recycling aktiv 01/23
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
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Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
VERSCHLEISS<br />
Verschleißschutz:<br />
Starke Typen<br />
ABBRUCH<br />
Fachtagung Berlin:<br />
Branchenevent<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Neuer Recycling-<br />
Bagger
IHRE POWER FÜR DIE ZUKUNFT<br />
GIPO PRALLBRECHER<br />
Die raupenmobilen GIPO Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe<br />
Flexibilität aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und<br />
kann mit oder ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />
Mit vielen technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />
GIPO- Prallmühlen bilden das Herzstück der raupenmobilen Prallbrechanlagen.<br />
Eisen-<br />
Längsaustrag<br />
1-bis 3-Deck-<br />
Nachsiebeinheit<br />
Windsichtersystem<br />
Brecher-<br />
Direktantrieb<br />
GIPO AG<br />
CH-6462 Seedorf<br />
T +41 41 874 81 10<br />
info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />
Vertrieb Deutschland<br />
Apex Fördertechnik GmbH<br />
DE-52511 Geilenkirchen<br />
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www.apex-foerdertechnik.de
Leitartikel<br />
Helmut Strauß,<br />
Chefredaktion<br />
helmut.strauss@<br />
stein-verlaggmbh.de<br />
Recycling<br />
ist viel<br />
mehr, als<br />
es oft auf<br />
den ersten<br />
Blick<br />
erscheinen<br />
mag.<br />
Foto: HC<br />
Plastics GmbH<br />
Breites Spektrum<br />
B<br />
ei der Redaktionsarbeit an unserer<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> ist mir – vielleicht<br />
zum ersten Mal bewusst – aufgefallen,<br />
wie breit doch eigentlich unser Spektrum<br />
im Recycling ist: Von Abbruch über<br />
Kunststoffe, Papier und Transport bis hin<br />
zum Verschleiß reicht das Themenspektrum,<br />
das wir mit Blick auf die Aufbereitungstechnik,<br />
die eingesetzten Maschinen<br />
und natürlich die hier <strong>aktiv</strong>en Menschen<br />
versuchen, abzudecken. Und<br />
dabei ist vieles noch gar nicht erwähnt,<br />
was eigentlich auch dazugehört.<br />
Bei allem dürfen wir Recycling im Alltag<br />
nicht vernachlässigen, wo jede(r)<br />
von uns seinen Beitrag leisten kann. Darauf<br />
gehen wir in unserem <strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>-Newsticker<br />
ein, den wir zusammen<br />
mit den News als Online-Präsentation<br />
ganz bewusst unter dem neuen Markenzeichen<br />
<strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>-plus vorstellen<br />
wollen. Wussten Sie zum Beispiel, dass<br />
Glasverpackungen, die nicht weiß, grün<br />
oder braun sind, meistens im falschen<br />
Glascontainer landen? Unser Newsticker<br />
gibt die richtige Antwort.<br />
Mit <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> plus bietet der<br />
Stein-Verlag Baden-Baden die<br />
Möglichkeit, sich online über<br />
neueste Branchen-Entwicklungen,<br />
Aufbereitungs-Techniken und<br />
vieles mehr in der Recycling-Welt<br />
zu informieren, und das natürlich<br />
kostenlos!<br />
http://anmeldung.ra.steinverlaggmbh.de<br />
Das macht auch diese Ausgabe ganz<br />
deutlich: Die Fachtagung Abbruch in<br />
Berlin gilt als der wichtigste Treffpunkt<br />
der Branche in Europa, dazu kommen<br />
neue und wichtige Branchennews aus<br />
allen Bereichen der Recycling<strong>aktiv</strong>itäten,<br />
die dabei natürlich nicht vergessen werden<br />
sollten. Dazu die „ewige“ Herausforderung<br />
Verschleiß, ein weiteres Schwerpunktthema<br />
in dieser Ausgabe. Wie<br />
heißt es so schön: „Es ist angerichtet,<br />
bitte zu Tisch!“<br />
Sie sehen, es gibt noch einiges zu entdecken<br />
in einer Recycling-Welt, die viel<br />
spannender ist, als es auf den ersten<br />
Blick erscheinen mag.<br />
Ihr<br />
Helmut Strauß<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 3
INHALT Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
3 LEITARTIKEL<br />
6 BRANCHEN-INFOS:<br />
MÄRKTE • MENSCHEN • NEWS • VERANSTALTUNGEN<br />
22 MATERIALUMSCHLAG & TRANSPORT<br />
22 TITELSTORY<br />
Sennebogen: 822 G – der 22-Tonnen-Recyclingbagger<br />
der neuesten Generation<br />
32 SCHROTT & METALL<br />
33 VERFAHRENSTECHNIKEN: ZERKLEINERN<br />
34 KUNSTSTOFFE<br />
44 ABBRUCH & BAUSTOFF-RECYCLING<br />
50 VERSCHLEISS, EDV, ZUBEHÖR<br />
50 ON TOUR<br />
Abraservice: Individueller Verschleißschutz in großem Stil<br />
22<br />
54 RECYCLING AKTIV: BLICKPUNKT<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ<br />
62 RECHT & POLITIK<br />
Aus den Verbänden<br />
64 ZU GUTER LETZT<br />
64 EINKAUFSFÜHRER: IHRE SPEZIALISTEN<br />
66 Inserentenverzeichnis<br />
67 Veranstaltungen, Impressum<br />
Fotos: Deutscher Abbruchverband, Hersteller<br />
4 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Inhalt<br />
TITELSTORY:<br />
Mit dem neuen Sennebogen 822 G<br />
wird Sortieren und Umschlagen<br />
ganz leicht – und das besonders<br />
umweltfreundlich.<br />
TREFFPUNKT:<br />
Die Fachtagung Abbruch findet<br />
endlich wieder in Präsenz statt –<br />
Berlin ist eine Reise wert.<br />
ON TOUR:<br />
Wir besuchen Abraservice – Verschleißschutz<br />
braucht hochmoderne Verarbeitungsanlagen.<br />
50<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 5
MENSCHEN<br />
Arjes<br />
Personelle Veränderung in der Geschäftsführung<br />
Nach 13 Jahren hat<br />
Tetyana Hammel<br />
Arjes verlassen,<br />
Thomas Hayn ist<br />
alleiniger<br />
Geschäftsführer.<br />
Foto: Arjes<br />
Im Herbst 2009 wurde Tetyana Hammel<br />
Geschäftsführerin und Gesellschafterin<br />
der Arjes GmbH. Durch ihre<br />
Wurzeln und familiären Bindungen zur<br />
Maschinenbau-Branche innerhalb der<br />
Ukraine konnte sie bedeutende Schritte<br />
für die wirtschaftliche Strategie von<br />
Arjes initiieren und somit entscheidend<br />
zum Wachstum und Erfolg des Unternehmens<br />
beitragen. Neben dem persönlichen<br />
Kontakt zu den beiden Partnerwerken<br />
in der Ukraine engagierte<br />
sich Tetyana Hammel in den letzten<br />
Jahren auch in der Veranstaltungsplanung,<br />
Organisation und Durchführung<br />
internationaler Messen, wie zum Beispiel<br />
der Arjes-Teilnahme an der IFAT<br />
und bauma. Auch das persönliche<br />
Wohlergehen ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter am Standort Leimbach<br />
lag ihr am Herzen, weshalb sie<br />
sich stets mit großem Engagement für<br />
das mittlerweile mehr als 160-köpfige<br />
Arjes-Team einsetzte.<br />
Im Dezember 2022, rund 15 Jahre<br />
nach der Gründung der Arjes GmbH,<br />
verabschiedete sich Tetyana Hammel<br />
als Geschäftsführerin und Gesellschafterin,<br />
wodurch Thomas Hayn nun<br />
als alleiniger Geschäftsführer das Unternehmen<br />
weiterführt.<br />
www.arjes.de<br />
6 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
MENSCHEN<br />
Der bisherige Vertriebschef für die<br />
Recyclingtechnik von BHS-<br />
Sonthofen Alfred Weber (links)<br />
mit Daniel Zeiler, der<br />
die Leitung des<br />
Geschäftsbereichs<br />
übernimmt.<br />
Foto: BHS-Sonthofen GmbH<br />
BHS-Sonthofen<br />
Recyclingtechnik unter neuer Leitung<br />
Mit Alfred Weber, der den Vertrieb im<br />
Recyclingsegment von BHS-Sonthofen<br />
seit 2007 erfolgreich leitete, verabschiedete<br />
sich zum Jahreswechsel ein<br />
„Urgestein“ des Unternehmens in den<br />
Ruhestand. In seiner über 20-jährigen<br />
Unternehmenszugehörigkeit hat Weber<br />
einige Meilensteine miterlebt: „Zunächst<br />
musste das Vertriebsnetz für Recyclingmaschinen<br />
und Lösungen aufgebaut<br />
werden. Damals ging es um Maschinen<br />
und Anlagen mit Prallzerkleinerung, die<br />
bereits zur Aufbereitung von metallhaltigen<br />
Reststoffen eingesetzt wurden.<br />
Erst Jahre später kamen die reißende<br />
und schneidende Technik hinzu.“ Geschäftsführer<br />
Dennis Kemmann: „Herr<br />
Weber hat einen entscheidenden Beitrag<br />
dazu geleistet, dass BHS heute ein<br />
fester Begriff in der Recyclingbranche ist.<br />
Wir danken ihm herzlich für seine Arbeit<br />
und sein Engagement in den letzten zwei<br />
Jahrzehnten.“<br />
Seine Aufgabe übernimmt nun Daniel<br />
Zeiler. Der 48-jährige Rheinländer ist<br />
dem Maschinen- und Anlagenbau in der<br />
Recyclingbranche seit über 20 Jahren<br />
eng verbunden. Er war mehr als zehn<br />
Jahre in leitender Position bei einem internationalen<br />
Konzern im Bereich<br />
Schrott<strong>recycling</strong> tätig und leitete zuletzt<br />
fünf Jahre den Vertrieb bei einem mittelständischen<br />
Anlagenbauer im Bereich<br />
Kunststoff<strong>recycling</strong>. Seit September<br />
2022 ist Zeiler nun in Sonthofen. „Wir<br />
haben spannende Aufgaben bei BHS:<br />
die neuen Marktsegmente, wie beispielsweise<br />
im Bereich Batterie<strong>recycling</strong>,<br />
weiter aufzubauen und gleichzeitig mit<br />
den etablierten Produkten, wie etwa den<br />
Verfahren zur Feinaufbereitung von metallhaltigen<br />
Abfällen, zu wachsen. In dieser<br />
Schnittmenge an bewährten Produkten<br />
und neuen Ideen sehe ich großes<br />
Potenzial“, so Daniel Zeiler. „Wir freuen<br />
uns, mit Herrn Zeiler einen Kollegen gewonnen<br />
zu haben, der mit viel Freude<br />
und großem Engagement die Kontinuität<br />
im Geschäftsbereich Recyclingtechnik<br />
wahrt und gleichzeitig mit uns die<br />
Marktposition von BHS weiter ausbaut“,<br />
kommentierte Dennis Kemmann die<br />
Wahl des neuen Vice President im Recyclingsegment<br />
des Unternehmens.<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 7
MENSCHEN<br />
Fließender Übergang:<br />
Andreas Denk (rechts)<br />
übernimmt die<br />
Kommunikationsabteilung der<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH<br />
von Klaus Finzel (links).<br />
Foto: Zeppelin<br />
Zeppelin<br />
Prägendes Erscheinungsbild in der Unternehmenskommunikation<br />
Als Leiter der Kommunikation hat<br />
Klaus Finzel 32 Jahre das Bild bestimmt,<br />
das Zeppelin mit Cat-Baumaschinen<br />
nach außen in der Öffentlichkeit<br />
und intern für die Mitarbeiter abgibt. Im<br />
Dezember 2022 hat der nicht nur in der<br />
Fachpresse bekannte Kommunikationsund<br />
Werbeexperte seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand angetreten. Begonnen<br />
hatte Klaus Finzel bei Zeppelin in der<br />
Position als Werbeleiter – der technischen<br />
Werbung war er seit seinem Maschinenbaustudium<br />
zugetan, als er nach<br />
dem Abschluss 1982 als Diplomingenieur<br />
zunächst bei einer Werbeagentur<br />
anfing und Aufgaben als technischer<br />
Redakteur übernahm. Danach verantwortete<br />
er verschiedene Projekte im<br />
Werbebereich für komplexe technische<br />
Industriemaschinen bis 1989. Somit lag<br />
1990 der Schritt nahe, sich intensiv mit<br />
Baumaschinentechnik zu befassen und<br />
bei Zeppelin einzusteigen. Mit den Jahren<br />
baute sich Klaus Finzel ein mehr als<br />
fundiertes Fachwissen auf, mit dem er<br />
auch für die Fachpresse ein stets gefragter<br />
Gesprächspartner wurde. „Klaus Finzel<br />
hat die Werbung von Zeppelin viele<br />
Jahre maßgeblich gestaltet. Das Spektrum<br />
seiner Aufgaben war sehr vielseitig<br />
und hatte eine große Außenwirkung. Mit<br />
seiner Arbeit hat er das positive Bild von<br />
Zeppelin und den Baumaschinen von<br />
Caterpillar entscheidend geprägt und<br />
unzählige erfolgreiche Werbeaktionen<br />
für unsere Kunden entwickelt und durchgeführt.<br />
Vieles hat Maßstäbe in der<br />
Branche gesetzt und ist von einigen Unternehmen<br />
nachgeahmt oder übernommen<br />
worden. Zeppelin hat ihm sehr viel<br />
zu verdanken“, so Fred Cordes, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von Zeppelin<br />
Baumaschinen.<br />
Nachfolger wird Medienprofi Andreas<br />
Denk. Der Diplom-Politologe leitete<br />
zuvor acht Jahre lang bei der Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
e.V. die Kommunikation,<br />
das Marketing und das Fundraising für<br />
das Gebiet Ostbayern. Dort bediente er<br />
Print- und Online-Formate, war zuständig<br />
für die Krisenkommunikation und<br />
verantwortlich für ein Team samt Auszubildenden.<br />
Von 2004 bis 2006 war er<br />
Radio- und Fernseh-Redakteur bei Oberpfalz<br />
TV. Andreas Denk war Anchor-<br />
Nachrichtensprecher und Sprecher im<br />
TV, im Radio und von Hörbüchern. Mehrfach<br />
war Andreas Denk als bester Moderator<br />
im Regionalfernsehen nominiert<br />
– eine Auszeichnung, die er 2<strong>01</strong>1 auch<br />
gewonnen hat. Als TV-Redakteur hat er<br />
diverse Automodelle getestet und in der<br />
eigenen Sendung präsentiert. Er produzierte<br />
verschiedene Sendeformate wie<br />
eine Kochsendung oder ein Quiz, Imagefilme,<br />
Schulungsfilme sowie Erklärvideos<br />
– die dort erworbenen Fähigkeiten wird<br />
er auch in seiner neuen Funktion gebrauchen<br />
können, wenn er Cat-Baumaschinen<br />
in Szene setzen muss. „Die Bildsprache<br />
der schweren Baumaschinen ist sehr<br />
faszinierend. Wie die Geräte visualisiert<br />
und stilisiert werden, hat mich sofort sehr<br />
angesprochen“, so Andreas Denk.<br />
Auch seitens des Stein-Verlages und<br />
der Redaktion der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> herzlichen<br />
Dank an Klaus Finzel für die stets<br />
angenehme und faire Zusammenarbeit<br />
– und auch im neuen Lebensabschnitt<br />
alles Gute!<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
8 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
NEWS<br />
Das eAVALportal eignet sich<br />
für alle Unternehmen, die eine<br />
eigene Lösung für das<br />
Abfallmanagement anbieten,<br />
sich aber nicht mit der<br />
komplexen Integration der<br />
Schnittstelle befassen wollen.<br />
Grafik: Axians eWaste<br />
Axians eWaste<br />
Neue Cloudplattform zur Digitalisierung der Entsorgungswirtschaft<br />
Die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen Kunden,<br />
Entsorgern und allen Akteuren entlang des Entsorgungsprozesses<br />
erfolgt noch zu einem Großteil via Telefon,<br />
Brief, Fax, E-Mail und Excel. Entsprechend fehleranfällig ist die<br />
Bearbeitung und manuelle Übernahme der Daten. Um den<br />
Informationsaustausch auch digital in Echtzeit zu ermöglichen,<br />
wurde deshalb mit AvaL („Austausch von auftragsbezogenen<br />
Leistungsdaten“) eine branchenoffene, standardisierte<br />
Schnittstelle entwickelt. Sie wurde auf Initiative des BDE gemeinsam<br />
mit Entsorgungsunternehmen und IT-Dienstleistern<br />
auf den Weg gebracht. Um AvaL zukunftssicher zu machen,<br />
wurde die neue Schnittstelle auch bereits als DIN-Norm eingereicht.<br />
Da nicht alle Unternehmen diese Schnittstelle bereits umgesetzt<br />
haben oder dies planen, stellt Axians eWaste mit dem<br />
eAVALportal eine für alle zugängliche Software-as-a-Service-<br />
(SaaS-)Plattform zur Verfügung, die nicht dezidiert in das eigene<br />
ERP-System implementiert werden muss.<br />
Das eAVALportal ermöglicht allen Beteiligten mithilfe des<br />
Browsers den kompletten Datenaustausch innerhalb eines<br />
Entsorgungsprozesses zu digitalisieren – von der Beauftragung<br />
über den Transport bis hin zur Abrechnung. 100 Transaktionen<br />
pro Jahr sind über das eAVALportal kostenfrei – das ist ideal<br />
für Unternehmen, die den neuen Standard nur ab und an benötigen<br />
oder die Lösung einfach testen wollen.<br />
https://ve.link/3x41<br />
ZEIT UND GELD<br />
SPAREN<br />
BACKENBRECHERLÖFFEL<br />
Backenbrecherlöffel für Radlader, Minilader und Baggerlader.<br />
Installiert auf Ihrer Trägermaschine zerkleinert er jedes inerte Material.<br />
REDUZIEREN >> WIEDERVERWENDEN >> RECYCELN<br />
Die Produktpallette auf:<br />
MBCRUSHER.COM<br />
info@mbcrusher.de
NEWS<br />
Zahlen, bitte!<br />
Sylvie Felgueiras<br />
Freie Redakteurin<br />
sylviefelgueiras@<br />
stein-verlaggmbh.de<br />
Stoffstrommanagment in der Bauwirtschaft<br />
Der Bausektor gehört zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren.<br />
2<strong>01</strong>3 wurden 534 Mio. Tonnen an mineralischen Baurohstoffen eingesetzt.<br />
Der Bestand an Gebäuden und Infrastrukturen ist mit rund 28 Mrd. Tonnen (Stand 2<strong>01</strong>0, UBA)<br />
inzwischen ein bedeutendes, menschengemachtes Rohstofflager, das nach<br />
Nutzungsende wieder dem Recycling zugeführt werden kann.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Bau- und Abbruchabfälle 2<strong>01</strong>8<br />
(jeweils in Mio. Tonnen):<br />
Straßenabbruch<br />
14,1<br />
Bauschutt<br />
59,8<br />
0,6<br />
Bauabfälle auf Gipsbasis<br />
Gesamt:<br />
218,8 Mio.<br />
Tonnen<br />
Boden<br />
und Steine<br />
130,3<br />
Verbleib Boden und Steine<br />
(Anteile in Prozent):<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
76,0 %<br />
Verwertung<br />
übertätiger<br />
Bergbau<br />
13,8 % 10,2 %<br />
Beseitigung<br />
Gesamt:<br />
130,3 Mio.<br />
Tonnen<br />
Recycling<br />
Bauabfälle<br />
14,0<br />
Verbleib Recycling-Baustoffe<br />
(Anteile in Prozent %):<br />
73,9 Mio. t<br />
mineralische Abfälle aus<br />
Bauschutt u. Straßenaufbruch<br />
2<strong>01</strong>8<br />
Nur<br />
15,8 Mio. t<br />
als Gesteinskörnung in<br />
Asphalt- und Betonherstellung<br />
eingesetzt<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
51,3 %<br />
Straßenbau<br />
22,2 % 21,6 %<br />
Erdbau<br />
Asphalt/<br />
Beton<br />
Gesamt:<br />
73,3 Mio.<br />
Tonnen<br />
4,9 %<br />
Sonstige<br />
Verwertung<br />
Im Hoch- und Tiefbau sowie Straßenbau wurden 2<strong>01</strong>6 insgesamt<br />
587,4 Mio. t an Gesteinskörnungen verwendet. Technisch ließen sich noch mehr<br />
Recycling-Gesteinskörnungen aus dem Hochbau wieder im Hochbau einsetzen.<br />
Quelle: 12. Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau, 2021<br />
10 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
NEWS<br />
AZuR<br />
Zukunftsweisende Runderneuerung von Nutzfahrzeugreifen<br />
Eine AZuR-Delegation mit Vertretern von Presse, Umweltbundesamt,<br />
DBU und Umweltministerium NRW konnte<br />
im Dezember 2022 das Michelin-Runderneuerungswerk im<br />
saarländischen Homburg besichtigen. Pro Jahr werden hier<br />
bis zu 620.000 Lkw- und Bus-Reifen auf Basis hochwertiger<br />
Michelin-Karkassen runderneuert. Die professionelle Runderneuerung<br />
hochwertiger Karkassen verdoppelt die Lebensdauer<br />
von Reifen. Runderneuerte Lkw-Reifen der Marke<br />
Remix sind nach Angaben von Michelin durchschnittlich<br />
rund ein Drittel günstiger als gleichwertige Neureifen – bei<br />
vergleichbarer Qualität, Sicherheit und Laufleistung. In der<br />
Fertigung werden zudem erhebliche Mengen an Energie,<br />
Rohstoffen und CO 2<br />
-Emissionen eingespart. Das Werk in<br />
Homburg spielt mit rund 400 Mitarbeitern eine zentrale<br />
Rolle bei der Runderneuerung von Lkw-Reifen in Europa.<br />
Trotz hoher Energiekosten im deutschen Markt ist der<br />
Standort durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
Blockheizkraftwerken und einer Konditherm-Anlage, mit<br />
deren Hilfe Abwärme wieder als Energie in den Produktionskreislauf<br />
eingespeist werden kann, wettbewerbsfähig<br />
geblieben.<br />
Beim Runderneuerungsprozess wird jede Michelin-Karkasse<br />
einer strengen Kontrolle unterzogen – mit Shearografie,<br />
Röntgentechnik und einem visuellen Check. Nur Karkassen,<br />
die den hohen Qualitätsstandards entsprechen, werden<br />
für die Runderneuerung zugelassen. Dann werden<br />
Lauffläche und Seitenteile vom Kernreifen abgefräst. Anschließend<br />
wird neue Gummi-Masse aufgetragen und in<br />
einem Vulkanisierungsprozess unter Hitze und Druck verschmolzen.<br />
Letztlich steige die Laufleistung eines Reifens<br />
durch die Runderneuerung deutlich. So erreichen etwa Lkw-<br />
Reifen, die mit dem speziellen Michelin-Runderneuerungsverfahren<br />
bearbeitet werden, eine um bis zu 150 Prozent<br />
höhere Laufleistung.<br />
https://azur-netzwerk.de<br />
Mit der Übernahme<br />
des Vorarlberger<br />
Traditionsunternehmens<br />
BERTSCHenergy kann<br />
Dieffenbacher sein<br />
Lösungsportfolio ideal<br />
ergänzen.<br />
Foto: Dieffenbacher<br />
Dieffenbacher<br />
Perfekte Ergänzung: Übernahme der BERTSCHenergy<br />
Mit Blick auf die sich abzeichnende<br />
Energiewende hat Dieffenbacher<br />
zum 1. Januar 20<strong>23</strong> das gesamte Knowhow<br />
und alle wesentlichen Vermögensgegenstände<br />
der BERTSCHenergy mit<br />
Sitz in Bludenz, Westösterreich, durch<br />
das neu gegründete Tochterunternehmen<br />
Dieffenbacher Energy GmbH übernommen.<br />
Neben der klassischen Rostfeuerung,<br />
die Dieffenbacher seit vielen Jahren bereits<br />
erfolgreich in Energieanlagen einsetzt,<br />
können nun auch Wirbelschichtfeuerungsanlagen<br />
für Festbrennstoffe<br />
wie zum Beispiel Biomasse, Gas- und<br />
Dampfturbinen zur Strom- und Dampfproduktion<br />
sowie industrielle Abhitze-<br />
Systeme angeboten werden. Diese Akquisition<br />
bedeutet für Dieffenbacher<br />
somit eine Erweiterung der Geschäftsfelder,<br />
da zukünftig Kraftwerke für verschiedenste<br />
Brennstoffe zur Wärmeund<br />
Stromerzeugung und somit für eine<br />
Reihe von unterschiedlichen Industrien<br />
angeboten werden können.<br />
Dieffenbacher wird den bisherigen<br />
Unternehmenssitz in Bludenz im Bundesland<br />
Vorarlberg weiter nutzen, das vorhandene<br />
Produktportfolio weiterführen<br />
und plant, alle 150 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zu übernehmen. Damit<br />
bleibt der Region ein wesentlicher Wertschöpfungsfaktor<br />
erhalten. „Das vorhandene<br />
Know-how der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und die fortschrittlichen<br />
Technologien passen hervorragend<br />
zur strategischen Ausrichtung unseres<br />
Unternehmens. Sie sind eine perfekte<br />
Ergänzung für unsere Business<br />
Units Wood und Recycling. Wir werden<br />
den Standort nachhaltig weiterentwickeln<br />
und möchten dadurch sowohl Kunden<br />
als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eine langfristige Perspektive<br />
geben“, so CEO Christian Dieffenbacher.<br />
www.dieffenbacher.com<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 11
VERANSTALTUNGEN<br />
Sennebogen<br />
2022 ist ein besonderes Jahr für Sennebogen:<br />
Mit IFAT und bauma fanden<br />
gleich zwei Leitmessen statt und bestimmt<br />
ebenso wichtig: das Traditions-<br />
Unternehmen konnte sein 70-jähriges<br />
Bestehen feiern. Kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
und Wachstum kennzeichnen<br />
eine lange Zeitspanne, in der gerade<br />
der familiäre Charakter beibehalten<br />
werden konnte, der Sennebogen seit<br />
jeher auszeichnet. Auf der bauma konnten<br />
wir uns mit Erich Sennebogen, dem<br />
Sohn des Gründers, über neue Technologien<br />
und neue Herausforderungen<br />
unterhalten.<br />
ra: Herr Sennebogen, jetzt läuft die<br />
bauma endlich. Wie sind Ihre ersten<br />
Eindrücke?<br />
Erich Sennebogen: Ich bin absolut positiv<br />
überrascht. Wir haben schon in den<br />
ersten beiden Tagen sehr viel Interesse<br />
erfahren, sehr fundierte Fragen und sehr<br />
zielgenau. Wichtige Themen sind natürlich<br />
neue Antriebstechniken mit Blick auf<br />
Verbrauch und Klimaschutz, aber auch<br />
24 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
BDSV<br />
Anlässlich der BDSV-Jahrestagung, die<br />
Anfang Oktober in Darmstadt nach<br />
zwei Jahren erstmalig wieder in Präsenz<br />
stattfand, äußerten sich die Spitzenvertreter<br />
der BDSV zu den wichtigen Themen<br />
der Branche.<br />
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das<br />
sind im bisherigen Jahresverlauf rund 1,3<br />
Mio. t weniger als im selben Zeitraum<br />
2021. Im August wurden mit 2,97 Mio. t<br />
zwei Prozent weniger Rohstahl als im Vorjahresmonat<br />
hergestellt. Insbesondere die<br />
schrottintensive Elektrostahlproduktion<br />
hat einen starken Rückgang um 8,6 Prozent<br />
auf 715.000 t zu verzeichnen, während<br />
die Oxygenstahlproduktion mit 2,2<br />
Mio. t nahezu konstant bleibt. Mit Ausbruch<br />
des Ukrainekriegs im Februar und<br />
aus<br />
dem Ausbleiben der Rohstofflieferungen<br />
Lieferfähigkeit oder Ersatzteilbeschaffung.<br />
Das Interesse ist immens und das<br />
freut uns ausdrücklich.<br />
ra: Hier präsentieren Sie unter anderem<br />
den neuen Akkubagger 825 Electro<br />
Battery. Wie ist die Resonanz?<br />
Erich Sennebogen: Bei dem neuen Akkubagger<br />
825 Electro Battery handelt es<br />
sich um eine komplette Neuentwicklung,<br />
eine klimaneutral arbeitende, akkugestützte<br />
Elektro-Umschlagmaschine, die<br />
sowohl das autarke Arbeiten im Akkubetrieb<br />
als auch kabelgebunden am Netz<br />
erlaubt. Wir haben über 30 Jahre Erfahrung<br />
mit elektrischen Antrieben, sodass<br />
wir uns diese Entwicklung durchaus zugetraut<br />
haben. Wir müssen aber gerade<br />
auch deswegen klar sagen, dass sie keine<br />
herkömmliche Maschine im Sinne eines<br />
Allrounders ersetzt, sondern sie muss in<br />
den Betriebsablauf des Kunden passen.<br />
Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, und<br />
wie schon gesagt: Die Kunden fragen<br />
sehr fundiert und prozessbezogen. Wir<br />
bieten dennoch nach wie vor modernste<br />
Russland, der Ukraine und Belarus<br />
erhöhte sich die weltweite Nachfrage<br />
nach dem Recyclingrohstoff stark. Vor<br />
allem gute Qualitäten sind gesucht als<br />
Substitut für Roheisenlieferungen aus der<br />
Kriegsregion. Preise für Stahlschrott weltweit<br />
erreichten im Frühjahr das höchste<br />
Niveau seit Jahrzehnten. Die explodierenden<br />
Energiekosten und die Verschärfung<br />
der Lieferkettenproblematik führen jedoch<br />
