VERANSTALTUNGEN Sennebogen 2022 ist ein besonderes Jahr für Sennebogen: Mit IFAT und bauma fanden gleich zwei Leitmessen statt und bestimmt ebenso wichtig: das Traditions- Unternehmen konnte sein 70-jähriges Bestehen feiern. Kontinuierliche Weiterentwicklung und Wachstum kennzeichnen eine lange Zeitspanne, in der gerade der familiäre Charakter beibehalten werden konnte, der Sennebogen seit jeher auszeichnet. Auf der bauma konnten wir uns mit Erich Sennebogen, dem Sohn des Gründers, über neue Technologien und neue Herausforderungen unterhalten. ra: Herr Sennebogen, jetzt läuft die bauma endlich. Wie sind Ihre ersten Eindrücke? Erich Sennebogen: Ich bin absolut positiv überrascht. Wir haben schon in den ersten beiden Tagen sehr viel Interesse erfahren, sehr fundierte Fragen und sehr zielgenau. Wichtige Themen sind natürlich neue Antriebstechniken mit Blick auf Verbrauch und Klimaschutz, aber auch 24 recycling aktiv 6/2022 VERANSTALTUNGEN BDSV Anlässlich der BDSV-Jahrestagung, die Anfang Oktober in Darmstadt nach zwei Jahren erstmalig wieder in Präsenz stattfand, äußerten sich die Spitzenvertreter der BDSV zu den wichtigen Themen der Branche. Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das sind im bisherigen Jahresverlauf rund 1,3 Mio. t weniger als im selben Zeitraum 2021. Im August wurden mit 2,97 Mio. t zwei Prozent weniger Rohstahl als im Vorjahresmonat hergestellt. Insbesondere die schrottintensive Elektrostahlproduktion hat einen starken Rückgang um 8,6 Prozent auf 715.000 t zu verzeichnen, während die Oxygenstahlproduktion mit 2,2 Mio. t nahezu konstant bleibt. Mit Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar und aus dem Ausbleiben der Rohstofflieferungen Lieferfähigkeit oder Ersatzteilbeschaffung. Das Interesse ist immens und das freut uns ausdrücklich. ra: Hier präsentieren Sie unter anderem den neuen Akkubagger 825 Electro Battery. Wie ist die Resonanz? Erich Sennebogen: Bei dem neuen Akkubagger 825 Electro Battery handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung, eine klimaneutral arbeitende, akkugestützte Elektro-Umschlagmaschine, die sowohl das autarke Arbeiten im Akkubetrieb als auch kabelgebunden am Netz erlaubt. Wir haben über 30 Jahre Erfahrung mit elektrischen Antrieben, sodass wir uns diese Entwicklung durchaus zugetraut haben. Wir müssen aber gerade auch deswegen klar sagen, dass sie keine herkömmliche Maschine im Sinne eines Allrounders ersetzt, sondern sie muss in den Betriebsablauf des Kunden passen. Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, und wie schon gesagt: Die Kunden fragen sehr fundiert und prozessbezogen. Wir bieten dennoch nach wie vor modernste Russland, der Ukraine und Belarus erhöhte sich die weltweite Nachfrage nach dem Recyclingrohstoff stark. Vor allem gute Qualitäten sind gesucht als Substitut für Roheisenlieferungen aus der Kriegsregion. Preise für Stahlschrott weltweit erreichten im Frühjahr das höchste Niveau seit Jahrzehnten. Die explodierenden Energiekosten und die Verschärfung der Lieferkettenproblematik führen jedoch zu hohen Unsicherheiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hohe, teure Bestände werden möglichst vermieden. Die Marktteilnehmer fahren auf Sicht. Der Stahlhandel agiert zurückhaltend. Der wichtigste Stahlschrottimporteur, die Türkei, konzentriert sich aufgrund der hohen Schrottpreise zunehmend auf günstige Knüppelimporte, sodass der Impuls aus dem Exportmarkt fehlt und im Mai eine Preiskorrektur nach unten einsetzt, die sich über den