor.<br />
lediglich Bindemittel wie Kalk oder Zement –<br />
oder beide zusammen als Mischbindemittel –<br />
hinzugefügt.<br />
Anwendungsvielfalt<br />
„Der WR 250 ist ein wahres Kraftpaket und arbeitet extrem effizient“, erklärt Jamie Cardiff, Equipment<br />
Manager Specialties Company, LLC<br />
Der Austausch von Böden wird in Ausschreibungen<br />
nach wie vor häufig gefordert – ist aber<br />
nicht immer zwingend nötig. Der Wirtgen<br />
Bodenstabilisierer mischt mit seinem kräftigen<br />
Duraforce-Fräs- und Mischrotor vorgestreute<br />
Bindemittel in vorhandenen, wenig tragfähigen<br />
Boden ein und verwandelt ihn direkt vor<br />
Ort in einen hochwertigen Baustoff. Das<br />
erzeugte homogene Boden-Bindemittel-Gemisch<br />
bietet hohe Tragfähigkeit sowie nachhaltige<br />
Wasser-, Frost- und Raumbeständigkeit.<br />
Typische Anwendungen sind der Bau von<br />
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1|2<strong>01</strong>9
48 Technik<br />
Um die Eigenschaften des Bodens nachhaltig<br />
zu verbessern, ist in der Regel ein<br />
Maschinenzug notwendig. Den Anfang<br />
macht ein Bindemittelstreuer, der das<br />
Bindemittel gleichmäßig vorlegt, gefolgt<br />
von einem Wirtgen-Bodenstabilisierer. Der<br />
WR 250 durchmischt mit seinem Fräs- und<br />
Mischrotor den Boden homogen mit dem<br />
vorgestreuten Kalk. Ein druckbeaufschlagter<br />
Abstreifer an der hinteren Walzenklappe<br />
sorgt dafür, dass das aufbereitete Material<br />
eben abgezogen wird. Während ein Grader<br />
die Profilierung des aufbereiteten Bodengemisches<br />
übernimmt, sorgen Erdbauwalzen<br />
für die optimale Verdichtung.<br />
Wegen, Straßen, Autobahnen, Trassen, Parkund<br />
Sportplätzen, Gewerbegebieten, Industrieanlagen,<br />
Flugplätzen, Dämmen, Verfüllungen<br />
oder Deponien.<br />
Böden verbessern,<br />
Böden verfestigen<br />
Bei der Bodenstabilisierung<br />
unterscheidet man zwischen der<br />
Bodenverbesserung oder<br />
-verfestigung.<br />
Bei der Bodenstabilisierung unterscheidet man<br />
zwischen der Bodenverbesserung oder -verfestigung.<br />
Kalk verbessert die Einbaufähigkeit und<br />
Verdichtbarkeit von nassen, bindigen Böden. In<br />
diesem Fall spricht man von einer Bodenverbesserung.<br />
Wenn eine Bodenverfestigung das<br />
Ziel ist, wird Zement genutzt, da er nachhaltig<br />
die Tragfähigkeit, Raum-, Wasser- sowie Frostbeständigkeit<br />
erhöht. Selbst ohne Bindemittel<br />
können Böden stabilisiert bzw. homogenisiert<br />
werden.<br />
Beispiel aus der Praxis<br />
Beim Bodenstabilisierungsprojekt auf der In <br />
terstate 69 südlich von Indianapolis mussten<br />
die neu angeschütteten Erdmassen zunächst<br />
stabilisiert werden, um die benötigte Tragfähigkeit<br />
für den Asphaltüberbau der neuen<br />
Zufahrt zu schaffen. Dabei setzte das beauftragte<br />
Unternehmen Specialties Company, LLC<br />
auf Kalk als Bindemittel und das Anwendungs-<br />
Know-how von Wirtgen. Kalk reduziert umgehend<br />
den Wassergehalt im Boden-Bindemittel-<br />
Gemisch. Dadurch werden letztlich eine bes<br />
Stabilisierung in Perfektion: Vorgestreutes Bindemittel<br />
wird mit dem leistungsstarken DURAFORCE-<br />
Fräs- und Mischrotor des WR 250 zu einem homogenen<br />
Boden-Bindemittel-Gemisch aufbereitet.<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
49<br />
www.beschicker.rueko.de<br />
sere Verdichtbarkeit und erhöhte Tragfähigkeit<br />
des so aufbereiteten Bodens erzielt. „Um<br />
das optimale Ergebnis zu erzielen, stimmen<br />
wir uns immer eng mit den Anwendungsprofis<br />
von Wirtgen ab. Sie stehen uns mit ihrer<br />
Beratungsexpertise stets zur Seite“, erklärt<br />
Jamie Cardiff, Equipment Manager bei Specialties<br />
Company.<br />
Auch bei der Maschinenwahl vertraute<br />