zu hohen Unsicherheiten entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Hohe, teure Bestände werden möglichst<br />
vermieden. Die Marktteilnehmer fahren<br />
auf Sicht. Der Stahlhandel agiert zurückhaltend.<br />
Der wichtigste Stahlschrottimporteur,<br />
die Türkei, konzentriert sich aufgrund<br />
der hohen Schrottpreise zunehmend<br />
auf günstige Knüppelimporte, sodass<br />
der Impuls aus dem Exportmarkt<br />
fehlt und im Mai eine Preiskorrektur nach<br />
unten einsetzt, die sich über den Sommer<br />
Statt „reinem“ Interview eher ein sehr<br />
intensiver Gedankenaustausch:<br />
Erich Sennebogen im Gespräch mit der<br />
Redaktion der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>.<br />
Foto: Sennebogen<br />
Dieselmotortechnik an, aber der Elektromotor<br />
ist eine echte Alternative. Es ist<br />
auch aus meiner Sicht mehr als sinnvoll,<br />
eine Maschine mit Strom zu betreiben:<br />
Geringerer Energieverbrauch, leise, keine<br />
Emissionen, kein Ölwechsel, das sind Faktoren,<br />
die überzeugen. Im Übrigen, Elektroantriebe<br />
werden natürlich auch vor<br />
dem Hintergrund des CO 2 -Fußabdrucks<br />
für viele Unternehmen mit Blick auf die<br />
notwendigen Zertifikate immer interessanter.<br />
ra: Ist dies die Zukunft, was Antriebe<br />
anbelangt – oder gibt es auch andere<br />
Möglichkeiten?<br />
Erich Sennebogen: Es kann kein<br />
Schwarz-Weiß-Denken geben, also<br />
kein Entweder-oder. Ganz im Gegenteil,<br />
es muss einen Weg geben, der<br />
neue Entwicklungen präferiert, und<br />
zugleich bestehende Antriebsmöglichkeiten<br />
dennoch verbessert und ständig<br />
weiterentwickelt. Das ist vielleicht ein<br />
Mischkonzept – aus unserer Erfahrung<br />
allerdings die beste Möglichkeit, jetzt<br />
fortsetzt und vielfach erst im August gestoppt<br />
wird. Der Ferienmonat ist durch<br />
ruhigen Handel gekennzeichnet. Der<br />
Schrottzulauf ist aufgrund von Betriebsferien<br />
in vielen Bundesländern niedrig, sodass<br />
ein geringes Aufkommen einer<br />
schwachen Nachfrage der Stahlwerke im<br />
In- und Ausland gegenübersteht und die<br />
Preise einen Boden finden. Im September<br />
dominiert nicht mehr die Frage um die<br />
Schrottpreise das Marktgeschehen, sondern<br />
die Frage nach Absatzmöglichkeiten,<br />
da immer mehr Stahlwerke die Produktion<br />
stoppen oder deutlich drosseln.<br />
Schlechte Absatzmöglichkeiten für Fertigstahl<br />
der türkischen Verbraucher sorgen<br />
für wenig Bewegung im Tiefseemarkt.<br />
Der Produktionsstandort Deutschland<br />
büßt durch die, auch im europäischen<br />
Vergleich, hohen Energiekosten an Wettbewerbsfähigkeit<br />
ein. Niedrigwasser verschärft<br />
im Sommer anhaltende Logistikengpässe<br />
und führt zu einer höheren<br />
Nachfrage nach Schienentransporten.<br />
Biomasse, Kompost, Holz<br />
Stark und effizient (von links nach<br />
rechts): Achim Post, Anna Hermeier,<br />
Elisabeth Holland und Uwe Hempen-<br />
Hermeier besichtigen die neue, stärkere<br />
Hackschnitzelheizung mit einer Leistung<br />
von 540 kW. Foto: Jenz GmbH<br />
Jenz<br />
Im Fokus: Hackschnitzel<br />
und primäre<br />
HolzBiomasse<br />
m November wurde von Jenz ein<br />
Ifirmeneigenes Nahwärme-Netz eingeweiht,<br />
das auf eine schon längere Vorgeschichte<br />
zurückblicken kann. Bereits<br />
20<strong>01</strong> errichtete das Unternehmen auf<br />
dem Firmengelände in Wegholm eine<br />
Biomasseheizung mit einer Leistung von<br />
320 kW und sorgte damit für eine Verringerung<br />
des CO 2-Ausstoßes um jährlich<br />
ca. 108.000 kg. 2008 folgte die erste<br />
Fotovoltaikanlage, die bis 2<strong>01</strong>2 kontinuierlich<br />
erweitert wurde. Seit diesem Zeitpunkt<br />
ist das Unternehmen bilanziell<br />
CO 2-neutral. Im November 2021 wurde<br />
die Hackschnitzelheizung durch eine<br />
neue, stärkere Heizung mit 540 kW Leistung<br />
ersetzt. Zudem ist der neue Kessel<br />
wesentlich effizienter und verringert<br />
durch seinen Elektrofilter die Staubemissionen<br />
um mehr als 80 Prozent. Damit<br />
war die Basis geschaffen, um zukünftig<br />
auch die in der Nachbarschaft liegenden<br />
und zum Unternehmen gehörenden<br />
Wohnhäuser mit Wärme zu versorgen.<br />
„Die in den Häusern laufenden, zum Teil<br />
sehr alten Ölheizungen verbrauchen pro<br />
Jahr etwa 14.000 Liter Heizöl. Das werden<br />
wir nach der Fertigstellung unserer<br />
Nahwärmeleitung einsparen“, freut sich<br />
Seniorchef Uwe Hempen-Hermeier. Von<br />
der Holzhackschnitzelheizung auf dem<br />
Jenz-Firmengelände wird warmes Wasser<br />
mit hoher Effizienz durch ein neues wärmegedämmtes<br />
Rohrsystem unterhalb<br />
der Durchgangsstraße in die Heizsysteme<br />
der jeweiligen Gebäude geführt. Die<br />
bestationen<br />
dafür benötigten Leitungen und Überga-<br />
72 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022<br />
schnell reagieren zu können. Bespiel ist<br />
unser Akkubagger. Wir sind übrigens ja<br />
auch an der Entwicklung der Wasserstofftechnik<br />
dran, bis dies aber greift und mit<br />
allen Details funktioniert, wird es noch eine<br />
längere Zeit dauern.<br />
ra: Als Familienunternehmen sind Sie<br />
wahrscheinlich anders aufgestellt als<br />
große, eher konzernbestimmte Unternehmen.<br />
Auf was legen Sie da Wert?<br />
Erich Sennebogen: Wir müssen einfach<br />
weiterdenken als andere, denn die Herausforderungen<br />
sind enorm. Hier warten immense<br />
Aufgaben auf uns alle, und das können<br />
wir natürlich mit unserer Tradition in der<br />
Familie und mit Blick auf unser Unternehmen<br />
wahrscheinlich sehr gut meistern. Stichwort:<br />
kurze Entscheidungswege, flexible Lösungen.<br />
Und wenn ich wieder auf die elektrischen<br />
Antriebe zurückkommen darf: Sie<br />
können sich kaum vorstellen, was allein die<br />
Kühlung der verschiedenen Antriebs-Komponenten<br />
inzwischen an technischem Aufwand<br />
erfordert. Sennebogen wird mehr und<br />
mehr zum Technologieunternehmen, und<br />
das auf höchstem Niveau.<br />
ra: Gibt es weitere Innovationen?<br />
Erich Sennebogen: Ganz klar, zum Beispiel<br />
unsere neue G-Serie. Das ist eine neue Maschinengeneration,<br />
die mehr Material mit<br />
noch weniger Energie bewegen kann. Sie<br />
wird mit einem hydromechanischen Hybrid-<br />
System betrieben. Wir erzielen damit Energieeinsparungen<br />
von über 30 Prozent gegenüber<br />
einer normalen Maschine.<br />
ra: Kurzer Blick in die Zukunft? Wird es<br />
besser oder eher schlechter?<br />
Erich Sennebogen: Vieles wird davon abhängen,<br />
wie sich der Ukraine-Krieg entwickelt.<br />
Das gilt auch für die Preissteigerungen<br />
für Material und Teile sowie die Lieferfristen.<br />
Im Moment ist vieles nicht planbar. In diesen<br />
Zeiten ist es wichtig, ein stabiles Unternehmen<br />
zu haben, das nicht vorhersehbare<br />
Schwierigkeiten in der Regel meistern kann.<br />
Wir dürfen bei allem aber unsere heutige<br />
Welt und ihre zukünftige Entwicklung nicht<br />
vergessen, das macht mir eher Sorgen.<br />
www.sennebogen.com<br />
NEWS<br />
Inhaber Frank Höcker<br />
sowie Christian<br />
Vennemann in der neuen<br />
Logistikhalle 2020 – die<br />
beiden Geschäftsführer<br />
arbeiten sehr erfolgreich<br />
zusammen.<br />
Foto: Höcker Polytechnik GmbH<br />
Höcker Polytechnik<br />
Jubiläum 60 Jahre: „Always One Idea Ahead“<br />
1. Juli 1962 durch Günther Höcker, und<br />
zwar als Handels- und Montagefirma Polytechnik.<br />
Früh erkannte er die tatsächlichen<br />
Bedürfnisse des Marktes und konzentrierte<br />
sich auf die Entwicklung und<br />
Produktion von platz- und energiesparenden<br />
Absaug- und Filteranlagen. 1991<br />
wurde neben der bestehenden Produktion<br />
am Standort Hilter in Polen ein Produktions-<br />
und Vertriebsstandort gegründet,<br />
der ein sehr wichtiger Bestandteil<br />
des Unternehmens ist. 1993 erfolgte der<br />
Generationswechsel: Günther Höcker<br />
übergab die Geschäftsleitung an seinen<br />
Sohn Frank, der ebenfalls konsequent auf<br />
Fortschritt setzte: Neben dem Ausbau<br />
des Geschäfts in den neuen Bundesländern<br />
forcierte er die Etablierung und Pflege<br />
eines Qualitätsmanagement-Systems.<br />
20<strong>01</strong> berief er den langjährigen Mitarbeiter<br />
und Prokuristen Christian Vennemann<br />
zum zweiten Geschäftsführer.<br />
Noch heute arbeiten die beiden Geschäftsführer<br />
erfolgreich zusammen.<br />
12 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022<br />
Durch die Priorisierung von Energietransporten<br />
auf der Schiene ab Herbst ist mittelfristig<br />
kaum Entspannung in Sicht. Die<br />
explodierenden Strom- und Gaspreise in<br />
Europa stellen das Stahl<strong>recycling</strong> vor<br />
große Herausforderungen und gefährden<br />
die ehrgeizig gesteckten Ziele in Bezug<br />
auf Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft<br />
sowohl auf nationaler als auch auf<br />
EU-Ebene. Wie viele andere Unternehmen<br />
laufen die BDSV-Mitgliedsunternehmen<br />
zunehmend in die Gefahr, nicht mehr<br />
wirtschaftlich produzieren zu können.<br />
Sollte die Politik die Lage nicht schnell<br />
entschärfen, könnte dies den nachhaltigen<br />
Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten.<br />
Darüber hinaus bedrohen die steigenden<br />
Energiekosten und die nicht gesicherte<br />
Verfügbarkeit von Energie die Unternehmen<br />
der stahlerzeugenden und stahlverarbeitenden<br />
Industrie, was direkte negative<br />
Auswirkungen auf den Anfall von<br />
Recyclingrohstoffen hat.<br />
waren einfach und problemlos<br />
zu beschaffen. Die Förderanträge für<br />
das Nahwärmenetz wurden in Zusammenarbeit<br />
mit einem Energieberater im<br />
Sommer 2021 gestellt, die Bewilligung<br />
erfolgte im Februar 2022. Unter dem<br />
Strich erzeugt das Projekt einen kleinen<br />
Beitrag zum Kampf für mehr Unabhängigkeit<br />
in Zeiten der Energiekrise und bei<br />
allen Beteiligten große Zufriedenheit.<br />
„Die Wärme in den Wohnungen unserer<br />
Mieter wird unabhängig vom Öl und wir<br />
können dem Winter auf Basis erneuerbarer<br />
Energie aus den heimischen Mindener<br />
Wäldern in Ruhe entgegensehen“, ist<br />
Uwe Hempen-Hermeier zuversichtlich.<br />
Anlässlich der Einweihung des Nahwärme-Netzes<br />
ging die Jenz-Geschäftsleitung<br />
auf die kürzlich vorgestellte Überarbeitung<br />
der Erneuerbare-Energien-<br />
Richtlinie (RED III) des EU-Parlamentes<br />
ein. Das Parlament hatte gefordert, dass<br />
„primäre holzige Biomasse“ als nicht förderfähig<br />
gelten soll und nach einer Folgenabschätzung<br />
ein Abschmelzen<br />
(„Phase Down“) der Anrechenbarkeit auf<br />
erneuerbare Energien bis 2030 folgen<br />
soll. Ein „Signal in die falsche Richtung“,<br />
wie Elisabeth Holland, geschäftsführende<br />
Gesellschafterin, erläuterte: „Holz stellt<br />
unter allen erneuerbaren Energieträgern<br />
die meiste Energie bereit und spielt besonders<br />
im Wärmebereich eine große<br />
Rolle. Der Anteil der erneuerbaren Energien<br />
liegt in diesem Bereich bei nur 16,5<br />
Prozent, wovon die Holzenergie jedoch<br />
2<strong>01</strong>0 wurde ein neues Bürogebäude er-<br />
richtet; 2<strong>01</strong>2 folgte der Neubau des Logistikzentrums,<br />
das mit 3.300 m 2 Nutzfläche<br />
viel Lagerraum und Kommissionierfläche<br />
bietet. Durch die Übernahme<br />
der Pipgras Lackieranlagen GmbH wurde<br />
2<strong>01</strong>4 das Produktportfolio von Höcker<br />
Polytechnik um den Bereich Lackieranlagentechnologie<br />
erweitert. Durch moderne<br />
Wärmepumpen-Heizungs- und<br />
Kühlanlagen sind die Gebäude seit 2021<br />
von fossilen Brennstoffen weitgehend<br />
unabhängig. Seit 2<strong>01</strong>6 ist das eingeführte<br />
Energiemanagementsystem gemäß<br />
ISO 500<strong>01</strong> zertifiziert.<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>7 wurde Höcker Polytechnik<br />
mit der tapio-Markteinführung weltweit<br />
der erste Hersteller von Absauganlagen,<br />
die 100 Prozent schnittstellenkompatibel<br />
zu tapio sind (Industrie 4.0<br />
für die Holzverarbeitung). Im Jahr 2021<br />
begann der Neubau eines neuen zusätzlichen<br />
Firmengebäudes mit Parkhaus,<br />
dessen Fertigstellung für Ende dieses Jahres<br />
eingeplant ist.<br />
Heute ist Höcker Polytechnik einer der<br />
führenden Hersteller von Absaug- und<br />
Filteranlagen für die effiziente Prozessabfallentsorgung,<br />
für die holzverarbeitende<br />
„Die Recyclingwirtschaft ist nicht der<br />
Problemverursacher, sondern der<br />
Schlüssel zur Lösung“ – genau diese<br />
Überzeugung macht die BDSV auf ihrer<br />
diesjährigen Jahrestagung deutlich.<br />
Die BDSV-Mitgliedsunternehmen, die<br />
die Stahlwerke mit dem hochwertigen<br />
Sekundärrohstoff Stahlschrott versorgen,<br />
stehen bereit, ihren Teil zur Dekarbonisierung<br />
der Stahlproduktion beizutragen.<br />
Bei Kohlenstoffstahl kann die<br />
Stahlindustrie durch den Einsatz von<br />
Stahlschrott durchschnittlich 1,67 Tonnen<br />
CO 2 je erzeugter Tonne einsparen<br />
– bei rostfreiem Edelstahl sind dies sogar<br />
4,3 Tonnen CO 2 .<br />
Langwierige Genehmigungsverfahren<br />
behindern Investitionen<br />
Komplizierte und langwierige umweltund<br />
baurechtliche Genehmigungsverfahren<br />
behindern viele BDSV-Mitgliedsunternehmen<br />
bei ihren Investitionen –<br />
Tendenz steigend. In der jüngsten Branchenumfrage<br />
des Verbands geben 22<br />
Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen<br />
an, dass wegen derartiger Behinderungen<br />
geplante Investitionen in<br />
Zukunftstechnologien der Kreislaufwirtschaft<br />
aufgegeben wurden. Zu den aufgegebenen<br />
Investitionsprojekten gehören<br />
die Einführung neuer Recyclingverfahren,<br />
der Bau neuer Aufbereitungsanlagen,<br />
BImSchG-Genehmigungen, Erweiterungen<br />
der bestehenden Genehmigungen,<br />
Änderung der Lagerflächen und<br />
der Bau von Lager- bzw. Produktionshallen.<br />
Auch die flexible Aufstockung von<br />
Lagerkapazitäten zur Überbrückung von<br />
Marktschwankungen, wie z. B. die durch<br />
die Coronapandemie oder die Energiekrise,<br />
bereitet vielen Mitgliedsunternehmen<br />
Probleme. Die BDSV fordert hierzu<br />
die Bundesländer auf, unbürokratische,<br />
genehmigungsrechtliche Ausnahmen<br />
zur Erhöhung der Lagerkapazitäten zuzulassen,<br />
damit Annahmestopps vermieden<br />
werden können und der Recyclingkreislauf<br />
nicht unterbrochen wird. Neben<br />
der generellen Beschleunigung der Genehmigungsverfahren<br />
sollten, nach Auffassung<br />
der BDSV, Stahl<strong>recycling</strong>betriebe,<br />
die einen signifikanten Beitrag zur<br />
Reduktion von CO 2 -Emissionen leisten,<br />
insgesamt stärker gefördert werden.<br />
drei Viertel ausmacht. Wenn man bedenkt,<br />
dass die Wärme in Deutschland<br />
rund 52 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />
ausmacht und die Bundesregierung<br />
bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren<br />
auf 50 Prozent steigern möchte,<br />
dann stellt sich die Frage, wie diese Ziele<br />
mit den jüngsten Entwicklungen auf EU-<br />
Ebene zusammenpassen.“<br />
Von der Politik erwartet das Unternehmen<br />
daher klare Signale: „Wir reden<br />
nicht von wilder Abholzung heimischer<br />
Wälder, sondern von einer nachhaltigen<br />
Forstwirtschaft, die in Deutschland<br />
immer noch für einen Holzzuwachs sorgt<br />
und in deren Rahmen zwangsläufig<br />
Durchforstungsholz anfällt. Die Nutzung<br />
dieses Holzes muss auch in Zukunft als<br />
erneuerbare Energie gelten und damit<br />
förderfähig bleiben. Wir unterstützen<br />
daher die Forderung des Bundesverbands<br />
Bioenergie, wonach der Bund sich<br />
in den kommenden Verhandlungen zur<br />
RED III gegen die geplante Deckelung<br />
bzw. Nicht-Anrechnung des Anteils der<br />
Energieerzeugung aus primärer Holzbiomasse<br />
und für die weitere Förderfähigkeit<br />
einsetzen muss und das eigene BEG so<br />
anpassen sollte, dass Förderungen sinnvoller<br />
Projekte auch in Zukunft möglich<br />
sind.“<br />
www.jenz.de<br />
Industrie, für die Kartonagen- und Wellpappenindustrie<br />
sowie für die Recyclingindustrie<br />
in Deutschland und Europa und<br />
innovativer Hersteller von Lackierkabinen.<br />
Das breit gefächerte Produktprogramm<br />
umfasst ferner Brikettierpressen,<br />
Abfallverdichtungsanlagen, Shredder,<br />
Abscheider, Lüftungsanlagen und Energie-Effizienz-Systeme.<br />
Auf Wunsch wird<br />
jede Anlage von den Höcker-Ingenieuren<br />
auf die beim Kunden vor Ort herrschenden<br />
Bedingungen angepasst.<br />
www.hoecker-polytechnik.de<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Zu den genehmigungsrechtlichen Fragestellungen<br />
konnte sich ra mit Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Junker unterhalten:<br />
ra: Herr Junker, was unternimmt die<br />
BDSV konkret, um die seit Jahren absolut<br />
unbefriedigende Situation behördlicher<br />
Genehmigungen anzugehen?<br />
Mit Blick auf die bekannten externen<br />
Probleme ist es absolut unverständlich,<br />
dass gerade einer im Recycling<br />
führenden Branche „das Leben<br />
im wahrsten Sinne des Wortes so<br />
schwer gemacht“ wird.<br />
Thomas Junker: Zunächst einmal vielen<br />
Dank für Ihre positive Sichtweise auf<br />
die Stahl<strong>recycling</strong>branche. Wir sind in<br />
der Tat gut aufgestellt, was den Lückenschluss<br />
für eine zeitgemäße Kreislaufwirtschaft<br />
angeht, und wir haben mit unseren<br />
beiden Studien zum Thema „Schrottbonus“<br />
eindrucksvoll belegt, welchen<br />
positiven Beitrag der Recyclingrohstoff<br />
Stahlschrott für die Dekarbonisierung<br />
leisten kann und leisten will. Dazu<br />
braucht es aber den notwendigen gesetzlichen<br />
Rahmen. Umso unverständlicher<br />
ist es für uns, dass Genehmigungsverfahren<br />
– trotz unserer langjährigen,<br />
intensiven Bemühungen hier gegenzusteuern<br />
– offensichtlich immer noch<br />
komplizierter und langwieriger werden.<br />
Unsere letzte Branchenumfrage im<br />
Herbst 2022, die an BDSV-Mitgliedsunternehmen<br />
gerichtet war, hat ergeben,<br />
dass die Probleme vor allem im Bereich<br />
Genehmigungen nach BImSchG und im<br />
Bereich des Bauplanungsrechts vorliegen.<br />
Unter Klimaschutz- und auch Energieeinsparungsgesichtspunkten<br />
muss die<br />
Politik jetzt dringend gegen diese Entwicklung<br />
gegensteuern, damit unsere<br />
28 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022 29<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
K 2022<br />
Rückblick: Konkrete Lösungen für die Kreislaufwirtschaft<br />
ie Freude der Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />
darüber, sich nach<br />
drei Jahren endlich wieder auf globaler<br />
Ebene persönlich austauschen zu können,<br />
prägte den Verlauf der K 2022 Düsseldorf<br />
und sorgte für eine gute Stimmung<br />
bei den 3.037 Ausstellern. 176.000<br />
Fachbesucherinnen und -besucher aus<br />
157 Nationen kamen zu ihrem Branchenevent<br />
nach Düsseldorf. Der Anteil internationaler<br />
Gäste lag mit über 70 Prozent<br />
auf konstant hohem Niveau. Die Reichweite<br />
der K ist mit einem Anteil von 42<br />
Prozent aus Übersee bei den internationalen<br />
Fachbesucherinnen und -besuchern<br />
gewohnt stark. Während insbesondere<br />
Gäste aus dem ostasiatischen Raum<br />
aufgrund der in diesen Ländern aktuell<br />
erschwerten Bedingungen durch Quarantänebestimmungen<br />
weniger stark<br />
vertreten waren als zur K vor drei Jahren,<br />
konnten zahlreiche Besucherinnen und<br />
Besucher aus den USA, Brasilien und In-<br />
An<br />
dien auf der K 2022 begrüßt werden.<br />
26 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022<br />
Auf der K 2022 veranschaulichten das Circular<br />
Economy Forum des VDMA und 13 seiner<br />
Mitgliedsunternehmen, welch wichtigen Stellenwert<br />
Technologie bei der Umsetzung von<br />
Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie hat.<br />
Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann<br />
erster Stelle des Angebotsinteresses<br />
stand bei rund zwei Dritteln aller befragten<br />
Besucherinnen und Besucher der<br />
Maschinen- und Anlagenbau. 57 Prozent<br />
und damit fünf Prozent mehr als zur<br />
K 2<strong>01</strong>9 erklärten, an Roh- und Hilfsstoffen<br />
interessiert zu sein, dabei standen<br />
Rezyklate und Biokunststoffe besonders<br />
hoch im Kurs. Auch die Specials der K<br />
fanden großen Anklang. Die offizielle<br />
Sonderschau Plastics shape the future<br />
fokussierte in Diskussionen und Vorträgen<br />
die ökonomischen, sozialen und<br />
ökologischen Herausforderungen und<br />
Lösungsansätze rund um die K-Leitthemen<br />
und verbuchte durchweg gut gefüllte<br />
Ränge. Das Circular Economy<br />
Forum, in dem der VDMA und 13 seiner<br />
Mitgliedsunternehmen eindrucksvoll<br />
veranschaulichten, welch wichtigen Stellenwert<br />
Technologie bei der Umsetzung<br />
von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie<br />
hat, punktete bei internationalem<br />
Publikum mit Live-Demonstrationen<br />
und jeder Menge fundiertem Wissen<br />
sowie detaillierten Informationen zum<br />
Thema. Viel diskutiert wurde auch die<br />
Weltsprache der Produktion, OPC UA,<br />
mit der die Verarbeitungsparameter der<br />
beteiligten Maschinen und Geräte genauer<br />
und gezielter aufeinander abgestimmt<br />
werden können. Dies wiederum<br />
gilt als wichtige Voraussetzung für die<br />
optimierte Kreislauführung. 40 Unternehmen<br />
aus acht Ländern beteiligten<br />
sich auf der Messe an einem OPC-UA-<br />
Demonstrationsprojekt.<br />
Die nächste K in Düsseldorf findet vom<br />
8. bis 15. Oktober 2025 statt.<br />
www.k-online.de<br />
Unseren<br />
Veran staltungskalender<br />
finden Sie auf Seite 83<br />
NEWS<br />
Auf allen Kanälen gut unterwegs<br />
Von der Online-Offensive des Stein-Verlages profitieren auch<br />
die digitalen Zeitschriftenausgaben. Gerade die Nutzerfreundlichkeit<br />
ist dabei ein äußerst wichtiger Punkt. Deutlich<br />
häufiger als ursprünglich erwartet, werden die aktuellen Ausgaben<br />
angeklickt oder das Archiv nach interessierenden Themen<br />
durchforstet. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Online-Leser!<br />
Während über die klassischen Print-Ausgaben jedoch nur<br />
schwierig zu ermitteln ist, welche Beiträge besonders intensiven<br />
Zuspruch finden, ist das im Online-Fall über Aufrufzahlen und<br />
Verweildauer eine recht einfache Geschichte. In unserer regelmäßigen<br />
Ranking-Tabelle finden Sie die fünf jeweils meistgeklickten<br />
und gemäß Verweildauer auch tatsächlich gelesenen<br />
Beiträge. Ganz crossmedial gibt es zusätzlich zur Information<br />
auch noch den passenden QR-Code zum Beitrag. Viel Spaß beim<br />
Lesen – und damit auch beim Bewerten!<br />
Top 5 Online<br />
Die Top-5-Beiträge in der Gunst unserer Online-Leser in der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 6/2022 (Stand: <strong>01</strong>.02.20<strong>23</strong>)<br />
1 JENZ<br />
Im Fokus: Hack schnitzel und primäre Holz-Biomasse<br />
2 SENNEBOGEN<br />
Die Erfahrung macht den Unterschied<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />
?!<br />
Die Erfahrung macht den Unterschied<br />
3<br />
HÖCKER POLYTECHNIK<br />
Jubiläum 60 Jahre: „Always One Idea Ahead“<br />
itte September feierte Höcker Poly-<br />
sein 60-jähriges Bestehen.<br />
Mtechnik<br />
Gegründet wurde das Unternehmen am<br />
4 BDSV<br />
Jahrestagung: Große Herausforderungen<br />
für das Stahl<strong>recycling</strong><br />
Jahrestagung: Große<br />
Herausforderungen für<br />
das Stahl<strong>recycling</strong><br />
n den ersten acht Monaten 2022 wurden<br />
Iin Deutschland mit 25,4 Mio. t knapp<br />
5 Prozent weniger Rohstahl erzeugt als im<br />
5 K 2022<br />
Rückblick: Konkrete Lösungen für die Kreislaufwirtschaft<br />
D<br />
12 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
NEWS<br />
Hyundai Doosan Infracore<br />
Aus DOOSAN wird DEVELON<br />
Aus DOOSAN wird DEVELON: Rund eineinhalb Jahre nachdem<br />
Hyundai Doosan Infracore (HDI) eine Tochtergesellschaft<br />
von HD Hyundai wurde, ist Mitte Januar 20<strong>23</strong> der bisherige<br />
Baumaschinen-Markennamen DOOSAN durch DEVE-<br />
LON ersetzt worden.<br />
DEVELON ist eine Kombination aus „Develop“ und „Onwards“.<br />
Mit der Einführung der neuen Marke will HDI einen<br />
Sprung nach vorn machen und zu einem globalen Top-Player<br />
in der Baumaschinenbranche werden. Mit der Änderung des<br />
Markennamens wird auch das neue DEVELON-Logo auf den<br />
Baumaschinen von HDI verwendet werden.<br />
HDI hat zudem bekannt gegeben, bis Ende Februar eine<br />
detailliertere Markengeschichte und Markenvision vorzustellen,<br />
indem eine Präsentation zu der neuen Marke über die sozialen<br />
Medien veröffentlicht wird.<br />
https://eu.doosanequipment.com/de/<br />
DEVELON, die neue<br />
Marke von Hyundai<br />
Doosan Infracore.<br />
Grafik: HDI<br />
Sparsam – emissionsfrei – kraftvoll<br />
Überzeugen Sie sich<br />
von den neuen Elektroantrieben.<br />
Eggersmann GmbH | Rothenschlatt 18 | 26203 Wardenburg<br />
Fon: +49 4407 9133-700 | sales@f-e.de | www.f-e.de
NEWS<br />
Hagedorn-Gruppe<br />
Thomas Hagedorn (links im Bild)<br />
und Marc Maaßen freuen sich über<br />
den Zusammenschluss. Foto: Hagedorn<br />
Zusammenschluss mit Maaßen<br />
Die Hagedorn Unternehmensgruppe schließt sich mit dem<br />
Kerpener Unternehmen Maaßen Erdbewegungen-Transporte<br />
GmbH zusammen. Rund 70 Mitarbeitende in den Bereichen<br />
Erdbewegung, Abbruch, Transporte und Recycling sind<br />
bislang bei der Kerpener Firma beschäftigt, die vor 28 Jahren<br />