Sommer Statt „reinem“ Interview eher ein sehr intensiver Gedankenaustausch: Erich Sennebogen im Gespräch mit der Redaktion der recycling aktiv. Foto: Sennebogen Dieselmotortechnik an, aber der Elektromotor ist eine echte Alternative. Es ist auch aus meiner Sicht mehr als sinnvoll, eine Maschine mit Strom zu betreiben: Geringerer Energieverbrauch, leise, keine Emissionen, kein Ölwechsel, das sind Faktoren, die überzeugen. Im Übrigen, Elektroantriebe werden natürlich auch vor dem Hintergrund des CO 2 -Fußabdrucks für viele Unternehmen mit Blick auf die notwendigen Zertifikate immer interessanter. ra: Ist dies die Zukunft, was Antriebe anbelangt – oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Erich Sennebogen: Es kann kein Schwarz-Weiß-Denken geben, also kein Entweder-oder. Ganz im Gegenteil, es muss einen Weg geben, der neue Entwicklungen präferiert, und zugleich bestehende Antriebsmöglichkeiten dennoch verbessert und ständig weiterentwickelt. Das ist vielleicht ein Mischkonzept – aus unserer Erfahrung allerdings die beste Möglichkeit, jetzt fortsetzt und vielfach erst im August gestoppt wird. Der Ferienmonat ist durch ruhigen Handel gekennzeichnet. Der Schrottzulauf ist aufgrund von Betriebsferien in vielen Bundesländern niedrig, sodass ein geringes Aufkommen einer schwachen Nachfrage der Stahlwerke im In- und Ausland gegenübersteht und die Preise einen Boden finden. Im September dominiert nicht mehr die Frage um die Schrottpreise das Marktgeschehen, sondern die Frage nach Absatzmöglichkeiten, da immer mehr Stahlwerke die Produktion stoppen oder deutlich drosseln. Schlechte Absatzmöglichkeiten für Fertigstahl der türkischen Verbraucher sorgen für wenig Bewegung im Tiefseemarkt. Der Produktionsstandort Deutschland büßt durch die, auch im europäischen Vergleich, hohen Energiekosten an Wettbewerbsfähigkeit ein. Niedrigwasser verschärft im Sommer anhaltende Logistikengpässe und führt zu einer höheren Nachfrage nach Schienentransporten. Biomasse, Kompost, Holz Stark und effizient (von links nach rechts): Achim Post, Anna Hermeier, Elisabeth Holland und Uwe Hempen- Hermeier besichtigen die neue, stärkere Hackschnitzelheizung mit einer Leistung von 540 kW. Foto: Jenz GmbH Jenz Im Fokus: Hackschnitzel und primäre HolzBiomasse m November wurde von Jenz ein Ifirmeneigenes Nahwärme-Netz eingeweiht, das auf eine schon längere Vorgeschichte zurückblicken kann. Bereits 2001 errichtete das Unternehmen auf dem Firmengelände in Wegholm eine Biomasseheizung mit einer Leistung von 320 kW und sorgte damit für eine Verringerung des CO 2-Ausstoßes um jährlich ca. 108.000 kg. 2008 folgte die erste Fotovoltaikanlage, die bis 2012 kontinuierlich erweitert wurde. Seit diesem Zeitpunkt ist das Unternehmen bilanziell CO 2-neutral. Im November 2021 wurde die Hackschnitzelheizung durch eine neue, stärkere Heizung mit 540 kW Leistung ersetzt. Zudem ist der neue Kessel wesentlich effizienter und verringert durch seinen Elektrofilter die Staubemissionen um mehr als 80 Prozent. Damit war die Basis geschaffen, um zukünftig auch die in der Nachbarschaft liegenden und zum Unternehmen gehörenden Wohnhäuser mit Wärme zu versorgen. „Die in den Häusern laufenden, zum Teil sehr alten Ölheizungen verbrauchen pro Jahr etwa 14.000 Liter Heizöl. Das werden wir nach der Fertigstellung unserer Nahwärmeleitung einsparen“, freut sich Seniorchef Uwe Hempen-Hermeier. Von der Holzhackschnitzelheizung auf dem Jenz-Firmengelände wird warmes Wasser mit hoher Effizienz durch ein neues wärmegedämmtes