das Team der Specialties Company auf Technologien<br />
aus dem Hause Wirtgen und entschied<br />
sich für den radmobilen Bodenstabilisierer<br />
WR 250. Das 571 kW starke Kraftpaket,<br />
das auch im Kaltrecycling unter anderem<br />
beim Pulverisieren von Asphalt zum Einsatz<br />
kommt, ist die leistungsstärkste Maschine<br />
der WR-Generation und besonders für die<br />
Stabilisierung von schwerem und morastigem<br />
Gelände ausgelegt. In der Bodenstabilisierung<br />
sind mit diesem Gerät Tagesleistungen<br />
bis 15.000 m² keine Seltenheit. Nachdem<br />
der Kalk vorgestreut worden war, arbeitete<br />
sich der WR 250 dank hoher Motorleistung<br />
und optimaler Traktion mühelos durch den<br />
schweren und teils tiefen Boden. Boden und<br />
Bindemittel vermengte der WR auf der<br />
gesamten Arbeitsbreite von 2,40 m homogen<br />
und exakt 30 cm tief.<br />
„Die Bedienung der Maschine ist kinderleicht.<br />
Dank des Multifunktionsjoysticks der<br />
rechten Armlehne kann ich zum Beispiel alle<br />
wichtigen Grundfunktionen einfach steuern“,<br />
erklärt Richard Clark den hohen Bedienkomfort.<br />
Eine Herausforderung war die<br />
unterschiedliche Beschaffenheit der Erdmassen,<br />
die von sehr fest bis locker wechselte.<br />
„Die Fräsdrehzahlen lassen sich von der<br />
Kabine aus schalten, so konnte unser Maschinenbediener<br />
direkt auf die häufig wechselnden<br />
Bodenverhältnisse reagieren. Eine hohe<br />
Mischqualität war damit jederzeit gewährleistet“,<br />
ergänzt Cardiff. Nach nur fünf Tagen<br />
waren die Stabilisierungsarbeiten abgeschlossen<br />
und die tragfähige Basis für die<br />
neue Zufahrt zur Interstate 69 gelegt. Kurze<br />
Zeit später rollten bereits die Lkw mit dem<br />
Material für die Erstellung des Straßenoberbaus<br />
auf die Baustelle.<br />
Kontakt: www.wirtgen.de<br />
Bei der Stabilisierung mit Zement werden<br />
hydraulisch gebundene Tragschichten<br />
hergestellt. Das Bindemittel wird von<br />
einem Anhängestreuer vorgelegt, gefolgt<br />
von einem Wassertankwagen. Dahinter<br />
durchmischt der Fräs- und Mischrotor des<br />
Wirtgen-Stabilisierers den Boden mit<br />
dem vorgestreuten Zement homogen.<br />
Dabei wird gleichzeitig Wasser über eine<br />
Einsprühleiste in den Mischraum eingesprüht.<br />
Auch hier übernehmen Grader die<br />
Profilierung des aufbereiteten Materials,<br />
Walzen stellen abschließend die optimale<br />
Verdichtung sicher. (Quelle: Wirtgen)<br />
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1|2<strong>01</strong>9
50 Technik<br />
Hyundai<br />
Mietflotte bewegt im Saarland Recyclingmaterial<br />
Hyundai-Vertragshändler Wortmann Baumaschinen GmbH aus Saarwellingen<br />
hat vier große Hyundai-Radlader an die Firma Backes mit Hauptsitz in<br />
Tholey vermietet. Backes ist einer der besten Mietkunden der Wortmann<br />
Baumaschinen GmbH.<br />
Parade der vier angemieteten Maschinen auf dem Betriebsgelände der Schlackenaufbereitung von Backes<br />
im Saarland. (Quelle: Hyundai)<br />
Alle Hyundai-Radlader sind täglich bis zu<br />
12 Stunden im Einsatz. Manfred Wortmann,<br />
Geschäftsführer und Inhaber des gleichnamigen<br />
Handelshauses mit 15 Mitarbeitern,<br />
stattet seine Radlader komplett aus. Er führt<br />
aus: „Dazu gehören Grammer-Actimo-Evolution-Sitze,<br />
Joystick-Lenkung, Zentralschmierung,<br />
Hyundai- und Echle-Schaufeln und natürlich<br />
HiMate, das Fernwartungssystem, das<br />
jederzeit Auskunft über Auslastung, Verbräuche<br />
und anstehende Servicearbeiten gibt.“ Der<br />
neue Hyundai HL975 hat ein Einsatzgewicht<br />
von 26.500 kg und ist mit einem Stage-IV-<br />
Motor Cummins QSG12 ausgestattet, der bei<br />
2100 Umdrehungen min / 250 kW zur Verfügung<br />
stellt (offizielle Nettoleistung 247 kW).<br />