von Marc Maaßen gegründet wurde. Im Raum Kerpen und Köln<br />
ist Maaßen von einem Einmannbetrieb zu einer festen Größe<br />
herangewachsen. 35 Maschinen und über 50 Lkw gehören zum<br />
Fuhrpark des Unternehmens sowie zwei eigene Deponien, ein<br />
Recyclingwerk und eine Kiesgrube. Mit Maaßen gelingt somit<br />
die ideale Verstärkung der Hagedorn-Wertschöpfungskette.<br />
Bekannt ist der Fachbetrieb auch wegen seiner großen Follower-Zahl<br />
auf Instagram und der YouTube-Videos, die zum Teil<br />
Millionen-Aufrufe zu verzeichnen haben.<br />
Im Rheinland ist die Hagedorn-Gruppe mit dem Bergheimer<br />
Kranunternehmen Wasel und der Hagedorn Köln GmbH bereits<br />
stark vertreten. „Der Zusammenschluss mit Maaßen erzeugt<br />
zusätzliche Synergien. Ich freue mich auf die neuen Kolleginnen<br />
und Kollegen und die Erweiterung des Maschinenparks.<br />
Damit können wir den Strukturwandel zwischen Rhein<br />
und Ruhr jetzt und in den nächsten Jahren noch besser anpacken“,<br />
so Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Hagedorn-Unternehmensgruppe. Auch Marc Maaßen,<br />
Gründer und Geschäftsführer der Kerpener Baufirma, sieht<br />
den Zusammenschluss als Gewinn: „Mit Hagedorn haben wir<br />
den idealen Partner an unserer Seite, nicht nur wegen der geballten<br />
Kompetenz: Wir teilen gemeinsame Werte und legen<br />
viel Wert auf Teamgeist, Zusammenhalt und ein ehrliches und<br />
faires Miteinander.“<br />
Das Leistungsportfolio der Hagedorn-Gruppe wird durch<br />
den Zusammenschluss weiter gestärkt und die Zahl der Beschäftigten<br />
wächst auf rund 1.700 Mitarbeitende. Für das Geschäftsjahr<br />
2022 rechnet Hagedorn bereits mit einem Umsatz<br />
von über 400 Millionen Euro. Die Maaßen Erdbewegungen-<br />
Transporte GmbH bleibt eigenständig und der bisherige Geschäftsführer<br />
Marc Maaßen und seine Frau Vanessa werden<br />
das Unternehmen weiterführen.<br />
www.unternehmensgruppe-hagedorn.de<br />
Die neuen Gesichter von iCon<br />
Equipment (v. l. n. r.): Niklas<br />
Henriksson, iCon Equipment Sweden<br />
AB, Leif Ivansson, Geschäftsführer<br />
iCon Equipment und Peter Wiese,<br />
Vertriebsleiter iCon Equipment. Foto:<br />
iCon Equipment Germany GmbH<br />
iCon Equipment<br />
Vertrieb für Tesab und Lippmann<br />
Die neu gegründete iCon Equipment Germany GmbH kann<br />
auf verschiedene Experten zurückgreifen, die über eine<br />
langjährige Erfahrung mit Brech- und Siebanlagen für das Baugewerbe,<br />
die Zuschlagstoff- und Bergbauindustrie verfügen.<br />
Mit Blick auf dieses Gründungsvorhaben hat Metso Outotec<br />
2022 das Unternehmen Tesab akquiriert, einen renommierten<br />
Hersteller von Brech- und Siebanlagentechnik aus Nordirland.<br />
Bereits vor der Akquisition von McCloskey übernahm Metso<br />
2<strong>01</strong>8 auch das Traditionsunternehmen Lippmann. Beide Marken,<br />
die nun unter Metso Outotec geführt werden, zählen zum<br />
exklusiven Portfolio der neu gegründeten iCon Equipment mit<br />
Hauptniederlassungen im niedersächsischen Einbeck sowie in<br />
Schweden. Dort firmiert das Unternehmen unter Icon Equipment<br />
Sweden AB.<br />
Für Leif Ivansson, der als operativer Manager beider Startups<br />
auf 27 Jahre Erfahrungen mit brech- und siebtechnischen<br />
Anlagen von Svedala, Metso und Sandvik zurückblicken kann,<br />
ist dieser Schritt für beide Länder konsequent: „Wir haben uns<br />
diese exklusiven Vertriebsrechte für Deutschland und Schweden<br />
gesichert, um die Markteinführung der Anlagen von Tesab<br />
und Lippmann in beiden Ländern zu begleiten.“ Auf der letztjährigen<br />
bauma hat iCon Equipment dazu bereits den dieselelektrisch<br />
betriebenen, raupenmobilen Backenbrecher Tesab<br />
700ie vorgestellt<br />
www.icon-eq.com<br />
14 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
NEWS<br />
Treffpunkt auf dem Betriebsgelände der<br />
Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />
GmbH (v. l. n. r.): Fabian Groenke,<br />
Kaufmännischer Leiter der Lutze Gruppe;<br />
Markus Püllen, Geschäftsführer Lutze<br />
Holding GmbH, Ralph Phlippen,<br />
technischer Geschäftsführer sowie Egon<br />
Plew und Thorsten Plew, Geschäftsführer<br />
Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />
GmbH. Foto: Lutze-Gruppe<br />
Lutze-Gruppe<br />
Übernahme der<br />
Fischer-Jung<br />
Aufbereitungstechnik<br />
Anfang Dezember 2022 hat die Lutze-Gruppe<br />
den deutschlandweit<br />
größten Metso-Outotec-Händler, die<br />
Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />
GmbH mit Sitz in Krefeld, übernommen.<br />
Das akquirierte Unternehmen firmiert<br />
nun unter Lutze Process Germany GmbH.<br />
Den klassischen Geschäftsschwerpunkt<br />
der Lutze Group, die über 40<br />
Standorte verfügt und für Verschleißschutz<br />
und Fördertechnik bekannt ist,<br />
hat der Konzern bereits seit geraumer<br />
Zeit auf die Bereiche Prozessmaschinen<br />
für die Aufbereitung ausgeweitet.<br />
2020 übernahm Lutze das dänische<br />
Unternehmen DGM (Dansk Grusgrav<br />
Material ApS) und ist auf diese Weise<br />
Metso-Outotec-Händler für Dänemark,<br />
Grönland und die Faröer geworden.<br />
DGM firmiert inzwischen unter Lutze Process<br />
Denmark ApS. Mit der Übernahme<br />
der Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />
sicherte sich die Lutze-Gruppe das exklusive<br />
Metso-Outotec-Händlergeschäft<br />
mobiler Brech- und Siebanlagen für<br />
große Teile Deutschlands, nämlich die<br />
Verkaufsgebiete Westdeutschland und<br />
Baden-Württemberg. Die Fischer-Jung<br />
Bau- und Recyclingtechnik GmbH mit<br />
Sitz in Arnsdorf bei Dresden ist nicht Teil<br />
dieser Übernahme und bleibt für den<br />
Osten Deutschlands und Teile Bayerns<br />
operativ tätig.<br />
Die neue Gesellschaft Lutze Process<br />
Germany GmbH gilt als Vorreiter der<br />
Umstrukturierung von Geschäftsbereichen<br />
innerhalb der Lutze-Gruppe. Das<br />
Management des Gesamtunternehmens<br />
mit etwa 550 Mitarbeitern plant,<br />
den Vertrieb von Aufbereitungsanlagen<br />
in Benelux und Skandinavien über separate<br />
Unternehmen abzuwickeln, die<br />
ebenfalls den Zusatz „Process” in der<br />
Firmenbezeichnung tragen. Auf diese<br />
Weise lässt sich das Geschäft für Fördertechnik<br />
von der Prozesstechnik klarer<br />
trennen – so wie es jetzt auch in Deutschland<br />
der Fall ist. Durch die Akquisition<br />
steigert die Gruppe ihren Geschäftsumsatz<br />
20<strong>23</strong> voraussichtlich auf 125 bis 130<br />
Millionen Euro. Das Ziel von Lutze besteht<br />
darin, die Unternehmensausrichtung<br />
neben der Verschleißschutz- und<br />
Fördertechnik nachhaltig auf das zweite<br />
Standbein zu verlagern. Markus Püllen<br />
wurde zum Geschäftsführer der Lutze<br />
Process Germany GmbH bestellt, Ralph<br />
Phlippen übernimmt als Prokurist das<br />
operative Geschäft.<br />
www.lutze-group.com<br />
für 4 m³ Lader<br />
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für 1 m³ Lader<br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3
NEWS<br />
Zum<br />
Maschinenportfolio der<br />
Mesda Deutschland<br />
GmbH & Co. KG zählt<br />
unter anderem der<br />
raupenmobile C3-<br />
Kegelbrecher mit<br />
Nachsiebmaschine.<br />
Foto: Mesda Deutschland<br />
GmbH & Co. KG<br />
Besuchen Sie uns:<br />
FACHT AGUNG<br />
ABBRUCH<br />
3. MÄRZ | BERLIN<br />
Mesda Deutschland<br />
Vertriebsstart für chinesische Sieb- und Brechtechnik<br />
Sehr geehrte Leserschaft,<br />
unsere Fachzeitschrift „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“<br />
ist für Sie als Leser KOSTENFREI.<br />
Nutzen Sie daher die Möglichkeit, „<strong>recycling</strong><br />
<strong>aktiv</strong>“ auch Ihren Mitarbeitern und Geschäftspartnern<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Eine kurze E-Mail an <strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>@<br />
stein-verlagGmbH.de genügt.<br />
Bitte teilen Sie uns nur kurz<br />
die Bezugsadresse<br />
und die Stückzahl mit.<br />
„<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“ wird<br />
Ihnen dann ab der<br />
kommenden Ausgabe<br />
kostenfrei zugesandt.<br />
Ihre Redaktion<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 6/2022<br />
bauma 2022<br />
Wichtiger<br />
Impulsgeber<br />
K 2022<br />
Konkrete Lösungen<br />
BDSV<br />
Große<br />
Herausforderungen<br />
QUALITÄTSROTOREN<br />
AUS DEM WESTERWALD<br />
Investieren Sie jetzt in Ihre Betriebssicherheit.<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
VERSCHLEISS<br />
Verschleißschutz:<br />
Starke Typen<br />
ABBRUCH<br />
Fachtagung Berlin:<br />
Branchenevent<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Neuer Recycling-<br />
Bagger<br />
Seit Januar 20<strong>23</strong> ist die neu gegründete Mesda Deutschland<br />
GmbH & Co. KG der exklusive Vertriebspartner des chinesischen<br />
Marktführers Guangxi Mesda Group Co. Ltd. Mesda<br />
Deutschland übernimmt den Vertrieb des raupen- und semimobilen<br />
Sortiments für die Aufbereitung mineralischer Schüttgüter<br />
und Baustoffe und beliefert von Minden in Ostwestfalen<br />
aus den deutschsprachigen Raum. Neben den Vertriebs<strong>aktiv</strong>itäten<br />
übernimmt Mesda Deutschland dabei auch das Serviceund<br />
Ersatzteilegeschäft für die asiatische Technik. Diese kommt<br />
in verschiedenen Anwendungen vor allem in der Natursteinaufbereitung,<br />
bei der Aufbereitung von Abraum und Baustoffen<br />
sowie im Recycling zum Einsatz.<br />
Das Angebot umfasst eine umfangreiche raupenmobile Produktpalette<br />
mit einem diesel-hydraulischen Direktantrieb oder<br />
einem diesel-elektrischen Antrieb (Hybrid). Zudem ist es bei<br />
den raupen- sowie semimobilen Produkten möglich, die Maschinen<br />
rein elektrisch mit externer Energie zu versorgen. Das<br />
Angebot beginnt bei Kompakt-Anlagen für den Recyclingeinsatz,<br />
bei dem kurze Rüstzeiten und eine möglichst simple Handhabung<br />
gefragt sind, wie zum Beispiel die ultra-kompakte<br />
Siebmaschine S2 oder der J8-Backenbrecher mit Eigengewichten<br />
von circa 14 beziehungsweise 24 Tonnen. Das Programm<br />
endet bei dem Backenbrecher J14 mit einer Maulöffnung von<br />
1.300 x 1.000 Millimetern oder einem C3-Kegel für anspruchsvolle<br />
Steinbrucheinsätze. Komplettiert wird das Angebot durch<br />
raupenmobile Vertikal-Prallmühlen sowie Hammermühlen.<br />
Neben dem Vertrieb verantwortet Mesda Deutschland die<br />
Serviceabwicklung und eine schnelle Ersatzteilversorgung.<br />
Die Guangxi Mesda Group Co. Ltd aus dem Großraum Hongkong<br />
wurde 2009 gegründet und entwickelte sich in nur zehn<br />
Jahren zum führenden Anbieter für mobile Sieb- und Brechtechnik<br />
in China mit einem Marktanteil von deutlich mehr als<br />
50 Prozent. Mit seinen vier Fertigungsstätten, einem umfangreichen<br />
Netz an Zulieferern und einer jährlichen Produktionskapazität<br />
von mehr als 3.000 Maschinen und Anlagen bietet<br />
das chinesische Unternehmen die optimalen Grundlagen für<br />
den Vertrieb in Europa, so Mesda Deutschland.<br />
www.mesda.de<br />
16 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong><br />
CRACO GmbH . Naubergstr. 6 . D-57629 Atzelgift . T: +49 (0) 26 62 / 95 52-0 . E: info@craco.de . www.craco.de
NEWS<br />
Mit <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> plus bietet der Stein-Verlag Baden-<br />
Baden die Möglichkeit, sich online über die neuesten<br />
Branchen-Entwicklungen, Aufbereitungs-Techniken<br />
und vieles mehr in der Recycling-Welt zu informieren,<br />
und das natürlich kostenlos! Grafik: Stein-Verlag Baden-Baden<br />
Stein-Verlag<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> plus: Aktuell informiert<br />
Mit <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> plus bietet der<br />
Stein-Verlag Baden-Baden die<br />
Möglichkeit, sich auch online über neueste<br />
Branchen-Entwicklungen, Aufbereitungs-Techniken<br />
und vieles mehr zu informieren:<br />
Seit dem letzten Jahr gibt es<br />
neben der Fachzeitschrift <strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong><br />
als Print-Ausgabe auch einen monatlich<br />
erscheinenden Newsticker unter gleichem<br />
Namen. Mit der entsprechenden<br />
Landing-Page, der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>-News-<br />
Seite, wird dieses Angebot mehr als wirkungsvoll<br />
abgerundet. Zusammen mit<br />
STV-News-Channel, E-Paper, Zeitschriften-Web-Kiosk<br />
und Facebook gibt es<br />
somit über den Stein-Verlag ein umfassendes<br />
Informations-Angebot, das auch<br />
für Advertorials oder Anzeigen genutzt<br />
werden kann.<br />
Hintergrund für den <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong><br />
Newsticker und die News sind natürlich<br />
die Nachrichten, die es zeitlich einfach<br />
nicht mehr in die Print-Ausgabe schaffen,<br />
aber so wichtig sind, dass sie den<br />
Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten<br />
werden sollten. So gibt es aktuelle<br />
Infos in den Rubriken Mensch, Maschine,<br />
Messe und mehr. Und das in klar gegliederter,<br />
übersichtlicher Form.<br />
Der <strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>-Newsticker erscheint<br />
ein Mal pro Monat, bei wichtigen<br />
Veranstaltungs- und Messeterminen<br />
immer pünktlich zur Veranstaltung. Er ist<br />
keine Konkurrenz zur Print-Ausgabe,<br />
ganz im Gegenteil: Es ist eine wichtige<br />
Ergänzung und Erweiterung der Recycling-Themen,<br />
die in einer zunehmend<br />
digitalisierten Welt immer stärker an<br />
Bedeutung gewinnen, gerade mit Blick<br />
auf ihre Aktualität.<br />
Wer also die <strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>-Print-Ausgabe<br />
hat, sollte nicht zögern, sich auch<br />
für den Newsticker anzumelden. Geht<br />
ganz einfach:<br />
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PARTNERSCHAFT. KOMPETENZ. EFFIZIENZ.<br />
Zuverlässige Lösungen für profitables Brechen & Sieben<br />
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NEWS<br />
Zu den VdS-Brandschutztagen 2022 in<br />
Köln stellte das Vertriebsteam von T&B<br />
die neue Lösung vor (v. l. n. r.): René<br />
Schwertfeger, Jannis Lange und Christian<br />
Weber. Foto: T&B electronic GmbH<br />
T&B electronic<br />
Brandfrüherkennung in Kleinlagern von<br />
Lithium-Ionen-Akkus<br />
Das sichere Lagern von Lithium-<br />
Ionen-Akkus ist zunehmend ein<br />
Thema für Recyclingunternehmen<br />
und für Hersteller, die zur Rücknahme<br />
von Akkus verpflichtet sind. Aus vorgeschädigten<br />
Akkus können Gase<br />
und Aerosole austreten – Anzeichen<br />
für einen bevorstehenden Thermal<br />
Runaway der Akkus. Das schnelle Erkennen<br />
dieser Brandgase ist Voraussetzung,<br />
um schnell die Maßnahmen<br />
zur Sicherheit und Schadensbegrenzung<br />
zu beginnen.<br />
Für Kleinlager, wie zum Beispiel<br />
Container, hat die T&B electronic<br />
GmbH aus Alfeld eine smarte Lösung<br />
zum umfassenden Brandschutz entwickelt:<br />
Das Fire Gas and Smoke Detection<br />
System FGSDS erkennt sowohl<br />
Rauch als auch unterschiedlichste<br />
Brandgase frühzeitig, lange vor dem<br />
Thermal Runaway. Frei einstellbare<br />
Schwellenwerte ermöglichen das Anpassen<br />
an individuelle Sicherheitsvorgaben<br />
des Betreibers. Die Luft aus<br />
dem Lager wird zur Kontrolle permanent<br />
in das FGSDS geleitet und wieder<br />
zurückgeführt. Das System basiert auf<br />
einem speziellen Gasdetektor, kombiniert<br />
mit der Rauchdetektion und der<br />
Luftansaugung. So ist nur je ein Melder<br />
zur Überwachung des gesamten<br />
Innenraums nötig. Das vereinfacht<br />
zudem die Installation und die Nutzung:<br />
Das System kann außerhalb des<br />
Lagers platziert werden.<br />
www.tbelectronic.eu<br />
Vecoplan<br />
Weitere Service-Stützpunkte<br />
auch in Italien<br />
Nach Spanien, Polen und Großbritannien baut Vecoplan<br />
nun auch seine Service-Stützpunkte in Italien konsequent<br />
weiter aus, um die Kunden noch besser betreuen zu können.<br />
Für schnelle Reaktionszeiten hat das Westerwälder Unternehmen<br />
in Ferrara in der italienischen Region Emilia-Romagna ein<br />
eigenständiges Service- und Vertriebsbüro eröffnet, das<br />
zudem auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern eine<br />
Werkstatt umfasst. Damit ist genug Platz, um ganze Maschinen<br />
aufzubereiten. Künftig übernehmen die Vecoplan-Spezialisten<br />
auch Aufschweißungen spezieller Komponenten wie etwa Rotoren.<br />
Das Serviceteam selbst besteht aktuell aus fünf Mitarbeitenden,<br />
die das Land und den Markt in- und auswendig<br />
kennen. Sie sind sowohl in der Mechanik, der Elektrotechnik als<br />
auch in den Steuerungen der Anlagen geschult und mit ihren<br />
Kenntnissen immer auf dem neuesten Stand. Komplettiert wird<br />
das Team durch einen Service-Manager für die Koordination<br />
sowie einen eigenständigen Vertriebsmitarbeiter. Für den Fall,<br />
dass die eigene Manpower nicht ausreichen sollte, erhält die<br />
italienische Niederlassung Unterstützung von geschulten<br />
Service-Partnern.<br />
In Italien profitieren die Kunden zudem von einer konsequenten<br />
Ersatzteilversorgung. Gerade im Aufbau befindet sich ein<br />
Service-Lager mit allen gängigen Ersatz- und Verschleißteilen.<br />
Damit ist Vecoplan in der Lage, seine italienischen Kunden<br />
Das italienische Team kennt den Markt in- und<br />
auswendig. Foto: Vecoplan AG<br />
direkt aus Ferrara zu beliefern – und nicht wie bisher aus<br />
Deutschland. Darüber hinaus gibt es spezielle Service-Vereinbarungen.<br />
Damit sichern Kunden zum Beispiel zugesicherte<br />
Reaktionszeiten ab oder erhöhen durch Inspektions- und Wartungspakete<br />
die Verfügbarkeit ihrer Maschinen und Anlagen.<br />
Die italienischen Vecoplan-Mitarbeitenden sind auch in der<br />
Handhabung des Digitalisierungskonzeptes Vecoplan Smart<br />
Centers (VSC) geschult. Kunden erhalten über VSC.connect<br />
eine moderne Kommunikationsschnittstelle zwischen Vecoplan<br />
und ihrer Anlage. Sie können auf Leistungen wie Dokumentenmanagement<br />
oder Remote-Service zugreifen. Das<br />
integrierte und intuitive Bedienpanel VSC.control dient dabei<br />
als Kommunikationsmedium für die Steuerung der Maschine<br />
und ist zudem die Verbindung zu Vecoplan.<br />
www.vecoplan.de<br />
18 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
atl-messe.com
VERANSTALTUNGEN<br />
Wie immer gut<br />
besucht und mit<br />
ein Highlight der<br />
Fachtagung<br />
Abbruch: die<br />
Fachausstellung.<br />
Foto: Jens Jeske<br />
FACHT AGUNG<br />
ABBRUCH<br />
3. MÄRZ | BERLIN<br />
Deutscher Abbruchverband<br />
Fachtagung Abbruch 20<strong>23</strong>: Bestens aufgestellt<br />
20 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong><br />
Am 3. März 20<strong>23</strong> veranstaltet die DA Service GmbH für den<br />
Deutschen Abbruchverband e.V. (DA) endlich wieder die<br />
Fachtagung Abbruch 20<strong>23</strong> in der Station Berlin, Luckenwalder<br />
Straße in Berlin. Im Jahr 2020 waren über 1.100 Teilnehmer<br />
und 127 Aussteller zum Jahrestreff der europäischen Akteure<br />
für Abbruch und Rückbau gekommen, sodass für 20<strong>23</strong> die Erwartungen<br />
und die Freude darauf – vor allem nach der coronabedingten<br />
Zwangspause – hoch sind.<br />
Dr. Hajo Schumacher, der bekannte Berliner Journalist und<br />
Publizist, wird in seiner frischen Art die Keynote zum Thema<br />
„Abbruch, Umbruch, Aufbruch – Regieren in unsicheren Zeiten“<br />
halten. Anschließend stehen 12 weitere Fachvorträge auf dem<br />
Programm über aktuelle und interessante Themen rund um<br />
den Abbruch. So wird in diesem Jahr u. a. über „Nachhaltige<br />
Lösungen des Landes NRW – Einsatz von Recycling-Baustoffen<br />
und Wiederverwendung von Bauteilen“ aufgeklärt, genauso<br />
wie über den „Rückbau des KSC-Stadions“ informiert. Weitere<br />
interessante Vorträge wie „Komplexer Einsatz verschiedener<br />
Abbruchmethoden für 250.000 Tonnen Stahlbeton“ oder „Ausgewählte<br />
Beispiele zu Bauwerkssprengungen“ tragen zum<br />
bewährten Themenmix ebenso bei wie diverse andere Fachvorträge,<br />
wie z. B. „Transportprozessplanung und Transportdurchführung“<br />
und „Technische Vorschriften (TV) Abbrucharbeiten<br />
20<strong>23</strong> – Neuauflage eines Erfolgswerks“ und viele mehr.<br />
Neben der Fachausstellung gibt es wiederum den Dialogabend,<br />
der wie in den Vorjahren ebenfalls in der Station Berlin<br />
stattfindet.<br />
www.fachtagung-abbruch.de<br />
INFO: Auch wir sind dabei<br />
Wir haben die<br />
Firmen<br />
gekennzeichnet,<br />
die an der<br />
Fachtagung<br />
Abbruch<br />
teilnehmen<br />
Besuchen Sie uns:<br />
FACHT AGUNG<br />
ABBRUCH<br />
3. MÄRZ | BERLIN
VERANSTALTUNGEN<br />
?!<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />
Fachtagung Abbruch:<br />
Der Treffpunkt der Abbruchbranche<br />
Kurz vor der Fachtagung Abbruch<br />
20<strong>23</strong> in Berlin konnten wir dem<br />
Geschäftsführer des Deutschen<br />
Abbruchverbandes, Herrn<br />
Rechtsanwalt Andreas Pocha, noch<br />
einige Fragen stellen.<br />
ra: Herr Pocha, nach 2020 endlich wieder<br />
die Fachtagung Abbruch in Präsenz.<br />
Wie fühlen Sie sich?<br />
Andreas Pocha: Voller Vorfreude auf<br />
eine bestimmt wieder großartige Veranstaltung.<br />
Der Zuspruch der Aussteller ist<br />
enorm, wir haben nochmals mehr Ausstellungsfläche<br />
vermieten können als im<br />
bisherigen Rekordjahr 2020 und auch<br />
die Unterstützung durch die Sponsoren<br />
ist toll. Wir sind hoffungsvoll, dass dieses<br />
äußerst positive Stimmungsbarometer<br />
der Aussteller und Sponsoren sich auch<br />
auf die Teilnehmeranmeldungen überträgt.<br />
Man hat es ja letztes Jahr gemerkt,<br />
als die ersten Veranstaltungen wieder<br />
stattfinden konnten, dass die persönliche<br />
Begegnung herbeigesehnt wird, weil<br />
sie einfach durch nichts zu ersetzen ist.<br />
Wir freuen uns also sehr, nach zwei Jahren<br />
Zwangspause wieder Gastgeber für<br />
Europas größten Branchentreff der Abbruchbranche<br />
sein zu dürfen.<br />
ra: Was sind die Highlights in diesem<br />
Jahr?<br />
Andreas Pocha: Zum einen werden sicherlich<br />
viele Aussteller Produktneuheiten<br />
und interessante Neuentwicklungen<br />
an ihren Ständen präsentieren.<br />
Im Fachprogramm einige hervorzuheben,<br />
hieße, andere zurückzustellen, was<br />
dem insgesamt interessanten Vortragsprogramm<br />
nicht gerecht wird. Ich freue<br />
mich aber, dass wir beispielsweise mit<br />
Vorträgen zu „BIM im innerstädtischen<br />
Abbruch“ oder „Nachhaltige Lösungen<br />
des Landes NRW – Einsatz von RC-Baustoffen“<br />
oder auch über „Asbesthaltige<br />
Abstandshalter“ mit Themen am Start<br />
sind, die hochaktuell und auch zukunftsträchtig<br />
sind. Insgesamt ist es aber auch<br />
unser bewährter Themenmix, der die<br />
Vielseitigkeit der Abbruchbranche zeigt<br />
und jedem Teilnehmer etwas bietet.<br />
ra: Das Thema Klimaschutz ist in aller<br />
Munde. Ist das auch ein Thema für die<br />
Abbruchbranche?<br />
Andreas Pocha: Definitiv – und das nicht<br />
erst seit heute. Die Recycling<strong>aktiv</strong>itäten<br />
und die ständigen Weiterentwicklungen<br />
der Abbruchbrache finden ja bereits seit<br />
Jahrzehnten statt und sind praktizierter<br />
Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz.<br />
Und wenn das Thema in der Mitte der<br />
Gesellschaft angekommen ist und beim<br />
Neubau z. B. dazu führt, dass neue Gebäude<br />
jetzt vom Ende ihres Lebenszyklus<br />
her gedacht, geplant und gebaut werden<br />
– und beim Neubau oder ebenso der<br />
Produktion von Baumaterialien bereits<br />
an den späteren Abbruch und eine Recyclingfähigkeit<br />
gedacht wird, dann begrüßen<br />
wir das natürlich.<br />
ra: Vielen Dank – und viel Erfolg für die<br />
Fachtagung Abbruch!<br />
Andreas Pocha:<br />
„Wir freuen uns sehr,<br />
wieder Gastgeber für<br />
Europas größten<br />
Branchentreff der<br />
Abbruchbranche sein<br />
zu dürfen.“<br />
Foto: Deutscher Abbruchverband e. V.<br />
Deutscher Abbruchverband<br />
e.V.<br />
Oberländer Ufer 180–182<br />
D-50968 Köln<br />
Tel.: 0221/367983-0<br />
Fax: 0221/367983-22<br />
www.deutscher-abbruchverband.de<br />
www.fachtagung-abbruch.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 21
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
Materialumschlag & Transport<br />
VERSCHLEISS<br />
Verschleißschutz:<br />
Starke Typen<br />
ABBRUCH<br />
Fachtagung Berlin:<br />
Branchenevent<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Neuer Recycling-<br />
Bagger<br />
Der neue 22-Tonnen-Recyclingbagger 822 G von<br />
Sennebogen arbeitet dank Green-Efficiency-Technologie<br />
besonders ressourcensparend und effizient.<br />
TITELSTORY<br />
Der beliebte 22-Tonnen-<br />
Recyclingbagger von<br />
Sennebogen hat ebenfalls<br />
sein Update in die neueste<br />
Maschinengeneration der<br />
G-Serie erhalten und<br />
glänzt mit diversen<br />
technologischen<br />
Neuerungen:<br />
Der komplett überarbeitete<br />
822 G verfügt über eine<br />
intelligente sowie<br />
ressourcensparende<br />
Maschinentechnik und<br />
auch in Sachen<br />
Fahrerkomfort und<br />
Sicherheit bleiben keine<br />
Wünsche offen.<br />
(Titelfoto: Sennebogen)<br />
Umschlagtechnik der neuesten Generation für den Einsatz im<br />
Recycling oder im Schrott verspricht der neue 822 G: Mit der<br />
optimierten Neuauflage des beliebten und bewährten 22-Tonnen-<br />
Recycling-Allrounders 818 E kann Material besonders<br />
umweltschonend und wirtschaftlich umgeschlagen und sortiert<br />
werden. Die große Systemleistung und hohe<br />