Rohrsystem unterhalb der Durchgangsstraße in die Heizsysteme der jeweiligen Gebäude geführt. Die bestationen dafür benötigten Leitungen und Überga- 72 recycling aktiv 6/2022 schnell reagieren zu können. Bespiel ist unser Akkubagger. Wir sind übrigens ja auch an der Entwicklung der Wasserstofftechnik dran, bis dies aber greift und mit allen Details funktioniert, wird es noch eine längere Zeit dauern. ra: Als Familienunternehmen sind Sie wahrscheinlich anders aufgestellt als große, eher konzernbestimmte Unternehmen. Auf was legen Sie da Wert? Erich Sennebogen: Wir müssen einfach weiterdenken als andere, denn die Herausforderungen sind enorm. Hier warten immense Aufgaben auf uns alle, und das können wir natürlich mit unserer Tradition in der Familie und mit Blick auf unser Unternehmen wahrscheinlich sehr gut meistern. Stichwort: kurze Entscheidungswege, flexible Lösungen. Und wenn ich wieder auf die elektrischen Antriebe zurückkommen darf: Sie können sich kaum vorstellen, was allein die Kühlung der verschiedenen Antriebs-Komponenten inzwischen an technischem Aufwand erfordert. Sennebogen wird mehr und mehr zum Technologieunternehmen, und das auf höchstem Niveau. ra: Gibt es weitere Innovationen? Erich Sennebogen: Ganz klar, zum Beispiel unsere neue G-Serie. Das ist eine neue Maschinengeneration, die mehr Material mit noch weniger Energie bewegen kann. Sie wird mit einem hydromechanischen Hybrid- System betrieben. Wir erzielen damit Energieeinsparungen von über 30 Prozent gegenüber einer normalen Maschine. ra: Kurzer Blick in die Zukunft? Wird es besser oder eher schlechter? Erich Sennebogen: Vieles wird davon abhängen, wie sich der Ukraine-Krieg entwickelt. Das gilt auch für die Preissteigerungen für Material und Teile sowie die Lieferfristen. Im Moment ist vieles nicht planbar. In diesen Zeiten ist es wichtig, ein stabiles Unternehmen zu haben, das nicht vorhersehbare Schwierigkeiten in der Regel meistern kann. Wir dürfen bei allem aber unsere heutige Welt und ihre zukünftige Entwicklung nicht vergessen, das macht mir eher Sorgen. www.sennebogen.com NEWS Inhaber Frank Höcker sowie Christian Vennemann in der neuen Logistikhalle 2020 – die beiden Geschäftsführer arbeiten sehr erfolgreich zusammen. Foto: Höcker Polytechnik GmbH Höcker Polytechnik Jubiläum 60 Jahre: „Always One Idea Ahead“ 1. Juli 1962 durch Günther Höcker, und zwar als Handels- und Montagefirma Polytechnik. Früh erkannte er die tatsächlichen Bedürfnisse des Marktes und konzentrierte sich auf die Entwicklung und Produktion von platz- und energiesparenden Absaug- und Filteranlagen. 1991 wurde neben der bestehenden Produktion am Standort Hilter in Polen ein Produktions- und Vertriebsstandort gegründet, der ein sehr wichtiger Bestandteil des Unternehmens ist. 1993 erfolgte der Generationswechsel: Günther Höcker übergab die Geschäftsleitung an seinen Sohn Frank, der ebenfalls konsequent auf Fortschritt setzte: Neben dem Ausbau des Geschäfts in den neuen Bundesländern forcierte er die Etablierung und Pflege eines Qualitätsmanagement-Systems. 2001 berief er den langjährigen Mitarbeiter und Prokuristen Christian Vennemann zum zweiten Geschäftsführer. Noch heute arbeiten die beiden Geschäftsführer erfolgreich zusammen. 