Effizienteres Luftmanagement und moderne<br />
Verbrennungstechnologie sorgen beim QSG12<br />
in Verbindung mit einem Wastegate-Abgasturbolader<br />
für eine saubere Verbrennung.<br />
Gekühlte AGR (Abgasrückführung) kann bei<br />
dieser Konzeption entfallen, was Bauraum<br />
minimiert und den Wartungsaufwand weiter<br />
reduziert. In Kombination mit einem DPF werden<br />
der Abgasnorm Stage IV entsprechende<br />
Emissionspegel erreicht. Stahlbau, Arbeitsausrüstung<br />
und Antriebsstrang sind auf harten<br />
Dauereinsatz in Baustellen und in der stationären<br />
Gewinnung oder im Umschlag konzipiert.<br />
Nach Herstellerangaben wurde der Stahlbau<br />
so verstärkt, dass die Lebensdauer im Vergleich<br />
zur Vorgänger-Baureihe um den Faktor<br />
1,5 angestiegen ist. Die neue, 10 % vergrößerte<br />
Kabine bietet dem Fahrer einen ergonomischen<br />
und ausgesprochen angenehmen<br />
Arbeitsplatz. Die neue Kabine ist besonders gut<br />
schallgedämmt und nutzt modernste schallmindernde<br />
Techniken für eine angenehme<br />
Arbeitsumgebung des Bedieners. Die neue<br />
Klimaanlage maximiert die Heiz- und Kühlleistung<br />
durch optimierten Luftstrom in der<br />
Kabine. Der elektrohydraulische Joystick<br />
erleichtert die Bedienung der Ladegefäße,<br />
was der Produktivität und Ermüdungsfreiheit<br />
zugutekommt.<br />
Neben gutem Verbrauch wartet die neue<br />
HL-Serie mit weiteren ökologischen Attributen<br />
auf. Eine automatische Motorabschaltung<br />
reduziert Kraftstoffverbrauch und Emissionen.<br />
Die HL-Serie stellt im Leerlauf den Motor ab. Die<br />
Betriebsart und die Zeit, die der Motor „leer“<br />
läuft, sind vom Fahrer je nach den Arbeitsbedingungen<br />
einstellbar, was wiederum die Effizienz<br />
erhöht. Auch das optionale Fünf-Gang-<br />
Getriebe mit Wandler-Überbrückung reduziert<br />
den Kraftstoffverbrauch weiter.<br />
Eine ECO-Anzeige informiert den Fahrer<br />
über den aktuellen Kraftstoffverbrauch und<br />
gibt ihm Hinweise zum effizienten Einsatz. Sie<br />
ändert ihre Farbe mit dem Motordrehmoment<br />
und der Kraftstoffeffizienz. Außerdem werden<br />
Kraftstoffverbrauchswerte wie Durchschnittsverbrauch<br />
und Gesamtverbrauch überwacht<br />
und am Monitor angezeigt. Das serienmäßige<br />
ECO-Fahrpedal unterscheidet zwischen sparsamem<br />
Betrieb und Leistungsbetrieb – im Sparbetrieb<br />
ist der Kraftstoffverbrauch deutlich<br />
niedriger. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
ist für Fahrer der HL-Serie zwischen 20 und 40<br />
km/h einstellbar.<br />
Alle Modelle der Hyundai-HL900-Serie kommen<br />
von Haus aus mit dem Hyundai-Präzisionswiegesystem.<br />
Das System bietet automatische<br />
und manuelle Einstellungen und wiegt einzelne<br />
Schaufelladungen und Ladegesamtgewichte<br />
mit einer Genauigkeit von +/– 1 %. Die Messungen<br />
werden am Multifunktionsbildschirm in der<br />
Kabine angezeigt und liefern zuverlässige<br />
Werte für die Produktionssteuerung.<br />
Ein neues Feature bei den Hyundai-Radladern:<br />
die voll öffnende Motorhaube ermöglicht<br />
einfache Reinigung und Wartung des Motors.<br />
Die HL-Serie hat einen großvolumigen Luftfilter<br />
mit automatischem Staubaustrag und einen<br />
dreistufigen Einlassluftvorfilter als Option, um<br />
die Austauschintervalle und die Standzeit des<br />
Luftfilters zu verlängern. Der Motorraum der<br />
Maschine ist vollkommen abgedichtet, sodass<br />
Feuergefahren durch den Eintritt von „Fremdmaterial“<br />
verhindert werden. Last but not least:<br />
Serienmäßig bieten die Hyundai-Radlader<br />
einen hydraulisch angetriebenen Umkehrlüfter,<br />
der in regelmäßigen Abständen die Kühlerlamellen<br />
freibläst und somit wirkungsvoll Überhitzung<br />
vorbeugt.<br />