Wartungsfreundlichkeit der kompakten Umschlagmaschine<br />
überzeugen ebenso wie die designtechnisch und funktional<br />
überarbeitete Komfort-Fahrerkabine.<br />
22 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Sennebogen:<br />
822 G –<br />
der 22-Tonnen-<br />
Recyclingbagger<br />
der neuesten<br />
Generation<br />
Mit seiner Reichweite von<br />
bis zu 10 Metern und der<br />
serienmäßig hochfahrbaren<br />
Komfortkabine ist<br />
der kompakte Umschlagbagger<br />
822 G ein wahrer Profi im<br />
Recycling, der dank bewährtem modularem<br />
Baukastensystem individuell konfigurierbar<br />
ist und mit seinen zahlreichen<br />
Ausstattungsvarianten mühelos auch im<br />
Schrotthandling eingesetzt werden<br />
kann. Bei dieser Maschine tritt deutlich<br />
hervor, dass Sennebogen den Fokus bei<br />
der Entwicklung erneut zu 100 Prozent<br />
auf den Materialumschlag gelegt hat.<br />
Der 822 G überzeugt durch ein hervorragendes<br />
Ansprechverhalten – die Hydraulik<br />
lässt sich sehr präzise auf den Fahrer<br />
einstellen – und durch schnelle, überlagernde<br />
Bewegungen mit einem Hydrauliksystem,<br />
das für die anspruchsvollen<br />
Aufgaben im Recycling und auf dem<br />
Schrottplatz optimiert ist.<br />
Gleichzeitig arbeitet die Maschine mit<br />
der Green-Efficiency-Technologie besonders<br />
ressourcensparend und effizient.<br />
Starke Pumpen sowie groß dimensionierte<br />
Hydraulikventile und Leitungen<br />
lassen beste Wirkungsgrade erzielen.<br />
Auch beim Motor stand Rightsizing auf<br />
dem Programm. Der neue 822 G verfügt<br />
nun über einen sparsamen 110-kW-Stufe-V-Dieselmotor<br />
mit 3,8 l Hubraum, der<br />
in puncto Leistung und Verbrauch optimal<br />
zu den Einsatzbedingungen im Recycling<br />
und im Schrott passt. Neben den<br />
niedrigen Betriebskosten steht die G-<br />
Serie auch bei diesem Modell für Sennebogens<br />
ausgereifte Materialumschlags-<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> <strong>23</strong>
TITELSTORY: Materialumschlag & Transport<br />
Stabiler Überblick auch im Grüngut<strong>recycling</strong>: Die komplett überarbeitete<br />
Maxcab-Kabine überzeugt nicht nur in Sachen Fahrerkomfort und Bedienerfreundlichkeit<br />
– durch die besonders verwindungssteife Bauweise der<br />
Kabinenerhöhung gelangt der Fahrer noch stabiler und sanfter in die Höhe.<br />
Die stufenlose Kabinenerhöhung – beim<br />
822G um 2,80 m – ist und bleibt auch bei<br />
diesem Sennebogen-Recyclingbagger<br />
Serie. Vor allem hier sind die Verbesserungen<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
spürbar, denn durch neue Steuerung<br />
und besonders verwindungssteife Bauweise<br />
verfährt die Maxcab noch stabiler<br />
und sanfter auf die gewünschte Höhe.<br />
Weitere Features wie die bewährte<br />
Schiebetür, farblich markierte Haltegriffe<br />
und ein noch stär kerer LED-Arbeitsscheinwerfer<br />
auf dem Kabinendach sorgen<br />
darüber hinaus für ein Maximum an<br />
Sicherheit im Umgang mit der Maschine.<br />
technik in der sechsten Maschinengeneration,<br />
die auf jahrzehntelanger Erfahrung<br />
basiert sowie durch ihre robusten<br />
Komponenten und ihr intelligentes Design<br />
Langlebigkeit und Zuverlässigkeit<br />
garantiert – ein wesentlicher Vorteil bei<br />
anspruchsvollen Dauereinsätzen.<br />
Kabinenupdate: Fahrerkomfort und<br />
Sicherheit weiter optimiert<br />
Auch die Komfortkabine Maxcab hat<br />
erneut eine Weiterentwicklung erfahren.<br />
Mit der neuen Maxcab hat Sennebogen<br />
nicht nur designtechnisch noch einmal<br />
„frischen Wind“ in die Kabine bekommen,<br />
sondern auch das Feedback der<br />
Kunden und Händler hinsichtlich Komfort<br />
und Funktionalität mit einfließen<br />
lassen. Die Rückenlehne wurde erhöht,<br />
die Sitzfläche um 3 cm verbreitert und<br />
die Federung zusätzlich verstärkt, um<br />
dem Bediener maximalen Sitzkomfort zu<br />
bieten. Weiterhin wurden die serienmäßige<br />
Klimatisierung mit insgesamt 12<br />
individuell einstellbaren Luftdüsen sowie<br />
die Sicht nach vorne und zur Seite optimiert.<br />
Die komplett vom Dach bis zum<br />
Boden durchgängige Frontscheibe ist<br />
standardmäßig aus Panzerglas. Auf<br />
einer übersichtlichen Folientastatur im<br />
direkten Sichtfeld des Fahrers lassen sich<br />
alle Schalterelemente komfortabel vom<br />
Sitz aus bedienen. Personalisierbare<br />
sowie speicherbare Fahrerprofile erhöhen<br />
nicht nur die Effizienz im Mehrschichtbetrieb,<br />
sondern machen die Kabine<br />
zum ganz persönlichen Bereich des<br />
Fahrers: für ermüdungsfreies und konzentriertes<br />
Arbeiten den ganzen Tag.<br />
Wartungsfreundlichkeit im Fokus<br />
Ein besonderer Fokus wurde bei der<br />
neuen G-Serie auf das Thema Wartung<br />
und Service gelegt. Herausgekommen<br />
ist ein schlüssiges Servicekonzept, das<br />
sich durch Zuverlässigkeit und einfache<br />
Zugänglichkeit auszeichnet. Durchdachte<br />
Details wie die nach außen klappbare<br />
Schmieranlage und eine verbesserte<br />
Betankungssituation machen den Service<br />
an der Maschine in höchstem Maße<br />
komfortabel und sicher. Durch die technologischen<br />
Neuerungen konnten außerdem<br />
die Wartungsintervalle insgesamt<br />
noch einmal verlängert werden.<br />
Die zentralen Elektroverteiler und Elektronikmodule<br />
sind dank der groß dimensionierten<br />
E-Box auch in extremen Bedingungen<br />
vor Umwelteinflüssen geschützt<br />
und sorgen für die maximale Verfügbarkeit<br />
der Maschine.<br />
Sennebogen<br />
Maschinenfabrik<br />
GmbH<br />
Für anspruchsvolle Einsätze im Recycling und auch im Schrott: Der 822 G<br />
kann individuell auf die gewünschte Applikation konfiguriert werden und<br />
verfügt über eine Reichweite bis 10 Meter. Fotos: Sennebogen<br />
Sennebogenstraße 10<br />
D-94315 Straubing<br />
Tel.: +49 (0) 9421 / 540-0<br />
Fax: +49 (0) 9421 / 540-888<br />
info@sennebogen.de<br />
www.sennebogen.com<br />
24 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Doosan hat für seine<br />
Radladermodelle vom<br />
DL200-7 bis hin zum<br />
DL480-7 ein neues<br />
Ausstattungspaket für<br />
die Abfall- und<br />
Recyclingwirtschaft auf<br />
den Markt gebracht.<br />
Foto: Doosan<br />
Doosan<br />
Neues Ausstattungspaket für die Abfall- und Recyclingwirtschaft<br />
Doosan hat ein neues Ausstattungspaket<br />
für die Abfall- und Recyclingwirtschaft<br />
auf den Markt gebracht, das<br />
für die Radlader der Produktserie DL-7<br />
des Unternehmens vorgesehen ist.<br />
Dabei handelt es sich um den ersten Erweiterungssatz<br />
dieser Art für Doosan-<br />
Radlader und ist für alle Radladermodelle<br />
vom DL200-7 bis hin zum DL480-7<br />
erhältlich. Zu den wichtigsten Bestandteilen<br />
dieses Aufrüstsatzes gehören<br />
unter anderem ein Frontschutzgitter,<br />
Felgenabdeckung oder Ventilschutz,<br />
Fahr- und Arbeitslampenschutz, Schaufelzylinder-Abdeckung,<br />
Knickgelenkund<br />
Hubzylinderschutz, Unterbodenschutz,<br />
Luftansauggitter sowie Vollgummireifen.<br />
Zusätzlich liefert Doosan standardmäßig<br />
einen Klimaanlagenkondensator<br />
mit breiteren Rippen, der eine<br />
leichtere Reinigung und Wartung unterstützt.<br />
Einige dieser Ausstattungsmöglichkeiten<br />
werden auch als Sonderausrüstung<br />
erhältlich sein, damit die Kunden ihre<br />
Radlader den eigenen Anwendungsanforderungen<br />
entsprechend anpassen<br />
können. Außerdem bereitet Doosan<br />
eine Nachrüstversion dieses Satzes für<br />
alle Kunden vor, die sich später zur Installation<br />
dieses Ausstattungspaketes<br />
entschließen.<br />
Der Aufrüstsatz für die Abfall- und<br />
Recyclingwirtschaft passt perfekt zu anderen<br />
Ausstattungsmerkmalen der<br />
Produkt reihe DL-7, wie zum Beispiel dem<br />
Luftkompressor, dem langen Hubgerüst,<br />
dem serienmäßigen Zyklon-Vorabscheider<br />
oder der transparenten Schaufel.<br />
Alle neuen DL-7-Radlader sind serienmäßig<br />
zudem mit einem dritten Steuerkreis<br />
ausgestattet, der mit seiner einstellbarer<br />
Mengen- und Haltefunktion bei<br />
hydraulisch angetriebenen Anbaugeräten<br />
einen kontinuierlichen Durchfluss<br />
gewährleistet. Damit lassen sich die<br />
Radlader noch vielseitiger einsetzen.<br />
www.eu.doosanequipment.com<br />
Ihr Partner für mobile Sieb- und Brechanlagen<br />
Handel<br />
Vermietung<br />
Service<br />
Einsatzberatung<br />
Ersatzteile<br />
Finanzierungskonzepte<br />
MINERAL PROCESSING<br />
A Member of MFL Group<br />
Lerchenfeldstraße 76 | 47877 Willich | Telefon +49 2156 49655-450 | info@moerschenmobil.de | www.moerschenmobil.de
Materialumschlag & Transport<br />
Besuchen Sie uns:<br />
FACHT AGUNG<br />
ABBRUCH<br />
3. MÄRZ | BERLIN<br />
Speziell für den Recycling-Bereich bietet die ZFE GmbH<br />
Ladeschaufeln mit hydraulischem Gegenhalter an.<br />
Foto: HS-Schoch-Gruppe<br />
HS-Schoch<br />
Gleich zehn neue Ladeschaufeln<br />
Die Firmengruppe Zeller mit Sitz in Mutterstadt ist ein überregionaler<br />
Anbieter im Bereich Containerdienst, Entsorgung,<br />
Recycling und Naturenergie. Speziell für ihren Recycling-<br />
Bereich fertigte die ZFE GmbH, Teil der HS-Schoch-Gruppe,<br />
zehn neue Ladeschaufeln mit hydraulischem Gegenhalter an.<br />
Die Schaufeln eignen sich ideal zum Umschlag von losem Material,<br />
wie zum Beispiel Strauchschnitt oder Papier. Je nach Kundenwunsch<br />
sind sie in verschiedenen Größen erhältlich. Für die<br />
Firma Zeller wurden die schwarzen Schaufeln passend für einen<br />
CAT 906 M mit SW-Aufnahme angefertigt.<br />
Für die verschiedenen Recyclingbranchen bietet die HS-<br />
Schoch-Gruppe neben Ladeschaufeln mit Niederhalter auch<br />
verschiedene Ausführungen an Hochkippschaufeln, Containern<br />
und Mulden, Sortier- und Polypgreifern, Schrottscheren, Magneten<br />
und vieles andere mehr an.<br />
www.hs-schoch.de<br />
Hyundai<br />
Maßgeschneiderter<br />
Kettenbagger für den<br />
Deponieeinsatz<br />
Seit über 90 Jahren ist der niederländische<br />
Recyclingkonzern Attero mit<br />
Hauptsitz in Venlo in der Be- und Verarbeitung<br />
von Reststoffen tätig. Allein in<br />
den Niederlanden unterhält das Unternehmen<br />
derzeit 19 Betriebsstätten.<br />
Wichtigste Leistung ist die thermische<br />
Verwertung von Hausmüll zur Energieerzeugung.<br />
Weitere Aktivitäten umfassen<br />
Bauschutt-Recycling, das Betreiben zertifizierter<br />
Deponien sowie die Produktion<br />
von Kompost und anderen Rohstoffen.<br />
Für die Materialaufbereitung wählte<br />
das Unternehmen einen Hyundai-Kettenbagger<br />
HX520 AL. Konzipiert wurde<br />
das Großgerät vom Vertragshändler<br />
Van der Speck. Dazu Vertriebsleiter<br />
Peter Voolstra: „Wir haben diesem sehr<br />
anspruchsvollen Kunden ein maßgeschneidertes<br />
Großgerät zusammenstellen<br />
können. Das Hyundai-Grundgerät ist<br />
ein bewährter Bagger, der im Abbruch,<br />
Tiefbau und in der Gewinnung europaweit<br />
eingesetzt wird. Mit unseren Anpassungen<br />
bei Kontergewicht, Schnellwechsler<br />
und Schutzbelüftungsanlage<br />
Der Hyundai HX520 AL lagert Big<br />
Bags mit Recyclingmaterial auf einer<br />
Attero-Deponie in Landgraaf.<br />
Foto: Attero B.V.<br />
ist er nun für den Einsatz bestens vorbereitet.<br />
Von den Fahrern hören wir nur<br />
positive Kommentare bezüglich Feinfühligkeit,<br />
Leistung und Treibstoffverbrauch.<br />
Selbstverständlich ist der HX520 AL mit<br />
Rundumsichtkamera und vollautomatischer<br />
Objekterkennung ausgestattet.“<br />
Für seinen Einsatz auf einer Deponie in<br />
Landgraaf wurde der Bagger mit einem<br />
4-m³-Löffel ausgerüstet, auf Kundenwunsch<br />
wurde zudem ein 12.700 kg<br />
schweres Kontergewicht für bessere<br />
Standsicherheit installiert. Um den Bodendruck<br />
zu minimieren, wurden<br />
900-mm-Drei-Steg-Bodenplatten montiert.<br />
Ein hydraulischer Schnellwechsler<br />
Typ CW 55 gehört ebenso zur Sonderausstattung<br />
wie eine Überdruckbelüftung<br />
der Kabine, damit der Fahrer sicher,<br />
bequem und vor allem unbehelligt von<br />
eventuell kontaminierter Außenluft arbeiten<br />
kann.<br />
Der HX520 AL wiegt in der Standard-<br />
Version mit 9.000-mm-Monoblock<br />
52.000 kg. Angetrieben wird er von<br />
einem Cummins-X12-Motor (Stufe V) mit<br />
298 kW Leistung. Die Grabkraft beträgt<br />
28,6 kN, die Losbrechkraft 24,8 kN. Mit<br />
dem großen Monoblockausleger erreicht<br />
die Maschine eine Grabtiefe von<br />
11.870 mm.<br />
www.hyundai-ce.eu<br />
www.vanderspek.nl<br />
26 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
CREUSABRO 4800 //<br />
CREUSABRO 8000 //<br />
CREUSABRO DUAL<br />
Verschleißfeste Stähle mit Bestleistung.<br />
Besonderer<br />
Meilenstein für JCB<br />
Compact Products:<br />
Die Produktion des<br />
1.000. elektrischen<br />
Minibaggers. Foto: JCB<br />
Bereit für …<br />
größeren<br />
Widerstand!<br />
stärkere<br />
Belastungen!<br />
besondere<br />
Leistung!<br />
höhere<br />
Temperaturen!<br />
JCB<br />
Großes Jubiläum für den<br />
Elektro-Minibagger<br />
Im Dezember 2022 lief das 1.000. Modell des 19C-1E in<br />
Cheadle, Staffordshire, vom Band, nachdem JCB bereits<br />
2<strong>01</strong>9 mit der Produktion des weltweit ersten in Serie gefertigten<br />
vollelektrischen Minibaggers begonnen hatte.<br />
Die batteriebetriebene Lösung für kompakte Maschinen<br />
umfasst inzwischen sieben Modelle und wird ständig ausgebaut.<br />
Der 19C-1E ist fünfmal leiser als sein Diesel-Pendant<br />
und kann in weniger als zwei Stunden vollständig<br />
aufgeladen werden, sodass er mit einer einzigen Ladung<br />
eine komplette Arbeitsschicht auskommen kann. Das Modell<br />
wird besonders von Unternehmen geschätzt, die innerhalb<br />
von Gebäuden und in emissions- und lärmempfindlichen<br />
Innenstädten arbeiten. Die Maschine eignet<br />
sich für Arbeiten im Innen- und Außenbereich sowie in<br />
Fabriken, Tunneln oder Kellern, zum Ausheben von Fundamenten<br />
oder bei Versorgungsprojekten.<br />
2<strong>01</strong>9 erhielt der 19C-1E eine der renommiertesten Auszeichnungen<br />
der Automobilindustrie, als der Royal Automobile<br />
Club die Dewar Trophy für „herausragende technische<br />
Leistungen in der britischen Automobilindustrie“ an<br />
JCB für die Entwicklung der Maschine verlieh. Im folgenden<br />
Jahr gab die Royal Academy of Engineering im Vereinigten<br />
Königreich bekannt, dass der 19C-1E mit dem<br />
MacRobert Award ausgezeichnet wurde, einem Preis für<br />
Innovation, der seit 1969 für technische Errungenschaften<br />
verliehen wird.<br />
Eigenschaften<br />
• Eine Oberflächenaufhärtung von bis zu +70 HB<br />
(TRIP-Effekt, transformation induced plasticity: umwandlungsbewirkte<br />
Plastizität) im Einsatz<br />
• Feinverteilung von harten mikrolegierten Carbiden<br />
• Hohe mechanische Festigkeit, zäh und rissbeständig<br />
• Eine von der Dicke unabhängige gleichmäßige Durchhärtung<br />
• Geringe Eigenspannung<br />
• Hohe Warmfestigkeit, geeignet für dauerhaften Einsatz bis 450 °C<br />
Vorteile<br />
• Bis zu 50 –100 % längere Standzeiten im Vergleich zu<br />
klassischen verschleißfesten Stählen<br />
• Potential von erheblicher Gewichtseinsparung<br />
• Erhöhung der Nutzlast über reduzierte Einsatzdicken<br />
• Einfachere Verarbeitung als weicheres Material im Lieferzustand<br />
ohne Einschränkung der Verschleißbeständigkeit<br />
• Hervorragende Ebenheit auch nach dem Verarbeiten durch<br />
geringe Eigenspannung<br />
• Gleiche Eigenschaften über das ganze Blech und die Dicke<br />
• Sehr gute Umformbarkeit und Schweißbarkeit<br />
• Reduzierte Wärmeeinflusszone an Brennschnittkanten<br />
und Schweißnähten<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.<br />
Telefon: +49 2065 / 677-0<br />
E-Mail: creusabro@unionstahl.com<br />
www.unionstahl.com<br />
www.jcb.de
Materialumschlag & Transport<br />
Der WA475-10 im<br />
Materialumschlag:<br />
Einfache und intuitive<br />
Bedienung der<br />
Assistenzsysteme<br />
mithilfe des neuen<br />
SubMonitors.<br />
Foto: Komatsu<br />
Komatsu-Kuhn<br />
Neuer und intelligenter SubMonitor für Radlader<br />
Komatsu Europe hat für die Modelle<br />
WA380 bis WA500-8 die Einführung<br />
eines optional erhältlichen neuen Sub-<br />
Monitors angekündigt. Damit soll für den<br />
Bediener eine neue Schnittstelle geschaffen<br />
werden, um mit den Assistenzsystemen<br />
besser kommunizieren zu können.<br />
Zum Angebot gehören der erweiterte<br />
Load-Pilot als Wiegesystem, ein Rückraum-Überwachungssystem<br />
mit HD-Kamera<br />
und Radar-Hinderniserkennung<br />
sowie ein völlig neues, leistungssteigerndes<br />
Effizienz-Trainer-Modul.<br />
Das bewährte Komatsu-Load-Pilot-<br />
System als Wiegeeinrichtung erhält ein<br />
Update in Bezug auf Funktionalität und<br />
Steuerbarkeit. Da alle wichtigen Elemente<br />
auf dem Monitor angezeigt werden,<br />
kann die Einstellung einfach auf dem<br />
Bildschirm mit nur wenigen Klicks vorgenommen<br />
werden, ohne in das Maschinenmenü<br />
eintauchen zu müssen. Genaue<br />
und schnelle Wiegeergebnisse mit<br />
der verbesserten Auto-Wiegen-Funktion,<br />
Material-Definition sowie Produktivitätsund<br />
Effizienz-Anzeige für unterschiedliche<br />
Materialen ermöglichen einen reibungslosen<br />
Einsatz im Betrieb.<br />
Der Effizienz-Trainer ist eine neue<br />
Funktion. Basierend auf einem neuen<br />
Algorithmus lernt hierzu das System bei<br />
jedem Ladezyklus selbst. Dabei wird die<br />
Referenz vom Bediener selbst unter Berücksichtigung<br />
unterschiedlicher Einsatzbedingungen<br />
gesetzt. Die Bewertung<br />
erfolgt anhand mehrerer Maschinendaten,<br />
die mithilfe eines Punktesystems<br />
bewertet werden. Wenn die Ladeleistung<br />
besser wird, wird die Referenz<br />
angehoben. Wenn die Ladeleistung<br />
abnimmt, werden die Defizite anhand<br />
von Kriterien angezeigt und Verbesserungen<br />
vorgeschlagen.<br />
Radlader müssen bei jedem Ladezyklus<br />
rückwärtsfahren. Da es keine direkte<br />
Sicht aus der Kabine gib, ist die Rückraum-Überwachung<br />
eines der elementarsten<br />
Sicherheitssysteme. Das neue<br />
Digital-Kamerasystem, kombiniert mit<br />
der Radar-Hinderniserkennung, gibt<br />
einen perfekten Überblick über die Situation<br />
hinter der Maschine. Der hochauflösende<br />
Bildschirm des SubMonitors<br />
zeigt das Bild klar und deutlich und die<br />
Radar-Hinderniserkennung liefert dem<br />
Bediener akustische und visuelle Warnhinweise<br />
auf Gefahren hinter der Maschine.<br />
www.kuhn.at<br />
28 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
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3. MÄRZ | BERLIN<br />
Materialumschlag & Transport<br />
Der neue <strong>23</strong>-Tonnen-Elektrobagger<br />
EC<strong>23</strong>0, der in ausgewählten Märkten<br />
angeboten wird.<br />
Volvo CE<br />
Wichtiger Partner auf Schwedens größter fossilfreier Baustelle<br />
Das 100 Jahre alte Viertel „Slakthusområdet“<br />
im Stadtzentrum von<br />
Stockholm in Schweden, auch bekannt<br />
als Schlachthofareal, wird zu einem Testfeld<br />
für Innovationen und emissionsfreie<br />
Baumaschinen, wenn die Arbeiten an<br />
seiner städtischen Umgestaltung beginnen.<br />
Der Bau soll 2033 abgeschlossen<br />
sein und nach der Eröffnung für die Öffentlichkeit<br />
3.000 neue Wohnungen und<br />
14.000 Arbeitsplätze bieten. Ein wesentliches<br />
Ziel des Projektes: Als größte fossilfreie<br />
Baustelle Schwedens soll das<br />
Vorhaben etwa 2.<strong>01</strong>2 Tonnen CO 2<br />
-Emissionen<br />
einsparen, was 35 Lkws entspricht,<br />
die etwa acht Stunden am Tag<br />
über ein Jahr fahren.<br />
Nachhaltigkeit wurde von Anfang an<br />
in das Projekt integriert, mit einer Vorgabe<br />
für Verträge ohne fossile Brennstoffe,<br />
einschließlich Transport zur und von der<br />
Baustelle. Mit der besonderen Anforderung,<br />
dass mindestens einer der größeren<br />
Bagger, die auf der Baustelle eingesetzt<br />
werden, elektrisch sein sollte, gab<br />
es nur einen Partner für diese Aufgabe:<br />
Volvo CE. Volvo Construction Equipment<br />
(Volvo CE) arbeitet dazu mit der Stadt<br />
Stockholm, dem Bauunternehmen<br />
Skanska, dem Volvo-CE-Händler Swecon<br />
und anderen gleichgesinnten Partnern<br />
zusammen.<br />
Fahrer Richard Sjöblom<br />
würde sich jetzt für<br />
Elektro- statt<br />
Dieselantrieb entscheiden.<br />
Fotos: Volvo<br />
Der neue <strong>23</strong>-Tonnen-Elektrobagger<br />
EC<strong>23</strong>0 Electric ist eine von nur wenigen<br />
mittelgroßen Elektromaschinen, die im<br />
Handel erhältlich sind. Zusammen mit<br />
einem von Volvo CE gelieferten mobilen<br />
Peak-Shaving-Aggregat soll der EC<strong>23</strong>0<br />
Electric in der ersten Phase des Projekts<br />
beim Aushub von 75.000 Tonnen Gestein<br />
und 96.000 Tonnen Erde für geschätzte<br />
2.700 Betriebsstunden eingesetzt<br />
werden. Dazu Lisa Kroon, Projektmanagerin<br />
bei Skanska: „Es ist Schwedens<br />
größtes Testfeld in einer städtischen<br />
Umgebung, bei dem wir fast<br />
35.000 Maschinen-Arbeitsstunden auf<br />
fossilfrei umstellen werden. Wir wollen<br />
Baustandards herausfordern und neue<br />
Innovationen finden, und wir tun dies<br />
unter anderem in Zusammenarbeit mit<br />
Volvo CE.“ Die Nutzung des EC<strong>23</strong>0 Electric<br />
wird auch verlässliche Daten zu Faktoren<br />
wie Produktivität, Kosten und Skalierbarkeit<br />
liefern, die sich wiederum<br />
auch für andere Partner als nützlich erweisen<br />
und die Klimaauswirkungen<br />
durch deren Arbeit reduzieren können.<br />
Anders Österberg, stellvertretender<br />
Finanzrat und Vorsitzender des Verwertungsausschusses<br />
der Stadt Stockholm,<br />
erläuterte: „Wir wollen die Entwicklung<br />
fossilfreier Verträge vorantreiben und<br />
wir können dies tun, indem wir Ausschreibungsanforderungen<br />
in unseren<br />
Beschaffungen festlegen. Im Auftrag,<br />
wo große Mengen Gestein und Erde abgebaut<br />
werden sollen, ist eine der Anforderungen,<br />
dass mindestens 10 Prozent<br />
der Maschinenstunden mit Strom betrieben<br />
werden müssen.“<br />
Richard Sjöblom, Baggerfahrer bei<br />
Skanska, gibt nach dem Einsatz des<br />
EC<strong>23</strong>0 Electric ein positives Feedback,<br />
insbesondere in Bezug auf das einfache<br />
Aufladen und die Leistung der Maschine<br />
beim Testen in verschiedenen Anwendungen:<br />
„Wenn ich die Wahl zwischen<br />
einer Elektro- oder Dieselmaschine in<br />
dieser Größenklasse hätte, würde ich<br />
mich für elektrisch entscheiden, da es so<br />
viele Vorteile gegenüber einer Dieselmaschine<br />
gibt. Als die Maschine auf die<br />
Baustelle geliefert wurde, gab es viele<br />
Skeptiker, die dachten, die Maschine<br />
hätte nicht die Kapazität, den ganzen<br />
Tag zu halten, aber sie alle haben sich<br />
als falsch erwiesen!“<br />
Neben dem EC<strong>23</strong>0 Electric müssen<br />
alle anderen Maschinen mit HVO,<br />
einem hydrierten Pflanzenöl, betrieben<br />
werden – ein Biokraftstoff, der die Treibhausgasemissionen<br />
um bis zu 90 Prozent<br />
reduziert.<br />
www.volvoce.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 29
Materialumschlag & Transport<br />
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ABBRUCH<br />
3. MÄRZ | BERLIN<br />
Christian Strauch (links)<br />
sowie Hartmut Pieper<br />
(rechts), Gesellschafter<br />
und Geschäftsführer von<br />
Ehlert & Söhne, mit Stefan<br />
Groos (Mitte), Zeppelin-<br />
Gebietsverkaufsleiter.<br />
Ehlert & Söhne<br />
setzen auch<br />
einen neuen<br />
Cat-340-UHD-<br />
Longfrontbagger<br />
ein.<br />
Fotos: Ehlert & Söhne<br />
Zeppelin-Cat<br />
Komplexe Rückbauarbeiten mit Ketten- und Longfrontbagger<br />
Das in Hamburg ansässige Abbruchunternehmen<br />
Ehlert & Söhne konzentriert<br />
sich seit 1907 auf das Abbruchund<br />
Rückbaugeschäft, auch und gerade<br />
bei schwierigen Abbauvorhaben. Auch<br />
heute vertrauen Ehlert & Söhne wieder<br />
auf Cat-Baumaschinentechnik: konkret<br />
auf ein ganzes Kleeblatt an Cat-326-Kettenbaggern<br />
der neuen Maschinengeneration.<br />
Sie sollen Aufgaben rund um den<br />
Abbruch, Rückbau, Erdbau und Tiefbau<br />
stemmen. Hinzu kommt die Beseitigung<br />
verschiedenster Gebäude bis auf die<br />
Fundamente sowie das Recycling mit akribischen<br />
Sortieraufgaben, um Wertstoffe<br />
zu gewinnen. Das setzt entsprechende<br />
Ausstattung voraus, wie sie die vier Cat-<br />
Kettenbagger vorweisen müssen, die<br />
Zeppelin-Gebietsverkaufsleiter Stefan<br />
Groos aus Hamburg lieferte. Sie ergänzen<br />
den Maschinenpark, der aus rund 20<br />
Cat-Geräten besteht. Wer komplexe Projekte<br />
realisieren will, braucht darüber<br />
hinaus entsprechend ausgebildetes<br />
Fachpersonal. Ehlert & Söhne und ihre<br />
Geschäftsführer, die Brüder Matthias<br />
und Christian Strauch sowie ihr Schwager<br />
Hartmut Pieper, beschäftigen inzwischen<br />
über hundert Mitarbeiter. Ihnen zugutekommen<br />
dürfte die neue Maschinentechnik,<br />
die aus Baumaschinen moderne Arbeitsplätze<br />
macht. Dazu tragen große<br />
Panoramafenster bei, aber auch Technologien<br />
wie die integrierten Assistenzsysteme.<br />
Mit der standardmäßigen Planier-<br />
Steuerung bestimmt der Fahrer mit dem<br />
Baggerstiel nur noch das Arbeitstempo,<br />
während Löffel und Ausleger automatisch<br />
gesteuert werden. Die Hub- und<br />
Schwenkbegrenzung E-Fence stoppt den<br />
Hydraulikbagger automatisch an vordefinierten<br />
Stellen. Das verbaute Wiegesystem<br />
sorgt dafür, dass Lkw exakt ausgelastet<br />
beladen werden. Durch bedienerspezifische<br />
Programmierung des Antriebsmodus<br />
und der Joystick-Einstellungen<br />