12 recycling aktiv 6/2022 Durch die Priorisierung von Energietransporten auf der Schiene ab Herbst ist mittelfristig kaum Entspannung in Sicht. Die explodierenden Strom- und Gaspreise in Europa stellen das Stahlrecycling vor große Herausforderungen und gefährden die ehrgeizig gesteckten Ziele in Bezug auf Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Wie viele andere Unternehmen laufen die BDSV-Mitgliedsunternehmen zunehmend in die Gefahr, nicht mehr wirtschaftlich produzieren zu können. Sollte die Politik die Lage nicht schnell entschärfen, könnte dies den nachhaltigen Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten. Darüber hinaus bedrohen die steigenden Energiekosten und die nicht gesicherte Verfügbarkeit von Energie die Unternehmen der stahlerzeugenden und stahlverarbeitenden Industrie, was direkte negative Auswirkungen auf den Anfall von Recyclingrohstoffen hat. waren einfach und problemlos zu beschaffen. Die Förderanträge für das Nahwärmenetz wurden in Zusammenarbeit mit einem Energieberater im Sommer 2021 gestellt, die Bewilligung erfolgte im Februar 2022. Unter dem Strich erzeugt das Projekt einen kleinen Beitrag zum Kampf für mehr Unabhängigkeit in Zeiten der Energiekrise und bei allen Beteiligten große Zufriedenheit. „Die Wärme in den Wohnungen unserer Mieter wird unabhängig vom Öl und wir können dem Winter auf Basis erneuerbarer Energie aus den heimischen Mindener Wäldern in Ruhe entgegensehen“, ist Uwe Hempen-Hermeier zuversichtlich. Anlässlich der Einweihung des Nahwärme-Netzes ging die Jenz-Geschäftsleitung auf die kürzlich vorgestellte Überarbeitung der Erneuerbare-Energien- Richtlinie (RED III) des EU-Parlamentes ein. Das Parlament hatte gefordert, dass „primäre holzige Biomasse“ als nicht förderfähig gelten soll und nach einer Folgenabschätzung ein Abschmelzen („Phase Down“) der Anrechenbarkeit auf erneuerbare Energien bis 2030 folgen soll. Ein „Signal in die falsche Richtung“, wie Elisabeth Holland, geschäftsführende Gesellschafterin, erläuterte: „Holz stellt unter allen erneuerbaren Energieträgern die meiste Energie bereit und spielt besonders im Wärmebereich eine große Rolle. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt in diesem Bereich bei nur 16,5 Prozent, wovon die Holzenergie jedoch 2010 wurde ein neues Bürogebäude er- richtet; 2012 folgte der Neubau des Logistikzentrums, das mit 3.300 m 2 Nutzfläche viel Lagerraum und Kommissionierfläche bietet. Durch die Übernahme der Pipgras Lackieranlagen GmbH wurde 2014 das Produktportfolio von Höcker Polytechnik um den Bereich Lackieranlagentechnologie erweitert. Durch moderne Wärmepumpen-Heizungs- und Kühlanlagen sind die Gebäude seit 2021 von fossilen Brennstoffen weitgehend unabhängig. Seit 2016 ist das eingeführte Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 zertifiziert. Im Jahr 2017 wurde Höcker Polytechnik mit der tapio-Markteinführung weltweit der erste Hersteller von Absauganlagen, die 100 Prozent schnittstellenkompatibel zu tapio sind (Industrie 4.0 für die Holzverarbeitung). Im Jahr 2021 begann der Neubau eines neuen zusätzlichen Firmengebäudes mit Parkhaus, dessen Fertigstellung für Ende dieses Jahres eingeplant ist. Heute ist Höcker Polytechnik einer der führenden Hersteller von Absaug- und Filteranlagen für die effiziente Prozessabfallentsorgung, für die holzverarbeitende „Die Recyclingwirtschaft ist nicht der Problemverursacher, sondern der Schlüssel zur Lösung“ – genau diese Überzeugung macht die BDSV auf ihrer diesjährigen Jahrestagung deutlich. Die BDSV-Mitgliedsunternehmen, die die Stahlwerke mit dem hochwertigen Sekundärrohstoff Stahlschrott versorgen, stehen bereit, ihren Teil zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion beizutragen. Bei Kohlenstoffstahl kann die Stahlindustrie durch den Einsatz