Kontakt: www.hyundai.eu<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
51<br />
Stabilus<br />
Der Asphaltprofi im Test<br />
Ein Arbeitsschuh muss verschiedene Kriterien erfüllen.<br />
Vor allem und an erster Stelle sollte er natürlich sicher<br />
sein. Aber auch Tragekomfort und Haltbarkeit spielen bei<br />
der Auswahl des richtigen Schuhwerkes eine entscheidende<br />
Rolle. Im Selbsttest hat „asphalt“ den „Asphaltprofi“<br />
von Stabilus Safety einer Prüfung unterzogen.<br />
Der Schuh sieht modisch und stylisch aus mit der dicken blauen<br />
Sohle. Zunächst will ich seinen Tragekomfort testen. Dafür habe ich<br />
mir einen besonders anspruchsvollen Untergrund gesucht: uneben und<br />
hart. Eine Erdbaumaßnahme, die der erste Frost der Saison in eine harte<br />
Buckelpiste verwandelt hat, scheint den Ansprüchen zu genügen.<br />
Gleich zu Beginn des Tests stelle ich fest, dass die Schnürsenkel etwas<br />
kurz bemessen sind. Positiv fällt jedoch gleich beim ersten Anziehen auf,<br />
dass der Schuh sich angenehm der Fußform anpasst und sicheren Halt<br />
gibt. Dazu trägt wesentlich das Futterleder bei, das aus einem naturbelassenen<br />
perforierten Orthopädielederfutter in der Dicke von 1,0 bis 1,4<br />
mm besteht<br />
Sein geringeres Gewicht und die angenehme Dämpfung durch<br />
PU-Schaum im Sohlenkern sorgen für einen guten Tragekomfort. Vor<br />
allem Letzteres trägt dazu bei, dass Unebenheiten des Untergrundes, wie<br />
sie auf herkömmlichen Asphaltbaustellen eigentlich gar nicht vorkommen<br />
sollten, sanft ausgeglichen werden. Denn die Polyurethanschaumkörper<br />
sind leicht, schockabsorbierend und laut Hersteller dauerelastisch.<br />
Ich stelle fest, dass der Schuh selbst nach längerem Umherlaufen sich<br />
noch immer angenehm trägt. Hinzu kommt, dass das Fußbett aus einer<br />
auswechselbaren Einlage mit Kugelferse und ausgeprägter Senkfußstütze<br />
besteht – fester und angenehmer Halt, der jederzeit ersetzt werden kann.<br />
Die Sohle des Asphaltprofis, eine Nitrilkautschukschale, ist rutschfest,<br />
mikroben- und säurebeständig sowie öl- und benzinfest. Sie ist hoch<br />
Der Asphaltprofi im Bequemlichkeitstest. (Quelle: DAV)<br />
isoliert, mit wärme- und hitzebeständigem Spezialfaserstoff erfüllt sie<br />
die EN ISO 20345:2<strong>01</strong>2 und ist damit kontakthitzebeständig bis 300 °C.<br />
Der Hersteller Schütze-Schuhe verspricht längere Standzeiten auf den<br />
heißen Flächen durch das patentierte Sealing-Sole-Edge-System. Die 2,4<br />
bis 2,7 mm dicke Brandsohle besteht zudem aus echtem Leder und ist<br />
pflanzlich gegerbt. Sicherheit steht auch bei der Zehenschutzkappe im<br />
Vordergrund. Die hohe und breite Freetoes-Zehenschutzkappe aus Stahl<br />
wiedersteht großen Einwirkungen problemlos und ist zudem mit flexibler<br />
Übergangslippe ausgestattet, was den Tragekomfort erhöht.<br />
Das Oberleder des Asphaltprofis besteht aus wasser-, öl- und schmutzabweisendem<br />
Spezialleder in einer Dicke von rund 2,1 mm. Damit ist der<br />
Schuh nach dem Einsatz gut zu reinigen, was sich beispielsweise nach<br />
der Probe auf der Erdbaubaustelle zeigt. Eine simple Pflege und Reinigung,<br />
wie bei Lederschuhen üblich, ist völlig ausreichend. Bei entsprechender<br />
regelmäßiger Reinigung und Pflege halten die Asphaltstiefel in<br />
der Regel bis zu einer Bausaison durch.<br />
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1|2<strong>01</strong>9
52 Technik<br />
Ausgangsmaterial für hochwertige Splitte: Die heiße Schlacke wird ins Schlackebeet gegossen.<br />
In einem Umkreis von bis zu 100 km beliefert Storimpex<br />
Gesteinskörnungen aus HRV-Schlacke.<br />
Storimpex<br />
Gelebter Nachhaltigkeitsgedanke<br />
auch in der Industrie<br />
Green Economy ist auf dem Vormarsch. Besonders die Rückführung von<br />