gestaltet sich die Bedienung einfacher<br />
als je zuvor. Die Einsparung von<br />
Kraftstoff wird beispielsweise über die<br />
Auslegerschwimmfunktion erreicht,<br />
indem der Ausleger frei ohne Pumpenförderstrom<br />
abgesenkt werden kann.<br />
Zudem kann diese Funktion beim Hammereinsatz<br />
verwendet werden, um aufgesetzt<br />
exakt die richtige Kraft anzuwenden<br />
und Hammer und Ausleger zu schonen<br />
– gerade für Abbrucharbeiten ein<br />
großer Pluspunkt. Sämtliche Baumaschinen<br />
sind speziell für Abbruchprojekte<br />
verstärkt, voll verrohrt und mit vollhydraulischen<br />
Schnellwechseleinrichtungen<br />
versehen, um individuell und flexibel auf<br />
jede Situation reagieren zu können. Das<br />
Trägergerät ist abhängig vom Einsatzgebiet<br />
mit Tieflöffel, Greifer, Schere, Hammer<br />
oder Crusher ausrüstbar. Darüber<br />
hinaus verfügt die Firma über drei spezielle<br />
Abbruchroboter, die elektrisch und<br />
ferngesteuert betrieben werden können<br />
und so die operativen Möglichkeiten im<br />
Indoor-Einsatz und in riskanten Bereichen<br />
erweitern.<br />
Eingesetzt wird neben den Cat-326-<br />
Kettenbaggern auch ein neuer Cat-340-<br />
UHD Longfrontbagger. Solche Technik<br />
ist erforderlich, um eine umfassende<br />
Bandbreite an Aufgabenstellungen zu<br />
bewältigen – insbesondere, wenn es um<br />
Gebäude mit Bauhöhen bis 27 Meter<br />
geht. Auch bei Industrie- und Bunkerabbrüchen,<br />
bei der Beseitigung von Brandschäden,<br />
der Asbest- und Schadstoffsanierung,<br />
Sprengarbeiten sowie bei Erdund<br />
Tiefbauarbeiten macht sich die<br />
jahrzehntelange Erfahrung des mittelständischen<br />
Familienbetriebes in der<br />
vierten Generation bezahlt.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
30 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Zöller-Kipper<br />
Vollelektrische Papiersammlung<br />
Die USB Bochum GmbH ist für die<br />
Abfallentsorgung und die Stadtreinigung<br />
in Bochum verantwortlich.<br />
Seit Mitte 2022 ergänzt ein E-Volvo FE<br />
LEC („Low Entry Cab“) mit Zoeller-<br />
Medium-X4-Aufbau und Delta-Premium-<strong>23</strong>22-Lifter<br />
den Fuhrpark. In<br />
der Papiersammlung lassen sich<br />
damit vom MGB 120 L bis zum MGB<br />
1100 L alle Behältergrößen im Sammelrevier<br />
turnusmäßig umleeren. Um<br />
flexibel in der Beschaffung zu sein,<br />
haben die Bochumer den Papiersammler<br />
kurzerhand von Jungbluth<br />
Nutzfahrzeuge Service und Miet<br />
GmbH für drei Jahre angemietet. Der<br />
in Plaidt ansässige Volvo-Händler<br />
hatte das Gemeinschaftsprojekt von<br />
Volvo Trucks und Zöller-Kipper GmbH<br />
nach der IFAT übernommen. Thorben<br />
Schäfer, Einsatzleiter bei der USB, ist<br />
mit dem Fahrzeug sehr zufrieden:<br />
„Wir haben schon einige Erfahrungen<br />
mit vollelektrischen-, Brennstoffzellen-<br />
und Erdgas-betriebenen Fahrzeugen<br />
im Fuhrpark, aber hier hat<br />
alles von Anfang an gepasst. Eine<br />
Neuorganisation der Sammelreviere<br />
war nicht nötig, denn die Reichweite<br />
des Lkw für eine komplette Tagestour<br />
ist mehr als ausreichend, wie auch<br />
seine Ladekapazität von rund neuneinhalb<br />
Tonnen.“ Fahrer Sascha Stief<br />
übernahm den neuen Papiersammler<br />
bei der USB: „Es ist alles logisch, übersichtlich<br />
und selbsterklärend in der<br />
Fahrerkabine angeordnet. Die Reichweite<br />
und die aktuelle Beladung werden<br />
mir in Prozent auf dem Display<br />
angezeigt.“<br />
Neben dem Fahrer bietet die niedriger<br />
und einstiegsfreundlich verbaute<br />
Kabine Sitzplätze für bis zu drei<br />
Mitfahrer. Wendig ist der Lkw durch<br />
die gelenkte Nachlaufachse. Kameras<br />
zur Seite und nach hinten sichern<br />
den Arbeitsraum ab.<br />
Das neu entwickelte Liftersystem<br />
Delta Premium-<strong>23</strong>22 basiert auf der<br />
Weiterentwicklung des langjährig bewährten<br />
Delta <strong>23</strong><strong>01</strong>. Das Assistenzsystem<br />
Worker Protection System II<br />
(WPS II) überwacht und sichert mithilfe<br />
von Mehrstrahl-LED-Scannern<br />
(LIDAR) und Ultraschallsensoren den<br />
Arbeitsraum unmittelbar an der<br />
Schüttung. Für erhöhte Sicherheit, gerade<br />
in der dunklen Jahreszeit, sorgen<br />
zwei LED-Arbeitsscheinwerfer, die<br />
oben über der Schüttung angebracht<br />
sind.<br />
Der USB schult üblicherweise jeweils<br />
mehrere Fahrer auf seinen Fahrzeugen.<br />
Das hilft, beispielsweise bei Urlaubszeiten,<br />
Probleme zu vermeiden.<br />
Fahrer Sascha Stief will „sein Auto“<br />
aber nur ungern dafür hergeben, erlaubt<br />
sie doch die praktisch fast lautlose<br />
Fahrt im Revier. Auch der hin und<br />
wieder notwendige Sprachkontakt mit<br />
den Ladern ist nun viel entspannter.<br />
www.zoeller-kipper.de<br />
Der E-Volvo mit Zoeller-Medium- X4-Aufbau vor dem Zeiss-Planetarium<br />
in Bochum. Foto: Zöller Kipper
Schrott & Metall<br />
Anfang 20<strong>23</strong> wird<br />
Accurec seine<br />
Prozesstechnik um eine<br />
Rückgewinnungsanlage<br />
für Lithium aus Akku-<br />
Geräten und<br />
Elektromobilität am<br />
Standort Krefeld<br />
erweitern.<br />
Foto: Accurec-Recycling GmbH<br />
Accurec<br />
Erste Lithium-Rückgewinnungsanlage in Europa<br />
Die Accurec-Recycling GmbH, mit<br />
Standorten in Mülheim/Ruhr und<br />
Krefeld, ist ein im Batterie<strong>recycling</strong> international<br />
tätiges Unternehmen. Anfang<br />
20<strong>23</strong> wird Accurec seine Prozesstechnik<br />
um eine Rückgewinnungsanlage für Lithium<br />
aus Akku-Geräten und Elektromobilität<br />
am Standort Krefeld erweitern.<br />
Die Anlage mit einem geplanten Anfangsdurchsatz<br />
von 4.000 Tonnen Altbatterien<br />
wird damit die erste in Europa<br />
sein, die einen industriellen Maßstab<br />
erreicht. Seit etwa 8 Jahren widmet sich<br />
das Unternehmen den Herausforderungen<br />
verbrauchter Li-Ionen-Akkus und<br />
hat dafür bereits über 20 Mio. € investiert.<br />
Basierend auf mehreren Forschungs-<br />
und Implementierungsprojekten<br />
in Kooperation mit Universitäten und<br />
Anlagenbauern wird es durch das eigenentwickelte<br />
HydroLiC-Verfahren („Hydrometallurgische<br />
Lithium-Carbonat-<br />
Gewinnung“) möglich sein, das ressourcenkritische<br />
Lithium mit etwa 99-prozentiger<br />
Reinheit als Carbonat aus den Li-<br />
Ionen-Akkus von Elektrofahrzeugen,<br />
Elektronikgeräten, E-Scootern und E-<br />
Bikes zurückzugewinnen. Mit der Novelle<br />
der EU-Batterie-Regulierung wird es<br />
eine zusätzliche Recyclingquote geben,<br />
die eine Rückgewinnung von mindestens<br />
35 Prozent für Batterielithium bis 2026<br />
verlangt. Accurec wird mit der HydroLiC-<br />
Technologie die geplanten Quoten bereits<br />
bei Inbetriebnahme nicht nur sicher<br />
einhalten, sondern sogar mehr als erfüllen<br />
können.<br />
Der Bedarf an Lithium wird sich in den<br />
nächsten Jahren enorm beschleunigen,<br />
allein für die E-Mobilität rechnen die<br />
Gutachter vom Ökoinstitut auf der<br />
Grundlage des Klimaschutzplans der<br />
Bundesregierung mit einem Anstieg von<br />
heute etwa 750.000 E-Fahrzeugen auf<br />
7 bis 10 Mio. deutsche E-Fahrzeuge in<br />
2030. Sie verschlingen damit bis 2030<br />
allein bis zu 50.000 Tonnen Lithium. Die<br />
globale Nachfrage nach Lithium wird je<br />
nach Nachfrageszenario sogar auf ca.<br />
500.000 t Lithium bis 2030 steigen und<br />
geht zu ca. 90 Prozent auf elektromobile<br />
Anwendungen zurück. Nach Ansicht der<br />
deutschen Rohstoffagentur (DERA,<br />
20<strong>23</strong>) muss die Lithiumförderung deshalb<br />
in den kommenden Jahren um den<br />
Faktor 4 bis 7 ausgebaut werden, um die<br />
prognostizierten Bedarfe decken zu können.<br />
Dass die Nachfrage anzieht, ist an<br />
den zuletzt stark gestiegenen Preisen zu<br />
beobachten. Nach einer aktuellen Studie<br />
der Deutschen Rohstoffagentur<br />
(DERA) hat sich der Preis für ein Lithiumkonzentrat<br />
in 2021 in einem 9-Monats-<br />
Zeitraum versechsfacht. Um mit der Verkehrswende<br />
tatsächlich die erforderliche<br />
Nachhaltigkeit zu erreichen, muss<br />
der riesige Lithium-Bedarf zunehmend<br />
durch Recycling gedeckt werden. Es ist<br />
deshalb zwingend notwendig, dass der<br />
Auf- und Ausbau von Kapazitäten mit<br />
hochmoderner Recyclingtechnik weltweit<br />
zügig voranschreitet. „Mit unserer<br />
neuen Lithium-Rückgewinnungs-Anlage<br />
gehen wir in der echten Rohstoffwende<br />
voran”, so Dr. Reiner Sojka, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Accurec.<br />
„Da bisher keine industrielle Technologie<br />
in Europa und USA zur Verfügung stand,<br />
können wir nun die Lücke zwischen Primärgewinnung<br />
und schnell wachsendem<br />
Li-Bedarf wirtschaftlich und mit<br />
dezentral arbeitenden Modulen schließen.”<br />
www.accurec.de<br />
Mit <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> plus bietet der Stein-Verlag Baden-Baden die Möglichkeit,<br />
sich online über neueste Branchen-Entwicklungen, Aufbereitungs-Techniken<br />
und vieles mehr in der Recycling-Welt zu informieren, und das natürlich<br />
kostenlos! http://anmeldung.ra.stein-verlaggmbh.de<br />
32 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verfahrenstechniken: Zerkleinern<br />
Andritz<br />
Aufbereiten von Alttextilien<br />
Das 2<strong>01</strong>2 in Stockholm gegründete Unternehmen Renewcell<br />
konzentriert sich auf das Recyceln von Alttextilien. Mit Renewcells<br />
Technologie entstehen aus gebrauchter Baumwolle<br />
und Zellulosefasern neue Rohmaterialien unter dem Namen<br />
Circulose. Der Faserstoff wird zur Produktion von hochwertigen,<br />
biologisch abbaubaren Viskose- oder Lyocel-Textilfasern<br />
für die Modeindustrie verwendet.<br />
In der neuen, Ende Oktober 2022 eröffneten Anlage in Sundsvall,<br />
Schweden, wurden vor Kurzem erfolgreich die ersten Textilfasern<br />
produziert. Das Fasermaterial wurde mit neuer ADuro-<br />
Technologie von Andritz aufbereitet, um in einem weiteren<br />
Schritt reinen Faserzellstoff aus 100 Prozent Textilabfällen zu<br />
erzeugen. Renewcells Kunden können mit dem daraus resultierenden<br />
Endprodukt schließlich neue Kleidung herstellen.<br />
Andritz installierte dabei ein komplettes, auf Zerkleinerungsund<br />
Separationstechnologie basierendes Textilfaser-Aufbereitungssystem.<br />
Herzstück der Anlage ist ein Schredder der<br />
ADuro-Produktlinie, der Alttextilien in nur einem Prozessschritt<br />
zerkleinert und so bis zu 60.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr<br />
verarbeitet. In den nachfolgenden Separationsstufen werden<br />
Verunreinigungen wie Knöpfe und Reißverschlüsse aus dem<br />
zerkleinerten Textilmaterial automatisch entfernt. Renewcell<br />
Unterschiedliche Schredder der ADuro-Produktlinie<br />
werden auch im Textil<strong>recycling</strong> eingesetzt. Grafik: Andritz<br />
und Andritz sind bereits seit 2<strong>01</strong>6 Partner. Andritz unterstützte<br />
Renewcell bei der Entwicklung seines Textil-Recyclingprozesses<br />
in der Versuchsanlage in Kristinehamn, Schweden, und nun<br />
auch in seiner ersten kommerziellen Textil-Recyclinganlage in<br />
Sundsvall.<br />
www.andritz.com/textile-<strong>recycling</strong>-technologies<br />
Entsorgungs- & Recycling-Kreisläufe mit der WDV2024 TEAM<br />
REDUZIERTER<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Verfolgen Sie Stoffströme vom Abbruch bis zur Aufbereitung,<br />
Planen und Disponieren Sie Abfallleerungen und begleiten<br />
Sie Recyclingprozesse mit unseren Tools und Apps<br />
der WDV2024 TEAM.<br />
DIGITALISIERTE<br />
Datenbasis<br />
AUTOMATISIERTE<br />
Abläufe<br />
EINGESPARTE<br />
Bearbeitungszeit<br />
Abbruch & Entsorgung<br />
Stoffströme von / zur Baustelle<br />
Containermanagement<br />
Disposition, Bewegung und<br />
Abrechnung von Containern<br />
Abfalldeklaration<br />
Abfallschlüsselnummern<br />
zur Abfallklassifizierung<br />
Wechselbehälter<br />
Leerung gewerblicher Abfälle<br />
mit mobiler Tourenbegleitung<br />
Haufwerksverwaltung<br />
Lagerung, Sortierung und<br />
Aufbereitung des Materials<br />
Annahmeverwaltung<br />
Prüfung der angenommenen<br />
Materialmenge an der Waage<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />
Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben<br />
www.praxis-edv.de | Tel.: +49 (0) 36258 566 0 | info@praxis-edv.de
Kunststoffe<br />
Schematische Darstellung einer Waschanlage für<br />
Post-Consumer-Folien von Herbold Meckesheim.<br />
Grafik: Herbold Meckesheim<br />
Herbold Meckesheim<br />
Zwei Waschanlagen für Post-Consumer-Folien<br />
Einen Großauftrag für das Recycling<br />
von Post-Consumer-Folien konnte<br />
Herbold Meckesheim direkt auf der<br />
K 2022 abschließen: Olivier Vilcot, General<br />
Manager der Plastics Recycling Division<br />
von Suez, und Werner Herbold,<br />
Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens,<br />
unterzeichneten auf dem<br />
Stand des Meckesheimer Maschinenbauers<br />
einen Vertrag über die Installation<br />
von zwei Waschanlagen. Die beiden<br />
Recyclinglinien werden in Landemont<br />
zwischen Angers und Nantes im Westen<br />
Frankreichs errichtet. Die kleinere der<br />
beiden Waschlinien baut auf bestehenden<br />
Anlagenteilen auf, die ertüchtigt<br />
und um wesentliche Komponenten erweitert<br />
werden. Sie ist für einen Durchsatz<br />
von 1.600 Kilogramm pro Stunde<br />
ausgelegt. Zwei Tonnen Inputmaterial<br />
wird die zweite Linie verarbeiten können.<br />
Sie ist eine komplette Neuinstallation,<br />
die auf der bewährten Aufbereitungslinie<br />
von Herbold Meckesheim für die Verarbeitung<br />
von Post-Consumer-Folien<br />
beruht. Dies beinhaltet einen Shredder<br />
EWS 60/210-S, eine Vorwascheinheit<br />
VWE 700, eine Schneidmühle vom Typ<br />
SMS 80/160-F7-2 mit der Option einer<br />
Erweiterung auf zwei Mühlen, einen Friktionswäscher<br />
FA 60/300, einen Turbowäscher<br />
TBW 15 mit Hydrozyklon und<br />
Friktionsabscheider, einen mechanischen<br />
Trockner T 2<strong>01</strong>5 S PA, zwei thermische<br />
Trockner sowie einen abschließenden<br />
Granulator SML 60/145 SX5-2.<br />
Dazu gehört ebenfalls eine Wasseraufbereitung.<br />
Waschanlagen für Folien waren auch<br />
während der K 2022 eine der begehrtesten<br />
Produktlinien von Herbold Meckesheim.<br />
Nur PET-Waschanlagen und HV-<br />
Plastkompaktoren standen geringfügig<br />
höher in der Kundengunst. Starke Auftragseingänge<br />
waren ferner bei Recyclinglinien<br />
für Hartkunststoffe und Big<br />
Bags zu verzeichnen. Unter den Einzelmaschinen<br />
ragten neben den erwähnten<br />
Plastkompaktoren die Shredder,<br />
Feinmühlen und Trockenanlagen sowie<br />
vor allem die klassischen Schneidmühlen<br />
heraus.<br />
www.herbold.com<br />
ALLES<br />
ÜBERDACHT<br />
• Robust<br />
• Preiswert<br />
• Ohne Fundament<br />
Tel. : <strong>01</strong>73 6203 130<br />
www.shelterall.de<br />
34 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Unter dem Motto „Jede Tonne recycelter<br />
Kunststoff verbessert die Welt” wurde in Swisttal<br />
ein neues Recyclingwerk der HC Plastics eröffnet.<br />
Foto: Classen-Gruppe<br />
Ihr Experte für<br />
Abbruch<br />
Abbruchund<br />
Sortiergreifer<br />
Einsatzgewicht: 1 - 50 to.<br />
Classen-Gruppe<br />
Neues Recyclingwerk<br />
der HC Plastics in Swisttal<br />
Rund 12 Monate nach dem ersten Spatenstich hat die<br />
HC Plastics GmbH Anfang Dezember 2022 am Standort<br />
Swisttal eines der modernsten Werke für Kunststoff<strong>recycling</strong><br />
in Deutschland eröffnet. Künftig werden hier rund<br />
15.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr zur Weiterverarbeitung<br />
in industriellen Prozessen aufbereitet. Dies gilt<br />
auch für Verpackungsfolie aus Polypropylen, die bisher<br />
aufgrund ihrer weichen und lockeren Materialbeschaffenheit<br />
als mehr oder weniger ungeeignet für das Recycling<br />
galt und vor allem verbrannt wurde.<br />
Die HC Plastics GmbH ist ein Joint Venture von zwei<br />
Familienunternehmen: Die bereits in Swisttal beheimatete<br />
Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG hat als Recyclingexperte<br />
gemeinsam mit Fachleuten der Classen-Gruppe<br />
die neuartige Sortiertechnologie und den Maschinenpark<br />
entwickelt. Das in Kaisersesch ansässige Produktionsunternehmen<br />
der Gruppe, die Akzenta Paneele +<br />
Profile GmbH, profitiert von den durch das Recycling<br />
entstehenden Sekundärrohstoffen, die sie für ihren Werkstoff<br />
Ceramin nutzen, um daraus robuste, PVC-freie<br />
Wand- und Bodenbeläge zu fertigen. Auf diese Weise<br />
erfolgt ein Upcycling vermeintlich wertloser Kunststoffe<br />
zu einem langlebigen, robusten und umweltfreundlichen<br />
Produkt, das selbst wiederum zu 100 Prozent <strong>recycling</strong>fähig<br />
ist, so das Unternehmen.<br />
www.classengroup.com<br />
Pulverisierer<br />
Einsatzgewicht:<br />
2 - 85 to.<br />
Magnet<br />
Einsatzgewicht:<br />
10 - 50 to.<br />
Hydraulikhammer<br />
Einsatzgewicht:<br />
1 - 100 to.<br />
#hsschoch<br />
hs-schoch.de
Kunststoffe<br />
RCS<br />
Steigerung auf 70.000 Tonnen rPET-Granulat pro Jahr<br />
Im Sommer 2022 wurde bei der RCS-<br />
Unternehmensgruppe bereits das<br />
zweite Erema-Recyclingsystem in Betrieb<br />
genommen. Mit dieser Anschaffung<br />
erhöht die RCS-Gruppe die Kapazität<br />
von 15.000 auf über 70.000 Tonnen<br />
rPET-Granulat im Jahr. Erst vor zwei Jahren<br />
expandierte das Unternehmen und<br />
begann die zuvor aus Pfandflaschen<br />
hergestellten PET-Flakes zu hochwertigem<br />
Regranulat für die Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie aufzubereiten.<br />
Dafür wurde ein zweiter Standort mit<br />
einer eigens für diese Anwendung entwickelten<br />
Anlage des Maschinenherstellers<br />
Erema errichtet.<br />
Im Herbst 2<strong>01</strong>8 stellte Erema erstmals<br />
das Vacunite-Bottle-to-Bottle-System<br />
als Weltneuheit vor. Es basiert auf der<br />
bewährten Vacurema-Technologie von<br />
Erema, kombiniert mit einer vakuumunterstützten<br />
Stickstoff-Solid-State-Polykondensation<br />
(V-Lean SSP), die von dem<br />
Unternehmen Polymetrix entwickelt<br />
wurde. Mithilfe dieses Verfahrens wird<br />
ein rPET-Granulat hergestellt, das die<br />
FDA- und efsa-Vorgaben für den Lebensmitteldirektkontakt<br />
sowie die noch<br />
strengeren Bestimmungen bekannter<br />
Getränke-Brands erfüllt. „Unsere Analysen<br />
zeigen, dass wir bei allen potenziellen<br />
Kontaminanten Werte erreichen, die<br />
deutlich unter unseren Zielwerten liegen<br />
oder gar nicht detektierbar sind“, so Alexander<br />
Rimmer, einer der Geschäftsführenden<br />
der RCS-Gruppe. Grund genug,<br />
in eine weitere, noch größere Anlage<br />
des Maschinenherstellers zu investieren.<br />
Die Vacurema-Einheit dieses zweiten<br />
Vacunite-Bottle-to-Bottle-Systems ist<br />
mit der neuen EcoGentle-Plastifizierung<br />
ausgestattet. Sie vereint besonders<br />
schonende Schmelzebehandlung mit<br />
deutlich reduziertem Energieverbrauch,<br />
und das bei sehr hohen Durchsatzleistungen<br />
von bis zu sechs Tonnen pro Stunde.<br />
Messungen an einer Vacurema-Basic-2628-T-<br />
Anlage mit EcoGentle-Technologie,<br />
wie sie auch bei RCS zum Einsatz<br />
kommt, ergaben bis zu 12 Prozent<br />
Gesamtenergieeinsparung, bezogen<br />
auf den spezifischen Gesamtenergieverbrauch<br />
in kWh/kg, und 30 bis 47 Prozent<br />
Energieeinsparung für den Extruderantrieb<br />
im Vergleich zu Vacurema-Basic-<br />
Anlagen ohne EcoGentle-Plastifizierung.<br />
„Die Entscheidung für eine weitere<br />
Maschine ist uns leichtgefallen. Die<br />
Nachfrage an rPET steigt, die Qualität<br />
hat unsere Erwartungen übertroffen<br />
und der gesamte Prozess von der Planung<br />
über den Aufbau bis zur Inbetriebnahme<br />
ist einwandfrei abgelaufen“,<br />
so der Geschäftsführer weiter. Neben<br />
der hohen Qualität bietet das System<br />
noch weitere Vorteile: Es kommt mit<br />
40 Prozent weniger Komponenten aus<br />
und verbraucht deutlich weniger Energie<br />
als vergleichbare Technologien auf<br />
dem Markt. Der gesamte Produktionsprozess<br />
der Vacunite-Bottle-to-Bottle-<br />
Anlage liegt lediglich bei 0,35 kWh pro<br />
kg rPET-Granulat. Der geringe Energieverbrauch<br />
kommt RCS mit Blick auf seine<br />
Unternehmensphilosophie natürlich<br />
besonders entgegen.<br />
www.rcs-entsorgung.de<br />
Der mittelständische Entsorgungsund<br />
Recyclingbetrieb RCS aus<br />
Werne steigert mit einer zweiten<br />
Erema-Vacunite-Bottle-to-Bottle<br />
Anlage seine Produktionsmenge auf<br />
mehr als das 4,5-Fache. Foto: RCS<br />
36 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
+ News +++ News +++ News +++ News +++ News +++ News +++ News +++ News +++ News +++ News ++<br />
Aktuell<br />
und<br />
Informativ<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> News – Technik aktuell<br />
Aktuelle Nachrichten aus der Recycling-Industrie, neue<br />
Maschinen und Aufbereitungstechniken – und wichtige<br />
Informationen zu Messen und Veranstaltungen – das sind die<br />
Themen-Schwerpunkte im monatlich erscheinenden und<br />
selbstverständlich kostenlosen <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> Newsticker.<br />
Auf der entsprechenden Landing-Page, der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong><br />
News-Seite, werden weitere wichtige und aktuelle<br />
Nachrichten gelistet.<br />
Seien Sie dabei und melden Sie sich an – dann sind Sie immer<br />
bestens informiert!<br />
Ihre redaktionelle Präsentation können Sie zudem durch eine<br />
Anzeigen-Insertion werbewirksam unterstützen. Frau Grimm-<br />
Fasching steht Ihnen hierzu gerne beratend zur Verfügung.<br />
Kontaktdaten<br />
Susanne Grimm-Fasching,<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
susanne.grimm@stein-verlaggmbh.de<br />
Jetzt anmelden unter:<br />
anmeldung.ra.stein-verlag.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7229 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de
Kunststoffe<br />
UBQ nutzt den<br />
gesamten Abfallstrom,<br />
von Lebensmittelabfällen,<br />
gemischten<br />
Kunststoffen bis hin zu<br />
Pappe.<br />
Vecoplan<br />
Biobasierter<br />
Thermoplast aus<br />
unsortiertem<br />
Hausmüll<br />
Das israelische Cleantech-Unternehmen<br />
UBQ Materials hat den weltweit<br />
ersten biobasierten Thermoplast<br />
patentiert, der vollständig aus unsortierten<br />
Haushaltsabfällen einschließlich<br />
aller organischen Stoffe besteht. Damit<br />
gibt es einen nachhaltigen Ersatz für aus<br />
Erdöl hergestellte Kunststoffe. Dazu beauftragte<br />
UBQ Materials im Dezember<br />
2021 die Vecoplan-Gruppe mit der Lieferung<br />
der mechanischen Aufbereitungs-<br />
und Lagertechnik für das niederländische<br />
Werk in Bergen Op Zoom mit<br />
einer Produktionskapazität von 80.000<br />
Tonnen, der bis dato historisch größte<br />
Einzelauftrag der Vecoplan-Firmengeschichte.<br />
Zum Einsatz kommt die gesamte<br />
Vecoplan-Wertschöpfungskette. An<br />
dem Projekt sind 20 weitere Unternehmen<br />
beteiligt. Der Lieferumfang von Vecoplan<br />
ist proportional der Größte im<br />
Gesamtprojekt. Die Inbetriebnahme soll<br />
20<strong>23</strong> erfolgen.<br />
Bereits in der Konzeptphase unterstützte<br />
Vecoplan UBQ mit seiner langjährigen<br />
Expertise. Das Ziel: Einen erfolgreichen<br />
Materialfluss von der Annahme<br />
über die Verarbeitung bis hin zur Förderung<br />
und Lagerung zu schaffen und diesen<br />
entsprechend den Anforderungen<br />
als Gesamtsystem in den komplexen<br />
Prozess zu integrieren. „Unsere Zusammenarbeit<br />
begann bereits 2<strong>01</strong>3 mit der<br />
Pilotanlage in Israel“, so Martina<br />
Schmidt, Geschäftsbereichsleitung Recycling<br />
und Waste bei der Vecoplan AG.<br />
„Das Besondere: Im Gegensatz zum traditionellen<br />
Recycling nutzt UBQ den gesamten<br />
Abfallstrom. Mit dem neuen<br />
Verfahren lassen sich Lebensmittelabfälle,<br />
gemischte Kunststoffe bis hin zu<br />
Pappe zu einem neuartigen Rohstoff<br />
upcyceln.“<br />
UBQ ist als B Corp zertifiziert: Es bekennt<br />
sich in seinen Statuten zu gesellschaftlichem<br />
Mehrwert und ökologischer<br />
Nachhaltigkeit. Zu seinen Kunden<br />
gehören etwa Mercedes-Benz, PepsiCo<br />
und die Arcos Dorados Holdings, ein Unternehmen,<br />
das das Master-Franchise<br />
der Fast-Food-Restaurantkette<br />
McDonald‘s in 20 Ländern in Lateinamerika<br />
und der Karibik besitzt. Mit klimapositiven<br />
Auswirkungen und einem wettbewerbsfähigen<br />
Preis ermöglicht UBQ mit<br />
seinem neuen patentierten biobasierten<br />
Thermoplast den Herstellern einen einfachen<br />
Übergang zu mehr Nachhaltigkeit,<br />
so das Unternehmen.<br />
www.vecoplan.com<br />
Das Ergebnis ist der<br />
weltweit erste<br />
biobasierte<br />
Thermoplast. Fotos:<br />
Vecoplan AG<br />
38 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
E 43690<br />
revoc_210_<strong>23</strong>2_3mm.pdf 1 26.10.22 12:00<br />
Fachinformationen<br />
aus erster Hand<br />
druckfrisch …<br />
Ausgabe 6 | 2022<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
57. Jahrgang<br />
7|2022<br />
November<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/2022<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
Visit us!<br />
55 Jahre:<br />
das Jubiläum<br />
Mord im<br />
Asphaltgeschäft<br />
Wir gratulieren der „asphalt“<br />
zum 55-jährigen Jubiläum.<br />
ON TOUR<br />
Gipo & Apex:<br />
Rotes Kraftpaket<br />
MESSE<br />
bauma 2022:<br />
Blick nach vorne<br />
TITELSTORY<br />
Zeppelin & Cat:<br />
Neuer Radlader<br />
Straßen-Abnahmen<br />
in den USA<br />
