18 Spezial: 55 Jahre „asphalt“ 1980er-Jahre – Kontinuität und neue Themen 80er: Etwas dezenter: Die Titelseiten Ende der 80er-Jahre. 80er: Farbig und mächtig: die Titelseiten Anfang der 80er-Jahre. Die 80er-Jahre waren das Zeitalter der politischen Stagnation in der Bundesrepublik. Bundeskanzler Helmut Kohl leitete die geistig-moralische Wende ein und setzte dabei auf Kontinuität. Fragwürdige modische Erscheinungen, wie etwa Schulterpolster oder Vokuhila-Frisuren, prägten das Stadtbild. Im Radio und Fernsehen feierte die Popmusik ihre Blütezeit und am Ende des Jahrzehnts sorgte eine belanglose Pressekonferenz für einen Paukenschlag in der deutschen Geschichte, als SED-Bezirkschef Günter Schabowski auf eine Reporterfrage antwortete, dass diese Regelung nach seinem Wissen „sofort, unverzüglich“ in Kraft trete. Diese Aussage löste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze zu West-Berlin aus, sodass die überforderten DDR-Grenzer nach wenigen Stunden die Mauer ungeplant öffneten. Kontinuität konnte auch die Fachzeitschrift vermelden. Zwar ging es mit einem geänderten Namen in die 80er-Jahre – aus „Das stationäre Mischwerk“ wurde „Die Asphaltstraße – das 80er: 50 Teilnehmer sind der Einladung zum 1. Betriebsleiter- Seminar 1983 gefolgt – dem späteren DAV/DAI-Asphaltseminar. 80er: Hinweise auf den EAPA-Kongress 1984. 7|2022
Spezial: 55 Jahre „asphalt“ 19 stationäre Mischwerk“ – aber mit Dr. Wilhelm G. Jösch hatte das Magazin einen Chefredakteur, der das gesamte Jahrzehnt prägte. Nicht weniger wichtig für die Entwicklung der Zeitschrift wurde Prof. Wolfgang Arand von der TU Braunschweig. Er begann seine Tätigkeit als Schriftleiter (d. h. Redakteur) für den Bereich „Der bituminöse Straßenbau“ und behielt diese Funktion mit unterschiedlichen Titulierungen die ganze Zeit. Ansonsten musste die Redaktion mit den seinerzeit üblichen Streichungen im Redaktionstableau zurechtkommen. Startete das Magazin noch – neben Jösch und Arand – mit jeweils sieben Redakteuren für die Bereiche „Wirtschaft“ und „Technik und Forschung“, schrumpfte diese Zahl zum Ende hin auf einen stellvertretenden Chefredakteur und zwei Redakteure zusammen. Inhaltlich berichtete die Zeitschrift über die Themen, die immer noch von entscheidender Brisanz sind – Beispiel: Digitalisierung. In seinem Beitrag „Asphalt und Computer“ von 1986 fragt Prof. Wolfgang Brüssel, ob es angesichts zunehmender Asphaltrezepturen möglich sei, die Anlagenbedienung durch vollautomatische Regler zu entlasten, um einerseits den Quali- „Wirklich schon 55 Jahre Fachzeitschrift ,asphalt‘?! Es ist kaum zu glauben, und auch wenn ich noch etwas jünger bin als die „asphalt“, begleitet sie mich doch schon seit gut 20 Jahren. Bei Gicon liegt sie neben anderen Fachzeitschriften an exponierter Stelle für die Angestellten und Besucher zum Lesen aus und bei Eurovia gönne ich mir den Luxus, sie mir direkt in mein Büro nach Dresden schicken zu lassen. Der ,asphalt‘ gelingt ein munterer Mix aus vielen guten Berichten und Fachbeiträgen, Rück- und Vorschauen auf die DAV-Veranstaltungen und die Produktpräsentation diverser Anbieter. Ob ich die ,asphalt‘ irgendwann vernünftigerweise papierlos lesen sollte, überlege ich manchmal, aber noch siegt die Freude beim echten Durchblättern mit dem Wahrnehmen des Geruchs von bedrucktem Papier über die Vernunft.“ Nadja Golla, Genehmigungsmanagement, Eurovia Industrie GmbH 80er: Viele Bilder präsentierte die Berichterstattung des Mitgliederkongresses von VTA und FDA 1983 in Berchtesgaden. 7|2022
Laden...
Laden...
Laden...