Nebenprodukten in den Produktionskreislauf ist ein wichtiger Aspekt<br />
einer nachhaltigen Industrie. Das gilt auch im Straßenbau. Genau darauf<br />
hat sich das Hamburger Unternehmen HRV (Hanseatische Recyclingprodukt-Vertriebsgesellschaft<br />
mbH) spezialisiert und vertreibt mit<br />
seinem Vertriebspartner Storimpex wiederaufbereitete Wertstoffe aus<br />
der Stahlherstellung für den Straßenbau.<br />
Bei der Stahlproduktion entsteht Schlacke.<br />
Viel Schlacke, die schon von der Konsistenz<br />
her eine weitere Bestimmung vermuten<br />
lässt: eine Wiederaufbereitung zu Vorprodukten<br />
für den Straßenbau. Dafür wird die bei der<br />
Stahlproduktion entstehende Schlacke aufgebrochen<br />
und zu Split- und Schotter verarbeitet.<br />
Insbesondere die Schlacke aus dem Lichtbogenofen<br />
des Hamburger Werkes von Arcelor<br />
Mittal weist die optimalen physikalischen und<br />
technischen Eigenschaften auf, die im Straßenbau<br />
besonders für hohe Belastungen benötigt<br />
werden. So liefert Storimpex Material für die<br />
Start- und Landebahn von Flughäfen, beispielsweise<br />
für den Hamburger Flughafen. Der Airbus<br />
rollt über von Storimpex vertriebenen HRV<br />
Bestandteilen in Asphaltprodukten, auch die<br />
A7 – eher bekannt als Stau-Autobahn – besteht<br />
aus dem Material. Kunden wie Eurogate Hamburg<br />
oder der Umschlaghafen im Hamburger<br />
Hafen sind ebenfalls überzeugt: So wurden<br />
unter anderem 85.000 t Splitte und Schlacke<br />
geliefert – und die Fläche hält seit über zehn<br />
Jahren.<br />
Auch bei Logistikflächen mit Hochbelastung<br />
kommt das Material zum Einsatz, beispielsweise<br />
im Hamburger Hafen. „Die Container,<br />
die hier auf Lkw verladen werden, wiegen<br />
25 t. „Auf einer Logistikfläche steht aber<br />
nicht nur ein Lkw. Da stehen Dutzende“, erläutert<br />
Storimpex-Geschäftsführer Ulf Schaller.<br />
Der Geschäftsführer freut sich, dass er in HRV<br />
einen Lieferanten gefunden hat, „der auf die<br />
Anforderungen eingehen kann. Denn Asphalt<br />
ist nicht gleich Asphalt. Je nach Verwendung<br />
werden spezifische Eigenschaften von den<br />
Geschäftspartnern gefordert.“ So ist zum Beispiel<br />
der Asphalt in Kreisverkehren besonders<br />
hohen Belastungen ausgesetzt. Gut, wenn<br />
1|2<strong>01</strong>9
Technik<br />
53<br />
Asphaltmischwerke für den Straßenbau mit<br />
Green Economy ist auf dem Vormarsch. Das Hamburger Unternehmen HRV will seinen Beitrag leisten.<br />
dann der schlackebasierte Asphalt von HRV eine bis<br />
zu einem Drittel höhere Belastbarkeit im Vergleich<br />
zu anderen Materialien aufweist.<br />
In einem Umkreis von bis zu 100 km beliefert<br />
Storimpex Asphaltmischwerke für den Straßenbau<br />
mit Gesteinskörnungen aus HRV-Schlacke. Dabei<br />
schützt jedes vertriebene Kilogramm des Baustoffes<br />
die Umwelt, denn für jedes Kilogramm, das aus<br />
Schlacke gewonnen wird, wird ein Kilo Naturstein<br />
weniger benötigt – das ist Ressourcenschonung<br />
und Landschaftsschutz in einem.<br />
Ulf Schaller, seit 14 Jahren auch Key Account<br />
Manager für HRV, betont, dass der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
in dem Unternehmen ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle spielt. Ein Großteil der Geschäftsaktivitäten<br />
richtet sich an einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft<br />
aus, um die natürlichen Ressourcen zu schonen.<br />
Die Wiederverwendung der Schlacke schont<br />
aber nicht nur natürliche Vorkommen, sondern ist<br />
rechts: Beim Einsatz mit Offenporigen<br />
Asphalten befinden sich zurzeit<br />
Produkte aus Schlacke in der Testphase.<br />
(Quelle: HRV)<br />
unten: Schlacke besitzt eine gute<br />
Affinität zum Bindemittel.<br />