von Stahlschrott durchschnittlich 1,67 Tonnen CO 2 je erzeugter Tonne einsparen – bei rostfreiem Edelstahl sind dies sogar 4,3 Tonnen CO 2 . Langwierige Genehmigungsverfahren behindern Investitionen Komplizierte und langwierige umweltund baurechtliche Genehmigungsverfahren behindern viele BDSV-Mitgliedsunternehmen bei ihren Investitionen – Tendenz steigend. In der jüngsten Branchenumfrage des Verbands geben 22 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen an, dass wegen derartiger Behinderungen geplante Investitionen in Zukunftstechnologien der Kreislaufwirtschaft aufgegeben wurden. Zu den aufgegebenen Investitionsprojekten gehören die Einführung neuer Recyclingverfahren, der Bau neuer Aufbereitungsanlagen, BImSchG-Genehmigungen, Erweiterungen der bestehenden Genehmigungen, Änderung der Lagerflächen und der Bau von Lager- bzw. Produktionshallen. Auch die flexible Aufstockung von Lagerkapazitäten zur Überbrückung von Marktschwankungen, wie z. B. die durch die Coronapandemie oder die Energiekrise, bereitet vielen Mitgliedsunternehmen Probleme. Die BDSV fordert hierzu die Bundesländer auf, unbürokratische, genehmigungsrechtliche Ausnahmen zur Erhöhung der Lagerkapazitäten zuzulassen, damit Annahmestopps vermieden werden können und der Recyclingkreislauf nicht unterbrochen wird. Neben der generellen Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sollten, nach Auffassung der BDSV, Stahlrecyclingbetriebe, die einen signifikanten Beitrag zur Reduktion von CO 2 -Emissionen leisten, insgesamt stärker gefördert werden. drei Viertel ausmacht. Wenn man bedenkt, dass die Wärme in Deutschland rund 52 Prozent des Endenergieverbrauchs ausmacht und die Bundesregierung bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren auf 50 Prozent steigern möchte, dann stellt sich die Frage, wie diese Ziele mit den jüngsten Entwicklungen auf EU- Ebene zusammenpassen.“ Von der Politik erwartet das Unternehmen daher klare Signale: „Wir reden nicht von wilder Abholzung heimischer Wälder, sondern von einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die in Deutschland immer noch für einen Holzzuwachs sorgt und in deren Rahmen zwangsläufig Durchforstungsholz anfällt. Die Nutzung dieses Holzes muss auch in Zukunft als erneuerbare Energie gelten und damit förderfähig bleiben. Wir unterstützen daher die Forderung des Bundesverbands Bioenergie, wonach der Bund sich in den kommenden Verhandlungen zur RED III gegen die geplante Deckelung bzw. Nicht-Anrechnung des Anteils der Energieerzeugung aus primärer Holzbiomasse und für die weitere Förderfähigkeit einsetzen muss und das eigene BEG so anpassen sollte, dass Förderungen sinnvoller Projekte auch in Zukunft möglich sind.“ www.jenz.de Industrie, für die Kartonagen- und Wellpappenindustrie sowie für die Recyclingindustrie in Deutschland und Europa und innovativer Hersteller von Lackierkabinen. Das breit gefächerte Produktprogramm umfasst ferner Brikettierpressen, Abfallverdichtungsanlagen, Shredder, Abscheider, Lüftungsanlagen und Energie-Effizienz-Systeme. Auf Wunsch wird jede Anlage von den Höcker-Ingenieuren auf die beim Kunden vor Ort herrschenden Bedingungen angepasst. www.hoecker-polytechnik.de VERANSTALTUNGEN Zu den genehmigungsrechtlichen Fragestellungen konnte sich ra mit Hauptgeschäftsführer Thomas Junker unterhalten: ra: Herr Junker, was unternimmt die BDSV konkret, um die seit Jahren absolut unbefriedigende Situation behördlicher Genehmigungen anzugehen? Mit Blick auf die bekannten externen Probleme