VERZICHT AUF FOSSILE BRENNSTOFFE<br />
BAUMA 2022 pure Erwartung<br />
MESSERUNDGANG technische Finessen<br />
TRANSPORTTECHNIK fließende Grenzen<br />
WIRTSCHAFT wachsende Unsicherheit<br />
GP Gesteins-Perspektiven<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong><br />
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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de
Kunststoffe<br />
Bomatic<br />
Zerkleinerungsmaschine für den explosionsgeschützten Bereich<br />
Ende vergangenen Jahres konnte die<br />
bomatic Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />
GmbH eine spezielle Zerkleinerungsmaschine<br />
beim Recyclingunternehmen<br />
Remondis in Betrieb nehmen:<br />
Eine Rotorschere der schweren Baureihe<br />
vom Typ B 1350S, die für den Einsatz im<br />
explosionsgeschützten Bereich ausgelegt<br />
ist. Die Rotorschere wird bei Remondis<br />
zum Zerkleinern von rest entleerten<br />
IBC-Blasen eingesetzt, die unter anderem<br />
brennbare Stoffe in geringen Mengen<br />
enthalten können. Darum war es<br />
notwendig, die Maschine nach den<br />
ATEX-Richtlinien der Europäischen<br />
Union für die Zone II 2/3G Ex h IIB T3 Gb/<br />
Gc – den explo sionsgeschützten Bereich<br />
– auszulegen. Um den Anforderungen<br />
der Richtlinie zum Explosionsschutz zu<br />
entsprechen, wurde die Rotorschere mit<br />
speziellen Berstscheiben im Deckel des<br />
Einfülltrichters versehen, die im Notfall<br />
während des Zerkleinerns zerbersten<br />
Die Rotorschere vom Typ B 1350S wird zum Zerkleinern von restentleerten<br />
IBC-Blasen eingesetzt, eine hoch spezialisierte Maschine gerade für den<br />
explosionsgeschützten Bereich. Foto: Bomatic Umwelt- und Verfahrenstechnik GmbH<br />
und für Druckentlastung im Shredder<br />
sorgen. Auch der gesamte Ablauf des<br />
Zerkleinerns ist den speziellen Anforderungen<br />
entsprechend ausgelegt: Mit<br />
einem Gabelstapler wird der zu zerkleinernde<br />
IBC in den Einfülltrichter gegeben.<br />
Das Zerkleinerungsprogramm wird<br />
anschließend am separaten Bedienpanel<br />
aus siche rer Entfernung gestartet:<br />
Zuerst klappt der Deckel hydraulisch zu<br />
und wird verriegelt, die langsam laufende<br />
Rotorschere läuft an und zerschneidet<br />
den IBC zuverlässig. Eine Nachdrückvorrichtung<br />
drückt dabei das Gebinde<br />
ins Schneidwerk. Unter dem<br />
Schneidwerk befin det sich – ebenfalls<br />
durch verriegelte Türen geschützt – eine<br />
Mulde, in die das Shreddergut fällt. Nach<br />
Beendigung des Zerkleinerns stoppt das<br />
Schneidwerk und der Deckel öffnet sich<br />
automatisch. Der gesamte Vorgang<br />
dauert ca. 2 Minuten, anschließend kann<br />
der nächste IBC eingefüllt werden.<br />
Diese Rotorschere gehört zur schweren<br />
Baureihe aus dem bomatic-Portfolio,<br />
sie schneidet mit 70 kW Antriebsleistung<br />
die IBC kraftvoll und zuverlässig und ist<br />
dabei geräusch- und staubarm. bomatic<br />
bietet eine große Auswahl unterschiedlich<br />
großer und starker Rotorscheren. Die<br />
Bandbreite reicht dabei von der kleinen<br />
Baureihe (Typ B250 E/ED bis B400 D),<br />
die ab einem Gesamtgewicht von 180 kg<br />
und einer Antriebsleistung ab 2,2 kW<br />
gebaut wird, über die mittlere Baureihe<br />
(DS4 bis B 850 V/VD), die von 800 bis<br />
2.500 kg Gesamtgewicht und An triebsleistung<br />
von 7,5 bis 22 kW aufweist, bis<br />
zur schweren Baureihe mit 3.250 bis<br />
27.000 kg Gesamtgewicht und einem<br />
Antrieb von 22 bis 2 x 110 kW.<br />
www.bomatic.de<br />
40 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
EINE FÜR ALLE<br />
20.000tBetonreycling<br />
mit bis zu 350 t/h. Mit der innocrush<br />
ic35 Hochleistungsbrechanlage<br />
und der integrierten<br />
is2 Siebeinheit. Der<br />
patentierte Direktantrieb<br />
spart bis zu 30% Treibstoff<br />
ein. Zusätzlich haben sie<br />
Kraftreserven beim Antriebsaggregat.<br />
200tBauschutt<strong>recycling</strong><br />
innerhalb einer Stunde aufbereiten.<br />
Die kompakten<br />
Abmessungen, die ständige<br />
Transportbereitschaft und<br />
der einfach Transport der<br />
ic35 Brechanlage machen<br />
wirtschaftliche Recyclingeinsätze<br />
auch bei kleineren<br />
Arbeitsumfängen möglich.<br />
2.000tZiegel<strong>recycling</strong><br />
Auf ihrem Recyclingplatz<br />
können sie im 1-Mann Betrieb<br />
mit dem innocrusher<br />
unter anderem auch Ziegeln<br />
bis in die Nacht aufbereiten.<br />
Der innocrusher gibt ihnen<br />
die Möglichkeit, und sie bestimmen<br />
wann Feierabend<br />
ist.<br />
50.000tNatursteinaufbereitung<br />
Mit innovativen<br />
und patentierten<br />
Features von innocrush steigern<br />
sie ihre Produktivität<br />
aufgrund kürzerer Projektzeiten.<br />
Auf ihrem Recyclingplatz,<br />
in ihrer Kiesgrube, oder<br />
als Lohnunternehmer bei<br />
ihren Kunden.<br />
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www.innocrush.com
Kunststoffe<br />
Weima<br />
Kein Abfall: Neue Poolabdeckungen aus aufbereiteten Pool-Folien<br />
Der britische Hersteller hochwertiger<br />
Poolabdeckungen Plastipack<br />
Limited zerkleinert und recycelt seine<br />
Kunststofffolienabfälle inhouse mithilfe<br />
einer zweistufigen Zerkleinerungsanlage<br />
von Weima – ein schönes Beispiel<br />
für Closed Loop Production.<br />
Alles begann mit einer Anfrage beim<br />
britischen Weima-Händler Fercell aus<br />
Aylesford in der Grafschaft Kent. Plastipack<br />
hatte bereits seit vielen Jahren<br />
positive Erfahrungen mit der Wiederverwertung<br />
eigener Produktionsabfälle<br />
gemacht. Hinzu kam eine gesteigerte<br />
Nachfrage für Poolfolien. Folglich sollte<br />
das bestehende Granuliersystem erneuert<br />
werden, um die Effizienz und den<br />
Durchsatz weiter zu erhöhen. Nach ausgiebigen<br />
Materialtests entschied sich<br />
Plastipack für eine zweistufige Aufbereitungslösung,<br />
bestehend aus einem<br />
Vor- und Nachzerkleinerer samt Fördertechnik.<br />
Dazu werden voluminöse Reststoffe<br />
aus der Produktion per Gabelstapler<br />
über spezielle Einzugswalzen in den<br />
großzügig dimensionierten Trichter<br />
aufgegeben. Der ZM-40-Vier-Wellen-<br />
Zerkleinerer mit einer Arbeitsbreite<br />
von ca. 760 mm shreddert das Folienmaterial<br />
zunächst auf eine homogene<br />
Größe. Bei Materialwechseln lassen<br />
sich die Siebe durch einen entsprechenden<br />
Mechanismus schnell wechseln.<br />
Das rollengeführte Sieb kann<br />
horizontal unter dem Shredder herausgezogen<br />
werden. Die zerkleinerten<br />
Kunststoffe gelangen im nächsten<br />
Schritt über ein Förderband in die<br />
WNZ-310/800-Schneidmühle, die sie<br />
auf eine Größe von ca. 6 mm granuliert.<br />
Ein Trommelmagnet sorgt parallel<br />
dafür, dass letzte Metallrückstände<br />
sicher entfernt werden. Ein weiterer<br />
Grund für den Einsatz eines Zerkleinerers<br />
mit Vier-Wellen-Technologie ist<br />
dessen geringer Geräuschpegel von<br />
nur ca. 76 Dezibel. Mit rund 25 Umdrehungen<br />
pro Minute unterscheidet sich<br />
der ZM-Shredder deutlich vom WNZ-<br />
Nachzerkleinerer, der mit etwa 600/<br />
min besonders schnell rotiert und entsprechend<br />
lauter ist. Um auch beim<br />
WNZ die Lautstärke zu reduzieren, hat<br />
Fercell den Granulator mit einer<br />
Schallschutzbox eingehaust. Zu Wartungszwecken<br />
ist sie komplett demontierbar.<br />
Zu guter Letzt werden die Folienflakes<br />
mittels einer Absauganlage in<br />
Big Bags gefüllt und verpackt. Pro<br />
Stunde erzielt Plastipack einen Durchsatz<br />
von etwa 2.500 kg. Das Regranulat<br />
wird anschließend wieder beim eigentlichen<br />
Produktionsprozess von<br />
Poolfolien genutzt.<br />
www.weima.com<br />
Dieser Produktionsausschuss aus<br />
der Poolabdeckungs-Produktion<br />
bei Plastipack Limited wird wieder<br />
komplett aufbereitet.<br />
Foto: Weima Maschinenbau GmbH<br />
42 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Im Fokus: Die Branche.<br />
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Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Brokk<br />
Vernetzte Abbruch-Roboter<br />
Brokk bietet ab sofort mit BROKK CONNECT eine Onlineplattform für<br />
das Vernetzen von Brokk-Abbruchrobotern. Dabei handelt es sich um<br />
eine Hardware- und Softwarelösung, die speziell für die Brokk-Abbruchroboter<br />
entwickelt wurde. Mit ihrer Hilfe werden die Maschinen mit einem<br />
Onlineportal verbunden, auf dem Benutzer ihre Maschinen verfolgen und<br />
verwalten können. Damit lassen sich die Maschinen pro<strong>aktiv</strong> warten und<br />
Ausfallzeiten vermeiden. Neben der Bereitstellung von Echtzeitdaten werden<br />
auch Informationen ausgewertet, die Brokk-Besitzern helfen, ihre<br />
Maschinenauslastung und Maschinenbetriebszeit zu optimieren. Dazu<br />
gehört zum Beispiel der Standort des Roboters, Status, Funktionsdaten,<br />
Warn- und Servicehinweise.<br />
In Kombination mit einem Brokk-Uptime-Servicevertrag können sich<br />
Brokk-Kunden voll und ganz auf ihre eigentlichen Arbeiten konzentrieren.<br />
Das Brokk-Servicepersonal überwacht und hält die Roboter in Schuss, sodass<br />
diese immer ordnungsgemäß für den nächsten Arbeitseinsatz bereitstehen.<br />
„Da BROKK CONNECT eine von Brokk entwickelte Lösung ist und<br />
kein Standardsystem, das dem Roboter einfach aufgedrückt wurde, kann<br />
es komplett so gestaltet werden, dass es maximalen Wert für den Brokk-<br />
Eigentümer schafft. Ganz gleich, ob der Fokus des Benutzers auf der Verbesserung<br />
der Maschinenauslastung und des Geschäftsbetriebes oder auf<br />
der Aufrechterhaltung und Überwachung des Maschinenzustandes liegt,<br />
das System unterstützt die unterschiedlichsten Möglichkeiten“, so Martin<br />
Krupicka, CEO der Brokk-Gruppe. BROKK CONNECT wird mit allen neuen<br />
Brokk-Maschinen geliefert, kann aber auch auf älteren Modellen nachgerüstet<br />
werden. Auf diese Weise können Brokk-Kunden ihre gesamte Flotte<br />
anbinden.<br />
www.brokk.de<br />
Über die Onlineplattform BROKK CONNECT lässt sich<br />
die gesamte Brook-Roboterflotte lokalisieren und<br />
verwalten. Foto: Brokk DA GmbH<br />
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3. MÄRZ | BERLIN<br />
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Kemroc<br />
FACHT AGUNG<br />
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3. MÄRZ | BERLIN<br />
Gebäudeabbruch mit<br />
Anbaufräsen und<br />
Schneidrädern<br />
Mitten in Weingarten im Südosten<br />
Baden-Württembergs entsteht<br />
unter dem Namen „Martinshöfe“ ein<br />
neues Stadtquartier für alle Generationen.<br />
Auf dem knapp vier Hektar großen<br />
Gelände unterhalb der Basilika sollen<br />
Wohngebäude mit rund 500 Eigentumsund<br />
Mietwohnungen entstehen, Grünund<br />
Freiflächen sowie Platz für Gastronomie<br />
und Gewerbe. Hierfür muss zunächst<br />
ein früherer Industriekomplex<br />
vollständig zurückgebaut und Boden<br />
bewegt werden. Den Zuschlag für diese<br />
Arbeiten sicherte sich das schwäbische<br />
Unternehmen CK Abbruch und Erdbau<br />
GmbH. Neben der Beseitigung von rund<br />
40.000 m³ Beton und Stahlbeton erstellt<br />
CK Abbruch auch die Baugruben für die<br />
künftigen Wohn- und Gewerbegebäude.<br />
Das bedeutet zusätzlich rund<br />
120.000 m³ Erdaushub. Nachdem die<br />
Mannschaft rund um den Firmenchef<br />
Markus Christadler schon im Vorlauf die<br />
oberirdischen Gebäudeteile abgebrochen<br />
hatte, beseitigen die Fachleute seit<br />
Juli 2022 die mächtigen unterirdischen<br />
Bestandteile. Eine Besonderheit an die-<br />
44 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Präzise, geräusch- und<br />
erschütterungsarm<br />
arbeiten die<br />
Querschneidkopffräsen.<br />
Damit wird die Auflage<br />
einer emissionsarmen<br />
Vorgehensweise erfüllt.<br />
Fotos: Kemroc<br />
Mächtige<br />
Betonstrukturen<br />
müssen weichen, bis<br />
auf dem Gelände<br />
unterhalb der Basilika<br />
das neue<br />
Mehrgenerationen-<br />
Quartier<br />
„Martinshöfe“<br />
entstehen kann.<br />
CLASSIC<br />
PULTDACHHALLEN<br />
sem Abbruchprojekt: Der Industriekomplex<br />
gehörte einem Betrieb für Stahlumformung,<br />
und entsprechend solide hatte<br />
man die Betonfundamente der Fertigungsstätten<br />
ausgelegt. Einzelne Elemente<br />
erreichen laut dem Abbruchunternehmer<br />
1.500 m³ Einzelmasse. Eine<br />
zweite Besonderheit: Diese Arbeiten in<br />
innerstädtischer Lage waren gemäß<br />
einer Auflage bei der Vergabe weitestgehend<br />
geräusch- und erschütterungsarm<br />
auszuführen.<br />
Angesichts dieser Herausforderungen<br />
entschied sich Markus Christadler für ein<br />
kombiniertes Abbruch- und Rückbauprojekt.<br />
Zentrale Elemente der in Weingarten<br />
verwendeten Maschinentechnik<br />
sind zwei mit Kemroc-Anbaugeräten<br />
ausgerüstete Hydraulikbagger – ein<br />
45-Tonner mit einem Schneidrad DMW<br />
220 und einer Querschneidkopffräse KR<br />
150 sowie ein 60-Tonner mit einem<br />
Schneidrad DMW 220 HD und einer<br />
Querschneidkopffräse KR 165, alles aus<br />
dem eigenen Maschinenbestand von CK<br />
Abbruch und Erdbau. Auf der Baustelle<br />
von CK Abbruch in Weingarten werden<br />
die Schneidräder verwendet, um großvolumige<br />
Bauteile wirtschaftlich in kleinere<br />
Einzelstücke zu zerlegen. Diese<br />
werden anschließend mit Zangen und<br />
Scheren brechergerecht aufbereitet,<br />
ohne geräusch- und erschütterungsreiche<br />
Vorzerkleinerung wie beim Hämmern.<br />
Die schmalen Werkzeugprofile<br />
der Schneidräder helfen außerdem<br />
dabei, die Erzeugung von wertlosem<br />
Feinkorn sowie den Kraftstoffverbrauch<br />
und Werkzeugverschleiß gering zu halten.<br />
Die Querschneidkopffräsen der<br />
Baureihe KR ergänzen sich mit den<br />
Schneidrädern auf ideale Weise, da sie<br />
an Grenzstellen zu anderen Grundstücken<br />
keinen technisch bedingten Überschnitt<br />
erzeugen. Die Arbeiten liegen<br />
somit voll im Zeitplan, und das auch bei<br />
Einhaltung der vorgegebenen emissionsarmen<br />
Vorgehensweise.<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 45
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Kleemann<br />
Erster Praxiseinsatz der Mobiscreen MSS 802i EVO in Deutschland<br />
Seit 2021 bereitet die neue Grobstücksiebanlage<br />
Mobiscreen MSS<br />
802i EVO in Neumünster bei der Ernst<br />
Krebs GmbH & Co. KG viele unterschiedliche<br />
Materialien auf. Während<br />
in der Kiesgrube Sand und feinkörniges<br />
Material anfallen, ist im Recycling das<br />
Sieben von Bauschutt und Gleisschotter<br />
gefragt. Sogar für das Aufbereiten von<br />
Mutterböden, die oftmals besonders<br />
bindig sind, wird die Anlage genutzt. Im<br />
Sandabbau beschreibt es André Krebs<br />
wie folgt: „Hier haben wir viel Sand und<br />
einen verhältnismäßig kleinen Anteil<br />
Steine. Das heißt, das Seitenband fürs<br />
Feinkorn muss echt schuften. Andere<br />
Siebanlagen kommen dabei an ihre<br />
Grenzen. Für die neue ist das kein Problem.“<br />
Von Vorteil ist auch, dass sich ihr<br />
Siebkasten um über 20 Prozent steiler<br />
einstellen lässt als bei vergleichbaren<br />
Anlagen. Das sorgt für einen effektiven<br />
Schneideffekt bei der Materialtrennung<br />
von feinem Material wie Sand und für<br />
mehr Leistung.<br />
Auch der große Aufgabetrichter trägt<br />
zur Flexibilität bei. Die Trichterrückwand<br />
und die Einfüllhilfen sind variabel klappbar,<br />
sodass die Beschickung von unterschiedlichen<br />
Höhen sowie beiden Seiten<br />
und von hinten möglich ist. Der Siebbelagswechsel<br />
ist selbst im Unterdeck vergleichsweise<br />
einfach, denn der Siebkasten<br />
lässt sich komplett horizontal stellen.<br />
Die Siebparameter sind präzise einstellbar<br />
und auch der Umbau, beispielsweise<br />
von drei auf zwei Endkörnungen, ist,<br />
so der Hersteller, unkompliziert.<br />
Schnell geht auch der Transport von<br />
einem Einsatzort zum anderen: Die Austragsbänder<br />
lassen sich einklappen –<br />
und das ohne die Demontage von Teilen.<br />
Durch die stufenlose Fahrsteuerung<br />
lässt sich die Anlage zudem präzise in<br />
Position bringen.<br />
Das Display lässt sich intuitiv bedienen<br />
und sorgt für Sicherheit. So sind bei der<br />
MSS 802i EVO alle relevanten Funktionen<br />
aus sicherer Entfernung regelbar.<br />
Das Display kann zudem an der Maschine<br />
umgesteckt werden. Der Anwender<br />
steht damit immer in der Nähe der Funktion,<br />
die ausgeführt wird. Somit gehört<br />
das erschwerte Bedienen von Hebeln,<br />
die versetzt zum klappenden Bauteil angeordnet<br />
sind, der Vergangenheit an.<br />
Auch die Bedienung während des Rüstens<br />
und des Services wird so vereinfacht.<br />
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Mit dem durchdachten Design der<br />
mobilen Grobstücksiebanlage<br />
Mobiscreen MSS 802i EVO kann<br />
auch ein hoher Materialdurchfluss<br />
in Recycling-Anwendungen erzielt<br />
werden. Foto: Wirtgen Group<br />
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innocrush-ic35-Hochleistungsbrechanlage der neuen<br />
Generation. Foto: innocrush GmbH<br />
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Seit rund zwei Jahren ist eine von<br />
dem spanischen innocrush-<br />
Händler Cridan Machinery S.L. ausgelieferte<br />
innocrush-ic35-Hochleistungsbrechanlage<br />
bei einem spanischen<br />
Kunden im Einsatz und hat<br />
dort bereits rund 500.000 Tonnen<br />
Naturgestein gebrochen. Die neuen<br />
innocrush-Anlagen weisen gegenüber<br />
der Vorgängergeneration eine<br />
Reihe von Fortschritten auf. Sie können<br />
jetzt, auch nachträglich und<br />
ohne zusätzlichen Aufwand und<br />
Kosten, mit einer Siebanlage sowie<br />
einem Rückführband bzw. Haldenband<br />
für die Überkornfraktion ausgestattet<br />
werden. Dabei wird die<br />
Siebanlage innerhalb einer Minute<br />
von der Brechanlage mit einer integrierten<br />
Vorrichtung aufgenommen<br />
und kann auch dementsprechend<br />
wieder abgestellt werden. Es wird<br />
nur die Hydraulikschnellkupplung<br />
angeschlossen oder entfernt.<br />
Der Prallbrecher wurde ebenfalls<br />
optimiert und verfügt nun über eine<br />
Maulweite von 1.250 mm und eine<br />
Leistung von bis zu 350 t/h. Die Abwurfhöhe<br />
des Vorsiebbandes wurde<br />
auf 2,8 m und die des Hauptaustragebandes<br />
auf 3,4 m erhöht. Das<br />
Kettenlaufwerk wurde verlängert<br />
und so verbreitert, dass der Brecher<br />
noch besser in schwierigem Gelände<br />
manövriert werden kann. Dem<br />
ic35 wird das Material mit einem<br />
automatischen und lastabhängigen<br />
Vibrationsförderer zugeführt. Selbst<br />
bei kritischem Material, wie im Baustoff-<br />
oder im Beton<strong>recycling</strong> mit<br />
Stahlarmierungen, wird die Anlage<br />
automatisch gesteuert. Natürlich ist<br />
dies auch per Funkfernsteuerung<br />
vom Baggerfahrer aus möglich. Im<br />
Brecherauslauf gibt es eine spezielle<br />
Vorrichtung, die das Förderband vor<br />
Stahlarmierungen und Durchstichen<br />
schützt. Alle Wartungsplattformen<br />
sind jetzt fest verbaut und müssen<br />
zum Transport nicht mehr abgenommen<br />
werden. Die Einsatz- und<br />
Transportbreite beträgt 2,55 m, mit<br />
einem Gewicht von 32 t ist die Brechanlage<br />
jederzeit transportbereit.<br />
Bei der Maschinenübergabe zeigten<br />
sich der Firmenchef und der Leiter<br />
des Maschinenparks von der<br />
einfachen Bedienung und der nur<br />
30-minütigen Einschulung überrascht.<br />
„Das ist nicht immer so einfach,<br />
bei anderen Anlagen ist die<br />
Bedienung wesentlich komplizierter“,<br />
so ihr einhelliger Kommentar.<br />
Jetzt kann die 1.000.000-Tonnen-<br />
Grenze ohne Sorge angesteuert<br />
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Verschleißschutz<br />
in großem Stil<br />
Bei aller Digitalisierung und technischem Fortschritt des<br />
21. Jahrhunderts sind es oft immer noch „stahlharte“ Fakten,<br />
die über Leistungsfähigkeit und Standfestigkeit der<br />
Aufbereitungsanlagen entscheiden – wobei „hart“ natürlich<br />
nicht wörtlich zu nehmen ist: Stahl im Einsatz, besonders an<br />
verschleißexponierten Bauteilen, muss individuell bemessen<br />
sein – von duktil bis hart, von chemisch resistent bis<br />
temperaturstabil. Dieses breite Anforderungsprofil ist die<br />
Kernkompetenz von Abraservice.<br />
Mit über 40-jährigem Branchen-Know-how<br />
in Sachen<br />
Stahl gehört Abraservice<br />
zu den erfahrensten<br />
Experten bei verschleißfesten<br />
Spezialprodukten. Das<br />
Unternehmen ist heute ein echter Fullliner<br />
im Segment. Es wird nicht viele Anwendungen<br />
geben, mit denen die Stahlprofis<br />
nicht schon in Berührung gekommen<br />
sind, weiß Mathias Schiffer, Gebietsvertriebsleiter<br />
Süddeutschland. Der<br />
lange Weg vom reinen Handelsunternehmen<br />
mit französischen Wurzeln hin<br />
zu einem der anerkannten europäischen<br />
Marktführer bei Lieferung und Verarbeitung<br />
von abriebfesten Stählen führte<br />
Abraservice mit SSAB zusammen. Seit<br />
2<strong>01</strong>9 ist der Stahlverarbeiter mit seinen<br />
14 über ganz Europa verteilten Gesellschaften<br />
eine Tochter des schwedischen<br />
50 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Abraservice<br />
Deutschland GmbH<br />
Ronsdorfer Str. 24<br />
D-40<strong>23</strong>3 Düsseldorf<br />
Tel.: + 49 (0) 211 99550 0<br />
Fax: + 49 (0) 211 99550 200<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
www.abraservice.com<br />
Große Mengen:<br />
Serienteile entstehen<br />
unter anderem auf<br />
einer großen<br />
Laserschneidanlage.<br />
Marktführers. Die hiesigen Geschäfte der<br />
Abraservice Deutschland GmbH werden<br />
vom Standort Düsseldorf aus geführt.<br />
Hochmoderne<br />
Verarbeitungsanlagen für<br />
Spezialstähle<br />
Durch die Zusammenarbeit mit SSAB<br />
wendet Abraservice seine Materialkompetenzen<br />
in Verbindung mit der umfangreichen<br />
Produktpalette von Spezialstählen<br />
an, die alle erdenklichen Ansprüche<br />
abdeckt: Neben der wohl bekanntesten<br />
Produktgruppe Hardox werden unter<br />
anderem auch Abramax oder Duroxite<br />
von SSAB verarbeitet. Um stets auf Anfragen<br />
aller Größenordnungen reagieren<br />
zu können, bevorratet Abraservice<br />
im eigenen Zentrallager am Standort<br />
Düsseldorf meist zwischen 1.000 und<br />
2.000 Tonnen Rohplattenware unterschiedlichster<br />
Produktvarianten. Je nach<br />
den spezifischen Materialeigenschaften<br />
weisen die hochvergüteten SSAB-Spezialstähle<br />
ausgezeichnete Kaltumform-,<br />
Bearbeitungs- und Schweißeigenschaften<br />
auf. Fachmännisch angefasst können<br />
die Rohprodukte mit allen gängigen<br />
Methoden gebogen, geschweißt, geschnitten<br />
und bearbeitet werden. Über<br />
eine vergütete Mikrostruktur bietet sich<br />
eine vollständige Reproduzierbarkeit<br />
der Umformung mit engen Biegeradien<br />
sowie eine schmale und harte Wärmeeinflusszone<br />
nach dem thermischen<br />
Schneiden und Schweißen. Und hier<br />
kommt natürlich doch wieder ganz massiv<br />
der technische Fortschritt ins Spiel:<br />
Modernste Verarbeitungsanlagen sind<br />
nötig, um die hochwertigen Rohstähle in<br />
ebensolche Fertigprodukte zu verwandeln,<br />
und hier hat Abraservice in seinem<br />
Werk in Düsseldorf wirklich einiges zu<br />
bieten. Bis zu Maximalstärken von 145<br />
mm reichen die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
der computergesteuerten Maschinen<br />
in der Fertigung. Alle gängigen<br />
Verfahren der präzisen Stahlbearbeitung<br />
können realisiert werden, je nach<br />
Material- und Kundenansprüchen. So<br />
steht bespielsweise eine massive Kantbank<br />
zur Verfügung, die ein Abkanten<br />
von Platten bis 45 mm Stärke ermöglicht.<br />
Verlängerte Werkbank,<br />
Problemlöser und Weiterentwickler<br />
Das Portfolio von Abraservice ist daher<br />
entsprechend breit aufgestellt und reicht<br />
von der Zulieferung von Rohplattenware<br />
bis hin zu komplex verarbeiteten Teilen.<br />
Neben dem OEM-Segment für die Indus-<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 51
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Großer Vorrat: Mathias Schiffer kann<br />
immer auf Tausende Tonnen<br />
Rohstahlware unterschiedlichster<br />
Qualitäten zurückgreifen.<br />
Große Umsicht: Bei Bedarf werden<br />
individuelle Bauteile in händischer<br />
Manufakturarbeit extra angefertigt.<br />
trie liegt ein besonderer Fokus auf den<br />
Ansprüchen der Endkunden, wie Gebietsvertriebsleiter<br />
Mathias Schiffer<br />
betont: „Wir als Vertriebler bei Abraservice<br />
sind auch ausgebildete Techniker.<br />
Direkt vor Ort bei den Anwendern schauen<br />
wir uns die aktuellen Verschleißbilder<br />
an und erarbeiten entsprechende und<br />
bei Bedarf auch individuelle Lösungen.“<br />
Im Werk werden die Ergebnisse der Vor-<br />
Ort-Aufmaße dann in konkrete Produkte<br />
umgesetzt. Neben Zuschnitt und Anarbeitung<br />
entstehen auch komplett im<br />
Werk gefertigte Bauteile aus maßgefertigten<br />
Verschleißteilen für Maschinen<br />
und Anlagen – auf den modernen Fertigungsanlagen,<br />
aber nicht selten auch in<br />
händischer Manufakturarbeit. Neben<br />
der klassischen Funktion als „verlängerte<br />
Werkbank“ versteht sich Abraservice<br />
auch als Problemlöser und vor allem<br />
Weiterentwickler: „Hier greifen neben<br />
unserer Erfahrung der Zugriff auf hochwertigste<br />
Rohstähle und die Möglichkeiten<br />
passender Bearbeitungsanlagen auf<br />
Top-Niveau ineinander“, weiß Mathias<br />
Schiffer und ergänzt: „Vieles, was etwa<br />
bei der Errichtung stationärer Anlagen<br />
vor Jahrzehnten durchaus bester Stan-<br />