auch deutlich kostengünstiger – damit schlägt man<br />
gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.<br />
Und noch zwei weitere Vorteile kommen dem<br />
Material zu: Es besticht durch seine Haltbarkeit<br />
sowie gute Affinität zum Bindemittel.<br />
Sicherheit<br />
Gerade im Straßenbau steht natürlich die Sicherheit<br />
im Vordergrund – und damit die Qualität der Produkte.<br />
Um diese zu gewährleisten, überwacht und<br />
zertifiziert die asphalt-labor GmbH als unabhängiges<br />
Prüfinstitut regelmäßig die Produkte von HRV<br />
– und das für den gesamten Straßenoberbau. Dabei<br />
werden an dem Baustoff unter anderem die Frostsicherheit<br />
und der Wiederstand gegen Schlagzertrümmerung<br />
geprüft. Ebenfalls wird die Affinität<br />
geprüft, muss doch das Bitumen in der Lage sein,<br />
die Gesteine dauerhaft zu verkleben. Zudem benötigt<br />
die Oberfläche eine dauerhafte Griffigkeit, damit<br />
bei Nässe die Fahrbahn nicht zur Schlitterpartie wird.<br />
Dies kann am Gestein über den Polier widerstand<br />
bewertet werden, erläutert Thomas Lo bach vom<br />
asphalt-labor, auch für diesen Kennwert erfüllt die<br />
Schlacke die höchsten Anforderungen.<br />
Auch Offenporiger Asphalt könnte mit der<br />
Schlacke hergestellt werden. Dazu befinden sich<br />
zurzeit Produkte aus Schlacke in der Testphase.<br />
Denn nicht nur, dass die Vorkommen von Naturgestein<br />
begrenzt sind, speziell für Offenporige<br />
Asphalte können nur Gesteine mit den besten<br />
Eigenschaften eingesetzt werden, die in der geforderten<br />
Güte in der Natur nur selten vorkommen.<br />
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1|2<strong>01</strong>9
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Carl Ungewitter TRINIDAD LAKE Asphalt GmbH & Co. KG, 28<strong>19</strong>5 Bremen ------Seite 53<br />
DENSO GmbH, 51371 Leverkusen -----------------------------Seite 29<br />
J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg --------------Seite 45<br />
Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen ----------------Umschlagseite 4<br />
RÜKO GmbH Baumaschinen, 76316 Malsch -----------------------Seite 49<br />
Sasol Wax GmbH, 20457 Hamburg --------------------------- Seite 9<br />
STORIMPEX Baustoffe GmbH, 21509 Glinde ----------------------Seite 43<br />
WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer -----------------Seite 47<br />
Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />
Vorschau asphalt 02|2<strong>01</strong>9<br />
bauma<br />
Wir bereiten Sie auf das größte<br />
Baumaschinenevent des Jahres vor.<br />
(Quelle: Messe München)<br />
Rejuvenatoren<br />
In einer mehrteiligen Artikelserie beleuchten<br />
wir theoretische und praktische<br />
Aspekte.<br />
(Quelle: DAV/hin)<br />
Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteur<br />
Bernd Hinrichs<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
531<strong>19</strong> Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-<strong>19</strong><br />
hinrichs@asphalt.de<br />
www.asphalt.de<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />
Ennemoserstraße 10<br />
531<strong>19</strong> Bonn<br />
Tel.: +49 228 97965-0<br />
dav@asphalt.de<br />
www.asphalt.de<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
asphalt@stein-verlagGmbH.de<br />
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Geschäftsleitung<br />
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Herstellung/Layout<br />
Ines Merkel, Claudia Chalas<br />
Tel.: +49 72 29 606-23<br />
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Anzeigenverkauf<br />
Grimm Kommunikation<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />
Anke Schmale<br />
Tel.: +49 72 29 606-24<br />