ist es absolut unverständlich, dass gerade einer im Recycling führenden Branche „das Leben im wahrsten Sinne des Wortes so schwer gemacht“ wird. Thomas Junker: Zunächst einmal vielen Dank für Ihre positive Sichtweise auf die Stahlrecyclingbranche. Wir sind in der Tat gut aufgestellt, was den Lückenschluss für eine zeitgemäße Kreislaufwirtschaft angeht, und wir haben mit unseren beiden Studien zum Thema „Schrottbonus“ eindrucksvoll belegt, welchen positiven Beitrag der Recyclingrohstoff Stahlschrott für die Dekarbonisierung leisten kann und leisten will. Dazu braucht es aber den notwendigen gesetzlichen Rahmen. Umso unverständlicher ist es für uns, dass Genehmigungsverfahren – trotz unserer langjährigen, intensiven Bemühungen hier gegenzusteuern – offensichtlich immer noch komplizierter und langwieriger werden. Unsere letzte Branchenumfrage im Herbst 2022, die an BDSV-Mitgliedsunternehmen gerichtet war, hat ergeben, dass die Probleme vor allem im Bereich Genehmigungen nach BImSchG und im Bereich des Bauplanungsrechts vorliegen. Unter Klimaschutz- und auch Energieeinsparungsgesichtspunkten muss die Politik jetzt dringend gegen diese Entwicklung gegensteuern, damit unsere 28 recycling aktiv 6/2022 recycling aktiv 6/2022 29 VERANSTALTUNGEN K 2022 Rückblick: Konkrete Lösungen für die Kreislaufwirtschaft ie Freude der Kunststoff- und Kautschukindustrie darüber, sich nach drei Jahren endlich wieder auf globaler Ebene persönlich austauschen zu können, prägte den Verlauf der K 2022 Düsseldorf und sorgte für eine gute Stimmung bei den 3.037 Ausstellern. 176.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus 157 Nationen kamen zu ihrem Branchenevent nach Düsseldorf. Der Anteil internationaler Gäste lag mit über 70 Prozent auf konstant hohem Niveau. Die Reichweite der K ist mit einem Anteil von 42 Prozent aus Übersee bei den internationalen Fachbesucherinnen und -besuchern gewohnt stark. Während insbesondere Gäste aus dem ostasiatischen Raum aufgrund der in diesen Ländern aktuell erschwerten Bedingungen durch Quarantänebestimmungen weniger stark vertreten waren als zur K vor drei Jahren, konnten zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus den USA, Brasilien und In- An dien auf der K 2022 begrüßt werden. 26 recycling aktiv 6/2022 Auf der K 2022 veranschaulichten das Circular Economy Forum des VDMA und 13 seiner Mitgliedsunternehmen, welch wichtigen Stellenwert Technologie bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie hat. Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann erster Stelle des Angebotsinteresses stand bei rund zwei Dritteln aller befragten Besucherinnen und Besucher der Maschinen- und Anlagenbau. 57 Prozent und damit fünf Prozent mehr als zur K 2019 erklärten, an Roh- und Hilfsstoffen interessiert zu sein, dabei standen Rezyklate und Biokunststoffe besonders hoch im Kurs. Auch die Specials der K fanden großen Anklang. Die offizielle Sonderschau Plastics shape the future fokussierte in Diskussionen und Vorträgen die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen und Lösungsansätze rund um die K-Leitthemen und verbuchte durchweg gut gefüllte Ränge. Das Circular Economy Forum, in dem der VDMA und 13 seiner Mitgliedsunternehmen eindrucksvoll veranschaulichten, welch wichtigen Stellenwert Technologie bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie hat, punktete bei internationalem Publikum mit Live-Demonstrationen und jeder Menge fundiertem Wissen sowie detaillierten Informationen zum Thema. Viel diskutiert wurde auch die Weltsprache der Produktion, OPC UA, mit der die Verarbeitungsparameter der beteiligten Maschinen und Geräte genauer und gezielter aufeinander abgestimmt werden können. Dies wiederum gilt als wichtige Voraussetzung für die optimierte Kreislauführung. 