52 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Große Präzision: Auf<br />
modernen CNC-Fräsen<br />
lassen sich auch komplexe<br />
Elemente realisieren. Fotos:<br />
Bodo Wistinghausen<br />
dard war, lässt sich mit den heutigen<br />
Möglichkeiten einfach besser<br />
machen, materialsparender und<br />
dennoch robuster.“ Hier schließt<br />
sich der Kreis; die „stahlharten Fakten“<br />
bilden die Grundlage für die<br />
Fertigung. Aufgrund ihrer mechanischen<br />
Eigenschaften stehen<br />
heute Rohstähle von SSAB zur Verfügung,<br />
die es ermöglichen, die<br />
Lebensdauer von Verschleißteilen<br />
zu verlängern und das Gewicht<br />
von Ausrüstungen erheblich zu<br />
verringern. Nicht umsonst werben<br />
auch viele Anlagen- und Maschinenhersteller<br />
mit dem Einsatz von<br />
Produkten wie Hardox – sei es für<br />
eher simpel anmutende Großteile<br />
wie Muldenauskleidungen von<br />
Steinbruchkippern oder auch für<br />
Brecher. So breit wie das Produktportfolio<br />
von Abraservice, so mannigfaltig<br />
sind die branchenübergreifenden<br />
Einsatzszenarien: Das<br />
Erfordernis von möglichst perfekt<br />
geeignetem Stahl für die unterschiedlichsten<br />
verschleißintensiven<br />
Anwendungen reicht von der<br />
Gewinnungsindustrie über das<br />
Recycling bis in den Abbruch oder<br />
die Asphaltverarbeitung: Überall<br />
dort, wo verschleißintensives Material<br />
in dynamischen Kontakt mit<br />
der Stahlkonstruktion kommt, sind<br />
die Leistungen der Spezialisten<br />
gefragt. <br />
(bwi)
ecycling <strong>aktiv</strong> BLICKPUNKT<br />
Verschleiß ist gleich<br />
Abnutzung, so ließe sich die<br />
Begriffsdefinition von<br />
Verschleiß auf eine recht<br />
einfache Formel bringen.<br />
Verschleiß ist in unserer<br />
hochtechnisierten Welt ein<br />
immens großes Thema und<br />
betrifft natürlich auch die<br />
Gesteins- und Recyclingindustrie,<br />
wo es in fast allen<br />
Aufbereitungstechniken um<br />
„schleifende, rollende,<br />
schlagende oder kratzende“<br />
wie auch chemische oder<br />
thermische Beanspruchungen<br />
geht.<br />
Starke<br />
Typen<br />
Mit dem Verschleiß ändert<br />
sich die „Geometrie“ von<br />
Bauteilen und ihren<br />
Oberflächen, sodass mit<br />
zunehmendem Verschleiß<br />
und zunehmendem Materialverlust<br />
an der Oberfläche auch eine Funktionsänderung<br />
des Bauteils einhergeht.<br />
Im schlimmsten Fall, wenn keine vorbeugenden<br />
Maßnahmen erfolgen, fallen<br />
einzelne Maschinen oder die gesamte<br />
Aufbereitungskette aus. Damit dies nicht<br />
passiert, haben sich verschiedene Unternehmen<br />
auf genau das Thema „Verschleißminderung“<br />
spezialisiert, drei<br />
bekannte und anerkannte Spezialisten<br />
schildern uns ihre Herangehensweise<br />
und Erfahrungen.<br />
HS-Schoch: Hochwertige und<br />
nachhaltige Regeneration<br />
von Anbaugeräten<br />
Einsatzbereite und funktionstüchtige<br />
Anbaugeräte auf Baustellen und in Gewinnungsbetrieben<br />
sind unverzichtbar<br />
und essenziell. Doch muss es immer eine<br />
Neuanschaffung sein, um einen reibungslosen<br />
Ablauf zu gewährleisten –<br />
oder lohnt sich alternativ eine Regeneration<br />
der Anbaugeräte? Die Erfahrung<br />
lehrt: Eine rechtzeitige Regeneration von<br />
Anbaugeräten lohnt sich immer, da die<br />
Geräte meist wieder schneller verfügbar<br />
sind, als eine Neuanschaffung eintrifft,<br />
und somit Zeit und Geld gespart wird.<br />
Zuverlässige Partner und Spezialisten<br />
im Bereich der Regeneration verfügen<br />
über das Fachwissen und die Technik, um<br />
die überholungsbedürftigen Anbaugeräte<br />
mit frischer Leistungsstärke und langer<br />
Lebenserwartung auszustatten. Die HS-<br />
Schoch-Gruppe befindet sich in der glücklichen<br />
Lage, in allen Niederlassungen eine<br />
Abteilung für Regeneration zu führen, die<br />
Reparaturen und Regenerationen von<br />
Anbaugeräten für Bagger, Radlader<br />
sowie diverse Trägergeräte ausführt. Eine<br />
zeitnahe Abwicklung garantiert geringe<br />
Ausfallzeiten, was unnötige Stillstands-<br />
Kosten vermeidet. Hohe Qualität ist durch<br />
den Grundsatz „Made in Germany“ sichergestellt.<br />
Sowohl die durch den Außendienst<br />
durchgeführte Begutachtung<br />
vor Ort als auch der Hol- und Bringservice<br />
vervollständigen das Serviceangebot.<br />
Das Vertriebsnetz der HS-Schoch-Gruppe<br />
umfasst nahezu das gesamte Bundesgebiet.<br />
Bei den Regenerations-Spezialisten<br />
gehören ebenfalls die Aufpanzerung von<br />
hochbelasteten Gerätesegmenten oder<br />
sogar der Austausch ganzer Baugruppen<br />
zum Kerngeschäft. Auch Umbauten auf<br />
gängige Schnellwechsel- und Zahnsysteme<br />
sowie Instandsetzungen von Hydraulikzylindern<br />
und Drehmotoren werden<br />
angeboten. Die Möglichkeit der individuellen<br />
Komponentenanfertigung und nicht<br />
zuletzt ein großes Lager für Verschleißteile<br />
von namhaften langjährigen Partnern<br />
garantieren kurze Lieferzeiten. Umfangreich<br />
vorgehalten werden beispielsweise<br />
Zahnsysteme von Esco und Cat oder auch<br />
Messerstahl und Schneiden aus Borox und<br />
Hardox.<br />
54 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Ran an den Verschleiß –<br />
vorbeugen heißt die Devise.<br />
Foto: SSAB<br />
Steht eine besonders umfangreiche<br />
und damit zeitintensivere Regeneration<br />
an, hilft der vielseitig ausgestattete Mietpark<br />
der HS-Schoch-Gruppe mit Anbaugeräten<br />
zur Überbrückung aus.<br />
SSAB: Verschleißtechnik<br />
im Recycling<br />
Verschleiß ist ein Hauptthema bei Maschinen<br />
und Ausrüstungen in der Recycling-<br />
und in der Gewinnungsindustrie.<br />
Überall dort, wo Material mit dem Stahlbau<br />
in Kontakt kommt, gibt es Verschleißerscheinungen.<br />
Hohe Härte bei<br />
guter Zähigkeit der eingesetzten Bleche<br />
soll den mechanischen, chemischen und<br />
manchmal auch hohen thermischen Belastungen<br />
lange standhalten. Hersteller<br />
und Betriebe in der Regenerierung wünschen<br />
sich ein gut zu bearbeitendes Material,<br />
wenn es um Biegen, Schneiden,<br />
Schweißen oder Gewindeschneiden<br />
geht. Die Stahlhersteller bieten durch<br />
viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
interessante Lösungen, wie ein aktuelles<br />
Beispiel zeigt.<br />
Die AVG Köln ist ein leistungsstarkes<br />
mittelständisches Unternehmen der<br />
Kölner Abfallwirtschaft. Jährlich fallen<br />
rund 100.000 t Bio- und Grünabfälle an,<br />
die stofflich verwertet werden. Pro Jahr<br />
landen gut 20.000 Tonnen des eingesammelten<br />
Bioabfalls aus Köln zunächst<br />
in der Vergärungsanlage. In<br />
einem sogenannten Fermenter sorgen<br />
Mikroorganismen für die Bildung von<br />
Biogasen. Der Fermenter und die dazugehörenden<br />
Anlagenteile wurden erst<br />
2<strong>01</strong>9 in Betrieb genommen. „Der Verschleiß<br />
im Stahlbau an den materialführenden<br />
Bereichen ist bei uns immer<br />
ein Thema. Das beginnt bei unseren<br />
Sammelfahrzeugen und zieht sich über<br />
alle Anlagenteile unserer Kompostierungsanlage<br />
hin“, erläutert Betriebsleiter<br />
Michael Tegetmeier von der AVG<br />
Kompostierungs GmbH und ergänzt:<br />
„Denn der nasse und warme Gärrest<br />
greift den Stahlbau nicht nur mechanisch,<br />
sondern durch sein saures Milieu<br />
auch chemisch an.“<br />
Im Rahmen der Prüfung des Verschleißes<br />
an den betroffenen Anlagenteilen<br />
wurden Messungen der Materialstärke<br />
mit Ultraschall bei den Stählen durchgeführt.<br />
Die betroffenen Bereiche waren<br />
zwar noch nicht an ihrer Verschleißgrenze,<br />
jedoch war ein höherer Verschleiß als<br />
erwartet messbar. Der Anlagenbauer<br />
empfahl pro<strong>aktiv</strong> eine Regenerierung<br />
dieser Bereiche. Dabei sollte mit Hardox<br />
HiAce von SSAB erstmalig ein neuartiger<br />
und besonders verschleißresistenter<br />
Stahl für saure Umgebungen zum Einsatz<br />
kommen. Der Stahllieferant Abraservice<br />
hatte dem Anlagenbauer diesen<br />
Stahl erst kürzlich präsentiert. Die vorgestellten<br />
Messungen und Untersuchungen<br />
vom Hersteller SSAB zu Hardox<br />
HiAce überzeugten dann auch schnell.<br />
Hardox HiAce vereint das Beste aus zwei<br />
Welten: Er bietet mit einer Härte von 450<br />
HBW eine hohe Verschleißresistenz wie<br />
ein typischer Verschleißstahl. Durch<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 55
BLICKPUNKT: Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Saubere Arbeit bei HS-Schoch:<br />
Eine Löffelschneide mit Zahnaufnahme.<br />
Foto: HS-Schoch<br />
HS-Schoch: Aufpanzerungen wie hier an einem Pulverisierer sind an allen zu<br />
regenerierenden Anbaugeräten möglich. Foto: HS-Schoch<br />
seinen hohen Chromanteil in der Legierung<br />
ist der Stahl auch besonders korrosionsfest,<br />
wie man es von Edelstahl her<br />
kennt. Edelstahl ist aber viel zu weich für<br />
Anwendungen in solchen Umgebungen,<br />
so der Düsseldorfer Stahllieferant, und<br />
Hardox HiAce ist zudem ein komplett<br />
durchgehärteter Verschleißstahl. Die<br />
Bearbeitungsverfahren wie Schneiden,<br />
Biegen oder Schweißen sind praktisch<br />
gleich wie bei den bisher eingesetzten<br />
Verschleißstählen, so die Erfahrung des<br />
Anlagenbauers.<br />
UnionStahl: Spezialist für<br />
verschleißfeste Stähle<br />
Das Unternehmen UnionStahl wurde<br />
2002 gegründet und gilt als eines der<br />
führenden Blech-Service-Center und<br />
zählt zudem zu einem der wenigen<br />
Vollsortimenter in Europa. Von den<br />
Hauptstandorten in Deutschland arbeiten<br />
über 500 hoch qualifizierte Mitarbeiter<br />
für die Kunden in Europa und alle<br />
relevanten internationalen Märkte. Als<br />
Großhändler ist das Unternehmen ein<br />
unverzichtbarer Partner für Eisenhüttenwesen,<br />
Mining, Zementindustrie und<br />
Recycling. Das Lieferprogramm von UnionStahl<br />
bietet verschleißfesten Sonderbaustahl<br />
in den Güten 300HB, 400HB,<br />
450HB, 500HB und 600HB. Weiterhin<br />
werden Bleche und Stabstähle in Hartmangan-Stahl<br />
(X120MN12) bevorratet.<br />
Das Unternehmen ist die Exklusivvertretung<br />
für Creusabro (Industeel) in den<br />
Märkten D-A-CH, Benelux und Ungarn<br />
sowie Handelspartner für durostat<br />
toughcore (voestalpine) in Westeuropa.<br />
In einem Dickenbereich von 3 bis 150<br />
mm werden Bleche bis 3.000 mm Breite<br />
und 12.000 mmLänge eingelagert. Zu<br />
den insgesamt ca. 9.000 Tonnen verschleißfester<br />
Bleche zählen Markenprodukte<br />
weiterer westeuropäischer Hersteller<br />
wie z. B. RAEX (Ruukki/SSAB),<br />
Dillidur (Dillinger), Brinar (Ilsenburger)<br />
und perdur (thyssenkrupp Steel). Der<br />
Lagerbestand dürfte ca. 60.000 Tonnen<br />
Grobblech umfassen.<br />
Stark in Zuschnitt und Anarbeitung<br />
Neben Grob- und Bandblechen bietet<br />
UnionStahl Zuschnitt- und Anarbeitungsleistungen<br />
an – vor allem im Bereich<br />
der verschleißfesten Stähle mit<br />
großen Dicken. Das erfahrene Team<br />
fertigt Autogen-, Plasma- oder Laserzu-<br />
56 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
schnitte, auf Wunsch auch inkl. Schweißnahtvorbereitung<br />
(geschliffen, gebrannt oder händisch angearbeitet). Durch<br />
den leistungsfähigen Maschinenpark am Standort Duisburg<br />
können auch tiefgehende Anarbeitungsprozesse wie Kanten,<br />
Walzen, Bohren sowie Schweißen und mechanische Bearbeitung<br />
angeboten werden. Auf Wunsch können auch einbaufertige<br />
Komponenten wie zum Bespiel Schweißbaugruppen<br />
oder Bausätze inkl. Farbgebung gefertigt werden. Die Bandbreite<br />
reicht von verschiedenen Rosten für den Steinbruch<br />
über Panzerplatten und Schaufelbleche für die Zementindustrie<br />
bis hin zu Baggermessern und verschleißfesten Auskleidungen<br />
für die Fördertechnik. <br />
(hst)<br />
www.hs-erdbaugeraete.de<br />
www.ssab.com/de-de<br />
www.unionstahl.com<br />
SSAB: Beim Laserzuschnitt verhält sich Hardox HiAce<br />
gutmütig und maßhaltig wie alle Hardox-Qualitäten.<br />
UnionStahl legt großen Wert<br />
auf einen umfassenden<br />
Lagerbestand.<br />
Nach knapp 2 Jahren Betrieb<br />
stand die erste Regenerierung<br />
belasteter Bereiche diesmal mit<br />
Hardox-HiAce-Verschleißstahl an.<br />
Fotos: SSAB<br />
Neben Grob- und<br />
Bandblechen bietet<br />
UnionStahl Zuschnittund<br />
Anarbeitungsleistungen<br />
an.<br />
Fotos: UnionStahl<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 57
BLICKPUNKT: Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
?!<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />
Bei FUCHS werden bei der<br />
Entwicklung umfangreiche<br />
Komponententeste im Labor bis<br />
hin zu Motorprüfstand- und<br />
Fahrzeugtests durchgeführt.<br />
Foto: FUCHS PETROLUB<br />
Fuchs<br />
Gut geschmiert ist<br />
halb gewonnen<br />
„Gut geschmiert ist halb gewonnen“–<br />
dieser bekannte Spruch beschreibt<br />
sehr gut eine wesentliche Funktion von<br />
Motorölen und Schmierstoffen: Ohne<br />
sie geht es einfach nicht, wenn es sich,<br />
wie in unserem Fall, um Antriebsmotoren<br />
handelt, die viel leisten müssen.<br />
Schmieren und Kühlen, das sind zwei<br />
wesentliche Eigenschaften, die Öle<br />
aufweisen müssen, um ihrer Aufgabenstellung<br />
gerecht zu werden. Und<br />
damit sind wir schon mittendrin im<br />
Thema Verschleiß, denn gerade hier<br />
spielen die passenden und in vielen<br />
Fällen hochspezialisierten Öle die entscheidende<br />
Rolle, um den Verschleiß<br />
bei hochbeanspruchten Teilen so gering<br />
wie möglich zu halten.<br />
Die im Juni 2022 aus dem Zusammenschluss<br />
der FUCHS Schmierstoffe und der<br />
FUCHS Lubritech entstandene FUCHS<br />
LUBRICANTS GERMANY GmbH gehört<br />
zur global agierenden FUCHS-Gruppe<br />
und hat sich das Thema Zuverlässigkeit<br />
auf die Fahnen geschrieben: „Wir entwickeln<br />
nicht nur Schmierstoffe. Wir entwickeln<br />
intelligente Lösungen für hochkomplexe<br />
Herausforderungen. Dafür<br />
haben wir unsere Kompetenzen und Erfahrungen<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Anwendungsbereichen gebündelt.“<br />
Zum Thema Verschleiß konnten wir<br />
uns mit Frau Dr. Rebekka Drafz unterhalten,<br />
die sich bei FUCHS LUBRICANTS<br />
GERMANY um das Produktmanagement<br />
Automotive kümmert.<br />
ra: Wir alle wissen, ohne Motoröl wird<br />
kein Motor die ersten Meter überleben.<br />
Gibt es Unterschiede zwischen „normalen”<br />
Motorölen für Pkw oder den<br />
Ölen für Radlader, Bagger oder Umschlaggeräten<br />
allgemein?<br />
Drafz: Wie Sie bereits ausführen, geht<br />
ohne den Schmierstoff nichts im Motor,<br />
es ist quasi sein Herzblut. Je nach Anwendung<br />
und dementsprechenden Design<br />
des Motors gibt es jedoch unterschiedliche<br />
Herausforderungen. Das<br />
betrifft insbesondere das Einsatzgebiet,<br />
da gerade im Vergleich zu den Pkw-Motorenölen<br />
bei Baumaschinen der Motor<br />
größeren Kräfte und höheren Belastungen<br />
standhalten muss. Ein Aspekt hierbei<br />
ist unter anderem der Verschleißschutz,<br />
da auf die Komponenten mehr<br />
Last wirkt, zum Beispiel in den Hauptlagern.<br />
Trotzdem muss auch eine hohe<br />
Effizienz gewährleistet bleiben. Außerdem<br />
werden Baumaschinen im Vergleich<br />
zu Pkws in Umgebungen betrieben, die<br />
mitunter sehr staubig sind. Dieser Staub<br />
kommt mit der Ansaugluft in den Motor<br />
und damit auch in den Motorenölkreislauf.<br />
Die Staubpartikel im Motorenöl, die<br />
nicht über den Ölfilter aus dem Motorenöl<br />
gefiltert werden, können an den<br />
Schmierstellen im Motor dann abrasiven<br />
Verschleiß erzeugen. Zusätzlich werden<br />
Baumaschinen oft nur kurz betrieben,<br />
wodurch der Motor nicht richtig warm<br />
wird. Die Folge: Mehr Kraftstoff- und<br />
Wasser gelangen ins Motorenöl, was<br />
natürlich wiederum zu einem höheren<br />
Verschleiß im Motor führt.<br />
58 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Dr. Rebekka Drafz kümmert<br />
sich bei FUCHS LUBRICANTS<br />
GERMANY um das<br />
Produktmanagement<br />
Automotive. Foto: Fuchs<br />
ra: Mit einer entsprechenden Schmierung<br />
wird also auch der Verschleiß verringert<br />
bzw. vielleicht auch gänzlich<br />
vermieden? Müssen die Öle dazu besonders<br />
konditioniert sein und wie stellen<br />
Sie fest, dass die Öle ihren Aufgaben<br />
noch nachkommen?<br />
Drafz: Durch speziell entwickelte Motorenöle,<br />
die bestimmte Zusätze, die sog.<br />
Additive, beinhalten, kann der Verschleißschutz<br />
und damit auch die Lebensdauer<br />
des Motors gewährleistet<br />
werden. Bei FUCHS werden dazu umfangreiche<br />
Komponententeste im Labor<br />
bis hin zu Motorprüfstand- und Fahrzeugtests<br />
durchgeführt, um die Motorenölperformance<br />
abzusichern.<br />
ra: Was unterscheidet FUCHS von seinen<br />
Mitbewerbern – und: Was machen<br />
Sie besser?<br />
Drafz: Mit unserem langjährigen Knowhow<br />
in der Motorenölentwicklung bilden<br />
unsere Motorenöle die heutigen und<br />
zukünftig notwendigen Anforderungen<br />
zum Schutz des Motors sehr gut ab. Aus<br />
dieser Erfahrung heraus können wir effiziente<br />
und nachhaltige Schmierstofflösungen<br />
für unsere Kunden entwickeln.<br />
ra: Wird es mit Blick auf das Verschleißthema<br />
noch weitere Fortschritte<br />
bei Ölen oder Schmierstoffen geben?<br />
Drafz: Neben den Themen Verschleiß<br />
sowie Kraftstoffeinsparung spielen alternative<br />
Kraftstoffe und zukünftige Antriebskonzepte<br />
eine große Rolle. Hier<br />
„Aus dieser Erfahrung heraus<br />
können wir effiziente und<br />
nachhaltige Schmierstofflösungen<br />
für unsere Kunden entwickeln.“<br />
sehen wir, dass es zu neuen Anforderungen<br />
hinsichtlich der Motorenölperformance<br />
kommt. Gerade bei Baumaschinen<br />
ist eines der Zukunftsthemen die<br />
Wasserstoffverbrennung im konventionellen<br />
Verbrennungsmotor als Alternative<br />
zu den klassischen fossilen Kraftstoffen<br />
wie Diesel. Alternativen wie Methanol<br />
dürfen nicht vergessen werden.<br />
ra: Welche neuen Herausforderungen<br />
werden bei einer Wasserstoffverbrennung<br />
an das Motorenöl gestellt?<br />
Drafz: Bei der Verbrennung von Wasserstoff<br />
im Verbrennungsmotor kommen<br />
gegenüber konventionellen Kraftstoffen<br />
neue Anforderungen an das Motorenöl<br />
hinzu. Ein besonderes Augenmerk liegt<br />
in der leichten Entflammbarkeit von<br />
Wasserstoff im Vergleich zu Diesel und<br />
damit in der erhöhten Neigung zur Vorentflammung<br />
im Brennraum des Motors.<br />
Die Vorentflammung kann im schlimmsten<br />
Fall kapitale Motorschäden verursachen.<br />
Durch die speziell zugeschnittene<br />
Formulierung des Motorenöls kann die<br />
Vorentflammung reduziert oder sogar<br />
unterbunden werden. Auch spielt das<br />
Thema Wassereintrag ins Motorenöl<br />
eine – im Vergleich zum Betrieb mit klassischem<br />
Dieselkraftstoff – signifikante<br />
Rolle und muss bei der Entwicklung eines<br />
geeigneten Motorenöls für den Verbrennungsmotor<br />
im Wasserstoffbetrieb berücksichtigt<br />
werden. Gerade beim Verbrennungsmotor<br />
im Wasserstoffbetrieb<br />
liegt jedoch eine große Chance in der<br />
Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen, da der<br />
Motor kraftstoffbedingt nahezu kein<br />
CO 2<br />
ausstößt. Zusätzlich kann der Ölverbrauch<br />
des Motors durch geeignete<br />
Grundöle und Additive und damit auch<br />
der Emissionsanteil reduziert werden.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden arbeitet<br />
FUCHS intensiv an der Entwicklung<br />
geeigneter Motorenöle für den Verbrennungsmotor<br />
im Wasserstoffbetrieb.<br />
ra: Vielen Dank für Ihre Ausführungen.<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 59
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Praxis EDV<br />
Hohe Qualitätsan forderungen an eine nachhaltige Software<br />
Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung<br />
bedeutet, die Bedürfnisse<br />
der Gegenwart so zu befriedigen, dass<br />
die Möglichkeiten zukünftiger Generationen<br />
nicht eingeschränkt werden.“ So<br />
lautet die Definition des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ). Kann und<br />
sollte auch eine „Software“ nachhaltig<br />
sein? „Eindeutig ja“, so Beate Volkmann,<br />
Vorständin der Praxis EDV-Betriebswirtschaft-<br />
und Software AG. Mit über 30<br />
Mitarbeitern werden im thüringischen<br />
Pferdingsleben verschiedenste Softwarelösungen<br />
für die Schüttgut- und<br />
Veredelungsbranche entwickelt und installiert.<br />
Dazu zählt auch das bekannte<br />
und hochkomplexe Branchen-ERP<br />
„WDV2022 TEAM“.<br />
Die reale Situation in vielen Unternehmen<br />
sei meist so, dass Anwender- und<br />
Branchensoftware die Standard-Prozesse<br />
abbildet und meist auch gut arbeite.<br />
Als Nachteil werde hier jedoch allerdings<br />
oft empfunden, dass eigene spezifische<br />
Unternehmensprozesse nicht abgebildet<br />
sind, obwohl man durchaus gern<br />
eine Komplettlösung für die tägliche Arbeit<br />
haben würde. „Hier trennt sich sehr<br />
schnell die Spreu vom Weizen.“ Denn<br />
Nachhaltigkeit bedeute, dass eine komplex<br />
entwickelte Software dauerhaft<br />
über viele Jahre genutzt werden kann,<br />
so Beate Volkmann. Hauptkriterium sei<br />
dabei, dass sich diese der Technologie<br />
und den Bedürfnissen der Anwenderwünsche<br />
annimmt und als updatefähiges<br />
Produkt ständig weiterentwickelt.<br />
„Software darf keine Sackgasse werden,<br />
aus der man nicht wieder rauskommt.“<br />
Weiterhin zeige sich die Nachhaltigkeit<br />
einer Software oft erst später nach der<br />
Installation, Einführung, Anwenderausbildung<br />
und Betreuung. „Die Stunde der<br />
Wahrheit“ kommt spätestens dann,<br />
wenn sich Technologien ändern und die<br />
Software in den unterschiedlichsten Anwenderebenen<br />
genutzt werden soll.<br />
Dann komme es darauf an, ob das Softwarehaus<br />
das eigene entwickelte Produkt<br />
flüssig in diese neuen Anforderungen<br />
führen kann oder dies nur sehr<br />
schwierig gehe.<br />
Heute müsse eine Branchensoftware<br />
im Bereich „Zentralinstallation“ klassisch<br />
unter Terminal-Anwendung funktionieren.<br />
Gleichzeitig müssen auch in derselben<br />
Software-Cloud sowohl Anwendungen<br />
und das WEB als auch APP-Anwendungen<br />
möglich sein – natürlich auf<br />
dem Stand der neusten Technologien.<br />
Maß aller Dinge ist dabei die zur Verfügung<br />
gestellte Datenstruktur und die<br />
Datenbankqualität. Hier setzt seit Jahren<br />
Microsoft mit dem Produkt SQL Server<br />
2<strong>01</strong>9 den Standard und die Leistungsspitze.<br />
In Verbindung mit den<br />
Komponenten Betriebssystem, Kommunikation<br />
sowie WEB- und Cloud-Anwendungen<br />
gibt es alternativ zu diesem<br />
Weltstandard nur Einsiedlerlösungen,<br />
die entweder durch eine Freeware oder<br />
einen günstigen Einstiegspreis glänzen<br />
wollen. Wenn der Betreuer oder Entwickler<br />
ausfällt, dann heiße es: Wechsel<br />
der EDV-Anwendung, neue Ausbildung<br />
der Mitarbeiter und die individuellen<br />
Anpassungen gehen von vorne los. Von<br />
Nachhaltigkeit könne dann keine Rede<br />
mehr sein, so Beate Volkmann. „Eine<br />
nachhaltige Software muss bestimmte<br />
Qualitätsmerkmale aufweisen. Sie muss<br />
sich technisch immer auf dem neuesten<br />
Stand befinden, jederzeit die neueste<br />
Technologie integrieren können und<br />
über die Jahre immer eine Updatefähigkeit<br />
ermöglichen. Nur so können mittelfristige<br />
Kosten, wie eine komplette Neuinstallation,<br />
vollständig neue Ausbildung<br />
der Mitarbeiter sowie umfangreiche<br />
Neuanpassungen vermieden werden,<br />
die in der Regel den Hauptkostenanteil<br />
bei einem Wechsel ausmachen.“ Neben<br />
diesen Anforderungen müsse das Softwarehaus<br />
natürlich einen funktionierenden<br />
Anwenderservice und eine entsprechend<br />
qualifizierte Mannschaft haben,<br />
die entweder aus dem Branchenbereich<br />
kommt oder diesen sehr gut versteht und<br />
betreuen kann. „Deshalb heißt es, vor<br />
einer Entscheidung für eine bestimmte<br />
Softwarelösung genau zu überlegen, ob<br />
diese den Nachhaltigkeitsansprüchen<br />
des eigenen Unternehmens gerecht<br />
wird“, so das Fazit von Beate Volkmann.<br />
www.praxis-edv.de<br />
Nach der Installation einer neuen<br />
LTE-Antenne in einem Radlader<br />
bei der Hülskens Liebersee GmbH<br />
& Co. KG im brandenburgischen<br />
Müncheberg weist<br />
Jens-Uwe Wirth die Mitarbeiterin<br />
Martina Baumunk ein.<br />
Foto: Praxis EDV-Betriebswirtschaftund<br />
Software-Entwicklung AG<br />
60 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Ein Highlight ist die neu entwickelte<br />
Starclean-Cloud mit<br />
anwenderfreundlichem<br />
Dashboard. Hier erscheinen alle<br />
gesammelten Daten.<br />
Foto: Schulte Strathaus GmbH & Co. KG<br />
Schulte Strathaus<br />
Innovative Förderbandüberwachung mit Gurtschadendetektion<br />
Schulte Strathaus hat mit dem Starclean<br />
Smart Scraper S3 einen<br />
neuen, intelligenten Abstreifer vorgestellt,<br />
der in Kombination mit dem bewährten<br />
elektrischen Antrieb und den<br />
smarten Modulen eine frühzeitige<br />
Schadenserkennung am Fördergurt<br />
sowie eine vorausschauende Instandsetzung<br />
der Segmente ermöglicht.<br />
Damit werden personelle sowie materielle<br />
Ressourcen geschont und die<br />
Leistungsfähigkeit der Bandanlage<br />
sichergestellt. Dieser neuartigen Technologie<br />
liegt eine fortschrittliche berührungsbasierte<br />
Abtastung zugrunde,<br />
mit deren Hilfe es möglich wird, die<br />
Bewegungs- und Oberflächenstruktur<br />