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Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 2<strong>01</strong>9:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai), 4 (Juli),<br />
5 (August), 6 (Oktober), 7 (November),<br />
8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die<br />
Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />
über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte. Sie<br />
behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />
und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />
auch aus zugsweise, nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag<br />
Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />
2<strong>01</strong>9 (54. Jahrgang)<br />
ISSN 0945-6228<br />
Organ von:<br />
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(Quelle: DAV/hin)<br />
www.asphalt.de<br />
Nachrichten der<br />
European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />
www.EAPA.org<br />
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Tel.: 07 11/5 03 <strong>19</strong>-0<br />
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Tel.: 07 11/5 03 <strong>19</strong>-0<br />
Fax: 07 11/6 <strong>19</strong> 24-<strong>19</strong>4<br />
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www.makadamwerk-schwaben.de<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 10<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Asphalt Baden-Wür temberg<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />
Sachsen-Anhalt<br />
12 Standortkarten<br />
mit 783 Asphalt-Mischwerken und<br />
-verwaltungen in Deutschland<br />
Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen Standorten der<br />
Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />
E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />
vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />
Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />
Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />
der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />
Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
… oder ONLINE<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem –<br />
über 7.600 Standorte und Adressen deutscher Baustoff-Werke<br />
und -Verwaltungen, Map + Routenplaner,<br />
umfangreiche Suchfunktionen.<br />
Für PC, Tablet & Smartphone<br />
➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />
ergänzen das System. So kann<br />
nach Firmen und Orten gesucht<br />
werden. Nach Anklicken eines<br />
Werkes ist eine Umkreissuche<br />
problemlos möglich.<br />
➜ Integrierte Routing-Funktionen in<br />
Kombination mit Google Maps<br />
erlauben Strecken errechnungen<br />
zwischen Werken oder zwischen<br />
Werken und Baustellen mit Angabe<br />
des Streckenverlaufs.<br />
➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />
können ein- oder ausgeblendet<br />
werden.<br />
➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />
erstellen. Über eine Exportfunktion<br />
sind die Daten Ihres frei<br />
gewählten Kartenausschnitts als<br />
Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />
Online-Druckerei … und Sie können<br />
Ihre Karte als Posterdruck<br />
verwenden.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Weitere Infos/Bestellung<br />
unter www.stein-verlagGmbH.de
AUF LANGE SICHT<br />
KOSTENSICHER<br />
Die Asphaltindustrie vertraut auf LE Lignite Energy pulverized,<br />
den marktführenden Industriebrennstoff aus dem Rheinland.<br />
LE pulverized ist als heimischer Energieträger, im Gegensatz zu Öl und Gas,<br />
ein sehr günstiger Brennstoff mit dauerhaft stabilen Preisen. Langfristige<br />
Lieferverträge machen damit Energiekosten besser kal kulierbar und steigern<br />
signifikant die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlagen.<br />
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www.lignite-energy.de