40 Unternehmen aus acht Ländern beteiligten sich auf der Messe an einem OPC-UA- Demonstrationsprojekt. Die nächste K in Düsseldorf findet vom 8. bis 15. Oktober 2025 statt. www.k-online.de Unseren Veran staltungskalender finden Sie auf Seite 83 NEWS Auf allen Kanälen gut unterwegs Von der Online-Offensive des Stein-Verlages profitieren auch die digitalen Zeitschriftenausgaben. Gerade die Nutzerfreundlichkeit ist dabei ein äußerst wichtiger Punkt. Deutlich häufiger als ursprünglich erwartet, werden die aktuellen Ausgaben angeklickt oder das Archiv nach interessierenden Themen durchforstet. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Online-Leser! Während über die klassischen Print-Ausgaben jedoch nur schwierig zu ermitteln ist, welche Beiträge besonders intensiven Zuspruch finden, ist das im Online-Fall über Aufrufzahlen und Verweildauer eine recht einfache Geschichte. In unserer regelmäßigen Ranking-Tabelle finden Sie die fünf jeweils meistgeklickten und gemäß Verweildauer auch tatsächlich gelesenen Beiträge. Ganz crossmedial gibt es zusätzlich zur Information auch noch den passenden QR-Code zum Beitrag. Viel Spaß beim Lesen – und damit auch beim Bewerten! Top 5 Online Die Top-5-Beiträge in der Gunst unserer Online-Leser in der recycling aktiv 6/2022 (Stand: 01.02.2023) 1 JENZ Im Fokus: Hack schnitzel und primäre Holz-Biomasse 2 SENNEBOGEN Die Erfahrung macht den Unterschied recycling aktiv INTERVIEW ?! Die Erfahrung macht den Unterschied 3 HÖCKER POLYTECHNIK Jubiläum 60 Jahre: „Always One Idea Ahead“ itte September feierte Höcker Poly- sein 60-jähriges Bestehen. Mtechnik Gegründet wurde das Unternehmen am 4 BDSV Jahrestagung: Große Herausforderungen für das Stahlrecycling Jahrestagung: Große Herausforderungen für das Stahlrecycling n den ersten acht Monaten 2022 wurden Iin Deutschland mit 25,4 Mio. t knapp 5 Prozent weniger Rohstahl erzeugt als im 5 K 2022 Rückblick: Konkrete Lösungen für die Kreislaufwirtschaft D 12 recycling aktiv 1/2023
NEWS Hyundai Doosan Infracore Aus DOOSAN wird DEVELON Aus DOOSAN wird DEVELON: Rund eineinhalb Jahre nachdem Hyundai Doosan Infracore (HDI) eine Tochtergesellschaft von HD Hyundai wurde, ist Mitte Januar 2023 der bisherige Baumaschinen-Markennamen DOOSAN durch DEVE- LON ersetzt worden. DEVELON ist eine Kombination aus „Develop“ und „Onwards“. Mit der Einführung der neuen Marke will HDI einen Sprung nach vorn machen und zu einem globalen Top-Player in der Baumaschinenbranche werden. Mit der Änderung des Markennamens wird auch das neue DEVELON-Logo auf den Baumaschinen von HDI verwendet werden. HDI hat zudem bekannt gegeben, bis Ende Februar eine detailliertere Markengeschichte und Markenvision vorzustellen, indem eine Präsentation zu der neuen Marke über die sozialen Medien veröffentlicht wird. https://eu.doosanequipment.com/de/ DEVELON, die neue Marke von Hyundai Doosan Infracore. Grafik: HDI Sparsam – emissionsfrei – kraftvoll Überzeugen Sie sich von den neuen Elektroantrieben. Eggersmann GmbH | Rothenschlatt 18 | 26203 Wardenburg Fon: +49 4407 9133-700 | sales@f-e.de | www.f-e.de
RECHT UND POLITIK BDSV, BDE, bvse,
TITELSTORY Se nebogen: Neuer Recycl
Impressum Chefredaktion: Helmut Str
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