des Gurtes zu analysieren und auf<br />
mögliche Schäden frühzeitig hinzuweisen.<br />
So kann reagiert werden,<br />
bevor es zu ernsthaften Beeinträchtigungen<br />
im Produktionsablauf kommt.<br />
Folgende Schäden werden nach Herstellerangabe<br />
problemlos erkannt:<br />
Deckplattenschäden, Verbindungsschäden,<br />
Durchschläge, Reparaturschäden<br />
und zum Teil auch Gurtschlitze.<br />
Ein An- und Abklappen der Abstreifer<br />
ist durch einen elektrischen Linearantrieb<br />
möglich.<br />
Bestehende und neue Module lassen<br />
sich über dieses System sehr gut<br />
miteinander kombinieren. Der Vorteil<br />
liegt zudem darin, dass mit relativ geringem<br />
Aufwand und Kosten eine zuverlässige<br />
Fördergurt-Überwachung<br />
an jedem Förderband im Schüttgutbereich<br />
installiert werden kann.<br />
Ein Highlight ist die neu entwickelte<br />
Starclean-Cloud mit anwenderfreundlichem<br />
Dashboard. Hier erscheinen<br />
alle gesammelten Daten wie zum Beispiel<br />
km/Betriebsstunden, Zustände<br />
der Abstreifer und eine Verschleißanzeige.<br />
Die Cloud ermöglicht neben der<br />
Überwachung auch ein Eingreifen in<br />
die Systemkomponenten. Das Scraper<br />
Intelligence Modul (SIM) ist das Herzstück,<br />
steuert automatisch die Komponenten<br />
und gibt die erfassten Daten<br />
an die Cloud weiter. Dies ermöglicht<br />
die Überwachung des gesamten Prozesses.<br />
Die S3-Sensorik erkennt die<br />
Gurtcharakteristik dank der direkt am<br />
Förderband anliegenden Abstreifer<br />
und detektiert alle Schadensereignisse.<br />
Es ist möglich, sich jederzeit ein<br />
Update des Gurtprofils anzusehen und<br />
Schäden bzw. Profile zu beobachten<br />
sowie die Schadenslevel individuell<br />
einzustellen. Die Messrolle erkennt die<br />
Förderrichtung, Position, Gurtlänge<br />
und Geschwindigkeit. Diese gewährt<br />
zusätzlich eine genaue Lokalisierung<br />
des Schadens. Die Erkennung der<br />
Laufrichtung ist besonders bei Reversierbändern<br />
wichtig, da die eingebauten<br />
Abstreifer unter Umständen mit<br />
dem Motorisierungsset automatisch<br />
an- oder abgeklappt werden können.<br />
Sichtbar werden alle Daten in der<br />
Cloud, in der der Kunde seine Anlage<br />
überwachen und einschreiten kann,<br />
sobald eine Irritation auftaucht. So<br />
kann der Starclean je nach Schadenslevel<br />
selbstständig eine Aktion ausführen<br />
oder sogar den Nothalt der Bandanlage<br />
einleiten. Die Funktion kann<br />
der Kunde festlegen.<br />
www.starclean-solutions.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 61
RECHT UND POLITIK<br />
§<br />
AUS DEN<br />
VERBÄNDEN<br />
bvse<br />
Kein Platz für das chemische Recycling<br />
In der Anhörung des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses im Landtag von<br />
Nordrhein-Westfalen machte bvse-Experte Dr. Thomas Probst deutlich, dass<br />
im Bereich der Kunststoffleichtverpackungen kaum Platz sei für das chemische<br />
Recycling. Er verwies darauf, dass die von der Verpackungsverordnung für 20<strong>23</strong><br />
vorgeschriebene Recyclingquote von 63 Prozent inzwischen übertroffen wurde<br />
und im Jahr 2021 schon bei fast 66 Prozent lag. „Das werkstoffliche Recycling<br />
ist also ein Riesenerfolg“, betonte Probst vor den Abgeordneten. In seiner<br />
schriftlichen Stellungnahme hebt Probst zudem hervor, dass die großen Erfolge<br />
des werkstofflichen Recyclings belastbar und dokumentierbar sind. Der<br />
Recyclateinsatz aus Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfällen betrug in<br />
2021 rund 1,65 Mio. Tonnen. Daneben wurden rund 0,64 Mio. Tonnen an Nebenprodukten<br />
wiederverwendet.<br />
Im Gegensatz zum werkstofflichen Recycling beruhen die Aussagen zum<br />
chemischen Recycling auf Annahmen, Vorstudien und Studien. Inzwischen sind<br />
allerdings auch einige technische Anlagen sowie Kleinanlagen in (Probe-)Betrieb,<br />
die relativ geringe Produktmengen erzeugen. Dr. Thomas Probst führt in<br />
seiner Stellungnahme aus, dass das chemische Recycling die zuvor über mehrere<br />
Prozessschritte aufwendig hergestellten Neukunststoffe zerstöre. Dabei<br />
entstehen unterschiedliche Bruchstücke, die vor der weiteren Verwendung erst<br />
aufgetrennt und in weiteren Schritten verarbeitet werden. Diese Prozesse sind<br />
sehr energieaufwendig und setzen große Mengen an CO 2<br />
frei. Erschwerend<br />
kommt jedoch hinzu, dass nur ein Teil der erhaltenen Bruchstücke als Synthesebausteine<br />
für die Kunststoffneuproduktion eingesetzt werden.<br />
Im Gegensatz hierzu erhält das werkstoffliche Recycling sowohl die Polymerstruktur<br />
wie auch die zugesetzten Additive und, soweit zugesetzt, ebenso die<br />
Füllstoffe und die Verstärkungsstoffe. Und genau dadurch ist das werkstoffliche<br />
Recycling ökologisch so vorteilhaft, weil dies die Mehrfachnutzung des Rohstoffs<br />
ermöglicht. Darüber hinaus verbrauchen die notwendigen Schritte zum<br />
thermischen Umformen der recycelten Kunststoffmassen nur etwa ein Drittel<br />
der Energie, die für die Kunststoffsynthese notwendig ist. Nach wie vor wird<br />
von Befürwortern des chemischen Recyclings auch argumentiert, dass dieses<br />
eventuell für die Kunststoffabfälle eingesetzt werden könne, die sich nicht<br />
werkstofflich recyceln lassen. Tatsächlich ist es aber so, dass das chemische<br />
Recycling gut bis sehr gut aufbereitete PO-reiche Abfallströme benötigt, die<br />
störstoffentfrachtet sind. „Das ist genau der LVP-Abfallstrom, der auch für das<br />
werkstoffliche Recycling gebraucht werde“, so bvse-Experte Thomas Probst.<br />
Damit entkräftete Thomas Probst in der Landtags-Anhörung auch die Überlegung,<br />
dass die LVP-Kunststoffabfälle, die in Müllverbrennungsanlagen verwertet<br />
werden, für das chemische Recycling genutzt werden können. Probst: „Das,<br />
was in die Müllverbrennung geht, würde ein chemischer Recycler nicht nehmen.<br />
Niemals!“<br />
www.bvse.de<br />
62 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
RECHT UND POLITIK<br />
BDSV, BDE, bvse, VDM<br />
Nachbesserungen beim Gesetzentwurf zur Strompreisbremse<br />
In einer gemeinsamen Presseerklärung Mitte Dezember<br />
2022 fordern BDSV, BDE, bvse und VDM erhebliche Nachbesserungen<br />
beim Gesetzentwurf zur Einführung einer<br />
Strompreisbremse.<br />
Die geplanten, völlig neuen Prüfverfahren mit absoluten und<br />
relativen Preis-Deckeln, kurzen Antragsfristen, Mitteilungspflichten,<br />
der Einführung neuer Begrifflichkeiten und anderer<br />
komplexen Regelungen sind vor allem neue bürokratische Hindernisse<br />
und gerade daher keine kurzfristige Hilfe für die betroffenen<br />
Unternehmen. Außerdem wird die Entlastung in<br />
vielen Gruppen von einer vorherigen behördlichen Genehmigung<br />
abhängig gemacht und die Liquidität dieser Unternehmen<br />
so erheblich belastet. Viele Unternehmen werden den<br />
bürokratischen Aufwand nur mit Unterstützung externer Berater<br />
meistern können. Insbesondere für mittelständische Unternehmen,<br />
und damit auch für die überwiegend mittelständisch<br />
geprägte Entsorgungswirtschaft, wird es deshalb formell und<br />
materiell deutlich erschwert, in den Genuss der Entlastungen<br />
zu kommen. Es ist daher unbedingt erforderlich, die Nachweispflichten<br />
und den Antragsprozess so einfach wie möglich zu<br />
gestalten.<br />
Die Gefahr einer Rückforderung der Beihilfen nach § 4 (3)<br />
StromPBG sorgt für fehlende Rechts- und Planungssicherheit.<br />
Der Vorbehalt der Rückforderung bis zur Wertstellung des Ausgleichs<br />
der Jahresendabrechnung des Kalenderjahrs 20<strong>23</strong><br />
zwingt die Unternehmen zu Rückstellungen, womit die beabsichtigten<br />
Entlastungen konterkariert werden. Der Rückforderungsvorbehalt<br />
muss deshalb deutlich einfacher geregelt werden<br />
und ist auf die mögliche Überschreitung der Höchstgrenze<br />
zu begrenzen. Die geplante Definition zur Energieintensität<br />
nach § 11 (2) 2. a) StromPBG, die sich auf das Jahr 2021 und<br />
das erste Halbjahr 2022 bezieht, wird vielen Unternehmen<br />
nicht helfen, da die stärksten Kostensteigerungen erst danach,<br />
im Jahr 20<strong>23</strong>, noch anstehen.<br />
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die einzelnen Standorte<br />
verbundener Unternehmen, die autark Energie beziehen<br />
und den Letztverbraucher darstellen, anders zu behandeln sind<br />
als nicht verbundene Unternehmen. Dies führt zu grob unbilligen<br />
Ergebnissen und stellt eine Wettbewerbsverzerrung zulasten<br />
mittelständischer Unternehmen dar. Entscheidend sollte<br />
hier nicht die Art der Gesellschaft, sondern vielmehr die Frage<br />
sein, ob das Unternehmen Letztverbraucher ist oder nicht.<br />
Energieversorger drohen bei fehlendem Versorgungsvertrag<br />
bereits mit einer Trennung der Versorgungsanschlüsse ab 1.<br />
Januar 20<strong>23</strong>. Dies ist für den Industriestandort Deutschland<br />
untragbar und schreckt insbesondere zukünftige Investoren<br />
erheblich ab.<br />
Besonders kritisch sehen die Verbände der Entsorgungs- und<br />
Recyclingwirtschaft die Anlage 2 zu § 9 StromPBG, die die Liste<br />
der Sektoren und Teilsektoren, die nach dem befristeten Krisenrahmen<br />
der Europäischen Kommission besonders von<br />
hohen Energiepreisen betroffen sind, übernimmt und hierbei<br />
den NACE-Code/WZ „Rückgewinnung sortierter Wertstoffe“<br />
erneut ausschließt. Durch die seitens der EU geschaffenen zusätzlichen<br />
kriegsbedingten Förderprogramme (z. B. Temporary<br />
Crisis Framework) besteht die Möglichkeit, auch Wirtschaftszweige<br />
zu fördern, die nicht in den Leitlinien für staatliche<br />
Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen 2022 (KUEBLL)<br />
enthalten sind. Dennoch wird auch in dem jetzigen Gesetzentwurf<br />
der NACE-Code 3832 („Rückgewinnung sortierter Wertstoffe“)<br />
nicht berücksichtigt. Bereits die Nichtberücksichtigung<br />
des NACE/WZ-Code 3832 in KUEBLL und bei anderen Energiebeihilfeprogrammen<br />
war und ist vor dem Hintergrund der<br />
stetig wachsenden Bedeutung der Kreislaufwirtschaft nicht<br />
nachvollziehbar und ein politisch unverständliches Signal für<br />
die Recyclingwirtschaft als entscheidende Säule einer funktionierenden<br />
Kreislaufwirtschaft. Es sind die Unternehmen der<br />
Entsorgungs- und Recyclingbranche, die durch Sammlung,<br />
Sortierung und Aufbereitung dafür Sorge tragen, dass der verarbeitenden<br />
Industrie genügend energieschonende Recyclingrohstoffe<br />
zur Verfügung stehen. Diese Rohstoffe werden im<br />
Wesentlichen nicht händisch sortiert und aufbereitet, sondern<br />
bedürfen zum Teil energieintensiver Anlagen, wie Granulatoren,<br />
Scheren, Schredder, Compounder usw. Hier stehen die<br />
Unternehmen der Recyclingwirtschaft den Produktionsbetrieben<br />
in der Betroffenheit durch die Energiekrise gleich.<br />
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Der beliebte 22-Tonnen-<br />
Recyclingbagger von<br />
Sennebogen hat ebenfa ls<br />
sein Update in die neueste<br />
Maschinengeneration der<br />
G-Serie erhalten und<br />
glänzt mit diversen<br />
technologischen<br />
Neuerungen:<br />
Der komple t überarbeitete<br />
822 G verfügt über eine<br />
inte ligente sowie<br />
ressourcensparende<br />
Maschinentechnik und<br />
auch in Sachen<br />
Fahrerkomfort und<br />
Sicherheit bleiben keine<br />
Wünsche o fen.<br />
(Titelfoto: Sennebogen)<br />
Materialumschlag & Transport<br />
Marktführers. Die hiesigen Geschäfte der<br />
Abraservice Deutschland GmbH werden<br />
vom Standort Düsseldorf aus geführt.<br />
Hochmoderne<br />
Verarbeitungsanlagen für<br />
Spezialstähle<br />
Durch die Zusammenarbeit mit SSAB<br />
wendet Abraservice seine Materialkompetenzen<br />
in Verbindung mit der umfangreichen<br />
Produktpale te von Spezialstählen<br />
an, die a le erdenklichen Ansprüche<br />
abdeckt: Neben der wohl bekanntesten<br />
Produktgruppe Hardox werden unter<br />
anderem auch Abramax oder Duroxite<br />
von SSAB verarbeitet. Um stets auf Anfragen<br />
a ler Größenordnungen reagieren<br />
zu können, bevo ratet Abraservice<br />
im eigenen Zentra lager am Standort<br />
Düsseldorf meist zwischen 1.000 und<br />
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Abraservice<br />
Deutschland GmbH<br />
Ronsdorfer Str. 24<br />
D-40<strong>23</strong>3 Düsseldorf<br />
Tel.: 49 (0) 211 99550 0<br />
Fax: + 49 (0) 211 99550 200<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
www.abraservice.com<br />
Große Mengen:<br />
Serienteile entstehen<br />
unter anderem auf<br />
einer großen<br />
Laserschneidanlage.<br />
2.000 Tonnen Rohpla tenware unterschiedlichster<br />
Produktvarianten. Je nach<br />
den spezifischen Materialeigenschaften<br />
weisen die hochvergüteten SSAB-Spezialstähle<br />
ausgezeichnete Kaltumform-,<br />
Bearbeitungs- und Schweißeigenschaften<br />
auf. Fachmännisch angefasst können<br />
die Rohprodukte mit a len gängigen<br />
Methoden gebogen, geschweißt, geschni<br />
ten und bearbeitet werden. Über<br />
eine vergütete Mikrostruktur bietet sich<br />
eine vo lständige Reproduzierbarkeit<br />
der Umformung mit engen Biegeradien<br />
sowie eine schmale und harte Wärmeeinflusszone<br />
nach dem thermischen<br />
Schneiden und Schweißen. Und hier<br />
kommt natürlich doch wieder ganz massiv<br />
der technische Fortschri t ins Spiel:<br />
Modernste Verarbeitungsanlagen sind<br />
nötig, um die hochwertigen Rohstähle in<br />
ebensolche Fertigprodukte zu verwandeln,<br />
und hier hat Abraservice in seinem<br />
Werk in Düsseldorf wirklich einiges zu<br />
bieten. Bis zu Maximalstärken von 145<br />
mm reichen die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
der computergesteuerten Maschinen<br />
in der Fertigung. A le gängigen<br />
Verfahren der präzisen Stahlbearbeitung<br />
können realisiert werden, je nach<br />
Material- und Kundenansprüchen. So<br />
steht bespielsweise eine massive Kantbank<br />
zur Verfügung, di ein Abkanten<br />
von Pla ten bis 45 mm Stärke ermöglicht.<br />
Der neue 22-Tonnen-Recyclingbagger 822 G von<br />
Sennebogen arbeitet dank Green-E ficiency-Technologie<br />
besonders ressourcensparend und e fizient.<br />
Sennebogen:<br />
Verlängerte Werkbank,<br />
Problemlöser und Weiterentwickler<br />
Das Portfolio von Abraservice ist daher<br />
entsprechend breit aufgeste lt und reicht<br />
von der Zulieferung von Rohpla tenware<br />
bis hin zu komplex verarbeiteten Teilen.<br />
Neben dem OEM-Segment für die Indus-<br />
50 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 51<br />
Materialumschlag & Transport<br />
822 G –<br />
der 22-Tonnen-<br />
Recyclingbagger<br />
der neuesten<br />
Generation<br />
Josef-Herrmann-Str. 1-3 | D-76473 Iffezheim<br />
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info@stein-verlaggmbh.de | www.stein-verlaggmbh.de<br />
Umschlagtechnik der neuesten Generation für den Einsatz im<br />
Recycling oder im Schrott verspricht der neue 822 G: Mit der<br />
optimierten Neuauflage des beliebten und bewährten 22-Tonnen-<br />
Recycling-A lrounders 818 E kann Material besonders<br />
umweltschonend und wirtschaftlich umgeschlagen und sortiert<br />
werden. Die große Systemleistung und hohe<br />
Wartungsfreundlichkeit der kompakten Umschlagmaschine<br />
überzeugen ebenso wie die designtechnisch und funktional<br />
überarbeitete Komfort-Fahrerkabine.<br />
M<br />
it seiner Reichweite von<br />
bis zu 10 Metern und der<br />
serienmäßig hochfahrbaren<br />
Komfortkabine ist<br />
der kompakte Umschlagbagger<br />
822 G ein wahrer Prof im<br />
Recycling, der dank bewährtem modularem<br />
Baukastensystem individue l konfigurierbar<br />
ist und mit seinen zahlreichen<br />
Aussta tungsvarianten mühelos auch im<br />
Schro thandling eingesetzt werden<br />
kann. Bei dieser Maschine tri t deutlich<br />
hervor, dass Sennebogen den Fokus bei<br />
der Entwicklung erneut zu 100 Prozent<br />
auf den Materialumschlag gelegt hat.<br />
Der 822 G überzeugt durch ein hervorragendes<br />
Ansprechverhalten – die Hydraulik<br />
lässt sich sehr präzise auf den Fahrer<br />
einste len – und durch schne le, überlagernde<br />
Bewegungen mit einem Hydrauliksystem,<br />
das für die anspruchsvo len<br />
Aufgaben im Recycling und auf dem<br />
Schro tplatz optimiert ist.<br />
Gleichzeitig arbeitet die Maschine mit<br />
der Green-E ficiency-Technologie besonders<br />
ressourcensparend und e fizient.<br />
Starke Pumpen sowie groß dimensionierte<br />
Hydraulikventile und Leitungen<br />
lassen beste Wirkungsgrade erzielen.<br />
Auch beim Motor stand Rightsizing auf<br />
dem Programm. Der neue 822 G verfügt<br />
nun über einen sparsamen 110-kW-Stufe-V-Dieselmotor<br />
mit 3,8 l Hubraum, der<br />
in puncto Leistung und Verbrauch optimal<br />
zu den Einsatzbedingungen im Recycling<br />
und im Schro t passt. Neben den<br />
niedrigen Betriebskosten steht die G-<br />
Serie auch bei diesem Mode l für Sennebogens<br />
ausgereifte Materialumschlags-<br />
22 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> <strong>23</strong><br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 65
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
VERSCHLEISS<br />
Verschleißschutz:<br />
Starke Typen<br />
ABBRUCH<br />
Fachtagung Berlin<br />
Branchenevent<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Neuer Recyclingbagger<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 2/2022<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Nächste Generation<br />
Teleskoplader<br />
VDMA<br />
Action auf der IFAT<br />
Brandschutz<br />
Versicherungsschutz?<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2<strong>01</strong>9 Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 4/2022<br />
ON TOUR<br />
GBH: Gewusst wie<br />
IFAT<br />
Fokus:<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
ON TOUR<br />
MBI: Schneiden<br />
statt brennen<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/2022<br />
ON TOUR<br />
Gipo & Apex:<br />
Rotes Kraftpacket<br />
MESSE<br />
bauma 2022:<br />
Blick nach vorne<br />
TITELSTORY<br />
Zeppelin & Cat:<br />
Neuer Radlader<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 6/2022<br />
bauma 2022<br />
Wichtiger<br />
Impulsgeber<br />
K 2022<br />
Konkrete Lösungen<br />
BDSV<br />
Große<br />
Herausforderungen<br />
CRACO GmbH . Naubergstr. 6 . D-57629 Atzelgift . T: +49 (0) 26 62 / 95 52-0 . E: info@craco.de . www.craco.de<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> Ausgabe 1/20<strong>23</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40<strong>23</strong>3 Düsseldorf S. 53<br />
Baljer & Zembrod, 88361 Altshausen S. 31<br />
Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover S. 6<br />
EAG Einfach Aufbereiten GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden S. 15<br />
Eggersmann GmbH, 33790 Halle S. 13<br />
Frutiger, 8409 Winterthur, SCHWEIZ S. 28<br />
GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ Umschlagseite 2<br />
HS-Schoch GmbH, 73466 Lauchheim S. 35<br />
innocrush GmbH, 4020 Linz, ÖSTERREICH S. 41<br />
Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, 76137 Karlsruhe S. 19<br />
Leiblein GmbH, 74736 Hardheim S. 6<br />
MB S.p.A., 36030 Fara Vicentino (VI), ITALIEN S. 9<br />
Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath S. 25<br />
Praxix EDV – Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG,<br />
99869 Pferdingsleben S. 33<br />
RICHEL Group, 13810 Eygalieres, FRANKREICH S. 34<br />
RMS GmbH, 46485 Wesel S. 45<br />
Rockster Austria International GmbH, 4212 Neumarkt, ÖSTERREICH S. 17<br />
SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH, 94315 Straubing Titelseite<br />
UnionStahl GmbH, 47229 Duisburg S. 27<br />
Van der Graaf Antriebstechnik GmbH, 48432 Rheine-Mesum S. 28<br />
Vecoplan AG, 56470 Bad Marienberg S. 49<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching Umschlagseite 4<br />
Einkaufsführer<br />
Berkenhoff GmbH, 45711 Datteln<br />
HS-Schoch GmbH, 73466 Lauchheim<br />
GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ<br />
HWH Machines GmbH, 75038 Oberderdingen<br />
KW-Generator GmbH & Co. KG, 73527 Schwäbisch Gmünd-Lindach<br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40<strong>23</strong>3 Düsseldorf<br />
CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, GROSSBRITANNIEN<br />
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„<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“ ist für die Leser kostenfrei, d. h.,<br />
die Zeitschrift wird breit gestreut. Dabei sind<br />
nicht nur Entscheider aus Technik und Wirtschaft<br />
die Zielgruppe; auch der Betriebsleiter und<br />
Maschinenführer werden ausdrücklich angesprochen.<br />
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Schwerpunkte der Fachzeitschrift „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“<br />
sind Maschinen-Einsatzberichte, -Über sichten<br />
und -Vergleiche für den Umschlag und die Aufbereitung<br />
von<br />
■ Schrott/Metall<br />
■ Kunststoffen<br />
■ Papier/Pappe/<br />
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■ Abbruch/Baustoff-<br />
Recycling<br />
■ Ersatzbrennstoffen<br />
■ Bioabfällen<br />
■ Glas<br />
■ Altreifen<br />
66 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong>
Impressum<br />
Chefredaktion:<br />
Helmut Strauß (hst)<br />
Tel., Fax: +49 6898 870592<br />
helmut.strauss@stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Min. Gabriela Schulz (gsz)<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
Sylvie Felgueiras<br />
sylvie.felgueiras@stein-verlagGmbH.de<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
J. P. Steiner (jps), Bodo Wistinghausen<br />
Korrektorat:<br />
Josef Mayer, mayerjosef2@t-online.de<br />
Layout/Herstellung:<br />
Michel Drexel, Petra Greb-Gaß<br />
Tel.: +49 7229 606-<strong>23</strong><br />
michel.drexel@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
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Anzeigenkoordination:<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
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Anzeigenpreise:<br />
Preisliste Nr. 15 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>23</strong><br />
Vertriebskoordination:<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
iris.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />
Herausgeber & Verlagsanschrift:<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
03.03.20<strong>23</strong><br />
16.–17.03.20<strong>23</strong><br />
28.03.20<strong>23</strong><br />
29.–30.03.20<strong>23</strong><br />
18.–20.04.20<strong>23</strong><br />
27.–29.04.20<strong>23</strong><br />
<strong>23</strong>.–26.08.20<strong>23</strong><br />
ZU GUTER LETZT<br />
Veranstaltungen<br />
Fachtagung Abbruch<br />
Berlin<br />
www.fachtagung-abbruch.de<br />
Radio<strong>aktiv</strong>ität im Stahlschrott<br />
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www.stahl-akademie.de<br />
25. Internationaler bvse-Altpapiertag<br />
Stuttgart<br />
www.bvse.de<br />
Recycling-Technik<br />
Dortmund<br />
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Ressourcenforum 20<strong>23</strong><br />
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RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />
Die Demonstrationsmessen:<br />
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Entsorgung und Recycling<br />
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Straßen- und Tiefbau<br />
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11. Internationale Demonstrationsmesse für die<br />
Roh- und Baustoff-Industrie<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
www.steinexpo.de<br />
Geschäftsleitung:<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Druck:<br />
W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG<br />
70329 Stuttgart<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 Ausgaben im Jahr 20<strong>23</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Juni),<br />
4 (August), 5 (Oktober), 6 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion. Die Redaktion übernimmt<br />
keine Haftung für un ver langt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die<br />
redak tionelle Bearbeitung eingesandter<br />
Manu s kripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Geneh migung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim, 20<strong>23</strong> (15. Jahrgang),<br />
ISBN 978-3-941643-00-0<br />
13.–17.05.2024<br />
IFAT<br />
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />
Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
München<br />
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Gender-Hinweis:<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird<br />
Anzeigenschluss: 24.03.20<strong>23</strong><br />
auf die gleichzeitige Verwendung der<br />
Sprachformen männlich, weiblich und<br />
Erscheinungstermin: 14.04.20<strong>23</strong><br />
divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />
für alle Geschlechter. <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 1/20<strong>23</strong> 67
KEINEN CAT KÖNNEN<br />
WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />
Keinen Cat auf dem Hof? Dann wären wir nicht Zeller Recycling! Denn wir bevorzugen Cat Lader und Bagger, weil da einfach<br />
alles für uns stimmt: Verbrauch und Emission setzen den Maßstab, die hohe Leistung und Effizienz zahlt sich buchstäblich<br />
aus. Hinzu kommt der punktgenaue, schnelle Service. Wir setzen auf Cat und Zeppelin, denn Kompromisse können wir uns<br />
nicht leisten.<br />
Andreas Zeller, Geschäftsführung / Melanie Holländer, Prokuristin<br />
Zeller Recycling GmbH, Mutterstadt<br />
zeppelin-cat.de